Die Lage an der Piave.
Italienischer Heeresbericht vom 25. Juni. Am 24. Juni haben unsere tapferen Truppen der dritten Armee die feind lichen Nachhuten besiegt und zur Uebergabe gezwungen, dabei haben wir das ganze rechte Piaveufer besest. Wir machten 18 Offiziere und 1607 Soldaten zu Gefangenen. In der Tonaler Gegend haben unsere kühnen Alpentruppen die Besatzung des südöstlichen Teiles der Punto di Ercavallo überrumpelt und sich Italienischer Heeresbericht vom 23. Juni. Während des gestrigen Tages eroberten unsere Truppen den Brückenkopf von Capo Sile
dort festgesetzt.
vollständig zurück und dehnten ihren Geländegewinn aus, wobei fie in tapferer Weise entschlossene Gegenangriffe starter feindlicher Kräfte berberriefen und sich dagegen behaupteten. Wir nahmen act Offiziere und 371 Soldaten gefangen. Auf der übrigen Front Artilleriefämpfe wechselnder Stärke und Tätigfeit fleiner Abteilungen. 3wischen Mori und Loppio überraschte eine unferer Sturmpatrouillen einen fleinen feindlichen Posten, jezte thn außer Gefecht und brachte die Ueberlebenden als Gefangene
lien rbeitern eine öffentlich- rechtliche Intereffenberfre hing zu schaffen. Bei der Bedeutung dieser Frage erscheint es an gebracht, etwas näher auf die Verhandlungen der Kommission eins zugehen.
gang in allbeutfcher Manier Serrn Rühlmann als Detailiffen angegriffen habe. Diese Behauptung war völlig irrig. Die 3.." batte einen Artikel gebracht unter der Ueberschrift: Kühlmann, der " Defaitist". Das Wort Defaitist stand in Anführungszeichen, und der Inhalt des Artikels ergab ganz flar, daß keineswegs die J. K." Es war charakteristisch, daß selbst die Konservativen der Kom. felber Herrn Kühlmann einen Defaitisten nennen, sondern das Geschrei der Aldeutschen über den„ Defaitisten" Kühlmann treffen mission die Berechtigung einer Interessenvertretung der Landwollte. Das„ B. T." hatte diesen Artikel offenbar gar nicht gelesen, arbeiter anerkannten. Aber sie wollten die Schaffung dieser Intersondern sich durch ein irreführendes Zitat der Deutschen Tages- effenvertretung der Landesgesekgebung überlassen, und zeitung hineinlegen lassen. Trotzdem vermissen wir zu unserer sie verwiesen auch die Versuche, in Preußen nunmehr im Rahmen Verwunderung im„ B. T.", das auf seinen Irrtum aufmerfjam der Landwirtschaftskammern diese Vertretung der land- und forstgemacht worden ist, einen flaren und unzweideutigen wirtschaftlichen Arbeiter zu schaffen. Auf den gleichen Boden stellte Widerruf. Welches Interesse das„ B. T." daran hat, seinen Rejern sich auch die Regierung. Sie hatte einen Vertreter des preußischen den Glauben zu erhalten, als habe irgendein sozialistisches Organ Landwirtschaftsministeriums herbeigerufen, der die Absichten der mag auch seine Ansicht oft nicht die der Parteimehrheit sein preußischen Regierung darlegen sollte. Er konnte jedoch nur die alldeutsche Hebe gegen Kühlmann mitgemacht, ist uns unverständlich. Das" B. T." möge doch seiner journalistischen Anstands- erklären, daß man den Landarbeitern eine Vertretung schaffen pflicht genügen und nicht durch diese auffällige Hartnädigkeit dem, wolle. Wie sie aussehen wird, vermochte er nicht anzugeben. Gin was anfangs ein entschuldbarer Irrtum schien, das Aussehen be- abschließender Plan liege nicht vor. wußter Irreführung geben.
zurüd Bei der Säuberung des Schlachtfeldes machten wir noch Der Rumänenvertrag im Hauptausschuß.
einige hundert Gefangene und stellten die vollständige Rüder. oberung unserer gesamten Artillerie, die Waffen und des Gerätes fest. Die Masse der österreichischen Waffen und des Materials, die in unseren Händen geblieben sind, ist außer ordentlich groß und fann nur nach langer Arbeit zahlenmäßig festgestellt werden. Rotterdam , 26. Juni. Raut„ Nieuve Rotterdamsche Courant" schreibt„ Manchester Guardian":" Es wäre unsinnig, jegt von den Italienern einen großen Marsch über die Piave zu erwarten. Der Rüdzug der österreichischen Armee nach der Alpen Inie sei eine Flucht gewesen. Für die Italiener würde es schwierig sein, einen raschen Vormarsch größeren Stils über den Fluß hin zu unternehmen. Man dürfe seine Erwartungen nicht zu hoch fpannen.
Hertling reist ins Hauptquartier.
Der Reichsfanzler begibt sich nach der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" am 30. d. M. für einige Zeit ins Hauptquartier. Wie das Blatt hört, war der Termin bereits vor längerer Zeit festgesetzt.
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Gin Hauptgrund für eine landesgesehliche Regelung der Inter. essenvertretung der Landarbeiter war die Behauptung, daß ja die
ganzen Rechtsverhältnisse der Landarbeiter der landesgejeglichen Regelung unterliegen.
Die Weiterberatung am Donnerstag gift zunächst noch den wirtschaftlichen Beziehungen der In der Kommission wurde das schärfste Mißtrauen gegen eine der vertragschließenden Länder. Rießer( natl.) wünscht ein Abkommen mit Rumänien , das vedmäßige Regelung der Interessenvertretung der Landarbeiter uns auch den Ueberschuß des Landes an Futtermitteln sichert. durch die Landesgesetzgebung laut. Es sei gar nicht daran zu den Gothein( Vp.) fragt, warum nicht auch der Ueberschuß an Eiern fen, daß z. B. die Berufsbeamten der Organisationen der Landgesichert worden sei. Der Viehbestand des Landes jei sehr zurück- arbeiter für wählbar erklärt werden würden. Wer könne auch nur gegangen; in diesem Jahre sei auch eine völlige Mißernte zu daran denken, daß man in Medlenburg zu einer Interessenerwarten. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen habe man monatelang mit der Berufung von Fachleuten gewartet und statt vertretung der Bandarbeiter kommen könne! Falsch sei auch, daß ihrer ausgediente Generale schalten und walten lassen. die Rechtsverhältnisse der Landarbeiter nur landesgesetzlich geregelt Ein Regierungsvertreter verteidigte die getroffenen Maßnahmen. seien. Für Schleswig- Holstein , Hannover und Hessen- Nassau gelten Die Gierlieferung habe man nicht aufzunehmen brauchen, da alle die Ausnahmebestimmungen des preußischen Gesetzes von 1854 Nachbarländer großen Ueberschuß an Giern hätten und Deutschland nicht. Ihre Rechtsverhältnisse regelten sich nach den Vorschriften fast das einzige Einfuhrland sei. Graf Braschma( 3.) wendet des Bürgerlichen Rechte. Um desmillen, weil für allerdings große fich gegen die Kritif Gotheins. Er selber sei im Bejagungsheer Gebiete Deutschlands die 2an darbeiter unter einem tätig gewesen und habe sofort Fachleute herangezogen; die veld- Ausnahmerecht ständen, nun für alle Arbeiter der Landbestellung babe man auf jede Weise gefördert. Roefice( f.): Bemerkenswert sei, daß man der rumänischen Landwirtschaft alles zu- und Forstwirthschaft auch hier ein Ausnahmerecht zu schaffen, sei billige, was man der deutschen verjage. völlig unbegründet. Gs widerstreite das der ganzen auf Zentralis sierung aller das Rechtsverhältnis der Arbeitnehmer betreffenden merkbar machten. Vor allen Dingen aber auch schreckten die Geseze gerichtbeien Tendenzen, die sich in der neueren Zeit bes Pläne der baherischen Regierung, die eine Interessenvertretung der Landarbeiter dadurch schaffen, wolle, daß die Landwirtschaftsa fammern bis zu ein em Fünftel aus Arbeitern Gesezt werden sollen.
gewiesen.
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Der mißlungene alldeutsche Sturmangriff. land zu zahlende Kriegsentschädigung hinaus.
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Kühlmann bleibt.
das Land sei bereits auf die Zufuhren aus Besarabien an v. Graefe( f.) behauptet, der den Rumänen vertraglich zugestandene hohe Getreidepreis laufe auf eine von Deutsch Noske( Soz.): Durch alle Reden der Beteiligten wird nicht aus der Welt geschafft. daß die Offupationsbehörden schwere wirtschaftliche Fehler begangen haben. Herrn v. Graefes Behauptung, daß wir den Rumänen eine Ariegsentschädigung zahlten, ist falsch; überdies gilt ja der hohe Getreidepreis nur für kurze Zeit, da nach dem allgemeinen Friedensschlug der Weltmarktpreis in Kraft tritt. Ges heimrat Frisch greift wiederholt in die Debatte ein, um die Regierungsmaßnahmen zu rechtfertigen.
Die Alldeutschen haben zu früh„ Viftoria" geschrien. Am Mittwochmorgen glaubten sie, Kühlmann bereits gestürzt zu baben. Tot aus erledigt, auf diesen Ton war ihre Morgenpresse gestimmt. Die Deutsche Zeitung" schwur, daß Kühlmann sein Abschiedsgesuch bereits eingereicht habe. 24 Stunden darauf waren die Siegesflänge schon etwas herabgestimmt: Bei der Abstimmung werden zunächst die Artifel 19 und 20 des Kühlmann werde gehen, aber nicht sofort, es werde ihm noch eine politischen Friedensvertrages genehmigt, ferner die Punkte 1 bis Gnadenfrist gelassen, um einige dringliche Friedensarbeiten zu 12 des Wirtschaftsabkommens, genehmigt wird auch das SchiffahrtsEnde zu bringen, um das Aufsehen weniger groß zu gestalten abkommen. usw. Am Donnerstagnachmittag aber bringt die„ Germania ", Ariege noch einige Erläuterungen über die zufünftige Tätigkeit der Zu dem rechtspolitischen Zusasvertrag gibt Ministerialdirektor die man in den jebigen Zeiten wohl als gut über die Regie- Konjuln. v. Graefe( f.) bedauert den Artikel 2, der den Konsurungsabsichten informiert ansehen fann, die Nachricht: Kühl- laten die Rechte der meistbegünstigten Nation zugesteht. Erzberger mann bleibt. Der Artikel- wohl vom Abgeordneten Erz- wünscht für die Konfuln den gleichen Schus wie für die Diplo berger geschrieben beginnt mit folgenden Säßen: Gin Antrag, der den Reichskanzler um die Errichtung möglichst zahlreicher Berufsfonsulate in Rumänien ersucht, wird angenommen. Ministerialdirektor Kriege jagt zu der Anrequng Erzbergers, daß schon vor dem Kriege in Aussicht genommen, gewesen sei, die Sonderrechte der Konsuln
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Es steht nunmehr fest, daß der Staatsjefratör. des Auswärtigen Ambes auf seinem Posten verbleiben wird. Der Ansturm der. Minderheit im Reichstag hat ihn nicht zu all bringen fönnen. Wie es bei einem neuen Zusammenstoß werden wird, den man mit Bestimmtheit erparten fann, meil Kühlmann fraft seiner Verpflichtung für den Frieden tätig sein muß und gewisse Kreise gerade für eine solche Tätigfeit nicht das geringste Verständnis haben fönnen, bleibt indes abzuwarten.
In dem Artikel wird weiter ausgeführt, daß In- und Ausland gerade jetzt von der Stärke unserer Regierung überzeugt ſein müßten, was aber nicht möglich ist, wenn die Regierung nicht fest auf eigenen Füßen steht. Rühlmann selber würde vielleicht gern persönlich zurücktreten, aber sein Verbleiben werde durch höhere Umstände gefordert. Mit bestimmten Worten betont das Zentrumsblatt die notwendige Solidarhaftung zwischen Reichsfanzler und Staatssekretär in dieser Situation:
maten.
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Die große Mehrheit der Kommission war der Meinung, daß man bei einem Gesez, das den Arbeitern eine Interessenvertretung schaffen soll, die Zandarbeiter nicht ausschließen Bandwirtschaft soll nach Meinung der Kommission durch Gesondere könne. Die Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse der Fachfammern erfolgen. Dabei bestand aber bei der großen diese FachMehrheit der Kommission Uebereinstimmung, daß fammern der Landarbeiter nicht von den allgemeinen Kammernt völlig losgelöst sein sollen. Die Mitglieder diefer Fachfammern gemeinsamen Fragen des Aufgabenkreises der Arbeitskammern sollen bei der Grörterung und Beratung all der allgemeinen und überhaupt in die allgemeinen Arbeitsfamntern eintreten. Aufgabe der landwirtschaftlichen Fachlammern beschränkt sich also auf die Spezialfragen der Landwirtschaft.
Letzte Nachrichten.
Curzons Weltstrafbund.
Die
Wie Reuter mitteilt, sprach Lord Curzon im Oberhause über die Frage und den Grundsatz des Völkerbundes und die Bildung eines Tribunals, dessen Anerkennung durch entsprechende Sanktion erzwungen werden könnte. Er sagte: Der Bund des britischen Reiches und der Bund der zwanzig bis fünfundzwanzig verbündeten Nationen, um den deutschen Mili tarismus zu brechen, existiere bereits und umfasse gegen zwei Fünftel der Menschheit.
auf einem Weltfongreß zu regeln. Die Frage unterliege anBei Kapitel 3( Gedauernder Prüfung, sei aber recht schwierig. genseitiger Ersatz der den Konsulaten zugefügten Schäden) führt Gracfe aus, daß man hier der Gegenseitigkeit geradezu sprachlos gegenüberstehe. Es werde der Anschein erweckt, als ob auch in Deutschland Ausschreitungen begangen worden seien. Ministerialdirektor Kriege: In Rumänien seien nur zwei deutsche Konfuln behelligt worden; die Gegenseitigkeit jei eben die übliche Form solcher Verträge. Dr. Haas( Vp.): Man solle in der Sache feft, in der form aber milde sein. Der Artikel wird angenommen. nisterialbirektor Kriege macht Mitteilung über die finanzielle säge für einen Völferbund paradiert der Satz: Kapitel 2( Kriegsschäden) wird vertraulich behandelt. Mi- Inmitten der Aeußerungen Lord Curzons über die Grund. Belastung Rumäniens sowie über die Behandlung der deutBesonders fällt in die Wagschale, daß der Aanzler, der ichen Gefangenen. Der in einer Resolution des Zentrums ausgetisch selbstverständlich, daß der Bund alle Staaten ein Wenn wir einen Weltgerichtshof haben, so ist es theore bei der Rede am Montag zugegen mar, an ihr nichts auszusehen sprochene Wunsch in bezug auf die Sühnung der Gehatte und auch am Dienstag dem Staatssekretär nicht entgegen- fangenenmishandlung sei größtenteils ichon erfüllt, getreten ist. weiteres werde noch geschehen. leber diese Vorgänge und ihre Besprechung soll ein ausführlicher amtlicher Bericht herausgegeben werden.
Diese Worte bestätigen, was wir in unserem gestrigen Zeitartifel schrieben: Kühlmann- Arise ist Kanzler- Arise". Diese Feststellung ist der alldeutschen Presse sehr auf die Nerven gefallen, und sie wütet darüber in allen Tonarten, ob sie, wie die Berliner Neuesten Nachrichten", einen diplomatischen Aniff oder, wie die„ Tägliche Rundschau", eine plumpe Drohung" darin sieht. Die Bost" ist sehr ungehalten, daß wir ihr nicht helfen wollen, Kühlmann zu beseitigen, wie sie anfangs gehofft hat. Aber die" Post" weiß sehr wohl, daß das, was wir an Kühlmann auszusehen haben, himmelweit verschieden ist von ihren Angriffen. Wir könnten uns hier völlig mit der„ Ger mania " einverstanden erklären, die zu Kühlmanns Dienstagrede, in der sie einen„ teilweisen Umfall" sieht, folgendes ver
merft:
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Die Mehrheitsparbeien hätten es sicherlich lieber gesehen, wenn der Staatssekretär anders gegen die frivolen Unterstellungen und Fälschungen, mit denen gegen ihn gewühlt worden ist, vorgegangen wäre und sich im Namen seines Amtes und feiner Ghre folche Methoden entschieden verbeten hätte. Dadurch hätte er bei seinen politischen Anhängern nur gewonnen, während er bei den anderen taum etwas zu gewinnen und ebensowenig zu verlieren heben dürfte. Kühlmanns Schwäche ist zweifellos, aber das wird uns nicht veranlassen, den Alldeutschen bei ihren Bestrebungen zu helfen, einen Mann an Kühlmanns Stelle zu bringen, der den Aldeutschen gegenüber nicht nur schwach, sondern völlig willenlos ist. Wahrscheinlich hat die„ Germania " auch darin recht, daß die Alldeutschen Kühlmann alle Worte und Redewendungen gern verziehen hätten, wenn er nur in ihrem alldeutschen Sinn von den Kriegszielen gesprochen hätte.
Verlängerung der Legislaturperiode. In der Donnerstag Sigung des Bundesrats wurden angenommen: 1. Der Entwurf eines Geiebes über die abermalige Verlängerung der Legis laturperiode des Reichstags; 2. der Entwurf eines Gejebes betr. den Landtag für Elias Lothringen; 3. der Entwurf einer Befanntmachung der wirtschaftlichen Maßnahmen für die Uebergangswirtschaft auf dem Tertilgebiete; 4. der Entwurf eines Gejezes zur Abänderung des 1. Absabes des Gejezzes betr. Bürgschaften des Reiches zur Förderung von Aleinwohnungen für Reichs- und Militärbedienstete vom 10. Juni 1914; 5. der Entwurf eines Gesetzes betr. Vorlegung eines Nachtrages zum Reichshaushalt für das Rechnungsjahr 1918.
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ließen muß; aber der Gedanke, daß Deutschland in einen solchen Bund aufgenommen wird, ist schwer zu denken." Es wird angebracht sein, die Kritik des Planes, der von Curzon im Namen der englischen Regierung vorgeschlagen wurde, von diesem Sage aus zu beginnen.
Kampf um Turatis Rede.
Stockholm , 27. Juni. Turatis Rede in ber italienischen Kammer, worin angesichts der nationalen Gefahr das Aufgeben des Klassenprinzips proflamiert wurde, veranlaßte den Vorstand und die Fraktion der sozialdemokratischen Partei, sofort zu Beratungen zusammenzutreten, die teils gemeinsam, teils getrennt stattfanden und zwei Tage dauerten. Die Beschlüsse und der Avantikommentar wurden gänzlich konfisziert.
Die Besitzsteuer im Hauptausschuß. Nach der unveränderten Annahme des Rumänenvertrages begann am Donnerstagnachmittag der Ausschuß die Beratung der Kommissionsanträge zum Bejizsteuergeset. Keil( Soz.) stellt die Frage nach der Steuerpflicht der Landesfürsten. Nach dem Sinn des Gesezes fönnten die Fürsten zwar herangezogen werden, doch müßten entsprechende positive Bestimmungen hinein. Unterstaatssekretär Schiffer: Die bisherige Kriegssteuer sei von den Liefching( Vp.) vermißt immer noch zahlenmäßige Angaben über Bundesfürsten auf Heller und Pfennig gezahlt worden. diese Steuerleistungen. Die beiden Paragraphen über die Abgabe pflicht der einzelnen werden angenommen; debattelos genehmigt werden auch die§§ 1c, id, die die Abgabe von Mehr- Hetman bei einem Empfang einer Bauernabordnung aus vier Kiew , 25. Juni. Wie„ Kiewskaja Mysl" meldet, erklärte der einkommen betreffen. Inzwischen ist ein Antrag Liesching, teil und Genoffen eingelaufen, wonach der Bundesrat die für die
Steuerveranlagung der Fürsten
Skoropadskis Agrarreform.
Epidemische Influenza.
ukrainischen Gouvernements, daß ein Landgesez in Ausarbeibung begriffen sei, daß die Schaffung vernünftiger Reformen aber Zeit erfordere. Die großen Güter würden verschwinzuständigen Behörden zu bestimmen hat. Dieser Antrag wird im ben und die staatliche Landbank die Aufteilung art Zusammenhang mit§ 13 behandelt werden. Wehrere weitere Para- die landarmen Bauern übernehmen. Die Sem stwo graphen werden nach Ablehnung von Abänderungsanträgen angenommen. Der§ 11 jagt, daß bei der Feststellung des Ein Verfassung würde umgearbeitet werden, um die Bildung eines zu berüdsichtigen seien. Das Reichsmilitärgeset läßt die Kriegsführen. kommens der Offiziere nur die Friedensbezüge kräftigen Bauernstandes als bestes Bevölkerungselement herbeizubezüge ausdrücklich frei. Von verschiedenen Seiten wird auf die darin liegende ungerechte Bevorzugung der Offiziere hingewiesen, von denen sehr viele bei bequement Dienst ein recht hohes Einkommen hätten. Noske( Soz.) führt dazu aus, Millionen Mainz , 27. Juni. Die Massenerkrankungen, die seit Donners Dienstpflichtiger seien jetzt wirtschaftlich auf 3 jchwerste ge- Großbetrieb eingetreten waren, erweckten trotz des gutartigen tag unter der Arbeiterschaft eines Rüsselsheimer schädigt, wogegen namentlich die höheren Offiziere schon jahre. lang enorme Bezüge ohne sonderliche Ausgaben hätten. In diesen Verlaufs der Krankheit allerlei Gerüchte, die dem Abgeordneten Kreisen würden jekt beträchtliche Summen aufge- Adelung in Mainz veranlaßten, im hessischen Ministerium in Darmipeichert. Unterstaatssekretär Schiffer behauptet, daß man stadt in dieser Angelegenheit vorstellig zu werden. Geheimer Obers differenzieren müsse; sehr vielen Offizieren, namentlich in der Türkei medizinalrat Dr. Walzer erklärte, daß es sich um eine Inusw., gehe es wirtschaftlich durchaus schlecht. Eine Aenderung werde fluenzaepidemie handele, die aber ihren Höhepunkt offenbar das Gesez zu sehr komplizieren. Gröber( 3) sagt, eine Be- bereits überschritten habe. Wenn man auch eine Influenza in vorzugung der Ofiziere sei angesichts der allgemeinen großen Belastung nicht zu rechtfertigen. Keil( Soz.) betont noch gegenwärtiger Zeit nicht gerade leicht zu nehmen habe, so liegt doch male fehr scharf die Notwendigkeit, die höheren Offiziere heran- kein Grund zu irgendwelcher Beunruhigung vor.( Frff. 3tg.") zuziehen. Die Abstimmung wird ausgesezt, um zuerst noch einen Vertreter des Kriegsministeriums zu hören.
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Landarbeiter und Arbeitskammern.
Zum Tode verurteilt.
Wiesbaden , 27. Juni. Das Schwurgericht verurteilte heute den Seizer Ludwig Renno aus Münster im Taunus wegen Raub- Wie schon gestern furz berichtet, hat die Arbeitsfammergefeß- mordes zum Tode. Renno hatte in der Nacht vom 30. auf der bei Gelegenheit der Kühlmanntrise die Behauptung aufgestellt, daß kommission des Reichstags in der letzten Sigung beschlossen, im 31. März den Heizer Fuchs vom Höchster Brauhaus erschlagen und ein sozialdemokratisches Organ, dis Internationale Korrespondenz", Rahmen des Arbeitskammergejezes den landwirtschaft- beraubt.
Journalistiche Anstandspflicht. Das Berliner Tageblatt" hat
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