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Gewerkschaftsbewegung

Aus dem Kriegsausschnk für die Metallbetriebe Groß- Berlins.

In der Versammlung in Oggersheim wurde dem Ver­langen der im Earle vereilten Unabhängigen, ins Bureau ge= 450 Hilfsarbeiter und 75 Arbeiterinnen der Firma Sch., übernahmen sie die Leitung. Den glänzenden Verlauf der Ver­wählt zu werden, ohne Streit stattgegeben. Drei Mann stark Generalversammlung der Verwaltungsstelle Berlin Scheringstraße   und Zinnowiger Straße forderten eine Erhöhung fammlung störte, dieser Vorgang feineswegs, und der Referent des Deutschen Metallarbeiterverbandes. ihrer Verdienste um 15 Pf. für die Stunde. Die Firma hat diese Genosse dermann verstand es, durch seine Darlegungen Sie eine Neuregelung für die Hilssarbeiter und Transportarbeiter in schicht zu antworten. Mit demselben Erfolg diente er auch nach Forderung abgelehnt. Es wird festgestellt, daß im November 1917 Versammelten zu feffeln und auf unabhängige Zwischenrufe ge= diesem Betriebe erfolgt ist, und diese derzeitige tegelung fieht stattgehabter Diskussion den Ausführungen der unabhängigen einen Anfangslovn von 95 i, steigend bis 1,10 M. und einen Redner. In der tags darauf stattgehabten Versammlung in Appau Höchftverdienst von 1,15-1,35 M. vor. Die höchstiäße werden nach hatten die Unabhängigen auf eine ähnliche Kraftprobe verzichtet, dreimonatiger Beschäftigung erreicht. obwohl auch hier ihre Richtung vertreten ist.

In der Quartals- Generalversammlung der Verwaltungsstelle Berlin   des Deutschen Metallarbeiterverbandes wurde zunächst die Abrechnung für das zweite Quartal 1918 erstattet. Die Haupttasse hatte inklusive eines Kaffenbestandes von 38 598,90 M. eine Ein­nahme von 537 493,900. Unter den Ausgaben der Haupttaffe tommt bei einer Summe von 94 769,35 w. für Krantenunterstügung der hohe Krankenbestand der Monate Mai und Juni zum Ausdruck. An die Hauptkasse sind 254 000 m. abgeführt.

Die Lofallaffe batte inklusive des Kassenbestandes eine Ein­

nahme von 2 464 330,73 m. Der bare Kassenbestand der Lokal­tasse betrug am Schluß des zweiten Quartals 2318 557,71 M. Monitas wurden über die Rassenführung nicht erhoben und dem Raifierer einstimmig Entlastung erteilt.

Im Anschluß an die Erledigung der Abrechnung gelangte ein Antrag der Ortsverwaltung zur Verhandlung, wonach den ge­samten Angestellten eine weitere Leuerungszulage bon 75 Marf pro Monat gegeben werden soll.

75 B., steigend bis auf 75-93 f. für die Stunde. Die Einteilung Für die Arbeiterinnen betragen die Anfangsfäße 60 Pf. bis der Hilfsarbeiter erfolgt in 4 Gruppen.

Vergewaltigung".

Nach eingehender Behandlung der Frage entscheidet der Schlich­tungsausschuß dahin, daß die bisherige Lobnitaffel beibehalten wird, hebt Proteft gegen die Vergewaltigung" der Wähler, die darin be­Die unabhängige Bergische Arbeiterstimme" in Solingen   er doch sollen die Säge um durchweg 10 Bf. erhöht werden. steht, daß Sozialdemokraten, 20 Dreher der Firma B. E. W. Rosenthal beschweren fich fiber Ministerämter annehmen, ohne sich zur Neuwahl zu stellen. Die insbesondere Scheidemann, jetzt einen Abzug, den sie für eine bestimmte Arbeit erhalten haben. Wähler seien nicht um ihr Beto( foll beißen: Botum 1) angegangen Für diese Arbeit( 15- Zentimeter- Granaten) gab es bisher 70 f worden. Man wolle der Gefahr einer Neuwahl ausweichen. Man für das Stück. In einer neuen Serie waren die Gmzelstücke nicht will im Reichstag ein Gefeß einbringen, das den Wahlkreisen das io lang wie bisher, und es wurde deshalb ein neuer Preis von Recht nimmt, neu darüber zu befinden, ob sie die Ministerabgeord 60 Pf. vereinbart, womit die Arbeiter auch einverstanden waren. neien noch haben wollen." Die Generalversammlung erklärte allieitig ihr Einverständnis nunmehr werden wieder die längeren Granaten gefchrubbt, die mit der Gewährung einer solchen Teuerungszulage an die An- Firma will aber auch nur 60 f. geben; da nach Ansicht der Parlamentarisierung eingeleitet wurde, erklärten die Unabhängigen Ale im Vorjahre mit Bildung der Regierung Hertling die gestellten. Dagegen, daß die beiden Bevollmächtigten Coben und Schlichtungsausschuß steht auf dem Standpunkt, daß der Abzug folange nicht die Abgeordneten bei der lebernahme von Minister Firma ein ausreichender Verdienst babei erzielt wird. Der unter Führung befenders Ledebours, das alles fet Schein und Trug, Siering auch eine Beuerungszulage bekommen follten, erhob sich unberechtigt ist. Widerspruch, und zwar weniger wegen der Teuerungszulage ämtern Abgeordnete blieben. Jetzt ist diese Reform durchgetett, an sich, sondern wegen deren Tätigkeit. Coben solle unter anderem Firma entlassen worden. Die Ausstellung des Abkehrscheins bat die wollen eben zeigen, daß sie immer schreien und schimpfen, ganz un Der Lebrling S. von der Firma D. in Staalen ist von der und jetzt schreien die Unabhängigen über Vergewaltigung. Sie quch deshalb teine Teuerungszulage bekommen, weil er Mitglied Firma verweigert und zwar deshalb, weil der Lehrling nach Ansicht abhängig davon was geschieht. der Generalfommission ist und diese nicht das Vertrauen der breiten der Firma es mit allen Mitteln darauf angelegt haben foll, von der Masse der Arbeiterschaft befize. So betonten wenigstens die be- irma fortzukommen. Es wird unstrittig festgestellt, daß die Ents treffenden Redner, Weyer und Barth, die diesen Stand- laffung durch die Firma erfolgt ist, worauf der Ausschuß den selbst­punft bertraten, meinten, bei der Frage der Teuerungs- verständlichen Beschluß faßt, daß der Abkehrschein zu erteilen ist. zulage an die beiden Bevollmächtigten ipielen alle Fragen der Die Firma wird belebrt, doch fünftig diese leibstverständliche Bes Tattit, die während des Krieges angewandt wurde, eine Rolle, und ſtimmung des Geiezes, daß bei Entlassungen ohne weiteres der ist noch eine äußerst vielgestaltige Einrichtung. Alle Arten von Das Krankenkassenwesen Groß- Berlins da müsse die Generalversammlung zur Ablehnung der Teuerungs. Ablehrschein zu erteilen ist, besser zu beachten. Anlage fommen. In der gegenwärtigen Zeit besonders brauche die Der Schlosser K. von der Firma Sch. u. 2. in Zeefen fordert Stassen sind noch in ziemlicher Zahl vertreten. Ein Bindeglied bildet Organisation eine Leitung, die eine andere Tattik befolge, wie sie den Abfebrichen unter Angabe folgender Günde: A bat in einer zurzeit die Zentralfommission der Krankenkassen bon Cohen und Siering angewandt werde. Lehne die General fleinen Stadt in Pommern   eine Werkstatt, die für die dortige Land- berselben gehörten ihr Ende des Jahres 1917 an: 10 Berliner   Orts­Berlins und der Vororte. Nach einem soeben erschienenen Bericht versammlung die Teuerungszulage ab, so sei das ein Mitwirticaft erhebliche Bedeutung bat.. wurde zu Beginn des tranfenfassen mit 524 625 Mitgliedern, 24 Betriebskrankenkassen mit trauensvotum, wodurch die beiden Genannten sich veranlaßt Krieges eingezogen, und die Frau hat mit dem ältesten Sobn fich 58 275 Mitgliedern, 14 Innungsfrankenkassen mit 25514 Mit­fehen müsten, ihre Bläge zu verlassen. Für die Arbeiter bemüht, die Geschäfte fortzuführen. Nun ist dieser Sohn eingegliedern, 19 Vororts- Ortsfrankenkassen mit 330 229 Mitgliedern, schaft wäre gar nichts gewonnen, wenn in der gegenwärtigen für zogen, und der Magistrat des Ortes bescheinigt, daß die Aufrecht­bie Arbeiterschaft so äußerst wichtigen Zeit vielleicht Scheidemann, erbaltung des Betriebes für die Landwirtschaft sehr wichtig sei. s 10 Bocorts- Betriebskrankenkassen mit 5986 Mitgliedern, 2 Band­Ebert und Legien Minister würden. Die Sache müsse von den wird beschlossen, K. den Abkehrschein zu erteilen. frankenkassen mit 14 033 Mitgliedern, 10 Vororts- Jnnungsfranken­Arbeitern und ihren Organisationen grundsäglich anders behandelt faffen mit 2580 Mitgliedern und 16 Ersaßtranfenfassen mit 1972 werden, wenn wirklich Wertvolles für die Arbeiterschaft heraus­Mitgliedern. Das sind zusammen 105 Kaffen mit 963 214 Mit­tommen solle. gliedern. Da in Groß- Berlin 231 beitrittsfähige Krankenkassen vor­handen sind, steht noch ein sehr großer Teil außerhalb der Zentral­kommission. Allerdings sind das nur vorwiegend kleine Stassen, denn die Gesamtzahl der Mitglieder der 231 Nassen beträgt nur rund 14 Million.

Die Firma Otto Binnow, Spandan, sendet uns mit Bezug auf einen am 21. September im Borivürts" veröffentlichten Bericht aus dem Kriegsausschuß für die Metallbetriebe Groß- Berlins eine Berichtigung, die sich gegen folgende Stelle unseres Berichtes

Gegen diefe Auffaffung wandten fich Koneti. Heller, Braun, Watschiply und Knopf fowie die beiden Bevollmächtigten Siering und Cohen. Von einigen dieser Redner wurde der Standpunkt wendet: bertreten, daß die Teuerungszulage mit der Tattit nichts zu tun habe und daß deshalb auch nicht versucht werden dürfe, die an fich berechtigte Forderung mit der Vertrauensfrage zu verknüpfen. Ein anderer Teil der Redner ging auf die Argumente der Gegner der Bewilligung näher ein, wobei sie zum Ausdruck brachten, daß Coben und Siering der Situation entsprechend das getan hätten, was möglich war.

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Soziales.

Als Grund zu dieser Maßnahme erklärt die Firma, daß sie für die Spandauer föniglichen Betriebe arbeitet und ihr von dort Lange schon drängt sich beteiligten Kreisen die Ueberzeugung sowie auch vom Kriegsamt über die hohen Verdienste der Arbeiter auf, daß in dem Rahmen der Zentralkommission sich nicht alle ins lebhafte Vorwürfe gemacht feien. Fach einschlagenden Angelegenheiten zufriedenstellend ecledigen lass Hierzu bemerkt die Firma, daß ihr weber von den Spandauer fen. Es. wurde deshalb die Gründung eines Berliner  föniglichen Betrieben, noch vom Kriegsamt über die hohen Wer- Ortstrantcntassenverbandes ins Auge gefaßt dienste der Arbeiter irgendwelche Vorwürfe gemacht worden feien. und die Vorarbeiten dazu in Angriff genommen. Die Sabung Die beiden Bevollmächtigten felbst wandten sich gegen die er- Es sei auch ferner unrichtig, daß der Firma diese Einwirkungen für einen solchen Verband auf Grund des§ 406 der Reichsversiche hobenen Vorwürfe, verteidigten ihre Taktik und schilderten in furzen Veranlassung gegeben hätten, die Verdienste herabzuseßen. Wahr rungsordnung ist bereits fertiggestellt und wird den Kassen Umrissen die gegenwärtige Situation. Was morgen oder über- fei vielmehr bloß, daß sich ein Herr aus einem Spandauer   fönial. zur Beschlußfaffung unterbreitet werden. Dieser Rassenverband wird morgen fommen werde, lasse sich mit Bestimmtheit nicht sagen. Betrieb bei ihr darüber erkundigt habe, welche Arbeitsverdienste die eine öffentlich- rechtliche Einrichtung werden, die Verträge mit Aerz­Was notwendig ist, sei ein flarer Kopf und offene Augen, um je bei der Firma eingestellten Arbeiter erzielen. ten, Arzneimittelhändlern, Krankenhäusern usw. endgültig abschlie nach Gestaltung der Situation das zu tun, was den Intereffen der Bei der Verhandlung sei der Firmeninhaber überbaupt nicht ßen, die Stranfen nach einheitlichen Grundsäßen überwachen, mirt­Arbeiterschaft und dem Allgemeininteresse entspreche. Gewiß fei zugegen gewesen, fondern von ihrem Meister vertreten worden; schaftliche Unternehmungen veranstalten kann. Es steht jetzt schon damit, daß ein oder einige Bertreter der Arbeiter in Ministerpoften falls diefer etwas erflärt hat, was zu dem Bericht Beranlaffung außer Zweifel, daß der Verband zustande kommen tommen, noch nichts getan. Mit einigen Ronieffionsschulzen, wobei gegeben habe, so liege ein Mißverständnis feitens des Meisters bor.   wird. im übrigen alles beim alten bleibt, fei den Intereffen der Arbeiter Unser Bericht war von einem Beisiger des Kriegsausschusses schaft nicht gedient. Hier müsse weit mehr gefcheben, um die Er- verfaßt und wir haben gar keinen Zweifel, daß derselbe die Ver­wartungen zu erfüllen, die von Arbeiterfeite aus gehegt werden. handlung richtig wiedergegeben hat. Die gegenwärtige, so äußerst wichtige und gespannte Situation er­fordere die ganze Aufmerfiamfeit ber Arbeiterorganisationen und Borauslegung für einen Erfolg sei im Augenblid mehr als je

die Einigkeit der Arbeiter und Einheitlichkeit der Arbeiter­organisation.

berliere.

die

Die Zentralfommission hat im letzten Jahr viel erfprießliche Acbeit geleistet. Ein besonderes Verdienst ist, daß sie bei der Durchs führung der Bundesratsverordnung vom 22. November 1917 es fer­tig brachte, daß alle Groß- Berliner Krankenkassen ein einheitliches Kavital und Arbeit beim Wiederaufbau in England. Lohnstufensystem mit einheitlichen Grundlöhnen einführten. Die Aus Bern   wird uns geschrieben: Das sogenannte Whitley- Bertralfommission besitzt einige wirtschaftliche Gigenbetriebe, so z. B. Komitee, das seinerzeit beauftragt worden ist, das Verhältnis eine hydrotherapeutische medikomechanische Anstalt, in der 57 158 zwischen Unternehmern und Arbeitern zu studieren und die Grund- Personen, und ein Röntgeninstitut, in dem 6260 Personen behan­Es fei geradezu peinlich, wenn angesichts der so wichtigen Situation lagen zu feiner friedlichen Regelung zu schaffen, hat vor einigen delt wurden. Die Gesamtzahl der Patienten ging gegen das Vor­bie Arbeiterschaft untereinander fich in Ileinlichem Streit Tagen seinen fünften Bericht erstattet. Es ist der letzte überhaupt, iahr 1916 um 2400 zurück. Im Jahre 1917 wurden die Institute denn das Nomitee fieht seine Aufgabe als abgeschlossen an. Gein   erweitert durch Angliederung eines Inhalatoriums und einer Ab­Schließlich kam es zur Abstimmung über die Frage der Schlußbericht gipfelt in der Forderung, die Industrial- Councils teilung für Höhensonne und Quarzlichtbestrahlung. Die Zentral­Teuerungszulage, und zwar wurde die Abstimmung für die beiden( gemischten Industriecäte) in allen Gewerben möglichst rasch auszu- fommission besitzt noch eine Verlaganstalt, in der Verordnungs­Bevollmächtigten getrennt vorgenommen. Sie ergab als bauen und ihnen die Fragen von gemeinsamem Interesse für Unter- formulare usw. hergestellt werden. Auf dem Gebiete des für­Resultat, daß eine Dreiviertel- Majorität sich für nehmer und Beschäftigte während der Kriegsdauer, der Demobil fotgewesens sind eine große Menge von Vereinen und Korpo­die Leuerungszulage an beiden Bevollsterung und nachher zur Behandlung zu überantworten. Daneben rationen tätig, denen jeder Zusammenhalt miteinander fehlt. In mächtigten entschied. empfiehlt der Bericht gemischte Werffomitees für die Fragen der dem Chaos der Einrichtungen geht jede Uebersicht verloren. Die Mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Zeit wurde die start be- einzelnen Betriebe. Der Bericht erklärt die Industrial- Councils als Zentralfommission war auf diesem Gebiete, so gut es ging, eben­suchte Versammlung vertagt, so daß die übrigen Punkte der Tages- Mittel zur Erringung des industriellen Self- Governement( Auto- falls tätig. Hygienische Vorträge konnten rur drei gehalten werden ordnung in einer späteren Versammlung erledigt werden sollen. nomie) und von ihrem Zusammenwirten mit den staatlichen Ren- gegen 120 im Vorjahr. Die Unterkommissionen für Jugend- und tralbehörden( besonders den neuen Ministerien der Arbeit und des Strüppelfürsorge, für Kinder- und Mutterschutz und für Bekämpfung Wiederaufbaus( Reconstruction) erhofft ce, den industriellen Frie- der Tuberkulose haben eine größere Tätigkeit nicht entfalten können. den. Von einer Behandlung der Fragen der Gewinnbeteiligung Umfangreiche Verhandlungen mußten wegen Gewährung allerhand und der Teilhaberschaft der Arbeiter an den Unternehmungen sieht Teuerungszulagen gepflogen werden: mit den Aerzten, dem der Bericht ab./- Gine Minderheit von 5 Kommissionsmitgliedern Verbande der Bureauangestellten, den Badeanstaltsbefibern uſtv. an der Spize Genosse Innes macht in einer Rote einen Eine Reihe von Verstößen einzelner Apotheker gegen die Vertrags­Vorbehalt gegen diese optimistischen Schlußfolgerungen und erklärt bestimmungen führten zu Verhandlungen vor der Einigungskom­bei aller Würdigung der durch Industrieräte und Arbeitsämter zu miffion und zu Geldstrafen. Mit den Bandagisten und Optikern Mit Wirkung vom 30. September 1918 wird den in der Kostüm erreichenden freundlicheren Beziehungen zwischen Kapital und Ar- fanden die Verhandlungen übec' Preiserhöhungen fein Ende. schneiderei beschäftigten Arbeitsträften an Stelle der Teuerungs- beit an eine vollständige Identität der Interessen der Arbeiter und Das Ergebnis war bis Ende 1917 eine Steigerung um 100 Broz. zulage von 25 Broz auf den tariflichen Lohn vom 8. März 1917 Unternehmer nicht glauben zu fönnen. Diese Einrichtungen wür- Auch die Milchpersorgung der erkrankten Mitglieder führte zu häu­eine Teuerungszulage von 40 Broz. sowohl auf die Wochen als den ernstere Interessenfonflitte nicht verhüten fönnen, die sich von figen Verhandlungen im Medizinalamt der Stadt Berlin  . Stidlöhne gewährt. Die bisher über die tariflichen Mindestiäge felbft aus einem Wirtschaftssystem ergeben, das in erster Linie von hinaus gezahlten Löbne find weiter zu zahlen. Im übrigen bleibt Motiven privaten Interesses beherrscht sei. der Tarifvertrag vom 1. März 1913 in vollem Umfange aufrecht erhalten.

Weitere Tenerungszulagen in der Kostümschneiderei. In einer Mitgliederversammlung der Kostümschneider berichtete Kunze, daß die Arbeitgeber dem Antrage auf Gewährung einer weiteren Teuerungszulage infofern entiprochen haben, als zu den gewährten Bulagen weitere 15 Broz. bewilligt wurden. Aus diesem Grunde ist folgende Vereinbarung abgeschlossen worden:

Parteinachrichten.

Beachtliche Vorschriften zum Schute der Mieter

bat die Kreishauptmannschaft Chemnitz erlaffen. Danach können Wohnräume rechtswirkjam nur mit vorheriger Zustimmung des Mieteinigungsamts gefimdigt werden, insbesondere wenn die Kün digung zum Zweck der Mietsteigerung erfolgt. Ferner gilt danach stimmte Zeit verlängert, wenn der Vermieter nicht vorher die zu gegenwärtigen Umständen nicht mehr zu erreichen geweien; die In einer am Freitag, 4. Oktober, im großen Saale des Ge- stimmung des Ginigungsamts zu dem Ablauf des Mietverhältnisses Verwaltung empfehle daher die Annahme der Vereinbarung Bersammlung stimmte diefen Ausführungen zu und erklärte fich mit versammlung der Landesorganisation erstattete Genosse Grosse ganze deich gelten. Die wertschaftshauses stattgefundenen, sehr stark besuchten Delegierten eingeholt hat. Solche Vorschriften sollten allgemein für das

Im Anschluß hieran bemerkte Kunze, daß die Einwendungen der Mitglieder, diese Teuerungszulage entspreche nicht den gegen wärtigen Verhältniffen und bringe feinen genügenden Ausgleich. Die Hamburger Parteigenossenschaft zur Demokratisierung ein ohne Kündigung abgelaufenes Mietverhältnis als auf unbe von der Verwaltung anei fannt werde. Es sei jedoch unter den

Der Vereinbarung einverstanden.

betriebe

Deutschlands  .

Bericht von den Verhandlungen des Parteiausschusses und Der Reichstagsfraktion. An der Diskussion beteiligten sich Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Eisenkonstruktions- die Genoffen Otto Stolten   und Heinrich Stubbe  . Folgende Entschließung wurde gegen eine Stimme angenommen: hatten eine Erhöhung der Teuerungszulage um 25 Pf. für die Die Versammlung der Landesorganisation der sozialdemo­Stunde verlangt und ferner gewünscht, daß die Arbeitszeit des Sonn- fratischen Partei Hamburgs   erklärt sich mit dem Eintritt der abends um 3 Stunden verkürzt werden soll. Der Ausgleich für Parteigenossen in die Regierung einverstanden. Sie spricht dabei diese Verkürzung der Arbeitszeit war in der Forderung mit ent- die dringende Erwartung aus, daß die von den Mehrheitsparteien halten. Nach mehreren Verhandlungen haben sich die Arbeitgeber des Reichstages aufgestellten Forderungen unverzüglich durch bereit erklärt, die Arbeitszeit Sonnabends um 1 Stunde zu ver­fürzen und ferner den Werkstattarbeitern eine Erhöhung der Teue- geführt werden. Vor allem erwartet fic, daß von der neuen Reichs­rungszulage vom 1. Oktober ab um 8 Pf., vom 1. Januar fommen- regierung alles geschieht, um zu einem baldigen, gerechten Frieden den Jahres ab um weitere. 5 Bf. zuzugestehen. Die Arbeiterinnen mit allen am Kriege beteiligten Völkern zu kommen und daß das follon nur eine einmalige Erhöhung der Teuerungszulage, und zivar allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht in allen Bundes­um 5 Pf. ab 1. Oktober erhalten. Diese Regelung sollte bis zum staaten durch ein Reichsgeset sofort zur Einführung gelangt, sowie eine durchgreifende Verbesserung in der Lebensmittelversorgung schleunigst erfolgt."

31. Mäng fammenden Jahres gelten.

Die Arbeiter haben dieses Zugeftändnis abgelehnt und die Or­ganisation beauftragt, nochmals mit den Arbeitgebern zu verhandeln. Die Arbeitgeber haben sich nunmehr bereit erklärt, ab 1. Of­tober eine Erhöhung von 10 Pf. für die Stunde für die Arbeiter eintreten zu laffen. Im übrigen sollen die bereits genannten Ab­machungen bestehen bleiben. Mit diesem Zugeständnis haben sich die Arbeiter einverstanden exflärt.

In fünf gut besuchten Versammlungen der bayerischen Pfalz  referierten die Genossen Schöpflin und Ackermann über das Thema: Zwischen Krieg und Frieden". In allen Versamm­lungen fanden die Darlegungen unserer Redner eine aufmerksame Zuhörerschaft.

Symptome der Wohnungsmifere. In Großenhain  ( gr. Sachsen  ), einer Stadt mit 13 000 Einwohnern ohne ausgeprägte industrielle Entwidlung, ist die Woh­nungsnot so groß geworden, daß die städtische Turnhalle durch Bretterberschläge in fleinere Abteilungen zerlegt werden mußte, die von obdachlosen Familien am 1. Otto­Gelassen sind Kochherde aufgestellt worden, während die Bentral ber bezogen wurden. In den durch Bretterverschläge hergestellten heizung der Halle für die Räume benutzt wird. helfewohnungen jest schon notwendig sind, wie soll es da erst nach Wenn solche Be­Friedensschluß werden?

Kleinwohnungsbauten.

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Dem Mangel an Kleinwohnungen abzuhelfen, genehmigten die Stadtverordneten von Mainz   einen Betrag von 1 130 000 Mt. G3 werden dafür 120 Kleinwohnungen aus je zwei und drei Jimmern, iche und Zubehör errichtet. Außerdem werden Baracen erbaut werben, um Wohnungsnot und Obdachlosigkeit nach Beendigung des Krieges nicht aufkommen zu lassen.

Berantwortlich für Bolitik: Grich Ruttner, Berlin  : für den übrigen Teil des blattes Alfred Ebola, eufoun: für Anzeigen Theobor Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. mt 5. S., Berlin  . Drud Bormärts- Buchdruderet unb Berlagsanstalt Baul Singer u. Co. in Berlin   Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage und Unterhaltungsblatt.