Nr. 193-1918
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Eine ideale Steuer.
Der erlösende Vorschlag.
Da zupfen Reichstag und Regierung um die Wette an dem versiegenden Euter der völkischen Steuerkraft. Noch drei lumpige Williarden soll das nationale Milchvieh hergeben. Jedoch es will nicht mehr und schlägt mit den Hinterbeinen aus. Die Melker aber
bleiben Sie einstweilen sigen!
zupfen und zupfen. Alles hoffnungslos ausgetrocknet! Aber sieht denn niemand die unerschöpfliche Quelle, die unentdeckt daneben im Grafe sprudelt? In dem Bann des alten Steuerschematismus befangen, sind unsere Steuertechniker blind gegen den köstlichen Bronnen, der sich über Nacht aufgetan hat. Mit einem Griff sind hier Hunderte von Milliarden zu holen. Bitte, Graf Roedern, Aus purem Mitleid will ich mein Geheimnis verraten, obwohl meine früheren Striegsvorschläge, wie die Verzehrung der Dicken, die Einführung der Geldkarte und der Kleiderlosen Tage noch immer nicht die genügende Beachtung gefunden haben. Aber als uneigennüßiger Patriot fann ich auch diesmal nicht schweigen und verkünde hiermit laut: Die rettende Steuer, die Steuer der Zukunft, ist die Steuer auf Annegionspläne. Bitte, noch ein lein wenig Geduld. Zunächst das Grundsäßliche. Die Regierung wälzt die neue Steuerlaft auf den Konsum und behauptet, diese Steuern empfinde niemand hart, denn es werde ja alle Tage konsumiert. Nun, wird nicht alle Stunden, alle Minuten, alle Sefunden in Hotels, an Stammtischen, auf Straßen bahnen, in Bedürfnisanstalten, kurz überall bei uns annektiert? Ja, während der Konsum wegen des leidigen Nichtvorhandenseins der Waren fortgesetzt abnimmt, sind die Annegionspläne bei dem nicht endenwollenden Stoff in dauernder steter Zunahme begriffen. Angesichts der Hochflut von Annegionsplänen muß diese Steuer geradezu unfühlbar sein und selbst bei gerinen Sägen enorme Erträge abwerfen.
wollen.
Dienstag, 16. Juli
es auf dieses kleine Opfer für ihre großen Pläne sicher nicht an- die die finnisch sprechende Bevölkerung in Ostfarelien möglichst kommen wird, da sie ja sogar unser bestes Voltsblut dafür opfern niedrig angab, stellte 1907 108 773 Ginwohner mit finnischer Muttersprache fest. In Wirklichkeit ist die Zahl beträchtlich höher. Also bitte, Graf Roedern, retten Sie das Reich und besteuern Sie die Annegionspläne!
Beeinflussung der Regenmengen durch Elektrizität.
Aus Ofkareliens Kultur und Geschichte. Wie die englische Zeitschrift Electrical Rewiew" berichtet, sind rein finnischen Bevölkerung, das zwar noch an Rußland gebunden Regierung seit fünfzehn Jahren Versuche zur Begünstigung der Oftkarelien, das finnische Hinterland mit seiner vorwiegend in Australien von dem Techniker Balsillie mit Unterſtüßung der ist, aber die Vereinigung mit den kulturverwandten Stammes- Regenmengen mittels Glektrizität gemacht worden, welche, falls die genossen ersehnt, ist in Deutschland völlig unbekannt, und doch inter - Nachricht den Tatsachen entsprechen sollte, die Aufmerksamkeit aller essiert uns jetzt, da wir die Entwicklung des finnischen Staatswesens landwirtschaftlichen Kreise verdient. Dabei ist das Prinzip, das bei mit so viel Anteilnahme verfolgen, auch das Geschickt dieses eigen- diesen Versuchen zur Anwendung gelangt, von verblüffender Einartigen Landes auf das lebhafteste. Die Ostkavelier sind eng ver- fachheit. Gs beruht in nichts anderem, als im Gebrauch des bewandt demjenigen Teile des finnischen Volkes, der die nördlichen fannten Franklinschen Drachens. und östlichen Teile Finnlands bewohnt. Es sind dies die Karelier, Die von der Erdoberfläche verdunstende Feuchtigkeit steigt in die Samolafsen und Awänen, während der andere Hauptzweig der Luft, wo sie, je nach ihrer Dichte, Dunst, Nebel oder Wolfen bildet. Finnen, die Tawasten, den Südwesten Finnlands , innehaben. Go Hierbei werden die Wasserteilchen mit atmosphärischer Elektrizität durchschneidet die gegenwärtige russisch- finnische Grenze nur altes geladen, und zwar jedes einzelne mit einer Ladung von gewissem finnisches, Gebiet und trennt einen bedeutenden Teil des farelischen Borzeichen. Ist ein Teilchen etwa mit Gleftrizität geladen, so Stammes von seinen nächsten Verwandten auf der finnischen Seite. wird es sein Nachbar mit Gleftrizität sein. Sind die Ladungen Eine Erklärung dafür findet man in der Geschichte Kareliens. Bon beider gleich start, so wird die Wassermasse als unelektrisch erschei altersher haben die Karelier die östlichste Grenzwache des finnischen nen. Stellt man aber eine leitende Verbindung zwischen ihr und Volfes gegen die Slawen gebildet. In der Mitte des 9. Jahrhun- der Groberfläche her, so wird durch die Erdelektrizität eine Scheiderts scheinen sie mit den slawischen Stämmen im Nowgorod in dung der Wasserteilchen stattfinden, indem die mit gleichnamiger einem Bundesverhältnis gestanden zu haben, denn in Nestors russi- Elektrizität geladenen vom Leiter abgestoßen, die mit ungleichscher Chronik wird erzählt, daß die Karelier im Jahre 868 den namiger geladenen angezogen werden. Als Leiter benut nun BalWarägern, den schwedischen Wifingern, folgende Botschaft sandten: fillie den oben erwähnten Drachen. Unser Land ist groß und fruchtbar, aber es herrscht keine Ordnung darin, darum kommt und herrscht über uns." Dieser schicksalsschwere Ruf wurde von Rurik aufgenommen, und damit begann der Anfang des gegenwärtigen russischen Reiches.
Ist nun die ausgeübte Wirkung der Erdelektrizität genügend start und die Berührung des Leiters mit den Wasserteilchen eine möglichst innige, so werden sich die angezogenen Wasserteilchen um den Leiter sammeln, in einanderfließen und, wenn die Tropfen groß Unter den neuen Herrschern aus dem Stamme Rurits gelang- genug geworden find, infolge der Schwerkraftivirkung der Erde auf ten die Starelier zunächst zu großzer Macht. Ihr Reich verbreitete diese in Form von Regen oder Tau herniederfallen. Nun aber schlage ich noch obendrein eine progreffibe sich über Finnland hin bis zum Botnischen Meerbusen und dem Die Versuche sollen die normalen Regenmengen der Versuchs Staffelung der Steuer vor. Hier die Grundgedanken: Alle Weißen Meer , und die Blüte dieses Groß- Kareliens, des größten felder um 50 bis 70 v. H. erhöht haben, eine Leistung, die gewig Annegionspläne auf Land find steuerpflichtig. Die Steuer beträgt bisher von finnischen Stämmen besiedelten Gebietes, ward die goldie Aufmerksamkeit der beteiligten landwirtschaftlichen Kreise rechtauf den zu annektierenden Quadratkilometer 1 M., doch dies nur dene Freiheitszeit des farelischen Stammes. Die Starelier unter fertigen würde. bei Plänen bis 100 000 Quadratkilometer. Für jeden folgenden nahmen fühne Heerfahrten in ferne Länder und fämpften gegen der Versuche vorliegen, noch sp dürftig, daß ein abschließendes Urteil Leider sind die Nachrichten, die über Anstellung Quadratkilometer 3 M., bei Plänen über 1 Million Quadratkilo- die von schwedischen Kreuzheeren zum Christentum bekehrten West- über ihre Wirkung nicht abgegeben werden kann; vor Beendigung meter 5 M. für den Quadratkilometer. Diese Säge sind eigentlich finnen. Auf Jahrhunderte hin waren nun das Ritterschwert des des Weltkrieges ist daran auch wohl nichts zu ändern. Immerhin noch lächerlich gering. Denn jetzt man den Wert eines Quadrats Westens und der frumme Säbel des Ostens, die symbolisch im dürfte die Tatsache, daß die Berichte aus einem Lande mit so vorfilometers Land mit nur 100 000 m. an( praktisch beträgt der Wert Wappenschilde Kareliens dargestellt sind, gegeneinander erhoben. züglicher Landwirtschaft kommen, wie es Australien ist, und daß der eines Quadratkilometers Land oft das Zebn- und Hundertfache), so Die erste Grenzregulierung zwischen der russischen und schwedischen dortige Minister für öffentliche Arbeiten und Eisenbahnen zu den find auf ein Objekt von 100 000 m. 1,2, höchstens 5 M. Steuern zu Macht im Frieden von Nöteborg 1323 nahm auf die Zusammen bereits bestehenden zwei Versuchsfeldern nach eingehender Besichtientrichten. Das wird jeder Annegionist gern geben wollen. gehörigkeit der Finnen teine Rücksicht, sondern verteilte das Land gung der letzteren noch ein drittes zur Verfügung gestellt hat, geSer Karelier, und so verlor der östliche Teil des Landes, Ostkarelien , nügen, den Wunsch auszusprechen, es möchten auch in Deutschland seine Freiheit und geriet in immer größere Abhängigkeit von dem derartige Versuche angestellt werden. mächtigen Nowgorod . Auch Westkarelien gehörte eine Zeitlang zu Rußland , fam 1617 wieder zu Finnland , ging dann wieder an Nußland verloren und wurde erst durch das Manifest Alexanders I. 1811 mit dem nunmehr russisch gewordenen Finnland vereinigt. Oftfarelien aber schmachtete von nun an ganz unter der russi
Da nun aber alle richtigen Annexionspläne erst bei einer Million Quadratkilometer anfangen, so werden Steuererträge von 5 Millionen Mark und darüber für den Annegionsplan gar teine Seltenheit sein. Rund zehntausend waschechte Annegionisten in Deutschland ergeben also ein Steuersoll von 50 bis 100 Milliarden. Das lohnt, was?
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Notizen.
Dr. M. K.
Int
im Alter von 27 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben. Als vielseitiger Journalist war er den Fachgenossen bekannt. die größere Deffentlichkeit brang er mit seinem Roman„ Die Welt ohne Hunger", eine sensationell aufgemachte Utopie von der Erfindung einer fünftlichen Ernährung, die die Menschen unabhängig vom Hunger macht, aber in folche ökonomische und soziale Verwickelungen stürzt, daß sie die großartigen Anlagen zerstören und zum gewohnten Leben mit dem Hunger zurückkehren.
Aber diese Steuer ist erst die Hälfte meines Planes. Zu ihr tommt die Kriegsentschädigungs- Ergänzungsschen Herrschaft, die der Kultur und Wirtschaft keine Entwicklung fte u er nach folgenden Grundsägen: Wer eine Kriegsentschädigung gestattete. Das Land mit seinem ungeheuren Holzreichtum, mit fordert, hat sofort einen bestimmten Prozentsaz der verlangten feiner Fülle von Tieren und Fischen, mit seinen vielen noch schlumSumme als Steuer an das Reich abzuführen. Auch hier ist eine mernden Naturschätzen würde günstige Bedingungen für eine gerechte Progression nach der Höhe der Entschädigung leicht durchblühende Gewerbetätigkeit liefern. Die Karelier haben zweifellos führbar. Nehmen wir aber selbst als höchsten Steuerfaß nur| Grwerbssinn; sie haben einen gewandten Formensinn, der sich in 1 pro Mille der geforderten Summe, so entfallen auf eine Forde vielen Zweigen des Hausgewerbes offenbart. Sie haben eine starke rung von 50 Milliarden Kriegsentschädigung 50 Millionen Steuern fünstlerische Veranlagung. Hat doch dieses Volk der Einöde der für das Reich. Da die meisten Annexionisten aber noch erheblich Welt einen seltenen Beweis seiner geistigen Kraft geliefert: das mehr fordern, so ergeben auch hier wieder 10 000 Annegionisten ein finnische Nationalepos, die alewala", ist von den Kareliern Steuersoll von 50 bis 100 milliarden. durch mündliche Ueberlieferung und gutes Gedächtnis von Geschlecht zu Geschlecht erhalten worden, bis Lönrot es aufzeichnete und diesen Schatz der Weltliteratur einverleibte. Wie Hermann Stenberg in seinem Buch über Oftkarelien im Verhältnis zu Ruß land und Finnland betont, ist die Kalewala sprachlich der östliche Eine Stadt zu verkaufen. Daß eine ganze Stadt Grundpfeiler, auf dem die finnische Kultursprache aufgebaut ist, auf einmal verkauft wird, das ist wohl in feinem anderen Lande wie die alte Bibelübersetzung den westlichen bildet. Das Vorhanden- möglich, als in England, wo der Großgrundbesig eine so ungeheure fein dieses großartigen Spruchdenkmals allein beweist die Sinn- Macht an sich gerissen hat und den Leuten mit den Riefenvermögen losigkeit der sussischen Behauptung, die faretsche Sprache sei eine ganze Häuserviertel der Großstädte gehören. Im Herbst ist, wie russische Mundart. Die Russifizierung Ostfareliens ist überhaupt der Daily Expreß " meldet, die Stadt Shaftesbury in Dorset zu mit großem Gifer betrieben worden. Die Wirkung dieser russischen verkaufen. Sie gehört gegenwärtig dem Lord Stalbridge und umPestrebungen aber war gering. Die Ostkarelier sind und bleiben in faßt ein Rathaus, eine Bant, eine Post, mehrere Gasthäuser und ihrer überwiegenden Mehrzahl Finnen. Selbst die russische Bählung, viele stattliche Privathäuser.
Beide Steuern zusammen bringen demnach mindestens 100 bis 200 Milliarden ein. D. sie decken bequem Deutschlands Kriegsschuld. Während sich jest Finanzminister und Reichstag nur um die Aufbringung der Zinsen die Haare ausraufen und feinen Rat wissen, legt ihnen diese Steuer das Kapital glatt auf den Tisch. Diese Steuern ergeben etwa soviel, daß man die Reservesteuern, die ich noch in petto babe, gar nicht heranzuziehen braucht, wie zum Beispiel die Besteuerung der von Heimkriegern gehaltenen Kriegsreden ust.
Dabei hat meine Steuer den Vorzug, daß ihre Einführung auf so gut wie gar keinen Widerstand stoßen würde. Denn alle Annegionisten rühmen fich ja, hochpatriotische Leute zu sein, denen
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Lodz. Das gelobte Land.
Ich komm' gleich, will nur zum Vater reinschauen." Sie entfernte fich und ging aus dem mit elektrischen Rüstern beleuchteten Vorraum nach oben, ins Arbeitszimmer des Vaters, das fast ganz dunkel war.
In der Mitte des Zimmers saß Schaja Mendelsohn, in rituelle Gewänder gehüllt, den linken Arm entblößt und mit Riemen umwickelt. Er betete halblaut und verneigte sich ernst.
Schaja saß in der Mitte des Zimmers; ihm gegenüber
Schulferien Sondervorträge zu balben Stassenpreisen statt. Donners In der Treptow Sternwarte finden während der tag, 6 Uhr und Dienstag, 7 Uhr:" Bewohnbarkeit der Welten". Mittwoch, 6 Uhr:„ Bilder aus dem Harz , Thüringen und Riesen gebirge ", Sonnabend, 5 Uhr: Christoph Solumbus".
Tag ein großes Eckfenster, durch das seine Blicke flogen und fität Wie mittelan die riesigen Fabriksmauern sich flammerten. alterliche Basteien sahen sie aus, mit ihren unzähligen Schornsteinen und Vorsprüngen.
Schaja betete innig, fonnte aber auch nicht für eine Beile seine Blicke von diesen mächtigen Mauern wenden, die immer mehr mit der einbrechenden Nacht verschwammen. Der Gesang hielt an, bis es völlig Nacht wurde. Die Sänger packten ihre Betgewänder in Samtfäcke ein, auf denen goldgestickte hebräische Zeichen schimmerten. ..Hier hast du einen Rubel, Mendel."
Er gab dem Mann ein silbernes Geldstück, das der Sänger sorgfältig am Fenster prüfte.
,, Sieh's dir nur an, das ist ein echter Rubel! Und dir,
Abraham, dir zahl ich heute nur fünfundsiebzig Kopeken, du hatteft teine rechte Luft heute, du simuliertest das Singen. Wolltest du mich und Gott betrügen?"
In zwei Fenstern standen zwei alte, weißbärtige Synagogenfänger, in ebensolchen rituellen, schwarz- weiß gestreiften Umhüllungen, und verneigten sich fortwährend, in den legten rofigen Schein der Abenddämmerung, der den grauen Hintergrund des Himmels färbte, vertieft und sangen eine wundersam leidenschaftliche und wundersam traurige Psalmodie. Die Stimmen schwollen an in Klagen und Schmerz und tönten wie die Stimmen fupferner Posaunen in schreiender verschwand geräuschlos. Wehmut, dann heulten sie in dumpfer Verzweiflung und Rosa stand die ganze Zeit über an der Tür. Sobald die brachen in hoffnungsloses Stöhnen aus, und erhoben sich in Sänger fortgegangen waren, drückte sie auf den Knopf, und scharfen, durchdringlichen Schreien, die lange in der Stille des das elektrische Licht überflutete das Zimmer.
Raumes anhielten und zitterten; dann dämpften sie die Stimmen bis zu einem Geflüster, und es ergoß sich eine lange, füße Melodie. Es flang wie der Sang von Flöten in der großen Stille blühender Gärten, zwischen Ambraduft atmenden Schatten, in einem von efstatischen Liebesträumen erfüllten Halbschlaf, und Seufzer und Sehnsucht ertönten nach den Palmengärten Jerusalems , nach den traurigen unendlichen Wüsten, nach den fengenden Sonnengluten, nach dem verlorenen und so geliebten Vaterland.
Mit Augen voller Tränen und Erstase blickte jener Schaja an, nahm die Rolle Kupfermünzen, sagte leise den Gruß und
" Rosa!"
" Brauchst du etwas?" fragte sie, sich zum Vater seßend. Rein. Deine Gäste, sind sie gekommen?" ,, Alle sind da."
H
,, Unterhalten sie dich qut?"
Er streichelte ihr das Haar.
ihn
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Er hat ein Buch geschrieben, für das ihm eine Univer
"
Eine große Medaille?"
Ich weiß nicht."
Sie zuckte verächtlich die Achseln.
Wir werden einen Arzt fürs Spital brauchen, ich würde nehmen, wenn er so gelehrt ist."
" Zahlst du viel?"
" Ich zahle. Aber darum handelt es sich hier nicht. Er würde eine große Praris haben und meiner Firma dienen. das allein ist schon Geld wert. Sag' ihm, er foll morgen ins Kontor fontmen. Ich unterstütze gern gelehrte Menschen." " Hast du- Stanislaw aufgetragen, Borowiecki zu uns zu bitten."
von Buchholz ist, und Buchholz und allem, was ihm gehört, " Ich habe dir gesagt, Rofa, daß Borowiecki ein Mann wünsche ich alles Unglück. Er soll Bankrott machen und bienen gehen. Dieser Dieb, dieser Schwab', der da in einem Hundewagen nach Polen gekommen ist und aus uns Geld gemacht hat,- er soll bis zum zehnten Geschlecht verfommen! wegen ihm bin ich immer frant, das Herz Borowiecki, das ist sein schlimmster Schwab'!" schrie er mit schmerzt mich, er bestiehlt mich andauernd. Haß.
„ Er ist doch Pole."
Und dieser
,, Ein Pole, schöner Pole! Als er seine Waren zu drucken angefangen hat, hat man mir die Hälfte meiner Baren aus Rußland zurückgeschickt, sie haben gesagt, daß es ein Dreck ist, daß die Buchholzschen besser sind. Macht das ein Pole! Er berdirbt den Handel, er gibt den dummen Bauern solche Muster und Farben, daß sie nehmen könnte jede Gräfin, was foll das? Wozu das? Was hab ich durch ihn verloren! was hab' ich verloren, was haben unsere Leute verloren! Was haben durch ihn die armen Weber verloren! Den alten Fischbein hat er aufgefressen, dreißig andere Firmen hat er
,, Nicht besonders, selbst Müller ist heute langweilig." " Warum behältst du sie, wir können uns doch lustige Gäste leisten. Wenn du willst, so geb' ich Stanislaw den Immer rhythmischer verneigten sie sich, in den Augen Auftrag, er soll welche suchen; in Lodz mangelt's doch nicht glühte Ekstase, und die langen, weißen Bärte zitterten vor an luftigen Menschen. Wozu sollst du dich für dein eigenes Erregung. Ihre eigenen Stimmen rissen sie fort und die Geld langweilen? Und der Wysocki, was ist das für ein aufgefressen. Du red' mir nicht von ihm, mir tut gleich alles im Jnnern weh, wenn ich an ihn dente. Er ist schlimmer stillen, dämmrigen Raum sich ergossen, und schluchzten und Ein Arzt, so ganz anders, gar nicht Lodzermensch, er wie jeder schlimmste Deutsche, mit einem Deutschen kann man baten und flehten und über das Mißgeschick wehmütig hat eine aristokratische Familie, feine Mutter ist eine geborene noch handeln, er aber ist ein Herr, ein großer Besizer ist er!" flagten und die Güte und die Macht des Herrn der Heer- Gräfin, er hat Wappen." scharen rühmten. Nur hat er nichts, worauf er sie tragen könnte. Gefällt er spuckte haßerfüllt und verächtlich aus.
Rhythmen der Gesänge, die aus ihrer Brust in den leeren, Mensch?"
Sinter den Fenstern breitete sich tiefe Stille aus. Die großen Arbeiterfasernen auf der anderen Seite der Straße, dem Arbeitszimmer gerade gegenüber, begannen in allen Stockwerken aufzuleuchten, und durch die Fenster an der anderen Seite es war ein Ecfzimmer ragte das Dickicht der Tannen des Partes schwarz empor.
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er dir?"
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" So ziemlich, weil er den unsrigen gar nicht ähnlich und sehr gelehrt ist." Gelehrt?"
Er glättete mit einer wunderbaren Bewegung seinen Bart und hörte aufmerksamer zu.