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Amnestie.

Abg. Genosse Georg Davidsohn   schreibt uns:

Der Vorwärts  " hat gestern darauf hingewiesen, daß mun­mehr so schnell wie nur irgend möglich der Erlaß einer Amnestie erwartet werden muß.

Stüdwerk wäre jede Amnestie, die nicht auch der während dieses Krieges in überaus großer Zahl verurteilten Soldaten gedächte. Im Taumel des Krieges ist es bei den militärischen Gerichten aller Art nicht immer allzu sorgsam zugegangen. So habe ich z. B. dem Staatssekretär von Capelle vor längerer Zeit im Anschluß an eine haarsträubende Verurteilung unter dem Titel Marine- Justiz" eine kleine Denkschrift zugestellt, die den Fall im besonderen und darüber hinaus das Allgemeine der Kriegs- Militär­Justiz beleuchtete.( Gegen den angeklagten Soldaten war in der Verhandlung sogar der Umstand ausgeschlachtet worden: er habe Sozialdemokratische Redensarten" im Verkehr mit den Kameraden gebraucht!)

Der Staatssekretär ließ sehr lange auf Bescheid warten. Ich stellte ihn persönlich, und er versprach sofortige Nachprüfung. Auf die Einlösung dieses Versprechens mußte ich wieder lange warten. Ich mahnte und erhielt endlich vom Kapitän zur See Brüninghaus einen Bescheid", aus dem hervorging, daß man der Angelegenheit im Reichs- Marineamt mit einer faum zu überbietenden Ober­flächlichkeit und Gleichgültigkeit nachgegangen war.

Wie mag es nun erst mit jenen unzähligen Tausenden von Soldaten stehen, um die fich kein Abgeordneter, kein Mensch

fümmert!?

Eine Amnestie muß auch die Soldaten umfassen!

Quakende Unken."

Eine Kundgebung der Freikonservativen. Der Vorstand der Freikonservativen Partei erläßt eine Rundgebung an feine Parteigenossen im Lande, aus der einiges wiedergegeben sei:

Deutschland   steht in seiner Schidsalsstunde. Nicht die äußeren Feinde, so viele ihrer sind, werden uns niederringen.. Aber im Innern wühlt und bohrt ein Wurm, er nagt am Marte unseres Volks und verdirbt ihm Saft und Kraft. Das Heer der Mies. und Flaumacher, der Unglüderaben und der quakenden unten aus der Tiefe sie, die da zischeln und raunen, jammern, Unheil prophezeien, Zweifel leise in die Ohren träufeln und unglaubwürdige Gerüchte hintenherum verbreiten-, fie alle, alle find jetzt auf dem Plan, fie vergiften Seele, Herz und Hirn des Volkes."

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" Diesen Iammergestalten, ihnen, die selbst wenig oder nichts leisten, anderen aber Mannesmut und Hoffnung ausblasen, ihnen gilt es, das Handwerk zu legen.

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Es steht gut mit uns. Allem und allem zum Trop. Weit auf feindlichem Gebiet voraus, die teure heimatliche Flur ge­fichert, Munition und Proviant in ausreichender Menge, geordnet und wohlgegründet unsere Finanzen, die herrliche Wehr zu Lande und zu Wasser ungebrochen, unter Lorbeergekrönten Führern, wie ihnen nie zuvor ein Volk mit tieferem Vertrauen folgte, jagt selbst, würdet ihr mit dem Feinde tauschen? Im Innern unter Zurüdstellung aller Barteirüdsichten eine einheitliche Front und unsere Unterstüßung jedem, der uns kraftvoll erst zum Siege, dann zu ehrennollem Frieden führen will."

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Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis wir solche Aftenstücke und ähnliche auf ihren wahren Wert werden zu­rüdführen fönnen, was heute aus naheliegenden Gründen noch nicht möglich ist. Man muß also schon diese skrupellose Demagogie bis auf weiteres auf sich beruhen lassen.

Der Oberstratege.

Alldeutsches Verlangen nach ,, Abrechnung". In der Deutschen Tageszeitung" schreibt Graf Reventlow unter der Ueberschrift Die Friedens bitte an Wilson":

Die Herren M. d. N. besprechen fast ausschließlich die Aemterverteilung. Giesbert Ünterstaatssetretär? Ach, wie nett! Nun, dem ist's gewiß zu gönnen!"" Eigentlich aber hätte man den Posten auch für sich haben können! Ob die Partei nicht schließlich doch wenig gefordert hat? Anderwärts findet man's bitter, daß man nicht auch dabei ist vom Reich und seinen Möten hört man verdammt wenig."

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Der Verfasser dieser Geistreichigkeiten, Herr A. Z.( 3int­mermann), hat nach unserer persönlichen Beobachtung auf der Journalistentribüne gesessen. Von dort die Gespräche der Ab­geordneten zu belauschen, ist unmöglich. Wahr ist an den Be­hauptungen des Herrn Zimmermann also nur, daß er ber­dammt wenig" gehört hat, alles übrige ist-- Phantasie. Aus dem Stimmungsbild der Bost", das überschrieben ist ,, Ein dunkler Zag", zitieren wir:

den, haben die Deutschen   zu einem allgemeinen Rückzuge nach der Suippes und Arne genötigt. Sie ziehen sich auf einer Frontbreite bon 45 Kilometer zurück, in aller Gile Die gewaltigen Stellungen aufgebend, die seit verschiedenen Jahren verstärkt waren und mit außerordentlicher Zähigkeit verteidigt wurden. Die Stadt Reims   ist jetzt entsetzt. Das Fort Brimont und das Massiv von Moronvillers sind in Händen der Franzosen  . Das Massiv von Nogent d'Abbesse ist völlig von ihnen eingeschlossen. Ihre Vorhuten, die in enger Fühlung mit den deutschen   Nachhuten bleiben, haben die allgemeine Linie Drainville, Bourgogne, Cernay- les- Reims  , Beine, Bethenville überschritten. Weiter östlich haben die Fran­3ojen die Arne in ihrem ganzen Baufe erreicht. Sie überschritten bei Orainville die Suippes und an vielen Punkten die Arne.

Cambrai   brennt. W. T. B. meldet vom 6. Oftober: Die Stadt Cambrai   liegt unter dauerndem schweren englischen Feuer und

Unten gehörten zu den ersten, die auftauchten, die neuen brennt. Saatssekretäre Erzberger und Gröber, der Mann aus Buttenhausen mit mühsam unterdrüdter Genug tuung über seinen Emporstieg im geröteten Bollgesicht, Der grobe Gerichtsrat aus Schwaben   mit ernster, amt­licher Miene. Dann sah man auch bald den stets mit biederem Bürgerlächeln ausgestatteten Bizekanzler v. Payer und das Schmud stüd der Genossenbänke, Herrn Philipp Scheidemann  ."

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Aehnlich geistreichelt die Deutsche Tageszeitung": Herr Erzberger   in der Not der Stunde und des Volkes spottender strogender Fülle."

In der Lägl. Rundschau" bersteigt sich Friedr. Hussong, der minderbegabte Nachahmer des verstorbenen Petrenz, zu folgendem Bilde:

Der Kriegsminister, der viel angegriffene, eine feine, steile Falte zwischen den Augenbrauen, hält seinen Bosten; ein Soldat unter diesen Diplomaten neuester Schule; nicht zum erstenmal hat man den Eindruck, daß es ihm in einem Granatloch wohler wäre als neben dem wohlfizenden Gehrod Herrn Solfs.

Auch Herrn Hussong wäre es natürlich im Granatloch wohler als auf der Journalistentribüne des Reichstags, nur ist er dort leider unabkömmlich.

Aber genug von dem Gewizel, an dem sich die Helden­seelen alldeutscher Redakteure in diefer ernsten Beit aufrichten, nur noch ein kurzer Blick in die Berl. Neuest. Nachr.": In der Hofloge betrachtet des Kaisers Sohn, Prinz August Wilhelm  , die Szene und den Einzug der zunächst durch Scheidemann   und seinen Genossen Bauer, durch die Schwa­ ben   Bayer, Gröber und Erzberger   verkörperten Demokratie. Mit welchen Gefühlen, kann man sich denken.

Wir kennen die Gefühle des Prinzen August Wilhelm nicht. Jedenfalls hatte er ein richtiges Gefühl dafür, daß Kaisersöhne nicht gut tun, ihre Gefühle von der Reichstags­tribüne zu äußern. Ob ihn die Interpretation seines Schweigens durch die Berl. Neuest. Nachr." erfreut. laffen wir dahingestellt.

Gewerkschaftsbewegung

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Theater.

Komödienhaus: Die tanzende Nymphe".

Lustspiel von Schanzer und Welisch  .

Die tanzende Nymphe der Herren Schanzer und Welisch   ist Töchterschule, im Gefühle höherer Bestimmung, einen Ausflug ein simpler Rostocker Backfisch, der nach Absolvierung der höheren nach Berlin   unternimmt, um sich dort unter Beitung eines fünft­lerischen Manager zum allerneuesten Stern am Himmel der mo­dernen Tangkunst ausbilden zu lassen. Ein Thema, das den Autoren zur schvantmäßigen Barodie auf die gesellschaftliche Klatschreklame und allerhand Salonverrücktheiten willkommene, wenn auch nicht allzu reichlich ausgenutzte Gelegenheiten bietet. Der von Eugen Burg   mit seinem gewohnten Schick und Schliff dargestellte Impresario erklärt dem naiven Nesthätchen, daß sie bei ihrer Schönheit binnen turzem die ihm soeben durchgegangene Primadonna an Ruhm noch überstrahlen werde und rechnet, durch Ausstreuung von allerhand sensationellen Andeutungen über ein auf die Zukunft einzulösen. Es gelingt ihm, die noblen Herr­Verhältnis der jungen Künstlerin zu einem Prinzen diesen Wechsel schaften in dem Salon, in welchem die Zauber des aus einer schlichten Lotte Kirchmaher zu einer pompösen Numa Pompilia umgetauften Neulings zum ersten Male sich offenbaren sollen. in einen Zustand beifallsfreudiger Sensationssucht zu versehen, der auch in den Besprechungen der Bresse   in rosaroter Färbung widerstrahlt. Das weitere versteht sich, da die Gefeierte, so gern sie auch gelegentlich mit eingelernten stolzen Phrasen paradiert, noch einen sicheren Fonds von Mutterwitz und unverdorbenem Gefühl und einen waderen jungen Freund aus der Rostocker  Zeit besitzt, dann von selbst. Der vom Gerücht mit ihr fopulierie Prinz, von Reinhold Schüngel mit einem Zug von liebenswürdi­gem Idiotismus ausgestattet, findet, bevor er Beit hat, sich von ihr einen Korb zu holen, bei einer ihrer Kolleginnen, einem hüb­schen, phlegmatisch dummen Gänschen( Grete Dierds), liebevoll verehrende Aufnahme, und sie, die damnklen Trids und hintergründe trabenden Bompilia- Namen wieder mit ihrem angeborenen Lotten­des neugebackenen Ruhms durchschauend, bertauscht den hoch­tum und zieht mit einem soliden Bräutigam davon. Für die Gr­fordeonisse eines ganzen Theaterabends langen Erfindung und Bointenaufwand nicht recht hin. Doch man vergaß das großenteils über der verblüffenden Frische und anmutigen Natürlichkeit, mit der Erika Gloeßner die junge Deferbeurin aus dem bürger­lichen Elternhaus in ihrer aufgeklärten grünen Najemeish it spielbe. Ihr war in erster Reihe der freundliche Erfolg des Stücks zu danten

Groß- Berlin

Zuviel Mieterschutz?

Die Hauswirte klagen über Härten".

dt.

Herr

Erhöhte Teuerungszulage der Schriftgießer. wöchentlich auf 35 M. zu erhöhen, hat die Kommission der Schrift Wegen ihrer Forderung, die Teuerungszulage von 21 M. gießer am Sonnabend mit der Vertretung der Arbeitgeber ber­handelt. Die Verhandlungen machten wie in der Mitglieder. bersammlung berichtet wurde große Schwierigkeiten, weil die Arbeitgeber eine weitere Erhöhung der Teuerungszulage davon abhängig gemacht hatten, daß die Gehilfen auch in sehen, daß die Berliner   Betriebe konkurrenzfähig bleiben. Es ist anderen Städten eine derartige Lohnaufbesserung durch jedoch nicht gelungen, die Lohnzulagen in den anderen Städten auf die Höhe der Berliner   Zulagen zu bringen. Deshalb erklärten die Zu der Erweiterung des Mieterschutzes durch die neue Arbeitgeber, die Forderungen der Schriftgießer nicht in boller Bundesratsverordnung äußerten sich gestern die Ber­So he bewilligen zu fönnen, fie erkannten aber an, daß mit Rüd- liner Hauseigentümer in einer start besuchten Ver= ficht auf die besonders drückenden Teuerungs- sammlung, die von der Wirtschaftlichen Vereinigung des Bun­berhältnisse in Berlin   eine Erhöhung der Zulage be- des der Berliner   Grundbesißervereine" einberufen war. gründet ist. Nach einem anfänglich geringen Angebot der Ar­beitgeber tam eine Vereinbarung zustande, wonach die Teuerungs­aulage der Schriftgießer auf 30 M. erhöht wird. Nach einer Be­stimmung des Tarifs soll der Höchstlohn für Lohnarbeiter 48 m. Eine Bitte an den Feind richtet der Besiegte, und wenn betragen. Die Gehilfen vertraten den Standpunkt, diese Bestim­der um Frieden Bittende dem Regierungsoberhaupt des führen- mung beziehe sich nur auf die Gehilfen, welche in der Regel in den feindlichen Landes sagt, er möge die Herbeiführung des Akkord und nur ausnahmsweise in Bohn arbeiten, nicht Friedens in die Hand nehmen", so gibt er ihm eine Vollmacht, die aber auf die ständigen Lohnarbeiter. Diesem Stand­Stand eben nur ein Besiegter geben tann und darf, weil er befiegt ist. punkt traten schließlich auch die Arbeitgeber bei. Infolge Ist das Deutsche Reich besiegt? Wir sind nicht dieser dessen werden Wochenlöhne, die noch unter 53 M. betragen, auf Ansicht. Wir sehen nur eine Niederlagen st i m mung. Diese diesen Betrag erhöht, dazu kommt noch die Teuerungszulage kann und wird, wenn sie bleibt, ohne jeden Zweifel Niederlage von 30 M. Diefelbe Zulage erhalten auch die Messinglinien­und Verlust des Krieges und einer deutschen   Zukunft berbei- arbeiter. Den Arbeiterinnen ist die geforderte Bulage von 5 M. führen. Wir werden das nicht hindern können; denn das Deutsche   ohne Widerstand bewilligt worden. Sie wird vom 1. Oktober ab Reich wird durch die Vertreter und Propheten des getvährt, während die Schriftgießer ihre Zulage erst vom 7. Oktober Niederlagengeistes regiert, aber wir halten es für ab erhalten. unsere Pflicht und legen entscheidenden Wert darauf, bon vorn hevein festzustellen, daß wir es für ein Verbrechen am Reiche und am deutschen   Volke halten, den Niederlagengeist mit Niederlage zu identifizieren. Das Deutsche Reich und Volf sind nicht geschlagen und werden nicht geschlagen werden, wenn nicht dieser Niederlagengejft es dahin bringt, wohin unsere Feinde wollen. Weder die militärische Lage noch die im Bande rechtfertigt oder entschuldigt auch nur die Friedensbitte an den Feind.

Die gleichfalls fonservative Kreuzzeitung  " betont in ihrem Leitartikel, daß der Friedensschritt der Regierung im Einverständnis mit der Obersten Heeres leitung erfolgt ist. Aber von Strategie hat ja seit jeher nur der Nicht- Feldzugteilnehmer Graf Reventlow etwas ber

standen.

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Auf Vorschlag der Kommission erklärte sich die Versammlung mit den Vereinbarungen einverstanden

Letzte Nachrichten.

Die Presse gegen die Zensur.

Um das Reichspresseamt.

tag, den 6. d. M., in Hannover   folgende Entschließung ein­Der Reichsverband der Deutschen Presse nahm am Sonn­ftimmig an:

Der Reichsverband der Deutschen Bresse erblickt in diesen

abendorff, Vorsitzender der Vereinigung, erklärte einleitend, die Versamlung wolle nicht protestieren, sondern sich informie ren". Er hob aber hervor, die neue Verordnung enthalte große Härten und Unbilligkeiten gegen den Grundbesitz". Auf denselben Ton war dann die Information" gestimmt, die Rechtsanwalt Wilh. Walther in seinem Vortrag gab. Die zu der vorjähri­gen Mieterschutzverordnung in den Kreisen der Grundbefizer ge­Verständnis für ihre Lage finden würden, sei durch die Pragis ent­äußerte Hoffnung, daß vor den Mieteinigungsämtern auch sie täuscht worden. Nach all den Abänderungsvorschlägen der Grund­befizer tomme jetzt der erweiterte Mieterschub, im Ver­gleich zu dem der bisherige ein Kinderspiel fei. Die Regierung sei auf die Schwarzmalerei der angeblichen Wohnungsnot eingegangen, in Berlin   aber stehe noch eine große Zahl Wohnungen leer. Gegen. Wohnungsnot helfe Belebung der Bautätigkeit. Auch folle nicht jeder nach der Großßadt strömen dürfen"; es sei nicht möglich, die Freizügigkeit um jeben Preis aufrechtzuhal­ten". Schwerste Beeinträchtigung der Rechte des Hauswirts sei die den Gemeinden übertragene Befugnis, leere Wohnungen zu be­schlagnahmen und ihrerseits zu vermieten. Eine von der Versamm­lung einstimmig angenommene Entschließung sagt:

" Die neuen Verordnungen stellen sich als schwere, durch die Verhältnisse nicht gerechtfertigte Gingriffe in das Eigentum und in die Vertragsfreiheit dar. Sie sind für die Entwicklung des Wohnwesens verhängnisvoll, weil fie, weit entfernt, einem etwai­gen Wohnungsmangel wirklich zu steuern, dahin führen müssen, daß das Baugewerbe und das gewerbliche Hausunternehmertum auf absehbare Zeit hinaus lahmgelegt werden."

ernsten Tagen mehr denn je die Hauptaufgabe der deutschen   Presse darin, den Stolz auf die Ruhmestaten der deutschen   Waffen, das Vertrauen auf die unerschütterliche Lebenskraft des deutschen  Festgehalten wird unter anderem an den Forderungen, daß In der Deutschen Zeitung" finden wir folgendes Kampf- Boltes und den freudigen Opfermut und die begeisterte Hingabe allgemein auch Wirte das Einigungsamt anrufen können, eine Be­geschrei: Der Augenblick für die Abrechnung mit der Staatskunst, die jedes einzelnen an das Vaterland lebendig zu erhalten und zu rufungsinstanz geschaffen wird, nicht das Einigungsamt die Ab­uns in die Lage gebracht, der Stimmung Washingtons festigen. Dieser Aufgabe tann die deutsche Presse nur gerecht bermietung erlauben darf, bei Einführung der Pflicht zur Anzeige in einer Lebensfrage des gesamten Deutschtums, Wert beimessen werden, wenn sie frei in ihrer Pflichterfüllung, nicht gehemmt durch von Mieteerhöhungen diese den Grundbesißervereinen übertragen zu müssen er wird nicht ewig auf fich warten laffen! Für die unnötige Bevormundung und in sicherem Besitz des allgemeinen wird, die zugleich den Mietpreis begutachten sollen. Den Maß­Abrechnung mit der Staatskunst, und auch die mit ihren Vertrauens unverfälschter Ausdrud des Bolkswillens zu sein ver- regeln gegen den Wohnungsmangel widerspricht die Entschließung Förderern! mag. Der Reichsverband der Deutschen Presse   erwartet daher, daß als einem schweren Eingriff in das Eigentum. Oia  , die Abrechnung fommt, nur über das Objekt der die maßgebenden Stellen im Reiche und in den Bundesstaaten in Abrechnung scheint sich die Deutsche Zeitung" etwas im un­flaren zu sein. Wir denken: nicht für lange.

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richtigem Verständnis für die großen verantwortungsvollen Auf- Der verschwundene Wertsack. Am 25. September d. Js. ist gaben der Presse in Gegenwart und Zukunft ihr die gebührende in den ersten Morgenstunden zwischen 3 und 5 Uhr auf dem Hof­Stellung im öffentlichen Leben einräumen und bei allen die postamt in der Spandauer Straße ein großer, etwa 4 8entner fchwerer, 1 Meter hoher Geldsack mit einer großen Zahl von Stimmungmachende Stimmungsbilder. fich ber Minwirtung der Organisation als der berufenen Ver- einen Wertsad, welcher einzelne Geldbeutel und Wertsendungen Presse berührenden Maßnahmen in Gesetzgebung und Verwaltung wertsendungen abbanden gekommen. Es handelt sich um tretungen der deutschen   Presse versichern."

Die Wut der rechtsstehenden Blätter über die erste deutsche Bolksregierung spiegelt sich charakteristisch in ihren von der welthistorischen Reichstagssigung entworfenen Stimmungs­bildern. Alles ist darauf angelegt, Regierung wie Volts­bertretung lächerlich und verächtlich zu machen. Zu welchen Mitteln sich die alldeutsche Stimmungsbilderei versteigt, davon einige Proben.

Die Deutsche Zeitung" will der Welt weismachen, es habe eine recht läppische Stimmung" über dem Hause gelegen.

Im Anschluß hieran wurde in einer zweiten Ent­schließung das Verlangen ausgesprochen, daß im Falle der Errichtung eines Reichspreiseamtes der Reichsver­band gehört werde.

enthielt und in dem Zuge Nr. 29( Leipzig  - Berlin  ) in der Nacht vom 24. zum 25. September gefertigt ist. Nach den bisherigen Feststellungen muß angenommen werden, daß der Sack tatsächlich auf dem Hofpostamt angekommen ist. Hier ist er nicht in den Gewahrsam der zuständigen Beamten gelangt. Die ursprüngliche Bermutung, der Sack könnte vom Hofpostamt nach einer anderen Dienststelle verschlagen sein, hat sich nach den bisherigen Grmitte­Französischer Heeresbericht vom 5. Oktober abends. lungen nicht als zutreffend erwiesen. Er muß daher beim Die siegreichen Angriffe, die von ben französischen   Truppen Hofpostamt entwendet worden sein. Die in dem Sack vor­zusammen mit den amerikanischen   Truppen an der Front der handen gewesenen Werte stehen noch nicht vollständig fest, weil Vesle und an der Front der Champagne ausgeführt wur- 1 gleichzeitig mit dem Sack auch die Begleitpapiere beca