dustrieunternehmen plädieren, werden Sie bemerken, daß Sie eine gewisse Wärme überkommt, und daß Sie von einer gewissen Einseitigkeit nicht ganz frei bleiben. Sie schweben in solchen Fällen nicht in parteiloser Erhabenheit über den Dingen, sondern sie interessieren sich, echauffieren sich sogar! Das soll kein Vorwurf gegen Sie sein, denn nichts ist menschlich verständlicher als dies.
Und nun sehen Sie, Herr Geheimer Justizrat, wir Sozialdemokraten sind eben sozusagen die Advokaten der armen Leute in dem großen hundertjährigen Prozeß gegen die Firma Kapital u. Co. In diesem Prozeß, in dem wir Partei sind, gibt es unzählige Termine und unzählige Zwischenentscheidungen. Vorgestern haben Sie gewonnen, aber die Versammlung der eingeschriebenen Fortschrittswähler von Berlin I war vielleicht noch nicht letzte und höchste Instanz!
Burians Begrüßung deutscher Journalisten.
Eine direkte informative Aussprache über den Frieden. Graf Burian hat Vertreter der deutschen Bresse in Wien begrüßt und nach einigen einleitenden Worten, in welchen er gegen die ententistische Absicht auf Zerstückelung des historisch gewordenen Desterreichs polemisierte, eine direfte informatorische Aussprache über die Friedensmöglichkeiten vorgeschlagen. Er hat damit eine gelegentliche Anregung des Grafen Czernin aufgegriffen, leider ohne den agitatorischen Schwung und die gewinnende Beredsamkeit seines Vorgängers:
Es sei mir gestattet, die Herren Vertreter der deutschen Presse im Namen der gemeinsamen Regierung wärmstens willkommen zu, heißen.
Ich möchte hier darauf hinweisen, wie tief die deutsche Bresse den Bündnisgedanken hineingetragen hat in ihr ganzes Wirken und Walten.
Das Bündnis, das uns mit Deutschland vereint, ist nicht bloß einpapiernes Dokument, dessen Klauseln wir uns pünktlich zu erfüllen begnügen; das Bündnis ist ein organischer Bestandteil unferes äußeren politischen Lebens geworden. Daher ist auch der einvernehmlich beabsichtigte Ausbau des Bündnisses nicht eine Zufallsfombination der Zweckmäßigkeit, sondern die logische Folgerung der Entwicklung seiner rein defensiven, friedensichernden Zwede.
Es soll nicht gesagt sein, daß die deutsche Presse sich das Recht der Kritik über österreichisch- ungarische Dinge oder die Freiheit ihrer Meinungsäußerung über uns versagt habe. Das hatten wir nie erwarten dürfen. Auch unsere Presse hat es an Freimütigkeit da, too sie Anlaß zu haben glaubte, auch nicht fehlen lassen.
Allein es kommt alles auf den Geist an, in dem die Kritik geübt wird, und dies ist bei der deutschen Presse stets der Geist des freundschaftlichen Strebens nach Verständigung. Da, wo wir mit ihren Urteilen über unsere Verhältnisse auch nicht voll übereinstimmen, haben wir nie an dem guten Glauben gezweifelt.
Feindliche Angriffe beiderseits der Straße Péronne - Cambrai , an der Straße Ham -St. Quentin und zwischen Ailette und Aisne .
Berlin , 10. September 1918, abends. Amtlich. Südlich der Straße Péronne - Cambrai wurden ernente Angriffe der Engländer, beiderseits der Straße Ham- St. Quentin Teilangriffe der Franzosen abgewiesen. Dertliche Kämpfe an der Ailette.
Amtlich. Großes Hauptquartier, 10. September 1918.( WTB)
Weftlicher Kriegsschauplah.
Bei Teilangriffen des Feindes nördlich von Merkem und nordöstlich von pern blieben kleinere Grabenstücke in seiner Hand.
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Beiderseits der Straße Péronne- Gambrai sette der Engländer seine Angriffe fort. Ihr Hauptstoß richtete sich gegen Gouzeaucourt und Epehy. Der Feind wurde abgewiesen. Auch am Abend aus dem Walde von Havrincourt und südlich der Straße Péronne - Cambrai erneut verbrechende Angriffe des Gegners scheiterten. Teiltämpfe am HolnonWalde( südöstlich von Vermand) und an der Straße Ham - St. Quentin. Unsere in vorletzter Nacht vom CrozatKanal zurückgenommenen Vortruppen hatten gestern westlich der Linie Essigny- Vendeuil nur mit schwachen feindlichen Erkundungsabteilungen Fühlung. Teiltämpfe südlich der Oise . Artillerietätigkeit nördlich der Ailette. Zwischen Ailette und Aisne nahm der Artilleriekampf gegen Mittag wieder große Stärke an. Heftige bis zum Abend mehrfach wiederholte Angriffe des Feindes scheiterten. Brandenburgische Grenadiere zeichneten sich bei ihrer Abwehr besonders aus.
Zwischen Aisne und Vesle wiesen wir Vorstöße der Franzosen ab. Eigene erfolgreiche Unternehmungen östlich von Reims , südwestlich von Parroy( an der lothringischen Front) und am Doller. Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Der österreichische Bericht. Wien , 10. September. Amtlich wird verlautbart: An zahlreichen Stellen der italienischen Front lebte beiderseits die Erkundungstätigkeit auf. Der Chef des Generalstabes.
Lenins Befinden
Kämpfe
Verhaftungen und Die selbständige Krim .
Nach den letzten Nachrichten flößt das Befinden Lenins, wie PTA am Montag mitteilt, keine Befürchtungen ein. Am 6. September trat ein Umschwung im Zustande bes Verwundeten ein. Als Resultat der Krisis muß eine fortschreitende Besse= rung festgestellt werden
Auf einer geheimen Zusammenkunft der Menschewiki, die unmeit Moskaus stattfand, traten Martoff und Liber laut PTA mit folgenden Vorschlägen hervor: Martoff meinte, man müßfe fich in dem Kampf der Gegenrevolutionäre mit der Sowjetregierung neutral verhalten. Liber jedoch forderte zu aktiver Teilnahme an dem Kampfe gegen die Bolschewiki auf, dabei empfahl er die Antisowjetagitation unter der Roten Armee als wirksamstes Kampfmittel.
Nach einer Mitteilung der Zeitung Bjednota". wurden die Mitglieder des Moskauer estnischen Komitees durch die außerordentliche Kommission verhaftet. Das Komitee bestand aus Vertretern aller bürgerlichen Parteien, der demokratischen Partei des estnischen Bauernbundes und der estnischen Menschewifen. Das Komitee bildete eine„ temporäre Regierung Estlands ", welche ihre Vertreter nach Frankreich und England schickte und mit dem englischen Gesandten Lockhart in enge Verbindung trat, von dem es die Zusage zur Hilfe bei dem Aufstand gegen die Rätegewalt erhalten hatte.
An allen Fronten des gegenrevolutionären Krieges wird gefämpft. Der neueste Sowjetbericht meldet, daß die Regierungstruppen im Bezirk von Zarizyn in nördlicher Richtung gegen Howeja vorrücken. Vor Zarizyn erlitt der Feind, wie PTA vom 5. September von dort erfährt, eine große Niederlage.„ Er war von der Einnahme der Stadt so fest überzeugt, daß hinter seinent Truppen ganze Wagenzüge, von Frauen geführt, fuhren, um Waren aus der Stadt aufzunehmen. Der Feind hoffte auf Mithilfe von Verschwörern in der Stadt selbst, doch wurde die Verschwörung rechtzeitig entdeckt und unterdrückt. Die Standhaftigkeit der Roten Armee und ihre Ergänzung durch schnell mobilisierte Freiwilligenregimenter aus Arbeitern und Bauern, sowie durch die Zwangs= mobilisierung, haben die Front gefestigt und ihr starke Widerstands= fraft und einen frischen Geist verliehen." Die Tätigkeit des Bezirkskriegsrats wird gerühmt. Sie habe viel dazu beigetragen, die Stadt zu behaupten und den Feind zurückzuschlagen. Der Kriegsrat hat das Bezirkskommissariat aufgelöst, in dem sich verschiedene Spezialisten der Bewegung Danik, der Sabotage, der Verschwendung und der Verräterei" eingenistet und die schlechten Elemente der früheren Beamtenschaft um sich bersammelt hatten. Der Kriegsrat hat die einen fortgejagt, Sie andern ausgewiesen und den
hauer sagt, es sei eine der weisesten Lebensaufgaben, die Men- Rest berhaftet. schen zu nehmen wie sie sind und nicht, wie man sie Auch in Zentralasien steht Revolution und Gegenrevolution haben möchte. Das gilt im Wölferleben; wo man sich ganz ver- fämpfend gegeneinander. Von der Front von Semirjetschenst steht, verstummt die Kritik und macht einer wohlwollenden meldet PTA : In Samarkand haben wir die Zitadelle und und gerechten Beurteilung und Berücksichtigung Plak . einen Teil der Stadt besetzt. Der Gegner zieht sich auf Taschkent wir sind ja leider auch gezwungen, in dieser neidischen Welt zum zurück. Kampfe zu rufen, aber eine schönere und befriedigendere Auf- Die Krimregierung teilt amtlich die Tatsache der Proklamies Ernst ist der Augenblick, meine hochgeehrten Herren, in gabe ist es gewiß, Freundschaft zu pflegen mit denen, die ihrer rung der Selbständigkeit der Krim und den Beginn von Verhandwelchen Ihr Besuch bei uns fällt. Die große Sorge drückt uns. wert sind und sie erwidern. Patriot sein heißt nicht, das Ausiand, lungen mit der Ukraine zwecks Regelung der wirtschaftlichen BeAber wir kennen keine Verzagtheit. Sie können sich hier sondern das Vaterland lieben und ihm dienen je nach der Art ziehungen mit. In Simferopol begann die Seſſion des tatariüberzeugen, daß wir ebenso wie Deutschland ohne Furcht und des Berufs. Wir aber, Diplomaten, Schriftsteller und Vertreter chen Parlaments„ Aurultaj". Es trafen nur sehr wenig Uebermut aufrecht im Verteidigungskampfe stehen. Der Presse, wir fämpfen mit geistigen Waffen und unsere vorAbgeordnete ein. Es wurde eine Verschwörung einer Kein Teil fann bis zum Ende eines Krieges des Ausgangs nehmste Aufgabe wird es immer bleiben, moralische Eroberungen Terroristengruppe entdeckt, die Attentate auf Regierungssicher sein, aber es ist von feinem Teil zu erwarten, daß er mitglieder ausüben wollte. Verhaffungen find vorgenommen. auf die Möglichkeit des militärischen Sieges verzichtet. Das eine 34 machen für unser Baterland. Moralische Groberungen kann man aber nur machen, wenn man die Wesensart anderer verist jedoch sicher, daß es noch furchtbar viel Blut, unendliche Ber - steht und berücksichtigt. Den Wunsch möchte ich heute in dieser jtörung fojtbarer Güter unserer gequälten Grde kosten müßte, auserlesenen Gesellschaft zum Ausdruck bringen, daß es einer bis das Ende durch ein militärisches Niederringen des Gegners er- harmonischen, vertrauensvollen und zielbewußten Zusammenarbeit reicht würde, wenn dies überhaupt möglich ist. Und es fragt sich: von Diplomatie und Presse gelingen wird, die alte glänzend be-" Vaterland" schreibt in einem Artikel folgendes über die Politik ist nicht der Gedanke ein Frevel an der Menschheit, den Bau des währte Freundschaft zwischen Oesterreich- Ungarn und dem Deut- des schwedischen Sozialistenführers Branting : Ein Mann wie historisch Gewordenen, der gewiß hüben und drüben verbesserungs- schen Reiche zu fördern, zu festigen und zu vervollkommnen zum Branting , der as Velrmittler zwischen zwei streitenden Parteien bedürftig, aber auch verbesserungsfähig ist, ganz niederreißen zu Heile unserer geliebten Heimatlande.
Gegner nur mit viel zu großen Opfern geschaffen werden zu
Das neue holländische Kabinett.
wollen, um auf den Trümmern das Zukunftsparadies anzulegen, Der deutsche Botschafter hat den Finger in eine offene das eben den Fehler hat, nach der Vernichtungsmethode unserer Wunde gelegt: weder die deutsche Diplomatie, noch die führenfönnen? Man zähle die bisherigen und denke an die noch fom- den Zeitungen der herrschenden Klassen Deutschlands haben menden Hekatomben dieses Krieges und frage sich, ob es verant- moralische Eroberungen zu machen verstanden, selbst nicht unter den stammberwandten Deutschösterreichern. wortet werden kann, um einen solchen Preis Kriegsziele erzwingen zu wollen, bei denen das Prinzip der Gerechtigkeit vorangestellt wird, ohne auch nur zu prüfen, ob nicht bei billiger Anwendung jenes Prinzip auch ohne Fortsetzung des ganz zvedlos gewordenen Zerstörungswertes eine Verständigung erreicht werden könnte, wie sie unseren Gegnern wiederholt angeboten wurde. Meine Hochgeehrten Herren! Es mag eine undenkbare Sache sein, dem Gegner die eigene Einsicht vermiteln zu wollen. Der feindliche Verband kann sich aber, wenn er will, leicht überzeugen, daß er in allen Fragen der Menschlichkeit, der Gerechtigkeit, der zukünftigen Völkerbeziehungen bei unserem Lande keinem Wider stande, sondern eigenem Fortschrittsbedürfnis begegnen wird, ebenso aber dem Entschluß, für unser gutes Recht uns auch weiter
standhaft einzusehen.
Neutrales Urteil über Branting.
Haag, 9. September. Der schweizerische Korrespondent des
auftreten will, muß sich in erster Linie die Beschränkung auferlegen, nicht feine Person mit einer der beiden streitenden Parteien 34 identifizieren, während er gleichzeitig nicht verbirgt, wie fe in d. ich er der anderen Partei gegenübersteht. Das ist nicht die Aufgabe eines Vermittlers. n demselben Augenblid, wo er im Namen der sozialistischen Parteien der Ententeländer den deutschen Sozia listen die Aufforderung zu einer Konferenz zukommen. läßt, erklärt er in seinem Blatte, daß die deutschen Sozialisten außerhalb der Internationale stehen, und eines der Die aus den holländischen Wahlen als stärkste hervor. Biele der Konferenz war gerade, die Internationale wieder herzuDie aus den holländischen Wahlen als stärkste hervorstellen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß eine Anzahl Sozialgegangene Partei der Katholiken hat dem neuen Ministerium demokraten aus den Ententeländern ein ruhigeres Urteil über diese die meisten Mitglieder und in Ruys de Beerenbroud die leitende Person gegeben und neben diesen ist eine Reihe haben als Herr Branting . Wenn Herr Branting jest weiterhin Mitglieder der antirevolutionären, calvinistischen Partei ins berkündet, daß das bedeutsame Hindernis für eine Konferenz die Amt getreten, von denen der Kolonialminister Jderburg, der Haltung der deutschen Mehrheit ist, so vergißt er, daß es gerade Landwirtschaftsminister Ysselstein, der Arbeitsminister Alberse, in Stockholm , wie jetzt, 1918, die Konferenz unmöglich gemacht und die Regierungen der Entente sind, die sowohl 1917 der Justizminister Heemskerk als besonders leistungsfähige selbst die vorbereitenden Maßnahmen verhindert haben. Hier Kräfte bezeichnet werden. Was das nunmehr erledigte Kabinett elbst die vorbereitenden Maßnahmen verhindert haben. Hier schiebt er unter voller Verdrehung der Wahrheit bekanntlich nicht war, stellt das jetzt gebildete wieder dar: es die Schuld der deutschen Mehrheit in die Schuhe, obwohl die KabiUnsere Gegner mögen nur Gelegenheit geben, in ruhiger ist ein rein parlamentarisches Ministerium, hervorgegangen nette in London und Paris die Schuldigen sind. Eine andere Bes Rede und Gegenrede es ließe sich an irgend eine direkte aus den Parteien der Rechten. hauptung des Herrn Branting ist ebenso unberechtigt. Er be Besondere Aufmerksamkeit wird natürlich dem Sachwalter hauptet, daß die deutsche Mehrheit sich weigert, die schwierige Frage informatorische Aussprache denken, die noch des Außenministeriums Karnebeek geschenkt. Wird er das der Verantwortlichkeit für den Ausbruch des Iängst keine Friedensverhandlungen wären holländische Staatsschiff zwischen den Klippen des Weltkriegs Krieges zu besprechen. Das ist vollkommen unberechtigt; denn durchzusteuern wissen? Der Haager Korrespondent des All- Scheidemann hat Troelstra ausdrücklich erklärt, daß die deutsche. gemeen Handelsblad" sagt, daß die auswärtigen Angelegen Mehrheit zwar den Nutzen einer derartigen Besprechung nicht einheiten bei ihm in sehr guten Händen seien. Der Bürger- sehen könne, daß sie aber nicht daran denke, sie au meister vom Haag habe bisher nichts getan und nichts gesagt, berweigern. was im In- und Ausland so aufgefaßt werden konnte, als ob er In diesem Falle seht sich also Herr Branting mit der nüch die Absicht hätte, in irgendwelcher Beziehung von einer stritten ternen Wahrheit in den allererdentlichsten Widerneutralen Politik abzuweichen. Man hätte von ihm eine ruhige fpruch. Wenn endlich Branting erflären zu fönnen glaubt, daß und vernünftige, aber keine schwächliche Politik zu erwarten. Dies die deutsche Mehrheit sich weigert, über das Recht der verschiedenen. Urteil bestätigt auch der Haager Korrespondent der" Frant- Völker, über ihre eigene Regierung und ihre fünftige Entwicklung furter Zeitung", der mit voller Bestimmtheit gegenüber Ver- zu entscheiden, zu beraten, insoweit es sich um die von Deutschsuchen, Karnebeek als Mann der Entente zu reklamieren, land unterdrückten Völker handelt, dann steht Branting wieder feststellen zu fönnen behauptet, daß der neue Außenminister auf gespanntem Fuße mit der Wahrheit. rein holländisch denke und empfinde und daß seine Politit deutsche Mehrheit hat sich ausdrücklich bereit erklärt, auf der auch immer rein holländischen Charakter, tragen werde. Er Grundlage des Memorandums der Neutralen, glaubt sogar, daß er diese Politit noch besser werde treiben das in Stockholm aufgestellt wurde, zu unterhandeln. Und dieses fönnen, als sein Vorgänger Loudon. Memorandum ist als einer der belangreichsten Punkte bezeichnet:
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alles zu erörtern und abzuwägen, was die friegführenden Parteien heute voneinander trennt, und es wird vielleicht bald feines Meine Hochgeehrten Herren! Ich wollte Ihnen teine wesenlosen Friedensaussichten vortäuschen in einem Augenblick, wo noch das Kriegsfieber die Welt schüttelt. Ich mußte aber vor Ihnen vom Frieden sprechen, weil wir ihn alle ehrlich wollen und gewiß sind, daß in allen feindlichen Ländern
weiteren Kampfes bedürfen, um sie einander näherzubringen.
eine stets zunehmende Anzahl von ähnlich Denfenden besteht.
Gie, meine sehr geehrten Herren, sind berufen, auch weiter an der großen Aufgabe mitzuwirken, daß dieser Geist, der unsere herrlichen Truppen beseelt, der unserer tapferen Bevölkerung im Hinterlande hilft, alle Leiden und Entbehrungen zu ertragen, gehütet und gepflegt werde. Ihr ferneres Walten sei, von Segen
und Erfolg gekrönt.
Hierauf erhob sich der deutsche Botschafter Graf Wedel
und hielt folgende Rede:
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Die.
Dem Herrn Präsidenten der Concordia bin ich dankbar daDb das neue Kabinett nun aber die Dauerhaftigkeit die Behandlung aller nationalen Fragen aller, dann auch für, daß er mir durch seine liebenswürdige Einladung Gelegen haben wird, die das vorige erwiesen hat, erscheint dem legt- aller sowohl derjenigen Völfer, die von den Mittelmächten, als heit gegeben hat, den heutigen Abend mit Ihnen zu verleben. genannten Beurteiler als eine andere Frage. Denn es hat auch derjenigen, die von der Entente unterdrückt worden sind. Es Desterreich- Ungarn und Deutschland sind Nachbarstaaten, nur die Hälfte der Kammermitglieder hinter sich, muß auf ist amüsant, daß gerade in dem Memorandum der Ententejozia durch die geographische Lage und politische Verhältnisse darauf an- die Mithilfe der Liberalen und Sozialisten rechnen und sieht listen zwar alle Streitfragen behandelt sind, die für die Mittelmächte gewiesen, in engster Freundschaft miteinander zu leben. sich in den Fragen der Voltsernährung, Besteuerung und ungünstig sind, daß aber beispielsweise über die Jren, die Die Voraussetzung einer gesicherten Freundschaft ist Ein sich anderen Fragen Schwierigkeiten gegenüber, bei denen Aegypter, die Indier usw. sorgfältig geschwiegen wird. Ein Mann Verstehen. Auf Einem- sich- Verstehen beruhen Achtung, Ber - eben auch in Holland die Geister heftig aufeinanderplagen wie Branting, der es wissen muß, sollte seine Beschulditrauen und Zuneigung. Die Verhältnisse sind verschieden hüben werden. In der Neutralitätspolitik, die man von Karnebeet gungen mit etwas mehr Vorsicht verbreiten. und drüben, aber diese Verschiedenheit braucht durchaus fein erivartet, wird allerdings dem Ministerium die Hilfe der Hindernis zu sein der innigsten Beziehungen. Man muß die Ver. Sozialisten sicher sein. Man braucht sich nur der Ausschiedenheit nur verstehen. Man muß sie gelten lassen, achten führungen zu erinnern, die Troelstra während des Wahlund berücksichtigen. Hier aufklärend zu wirken, ist eine dankbare fampfes in einer großen, sehr beachteten Rede machte: sie Aufgabe für die Diplomatie und ebenso für die Presse. Schopen bezeugen diese Annahme.