Gewerkschaftsbewegung
Reichskonferenz der Holzarbeiter.
Parteinachrichten.
Aus den Organisationen.
In einer großen Betriebsversammlung wurden diese Gründe| Südgang festgestellt werden mußte, hat das Jahr 1917 eine Steigeals nicht den Tatsachen entsprechend bezeichnet. Allgemein neigte rung gebracht. Der B. t.-i. B. zählte am 31. Dezember 1917 man der Auffassung zu, daß hinter dem ablehnenden Standpunft 22 958 Mitglieder, von denen sich 15 770 im Heeresdienst befanden. der Firma die übrige Großindustrie fich verberge. Die Organi - Die Zahl der örtlichen Verwaltungsstellen belief sich auf 130. An sationsleitung wurde beauftragt, in Anbetracht der steigenden Er- nahmt gegen 159 918,22 M. im Vorjahre. Trok der schwierigen ordentlichen Mitgliederbeiträgen wurden 185 922,13 m. vereinDer Deutsche Holzarbeiterverband hielt am 29. Juli in Frant- nährungsschwierigkeiten erneut mit den Militärbehörden in Ver- Kriegsverhältnisse hat der Bund im Berichtsjahr einen Vermögensfurt a. M. eine Städtekonferenz ab, die Stellung nahm zu der handlung zu treten, um so auf der ganzen Linie für die Arbeiter zuwachs von 33 392,64 M. und einen Vermögensstand von 345 987,36 gegenwärtigen Bewegung im Holzgewerbe, die Löhne mehr den eine Erleichterung herbeizuführen. Inawischen sind die Er- Mart erreicht. Gr- Mart erreicht. Aus der Kriegsspende der Industriebeamten, die Reuerungsverhältnissen anzupassen. Die Konferenz war gut be- nährungsmöglichkeiten nicht besser geworden. Und da eine Besse- teils von der Bundeskasse, teils von freiwilligen Beiträgen der fucht, es nahmen an ihr neben den Vorstandsmitgliedern und Be- rung auch in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist, beauftragte Mitglieder gespeist wurde, konnten seit Kriegsbeginn 233 445,33 M. girtsleitern Delegierte aus 116 Bahlstellen teil. eine Vertrauensmännerkonferenz des Duisburger Industriebezirks Unterstützungen an Kriegsteilnehmerfamilien und stellenlosse MitVerbandsvorsitzender Reipart- Berlin betonte in seiner Er die Arbeiterausschüsse, bei den Werken eine Verkürzung der Ar- glieder ausbezahlt werden. Die Rechtsschutzabteilung hat neben öffnungsansprache, der Krieg habe verhindert, daß der Verband beitszeit von 60 auf 56 Stunden die Woche zu beantragen. Diesem 26 938,13 M. an Gehältern, Provisionen usw. erftritten. Auf außereiner umfangreichen Raterteilung in 12 gewonnenen Prozessen jett feinen Jubiläumsverbandstag abhalten fönne. Nahe am Abschluß seiner 25jährigen Organisationstätigkeit habe der Verband Beschluß fügten sich die Arbeiter der Maschinenfabrik Thyssen und gerichtlichem Wege gelang es, durch Vermittlung mit den Firmen große innere Umänderungen durchgeführt. Man tönne aber jetzt ermäßigten ihre Forderung von 54 auf 56 Stunden. Auch dieses in 12 Fällen 5 Beugnisse und 2055,18 M. für Bundesmitglieder schon sagen, daß die Hoffnungen und Erwartungen, die an diese wurde von der Werksleitug abgelehnt. In der Hauptsache hereinzubekommen. Im übrigen wird über eine umfangreiche Neuregelungen geknüpft worden sind, zur Zufriedenheit der Mit- sträubte man sich dagegen, den Arbeitern den freien Samstag fozialpolitische und gewerkschaftliche Arbeit des Bundes berichtet, die glieder ausfallen. Der Verband stehe finanziell gerüstet da, seit nachmittag zu gewähren. In Wirklichkeit verlangen also die Ar- vor allem auch auf die Tätigkeit der Angestelltenausschüsse sehr beJanuar habe sich das Verbandsvermögen um eine Million beiter des genannten Wertes eine Stunde Arbeitszeitverfürzung. fruchtend gewirkt hat. Mart erhöht. Auch in der Mitgliederbewegung sei eine erDer Sigung des Schlichtungsausschusses in Mülheim a. Ruhr, freuliche Entwicklung zu verzeichnen. Mit Befriedigung und Gemugtuung fönne gesagt werden, daß der Verband seine alte Stärke welche am 26. Juli stattfand, wohnten unter anderen ein Vertreter von der Wumba in Berlin , ein Vertreter vom Stellvertretenden bewahrt habe. Generalfommando des 7. Armeekorps in Münster , sowie einige Vorsitzende von Schlichtungsausschüssen der umliegenden Städte, Der Sozialdemokratische Verein für den Wahlkreis Bedum ,, Stellungnahme zu einer neuen Zeuerungszulage". verschiedene Direktoren größerer Werke und auch einige Gewerbe- Lüdinghausen- Warendorf konnte seine Generalversammlung erst nach hielt sodann das Vorstandsmitglied Neumann- Berlin. Er räte bei. Nach eingehender Darlegung der Gründe der Parteien Ueberwindung vieler Schwierigteiten abhalten. In einem Drte berlangte die Behörde vorher die wörtliche Niederschrift der Vorführte unter anderem aus, die fortgesette Teuerung habe die Kol- wurde nach eineinhalbstündiger Beratung folgendes beschlossen: Tegen in vielen Orten veranlaßt, mit Lohnforderungen an die 1. Der Geheime Regierungsrat Dr. Wallich zu Aachen und, träge, Berichte, sowie der Aussprache! Obwohl das Tätigkeitsgebiet in einem erst neuerdings von der Industrie erschlossenen Arbeitgeber heranzutreten. Bei den Vereinbarungen mit den sofern dieser zur Abgabe des Gutachtens nicht in der Lage ist, Bezirke liegt, hat der Verein gute Fortschritte gemacht. Die Mit Unternehmern im Herbst vorigen Jahres sei im Gegensatz zu den eine vom Kriegserfab- und Arbeitsdepartement zu benennende gliederzahl( nach verkauften Marken berechnet) stieg von 347 auf borausgegangeeen Abmachungen nicht beschlossen worden, daß bei Persönlichkeit, soll nach Besichtigung des Betriebes der Maschinen- 626, die Zahl der Neuaufnahmen von 65 auf 391. Weibandauernder Teuerung der Arbeiter berechtigt sein sollen, innerhalb fabrif Thyssen u. Co. A.-G., nach Einsichtnahme der Schlichtungs - liche Mitglieder find 242 vorhanden. Die Einnahme der Vertragsdauer neue Forderungen zu stellen. Dadurch sei der ausschußatten, sowie nach Anhörung der Betriebsleitung und des höhte sich von 1173,97 auf 2431,60 M. Jn vier Drten ist die Vorstand verhindert gewesen, eine zentrale Betvegung in Angriff zu nehmen. Ale es dann in einer Reihe von Orten sogar zu Ar- Arbeiterausschusses ein schriftliches Gutachten darüber erstatten, Partei während des Krieges bei Gemeindewablen erfolgreich gebeitseinstellungen tam, sei der Vorstand an den Vorstand des Ar- ob infolge der von der Arbeiterschaft angestrebten wöchentlichen wesen. Die Generalversammlung erhöhte den Monatsbeitrag von beitgeberscharbberbandes herangetreten. Dieser habe die Not- Verkürzung der Arbeitszeit ein Produktionsausfall, zutreffenden- 30 auf 60 Pf. und wählte den Gen. Koch Ahlen zum Landtagswendigkeit einer weiteren Teuerungszulage grundsäblich anan- falls in welcher Höhe, zu erwarten ist und ob die gewünschte Ar- fandidaten. Nach einem kurzen Bortrag des Abg. König über die Kriegspolitik der Partei wurde eine Entschließung angenommen, in erkannt, wolle aber in Verhandlungen erst eintreten, nachdem er in beitszeitverkürzung betriebstechnisch ohne volkswirtschaftlichen der die Haltung der Frattion gebilligt wird. Ferner wurde feiner Generalversammlung am 3. August Stellung zu der Frage Schaden durchführbar ist. für das freie Wahlrecht Stellung genommen und endlich den Fordes genommen habe. Neumann besprach die Forderungen, die bei 2. Der Herr Gutachter wird gebeten, die Erstattung des Gut- rungen und Wünschen der Arbeiterschaft in der Lebensmittelbereiner zentralen Bewegung erhoben werden müssen. Außer einer sorgung Ausdruck gegeben. Erhöhung der Löhne und entsprechender Erhöhung der vertraglichen achtens möglichst zu beschleunigen. Mindestlöhne müßten noch eine Reihe weiterer Fragen zur ErLedigung kommen, die einen Ausbau des Vertragstefees bedeuten. Mit den Verhandlungen über die Lohnerhöhungen müsse auch die Verlängerung des Tarifvertrags verbunden
Nas einleitende Referat zu dem Beratungspunkt der Nonferenz:
merden.
Die Diskussion war sehr ausgedehnt, fie zog fich bis zum Abend hin. Die Redner begründeten die Wünsche und Forderungen der einzelnen Orte und Branchen, die recht vielgestaltig find. In der Hauptsache drehte sich die Aussprache darum, ob bei der Verhandlung über die Lohnbewegung zugleich über die VerTängerung des Tarifs verhandelt werden soll, und um die Höhe der neuen Teuerungszulage. Verlangt wurde auch die Erhöhung ber Montagegelder, Erhöhung der Zuschläge für Sonntags- und Rachtarbeit, Gewährung von Ferien.
Nach Erledigung dieses Beratungspunktes nahm die Konferenz in scharfer Weise Stellung zu den Bestrebungen der Scharfmacher gegen die Beschlüsse der Reichstagstommission zum Arbeitskammergesek. In gleicher Weise verurteilte fie die Bestrebungen des Verbandes Deutscher Arbeitsnachweise, der neuerdings wieder versucht, eine Bureaukratisierung der Arbeitsvermittlung durch Reichsgesetz durchzusehen. Damit waren die Arbeiten der Konferenz erledigt.
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Soziales.
Schwindelanfall
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Betriebsunfall?
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3. Neuer Verhandlungstermin wird unverzüglich nach Eingang Die französische Arbeiterjugend. des Gutachtens anberaumt. Die Humanité" bringt einen Mit Spannung wird dieses Gutachten erwartet, und noch mehr leider recht dürftigen der Beschluß des Schlichtungsausschusses, den dieser fällen wird. richt über die am 21. Juni abgehaltene Nationalfonferenz der franWird durch Schiedsspruch den Arbeitern der Maschinenfabrik zösischen Jugendgruppen. Bertreten waren nur 21 Gruppen durch Thyssen eine Stunde Arbeitszeitverkürzung verweigert, so wird über den Stand der Jugendbewegung mit. Ein Schlaglicht wirft 34 Delegierte. Leider teilt die" Humanité" nichts von den Berichten kein Mensch mehr erwarten, daß derselbe Schlichtungsausschuß den nur die Bemerkung über eine interessante Diskussion über die Arbeitern gleichartiger Werke die Verkürzung der Arbeitszeit zu- Möglichkeiten, wie der„ Voir des Jeunes"( Jugendstimme) die Es wurde das Verhältnis der Jugendspricht. Außerdem werden fich die Schlichtungsausschüsse in den Gristenz zu sichern sei. Nachbarorten den Mülheimer Schiedsspruch als Richtschnur dienen bewegung zur Partei und zur Frauenbewegung erörtert und beschlossen, daß für die Leiter der Jugendgruppen feine Altersgrenze laffen. Eine andere Frage ist es allerdings, ob die Arbeiter in der zu ziehen sei. Die Zusammenarbeit der sozialistischen Jugend mit Großindustrie die Forderung auf Verkürzung der Arbeitszeit fallen der bürgerlich- republikanischen wurde von den meisten Rednern abKommission einsekte, die die Aufgabe hat, mit dem Vorstand die barer Natur. Wohl erkennen dieselben die Schwierigkeiten in der nügend. Es verrät einen start internationalen, pazifistischen Zug, Das Ergebnis der Erörterungen war, daß die Konferenz eine lassen. Die Gründe, die die Unternehmer anführen, sind schein- gelehnt. Die Konferenz will auch von der Militarisierung der Jugend nichts wissen und hält die förperliche Ertüchtigung für geVorbereitungen für die Verhandlungen mit dem Arbeitgeberschutz- Ernährung an, aber ihr Prinzip ist, unter keinen Umständen den daß die Konferenz ein Manifest beschlossen hat, in dem allen verband zu treffen. Gegen 4 Stimmen beschloß die Konferenz, Behnstundentag durchbrechen zu lassen, selbst auf die Gefahr, daß jungen Sozialisten aller Länder und allen denen, die überall ein daß mit den zu treffenden Vereinbarungen auch die Verlänge die Arbeiter am Schraubstock umsinfen. Wenn irgendwo, so haben Opfer des Kampfes wider den Krieg geworden sind, brüderliche rung des Tarifvertrages auf ein Jahr verbunden werden solle. Als neue Teuerungszulage wird verlangt: für die gerade die Arbeiter im rheinisch- westfälischen Industriebezirk voll Grüße übermittelt" werden. männlichen Arbeiter 30 Pf. und für die Arbeiterinnen und Jugend- und ganz ihre vaterländische Pflicht erfüllt. Sie wollen sie auch lichen 20 f. für die Stunde. Diese Zulage soll ab 1. August ge- weiter erfüllen, nur etwas Erleichterung wollen sie haben. Daß währt werden. Die bestehenden Mindestlöhne find um den Be- es den Unternehmern nicht auf den Produktionsausfall ankommt, trag der Teuerungszulage zu erhöhen. Die Konferens gab ferner beweisen die Vorgänge auf der G- 5.- hütte in Oberhausen und ihre grundsätzliche Zustimmung dazu, daß die Mindestlöhne Sterkrade . Dort haben am Samstag, den 20. Juli, die Arbeiter Der Standaufnehmer 2. hatte beim Einfüllen von Del aus gruppiert werden dürfen nach männlichen und weiblichen Fach- in einer Reihe Betriebe um 2 1hr Schluß gemacht. In Ober- einem Faß in feine Blechfanne die übelriechenden Dünste des Dels und Hilfearbeitern. A weitere Forderung für die Verhandlungen hausen, wo es sich um Feuerbetriebe handelte, wurden am Sonn- Ersatzprodukt eingeatmet. Bei der Kontrolle der Gasmesser mit den Arbeitgebern wurde festgesetzt, daß eine Vereinbarung getroffen werden soll, wonach bei weiterer Steigerung der Teue- tag, als die Reparaturschlosser erschienen, so viele abgerissen, daß in der ersten Wohnung ist ihm dann übel geworden, so daß er auf rung neue Verhandlungen über die Teuerungszulagen zulässig sein es unmöglich war, den Betrieb für Montag wieder produktions- dem Dienstwege auf der Straße zu Fall kam, dabei mit dem Kopf follen. Die aufgestellten Forderungen sollen dabei nicht nur an fähig zu machen. Als die Arbeiter am Montag erschienen, prangte auf die Bordschwelle schlug und sich einen Schädelbruch zuzog. Da den Arbeitgeberschrverband, sondern an alle Arbeitgeber ein Anschlag am schwarzen Brett, daß die Arbeit erst am Dienstag durch ist 2. völlig erwerbsunfähig geworden. Er erhob bei der Bes rufsgenossenschaft der Gas- und Wasser werte Anspruch auf organisationen des Holzgewerbes und alle einzelne Unter- wieder aufgenommen werden fönnte. In Eterkrade, wo es sich um nehmer gestellt werden. Ihre Durchführung wird mit aller Ent- mechanische Betriebe handelte, waren die Pforten geschlossen und unfallrente, wurde indes damit abgewiesen. Der Sturz auf dem Dienstwege ſei lediglich auf einen Schwindelanfall zurüc schiedenheit angestrebt. die Werksleitung erklärte, nachdem die Arbeiter in den Streit" zuführen, der ganz unabhängig von der Betriebstätigkeit durch ein getreten sind, wird die Arbeit nicht früher aufgenommen, bevor ein inneres Leiden des Verlegten verursacht worden sei. So die Begrößerer Teil der Belegschaft den Streit für beendigt erklärt. Da rufsgenossenschaft. Die Berufung wurde vom Oberversicherungsamt ohne weiteren bei war die Belegschaft am Montag vollzählig zur Arbeit erEs folgte den„ einwandschienen, fein einziger Arbeiter dachte an einen Streit. Auch ein Beweis zu erheben, zurüdgewiesen. großer Teil derjenigen Arbeiter wurde an der Erfüllung ihrer freien Gütachten der von der Berufsgenossenschaft gehörten Aerzte. Pflicht behindert, die am Samstag durch Bemühungen der Ver- Das Oberversicherungsamt meinte, 2. fei einem Unfall des täg trauensleute im Betriebe geblieben waren. Außerdem sollen die lichen Lebens" infolge der bei ihm bestehenden Aderverhärtung zum für den Monat August in Aussicht genommenen Lohnerhöhungen beim Reichsversicherungsamt hatte Erfolg. Der erkennende Senat Opfer gefallen. Der gegen diese Entscheidung eingelegte Relurs nicht in Kraft treten. Alles dieses deutet an, daß die Schwer- nahm das Vorliegen eines Betriebsunfalles an und verurteilte industrie nicht daran bentt, ben Arbeitern auch nur im geringsten mit folgender Begründung die Berufsgenossenschaft zur Entschädientgegenzukommen. Das, was hier die G.-.- Hütte angeordnet gungspflicht: hat, reichte aus, um für eine Reihe von Wochen die Wünsche der Arbeiter zu befriedigen. Aber nein, durch Stockschläge auf den In fast allen Werken der rheinisch- westfälischen Großindustrie Magen will man sich die Arbeiter gefügig erhalten. Welche Stimfind den Arbeitgebern durch die Arbeiterausschüsse Anträge über- mung diese Maßnahmen hervorrufen, braucht nicht besonders betont reicht worden, die jebige Arbeitszeit von 60 Stunden auf 56 Stun zu werden. Nach wie vor lehnt es die Organisation, die nordwestden zu verkürzen. Soweit bisher zu übersehen ist, find nennens- liche Gruppe der Eisen- und Stahlindustriellen, ab, mit den Dr werte Zugeständnisse von größeren Werken nicht gemacht worden. ganisationsvertretern der Arbeiter die Frage der Arbeitszeitver Man schützt technische Undurchführbarkeit, sowie Ausfall an Pro- füzrung zu beraten. Sie gestatten den Angestellten der Gewerkduftion vor, die die jetzigen Heereslieferungen nicht ertragen schaften nötigenfalls, wenn es brennt, das Feuer zu löschen, nicht können. Dieser ablehnende Standpunkt der Unternehmer hat die aber, mit ihnen über Maßnahmen zu beraten, die dazu dienen Arbeiter in den verschiedensten Orten dagu getrieben, zur Selbst- follen, Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Arbeitsfreudigkeit der hilfe zu schreiten, indem sie des Samstags um 2 Uhr die Betriebe Arbeiter zu erhalten. berließen. Verhandlungen mit dem Stellvertretenden General fommando des 7. Armeekorps in Münster , sowie mit dem Kriegsamt in Berlin haben zu keinem positiven Ergebnis geführt. Diese Stellen haben die Arbeiter an die Schlichtungsausschüsse verwiesen, die diese Angelegenheit örtlich erledigen sollen. Allgemein wird die Anficht unter den Arbeitern vertreten, daß das Verhandeln vor den Schlichtungsausschüssen nur eine Verschleppungspolitik sei. Gine solche Auffassung fonnte nur entstehen, weil sich eine Reihe von Schlichtungsausschüssen des Ruhrreviers bei den Arbeitern Aus einer Erklärung des Munitionsministeriums, die in der kein Vertrauen erworben haben. Trotzdem haben die Arbeiter Morning Post" vom 20. Juli 1918 abgedruckt ist, entnehmen wir diesen Weg noch einmal beschritten, schon um den Behörden sowie einiges über die angeblichen Ursachen des Ausstandes. Danach hat schaffen, die zu dem Eintritt des Unfalls erheblich beigetragen haben, den Unternehmern zu zeigen, daß sie den gesetzlichen Weg ein- infolge der Snappheit an gelernten Arbeitern, die durch die Behalten. dürfnisse der Armee und die ernste Kriegslage entstanden ist, in er hat deshalb ursächlich zum Zustandekommen des Unfalls mitVon großer Bedeutung für die gange Beurteilung dieser Frage einigen Fällen eine Begrenzung der Bahl der gelernten Arbeiter, gewirkt. Da sich der Unfall somit bei dem Betriebe ereignet hat, war eine Sigung des Schlichtungsausschusses in Mülheim a. Ruhr. Nach Rücksprache mit den Gewerkschaftsführern erließ das Muni- fchädigen." die von den Privatfirmen angestellt werden darf, stattgefunden. ist die Beklagte verpflichtet, den Kläger für seine Folgen zu ent Die Arbeiter der Maschinenfabrik Thyssen u. Co. A.-G. hatten tionsministerium für etwa hundert Firmen ein Verbot, ihr Persoschon im Februar bei der Leitung die 54 stündige Arbeitszeit ber- nal zu vermehren, um so weiterhin die Belieferung des Feldheeres langt. In der schriftlichen Begründung führte die Firma u. a. aus: mit genügendem Material ficherzustellen. Der Arbeitsstodung läge „ Wir müssen diese Forderung ablehnen, einerseits mit Rüd- demnach nicht ein Streit zwischen Arbeitgebern und Arbeitern zu ficht auf die augenblicklich hohen Anforderungen von saiten grunde, sondern es handelte fich großenteils um ein Mißverständnis. Inwieweit diese Erklärung den Tatsachen entspricht, läßt sich unfever Obersten Heeresleitung anderseits auch mit Rüdficht im Augenblid nicht nachprüfen. auf die Intereffen unseres Werkes. Jm allgemeinen wird in sämtlichen deutschen Maschinenfabriken arbeitetäglich 10 Stun Der Bund der technisch- industriellen Beamten den gearbeitet. Gine Ausnahme hiervon können wir nicht veröffentlicht seinen Jahresbericht für das Geschäftsjahr 1917, der machen. Die tatsächliche Arbeitszeit beträgt nach Abzug der ebenso wie bei den Gewerkschaften eine günstige AufwärtsentwidPausen 9 Stunden, 10 Arbeitsstunden werden täglich bezahlt." lung ergibt. Während noch im Vorjahre in der Mitgliederzahl ein
Die Arbeiter der rheinisch- westfälischen Großindustrie fordern kürzere Arbeitszeit.
Aus dem Ruhrbezirk wird uns geschrieben:
Zum Streik der englischen Rüstungsarbeiter. London , 29. Juli. ( Reuter.) Unterhaus. In Beantwortung einer Anfrage über den Streit in Munitionsfabriken sagte Churchill , die große Mehrheit der Arbeiter in Birmingham und ein beträchtlicher Teil der Arbeiter in Coventry habe die Arbeit wieder aufgenommen. Es sei zu hoffen, daß auch in Woolwich die ruhige Ueberlegung die Oberhand behalten werde. Er hoffe, daß morgen die Arbeit allgemein wieder aufgenommen werden würde.
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Nach Lage der Sache hat sich das Reichsversicherungsamt den Vorentscheidungen nicht anzuschließen vermocht, sondern dem Refurfe des Klägers stattgeben müssen. Der Kläger ist als Standaufnehmer bei der Direktion des Städtischen Gaswerks in N. beschäftigt und hatte als solcher die Gasmesser in der Wohnung der Gasabnehmer nachzuprüfen; er fiel an dem Unfalltage auf dem Wege von dem städtischen Gaswert zur Standaufnahme in der M.. Straße in N. infolge eines Schwindelanfalles so beftig auf die Bordichtwelle, daß er durch den Sturz einen Echädelbruch erlitt. Es kann dahingestellt bleiben, ob der Schwindelanfall, wie der Kläger annimmt, durch das Einatmen giftiger Delgafe oder durch die Arterienverhärtung, an der der 65 Jahre alte Mann leidet, hervorgerufen ist; der Unfall traf jedenfalls den Kläger bei der Betriebstätigkeit. Der Kläger hatte, wie unbestritten ist, morgens 3/47 Uhr feinen Dienst bei der Gasanstalt aufgenommen. Er befand sich von diesem Zeitpunkt ab ohne Unterbrechung im im Dienst, er war somit gegen sämtliche Gefahren versichert, die sich bei der Betriebstätigkeit ereignen. Durch seine Betriebsbeschäftigung war er auch der Gefahr, auf das Straßenpflaster zu stürzen und sich an der Bordschwelle schwer zu verlezen, ausgefeßt. Der Begriff des Betriebsunfalls erfordert nicht, daß der Versicherte der Unfallgefahr durch die Betriebsbeschäftigung in erhöhtem Maße ausgesetzt war.( Vergleiche Entscheidung des Großen Senats vom 26. Februar 1914, Amtliche Nachrichten des N.V.A. 1914, Ziffer 2690. Seite 411.) Der Betrieb hat fonach die Bedingungen ge
Jugendveranstaltungen.
Schöneberg . Arbeiter- Jugend. Heute Mittwoch, abends 8 Uhr, bei Lehmann, Sedanstr. 53: Spiel- und Unterhaltungsabend.
Wetterausfichten für das mittlere Norddeutschland bis Donnerstag mittag. Beitweise aufflarend, aber noch überwiegend trübe und etwas nebelig, an den meisten Orten leichte Regenfälle. Verantwortl. Politik: Dr. Franz Diederich, Berlin- Friedenau; für' b. übrigen
eil des Blattes: Alfred Schola, Neukölln; für Anzeigen: Theodor Glocke, Berlin . Berlag: Vorwärts- Berlag( m. 6. G., Berlin , Druck: Borwärts- Buchbruckerei
und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co. in Berlin . Lindenstraße 3. Hierzu i Beilage und Unterhaltungsblatt.