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Heer und die Bevölkerung die Mahnung, die militärische und öffentliche Disziplin zu bewahren, die so nötig ist für eine glückliche Durchführung in diesen Zeiten, die für das eben ein- geleitete Friedeuswerk entscheidend sind. Die National- Versammlung ist auf den 30. September zusammen- berufen. Nach den bulgarischen Mitteilungen zur Sache kann also nicht die Rede davon sein, dasi Ministerpräsident Malinow die bulgarische Zriedensaktion, ivie Wolfis Bureau gestern meldete,auf eigene Hand" unternommen babe. Nach bulgarischen Verfassungsverhältnissen wäre das auch ein lächerlich törichtes Vorgehen gewesen. Malinow hätte sich damit um die erste Vorbedingung� gebracht, die zu erfüllen war, wenn sein Werk zu einem zweiten Schritte gelangen sollte. * Köln , 27. September. Ein Berliner Telegramm derKölnischen Zeitung " meldet: Die Festigung der militärischen und polnischen Lage Bulgariens macht Fortschritte. Der bulgarische Eiencral Todorow handelt in Ucbercinstimmung mit der Obersten Heeresleitung der Verbündeten, von der er Weisungen erbat. Die Fassung dieses Telegramms ist sonderbar genug. Wir wollen aber zunächst annehmen, daß die Weisungen, die General Todorow erbeten hat, einzig die militärische Seite der Sache betreffen sollen. Ernste Tage. Von Richard Gädke. Wir haben in dem gewaltigen Ringen dieses Weltkrieges so manche Krisis gehabt, in jedem Jahre mindestens«ine, und sie ließen sich zum Teil recht gefährlich an; wir dürfen vielleicht ohne große Ueberbreibung sagen, daß wir uns bis zum heutigen Tage von Krisis zu Krisis durchgefressen haben. Es ist daher nicht allzu erstaunlich, daß auch im Jahre 1913 wieder eine Krisis eintritt, die uns jetzt nach den hoffnungsvollen Monaten des Frühlings doppelt schwer dünkt. Ob sie es wirklich ist, wird sich erst heraus- stellen, wenn ihre Entwicklung beendet ist. Jedenfalls aber müssen wir uns mit dem Gedanken durchdringen, daß nur die Zusammen- fassung aller unserer Kräfte und nur die opferwillige Hingabe eines einigen, dem Vaterlande freudig dienenden Volkes über die Gefahren hinwegführen wird, die zurzeit das Reichsschiff bedrohen, das mit den Wogen des Geschickes harr kämpft. Wir haben so oft gespottet über die Bemühungen der Gegner, die Einheit der Front, die Einheit des Befehls, die Einheit der Kriegsziele und die Ge- meinsamkeit der Kriegführung auf allen Gebieten herzustellen: jetzt sind sie da, der Gegner sucht die militärischen Kräfte der Mittelmächte in einer gleichzeitigen, mächtigen gemeinsamen Anstrengung seiner Zahlenüberlegenheit und seiner technischem Streitmittel zu erdrücken. Und wir werden uns nur dann vor Selbsttäuschungen und vor leichtfertiger Beurteilung bewahren, die nur zu schweren Enttäuschungen führen könnte, wenn wir uns darüber klar sind, daß der erste Erfolg aus seiner Seite war. Die erwarteten Großangriffe der Franzosen und Amerikaner haben aus breiter Front von 69 Kilometer in der östlichen Cham - pagne und zwischen Argonnen und Mosel begonnen, sie suchen die Verbindung unserer im Frarckreich stehenden Hauptkräfte mit der Heimat zu durchschneiden und damit die Kriegslage auf einmal zu klären, den lange angestrebten Umschwung endlich herbeizuführen. Vom Standpunkt des Gegners ist der Stoß sehr richtig angesetzt, und er hat mit großem Nachdruck begonnen. Wir dürfen auch nicht ableugnen, daß ihm Anfangserfolge zuteil wurden; erst die fol- gendcn Tage des erbitterten Ringens werden darüber entscheiden, ob seine Pläne auch diesmal scheitern werden. Raum genug hat er jedenfalls, einen Erfolg strategisch zu verwerten, wenn der tak- tische Tnrchbmch gel im gen sollte. Einen Trost gewährt es uns, daß seine ersten Erfolge doch keine durchschlagenden waren. Immerhin ist es bedauerlich, daß wir gerade jetzt starke Kräfte nach dem Balkan werfen müssen, um die dortige bedrohliche Lage zu wenden. An sich war der unleugbar be- deutende taktische Sieg des Generals Franchet d'Espinet nitch so, daß unmittelbar bedenkliche Folgen aus ihm entstehen mußten. Denn auch die Aufgabe von Pctlep, Kriwolac, Strumitza verletzt noch keineswegs Lebensinteressen des bulgarischen Heeres und Staates. Leider aber läßt das Friedensangebot darauf schließen, daß die inneren Zustände der geschlagenen Divisionen keine ein- wandfteien mehr find. Auch die Nachrichten aus Palästina lauten recht unfremnd- lich. An sich ist es gewiß zutreffend, daß die Entscheidung des Krieges im Westen fallen wird. Nur darf man nicht glauben, daß 'durch die Ereignisse in Mazedonien und Palästina, die das Zahlen- übergewicht des Gegners im helles Licht stellen, die militärische wie politische Gosamtlage nicht unmittelbar und mittelbar berührt würde. Wir haben ein großes Interesse daran, daß der siegreiche Vormarsch des Gegners dort zum Stehen gebracht werde und daS erschütterte Türkenheer sich neu ordnen und wiederherstellen kann. So ist die Lage augenblicklich; sie erfordert, wie wir sehen, einen starken Willen, die letzte Anspannung unserer materiellen und seelischen Kräfte, wenn wir ihrer Herr werden wollen. Bertling unü Selgien. Tie Antwort Scheidemanns. Die Erklärungen, die der Reichskanzler Graf Hertling im Hauptausschuß über Belgien abgab, haben nicht nur aus die Stim- mung im feindlichen Ausland aufstachelnd gewirkt, sondern auch das stärkste Mißfallen der Neutralen gefunden, wie aus zahlreichen Blätterstimmen hervorgeht. Es ist ganz unerfindlich, was den Kanzler gerade in diesem Augenblick bewog, seine professoralen, aber gründlich falschem Moinumgen über die Vorgänge zu Anfang August 1914 noch eimnal in ausführlichster Weise vorzutragen. Leider vermißt man in den Auslandsstimmcn die Erwäh- nung der Tatsache, daß Genosse Scheidemann namens der deutschen Sozialdemokratie den höchst irrtümlichen Ausführungen des Kanzlers in der allerschärfsten Weise entgegentrat. Sollte hier die offiziöse Berichterstattung versagt haben, so hätte sie damit der Sache Deutschlands einen sehr schlechten Dienst erwiesen. denn dieser wird doch nur genützt, wenn draußen bekannt wird, daß ein großer Teil der öffentlichen Meinung Deutschlands für die ge- schichtliche Wahrheit und für das Recht des belgischen Anspruchs auf Wiederherstellung eintritt._ Tstbechenverhanölungen tzussareks. Wien , 27. September. DieWiener Allgemeine Zeitung" meldet: Heute mittag wurde der Vizepräsident des Ab- geordnetenhauses Tusar als derzeit alleiniger Vertreter des Tschechenklubs in Wien zum Ministerpräsideuten v. Hussarek berufen, wo eine längere Beratung über sehr wichtige Angelegenheiten der auswärtigen Politik stattfand. Die Beratung wurde für streng per» traulich erklärt.

Die Ententetruppen vor?stip.

Sofia , 26. September. General siabsbericht vom 25. September. Mazedonische Front: Westlich des Wardar sind unsere Einheiten im Marsch nach Norden auf ihre neue Stellung. Der Feind verstärkte seinen Druck gegen Jstip. Auf der übrigen Front örtliche Kämpfe ohne besondere Bedeutung. Französischer Orientberrcht vom 25. September. Trotz Einsetzens weiterer deutscher Truppen hat der Feind seinen Rück- zug nach Norden fortsetzen müssen. Nichtsdeswweniger leisten seine starken Nachhuten nordwestlich von Mona st ir er- bitterten Widerstand. Auf dem linken Flügel haben die Streitkräfte der Alliierten Prilep durchschritten und sind auf den Straßen nach Kruschewo, Kitschewo und Notes vorge- Englischer Saloniki - Bericht vom 26. September. Unsere Ka- vallerie und Infanterie setzt ihren Vormarsch in Bulgarien fort, englische und griechische Truppen gehen an der steilen Be las chitza- Gebirgskette vor. Die Griechen nähern sich den Gebirgskämmen nördlich vom Dojran-See und unsere Truppen im Zentrum haben D z u nr i j a O b e st erreicht. Serbischer Heeresbericht vom 25. September. Die Serben er- reichten Krivolak und die Ausläufer von Jschtip. Sie er- beuteten eine bulgarische Kolonne von 7 Geschützen und 199 Wagen. DerBahnbofvonG radsko, der von Deutschen ver- t e i d i g t wurde, wurde mit be- deutenden Borräten sowie 19 Ge- schützen genommen. Rechts vom Prileptal verfolgen die Ser- ben den in vollständiger Auf- lösung zurückgehenden Feind. Amtlicher Bericht aus Saloniki. Die britischen Truppen find gegenüber Kefturine in Bulgarien eingerückt.

drangen. Im Zentrum haben die Serben sich des Gebirgsstockes Popadija östlich von B a b u n bemächtigt und westlich von der unteren Tscherna Gelände gewonnen; auf der anderen Seite haben sie ihren Brückenlops nördlich vom Wardar erweitert und die Höhen zwischen dem Wardar und dem Tale der Kriwa Lakawitza erreicht, aus denen der Feind sich hastig zu befestigen versucht. Auf dem rechten Flügel haben französische, englische und griechische Truppen starke Vorhuten senseits vom Wardar gegen Grad.tz und Hudowo vorgeschoben und sich des Gebirgsstockes Kara Bill, nördlich vom Dojran-See, bemächtigt. Die Beute vermehrt sich unaufhörlich; am 23. September siltd mehr als 39 Geschütze und beträchtliches Kletnbahngerät weggenommen worden.

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ZranAöfijche Stimmen Zur Lonösner /tröeiterkonferenz. Optimismus und Mistbehagen in Sozialistenkreisen. Ter zufriedeneTenips". Sembat und der Wirt- schaftskrieg nach dem Kriege. Bern , 27. September. (Eigener Drahtbericht desVorwärts".) Jouhaux begrüßt in derBataille" das Ergebnis der Londoner Arbeiterkonfereuz. G o m p e r s habe Konzilianz und Verständnis für die Ideen der Genossen anderer Länder gezeigt. Jouhaux geht darüber hinweg, daß die amerikanische Erklärung gegen Teilnahme an einer internationalen Konferenz während des Krieges das Kon- ferenzziel, eine proletarische Friedensaktion vorzubereiten) ver- rammelt. Auch C ä ch i n schlägt in derHeurc" eine opti­mistische Note an: London zeige eine Annäherung der sozia- listischen Parteien und der Gewerkschaften, die auch in Amerika eintreten werde. Woher Cachin diese Gewißheit nimmt, ist rätsel- Haft angesichts der Tatsache, daß Gompers die amerikanische Sozia- listcnhetze und die Paßverweigerung gegen amerikanische Sozia- listen billigt. Longuet stellt imPopulaire" das Miß- behagen vieler Genossen über die Allgemein- heiten und die Phraseologie der Londoner Be- s ch l ü s s e fest, aber er meint, daß bei der scheckigen Zusammen- setzung der Konferenz und infolge des Wunsches der nationalen Parteien, einig aufzutreten, Kompromißtexte nicht zu vermeiden waren, die zwar die Meinung der ungeheuren Mehrzahl der fran- zösischen Parteigenossen nur höchst unvollkommen ausdrücken, aber immerhin ihr nicht widersprechen. Kennzeichnend ist die Zufriedenheit desT e m p s", der die amerikanische Ablehnung der Teilnahme an einer inter - nationalen Konferenz in den Vordergrund stellt. Wegen der Patz- Verweigerungsformel braucht man sich nicht aufzuregen. Die Entcnteregierungen würden sich durch Drohungen mandatloscr Leute nicht beeinflussen lassen. Tatsächlich liefen die Be- schlüsse, welche die Marke des amerikanischen Korporations- und des englischen Gewerkschaftsgeistcs tragen, auf den Krieg bis ans Ende hinaus. Dagegen müsse man den Anspruch, besondere Friedens bedingungen im Arbeitcrinter- esse durchzusetzen, ablehnen, desgleichen die direkte Teilnahme der Arbeiterschaft an der Feststellung des Friedensvertrages. Die Demokratie, welche vom Frieden verwirklicht werden solle, erkenne kein Klassenvorrecht an.» DaS Selbstgefühl der imperialistischen Kreise, welches mit der Hoffnung auf eine militärische Entscheidung des Krieges steigt, spricht sich auch in der Bemerkung desTcmps" aus, daß die Londoner Formel über den Ausschluß ökonomischer oder politischer Restriktionen gegen einzelne Nationen derart redigiert sei, daß sie eine Auslegung entsprechend der tatsächlichen Lage zulasse. Diese Auffassung des kapitalistischen Blattes findet eine merkwürdige Illustration in der Dicnstagsdebatte der Kammer über die Konzession von Petroleumterrain in Algier an die von Lord Murray vertretene Pearsongruppe. Der Inter- pellant Outry stellt die These auf, daß die mineralischen Schätze im Budgettntevesse ausschließlich Frankreich vorbehalten werden sollten. Der Rüstungsminister L o u ch e u r erwiderte, daß die Re- gierung die Bedingung einer Gelvinnbeteiligung des französischen Staates und einer französischen Mehrheit bei dem linternehmen stelle. In die Debatte griff S e m b a t ein, welcher vor einer ölo- nomischen Exklusivität nach dem Kriege warnte und die Verbindung mit englischem und amerikanischem Kapital, namentlich mit Hin- ficht auf deutsche Bemühungen, spanische Gruben in die Hände zu bekommen, für notwendig erklärte. DerTemps " sagt, die Kammer habe die Erklärung Sembats mit Interesse und Genugtuung angehört. Weniger verständlich dürfte sein, wie sie mit Punkt 3 der auf der Lnodoner Konferenz aufgenommenen 14 Punkte Wilsons in Einklang zu kkringen wäre. Oer Angriff beiderseits der /lrgonnen. Französischer Heeresbericht vom 26. September abends. Heute morgen haben die französischen und amerikanischen Armeen in enger Fühlung miteinander beiderseits der Argonnen angegriffen. Die Operationen nehmen einen befriedigenden Ver- lauf. Da? Vorrücken der französtscheit Truppen wcstlicki der Ar- gönnen beträgt mehrere Kilometer. Die Schlacht dauert fort. Amerikanischer Bericht vom 2 6. September abends. Die erste Armee griff heute morgen nordwestlich von V e r d u n auf einer Front von 29 Meile» an>32 Kilometer) und drang bis zu einer mittleren Tiefe von 7 Meilen(11 Kilometer)

vor. Wir erstürmten Varennes , Montbladeville, Vauquois , C h a p p e nach heftigem Widerstand. Andere Truppen überschritten die Brücke von Farges, nahmen den Wald von Farges und entrissen dem Feinde die Städte Melancourt, Bethincourt, Montfaucon. Bis jetzt wurden über 5999 Gefangene gezählt. * Englischer Heeresbericht vom 26. September. Nordwest- lich von St. Oncntin wurden gestern nachmittag und während der Nacht ö r t l i ch e K ä m p f e von uns mit Elfolg fortgesetzt. Tie engiischen Truppen machten Fortschritte und nahmen gewisse stark verteidigte Punkte in der Nachbarschaft von Seiency und Gri- c o n r t, wobei sie eine Anzahl Gefangene machten. Außer den von dem Feinde nordwestlich von F a y v t unternommenen Gegen« angriffen, die bereits gemeldel wurden, griffen seine Truppen auch zweimal unsere Stellungen nördlich von G r i c o u r l an. Auch diese Angriffe waren ohne Erfolg. Nordwestlich von L e Baisse wurden gestern von englischen Truppen erfolgreiche kleinere Kämpfe ausgeführt, wober uniere Linie vordeschoben wurde und über hundert Gefangene gemacht wurden. Gegenangriffe, die vom Feinde im Lause der Nacht unternommen wurden, wurden abgeschlagen, wobei mehrere Gefangene in unseren Händen blieben. Nordwestlich von Armentiöres verbesserten»vir gestern und im Laute der Nacht unsere Stellungen ein wenig und in Patrouillengefechten und Handstreichen zwischen Armenliöres und Ipern machten wir mehrere Gefangene. Englischer Heeresbericht vom 2 6. September abends. Abgesehen von Zusammenstößen zwischen Slreisabreilungen und Patrouillen an verschiedenen Teilen der Front, in deren Verlaus wir einige Gefangene inachten. ist nichts von besonderem Interesse zu berichten. In den letzten paar Tagen haben die erste und sechste englische Devifion des neunten Korps unter dem General Brailwhaite in hartem Kampfe, aber mit wenigen Opfern nordwestlich von St. O u e n t i n ein verwickeltes Graben sh st em, be- sestigie Punkte, einen Wald und Ori'chaftcn genommen und mehr als 1599 Gefangene gemacht. Bei diesen Unternehmen setzte der Feind viele starke Gegenstöße an, die alle von den beteiligten Truppen mit großer Tapferkeit und Entschlossenheit abgewiesen wurden. Französischer Heeresbericht vom 26. September nach« mittags. Zwilchen Ailctte und Aisne wiederholte am Abend der Feind seine Angriffe von gestern in der Gegend von Allem anl und bei der Mühle von L a f f a u x. Es gelang ihm, an dicftm letzteren Punkte in die französischen Linien einzndnng-n, aber ein energischer Gegenstoß der französischen Truppen stellte die Lage wieder her. Weiler südlich haben die französischen Truppen östlich von Sancy, wo sie Gefangene machten, neue Vorteile xrkämpft. Heute früh um 5 Uhr haben die französischen Truppen zusammen milder amen- kanischen Armee, die weiter östlich operiert, ander Champagne- front angegnffen._ Fliegerangriffe auf Kaiserslautern unü Frankfurt. Berlin , 27. September. (WTB) Am 25. September zwischen 19 und 11 Uhr vormittags versuchte ein englisches Geschwader von 7 Flugzeugen die offene Stadt Kaiserslautern anzugreifen. Gleichzeitig griffen 19 englische Flugzeuge Frankfurt am Main an. Durch frühere Erfahrungen belehrt, suchte der Gegner diesmal große Höhen von 5999 und noch mehr Metern auf. Trotz- dem wurden beide Geschwader rechtzeitig von den Flugwachdn ge- meldet, von den Flugabwehrkanonen erwartet und so ftühzeitig unter gezieltes Feuer genommen, daß es ihnen nicht gelang, über das Weichbild der Städte zu kommen. Infolge der guten Ftaksperre mutzten sie ihre Bomben wahllos abwerfen, oft auf freies Feld. In Kaiserslautern wurde nur geringer Häuserschaden außerhalb der Stadt verursacht. Personenschaden überhaupt nicht. In Franksurt-Niederrad wurde u. a. das städtische Krankenhaus beschädigt. Einige Bomben fielen in unmittelbare Nähe des Reservelazaretts Friedrichshcim. 1 Toter und 5 Verletzte fielen den Bomben zum Opfer. Die Jagd- strettkräfte unseres Heimatsgebietes starteten sofort, als die scind- lichen Geschwader die Front überflogen hatten, verwickelten sie in großen Höhen in zahlreiche Luftkämpse und brachten 4 Flugzeuge zum Absturz. Tie zersprengten Reste der feindlichen Ge- schwader wurden von an der Frontsperre fliegenden Jagdkräften abgefangen und in neuen erbitterten Kämpfen drei weitere Flugzeuge von ihnen abgeschossen. Im ganzen büßte der Gegner bei diesem Angriff von 17 Flugzeugen also 7 Flugzeuge über deutschem Gebiet ein. Damit verloren unsere Feinde bei Angriffen aus da» deutsche Heimatgebiet im September bisher 39 Flugzeuge.