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Gasanstalten und anderer öffentlicher Anstalten, Hauptsächlich der Zuckerindustrie, getroffen werden. Es wird ausdrücklich betont, daß der Kohlenstelle bzw. Stohlenverwaltungskommission der gesamte Rohlendienst in Böhmen unterſtellt ist, wie auch jener, der bisher dem Minister für öffentliche Arbeiten in Wien unterstellt war. Die Armee Deutsch - Oesterreichs .

Wahl von Soldatenräten.

Wien , 31. Oftober.( Meldung des Wiener Korr.- Bur.) Der deutschösterreichische Staatsrat erläßt folgende Mittei lungen: Der Nationalrat hat in seiner heutigen Nachmittags­fizung eingehend über die Bildung der nationalen Armee Deutschösterreichs beraten. Es wurde beschlossen, dem neu­ernannten Staatssekretär für das Heerwesen einen Unter­Staatssekretär beizugeben. Dafür wurde Artillerieleutnant Dr. Julius Deutsch( Soz.) bestellt. Weiter wurde be­schlossen, an die Frontsoldaten folgenden Aufruf zu erlassen: Die Nationalversammlung, bestehend aus allen Abgeordneten Deutschösterreichs, hat heute

und Manneszucht. feiten.

bie Regierung übernommen;

fie will jo fort Frieden schließen. Sie will Euch und Gure Lieben schüßen. Ihr sollt fortan vollberechtigte Staatsbürger jein. Helft uns die große Aufgabe erfüllen, und darum haltet Ordnung Berhindert Plünderungen und Gewalttätig Leiftet Euren bisherigen Vorgesezten Gehorsam. Die ordnungsmäßige Demobilisierung wird unverzüglich in Angriff genommen werden. Bald seid Ihr mit uns bereint in friedlicher Arbeit. Das Bolt fieht auf Guch. Jekt gilt es, Opfer für Guch

felbst zu bringen!

An die Soldaten der Wiener Garnison wurde ein gleich Imutender Aufruf gerichtet, dem noch folgendes hinzuge­

fügt i:

Der Berliner Rofalanzeiger" glaubt diese Drahtung dahin läßt es gewaltig durch die Zuft sausen. Nachdem er an Ereignisse verstehen zu sollen, daß die Polen Nahrungsmittel aus der französischen Revolution erinnert hat, bricht Herr Ruhtopf in Deutschland fordern. Eine solche Annahme erscheint aber folgende schmetternde Tiraden aus: doch zu unwahrscheinlich. Viel näher liegt die Annahme, daß die Polen die Belieferung ihrer in der Tat schwer leidenden Industriezentren durch die deutsche Aufbringungsorgani­fation in Bolen verlangen.

Deutschland hat gewiß Rebensmittel aus Polen ausgeführt, aber in der Hauptsache nur Gemüse und Obst, die im freien Handel gegen teueres Geld erworben wurden. Daneben lief noch die Ausfuhr durch Soldaten und Beamte in fleinen Men­gen. Verantwortlich für die Not in Polen ist etwas ganz an­deres: die Absperrung des industriereichen, dicht bevölferten Nord- und Mittelteils mit Warschau , Lodz und dem Kohlen­revier von dem getreidereichen Lubliner Kreis, der unter öfter­reichischer Verwaltung stand. Die Oesterreicher haben aus diesem Gebiete 300 000 Tonnen Getreide ausgeführt, und damit dürfte eine sehr merfliche Erleichterung der Volksernäh­rung in Polen eintreten.

Das fleine Häuflein der Monarchisten in Frankreich konnte gegen den allmächtigen Jakobinergeist nichts mehr ausrichten. In unserem monarchisch gesinnten Bolte sind aber die Männer, die für Ehr und Recht mutig sich verbinden", in gewaltiger Mehrzahl. Mögen sie sich jest um den Thron icaren wie eine eiserne Bhalang, die entschloffen ist, den Jaksbiner, Nihiliften-, Bolichewisten- und Bürgermord­geist so nachrücklich niederzuichmettern, wenn er sich weiter frech zu erheben wagt und die Regiernng ihre Pflicht vergift, daß er genug hat. Dieser Geist, der in Frankreich die Blüte des Landes ins Blut gestürzt hat und der heute in Rußland Tag für Tag Hekatomben von Opfern aus Adel und Bürgertum ver­ichlingt, bedroht die ganze Welt mit Mord. brennerei und Anarchie. Gegen ihn gibt es fein wirk fames Mittel als allein die Ausrottung. Hier kann es nur heißen: Du oderich!

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Herr Rubfopf scheint nicht zu ahnen, welche Bärendienste der Die augenblicklichen Beschwerden über übermäßige Aus- Monarchie mit solchen Ausführungen erwiesen werden. Er sei auch fuhr nach Deutschland dürften durch ein Mißverständnis daran erinnert, daß Drohungen wie Du oder ich" sich nicht ganz verstärkt worden sein: es ist tatsächlich Getreide in erheblichen felten gegen ihre eigenen Urheber gelehrt haben. Mengen aus Polen nach Deutschland ausgeführt worden. Aber

nicht um hier verbraucht, sondern in den leistungsfähigeren Das Elsaß- Lothringische Koalitionskabinett

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deutschen Mühlen zum Nugen des polnischen Volkes- aus­gemahlen und dann nach Polen zurückgeschickt zu werden. Die bedauerliche Lebensmittelfnappheit im Gouvernement Warschau ist auch leider dadurch vergrößert worden, daß sich die polnischen Bauern mit dem politischen Umschlag auch der strengen Ablieferungspflicht entziehen zu können alau­ben. Aber da auch diese Hemmungen schon wieder überwunden find, so ist zu hoffen und von Serzen zu wünschen, daß sich die Notlage der Warschauer Bevölkerung bald mindern wird.

Abreise des Kaifers an die Front. Der Kaiser, der sich mehrere Wochen in der Reichshaupt­stadt aufgehalten hatte, begab sich an die Front.

Im Laufe des morgigen Tages werden Abgesandte des Staatsrats zu Euch in die Kasernen kommen, denen Ihr gelobet werdet, daß Ihr treu zu den von der Volksregierung be­schlossenen Gesetzen steht, und daß Ihr entschlossen seid, die Schutz­wehr Eurer Mitbürger in den kommenden schweren Zeiten zu sein. Am Sonntag, den 3. November, werden in allen Rasernen Biens im Beisein von Abgeordneten des Staatsrats in freier und geheimer Wahl aus ihrer Mitte Eeldatenräte gebiltbet werden. Sie Das Herrenhaus übt Treuebezeugung".

Der Yord von 1918.

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werden auch als Beschwerdekommissionen dienen und in ständiger Fühlung mit der Volksvertretung bleiben. Rameraden!" Die Wenn beim Kommiß eine Zeitlang nichts zu tun ist, wird Kraft und die Selbstzucht, die Ihr im Kriege tewiesen habt, ist uns zur Aufrechterhaltung der Disziplin Chrenbezeugung" geübt. auch jetzt noch notwendig. Nur wenn Ihr treu zu den frei gezur Auch das Herrenhaus hat jett ruhige Lage, da vor Durchfüh­wählten Vertretern des Wolfes steht, kommen wir schnell zum Frie- rung der Wahlreform den preußischen Gesetzgebungsfaktoren ben und bauen uns einen neuen wahren Wolfsstaat auf. feine wichtigen Materien mehr anvertraut werden. So konnte es sich den Lurus gestatten, eine ganze Sigung mit der Ein­übung von Treuebezeugung" auszufüllen. Die Griffe klappten qut, die Disziplin ließ nichts zu wünschen übrig und der inspi­zierende General, Graf Yord v. Wartenburg , konnte beim Appell feine Befriedigung aussprechen.

Der Wahlmodus soll derart sein, daß jedes Regiment, jedes Bataillon, jede Anstalt und jeder Truppenförper für fein Offizierforps je zwei Mann in diese Körperschaften ent­jenden wird. Die Wahl wird in Gegenwart von Vertretern des Staatsrats borgenommen werden. Sie soll geheim und frei sein.

Der Wiener Soldatenrat dürfte etwa

Der Antrag Vord bedeutete eine Demonstration, die in aus 200 Personen bestehen. Der Soldatenrat soll eine Be- diese Lage- man denke an Desterreich- paßt, wie die Faust schwerdekommission darstellen. Entsprechend dem Wiener aufs Auge. Den trukigen Zunfern war es wohl weniger darum Soldaten- und Offiziertat werden in allen Garnisonen aufs Auge. Den trukigen Junkern war es wohl weniger darum zu tun, dem Monarchen Referenz zu erweisen, als recht zu tun, dem Monarchen Referenz zu erweisen, als recht Deutschösterreichs derartige Körperschaften gewählt werden. Seutlich die Iuft darzutun, die sie von dem Der Staatsrat hat als Staatsfarbe für Deutsch - Desterreich übrigen Bolfe trennt. Auf die gehaltenen Reden ein­die alte Babenberger Farbe rot- weiß- rot" angenommen.

Ein neues Ministerium in Polen .

Die Ernährungsfrise.

Nach einer langen Ministerfrise ist in Bolen ein neues Babinett Swiezynski gebildet worden, das ein reines Partei­ministerium der Nationaldemokraten darstellt, von denen die Warschauer Richtung mehr fonservativ ist, die Krakauer unter Führung von Glombinsfi einen etwas radikaleren Ein­schlag zeigt. Die Linke hat ihre Teilnahme an der Stabi­nettabildung verweigert.

zugehen, lohnt sich nicht. Die Sigung hatte das Aussehen eines altpreußischen Familientages, es handelte sich sozusagen um eine interne Angelegenheit gewiffer Adelskreise, die also die Ceffent­lichkeit nichts weiter angeht. Vielleicht wird man sich der De­monftranten erinnern, wenn die Frage der Abbürdung der Kriegsfoften.altuell wird, es war mancher darunter, der hier recht Erhebliches leisten fönnte. Die Wahlrechtspartei erklärte durch den Herzog zu Trachenberg , daß sie die Notwendig feit folcher Rundgebung ja nicht einsehe- wir auch nicht- aber fie fonnte fich natürlich nicht ausschließen. Schade, daß der uralte Landgraf von Hessen nicht mehr lebt, dessen an­archistische" Reden einst das heitere Entsegen der Erlauchten und Geehrten bildeten.

Militär und Demokratie.

gescheitert.

Die Bildung eines Roalitionsministeriums aus Bertretern

aller Parteien des Landtages ist nach der Frankfurter Beitung" gescheitert, da die Besprechungen der Fraktionen, die vorgestern und gestern stattfanden, ergeben haben, daß das 3entrum, die So­sialdemokratie und die Lothringer den Eintritt in ein solches Ministerium ablehnen. Staatsjefretär Hauß, der bis­herige Vorfikende der Zentrumsfraktion, hat infolgedessen feinen Austritt aus der Fraktion erflärt. Die fortschrittliche Fraktion, die im Interesse des Landes die schleunige Bildung eines Roalitionsministeriums für dringend notwendig erachtete, hat be= absichtigt, der Regierung die Bildung eines solchen Ministeriums anheimzustellen, ohne von Fraktions wegen hierfür positive Vor­schläge zu machen.

Bundesratsarbeit. In der Donnerstagssißung des Bundes­rats wurde angenommen: 1. die Entwürfe einer Bekanntmachung über die Geltendmachung von Ansprüchen von Personen, die im Auslande ihren Wohnfis haben, fonie einer Petanntmachung, be treffend die Fristen des Wechsel- und Schedrechts für Glich­Lothringen,

2. die Vorlage wegen Umprägung von Eilbermünzen, 3. der Entwurf einer Bekanntmachung, betreffend Ankauf von Menschenhaaren, der Berordnung über Elektrizität und Gas sowie Dampf, Druckluft, 4. der Entwurf einer Bekanntmachung, betreffend Ergänzung Seiß- und Leitungswasser vom 21. Juni 1917,

5. der Entwurf einer Befanntmachung über die Verjährungs­und Verlegungsfristen,

6. der Entwurf einer Bekanntmachung über die Befugnis der

Bayerischen Notenbank zur Ausgabe von Noten, vierten Nachtrages zum Reichshaushaltsplan für das Rechnungs­7. der Entwurf eines Gefebes, betreffend die Feststellung eines vierten Nachtrages zum Neichshaushaltsplan für das Rechnungs­

jahr 1918.

Letzte Nachrichten.

Ein Ministerium Karolyi.

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Berlin , 31. Oktober. Amtlich. Die letten Nachrich­ten aus Budapest zeigen, daß die von einem Teil der deutschen Bresse übernommenen Nachrichten über starke revolutionäre Unruhen übertrieben find. Die innere Neuordnung Ungarns bat foeben zur Bildung eines Ministeriums Karolyi geführt. Dieses hofft, in kurzer Zeit Herr der Lage zu sein und die noch bestehenden Unruhen zu beseitigen.

Budapest , 31. Oftsber. Meldung des t. t. Zelrgr.- Korr.­Bur. Wie die Blätter melden, ist das neue Ministerium folgender­

In einer programmatischen Erklärung hat der Ministerpräfi­bent ausgeführt, daß die Regierung ihre Hauptaufgabe in der all­Der Antrag Nord wurde schließlich einstimmig ange­gemeinen nationalen Lsfung eines vereinigten, unabhängigen Bolens mit eigenem Zutritt zum Meer erblide. Wir machten, jagte nommen, worauf sich das Haus bis zum 15. November friedlich er etwa, unsere Tätigkeit davon abhängig, daß die Regierung vertagte. Zu früher Stunde klang die Aktion des Vord von gänzlich unabhängig von den Ortupationsbehör- 1918 in einen sanften Nachmittagsschlummer aus. ben bleibt. Die nächste Zukunft gehört der Liquidierung der bis­herigen Offupationsverhältnisse. Dringend ist, die möglichst schnelle Einberufung des gesebgebenden Landtags, auf welche nach der demnächst fertiggestellten Wahlordnung und nach der Wahlausschreibung Anfang nächsten Jahres gerechnet werden farm. Für Bolens gewaltige Aufgaben genügen die bisherigen fistalischen Ginnahmen nicht. Wir werden die öffentliche Mit­wirkung im Bege einer inneren Anleihe anrufen müssen, insbesondere zweds Schaffung eines nationalen Seeres. Brennend ist auch die Aufgabe der Fürsorge für Rückwanderer, Ar­beitslose und für die Rüdfehr der Arbeiter in Deutschland , sowie die Belebung der Industrie und Inangriffnahme der für die Wolfs. Es ist selbstverständlich, daß die neue Regierung mit diesem wirtschaft notwendigen öffentlichen Arbeiten. Einen gewissen Gegensatz zwischen den Warschauer und örtlichen Dienstbefehl nichts zu tun bat, fie dürfte von seiner Eri­Strakauer Polen scheint die Schaffung einer eigenen Liquidie- stena erit durch die Leipziger Volkszeitung" Renntnis erhalten haben. Abgesehen von dieser Entstellung ist aber die Veröffent­rungskommission für Galizien anzudenten, die die Lösung von lichung der. V" insofern verdienstlich, als sie die Aufmerksam­Desterreich ordnen und besonders die Heimkehr der polnischen feit auf ein sehr wichtiges Problem lenkt. Wer bestimmt, ob und von der Abreise des Kaifers entspricht nicht den Tatsachen. Der Regimenter beschleunigen soll. In Warschau sieht man in dieser wann militärisches Eingreifen erforderlich ist, und wer trägt für Kaiser und die Kaiserin befinden sich in Wien . Kommission offenbar eine Beeinträchtigung eigener Nechte.

maken gebildet worden: Ministerpräsident Graf Michael Karo­hi, Minister des Aeußern Graf Theodor Satthyany, Nationalitätenminister ohne Bertefeuille Ostar Jassi( Sozial demskrat), Handelsminister Ernst Garami( Sszielbemekrat), Ackerbauminister Barna Buza, Minifter für Bolkswohlfahrt Dr. Siegmund Runti( Sozialbemsfrat), Unterrichtsminister Mar­Ein innerer Mobilmachungsplan in Leipzig . tin 2obaszy, Minister für Belfßernährung Staatssekretär Franz Die Leipziger Boltszeitung" veröffentlicht eine militärische Rags, Henvedminifter 2eutsent Bela Lindner, mit der Dienſtvorschrift für die Truppenteile der Garnison Leipzig bei Leitung des Finanzministeriums wurde verläufig der Minister für Ausbruch von Unruhen und Krawallen" wonach etwa 800 Mann Boltsernährung Franz Nagy betraut, an dessen Seite das Mit­mit der entsprechenden Bewaffnung( auch Gasbomben und Ma- glied des Nationalrates Paul Szebna als Staatssekretär wirkt. schinengewehren) für mögliche Fälle bereitgehalten werden. Das Die Portefeuilles des Ministeriums des Acußern, der Justiz und Blatt macht dazu die Bemerkung: Das ist die neue Freiheit in des Ministers am königlichen Hoflager sind noch nicht bescht. Zum Deutschland , das ist die Demokratie, die bie neue Regierung ver- Stadtkommandanten von Budapest wurde Feldmarschalleutnant bürgt." Ludwig Hunke ernannt, der bereits den Eid geleistet hat. Zum Bressechef wurde der Mitarbeiter des As Est" Dr. Halasz er nannt.

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Eine bolichemistische Bewegung, von der viel einen etwaigen Mizbrauch des Militärs, bas unabsehbares Unheil gesprochen wird und die man fürchtet, hat in Stongreßpolen stiften kann, die Verantwortung? Bestehen feste, von der Zivil­noch nicht in die Politik eingegriffen. Der Streit im Kohlen- Gewalt erlassene Regeln, in welchen Fällen Militär verwendet revier ist bereits seit einer Woche beigelegt. Nur in dem früher werden darf und in welchen nicht?

Banden auf.

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Der Aufenthalt Kaiser Karls.

Wien , 31. Oktober. Die Abendblätter melden: Die Nachricht

Besetzung Triests durch die Amerikaner? Wien , 31. Oftober. Die Neue Freie Presse" schreibt: Mit dem Grundsatz des bloßen Gehen- und Geschehenlassens Nach einer Meldung aus Laibach erwartet man in südslawischen bon Desterreich verwalteten Lubliner Land treten zahlreiche tame man natürlich nicht aus. Darüber muß einmal ganz offen Kreisen, daß die Belegung Triests durch die amerikanische geredet werden. Gegen harmlose Demonstranten mit Karabinern Flotte unmittelbar bevorstehe. Die amerikanische Die Stellung der deutschen Politif gegenüber losgehen ist einfacher Mord. Angriffen auf Personen, Gebäude, Regierung soll durch diese Maßnahme verhindern wollen, daß den polnischen Vorgängen ist scharf vorgezeichnet: sie verhält Aemter passiv zusehen, die ja z. B. auch von reaktionären durch etwaige Besitergreifung Triests seitens sich durchaus passiv und beschränkt sich darauf, Angriffe gegen Butschmachern ausgehen, tönnten, ist unmöglich. Die bewaffnete der Italiener eine Tatsache geschaffen würde, die bei der deutsche Interessen abzuwehren. Zum Vertreter Polens Gewalt fann ebensogut dazu dienen, die Freiheit zu schützen, fünftigen Auseinander fegung zwischen Sta­in Berlin ist Fürst Severyn Calzetwerdynski ernannt worden. wie sie zu bekämpfen. So haben die Bolschewili neben dem roten lienern und Südslawen am Konferenztische Die nationalen Gegenfäße zwischen Polen und Ukraine error das System der strategischen Verdichtung" erfunden, wo- großen Schwierigkeiten führen könnten. beginnen sich von neuem zu regen. Wenn es selbst den national nach die oberen Stockwerke gewisser Stadtteile mit Maschinengeweh­und kulturell nicht auf der höchsten Stufe stehenden Ukrainern ren versehen sind.( Dienen die dem Schutz der Freiheit? Gine vor der polnischen Gewaltherrschaft mit gutem Grunde bangt, sozialistische Doktorfrage!) so ist leicht das Los der Deutschen zu erraten, die in die Fänge des weißen Adlers fallen würden.

Dem neuen System in Deutschland entspricht die volle Demo­fiatie des Saales wie der Straße, die jedem seine Memungs- und Bewegungsfreiheit läßt und nur Gewalt, die die Freiheit aufhebt, mit Gewalt beantwortet. In diesem Sinne sollte Polizei und Militär so rasch und so deutlich wie möglich instruiert

werden.

Der Berliner Lofalanzeiger" teilt folgendes Telegramm des nolnischen Ministerpräsidenten an den Reichsfangler mit: An Anbetracht des von uns im gegenwärtigen Augenblid feit gestellten Mangels an Lebensmitteln im Bande und der infolge ihrer übermäßigen Ausfuhr entstehenden Banik unter der Bevölle­rung, wenden wir uns an die Boiserlich Deutsche Regierung, die Ausfuhr aller Lebensmittel aus Bolen sofort einzustellen und statt dessen die ausführenden Organe zu beauftragen, für die Städte und Industriezentren regelmäßig Lebensmittel zu liefern, Der Leitartikel des Borwärts" vom Donnerstag hat den bis die ganze Versorgung von der polnischen Regierung übernom­men und die Grundsätze des Austausches von Produkten zwischen frommen und loyalen Reichsboten" auf den Plan gerufen. Dort bem polnischen Staate und dem Deutschen Reich festgesetzt werben." schwingt ein Ritter namens& arl Ruhtopf fein Schwert und

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Bevorstehende Deffnung der Dardanellen. Haag, 31. Ofteber. Reuter meldet aus London : Laut tür­fifchen Blättern trete der Wunsch zu Tage, wie Dardanellen dem nicht au öffnen. Es soll ein: britische Flotte in die Dardanelen einfahren, ohne das aber eine Landung stattfinde. Nur eine fleine Abteilung sell an and grfekt werben, die die Aufgabe habe, die De­mobilisierung zu überwachen.

Die eiserne Phalanx" um den Thron. lamentarischen Kreisen, daß eine allgemeine politische Amnestic be­

Ein Drohartifel des Reichsboten".

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Eine umfassende Amnestie in Desterreich. Wien , 31. Oftsber. Wie die Blätter melben, verlautet in par­borstehe, welche ihren Weg über die Nationalregierungen nehmen soll. Nach Meldungen des Budapester Vertreters des Neuen Wies ner Tagblatts" werde in kürzester Zeit die Enthebung des Rabi­nettsdirektors Seibler erfolgen,