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Nr. 234. 35. Jahrg.

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Telegramm- reffe:

Sozialdemokrat Berlin",

Vorwirts

Berliner   Volksblaff.

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Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.

Ferniprecher: Amt Morizolat, Rr. 151 90-151 97.

Montag, den 26. August 1918.

Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Wernsprecher: Amt Morigplas, Nr. 151 90-151 97.

Der englische   Anfturm auf Bapaume  

Fortsetzung des englischen Augriffs zwischen Arras und Somme  .

Ba=

-

paume der Brennpunkt der Kämpfe. Erfolgreiche Gegenangriffe bei Pozières und La Boiselle.

Amtlich. Berlin  , 25. August 1918, abends. Schwere englische   Angriffe zu beiden Seiten von Bapaume  . Der mit gewaltigem Kräfte einsat versuchte Durchbruch des Feindes ist gescheitert. Eigene Gegenangriffe zur Wiedergewinnung ver­lorenen Bodens sind noch im Fortschreiten. Viele zer­schoffene Panzerwagen liegen vor und hinter unseren Linien.

Starke Angriffe der Franzosen   südlich der Ailette, deren Hauptkraft durch erfolgreichen Angriff gebrochen wurde.

Großes Hauptquartier, den 25. August 1918. Weftlicher Kriegsschauplay. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Bochn.

Erfolgreiche Vorfeldkämpfe füdwestlich von Ypern  . Bei­derseits von Bailleul und nördlich des La Baffée- Kanals fchlugen wir feindliche Teilangriffe vor unseren Linien ab.

Zwischen Arras und der Somme sette der Engländer feine Angriffe fort. Starke von Panzerwagen geführte In­fanterie stieß am frühen Morgen zwischen Neuville und St. Leger vor. Sie brach unter schweren Berluften vor unferen Linien zusammen; in St. Leger stehende Bosten wichen befehlsgemäß auf die Kampflinien östlich des Ortes aus. Auch vor Mory scheiterten Angriffe des Feindes. Starke feindliche Kräfte stürmten mehrfach gegen unsere nach den Rämpfen des 23, 8. westlich Behagnies- Bapaume  - Warlen= court verlaufende Front an. Schwerpunkt der Angriffe unter Einsatz zahlreicher Banzerwagen war gegen Bapaume   selber gerichtet. Die Angriffe brachen zusammen. Leutnant Engel­hard schoß hier in den letzten Tagen 8 Panzerwagen zusammen. Gegen unsere von der Ancre abgesezten Linien drängte der Feind scharf nach und brach am Nachmittag aus Courcelette und Rozières heraus zum Angriff gegen Martinpuich­Bazentin vor. Preußische Truppen stießen im Gegenangriff in die Flanke des Feindes und warfen ihn über Pozières hin­aus zurüd. Von östlich Albert bis zur Somme   suchte der Feind

Spanien   und Deutschland  . Optimistische Auffaffung eines spanischen Ministers. Bern  , 23. August." Temps" erfährt aus Madrid  : Der Minister für öffentliche Arbeiten, Cambo, erklärte einigen Journalisten, er glaube nicht an Verwidelungen in den Beziehungen zwischen Deutschland   und Spanien  ; aber Spanien   habe die Interessen seiner Handels­marine verteidigen müssen.

Der Ministerpräsident, die Minister des Aeußeren und des Inneren werden in Zukunft einen Sonderrat für die Prü­fung der Fragen der äußeren Politik bilden.

in mehrfachen starken Angriffen unsere Linien zu durchstoßen. In sechsfachem Ansturm gegen die Mitte der Kampffront führte der Feind wieder zahlreiche Banzerwagen voran. Preußen, Hessen   und Württemberger schlugen den Feind zurück. Sie stießen ihm bis La Boiselle und über die Chauffee Albert­Bray hinaus nach und fügten ihm schwerste Verluste zu. Die hier nach Abschluß der Kämpfe aus der Gesamtfront weit in den Feind hinein vorspringenden Linien wurden während der Nacht zurückverlegt.

Von der Somme bis zur Dife blieb die Gefechtstätigkeit auf Artilleriefeuer und kleinere Infanterietämpfe nördlich von Roye und westlich der Dise beschränkt. An der Ailette flaute die Kampftätigkeit ab.

Zwischen Ailette und Aisne   folgten gegen Grech au Mont und beiderseits von Chavigny heftigem Heuer mehrfach starke, im besonderen bei und südlich von Chavigny in dichten Wellen vorgetragene Angriffe Sie wurden unter schwersten Berlusten für die Franzofen abgewiesen; Kavallerie- Schüßenregimenter taten sich hierbei besonders hervor.

Unsere Bombengeschwader warfen in der Nacht zum 25. auf Safenanlagen, Bahnhöfe, militärische Anlagen und Truppenlager des Feindes 75 000 Silogramm Bomben ab. Der Erste Generalquartiermeister.

Ludendorff.

Der österreichische Bericht.

Wien  , 25. August. Amtlich wird verlautbart: Italienischer Kriegsschauplatz.

Nichts Neues.

Albanien  .

Unser Angriff schreitet erfolgreich vorwärts. Nach erbitter. tem Kampf find gestern nördlich von Fieri bie italie. nischen Brüdentopfftellungen gefallen. Infere Truppen haben in der Verfolgung den Semeni übersetzt. Auch bei Berat und im Siloves- Gebirge erzielten wir weitere Fortschritte.

Die Bombenangriffe unserer Flieger auf Balona wurden fortgesetzt. Der Chef des Generalstabes.

Oesterreichischer Abendbericht. Wien  , 25. August, abends. Amtlich wird verlaut­bart: Die Truppen des Generalobersten von Pflanzer­Baltin haben Berat   und Fieri genommen.

Der Chef des Generalstabes.

Geldentwertung und Arbeitslöhne.

Bon Hermann Molkenbuhr  .

Je länger der Krieg dauert, um so mehr wird das Wirt­schaftsleben durch das Sinken des Geldwertes in Unordnung ge­bracht. Will man Zahlungsmittel zum Kaufen von Waren in der Schweiz  , Holland   oder Schweden   haben, dann muß man für 100 Gulden, 100 Frant oder 100 Kronen fast doppelt so­viel bezahlen wie in Friedenszeiten, d. h. unsere Reichsmart hat auf den ausländischen neutralen Märkten nur noch etwas inehr als die Hälfte des Wertes, den sie vor dem Kriege gehabt hat. Tas trifft aber nicht zu bei der Goldmünze. Denn wenn ich ein Zwanzigmarkstück nehme und schlage es so breit, daß von der Prägung feine Spur mehr zu entdecken ist, dann würde ich für das Stück Gold in der Schweiz   fast 25 Frank, in Holland  11 Gulden 80 Cent und in Schiveden 17 Kronen 77 Dere, aljo so viel dafür erhalten, wie ich in Friedenszeiten für 20 MF. an diesen fremden Münzen erhielt. Zwanzigmarkstücke kann man aber jetzt nicht in beliebiger Anzahl bekommen, sondern wir haben Bapier. Sier treten nun die Preisschwankungen durchy Angebot und Nachfrage ein.

In Friedenszeiten war in den jetzt neutralen Staaten Europas   die Nachfrage nach deutschen   Zahlungsmitteln größer als umgekehrt. Die Schweiz  , Holland   und die skandinavischen Staaten hatten Deutschland   gegenüber eine passive Han­delsbilanz. Unsere Ausfuhr nach jenen Ländern überstieg die Einfuhr um 732 Millionen Mark. Man mußte dort deutsche Bahlungsmittel haben. Jetzt aber, da wir die Ausfuhrgegen­stände nicht haben und wahrscheinlich eine größere Einfuhr von dort haben als in Friedenszeiten, brauchen wir niederländische. skandinavische und schweizer   Zahlungsmittel. Die Nachfrage nach diesen Zahlungsmitteln ist bei uns groß, während in jenen Län dern das Angebot an deutschen   Zahlungsmitteln die Nachfrage übersteigt. So entsteht das Sinken des Marffurses in jenen Ländern und das Steigen der Kurse der dortigen Zahlungs­mittel.

Es ist aber ein Irrtum, anzunehmen, daß der schlechte Kursstand der Reichsmark die alleinige Ursache der Teue­rung ist. Gewiß müssen wir für eine dänische Krone statt 1,12 Mark wie in Friedenszeiten heute 1,80 wt. bezahlen, also für ein Pfund Butter im Preise von 3 Kronen, welches wir in Friedens. zeiten für 3,36 met. erhalten hätten, heute 5,67 Mr. zahlen. Aber der Preis von 3 Kronen für 1 Bind Butter fam in Friedens.

Tages. Sie griffen bei sehr starkem Rebel frühmorgens nach furzem Feuerschlage von Moyenville bis Hamel an. 7 Divisio­reiche Panzerwagen, auf dieser Front von etwa 16 Kilometer nen, Engländer und Neuseeländer  , gingen, gedeckt durch zahlzeiten auch nicht vor. stürmend vor. Der Schwerpunkt der Kämpfe lag bei A chiet- lungsmittel wirft der allgemeine Erfaz der Goldwäh Biel schlimmer als der schlechte Kursstand unserer Zah­le- Petit, wo der Feind unsere zweite Linie vorübergehend rung durch das Papier. Wäre der schlechte Kursstand durchbrechen konnte. Durch einen glänzenden Gegenstoß der Reichsmart oder der Zahlungsmittel der Kriegführenden der Bayern   wurden sie dann geworfen. Weitere Gegenangriffe die einzige Ursache der Teuerung, dann könnte in den Ländern gegebenen Vorfelder zurück. Der Erfolg stellte sich abends für die schwedischen Krone und des schweizer   Frank stehen während der am Nachmittage eroberten einen großen Teil der freiwillig auf mit gutstehender Valuta feine Teuerung bestehen. Die Kurje der Engländer als beschämend gering dar. Am zweiten Tage, ganzen Dauer des Krieges an allen Börsen über pari und doch Die ententefreundlichen Blätter heißen die Regierungs- Angriff gar nicht entwickeln. Unsere Truppen famen ihm kühn den 22., konnte der Gegner einen abermals schwer massierten flagt man auch in Schweden   und in der Schweiz   über Teuerung. Die Goldwährung besteht zwar in allen Ländern fort, aber beschlüsse vorbehaltlich gut, wogegen die deutschfreundlichen zuvor und gewannen im fahlen Vorfelde abermals Boden zurüd. das Gold ist aus dem Verkehr verschwunden und Blätter fräftig zugunsten der Mittelmächte Stellung nehmen. Am dritten Tage, gestern, setzte der Engländer verstärkt durch Papier ersetzt. Je größer die Mengen an Bapiergeld wer­Madrid und Barcelona   sind ganz ruhig. Man sieht der Ent- einen großen Angriff an. Der Hauptdruck richtete sich zunächst den, um so mehr sinkt die Kauffraft dieses Zahlungsersatzmittels. widelung der Lage allgemein mit großer Ruhe entgegen. gegen den Santander, 24. Auguft.( Reuter.) Der deutsche Bot Betit und erweiterte sich am Nachmittag gegen Süden bis volution durch die Assignatenwirtschaft und Anfang der achtziger Abschnitt Moyenville- Achiet- le Das trat drastisch in Erscheinung während der französischen   Ste­fchafter ist aus San Sebastian   eingetroffen und hat Samel. Im Ancre- Tal bis Albert hinunter blieb es ruhiger. Jahre des 19. Jahrhunderts in Argentinien  , wo der Wert des fich sofort ins Balais   begeben, um den König zu begrüßen. Südlich Albert bis zur Somme und darüber hinaus bis zur Bapiergeldes auf weniger als so feines Nennwertes fant. Wir Türkisch- englische Kämpfe um Baku  . Römerstraße, wo bereits am ersten Tage heftig gekämpft wurde, haben gesetzlich feine Doppelwährung und deshalb auch kein Stodholm, 25. August. In Baku   wüten, wie der Storre. warf der Feind auch am dritten Tage bedeutende Kräfte erneut Goldagio( Mehrwert der Goldmünze im Vergleich zu ihr dem Stockholm  , 25. August. In Baku   wüten, wie der Korre- zum Angriff vor. Hier war Bray an der Somme hart- Namen nach gleichwertigen Zahlungsmitteln), aber aus Prozeß­fpondent der Telegraphen Union" erfährt, feit einigen Tagen umstrittener Mittelpunkt der Schlacht. Dem Feinde gelang es berichten ist doch bekannt geworden, daß Goldschieber schon 60 bis heftige Kämpfe zwischen den Türken und den gestern, gegen Bapaume   etwas Boden zu gewinnen- 70 M. für ein gwanzigmarkstück bezahlt haben. Also der Aufständigen, die von den Engländern von der See er fonnte über die Bahnlinie Albert- Arras vorstoßen. Aber der Golderiazist minderwertig, und das ruft jene zu­aus unterstüst werden. Die Engländer schicken Verstärkungen Fortschritt wurde so mühselig und blutig errungen, dan stände hervor, die allgemein beklagt werden.

aus der Richtung von Bagdad  . Man erwartet auch Kämpfe an der Küste bes Kaspifchen Meeres, das zur Beförderung der Eng länder ausgenutzt wird. Die aufständigen russischen   und ein heimischen Stämme befehligt der russische   General Dokutschejew. Moskau  , 24. August.

Der Vorsitzende der Petersburger Kommune Sinowjeff hat bei einer Versammlung der Mobilisierten eine Rede gegen die( englische und französische  Bourgeoisie gehalten und hierbei geäußert:" Die Regierungen von England und Frankreich   betrügen ihre Völker, indem sie ihnen fagen, daß sie uns plündern, nur um uns zu retten." Die Reden fanden bei den Anwesenden stürmischen Beifall.

Das Ringen um Bapaume  . ( Telegramm unseres Kriegsberichterstatters.) Aus dem Felde, den 24. August 18. Der große englische   Angriff beiderseits Albert hat sich zu einem gewaltigen Ringen um Bapaume   entwickelt. Hier lag für den linken Flügel der Engländer ihr Ziel des ersten

er, gemeffen an den übermäßigen Verlusten, einer Nieder­lage ziemlich gleich kommt. Leuchtende Beispiele Preise der Waren die Steigerung der Löhne mitver­Es gibt zwar Unternehmer, die für die Steigerung der heldenmütigen Widerstandes unserer beweglichen Verantwortlich machen. Wie wenig solche Behauptung stichhaltig teidigung werden zahlreich gemeldet. Die Gefangenen find ist, entdedt man sofort, wenn man die Zeiten feststellt, wann enttäuscht und erstaunt über unsere geringen Verluste. die Warenpreise und wann die Löhne gestiegen sind. Da ent­Da der Uebergang über die Ancre und ein frontaler Ansturm dect man sofort, daß erst die Preise und dann die Löhne unter großen Opfern möglich ist, versucht Marschall   hatten wir sogar ein Sinken der Löhne und Steigerung der gegen unsere beherrschende Position östlich des Flusses nur stiegen. Im Jahre 1914, bald nach Ausbruch des Krieges, Saig  , durch Einbeulung im Norden und Süden des Aucre- Ab- Preise. In der Zeit von 1913 bis 1915 ftiegen die Löhne schnittes die Möglichkeiten einer Flankierung zu schaffen. Die der in den gewerblichen Berufsgenossenschaften gegen Unfall Hochfläche von Bapaume bis Combles soll im Nordwesten und versicherten Arbeiter von durchschnittlich 4,05 m. pro Tag auf Südwesten zugleich taktisch aus den Angeln gehoben werden. 4,20 m., also um 15 Pf.= 3,7 Proz. Die Preise der Lebens­Die Lage erinnert an die Sommeschlacht, mit dem mittel stiegen aber in derselben Zeit um rund 100 Broz. Seit­unterschied, daß damals das Sommetal bis Cléry bereits in dem sind aber die Preise der Lebensmittel und der Bedarfs­Feindeshand war. Soweit sind wir diesmal noch nicht. Es fragt artifel weiter gestiegen. Es wird aber im ganzen Reiche fich fehr, ob die englische Spekulation nicht diesmal an wichtigen Faktoren unserer Abwehr vorbeispekuliert.

In Vertretung: Kaltschmidt, Kriegsberichterstatter.

faum 10 000 Arbeiter geben, bei denen die Lohnsteigerung nur annähernd mit den Preissteigerungen Schritt gehalten bat. Dafür gibt es aber Millionen Arbeiter, die beute noch