Mr. B17. 85. Jahrs.
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Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Rernivre her: Am: Mortablas, Rr. 151 90-151 97.
Sonntag, den 17. November 1918.
Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. #ernfbrecher: Amt Morisslag, Str. 151 90-15197.
Allgemeine Volkswahlen am 2. Februar.
Wahltermin zur Nationalversammlung.
Der vom Reichsamt des Innern ausgearbeitete Entwurf über die Wahlordnung für die konstituierende Nationalversamm lung ficht als Termin für die Auflegung der Wählerlisten den 2. Januar 1919, als Wahltag den 2. Februar 1919 por. Der Entwurf ist, wie wir schon meldeten, gestern fertig. gestellt und bereits am gleichen Nachmittag von der Reichsregierung durch beraten worden. Es ist nicht unmöglich, daß diese noch größere Abänderungen an ihm vornimmt.
Dieser Termin dürfte auch den Kreisen voll gerecht werden, die, wie gestern die Freiheit", für die Parteien die Möglichkeit umfangreicher Vorbereitung und ausgiebiger Agitation verlangten.
Die Sozialisierung.
Lösung der Eigentumsfrage.
Frankfurt a. M., 16. November. Die Frankfurter Beitung" meldet aus dem Haag: Bei Maastricht tamen gestern einige Tausend deutsche Soldaten mit roten Fahnen an. Auf gütlichen Zuspruch des deutschen Militärattachés im Haag, der sich Grundsätze für möglichst reibungslose und erfolgreiche jofort zu den Truppen begab, legten sie beim Betreten holländischen Bodens die Fahne der Internationale willig nieder, um allen Schwierigkeiten mit der niederländischen Regierung vorzubeugen und den nachkommenden Kameraden den Weg durch Holland offenzuhalten. Die Truppen machten einen geordneten Ginbrud. Heute werden weitere 11 000 Mann erwartet.
London , 16. November. Das Neutersche Bureau meldet, daß die Durchführung der auf die Luftstreitkräfte bezüglichen Bedingungen des Waffenstillstandes rapide Fortschritte mache. Eine große Bahl von feindlichen Fliegerlagern, die letzten Montag noch in Feindesband gewesen sei, feien jest Sauptquartiere der britischen
Frankreich und die deutsche Revolution. Sampf., Aufklärungs- und Bombengeschwader.
Genf , 16. November.( Eig. Drahtbericht des„ Bonvärts".) Die französische Bresse beurteilt die deutsche Revolution bisher nur unsicher und mißtrauisch. Infolge des Generalstreifs in ber Schweiz fins seit einer Woche teine Beitungen nach Frankreich gelangt, so daß man auf mangelhaften und tendenziösen Nach richten privater Agenturen angewiesen war. Bor acht Tagen er fuhr man noch den Sturz des Kaisers und der Bundesfürsten sowie bie musterhafte Umwälzung in Bayern , und die methodische und fast unblutige Revolution hat in Paris tiefsten Eindruck gemacht. Seitdem hörte der Nachrichtendienſt auf, und man verlor die Rebolution aus den Augen. Man hörte nur noch von Zwischenfällen. Aus der Bresse konnte man den Glauben lefen, daß sich Deutsch land in örtliche Regierungen auflöst und die Anarchie in Deutschland berrsche. Dus zerstörte die anfängliche Sympathie sehr schnell und machte dem Mißtrauen Blat. Die nationalistische Presse benutte diesen Umschwung, um die an die Spike Deutsch . lands getretenen Männer nach Kräften zu verbächtigen. Ebert wurde offen als Alldeutscher angesprochen, und das Berbleiben Golfs im Amte so gedeutet, als ob die ganze deutsche Revolution
eine bestellte Komödie set. Die sozialistische Presse ist geteilt. Nur Sumanité" und„ Populaire" stellen sich ehrlich auf die Seite der beutschen Demokratie und treten für schleunigen Frieden auf ber Grundlage der Bereinigung der Bölker ein. Da von heute ab auch deutsche Zeitungen wieder eintreffen, werden sich die Auffaffungen bald flären, und wenn der erste Jubel über die Rüdlehr ElsaßLothringens überlebt ist, wird es wohl auch in der Kammer zu einer Aussprache über die von den Sozialisten bisher vergeblich berlangte Friedenspolitik lommen.
Die Lage im Osten.
Bildung eines Freiwilligenforpe.
Neber die Verhältnisse im deutschen Often wird uns im Anschluß an die Meldungen in unserem gestrigen Abendblatt noch geschrieben:
wendet.
Bon Prof. Dr. Robert Bilbrandt.
Mit dem folgenden Aufsatz stellen wir die sozialwirtschaftlichen Probleme des neuen Deutschland zur Debatte. Was im folgenden entwickelt wird, sind die Auffassungen eines hervorragenden Fachgelehrten, für die der Verfasser persönlich einsteht, es ist kein Aktionsprogramm, das für die sozialdemokratische Partei bindend ift. Redaktion des„ Borwärts".
1. Gemeinsam für Gewerbe und Landwirtschaft ist erster Grundsay: In die Hand des Staates wird übernommen mur der Befiz, nicht der Betricb; der Staat wird Kapitalist und Grundherr, nicht Betriebsleiter. Für ersteres reicht der heutige Beamtenapparat unbedingt aus, das reine Besigen ist sicher möglich; für das zweite müßte erst eine neue Generation von Beamten herangebildet werden. Also nicht„ Verstaatlichung" des Betriebes im allgemeinen( nur in Ausnahmefällen, wie bei den VerDie Gefahren an den öftlichen Grenzen befteben nicht fotobl fehrsanstalten, anwendbar), sondern Bergesellschaftung der in der Gegnerschaft der Bolen, sondern vielmehr darin, daß licht- Produktionsmittel" in diesem Sinne:" Nicht die heutigen alticheues Gefindel aus den öftlichen Provinzen fich zufammentun gewohnten, pflichttreuen, aber bureaukratisch oft schwerfönnte, um deutsche Werte zu zerstören. Bir baben dort auch sehr fälligen und obrigkeitlich- fameralistisch verbildeten Staatsftarle Gefangenenlager, die mit Ruffen, Frangofen und beamten bekommen die Betriebe in die Hand, sondern die BeEngländern belegt find. Infolge der Desorganisation bes Militärs tricbe laufen zunächst weiter; nur daß an die Stelle privater find die Gefangenen vielfach unbewacht und treiben sich im Lande Befizer der Staat als Befizer tritt und mithin die Gesellschaft, umber. Segellos geworden kommen unfere Truppen von Oberoft durch den Staat bertreten, der Eigentümer wird, der über zurüd. Nach unfagbar entbehrungsvollem Marsch ftürzen fie fich den Ertrag zugunsten der Volksgesamtheit verfügen kann. auf unfere bauptiächliche landwirtschaftliche Borratstammer und 2. Daher zunächst Begrenzung des Bergeauf eines unfeier Industriezentren( Kattowi). fellschaftungsprozesses auf denjenigen BeAus allen diefen Gründen ist die Bevölkerung bort in schwerster fib, der schon so behandelt werden tann: das ist Sorge. Die Arbeiter und Soldatenräte großer und fleiner Städte, der, bei dem sich schon Besitz und Betrieb getrennt hat, also große und fleine Behörden verschiedener Art, Leute aus der Be Latifundien einerseits, Aktiengesellschaften andererseits. &. Darüber hinaus ist vorzubereiten: bölterung haben sich bereits mit Bitten um Schuß hierher gedas Striegeminifterium, an das Ministerium des Innern. Solche Bitten find ergangen an die Reichsregierung, an 2) in den Gewerben die Bentralisierung all der Beir triebe, die an sich für Groß-, ja tiefenbetrieb geeignet sind, baben zur Zeit, wo wir uns in einer Serifis befinden, nichts in der aber durch Mangel an sicherem Massenabsatz rückständig und Diesem 8wed soll die Bildung des D. R. Kleinbetrieb geblieben find, wie Bä d e re i, Schlächterei Sand, um zu helfen. Heimatschuh- Oft dienen. Die bisherigen privaten und militärischen und in geringerem Maß eine Reihe anderer Gewerbe; nach Behörden, beraten und lontrolliert von den Arbeiter und Soldaten dem Vorbild der Konsumvereine und der Kommunalbetriebe räten, sollen die Anhaltspunlte sein, möglichst schnell bort für Orb sowie der amerikanischen Trusts kann, sobald die dringendnung und Schußiu forgen. Dazu sollen fich Freiwilligensten Angelegenheiten erledigt sind, für jedes Gewerbe ein Stat Die Generalfommandos werden dazu aufrufen von Fachleuten zusammengerufen werden( so für die Bäderei Die Regelung der polnischen Frage soll bei den Friedensverband- und Schlächterei die Leiter der betreffenden KonsumgenossenEin Telegramm Fochs. Unvermeidliche Folgen der lungen vorgenommen werden, nicht durch polnische Chauvinisten. schaftsbädereien und schlächtereien), mit dem Auftrag, die harten Waffenftillstandsbedingungen. Bum Scuz tönnen wir jetzt nur das tun, daß wir, was der frete Neuerrichtung staatlicher, probinzieller, vielleicht kommunaler Berlin , 16. November. Marschall Foch hat an die beutsche Bollewille uns andeutet, nehmen und berwerten. Die Soldaten Großbetriebe in diesen Gewerben vorzubereiten. oberste Heeresleitung folgendes Telegramm gerichtet: Aus Aus- find feine Mußfoldaten, sondern werden fontrattlich angenommen. Für andere aus anderen tapitalistischen Gründen( Misito, fünften, welche der obersten Heeresleitung der Verbündeten zuge- Der Kontralt muß gehalten werden. Die Löhnung wird beträchtlich Lohnhöhe, Miete, Bauplagpreise) gleichfalls rückständig gegangen find, geht hervor, daß an verschiedenen Stellen, besonders erhöht.( Gedacht wird an 8 M. pro Tag.) Die Truppen follen in bliebenen Gewerbe, wie vor allem die Seimarbeit oder in Belgien , und hier besonders in Gegend Brüssel , feitens der guten Bürgerquartieren untergebracht werden. Hausindustrie( Konfektion, Spielwarenindustrie, bentschen Truppen Gewalttätigkeiten der Bevölkerung gegenüber, Breslau , 16. November. Die„ Echleftiche Beitung meldet aus a bakindustrie) ift im gleiden Ginn, bodh mit größter Zerstörungen und Blünderungen geschehen. Alles Handlungen, die Bofen, 16. November: Die Polen bereiten systematisch die Proka- Vorsicht vorzugehen: hier handelt es sich un Teil, wie bei durchaus im Gegensatz zu den Waffenstilstandsbedingungen stehen. mierung Boiens als Bestandteil Bolens vor. Hier haben sie die Konfektion und Spielwaren, um Exportindustrien, bei denen Die oberfte Heeresleitung der Verbündeten rechnet damit, daß die Gewalt in den Arbeiter- und Soldatenräten an fic geriffen die freie kaufmännische Beweglichkeit nicht in Frage geftellt deutsche oberste Heeresleitung ohne Säumen alle Maßnahmen er- Etaatsgelder dürfen ohne ihre Genehmigung nicht mehr ausgezahlt werden darf. Der Großbetrieb ist hier unbedingt einzugreifen wird, um diesen Verlegungen des unterzeichneten Ab- oder überwiesen werden. Wassen und Munition werden aufgetauft. richten, er ist weit überlegen; doch bie Betriebsleitung mus tommens Ginhalt zu tun. Wenn dieje Handlungen nicht in ganz Tie deutschen Soldaten werden entlassen, die polnischen zurüd frei beweglich wie bisher in der Privatindustrie bleiben, der turzer Zeit aufhören, würde sich die Oberste Geeresleitung der gehalten, damit die olen auch die Militärgewalt in Händen Staat darf nicht Betriebsleiter fein. Bei der Tabakindustrie Verbündeten verpflichtet sehen, Anordnungen zu treffen, um diesen baiten tönnen. liegt der Fall relativ einfach: hier ist Export faum in Frage; ein Ende zu machen. auch find nicht nur Mustergroßbetriebe vorhanden, sondern deren hygienische Ueberlegenheit so fraglos, daß schleunige lebernahme der Produktion der gesamten Kleinbetriebe in die Hand der vorhandenen Großbetriebe im Einvernehmen dah die Ausführung der unerhörten und technisch undurchführbaren Haag, 16. November. Der zweite Vorsitzende der foztal- mit Hygienifern und Fabrifinspektoren ohne weiteres durchBedingungen Ausschreitungen unausbleiblich sur demokratischen Arbeiterpartei da per erflärte in der zuführen ist; unter angemessener Entschädigung der betroffeRolge enben werde. Die Schuld für diese Ausschreitungen fält geftrigen Situng der 3 wetten Rammer, die sozial nen, zum Teil halbproletarischen Eristensen der bisherigen fouit jeg und 首 Sukunft ausschlichlich der alliierten demokratische Arbeiterpartei wünsche feine Gewalt, sie wünsche Kleinbetriebe. So ist industrieweise, nicht schematisch die notwendigen Reformen auf demokratischer und geordneter vorzugeben: für jedes der nicht schon erpropriationsreif geGrundlage. Er wolle auch feine Arbeiter- und Soldatenräte. mordenen Gewerbe ist ein Nat von Fachleuten, ergänzt durch Schaper sprach im Namen ver ganzen sozialdemokratischen hervorragende Techniker, Kaufleute, Bankdirektoren ufm., Kammerfraktion. einzulegen, der die Vorschläge für die Sebung des Betriebes auf Grundlage der„ Bergesellschaftung der Produktionsmittel" auszuarbeiten hat..
Schwierigkeiten der Räumung.
och.
Die deutsche Oberste Heeresleitung bai darauf erwidert: „ Die deutschen Bevollmächtigten haben bei den Besprechungen fchriftlich und mündlich immer wieder aufs eindringlichste betont,
cercoleitung zu
torps bilden.
Gegen die an Uncecht erhobenen Vorwürfe erhebt die deutsche Oberste Sceresleitung Broick und betont erneut, das die Weiter verfolgung der bisherigen Methoden seitens der alliierten Seeres. leitung ihr wirffame. Maßnahmen zum Schus der eigenen wie der feindlichen Bevölkerung sowie für Schus und VerDer verschärfte Terror in Rußland. pflegung ber eigenen Truppen unmöglich mache. Sie regt b) für die 2andwirtschaft: Ausbildung einer Stockholm , 16. November. ( EU) Die Sowjetregierung gibi genügenden Bahl hervorragend begabter und ganz neu burchernent an, dah ber von allen Völkern erfehnte Waffenhillstand in einem Geiste durchgeführt offiziell bekannt, daß der Tod des Kommissars Wolodoiski mit dem zubildender Betriebsleiter, die sowohl Landwirtschaftswissenwird, der die Wahrung der Menschlichkeit bei Erschießen von 500 und der Tod Gripfis mit dem von 550 Bürgern schaft als auch Technik im allgemeinen sowie alles das studiert Freund und Feind nicht ausschließt." aus Petersburg gerächt wurde. Ein Teil der Opfer wurde in baben müssen, was ihnen ermöglicht, organisatorisch erfolgZur Sache selbst bemerkt die beutsche Oberfte Heeresleitung, Petersburg felbft erfchoffen, ein anderer nach Kronstadt gefchickt. reich zu wirken. Mangels genügender Erwerbsaussichten hat daß es sich nach ihr gewordenen Nachrichten meistens um Aus. Die Matroien warfen jedoch die Opfer schon unterwegs ins Meer. es bisher an solchen Gutsleitern ersten Ranges stark gefehlt; schreitungen der Bevölkerung gegen die wohlhabenden Klassen ebenso In der Gegend von Sieftrerienzt wurden Hunderte von die Kurzfichtigkeit der Groß- und Kleingrundbefizer hat sich Leichen vom Meer ans Ufer gespült. roie gegen deutsche Soldaten handelt. mit der eigenen mangelhaften Leistung oder mit der von