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der Abtransport öer franMjchen AlvN- bevolkerung. Berlin  , IL. Oktccker.(WTB.) Da stch m der Gegend von C a m b r a i und D o u a i schon wochenlang schwere, Kämpfe ab- spielen, hat sich die Heeresleitung verpflichtet gesehen, die Ziv-ilbe- dAkerung rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Ccmrbrai und Douai  sind bereits Anfang September, als englische Kanonen die Stadt zu beschießen begannen, geräumt worden. Die Ab- oefövderung war eine sehr schwierige Sache, da vor allen Din  - gen die Ostausgänge der Stadt unter Feuer gehal- ten wurden. Man hatte der Bevölkerung durch öffentliche Anschläge mehrere Tage zuvor die Abbeförderung bekanntgegeben. Darauf erfolgte die persönliche Aufforderung an die Familien, Besprechun- gen mit dem Bürgermeister, Ausgabe von Einteilungskarten an Fa- rnilien, Einteilung in Kolonnen und die Verpflegungsausgabe für mehrere Tage. Außerhalb des Ortes wurden Sammelplätze an- gelegt, und von der Militärbehörde Pferde, Wagen und Eisenbahn- züge zur Verfügung gestellt, die für die Zeit und Dauer des Abtrans- Portes der Bevölkerung für Militärzwecke gesperrt waren. Di« Ko- lonnen wurden von Begleitungsmannschaften übernommen, die sie auf befohlenen Straßen nach Orden des Hintergeländes brachte, nach denen Quartiermacher vorausgeschickt waren. Man hatte dafür Sorge getragen, daß Familienangehörige beisammen blieben und es der Bevölkerung erlaubt, das Nötigste von ihrem Hab und Gut mitzunehmen. Sie mochten davon auch ausgiebig Gebranch und führten auf Karren und selbstgezimmerten Wägelchen und größeren Wagen alles Mögliche mit sich Auf den Wa sserstraßen Nordfrankreichs transportierte man Greise, Krank« und Kinder, die den Anstrengungen des Fahrens auf den Landstraßen nicht gewachsen waren. So wurden sachgemäß auf Kähnen anS Douai 500 Kranke und Krüppel kinder und 250 krank« Frauen aus Privathäusern und Hospitälern unter Aufsicht eines Arztes und mit Unterstützung mit Sanitätspersonal vor den englischen Granaten tu Sicherheit gebracht. Amsterdam  , 15. Oktober. Nach einem hiesigen Blatte werden in Holland   vorläufig 100000 Flüchtlinge aus Belgien  erwartet. » Englischer Bericht vom 16. Oktober. Unsere Patrouillen haben im Laufe der Nacht im Douai   Lille  -Abschnitt einige kleine Fortschritte gemacht. Sonst ist nichts zu melden.
Die Freilassung üer englischen Heamten in Rußlanü. London  , 15. Okt. Reuter erfährt, daß Tschitscherin  der Freilassung der britischen   Beamten in Rußland   zu- gestimmt hat._
Kein neuer Msthlag auf&nin. Berlin  , 16. Oktober. Wie die russische   Botschaft mitteilt, ist die Meldung eines Leipziger Blattes, wonach auf Lenin   in Kursk  ein Anschlag verübt wurde, vollständig unbegründet. Di« russische  Botschaft weist darauf hin, daß eme im Wortlaut übereinstimmende Meldung vor einigen Wochen von verschiedenen Zeitungen gebracht wurde, wonach in derselben Stadt angeblich ein Anschlag auf T r o tz k i verübt worden sei.
Doljchewik-phantaflen. Ter Wcltputsch. Die bolschewistische Regierung Rußlands   läßt, wie aus dem Christianiaer,Socialdcmokraten" hervorgeht, von ihren diplo- matischen Vertretern einen Beschluß des MoskauerZentralen Exekutivkomitees" verbreiten, der die Ueberzeugung ausspricht, daß die bolschewistische Revolution in Deutschland   wie auch in den Ententeländern bevorstehe. Dieser Gedankengang ist ebenso bekannt wie er durch und durch u n m a r x i st i s ch ist. Denn so gewiß der Weltkrieg nur eine Etappe in einer gewaltigen sozialen Weltrevolution ist, so gewiß dilettantisch ist die Auf- fassung, dieser Prozeß niüsse sich überall in russischen For- m e n abspielen. Selbst wenn der Bolschewismus für Rußland  nützlich und heilsam wäre, wofür er noch den Beweis zu liefern hat, indem er das Volk vielleicht auf eine höhere Stufe der so- zialen Existenz hebt, so wäre noch nicht bewiesen, daß die Ar- beiterklasse anderer Länder zum gleichen Ziel den gleichen Weg zu nehmen hätte. Interessant ist, daß der Beschluß in einer Zeit, die nach Frieden lechzt, eine überaus kriegerische Sprache führt. So beißt es darin: Indem wir das Schicksal der Ukraine  , Polens  , Litauens  , der Ostseeprovinzen und.Finnlands   an das Schicksal der russischen Arbeiterrevolution knüpfen, weisen wir jeglichen Gedanken auf irgendwelche Verbindung mit dem Imperialismus der Entente zur Erreichung der Veränderung de» Brest  -Litowsker UebereinkommenS zurück. Die Ketten, die die englisch  -sranzSfischcn und japanisch. amerikanischen Räuber den Völkern bringen, sind nicht im mindesten besser als die deutsch  -österreichischen Ketten. Der Kampf zwischen den englisch  -amerikanische« und Sster- rcichisch-dcutschcn Räubern kann jeden Tag in einen Kampf zwischen dem Imperialismus und der deutschen   Arbeiterklasse verwandelt werden. Das Allruflische zentrale Exekutivkomitee erklärt vor der ganzen Welt, daß das ganze Sowjet-Rußland in diesem Kamps mit allen Kräften und allen möglichen Mitteln die deutschen  Arbeiter beschützen wird. Das Allrussische zentrale Exekutivkomitee zweifelt nicht daran, daß Frankreichs  , Englands, Italiens  , Amerikas   und Japans   revolutionäre Arbeiterklasse sich im selben Lager wie Rußland   und daZ revolütionäre Deutschland   be­finden werden. In Erwartung der kommenden revolutionären Ereignisse ist es eine Pflicht des Allrussischen zentralen Exekutivkomitees, mit vcr- doppelten Kräften gegen die Banditen, die auf unser Territorium gekommen sind, zu kämpfen, um gleichzeitig eine wirksam« Hilfe für die Arbeiterklasse Deutschlands   und Oesterreichs   vorzubereiten, sowohl in militärischer Hinsicht wie in bezug auf Lebens- m i t r e l. Eine solche Schimpflust gegen kriegerische Widersacher, ein solcher Glaube an die Kraft der eigenen militärischen Gewalt findet sich heutzutage nicht einnial mehr bei den Alldeutschen. Das Versprechen, Waffen zu liefern und Lebensmittel, während das eigene Volk hungert, kann, beim besten Willen, Partei- genössische Polemik nicht ausarten zu lassen, doch nicht anders denn als kindische Renommisterei bezeichnet werden. Wenn die Bolschewik! ihrer Sache nützen wollen, so sollen sie zu- nächst einmal in Rußland   zeigen, wie man ein Volk frei und satt macht, dann werden alle Völker der Welt mit allen Mitteln das gleiche Glück anstreben. Aber sie werden, nachdem die Erde soviel Blut getrunken haß nicht neue Blutströme fließen lassen, um am Ende doch nur ein vielleicht bald der- krachendes sozialdilettantnches Experiment nachzuahmen. In politi'cher Beziehung denn alles andere ist Spie­lerei ist dem Aufruf zu entnehmen, daß sich die bolschewistische
Regienrng an der allgemeinen FrieHenSllmserenz nickst z« ße- teiligen gedenkt. Das russische Volk wird also auf dieser Welt- konferenz unvertreten bleiben, um in seiner Ecke einer Phantasmagori« nachzuhängen. Glückliche Bolschewik:! Armes Rußland  !_
Zivilbehöröe über MilitSrbehörSel Eine Verordnung zum Abbau des Belagerungszustandes. Die vom Reichskanzler in seiner Rede angekündigte Ver- ordnung, durch die der Belagerungszustand der Verantwort- lichkeit der Zivilbehörden unterstellt wird, erscheint jetzt imReichsanzeiger". Sie lautet: Die Verordnung zur Ausführung des Gesetzes über den Kriegszustand vom 4. Dezember 1916 sReichS-Gesetzbl. S. 1882) wird wie folgt geändert: 1. Z I erhält folgenden Abs. 2: Der Obermilitärbefehlshaber kann Anordnungen mit der- kindlicher Kraft für die MilitärbesehlShaber erlassen. 2. Es wird folgender Z 3 hinzugefügt: . Der Obeibefehlshaber trifft alle seine Anordnungen und Entscheidungen im Einverständnis mit dem Reichs- kunzler oder dem von diesem bestellten Vertreter. DerReichsanzciger" veröffentlicht ferner eine an den Reichskanzler und den Krieasminisler gerichtete Order, in der bestimmt ist. daß die MilitärbesehlShaber die Besugniffe, die ihnen aus Grund des in der Verordnung vom 31. Juli l9l4 erklärten Kriegsznstandes zustehen, nur im Einverständ- nis mit den von den LandeSzentralbehörden bestimmten Verwaltungsbehörden ausüben dürfen. Kommt ein Einverständnis zwischen den Militär- befehlshabern und der Verwaltungsbehörde nicht zustande, so ist unverzüglich die Entscheidung des Obermilitärbefehts- Habers einzuholen. Mit der kaiserlichen Verordnung und dieser allerböchsten Order ist die Grundlage geschaffen, daß alle auf Grund des Belagerungszustandes ergehenden An- Ordnungen der Militärbefehlshaber nur in U eberein- sttmmung mit den zuständigen zivilen Ver- waltungs stellen ergchen können und daß sie letzten Endes unter die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers gestellt werden.
Wer wkrü �hef öes KriegsernShrungsamts! Batocki   lehnt ab. Der frühere Chef des KriegsernährungScmrtS und jetzig« Oberpräsident von Ostpreußen v. Batocki   hat die ihm an- gebotene Wiedevannahme des Amtes abgelehnt. Er begrün- det die Ablehnimg mit schwerwiegenden sachlichen Be- denken und mit der Unmöglichkeit, seinen jetzigen Posten aufzugeben._ Die preußifthen Nationalliberaleu für gleiches Wahlrecht. Wie dieNatlib. Cor." mitteilt, hat die nationalliberale Fraktion des preußischen Abgeordnetenhauses in ihrer Sitzung vom 15. Oktober d. I. einmütig beschlosien, in der Er- Wartung sachgemäßer Festlegung der mit der Verhältniswahl auszustattenden Wahlkreise, dem in der Herrenhauskommission beschlossenen Kompionnß zuzustimmen, das die Einfüh- rung deS gleichen Wahlrechts sichert. Die bei dieser Gelegenheit angeschlossene Aussprache über die politische Lage ergab, daß die Haltung der nattonallibe- ralen Reichstagssraktion in der preußischen Land- tagsfraktion Billigung fand. Schämen sich die Herren nun nicht selber ein wenig über das von den Lohmann u. Gen. bei den ersten Wahlrechts- lefungcn aufgeführte Theater? Der baperische Mlnifterpräsiöent zur ßrieüensfrage. München  , 16. Oktober. Ministerpräsident v. Dandl führte in einer Rede in der bayerischen Kammer aus: Niemand werde verkennen, daß das Friede nZprogramm Wilsons für weit« Kreise den Verzicht auf Wünsche und Hoff- nungen bedeute, aber der«nffcheidende Gedanke müss« bleiben, daß das deutsche Voll in diesem Existenzkampf fast gegen die ganze Welt den Kamps führ«, wonach wir auch allein unsere KriegSziele bemessen dürfen. Diesen Verteidigungskampf aber habe Deutschland   in Ehren bestanden. Noch ist eS nicht entschieden, ob der von der Reichsleitung unternommene Schritt wirklich den Frieden bringen wird, der uns unser Leben läßt. Denn nicht jeden Frieden werden wir annehmen. Ein Friede, der uns unser Volk zerstückeln wollle, der unserer Zusammengehörigkeit und un- seren wirtschaftlichen Bedingungen das Leben raubt«, wäre nicht zu ertragen. Er müßte die letzten Kräfte zur Entscheidung wach- rufen. Deutschland   hat sich nunmehr- auf den Boden des PrgeammS Wilson» gestellt, aber in der Erwartung, daß die dort aufgestellde» Grundsätze nach allen Seiten gerechte Amoendung finden werden. Unwürdige demütigende Zumutungen wären mit diesen Grundsätzen nicht vereinbar. Die weitgehenden Zugeständnisse Deutschlands  sind in der Erwartung gemacht, daß der Friede ein Friede der Völkerversöhnung, getragen vom Geiste der Rechtlichkeit, und ein dauernder Friede sein werde. Würden uns nun Bedingun- gen zugemutet,- die in entehrender Weise unsere nationalen Lebensbedingungen zu verkümmern drohen, dann würde ein neuer Sturm der Entrüstung sich im ganzen Reiche erheben. Das deutsche Heer und daS deutsche   Volk seien nicht so zermürbt, daß sie sich ge- gen eine Vergewaltigung nicht mehr zu wehren ver- möchten. Die ganze Nation würde einig sein in dem Willen. daS Vaterland vor Schande und vor Untergang bis zum Aeutzerslen zu verteidigen._ Erste Wirkungen öer Amnestie. Kurt Eisner   und Pilsudski   aus der Haft entlasten. Wie aus München   gemeldet wird, ist der unabhängige Sozial- demolral Kurt EiSner  , der bei der Streilbewegung im Januar verbaslet wurde und sich seitdem in Uniersuchungshafi befand, auf Weisung deS Strafsenats im Rcichsgerlcht gestern abend e n l l a s i e n worden. Nach überc.astimmenden Blättermeldungen befindet sich auch Genosse Jobann Pilsudski, der Führer der polnischen Legion, wieder in Freiheit.  _ Wie Kundgebungen fabriziert werden. Die olldeutsche Presse verbreitet ein Telegramm. daS angeblich die Arbeiterousichüsie des Steinkohlenbergwerks Zollverein, Katern- berg bei Essen, an den Reichskanzler gerichtet haben:Das Volk wartet mir aui den Ruf der Regierung, um sich zu erbeben wie ein Mann." Und der ArbeUerausschuß eine» gioßen Handelshauses in
Velbert   fo? em den Prinzen Max gedrahtet haben, da« deutsche  Volk wolle lieber in Ehren untergehen, als vor der Ge« schichte jammervoll feige erscheinen, verflucht von Kindern und Enkeln. DaS sollen nur zwei Probe« nuS Tausenden ähnlicher Kundgebungen sein. Jetzt erklärt der ArbeiterauSschuß der Firma Fr. Karl vom Bruck in Velbert  , die m Frage kommt, weder er noch die Arbeiter der Firma hätte» Derartiges unterschrieben. Und die ArbeiterauSichüsse des Bergwerks stellen fest, daß sie die Direktion zwar ermächtigt hätten, dem neuen Volkskanzler das Vertrauen der Arbeiter« schaft auszusprechen, den Wortlaut der Kundgebung aber weder gesehen noch gebilligt hätten. Wozu der Schwindel? Damit dis- kreditiert man nur von vornherein einen Entschluß, der, wenn er gesaßt weiden mühte, den denlbar höchsten Ernst und die denkbar tiesste Tragil voraussetzte.
Ein Aufruf der Konservativen. Die konservative Reichstagssraktion legt großen Wert darauf, öffentlich festzustellen, daß der Friedensschritt der Regierung nicht mit ihrem Einverständnis erfolgt ist. Gleichzeitig aber erläßt sie einen Aufruf, in dem sie be- hauptet, von dem Wunsche durchdrungen zu sein, dem fürchter­lichen Morden des Krieges ein Ende zu bereiten und den Völkerfrieden herbeizuführen. Ihr nächster Schritt hierzu be- steht darin, daß sie sich bemüht, den Friedensschritt der deutschen   Regierung bereits jetzt als völlig gescheitert hinzustellen. Zu diesem Zioeck scheut sich der Aufruf nicht vor beweislosen Behauptungen wie folgender: Die Bedingungen, die der Präsident stellt, lassen in Berbin« dung mit seinem ganzen Verhalten nur folgende Auslegung zu: Er will die Forderungen bis zur vollen Kapitulation, bis zur Auslieferung unserer U-Boote und unserer Rüstung zu Lande und bis zur Vernich- tung der deutschen   Kaisermacht weiter empor- schrauben, um uns dann den Frieden der vollen Unterwerfung mit Abtretung von Elsaß- Lothringen   und von Teilen der Ost- mark und Uebernahme vernichtender KrtegSentschädigungea auf- zuerlegen. Wilsons letzte Rote findet durchaus nicht unseren Beifall, aber es muß doch nachdrücklichst festgestellt werden, daß der- artige Auslegungen einfach Stimmungsmache sind und jeden Boden des Tatsächlichen verlassen. Sie sind auch nur die Einleitung zu einem Aufruf zu den Waffen, unterzeichnet Graf Westarp und v. Heydebrandt. Die Herren haben große Eile. Zu diesem Appell wird die Zeit gekommen sein, wenn die deutsche Regierung, nicht wenn sie die Verhandlungen für gescheitert erkUuen. Und auch dann sind die Namen Westarp und Heydebrandt die denkbar ungeeignetsten, um den VoUSrnasseu irgend welche Begeisterung einzuflößen._ Nationalistische Kundgebung. Der««abhängige Ausschuß für einen deutschen   Frieden. Der berüchtigteUnabhängige Ausschuß für einen deutschen Frieden", der so viel zum Unheil unseres Landes beigetragen hat, hielt gestern im Abgeordnetenhause eine Versammlung ab. Fuhrmann, Dietrich Schäfer   und v. T r a u b hielten heftige Reden. Mit Wilson, der Deutschland   beschimpft habe. dürfe es keinen Frieden geben, der U-Boot-Krieg müsse weiter- geführt, die besetzten Gebiete dürften nicht geräuint werden, ein unabhängiges Polen   sei für Deutschland   ebenso gefährlich wie eine englisck)-französisch-amerikanische   Armee. Lieber in Ehren untergehen, als in Schande leben! Für die gegenwärtige Lage wurde natürlich die neue Regierung verantwortlich gemachr, obwohl sie diese Lage bei ihrem Antritt schon vorfand und im Einverständnis mit der Obersten Heeresleitung die Konse- quenzen.aus ihr zog. Eine Resolution im Sinne jener Nederl wurde angenommen. Wir können nur wiederholen, daß daS Treiben jener Kinds- köpfe gefährlicher ist denn je. Niemand kann wissen, ob nicht wirklich noch letzte Anstrengungen zur nationalen Vcr- teidigung nötig sein werden, jede dahin gerichtete Politik wird aber durch die alldeutschen Schreier kompromittiert. Käme es ihnen wirklich darauf an, dem schwerbedrohten Vaterland zu nützen und nicht vielmehr darauf, sich nach alter Manier als die allein echten Patrioten zu empfehlen, so würden sie wissen. waS ihnen h*r zu tun übrig geblieben ist, und würden wenigstens jetzt den Mund halte nl
Zusatzrenten auf dem Papier. Die Abgeordnelen D a v i d j o h n und Stückten sSoz.) habe« an den Reichskanzler folgende Anfrage gerichtet: Gemäß der Verfügung des Königl. preußischen Krieg?« minister» vom 22. Juli 1918 sind den Kriegsbeschädigten vom t. Juli 1913 an Zuiayrenten zu gewähren. Im Kreise Bomst   und in anderen Kreffen sind dieseZusatzrenten nicht gezahlt worden. Anfragen der bezugsberechtigten Kriegsbeschädigten blieben unbeantwortet. Ist dem Herrn Reichskanzler diese Nichtbeachtung einer be« hördlichen Verfügung belannl? Wa« gedenkt der Herr Reichs» kanzler zu tun. um der Berkügung Geltung zu vertchaffen? Auch der.ReichSbund der Kriegsbeschädigten und ehemaligen Kriegsteilnehmer" führt in einei Eingabe an daS KtiegSministerium darüber Beschwerde, daß' die Teuerungszuschläge der Schwer- beschädigten vielfach noch nicht zur Auszahlung gelangen. Woran liegt das?_ Die letzte Wahl unter dem DreiNassnrwahlrecht? Bei der LaindtogSersatzwahl, die am Montsg im Wvhltreis« Daun-Prüm» Bilbuvg stattfand, wurde Gutsbesitzer Neys«»(Ztr.) mit allen abgegebenen Stimmen gewählt.> Zur heutigen Strahenkundgebung Unter den Linden  , Sbn die wir im Beiblatt berichten, wird noch gemeldet, daß im ganzen drei Verhaftungen vorgenommen wurden. Der Herr Professor..Wir sind zu schüchtern", so belehrt uns«in Professor Dr. N. Dave im roten.Tag"-,wir er» schrecken vor mrs selbst, wenn wir uns als die rechtmäßigen Be­sitzer eines Mehr von 5 6 Millionen Quadratkilo­metern denken sollen." Ter Herr hält nämlich jetzt den Augen-- blick für gegeben, ein solches Mehr an K o l o n i a l g e b i e i zu fordern. Wahrlich, Herr Dave führt den Prosessoreniitel zu rechts
Lebte Nacbricbten. Dir Kämpfe im Maasgebict. Amerikanischer Bericht vom 15. Oktober. Wir setzten unsere Angriffe zu beiden Seiten der Maas   gegen den zähen Wi-derstand des verstärkten Feindes fort. Oostlich der Maas   ge» wannen die Franzosen und amerikanische   Truppen Gelände. West- lich des Flusses machten wir wesentliche Fortschritte, nahmen auch den Hügel 299, der dreimal aus der einen Hand in di« andere üherging. Wir brachen die Bruuhild-Stellnng an neuen Puntten.