,, Minna von Barnhelm." Sonntagnachmittag veranstaltet der Bildungsausschuß im Central- Theater, Kommandantenstr. 57, die durch Vermittlung des Theaterkultur- Verbandes schon für September in Aussicht genommene Aufführung des Lessingschen Lustspiele. Die damals gelösten Billetts haben Gültigkeit. Billetts zu der Vorstellung sind noch in den Parteispeditionen Nedarstr. 2 und Siegfriedstr. 28 zu haben.
bem Rektor der von dem Kind befuchten Berliner Gemeindeschule| Behörden gelöst werden dürfe. Ferner müsse die Gemeinde unbe-[ 250 Gramm je Badung 38 Bf., für Kindergerstenmehl in Padungen meldete, klagte er, daß auch andere Mütter ihm von gleichen Er schadet der von Reich und Staat geplanten Schritte sofort Gelände zu 500 Gramm je Padung 74 Bf., eine Büchse Malzegtraft 2,20 M. fahrungen berichtet hätten. Daß die Kinder nicht etwa verlauft und Geld bereitstellen, um die Errichtung neuer Wohnungen unter waren, als sie von Berlin abfuhren, dafür bürgt wohl die im letzten Bevorzugung des gemeinnüßigen Bauens zu fördern, und auch Barbier- Frifier Zwangsinnung hat beichlossen, eine Erhöhung der Erhöhung der Barbierpreise. Die Generalversammlung der Augenblick nochmals an ihnen vorgenommene Besichtigung. Wir selbst den Bau von Kleinwohnungen in die Hand nehmen. Die Mindestpreise in den Neuköllner Friseurgeschäften vorzunehmen. glauben nicht, daß ähnlich sorgfältige Vorkehrungen getroffen sind, vom Redner vorgebrachten Beispiele maßoser Mietsteigerungen ries Nach diesem Beschluß fostet in Zukunft Nafieren 40 Pf., Haar um Berlaufung der Kinder während ihres Landaufenthaltes zu fen in der Versammlung bei den zahlreich vertretenen Hausbesitzern schneiden an Wochentagen 1 M., Sonnabends 1,25 M. und Sonnberbüten. Das Mädchen, von dem die Rede ist, hatte es mit der begreifliche Unruhe hervor, vom Vorsteher wurden sie sogar als tags 1,50 M. Auch die übrigen Preise sind entsprechend erhöht Pflegestelle sonst nicht schlecht getroffen. Nach der uns gegebenen eigentlich nicht zur Sache gehörig angesehen; aber die nachfolgenden worden. Schilderung war das muß anerkannt werden die Nahrung Gegenreden verstärkten nur den Eindruck, daß die Echilderung reichlich, die Behandlung freundlich und die Arbeit nicht schwer. vollauf den tatsächlichen Verhältnissen entsprach. Aber der Sauberkeite begriff scheint bei diesen Pflegeleuten, wie aus Ein besonderer Ausschuß soll sich mit der Frage der Spiel manchen Angaben des Mädchens zu schließen ist, nur mäßig ent- plate beschäftigen. Eine längere Debatte entfesselte auch der widelt zu sein. Antrag Dr. Leidig und Genossen, in Wilmersdorf eine städtische Akademie für Berwaltungswissenschaft, KommuDer Genehmigungsschein für Obft. nal- und Sozialpolitik zu errichten. Unter voller Bür Bu der im Interesse der diesjährigen Marmeladenherstellung digung des Umstandes, daß nach dem Kriege höchst wahrscheinlich erlassenen Verordnung, wonach auch der Absatz von Obst und seine ein erhöhtes Bedürfnis nach geeigneter Ausbildungsgelegenheit für Schöneberg . Rartoffelabgabe. Die zum Verbrauch für die Beförderung in Traglasten wie Rudiäden niw. genehmigungs- Verwaltungsbeamte, Organisationsleiter usw. hervortreten wird. Wochen vom 7. bis 13. Ditober und vom 14. bis 20. Oftober bepflichtig ist, hat jetzt die Bezirksstelle für Gemüse und Obst im Re- bemängelte Genosse üdemann die Unzulänglichkeit des vor- ftimmten 14 Pfund Kartoffeln sind von heute Freitag, 4. Oftober, gierungsbezirk Potsdam eine zweite Verordnung für die Kreise gelegten Entwurfes, der in einjährigem Kursus und unter Be- bis spätestens einschließlich den 10. Oftober in den KleinhandelsBauch- Belzig und Ofthavelland, also das Werdersche und Havel - schränkung auf Nachmittags- und Abendvorlesungen Direktoren von geschäften zu entnehmen. obstbaugebiet, erlaffen, wonach bei jeder Beförderung von Obst, Berufsgenossenschaften, Leiter der Invalidenversicherungsanstalten, lieren die Abschnitte Nr. 41 und 42 der Startoffelfarte ihre GültigMit Donnerstag, den 10. Oftober, vernamentlich auch als Traglaft, der Beförderer den von der Bezirke überdies geschmacklos sei der Vorschlag, eine zur Pflege friedlicher meidung des Berlustes feine Kartoffeln für die beiden Wochen zu Berufsvormünder usw. ausbilden will. Böllig unangebracht und feit. Bis zu diesem Tage hat alio jeder Starteninhaber zur Verstelle oder der von ihr ermächtigten Stelle ausgestellten Genehmi Verwaltungs- und Sozialwissenschaften bestimmte Anstalt mit dem gungsichein mit sich zu führen und auf Verlangen den Polizeibeamten oder sonstigen Ueberwachungsorganen vorzuzeigen hat. Namen Hindenburg- Akademie zu belegen. Von liberaler Seite Bon dieier Borschrift bleibt unberührt die Beförderung von Obst wurden ebenfalls Bedenken geltend gemacht. Wilmersdorf dürfe Kreis Teltow. 8ur Berhinderung des Schleich in einer Gesamtmenge von nicht mehr als 1 Kilogramm je Person. nicht dauernd blok als Wohnstadt betrachtet werden, auch sei die Zuwiderhandlungen gegen die Vorschrift werden mit Strafen be sellschaften nicht unbedenklich, zumal in einer Zeit, die weit dring Früchte oder daraus hergestellte Erzeugnisse außerhalb der behördBewilligung städtischer Mittel zur Gründung wissenschaftlicher Ge- Teltower Kreisausiu folgendes angeordnet: Ber handels mit Getreide und Mühlenerzeugnisse hat der legt. Die Vorräte unterliegen außerdem sofortiger Fortnahme Tichere Aufgaben stelle. Der Antrag fand aleichwohl bei der Mehrlich geregelten Verteilung zur Weiterveräußerung erwirbt oder durch die Polizeiorgane. heit der Versammlung arundsätzliche Zustimmung. Ein Antrag Verträge abichließt, die solchen Erwerb zum Gegenstande haben, Käseverteilung. Bis Dienstag, den 8. Oftober, wird an die Eisenberg und Genossen, die sogenannte Residenzpflicht hat binnen 3 Tagen nach dem Erwerb oder dem Vertragsabschluß für die städtischen Beamten abzuschaffen, rief die bemerkenswerte Erklärung des Magistrats hervor, daß giwischen den Groß- Berliner dem Streisausichuß in Berlin W 10, Biftoriaftr. 18, schriftlich AnStadtverwaltungen eine Abrede bestehe, in dieser Frage nur gemeinsam vorzugehen. Danach ist wohl anzunehmen, daß diese veraltete Einrichtung sobald nicht beseitigt werden wird. Zur Dedung von Kriegsausgaben wurden 18 Millionen Mart betvilligt Die Wahl der beiden Bürgermeister und des Stadtbaurats ergab die Wiederwahl der bisherigen Amisinhaber. und 4. Lebensjahre( geb. in der Reit vom 1. Oftober 1914 bis Ausgabe von Nährmittelbezugsscheinen. Für Kinder im 3. 30. September 1916) gelangt demnächst 1 Pfund Nährmittel zur Verteiluna. Die Ausgabe der Nährmittel erfolgt auf Grund be fonderer Bezugsscheine, vie bis Sonnabend, den 5. Oktober, an die beteiligten Saushaltungsvorstände zugleich mit den für den Monat November bestimmten Volmilchkarten gemäß der dafür vorgeschriebenen Ausgabeordnung durch die Brotkommissionen ausgegeben
jenigen Stunden, die in den Speisefettkundenliften der in den BeAirfen ber 154., 157.. 159. und 198. Brottommission gelegenen Gefchäfte eingetragen find, pro Kopf 125 Gramm Stäje verteilt. Regina Friedländer, geb. Strauß ist, wie uns joeben mitgeteilt wird, gestorben. Sie hat sich in früheren Jahren lebhaft an der Handelsangestelltenbewegung beteiligt und war auch innerhalb der sozialdemokratischen Partei tätig.
Zur Erziehung geistesschwacher Kinder. Ueber die erziehliche Behandlung und unterrichtliche Förderung von geistig schwachen, seelisch eigentümlichen und schwer erziehbaren Rindern erhalten Eltern, Vormünder und andere Erziehungsverpflichtete unentgeltlich Rat in der heilpädagogischen Sprechstunde des Direktors der Hilfsfortbildungsschule A. Fuchs. Diese Sprech stunde findet jeben Donnerstag von 10 bis 12 Uhr im Schulhause Bergstr. 58 statt.
Eine Lehr- und Beschäftigungswerkstätte für ältere, in der Deffentlichkeit nicht erwerbsfähig werdende geistig schwache Jünglinge unterhält der Erziehungs- und Fürsorgeverein( Vorsitzender Herr Stadtschulrat Geheimvat Dr. Fischer) seit einem Jahre in Der Hilfsfortbildungsschule Bergstr. 58. In dieser werden die jungen Beute täglich 4 Stunden im Korbflechten unterrichtet und beschäftigt. Eltern, die ihre Söhne dieser Werkstätte zuführen wollen, erhalten Bergstr. 58, Montags und Donnerstage von 5 bis 6 Uhr, nähere Auskunft.
Das Apslls- Theater bringt in seinem Oftoberprogramum eine
zur Dars
neue Ausstattungsschau Die Welt gebt unter' stellung. Barum gerade diefer Titel gewählt worden ist, bleibt Geheimnis der Direktion, da irgend etwas Statastrophales nicht zum Borschein fommt. Bon den einzelnen Kräften verdienen besonders Herborgehoben zu werden Kitti Eranch mit ihrem vortrefflichen Sportakt und Radschura mit ihren ausgezeichneten Dressuren. Senta Söneland und Ernst Lubitsch riffen mit ihren unbergleichlich tomischen Duetten das ausverkaufte Haus zu überaus starten Beifallsstürmen hin. Wir hätten gewünscht, daß die Direktion fich mit den einzelnen Kriegspiecen doch mehr der gegen wärtigen Lage angepaẞt hätte.
Tauenhien- Palast. Das Detektibabenteuer Der lebende Schatten" erlebt heute feine Uraufführung. Von der Palästinafront sind neue Bilder eingetroffen.
Die Lichtfviele Meue Philharmonie, Copenider Str. 96/97, bringen heute die Uraufführung des Films„ Das Mädchen vom Warenhaus Diez".
Der Räuber aus der Magstraße, der 18 Jahre alte Fürsorgeaögling Paul Oldenburg, der seine Tante, die Witwe Wolf, überfiel, ist ermittelt und im Kaffee Dalles" in der Schönhauser Straße festgenommen worden.
Selbstmord des Gattenmörders Meyer. Der Glaser Franz Meher vom Sachfendamm 38, der, wie wir berichteten, seine Frau ermordet hatte und einige Tage danach in einer Gastwirtschaft am Halleschen Tor verhaftet wurde, hat sich im Untersuchungsgefängnis erhängt.
Tödlicher Straßenbahnunfall. Die schon so häufig gerügte Unfitte der Stinder, sich an fahrende Fuhrwerke zu hängen, hat wiederum einen Unfall zur Folge gehabt, dem ein Kindesleben zum Opfer gefallen ist. Der fünfjährige Sohn des Kunstmalers Ebers aus der Varainer Straße 12 in Friedenau hängte sich an die Deichiel eines an ein Fuhrwert gekoppelten Wagens. Er glitt während der Fahrt ab und geriet unter die Räder des Gefährtes, die über ihn hinweggingen und ihn auf der Stelle töteten.
Bermißt wird seit dem 26. September der 65jährige Silfs. auffeher Theodor Rasch aus Charlottenburg .. hatte seine in der Berliner Str. 55 gelegene Wohnung am Nachmittage des genannten Tages verlassen und ist von diesem Ausgange nicht zurüdgelehrt. Es wird vermutet, daß der Berschwundene planlos umberirrt oder verunglückt ist.
werden.
entnehmen.
und Wohnung der Beteiligten, Art. Menge und Lagerungsort der zeige zu erstatten. Die Anzeige muß enthalten: Name, Stand Früchte oder Erzeugnisse und den Grund des Erwerbs. Getreibe folcher Art ist innerhalb von 14 Tagen der Kommissionärfirma Max Sabersky in Berlin , Linkſtr. 41, zum Auffauf für die Reichsgetreideftelle abzuliefern. Bezieht sich im Sinne dieser Anordnung der darf die Beiterveräußerung der Erzeugnisse nur mit Genehmigung Erwerb oder der Vertrag auf Erzeugniffe aus Getreide, fo des Landrats erfolgen.
Mariendorf . Lebensmittel. Die Gemeinde verkauft in den 3 Gemeindeläden( nach Buchstaben) bis 31 m 7. b. M. Kunsts honig. Abgegeben wird auf die Berliner Lebensmittelfarte je ein halbes Bfund. Der Preis für ein Pfund beträgt 75 Pf. Wer die Ware bis zum 9. nicht abholt, verliert das Bezugsrecht.
Charlottenburg . Allgemeine Sveisung. Die beiden Ausgabe- Tempelhof. Schus für Wohnungssucher. Ale erster Gemeinde stellen der allgemeinen Sveifung Goethefir. 22 und Goethestr. 25 Groß- Berlins ist der Gemeinde Tempelhof auf ihren Antrag vom werden Sonnabend, den 12. Oktober, gefchlossen. Anmeldungen für Staatsfommissar für das Wohnungswesen auf Grund der neuen den 14. Beatv. 15. d. M. werden dort noch am Freitag, den 11., Bundesratsverordnung über Maßnahmen gegen den Wohnungsund Sonnabend, den 12., entgegengenommen. Den Teilnehmern mangel die Ermächtigung erteilt worden, den Abbruch von Ge wird anheimgestellt, sich von dann ab in der Ausgabeftelle Bis- bäuden oder Gebäudeteilen und die Benutzung von Räumen, die marditr. 101, Ede Weimarer Straße, anzumelden. Daselbst wird bisher Wohnräume waren, zu anderen Zweden als zum Wohnen von diefem Tage ab neben der dort befindlichen Abendipeisenau unterlagen. Ferner sind die Hauseigentümer verpflichtet, alle Ausgabeſtelle auch eine Speiseausgabe zwischen 11-2 Uhr vor Räume, auch Fabrik, Lager, Werkstatt- und sonstige Räume bei mittags eingerichtet. der Gemeinde anzumelden. Die Gemeinde fann dem BerfügungsDie Freien Kurse und Borlesungen zur Fortbildung er berechtigten für eine unbenutzte Wohnung oder für andere unbenugte wachsener Arbeiter und Arbeiterinnen, welche die Stadt Charlotten Räume, die zum Bewohnen geeignet sind, einen Wohnungfuchenden Beburg auch während des Krieges unentgeltlich veranstaltet. beginnen zeichnen. Kommt ein Mietvertrag zwischen dem Hauseigentümer am 7. Oftober, abends 8 Uhr. in der Arbeiterschule, Walfftr. 80. und dem Wohnungsuchenden nicht zustande, so kann das MietSof, Zimmer 1. Dienstag Rechnen, Mittwoch Literatur. Stundenplan: Montag und Freitag Deutsch , einigungsamt auf Anrufen der Gemeinde den Mietsvertrag feftGeschäftsstelle der Arbeiterschule, Wallstr. 80, erhältlich. Brogramme find in der setzen. Ferner hat der Hauseigentümer der Gemeinde unbenuste Geschäftsräume usw. Räume oder sonstige unbenugte Räume gegen Vergütung zu überlaffen. Das Mieteinigungsamt bestimmt bei Meinungsverschiedenheiten die Höhe der Miete. Die Gemeinde ist bann berechtigt, den Gebrauch dieser Räume etwaigen Bohnung suchenden zu überlassen. Die Entscheidungen des Mieteinigungsamtes erfolgen auch in diesen Fällen nach billigem Ermessen und find unanfechtbar.
Neukölln. Lebensmittel. Vom Sonnabend, den 5., bis Diene tag, den 8. Oktober, dürfen in den städtischen Verkaufsstellen auf die Bollmilchkarte AI( rote Farbe) für Oftober 500 Gramm Kindergerstenment, auf die Volmilchkarte A II( lila Farbe) 500 Gramin Kindergerstenmehl und eine Büchie Malzegtrakt entnommen werden. Der Verkaufspreis beträgt für Kindergerstenmehl in Badungen zu
Unabhängig von Demokratie.
1. Bei Hoffmann.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Lichtenberg . Die Parteimitglieder werden darauf aufmerksam gemacht, daß fünftigbin die Zahlversammlungen regelmäßig bei dem Genossen Kurkowski, Pfarrstr. 74 und bei Hamann, Crossener Straße 35, Ede Grypbiusstraße, stattfinden. Das erstgenannte Lokal ist für die außerhalb der Ringbahn wohnenden Mitglieder und das Lokal von Hamann für die innerhalb der Ringbahn wohnenden bestimmt.
Gerichtszeitung.
Masfierte Räuber.
Der Polizeihauptmann: Ich erkläre die Versammlung für be er in einer Stranfenanstalt sich befindet. Mit ihm hatten die aufgelöft!
Die Unabhängigen: Pfui! Pfui! Gemeinheit!
Wilmersdorf . Maßnahmen zur Beseitigung der Wohnungsnst. In der letzten Stadtverordnetenfibung stand eine liberale Anfrage wegen der Wohnungsnot und die vom Magistrat beantragte Einsehung einer Deputation für das Wohnungswesen zur Beratung. Bürgermeister Peters bestätigte das Vorhandensein eines ftarten angels an Wohnungen und fündigte die bevorstehende Gründung eines Wohnungsgivedverbandes für Groß- Berlin an. Ferner foll ein Wohnungsnachweis mit Anmeldepflicht für freie 23ohnungen eingerichtet werden. Die Bermietung von Wohnun gen an Ariegsgesellschaften soll eingedämmt und durch Umivandlung von Bäden und Gewerberäumen eine Bermehrung der WohngeTegenheiten angestrebt werden. Auch die Errichtung von Neubauten soll gefördert, zunächst aber abgewartet werden, was Reich und Staat zu tun gedenken. Genosse Lüdemann wandte sich entschieden gegen diese Bolitik des Abwartens und bemängelte die Ungulänglichkeit der angekündigten Maßnahmen. Es hätte schon längst eingegriffen werden müssen. Der Mangel an Aleinwohnungen, der in Wilmersdorf durch Begünstigung einer einseitigen Bauweise fünstlich hervorgerufen wurde. sei schon 1914 vom Magistrat selbst als bedenklich bezeichnet worden. Jest ist bie Not so groß, daß in Zeitungsinseraten allein für den Nachweis einer Wohnung Beträge bis zur Höhe einer Vierteljahrsmiete angeboten werden Diese Konjunktur wird von einem Teil der Haus. befizer zu rücksichtslosen tietserhöhungen ausgenutzt. Während noch bor nicht langer Zeit Steigerungen um 10 Bros. als das zulässige Höchstmaß angesehen wurden, sind heute Aufschläge von 30, 40 und 50 roz. teine Seltenheiten. Selbst führende Mitglieder des organisierten Hausbesizes haben sich nicht gescheut, alte Mieter nach einer Wohnbauer von 10 Jahren und mehr plöblich um 50 bis 60 roz. zu steigern. Das Mieteinigungsamt habe biele Mieter enttäuscht. Notwendig sei die fofortige restlose Anwendung der neuen Bundesratsverordnung über den Mieterschuh, besonders die aufgelöſt! Bestimmung, daß fünftig fein Mietsvertrag ohne Zustimmung der
II. Bei Heimann.
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Der Maubzug, den fünf Schwerverbrecher in der Nacht zum 13. Oftober nach der Pumpstation der Reinidendorfer Wasserwerfe unternommen hatten, beschäftigte das Schwurgericht am Landgericht III. Wegen Raubes unter Mitführung von Waffen bzw. Bedrohung, Beihilfe und Begünstigung waren sieben Personen angeflagt, und zwar die sftmals faiver verbestraften Schuhmacher Paul Aluge, der Molter Baul Bohl, der Arbeiter Mar Tade, der Kohlenarbeiter Mag Eule, ferner der Fuhrmann Otto binger und die Straßenmädchen, Margarete Wegener und Auguste Mihlis. Gin Romplize, ber Arbeiter Emil Pohl , Bruder des Angeklagten Bohl, der hervorragend ax der Straftat beteiligt war, mußte aus der Anflage ausscheiden, bier ersten Angeklagten den Plan besprochen, nächtlicher Weile in Das Gebäude der Bumpstation der Meinidendorfer Wasserwerfe einzubrechen und dort Treibriemen zu stehlen. Die Ausführung bes Planes wurde in der Nacht zum 13. Oftober ins Werk gefest, nachdem man vorher die örtlichen Verhältnisse genau feftgestellt hatte. Zum Transport der Treibriemen hatte man ten Fuhrmann Ebinger gedungen, dem für die Nachtfahrt eine Summe bon 500 Mt. versprochen worden war. Die Teilnehmer der Räuberfahrt hatten sich mit Masten aus Tuch versehen, brei von ihnen trugen Revolver bei sich. Als der nächtliche Zug logging, fetzte sich Eule, der infolge einer im Striege erlittenen Berivunbung lahmt, mit auf den Wagen, die übrigen gingen in givei Gruppen nach Reinickendorf . Gegen 11% Uhr trafen sie den Wagen, der in der Nähe der Pumpitation auf einer dunklen, ungepflasterten Straße hielt. Eule öffnete die Gittertur mit einem Dietrich, und die Verbrecher, die inzwischen die Masten vorgebunden hatten, traten in die Wächterbude, me der 61 jährige Bächyter Heidrich gerade mit dem Spülen von Rartoffeln beschäf figt war. Er war natürlich aufs höchste erschreckt, als die, vermummten Männer bei ihm eintraten und ihm donnernd zuriefen:„ Ein Dtud, und du bist ein Kind des Todes! Dabei hie!- ten ihm Sule and Bohl einen Revolver vor. Aluge warf ihm eine Jade über das Gesicht und drehte ihn um, so daß er mit dem Gesicht nach der Wand stand. Er wurde dann auf einen Schemel gejezt, Baul Bohl und Gule fesselten ihn mit Striden und banden ihm die Hände auf dem Rüden; ebenfs banden sie ihm die Beine zusammen und seinen linken Arm am Tischbein feft. Paul Posl und Gule blieben zur ständigen Bewachung des Wächters zurüc und stahlen aus der Bude noch allerlei Gegenstände. Inzwischen
Der Bolizeihauptmann: Ich erkläre die Versammlung für waren die übrigen in das Gebäude der Pumpitation eingedrun
gen und schnitten fünf große und einen fleineren Treibriemen von den Wellen ab. Außerdem stahlen sie zwei Riemen, Bumpenleber, Gummiflappen, Gummischeiben usw. Die ganze Beute