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Es mag sein, daß die österreichische Dynastie noch einen Nest ben der Entente mit Deutschland bedeutet, fo be- flängst ist den Tschechen versichert worden, daß der gegen­und Schein ihres alten Ansehens rettet, daß Namen, Würden, deutet er auch den Frieden zwischen den Alliier wärtige Träger der Krone die gegen sie getriebene Unter­Libréen, Equipagen, Zeremonien, Hymnen, Ehrenjungfrauen, ten. Beider ist diese Zustimmung und ihr innerer Zusammenhang brückungspolitik niemals gebilligt habe. Die Südslawen be­Girlanden, Flaggengala erhalten bleiben aber was ist das noch nicht erreicht. Man muß bedauern, daß die Kommission arbeitet der Laibacher Erzbischof Zeglic. Ungarn soll durch alles, wenn ihm Kern und Herz herausgeschält ist und nie- für auswärtige Angelegenheiten, welcher Franklin Bouillon vor Andrassy und den Erzherzog Joseph den Habsburgern er­mand mehr an die große persönliche Würde glaubt, die dahinter sitt, an dieser Harmonie nicht wirksamer arbeitete. halten bleiben. Auf die Deutschen glaubt man sich berlassen stehen soll? Heißt das nicht, um des Lebens willen den Zwed Genf , 28. Oktober. ( Gng. Drahtbericht des Vorwärts".) Der zu fönnen. des Lebens preisgeben, und ist solches Lebenbleiben am Ende honer Progrès" leitartikelt scharf gegen die französische Anti- Die Dynastie spielt jetzt bewußt den Frieden gegen diese nicht auch nur eine Todesart? wilsonpresse. Man werfe Wilson vor, daß er öffentlich antwortete. fich emanzipierenden Völfer aus. Sie hat neue Friedens­Mögen die Toten ihre Toten begraben, für das alte Dester- Aber die Geschichte beweise, daß die Geheimtuerei, wobei eine bitten an die Entente und an Wilson gerichtet in der Hoff­reich und das alte Europa ist eine neue Zeit hereingebrochen. Regierung die andere betrügen will, immer verderblich ist nung, daß dieje das Haus Habsburg als Re­Jemand hat gesagt, dieser Krieg sei ein Krieg der Rechts- und festeste Allianzen zerbricht. Will man den Bruch der Entente? präsentanten Desterreichs und Ungarns an­anwälte gegen die Monarchen, dann sind aber, wenn Revanchekeime nisten in den tiefen Gründen der Verträge. Will sehen werden. Ob die Deutschösterreicher die Kraft zur man im Bilde bleiben will, die Rechtsanwälte Sieger geblieben. man neue Ariege? Die fichierste Friedensgarantie ist der Wille der Gegenwehr gegen den Versuch haben werden, fie gegen Zu­Wir trefen zunächst, dort und hier, in ein bürgerlich- demokrati- Völker, welche ein gegenseitiges Maffakre verabscheuen. Indem geständnisse der Entente in der dynastischen Frage an die sches Zeitalter ein, ein Zeitalter, das alte Formen so sehr ver- Wilson unter der Kontrolle der Völker verhandelt, arbeitet er für Slawen zu verkaufen, muß dahingestellt bleiben. Sie achtet, daß es vielleicht imstande ist sie nicht zu beseitigen. den Dauerfrieden. Seien wir ihm dankbar. Wenn man Wilson haben vorläufig zwischen Republik und Monarchie Bu Sozialismus geht der Weg über Trimmerfelder be- verwerfe, daß er allein redete, muß gefragt werden, warum die noch nicht entschieden und diese Frage vertagt. Aber auch schwerlich weiter, und je größer die Trümmerfelder sind, desto Alliierten seit vier Jahren keine gemeinsame Erklärung ihrer fie haben in formeller Weise die Konstituierung des Staates beschwerlicher. Die nationale Auseinandersetzung Desterreich- Kriegsziele abgaben. Deutschland wandte sich an alle. Warum Deutschösterreich durchgeführt und zu seinem Organ neben Ungaras ist in erster Linie bürgerliche Angelegenheit, und fein schloffen sich die Alliierten nicht offiziell den Vorschlägen Wilsons der fonstituierenden Nationalversammlung einen Staats­Narr wird närrisch genug sein zu glauben, daß aus dem bißchen an? Man fordert, daß Foch um Waffenstillstand angeflcht werden rat und ein Staatsdirektorium bestellt, die Deutsch­Bolschewismus in Budapest oder sonstwo das Leben einer neuen soll, aber wir fordern einen Frieden der Gerechtig österreich nach außen vertreten. Damit ist zugleich gesagt, Gesellschaftsordnung ermachen könnte. feit, nicht der Erniedrigung. Militärs haben in demo- daß das f. u. t. Ministerium des Aeußeren mit allen seinen fratischen Staaten Ratschläge zu geben, aber nicht Befehle zu er- Noten und Aftionen nicht mehr Deutschösterreich vertritt. teilen. Man fordert die Vernichtung Deutschlands , aber wir haben nicht einmal das Recht, ihm die republikanische Form bor­zuschreiben, welche Italien und England für sich ab= lehnen. Wesentlich ist, daß die wirkliche Macht und das Recht, über Strieg und Frieden zu entscheiden, der erwählten Volksver­tretung gehört. Wir haben das Vertrauen zu den Völkern, die, fobald fie allein verantwortlich sind, den Frieden aufrecht erhalten werden. Mehr als je sind wir mit Wilson.

Die Deutsch österreicher, die ebenso denten wie mir unb bie bei aller Friedensliebe und aller Einsicht in die Notwendigkeit eines raschen Friedens den kaiserlichen Sepa­ratsprung in Wilsons Arme wenig kaiserlich finden, werden Die Konstituierung Deutschösterreichs. ihre eigenen Angelegenheiten selber ordnen. Und wenn sie Der vom Vollzugsausschus der deutschösterreichischen Na­einmal zu uns fommer wollten, werden wir sie nicht fragen, tionalversammlung beschlossene Entwurf über die grund. ob sie mit Karl kommen oder ohne ihn. Es gibt brave Ti­legenden Einrichtungen der Staatsgewalt von Deutschöster. roler, in deren guter Stube neben dem ewigen Licht noch reich, welcher in der morgigen Situng der provisorischen Na­lange das Kaiserbildnis hängen wird, es gibt liberale Ver­tienalversammlung unterbreitet wird, umfaßt 17 Vara­nunftmonarchisten, die sagen, das Beibehalten einer leer ge­Der vorstehende Artikel des großen Organs der Rhoner repu- graphen und bestimmt, daß vorbehaltlich der Beschlüsse der wordenen Staatsform fönne nicht schaden, sondern nur nüßen blikanischen Bourgeoisie zeigt an, wie heftig der bevorstehende konstituierenden Nationalversammlung einstweilen die insofern, als es ganz überflüssige Erschütterungen vermeide, ampf zwischen den Chauvinisten und der Fries oberste Staatsgewalt des Staates Deutsch­und es gibt schließlich Republikaner, denen die Gelegenheit benspartei sein wird. österreich durch die provisorische National­willkommen scheint. Den Ausgleich mögen fie selber finden, bersammlung ausgeübt wird. Der Vollzugsaus. am besten in aller Ruhe und in der Erkenntnis, daß es Bemerkenswert sind im gegenwärtigen Augenblid Aeuße- fchuh, bestehend aus drei Präsidenten, 20 Mitgliedern und fich auf keinen Fall lohnt, um Personen- und Formfragen rungen der Times", die auf die Fassung hinauslaufen, daß ebenso vielen Ersabmännern, wird die Bezeichnung Staats­willen einen Staat noch mehr zugrunde gehen zu lassen, als zunächst von den Alliierten die allgemeinen Friedensbedingun- rat führen. Die drei Präsidenten vertreten den Staatsrat er sowieso schon zugrunde gegangen ist. gen festgestellt werden sollen und dann erst die Frage der Zu- nach außen. Die drei Präsidenten, der Leiter der Kanzlei des Geheimrätliche Bedenken gegen die Sprache, die wir ſtimmung zu einem Waffenstillstand spruchreif fein foll. Die Staatsrats fowie der Notar, welcher die Beurkundungen hier führen, möchten wir mit dem Hinweis darauf beschwichti- Times" schreibt im Anschluß an briefliche Aeußerungen des vorzunehmen hat, bilden das geschäftsführende gen, daß unserer Beit nichts me not tut als Offenheit. Es Ministers Prothero: Staatsratsdirektorium. Der Staatsrat führt die war das Unglück der Könige, daß sie die Wahrheit nicht hören wollten. Es darf nicht das Unglück der Völker werden, daß man ihnen Wahrheiten vorenthält, die sie sehr gut, die bloß die Könige nicht vertragen können. Und so sei denn zum Schluß gesagt, daß das Verhalten des jungen Habsburgers nichts, auch nicht das Geringste ändern fann an den Gefühlen, die wir im Reich für die Deutsch österreicher hegen; sie können ja durch die Gegenüberstellung nur gewinnen. Als wir im Unglüd waren, trug ihr Kaiser eiligst feine Krone zur amerikanischen Versicherung. Sie aber blieben mit dem Herzen bei uns!

Uns fann es gleichgültig sein, ob im jetzigen Augenblid das Geschäfte durch Beauftragte. Jedem Beauftragten, der Sugeständnis eines Waffenstillstandes oder einheitlicher Friedens- nach dem Ministerverantwortlichkeitsgefes verantwortlich ist, besprechungen zustande kommt, die Hauptsache ist, daß wir über wird ein Staatsamt unterstellt. Ginstweilen werden die Bedingungen des Waffenstillstandes und der folgende Staatsämter cingerichtet: Aeueres, einzuleitenden Friedens besprechungen unterein- Heerwesen, Juneres, Unterricht, Finanzen, Landwirtschaft, ander einig sind, che wir mit dem Feind verhandeln. Hätten wir Gewerbe, Industrie und Handel, Deffentliche Arbeiten, Ber­einem Waffenstillstand zugestimmt, ehe wir unsere allgemeinen fchrswesen, Volfsernährung, Soziale Fürsorge, Volksgesund­Friedensbedingungen festgestellt haben, dann wäre aller Rabile heit, Kriegs- und lebergangswirtschaft. Der Staaterat be­Tür und Tor geöffnet. Es ist darum unbedingt notwendig, daß traut einen der Staatssekretäre mit dem Vorsitz der Staats­die Friedenspräliminarien unter den außerordentlichen Bürg- regierung, d. i. der Gesamtheit der Staatssekretäre. Inio­schaften festgestellt und in Anwendung gebracht werden, auf die wir weit die jetzt bestehenden Gesetze und Einrichtungen durch son bringt. Es ist gleichfalls notwendig, daß die Be- diesen Beschluß nicht aufgehoben oder abgeändert werden, dingungen zur Einleitung bon Friedensbe bleiben sie bis auf weiteres in Geltung. sprechungen genauer umschrieben werden, als die Alli- Wien, 28. Oftober.( Eig. Drahtbericht des Borwärts".) Die ierten in der Erklärung ihrer Friedensbedingungen an Wilson im öfterreichische Note hat den neuen deutsch - österreichischen Staat Januar 1917 oder in den von dem Präftenten und Slots George in eine äuberit feniorige ilution geben. Die a vigen später abgegebenen Erklärungen getan haben. Die allgemeinen des Friedens liegt flar auf der Hand; auf der anderen Seite Friedensbedingungen selbst müssen auf unsere früheren herrscht helle Empörung über den Sonderfrieden. Darum ist die Grflärungen gegründet sein und nicht, wie die Kriegs- Feststellung notwendig, daß zu Friedensverhandlungen im Namen aussichten, sich verschieben; mit anderen Worten, sie müssen un- Deutsch - Defterreichs ausschließlich der deutsche Vollzugsausschus veränderlich sein, und es besteht jetzt, wo sie auf Rechyt begründet berechtigt ist. Die Folge ist die Einsetzung eines Auswärtigen sind, kein Grund, warum die Staatsmänner der Assoziierten nicht Amtes für Deutsch - Oesterreich. Es besteht die Hoffnung, daß, wenn aus der gegenwärtigen Zwangslage Deutsch - Desterreichs eine Wir werden ja sehen, ob wirklich kein Grund besteht, das vorübergehende Entfremdung zu Deutschland eintritt, doch gerade früher Erklärte etwa in Südsicht auf die Organisation eines aus der jebigen Staalstrife am Ende die engste Verbindung her­Inbezug auf die Konferenz der alliierten Staatsmänner von demokratischen Prinzipien beherrschten Völkerbundes und anderer in Paris erfährt Reuter, wie am Montag ge- nachzuprüfen und neuzuformen. drahtet wird, daß auf dieser Konferenz nicht ausschließ lich die Angelegenheiten, welche mit den Waffenstill­

Die deutsche Antwort in Washington . Washington , 28. Oftober.( Renter.) Deutschlands Mutwort auf Wilsons legte Nete ist heute morgen ein getroffen.

London , 29. Oftober. Das Reutersche Bureau meldet aus Washington : Die deutsche Note bedeutet nur eine Be­stätigung der Mitteilung des Präsidenten und erfordert feine Erwiderung. In offiziellen Kreisen wird ernent darauf hingewiesen, daß, nachdem Präsident Wilson die gesamte Korrespondenz den Alliierten übermittelt hat, der nächste fofort einen berartigen Beschluß faffen. Schritt von seiten der Mitkriegführenden in gemein­samem Vorgehen erfolgen müsse.

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borgehen wird.

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Die Andrassy- Note hat gerade unter den Deutsch Natio= nalen, welche sich immer mit dem Habsburgischen Staat identifi­ziert haben und unbedingt dynastisch gesinnt waren, die größte Ent­rüstung

standsvorschlägen in Zuſammenhang stehen, behandelt Ausrufung des Tschechenstaats. erregt. Ob dieſe freilich bis zum Zuſammentritt der Non­

werden sollen; es werden auch eine große Zahl an­derer Fragen besprochen werden, darunter auch Maß­nahmen, um den Krieg, falls es nötig werden follte, energisch fortseßen zu fönnen.

Wie man sieht, ist Reuter angestrengt bemüht, den Ge­danken an den Frieden, den die Waffenstillstandsfrage natur­gemäß anreizt, durch tägliches Erinnern an den Krieg abzu­fühlen.

Die österreichische Note in London . London , 28. Oktober. Reuter erfährt: Das Auswärtige Amt hat den Tert der österreichischen Antwortnote an Wilson erhalten, lehnt aber ab, sich darüber zu äußern.

Jubel in Prag.

stituante anhält, mo über monarchische oder republika. nische Staatsform entschieden wird, ist fraglich. Jeden

falls gehen die Wegen der erregten Stimmung sehr hoch. Es wird darauf verwiesen, daß Andrassy nicht im Namen der österreichischen Nationen gesprochen habe, weder der slawischen, noch der deutschen . mittwoch wird eine Gegenfundgebung des deutschen Vollzugs ausschusses stattfinden. Man hat nach der Debatte über die Note an Wilson die Errichtung eines deutsch österreichischen Auswärtigen

Amtes beschlossen.

Friedensfrage und diplomatische Einheits- gekommen sind. Die Beamten der Landesverwaltung. Andrassy nicht als befugt angesehen wird, Ungarns ans

front der Alliierten.

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Das hunderttürmige goldene Prag ist am Montag der Schauplatz der Proflamation des neuen tschechischen Staates geworden. Wie im Jahre 1618 der Dreißigjährige Strieg burch den Sturz der faiserlichen Statthalter vom Hradichin, der stolzen kaiserlichen Burg über der Moldan, eingeleitet und damit Böhmens Unabhängigkeit zu Grabe getragen wurde, so ist am Montag in derselben Stadt, gerade drei Jahr­hunderte später, das Ende des Weltkrieges in Desterreich und den Tschechen aus. Ertrablätter verkünden den Sonderfrieden. Die gegenteilige Wirkung löfte die Andrassy- Note bei die Ausrufung des neuen tichechischen Staates im ekstatischen Trok amtlichen Dem.ntis ist es richtig, daß Abgesandte des tschechi Jubel eines überschwenglichen Volkes gefeiert worden. So stürmisch die Szenen auf Straßen und Pläten ge- und Kriegsgetreideanstalt die Beamten durch Handschlag für den fchen Nationalausschusses in der Statthalterei, der Polizeidircttion wesen find, so stimmen doch alle Berichte darin überein, daß tschechischen Nationalausschuß in Pflicht nahmen. 3 rie wirflich fraise Ruheftörungen nicht bor- note in Ungarn noch unbekannt. Aber sicher ist, daß auch dort der autonomen Landesbehörden und der Kriegsgetreide- Ber- wärtige Angelegenheiten zu vertreten, und daß in den nächsten fehrsgesellschaft wurden durch Handschlag dem tschechischen Tagen, wenn auch nicht vom Parlamente so doch vom magyar schen Nationalausschusse verpflichtet, der sich als neue tschechische Nationalrate ein eigener Außenminister bestellt werden wird. Regierung fonftituierte. direktor waren zur rechten Zeit nach Wien gefahren. Wohl offigiöse Stommentar zur Andraffy- note bestreitet, daß ein Sender versuchte noch das Militär aufzumarschieren, aber gegen die frieben berlangt werde. Es sei nur von Sonderverhandlungen die reißende Flut der Bewegung waren die Offiziere machtlos. Rebe.( 1) Man müsse bedenken, daß Oesterreich zur Fort­Sie mußten froh sein, ohne Angriffe auf ihre Person und, seßung des Krieges tatsächlich augerande fei. ohne die Stokarde zu verlieren, nach Hause kommen zu können. Daß Andrassy diese Note verfaßte, bedeutet den Wunsch der Haus­Schließlich wurde ein Uebereinkommen der tschechischen macht und Ungarn , ihre Sache zu retten, indem sie sich der Entente Regierung mit den Militärbehörden getroffen, wodurch die nähern. Der Ministerpräsident Lammasch soll, wie die Chriftlich Militärgewalt in die Hände des tschechischen National- foziale Bantei- Korrespondenz" meldet, an der Note bereits mitge ausschusses gelegt wurde, der in einem Erlasse verkündet: wirkt haben. Von halboffiziöser Seite wird gemeint, daß die Note Am 28. Oktober ist der selbständige Staat ins Leben tein Treubruchan Deutschland sei, dem dadurch unaus­gerufen worden, um die Kontinuität der bisherigen Rechts- bleibliche Schritte nur leichter gemacht würden, ohne daß es sich orduung mit dem neuen Zustande aufrechtznerhalten, Wirren etwas vergäbe. zu vermeiden und den ungehinderten Uebergang zu dem neuen staatlichen Leben zu regeln."

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Der Statthalter und der Polizei­

Wien, 28. Oktober. ( Eig. Drahtbericht des Vorwärts".) Der

Gent , 29. Oftober.( Sig. Drahtbericht des Vorwärts".) Der Washingtoner Korrespondent der Times" meldet: In Washington hofft man, daß die Alliierten die Gelegenheit nicht versäumen, ein gemeinsames Programm mit absoluter klar heit bekannt zu geben, um die Intrige des Feindes, die Alliierten zu spalten, zu durchkreuzen. Sonst wäre die Vertagung des Friedens bis zur Vernichtung oder bis zur aufrichtigen Beffe­rung Deutschlands ein notwendiges Uebel, weil sie Alliierten zur zeit zum Friedensschluß nicht vorbereitet seien. Ibin behandelt im Eclair" dasselbe Thema mit größerer Klarheit. Er geht aus von der Nede Franklin Bouillons, der in der Londoner Sißung des interparlamentarischen Komitees unverhüllter Polemik gegen Wilson sagte: Es genügt nicht, eine gewisse Zahl von Brinzipien zu verkünden". Albin sagt, Wilson plane eine diplomatisch- militärische Prozedur in vier Stufen. Die erfte sei, daß die Alliierten, bie zweite, daß Deutschland das Programm Wit fons annehme, die dritte, daß Deutschland Garantien gebe, welche Leider hat der tschechische Mob auch die Gelegen­den Waffenstilstand darstellen, die vierte, daß Verhandlungen heit benutzt, um die so oft dithyrambisch ausgerufenen Grund- Der Minister des Aeußern Graf Andrassy hat an den zwischen den Kriegführenden, und zwar sowohl den Verbündeten fäße der nationalen Toleranz in bengalische Beleuchtung zu Staatssekretär Lansing folgendes Telegramm gerichtet: So­als den feindlichen beginnen, wozu fein großer Rongreß nötig sei, rücken. Die deutschen Firmenschilder wurden heruntergerissen fort nach Uebernahme der Leitung des Ministeriums des da die Hauptpunkte feststehen. Bisher ſei nur der zweite Bunkt und als Trophäen vor das Hus- Denkmal gelegt; das deutsche Aeußern habe ich eine offizielle Antwort auf Ihre Note vom erfüllt. Es ist Tatsache, daß nur Deutschland und Amerika über Konsulat mußte unter Militärschuß gestellt werden. 18. Oftober abgesandt, aus welcher Sie entnehmen werden, die Friedensbasis einig sind. Allerdings möchte Deutschland am In den Straßen tauchten neben den tschechischen auch daß wir in allen Punkten die Grundsäte annehmen, welche grünen Tisch alles wieder in Frage stellen, aber eben darum wollte ferbische und besonders amerikanische Fahnen auf. Die der Präsident der Vereinigten Staaten in feinen verfchie­Wilson, indem er den Alliierten den Waffenstillstand vorschlug, daß wogende Menschenmenge feierte in leidenschaftlichen Nusen denen Erklärungen aufgestellt hat. In voller Uebereinstim­ihre militärischen Befehlshaber dessen Bedingungen, entsprechend Wilson und ließ die Republit hochleben. mung mit den Bestrebungen Herrn Wilfons zur Sicherung den von Deutschland afzepterten Friedensbedingungen, derart fest- Die Republit! Das ist das Wort, an dem sich vor fünftigen Kriegen und zur Schaffung einer Völkerfamilie stellen, daß Deutschland nur das Ginzelne der Ausführung disku heute in Desterreich die Geister scheiden. Die Dynastie haben wir bereits Vorbereitungen getroffen, damit die Völker tieren fann. Aber wenn ber Waffenstillstand den Frie- versucht alles, um sich an der Macht zu erhalten. Schon Desterreichs und Ungarns ihre fünftige Gestaltung nach

Eine unmittelbare Friedensbitte.