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figen bestätigt aufs neue, daß der Wille der Militärpartei mag­gebend ist für den Gang der Bolitik. Rußland und Rumänien   ist ein Gewaltfriede aufgezwungen. Unbekümmert um diese Frie­densverträge ist der Krieg in Großrufland und der Ukraine   tatsäch­lich auch nach den Friedensschlüssen fortgesetzt worden. Die Völker, Denen mit großen Worten ihre Befreiung versprochen worden ist, werden gefnechtet und ausgebeutet. Das Recht auf Selbst­bestimmung wird geradezu verhöhnt, die besetzten Gebiete werden von Rohstoffen, Nahrungsmitteln, Maschinen entblößt.( Unruhe bei ber Mebrheit.) Durch das militärische Gingceifen in Finnland  , zur blutigen Unterdrüfung der Arbeiter und Bauern, hat die deutsche Regierung fich als die Beschüßerin der Konterrevolution eriviesen. Ebenso wie bei ihrem Bocgchen in der Ukraine  . Das Ansehen des Deutschen Reiches, das Vertrauen in die Aufrichtigkeit der von der Regierung gemachten 3ufagen ist über. all vernichtet.( Rebhafter Widerspruch. Zustimmung bei den 11. Soz.) Die Mehrheitsparteien des Reichstages, die die Regierung stüßen, tragen die volle Verantwortung für die von der Regierung betriebene Politit. Sie haben es bewirkt, daß die Militärauto­ift. Die Militärautokratie, die auch gegen die Westmächte einen Ver­gewaltigungs- und Eroberungskrieg erstrebt.( Heiterfeit rechts.) Aus der Verschleierung dieses Machtverhältnisses erklärt es sich, daß die Regierung außerstande ist, ein flares und unzweideutiges Frie densprogramm bekanntzugeben. Demzufolge hat denn auch die Re­gierung bisher das Recht Belgiens   auf unversehrtheit, Selbständigkeit und Unabhängigkeit nicht verkündet, fondern vielbeutige, verflausulierte Erklärungen abgegeben, wodurch erfolgreiche Friedensbemühungen vereitelt werden. So geht der Arieg unabiehbar weiter. In seinem Gefolge feiert die Gewinn­sucht widerliche Orgien. Riesenvermögen entstehen, während der ittelstand vernichtet und die Volksmassen dem Hunger preisgegeben roerden. Hunger und Elend verwüsten an Menschenleben, was der Strieg nicht mordet. Belagerungszustand und Zensur knebeln das freie Wort und täuschen über die wahre Stimmung des Volkes. Die Fortjebung des Krieges führt zur Verelendung Europas  . Die imperialistischen Regierungen und die herrschenden Klassen fön­nen einen Ausweg aus dem Chaos grauenhaften Elends nicht fin­den. Um die Menschheit vor dem Untergang zu retten, ist es mehr Denn je geboten, daß alle Völker sich von kapitalistischer Herrsch­und Ausbeutungssucht und von der Zwingherrschaft des Militaris­mus befreien. Die Kriegskredite dienen der Politik, die den Krieg geboren und das Verderben über die Völker gebracht hat. Wer die Priegskredite bewilligt, billigt die bisher betriebene Politik und er­mächtigt die Regierung zur Fortjeßung derselben.( Große Heiter­teit bei der Mehrheit.) Er ftüßt den Kapitalismus und Militaris­mus und trägt zur Verlängerung des Krieges bei. Wer ehrlich den Frieden will, darf nicht für die Kredite stimmten. Wir lehnen fie ab und wissen uns eins mit den Voffsmassen aller Länder in dem Rufe: Proletarier aller Länder, vereinigt Guch! Sieber mit dem Krieg!( Lachen und Unruhe bei der Mehr­beit. Beifall bei den U. Soz.)

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Die Kriegskredite in Höhe von 15 Milliarben Mark werden in zweiter und zugleich auch in dritter Lesung gegen die Stimmen der U. Soz. angenommen.

Es liegt noch ein Gefeßentwurf zur Abänderung des Gesezes zur Förderung des Kleinwohnungsbaues für Reichs- und Militär­Bedienstete vor, der in die Fürsorge des Reichs auf diesem Gebiet auch Kriegsbeschädigte und Witwen der in diesem Kriege Gefallenen einbeziehen will.

Er wird in allen drei Lesungen angenommen.

Brändent Fehrenbach schließt die Sizung mit dem Hinweis, daß die Friedensverträge mit der Ukraine  , Rußland   und Rumänien  wool im einzelnen zur Kritik Anlaß geben, vom Bolte aber, das fie im ganzen betrachtet, werden sie mit großer Genugtuung und dankbarer Anerkennung auch für den scheidenden Staatssetre tär b. Sühlmann aufgenommen werden. Leider haben wir unserem Volte den ersehnten Frieden nicht bringen können, doch trägt die Schuld daran weder das deutsche Volt, noch der Deutsche Reichstag, noch die deutsche Regierung. Diese alle wollen einen auch für die Gegner ehrenvollen Frieden; diese aber verharren bei ihrem Bernichtungswillen gegen das deutsche Volt. Und da gibt es nichts anderes, als ihn zu brechen. Wir vertrauen auf Gottes Schub und auf unser beer, das die Grundlage zu einem dauernden Fries den schaffen wird.( Lebhafter Beifall.) Der Präsident schlägt darauf die

bor.

Bertagung bis zum 5. November

Abg. Haase( 1. Soz.): Jm gegenwärtigen Augenblid, wo ein neuer Staatssekretär des Auswärtigen ernannt ist, muß der Reichs­ tag   zusammenbleiben; er darf sich nicht der Möglichkeit berauben, bei wichtigen Entscheidungen mitzuwirken.

Der Vorschlag des Präsidenten wird angenommen. Der Präsident erbittet und erhält die Ermächtigung, falls irgendwelche Ereignisse eine frühere Ginberufung des Reichstages erforderlich erscheinen lassen, den Reichstag   schon vor dem 5. November einzuberufen. Schluß: 12% Uhr.

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Englische   Angriffe bei Baillent und Albert Französische Angriffe zwischen Castel und Mailly Im Juni 468 feindliche Flugzeuge, 62 Fesselballone abgeschossen.

Berlin  , 13. Juli 1918, a bends. Amtlich. Von den Kampffronten nichts Neues. Amtlich. Großes Hauptquartier, 13. Juli 1918.( W. Z. B.)

Westlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Südwestlich von Bailleul wurden mehrfache Angriffe starker englischer Abteilungen abgewiesen. Ebenso scheiterten nächtliche Vorstöße des Feindes nördlich von Albert. Heftigem Feuerkampf auf dem Westufer der Avre folgten zwischen Caftel und Mailly Teilangriffe der Franzosen  , die der Feind am Nachmittage bei Mailly, am Abend in dem ganzen Kampfabschnitt nach ernenter stärkster Artillerievorbereitung wieder­holte. In Castel und im Schöjte Anchin sette sich der Feind feft. Deftlich dieser Linie brachen seine Angriffe in unserem Gegenstoß zusammen.

Heeresgruppe   Deutscher   Kronprina. Zwischen Dise und Marne   blieb die Gefechtstätigkeit rege. Erneute Borstöße des Feindes nördlich von Long­pont und südlich des Ourcq wurden abgewiesen.

Heeresgruppe Herzog Albrecht.

In den mittleren Bogesen und am Hartmanns­weilerfopf lebte die Gefechtstätigkeit auf. Nordöstlich von Pont à Mouffon und im Fave- Grunde scheiterten nächtliche Borstöße des Feindes.

Im Juni wurden an den deutschen   Fronten 468 feindliche Flugzeuge, davon 32 durch unsere Flugabwehrgeschüße, und 62 Feffelballone abgeschoffen. Hiervon find 217 Flugzeuge in unserem Besit; der Reft ist jenseits der gegnerischen Stellungen erkennbar abgestürzt.

Wir haben im Kampf 153 Flugzeuge und 51 Fesselballone verloren. Der Erste Generalquartiermeister.

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Ludendorff.

Der österreichische Bericht.

Wien  , 13. Juli 1918. mtlich wird verlautbart: An der venezianischen Gebirgsfront Aufflärungsgeplänkel; sonst nichts von Belang. Der Chef des Generalstabes.

aber wir müssen gestehen, daß unsere Hoffnungen in diefer Be­sichung nur noch gering find..."

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fönnte. Mit dieser Politik scheinen uns die Erklärungen des Reichs­fanzlers um so eher vereinbar, als Graf Hertling   ausdrücklich be­stimmte Bedingungen andeutete, an deren Erfüllung über­haupt die Wiederherausgabe des Faustpfandes Belgien   geknüpft wäre. Man muß dabei daran denken, daß zu diesen Bedingungen die Herausgabe aller deutschen Kolonien, Entschädigungen, Freiheit der Meere, die Zustimmung Englands zur Unabhängigkeit Aegyp­ tens  , Indiens   usw. und die Herausgabe verschiedener Gebiete, In­jeln und Orte gehört. Erst wenn diese Bedingungen erfüllt sind, fönnten wir an die Erfüllung der auch sonst noch stark bedingten Zusagen des Grafen Hertling denken, der im übrigen ausdrücklich davon gesprochen hat, daß wir auch in Belgien   uns für fünftige schwierige Verhältnisse sichern müssen, und daß er seinen Standpunkt im einzelnen nicht festlegen fönne, da dieser von dem Gang fünftiger Berhandlungen abhinge. Damit entfällt aber über= haupt der Wertseiner Erklärungen, die von ihm selbst als feine bindenden Erklärungen" bezeichnet wurden."

Die Germania  " meint:

" Die Erklärung des Reichskanzlers über Belgien   ist von der allergrößten Bedeutung und sie geht so weit, wie es unter den gegenwärtigen Verhältnissen möglich ist. Mit der Versicherung, daß wir nicht beabsichtigen, Belgien   in irgend einer Form zu behalten, begibt sich Graf Hertling   wieder auf den Standpunkt, den die Reichsregierung zu Beginn des Krieges vertreten hat. Daß jetzt auch die deutsche   Verwaltung in Belgien   diesem Ziele, wenn es erreichbar erscheint, sich anpassen wird, kann kein Zweifel unterliegen, Der HL Stuhl wird zweifellos mit Genugtuung von der deutschen   Erklärung über Belgien   Kenntnis nehmen, da sie ja der päpstlichen Vermittlungs­note gerade in diesem Punkte nach Maßgabe der Verhältnisse mög lichst entgegenkommt."

Die Mahnung an die deutsche Verwaltung in Belgien  , sich der Politik des Kanzlers anzupassen, wenn eine internationale Verständigung möglich erscheint, fällt mit Rücksicht auf die Flamenpolitik besonders auf.

Die Ernährungskrise in Oesterreich  . Aktion der Arbeitervertreter bei der Regierung. Wien  , 13. Juli.  ( W. T. B.) Unter Führung von Mit­gliedern der deutschen   gewerkschaftlichen Vereinigung des Ab­geordnetenhauses sprachen gestern Vertreter der deutschen  Arbeiterverbände und der deutsch  - nationalen Arbeitergewerkschaften beim Ministerpräsidenten von Seidler vor. An der Konferenz nahmen noch Eisen­bahuminister Banuhans, Handelsminister Wieser, Minister Baul und Sektionschef Galecki in Vertretung des Finanzministers teil. Im Verlaufe der Beratung, die Ernährungsfragen galt, sagte Minister Baul zu, daß er die

Verstaatlichung sämtlicher Lebensmittelzentralen und deren Umwandlung in Unterstellen des Amtes für Volksernährung in kürzester Frist zur Durchführung bringen werde.

Die Forderung der Arbeitervertreter sagt, wo die ver­hängnisvolle Schwäche der Drganisation der österreichischen  gierung bestätigt, daß die Forderung den Kernpunkt trifft. Volfsernährung zu suchen ist, und die Zusicherung der Re­Wir werden nun sehen, ob bei der österreichischen   Regierung Die Bo ft" sieht ihre Bedenken vertieft und bestätigt und der Begriff der kürzesten Frist" durch die Not der Zeit zu befürchtet besonders eine Aenderung der Flamenpolitif: Der nötigen Nenorientierung geführt worden ist. Daß das " Den schwersten Rückschlag droht Graf Hertlings Sab aber recht gründlich der Fall sein möchte, daran haben wir über Belgien   jedoch der flamischen Frage an. Die flamische in diesem Punkte das allergrößte Interesse. Das Kind Iag Bewegung konnte überhaupt nur gedeihen, weil den Flamen Hoff im Brunnen, der antisoziale Schlendrian hat geerntet, was nungen gemacht wurden, daß fie in Bufunft unbehelligt von fran zösisch- wallonischen Herrschaftsbestrebungen ihr eigenes flamisches er nur ernten fonnte, jetzt heißt es ihm mit Gewaltgriffen Leben würden aufbauen fönnen. Der Gedanke des alten felb- an die Kehle gehen. Die Vereinheitlichung aller Zweige der ständigen" belgischen Staates ist einfach der Tod für alle flamischen Ernährungsfürsorge wird diese Arbeit wesentlich erleichtern. Bestrebungen." Für die Kreuzzeitung  " ist Graf Hertling   schon schlimmer als Kühlmann:

Die

Die ungarische Wahlreform.

Das bringt uns auf den springenden Bunft der Kriegs­Der Paragraph des Frauenwahlrechts. zielerklärung   des Kanglers; denn eine solche bedeuten Budapest  , 12. Juli. Abgeordnetenhaus. In der Einzel feine Worte über den bedingten Verzicht auf Belgien  . Er ist bisher beratung der Wahlrechtsvorlage entspann sich eine lebhafte Er. noch niemals in ähnlicher offener Form verfündet worden. Der Auffassung der Sozialdemokratie, die noch bei den örterung über den Paragraphen 2, der die allgemeinen Erfordernisse diesmaligen Besprechungen im Hauptausschuß zu einer offenen für die Wahlberechtigung aufstellt. Borlage hatte ursprüngliche das Wahlrecht Stellungnahme drängte, ist also nachgegeben worden. Wir wollen nicht hoffen, daß sie ihre Zustimmung zu den Kriegskrediten an das Erfordernis der Absolvierung der vierten getreu ihrer alten Erpresserpolitik, von dieser Veröffentlichung ab- Boltsschultlaise geknüpft, ferner das Wahlrecht allen hängig gemacht hat. Soldaten, die ihrer Dienstpficht genügt haben, und Die Wirkung auf das Ausland kann unseres Grachtens nur allen Inhabern des Karl Truppen Kreuzes und wieder dieselbe wie bei unseren vielen Friedensangeboten sein. Die feindlichen Staatsmänner haben ebenso wie die deutsche Sozial der goldenen und filbernen Tapferteitsmedaille verlichen. das gezeigt, Reichs­Der Ausschuß hatte die Bestimmungen dahin ab.

Die Presse zur Kanzlererklärung. leitung eine offene Grilärung über den Verzicht auf Belgien   zu geändert, daß die Absolvierung der sechsten Bolts­

Die Alldeutschen   gegen Hertling.

Die alldeutsche Presse zeigt einen starken Gesinnungsum­schwung. Eben glaubte sie noch über Kühlmanns Sturz triumphieren zu fönnen, jetzt wendet sie ihre Front gegen den Rangler.

Am rabiatesten geht die Deutsche Zeitung" ins Reug. Sie hält Hertling schon für schlimmer als Bethmann Solliveg:

entloden. Schon diese Bestrebungen hätten davor warnen müssen, ichultlasie gefordert und die geleistete Militär. es zu tun. Und sogar Herr v. Kühlmann hat sich wiederholt den dienstpflicht und Inhaberschaft des Karl- Truppen- Kreuzes ge­Vorwurf gefallen laffen, daß er in der belgischen Angelegenheit zu strichen wurde. unbestimmt fei."

Also wehe dem Kanzler, wenn er schon bestimmter als Kühlmann redet! Ganz und gar aus dem Häuschen ist der fromme Reichs­

bote":

In der Vollsizung beantragte Ministerpräsident Dr. Weferle daß der ursprüngliche Tegt wieder bergestellt werde Dies wurde jedoch abgelehnt. Der Paragraph wurde in der aisung des Ausschusses angenommen mit dem Unterschied, daß auch die Inhaberschaft der bronzenen Medaille als Wahlrechtsgrundlage dienen foll.

Die Erklärung des Reichsfanglers im Hauptausschuß über die Minister präsident Dr. Welerle beantragte folgenden neuen " Der Kanzler hat in seiner Erklärung gesagt, daß er BeI- belgische Frage erscheint uns als durchaus unbefriedigend. Wir gien nur als Faustpfand für die fünftigen Frie glauben, auch unsere Leser werden sie durchweg mit starkem Miß Paragraphen: Das Reichstagswahlrecht hat jede Frau, Sensverhandlungen betrachtet und nicht beabsichtige, Bel- behagen zur Kenntnis genommen haben. Sie befagt zwar nichts die außer den allgemeinen Erfordernissen eine der folgenden Be­wesentlich Neues, sondern schließt sich den früheren Aeußerungen gien in irgendeiner Form zu behalten. Gr bat ferner erklärt, daß des Kanzlers zu diesem Kapitel durchaus an. Was aber einen Un- ingungen erfüllt: 1. erfolgreich vier Bürgerschul- oder vier Mittel­das nach dem Kriege miebererftandene Belgien   als selbstän= diges Staatsmejsen dastehen und feinem als Basall unterworfen, terschied gegen früher bildet, das ist der Umstand, daß hier zum schulflaffen besucht hat; 2. Frau oder Witwe eines Mannes ist, der mit uns in guten freundschaftlichen Verhältnissen leben müsse. Die ersten Male klipp und klar die Wiederherstellung Belgiens  , d. h. des die höchste Klasse einer Mittelschule oder einer gleichwertigen An­Erklärung des Grafen Hertling geht also bedeutend weiter, als unglücklichen Zwitterstaates englischer Erfindung, wie es vor dem ftalt durchgemacht hat; 8. einen landwirtschaftlichen, unter Bor  - industriellen oder faufmännischen Beruf ausübt felbst die Aeußerungen, die Herr von Bethmann Hollweg   über Striege bestanden hat, der Entente angeboten wird Belgien   getan hat. Bethmann Hollweg   hatte seinerzeit das Wort behalt freilich der üblichen Vorbedingungen. Belgiens   Wieber- und wenigstens 100 tronen direkte Staatssteuern geprägt von den Einfallstoren im Osten und Westen, die wir un- herstellung in der alten Form würde aber die Preisgabe des jeren Feinden nehmen müßen, und von den realen Garantien, die lamentums bedeuten, die völlige Außerachflajjung geschaffen werden müßten, um der Wiederholung eines Ueberfalles der sehr tiefgehenden geschichtlichen Entmidlung, die auf Deutschland  , wie ihn dieser Weltkrieg darstellt, vorzubeugen. sich im Laufe dieser vier Kriegsjahre innerhalb des ehe Auf die Forderung solcher realen Garantien gegenüber Belgien  , wie maligen belgischen Boltes vollzogen hat. Deshalb er fie feinerzeit der Zentrumsführer Spahn im Reichstag formulierte, scheint uns eine Zusage der Wiederherstellung des belgischen Staates als er forderte, daß Belgien   wirtschaftlich, militärisch und politisch in der alten Form als im höchsten Maße bedenklich." fest in unserer Hand bleiben mitffe, hat Graf Hertling   in seiner Grflärung vor dem Hauptausschuß des Reichstages anscheinend böllig berichtet."

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zahlt.

Dr. Johan Teleszty nahm gegen den Antrag Stellung und beantragte, daß nur familienerhaltende Frauen das Wahlrecht be­fommen, die vier Klassen einer Bürger- oder Mittelschule besucht baben und 20 Kronen direkte Staatssteuern zahlen, oder die vier Volksschulklassen besucht haben und wenigstens 100 Kronen Staats­

Schlauer sind die Berliner   Neuesten Nachsteuern zahlen. richten", die sich bemühen, die Erklärungen des Reichsfanglers Ladislaus Fenye& beantragte, daß alle Frauen, die wenigstens von hintenherunt zu entwerten ohne Rücksicht, daß sie damit acht Joch bewirtschaften, das Wahlrecht erhalten. den obersten deutschen   Reichsbeamten vor dem Ausland als aus- Die Abstimmung soll in der nächsten Sigung erfolgen. gepichten Phrasenhelden hinstellen:

Dann wird die Sorge um die bisherige Flämenpolitik vor­getragen und folgender Schluß gezogen: Aus diesen kurzen Angaben fällt ein scharfes Licht auf die Es ist also ein Unding, wenn man Belgien   nur als Faust-" Hat denn Graf Hertling   über die Absichten der Reichsregie- Arbeit, die jetzt im ungarischen Barlament als Wahlreform vor piand für die künftigen Verhandlungen betrachtet. Die Bedeutung, rung bezüglich Belgiens   wirklich etwas Neues gejagt? Schon die die belgische Frage für die Zukunft Deutschlands   hat, ist so groß. Bethmann Sollweg hatte als unser Ziel in Belgien   in Heberein- ich geht. Graf Tisza hat seinen Willen durchgesetzt. Er daß sie in feinem Berhältnis zu den übrigen Fragen steht, die beim ftimmung mit den wütendsten" Annegionisten" erklärt, daß wir stempelte den Entwurf des Ausschusses dadurch ab, daß er sagte, Abschluß des Friedens zu lösen find. Jede Regierung, die den durch unseren dauernden Einfluß auf die wirtschaftlichen, politischen er biete die Gewähr dafür, daß die Gefahr des ertremen Radi­Strieg siegreich beenden will, muß es als die Hauptaufgabe beim und militärischen Verhältnisse in Belgien   verhindern müßten, daß falismus abgewendet sei. Unser Budapester Parteiorgan spricht Friedensschluß betrachten, daß Belgien   politisch, militä- Belgien   wieder zu einem Vasallenstaate unserer Feinde würde. von einem Betrug an der demokratischen Wahl. risch und wirtschaftlich fest in unserer Hand Auch ein deutscher   Bajallenstaat braucht Belgien   nicht zu werden, reform. Es sagt: Die Fälschung der Vorlage ist der re bleibt. Bedeutet die Erklärung des Grafen Hertling wirklich, um uns dieses Ziel erreichen zu lassen. Die Politik, die wir aftionären Regierung und der hinter ihr stehenden Tiszapartei daß man auf Belgien   völlig verzichten will, so würden alle die Par- namentlich in letzter Zeit in Belgien   selbst getrieben haben, zeigt vollständig gelungen." teien, die auf einen deutschen   Frieden hinarbeiten, in eine ja deutlich den Weg, den wir geben können und gehen müssen, um

icharfe Kampfstellung gegen die Regierung des bis an die Küste des Kanals und bis Antwerpen   hin mit Hilfe Was Graf Julius Andrassy   gegen die verstümmelte Vor­Grafen Hertling treten müssen. Es bleibt zunächst zwar eines selbständigen Flanderns   unsere Grenzen nach lage" äußerte, wird durch diese Kennzeichnung voll bekräftigt. noch immer die Möglichfeit, daß Graf Hertling   die Worte von den Westen zu sichern und zu verhindern, daß Belgien   noch einmal als In seinen Augen ist die Vorlage ein großer politischer Fehler", notwendigen Sicherungen auch auf Belgien   bezogen wissen will, Aufmarschgelände der Millionenheerc unserer Feinde dienen denn sie habe nicht die Kraft, die Nation zur Teilnahme zu be­