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Der Demokratische Wolfsbund will alle diejenigen sammeln, die den Wandel der Zeit anerkennen, an einer neuen Ordnung auf demokratischer Grundlage mitarbeiten wollen und die unber­zügliche Einberufung einer Nationalversamm Iung fordern.

Hauptmann, Prof. Herkner, Prof. Meinede, D. Fried- Verantwortung für den Ausbruch des Krie- 1 Die Versammlung von Angestelltenräten im Heidelberger rich Naumann, Walther Nathenau, Prof. Schleich, ges abzunehmen. Die Verantwortung hat sie nur dafür brachte einmütig folgende Entschließung: 60 000 hier durch thre E. F. v. Siemens, Stegerwald, Prof. Graft Troeltsch, libernommen, daß der Krieg, soweit es an ihr lag, nicht mit Angestelltenräte vertretenen Angestellten der Berliner Industrie­Prof. Alfred Weber. der Zerschmetterung Deutschlands enden sollte. hr Wort und Handelsuvelt erfläven: Die Angestelltenräte vertreten mit und hat sie bis zum Schluß treulich gehalten, so daß alle Welt weiß, meinsamer, freier Entschließung schaffen sie die Wirtschaftlichkeit neben den Unternehmern die Interessen der Angestellten. In ge. daß nicht sie, sondern nur die früheren Machthaber Schuld ihrer Unternehmen und der darin werftätigen Kopfarbeiter. Ge­an der Niederlage tragen. Jegt, da das Unvermeidliche ein- meinsam mit den Brüdern an der Werkbank schützen sie die Ehre getreten ist, setzt sie ihr Aeußerstes daran, dem deutschen Volfe und die Interessen des Proletariats." dennoch einen möglichst erträglichen Frieden zu gewinnen. Die Verantwortung für all das namenlose Unglück, das über das deutsche Volk hereingebrochen ist, fällt ausschließlich denen zu, die das konservative Blatt durch eine unehrliche Verschiebung der Verantwortungsfrage zu verteidigen versucht.

Fortschrittlich- nationalliberale Verschmelzung.

Prinzipielle Einigung.

Es fällt auf, daß die Herren v. Richthofen und Fisch bed, deren Namen unter dem Aufruf zur Gründung einer gänzlich neuen republikanischen Partei stehen, gleich zeitig an diesen Verhandlungen teilnehmen. Offenbar bes reitet sich eine große Einigung des gesamten liberalen Bürger­Die Arbeiterschaft steht vor der Frage, ob sie folchen Bestrebungen gegenüber in ihrer Zersplitterung be­harren will.

tums vor.

Lokal- Anzeiger" und Rote Fahne".

Ein Proteft der Firma Scherl.

Bom Breußischen Ministerium des Innern. Wie wir hören, ist die allgemein verbreitete Ansicht über die Stellung des Ünab­hängigen Sozialdemokraten Dr. Rudolf Breitscheidt im preu­kischen Ministerium des Innern insofern nicht ganz zutreffend, als Dr. Breitscheidt nicht unterstaatssefretär, sondern im Ministerium des Innern dem Volksbeauftragten Baul Hirsch( So­zialdemokrat) gleichgeordnet ist. Die Funktion eines Unter­ftaatsfefretärs hat der Demokrat Helmut von Gerlach .

Das neugebildete Demobilmachungsamt hat als Unterbau die Demobilmachungsfommissare( Regierungspräsidenten ) und die De mobilmachungsausschüsse( in den Städten und bei den Landkreisen). Diese Stellen sind es, an die mit Anfragen im Einzelfalle heranzutreten ist. Das Demobilmachungsamt felbft hat nur die a II­ge meinen Richtlinien zu geben und die Gesamtbewegung tunlichst in die richtige Bahn zu lenfen. Doch sind auch die an die oben genannten Stellen zu richtenden Anfragen auf den Auf­gabenkreis der Demobilmachung zu begrenzen.

Industrie und Handel.

Die Börse.

Die Beratungen zwischen den Führern der National­liberalen und der Fortschrittlichen Volkspartei über die Ver­schmelzung zu einer einzigen neuen Partei werden, wie die " National- Zeitung" meldet, fortgesetzt. An den Beratungen Der Verlag von August Scherl veröffentlicht eine längere Dar­nehmen von nationalliberaler Seite unter anderem die Herren stellung über die Besetzung jemes Betriebes durch die Spartatus. von Richthofen, Dr. Friedberg und Dr. Strese Gruppe mit Hilfe bewaffneter Soldaten. Bekanntlich hatte diese mann, von den Fortschrittlern die Herren Fisch bed. Besetzung zur Folge, daß der Lokal- Anzeiger" zwei Tage lang als Dr. Pachnide und Naumann teil. D Natl.- 3tg." "" Rote Fahne" erscheinen mußte. Dann gelang es der Regierung nimmt an, daß schon eine prinzipielle Ginigung am Montag, Ordnung zu schaffen. Der Vollzugsausschuß des Ar­erzielt ist und die neue demokratische Partei in fürzester Frist, beiter- und Cofbatenrates ordnete die Räumung des Betriebes an vielleicht schon in ein bis zwei Tagen, ins Leben gerufen Trotzdem erschien am 12. November Liebknecht in Beglei werden wird. tung von Rosa uremburg, Dr. Dunder usw. und ver­langten, daß der Verlag Scherl seine Einrichtungen zur Herstellung der Roten Fahne" zur Verfügung stelle. Der Befehl war mit unterzeichnet von Beerfelde , der bekanntlich gleich darauf, unseres Wissens auch gerade wegen dieser Angelegenheit, sein Amt niederlegte. Von irgendeiner Gegenleistung für die Herstellung Die Börse wurde Freitag nach einwöchiger Unterbrechung des Blattes war nicht die Rede, und Rosa Luremburg betonte, daß wieder eröffnet und verlief relativ fest, da die Banten in Unge­jede Gegenleistung höchstens freiwillig sein sollte. Der Befehl gewißheit über die Frage, ob eine Börse stattfinden wird oder nicht, langte aber nicht zur Ausführung. Das technische Personal( Seber die Aufträge ans Publikum zurückgaben, vorsichtige Firerdeckungen und Druder) hatte zwar das erste Mal die Rote Fahne" herge- bornahmen und das Interventionssyndikat dem Markt eine stellt, weil es glaubte, daß es sich um eine Maßnahme für die Re- Stütze bot. Der Erlaß zur Selbstzucht. gierung handele, jetzt aber verweigerte es nach Beratung in Keine Wiederherstellung der Befehlsgewalt in alter einer Versammlung, ebenso wie das kaufmännische Personal, die Form. Herstellung der Roten Fahne", solange der Verlag nicht erkläre, Das Telegramm der Wolfsregierung an die Goldaten daß er sie freiwillig und ohne äußeren Zwang drude. So ist die weitere Herstellung der" Roten Fahne" bisher unterblieben. Jm und Matrosen, in dem zur Selbstaucht aufgefordert wurde, um die Namen der Reich 3 regierung hat Genosse Landsberg am geordnete Durchführung der Waffenstilstandsbedingungen und der Sonnabend erklärt, daß sie die gewaltsame Wegnahme von Beitun Demobilisierung zu sichern, bat insofern zu Mißverständnissen gegen mißbillige und nicht mehr zulassen würde. führt, als teilweise die Befürchtung laut wurde, die Volksregierung Die Spartatus- Leute sollten sich ernsthaft überlegen, was sie wolle die Befehlsgewalt in der alten Form wieder herstellen. mit diesem Vorgehen erreichen. Die Herausgabe eines Blattes für Diese Befürchtung ist unbegründet. Es sei deshalb ihre Anhänger in Berlin berwehrt ihnen niemand. Es wird sich noch einmal hervorgehoben, daß die jetzt angeordneten Maßnahmen ja dann zeigen, ob ihre Anhängerschaft zahlreich genug ist, um ein für die fünftige Regelung der Befehlsgewalt nicht bindend find. Mit ihnen soll vielmehr nur im Interesse der Soldaten und solches Blatt existenzfähig zu machen. Was aber hat es für einen Zweck, den sanftmütigen Lesern ausgerechnet des Lokal- An­der Hemat das regellose Zurüdfluten der Truppen von den Fronten zeigers" eines Morgens eine Rote Fahne" auf den bürgerlichen verhindert und die Durchführung einer planmäßigen Demo­Frühstückstisch zu legen?! Gewiß wäre es lohnend, das Gesicht des Die Potsdamer Handelskammer verlangt die unverzüg bilisierung gefördert werden. Bei der Marine ist die genaue Dreisechserrentiers zu photographieven, der die als geistige Frühliche Erteilung von Notftandsaufträgen für die Industrie. Die und raide Durchführung der Waffenstillstandsfost gewohnte Milch der frommen Denfungsart plötzlich in gährend Durcharbeitung umfangreicherer Ausschreibungen und Aufträge in bedingungen von entscheidender Bedeutung. Wird sie nicht Drachengift verwandelt sieht. Aber zum Wikzemachen ist doch die gewährleistet, so besteht die Gefahr, daß der Waffenstill Beit zu ernst. stand in Frage gestellt, Helgoland , Kiel und Hamburg befeßt und wegen Richterfüllung der Waffen­fastandsbedingungen die Feindseligkeiten wieder

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Die Frauen im Arbeiterrat.

Am Sonnabend änderte sich das Bild völlig. Die Börse war ausgesprochen matt, besonders für Montan und Rüstungswerte, während Schiffahrtswerte mit Ausnahme von Hanja ziemlich be­hauptet waren. Charakteristisch für die Tendenzen des Kapitals ist, daß die Aktien der Unternehmen, die vermutlich unter fran zösische Staatshoheit fallen werden, sehr gekauft werden: ss Lothringische Montanaftien, wie Nombacher und Aumes- Friede oder

elsässische Kaliwerte. Sehr fest sind erotische Renten.

Die Mattigkeit der Sonnabendbörse erklärte sich unschwer daraus, daß die Börse endlich merkt, daß die Revolution nicht zur höheren Ehre des Kapitals geschehen ist und daß sie in der Erhöhung der Kriegssteuerrücklage auf 80 Proz., die die Regierung am Sonn­abend angeordnet hat, einen Vorgeschmad künftiger Steuerfreuden

bekommen hat.

den Bureaus der gewerblichen Unternehmungen, die Beschaffung des notwendigen Rohmaterials, die technische Anstellung der Be triebe nehmen an sich schon eine Zeit von mehreren Wochen in An­spruch, so daß an die Ausführung dieser Aufträge erst nach Wochen oder Monaten herangegangen werden könne.

Leste Nachrichten.

Holländischer Sozialistenkongreß.

Rotterdam , 16. November. Heute wurde der Stongreß eröffnet,

Die

aufgenommen werden. Das will gewiß niemand. Aus dem Parteivorstani wird uns mitgeteilt: Die sozialdemo­Deshalb iſt nach dem Aufbau der bisherigen Heeres- fratischen Frauen haben unter der Leitung des Parteivorstandes organisation bei der Demobilisation und der Waffenstilstands- und im Auftrage der Groß- Berliner Genossinnen an den Vollzugs­bedingungen die Mumifung der Offiziere mit ihren technischen und rat des Arbeiter- und Soldatenrates das Erfuchen gerichtet, zwei militärischen Kenntnissen erforderlich. Lediglich diesem Zwede sollte Frauen, je eine von jeder Richtung, mit Siz und Stimme in seine die Maßnahme der Reichsregierung dienen. Dabei ging fie von der Mitte aufzunehmen. Daneben soll ein bom Vollzugsrat bei fast allen Truppentörpern durchge ührten Voraussetzung aus. Des Arbeiterrates anerkannter Frauenbeirat daß die Offiziere im Einvernehmen mit den Soldatenräten handelten. alle speziellen Frauenangelegenheiten, wie sie die Demobilisierung der von der sozialdemokratischen Arbeiterpartei und den nieder­Davon soll durch unsere Aufforderung nichts geändert werden, und die Uebergangszeit mit sich bringt, erledigen. Von unserer ländischen Gewerkschaftsverbänden einberufen worden war. Pflicht der Mannschaften und Offiziere ist es, durch verständiges Seite find dafür bereits sieben Frauen gewählt. Zwei Genossinnen Zusammenwirten das über unser Land hereingebrochene Unglüd find beauftragt worden, den Antrag persönlich dem Vollzugsrat des Resolution, die dem Kongreß vorgelegt wurde, appelliert an die nach Möglichkeit zu lindern. Arbeiter und Soldatenrates zu überbringen und, wenn nötig, organisierte Arbeiterklasse der Ententeländer, mündlich zu begründen. Es sind Schritte getan, auch in dieser die Friedensbedingungen derart zu beeinflussen, daß die große Frage eine Verständigung mit der Zeitung der 11. S. B. herbei. Aufgabe, die die deutsche Revolution nicht allein im Interesse des deutschen Voltes, sondern aller Völker zu erfüllen hat, nicht durch zuführen. eine Lähmung des Wirtschaftslebens und eine hungernde Bevölke­rung gehindert werde. Es wird dann für Holland eine Reihe von Forderungen gelt, darunter: Allgemeines Frauenstimm­aller Betriebe, die sich dafür eignen, Beseitigung des Streit. recht, Abschaffung der Ersten Kammer, Sozialisierung gefehes von 1903, Einführung von Staatsrenten vom 60. Lebensjahre an, Annahme der internationalen Forderungen der Gewerkschaften auf dem Gebiet der sozialen Gefeßgebung( Berner Programm), sofortige Ginführung des gefeßlichen Achtstungentags. Der Kongreß beschloß die Ernennung eines Aktionsfomitees... Zur Erreichung des Geforderten soll jede Form der Demonstration, auch die der allgemeinen Arbeitseinstellung benüßt werden.

Die erste Schrift über die deutsche

Revolution.

Im Verlag für Sozialwissenschaft ist soeben eine Schrift über die vollzogene Ceutiche Revolution. Des Bottes Sieg und Bu funft" erschienen, die von unserem Redaktionstollegen und Genofien Erich Stuttner verfaßt ist. Die Broschüre schildert in furzen Strichen die Entwicklung der ungeheuren Umwälzung, um sodann im Sinne des sozialdemokratischen Programms ibre ferneren Biele barzustellen. In den Arbeiter und Soldatenräten sieht Stutiner Kampforganisationen, nicht dauernde Verwaltungseinrichtungen. Das beste Kriegsschiff ist der schlechteste Handelsdampfer. Er legt dar, warum die ruifiche Sowjetverfassung den sozialdemokratischen Begriffen von Recht und Freiheit widerspricht und die Einberufung einer fonftituierenden Veriammlung notwendig ist. Das Schriftchen, das uns im Kampfe für unsere Jdeen eine gute Waffe ist, ist durch seinen billigen Preis, 25 Pf, zum Massenvertrieb

geeignet.

Die Verantwortung für den Krieg. Konservative Verschiebungsversuche.

Aus dem Lande hören wir, daß hier und da auch Frauen in die Arbeiterräte gewählt worden sind. Es ist zu wünschen, daß dies überall geschieht. In Zukunft sollen in Deutschland die Frauen als bollwertige Staatsbürger anerkannt werden. Das ist von der neuen Regierung angekündigt worden. Ganz folgerichtig können die Frauen verlangen, daß ihre zweifellos wertvolle Hilfe auch jetzt schon in Anspruch genommen wird.

Unabhängigkeit der Gerichte.

Berlin , 16. November. Im Anschluß an die Verfügung der preußischen Regierung vom 14. d. W. über die Zuständigkeit der Bebörden weifen wir darauf hin, daß die Unabhängigkeit der Gerichte nicht angetastet werden darf. Es ist daher unzulässig, wenn

feitens eines Arbeiter und Soldatenrats, wie es boraelommen ist, angeordnet wird, daß die Urteile der Gerichte dem Arbeiter- und Soldatenrat zur Genehmigung vorzulegen sind. Berlin , 16. November 1918.

Die preußische Regierung. gez. Hiric. Ströbel. Braun. Eugen Ernft. Adolph Hoffmann . Dr. Rofenfeld.

Revolutionäre

Troelstra ist nicht anwesend. Vliegen sprach über die Er­eignisse der letzten Woche und sagte: Gegenüber revolutionären Plänen ist die Regierung gewappnet. Pläne haben im Augenblid teine Aussicht auf Er. folg. Ohne jeden Zweifel wird eine Mehrheit im Lande gegen eine Revolution Widerstand leisten. Andererseits wird allgemein anerkannt, daß tiefgehende Reformen kommen müssen. Wir sind Republikaner , aber eine außerordentliche Bedeutung hat dieser Punkt in unserem Lande nicht. Die Frage würde drin. gend werden, wenn das Königtum den Fortschritt hindert. Redner betonte, daß der Kongreß entschieden Front gegen Wijnkoop und Genossen( sozialdemokratische Partei) nehmen müsse.

Deutschnationale Studenten auf dem Boden der Regierungs­politik". Am Sonnabend fand in der neuen Aula der Universitāt Oudegeest führte aus: Die niederländische Gewerkschafts­eine von Stubenten einberufene Versammlung aller Studierenden bewegung beabsichtige nicht, ben gefeblichen Weg zu verlaffen. Wir statt, in der Zeitfragen und studentische Angelegenheiten besprochen haben bisher gegen die Bourgeoisie, aber auch gegen die Anarchie werden sollten. Nach einer heftigen Debatte über verschiedene Re- gekämpft. Glaubt man, daß wir jetzt hinter der Anarchie herlaufen folutionen wurde zum Schluß von den früher nationalistischen Ele- werden? Wir führen die Arbeiter nicht nach einem Abgrunde. Wit menten( V. d. St. usw.), die jetzt angeben, auf dem Boden der werden das Programm morgen definitiv feststellen und es der Ne­Regierungspolitik" zu stehen, der Beschluß durchgebracht, daß von gierung vorlegen und eine schnelle Antwort verlangen. Wenn die der am Dienstag stattfindenden Versammlung aller Studenten Regierung dann sagt, wir tun es nicht, dann haben wir das Mittel Ausländer ausgeschlossen sein sollen.( So steht man des Streifs. auf dem Boden der Regierungspolitif" 1)

Die fonservative Kreuzzeitung" flagt zum Erbarmen darüber, daß die Lügen unserer Feinde von unserer Schuld am Kriege" jetzt im eigenen Lande für wahr genommen wer den. Sei denn, fragt sie, das deutsche Volk vier Jahre lang ein Haufen von Narren und Kindern gewesen? Habe nicht die Reichstagsmehrheit durch Bewilligung der Kriegskredite die Verantwortung für den Eintritt in den Krieg, wie für feine Fortführung dem Kaiser und der Regierung abgen om men?" Demgegenüber müssen wir doch feststellen, daß am 4. August 1914 Genosse Hugo Haase im Namen der So­zialdemokratischen Reichstagsfraktion folgendes erklärt hat: Die Folgen der imperialistischen Politit, durch die eine Aera des Wettrüstens herbeigeführt wurde und die Gegensäbe zwischen den Völkern verschärften, sind wie eine Sturmflut über gang Guropa hereingebrochen. Die Verantwortung hierfür fällt den Trägern dieser Bolitik zu. Wir lehnen sie ab. Die Sozialdemo­traten haben die verhängnisvolle Entwidelung mit allen Kräften befämpft, und noch bis in die letten Stun­den hinein baben sie durch machtvolle Mundgebungen in allen Verschwundene Inschriften. Am Kopf der Kreuzzeitung " Ländern, namentlich im innigen Einbernehmen mit den fran- standen bisher die Worte: Mit Gott für König und Vaterland. zösischen Brüdern, für Aufrechterhaltung des Friedens gewirkt. Sie sind verfhevunden. Daß die Deutsche Tageszeitung" ihre Ihre Anstrengungen find vergeblich gewesen. Jebt stehen wir vor Flagge für Kaiser und Reich" eingerollt hat, erwähnten wir be­Der ehernen Eatjade des Krieges. Une drohen die Schrednisse reits. Feststellen wollen wir mir, daß beide Zeitungen ihre Firmen feindlicher Invasionen. Nicht für oder gegen den Krieg haben schilder ohne jeden äußeren 8wang heruntergenommen wir heute zu entscheiden, sondern über die Frage der für die Ver- haben. Sie sind lediglich ihrem eigenen Antrieb, ihrem oft beton­heidigung des Landes erforderlichen Mittel. Nun haben wir zu fen unverbrüchlichen monarchischen Tomgefühl gefolgt. denten an die Millionen Volksgenossen, die ohne ihre Schuld in Friedenskaiser im Ausverkauf. In den Alldeutschen Blättern" werden u a. folgerbe Bücher zu stark herabgesetzten Preisen an­Damit ist in flarster und schärfster Weise ausgesprochen, geboten: 25 Jahr Friedenstaijer, Kaiser Wilhelm II. , Kaiserin daß es der Sozialdemokratie niemals einge. Friedrich. Das Haus Hohenzollern usw. Um gang mit diesem Ar­fallen ist, den früheren Machthabern ihre titel zu räumen!

dieses Verhängnis hineingerissen sind usw.

Die am Freitag von Studenten begründete Sozialistische ochschulpartei erhebt energisch Protest gegen den geftrigen Beschluß.

Amerikanische Gewerkschaften zum Frieden. Laredos( Texas ), 15. November. ( Drahtlos.) Unter dem Vorsitz von Samuel Gompers fand heute hier eine pan- ameri fanische Arbeiterfonferenz statt. Die American Fede ration of Labour brachte eine Resolution ein, die folgende Prin zipien für den Frieden enthält: Einigung der freien Völker der Welt zu gemein famem Wunde für eine wirkliche praktische Rusammenarbeit. Seine politische und wirtschaftliche Beschränkung, die einfach zum Zwecke hätte, einige Nationen zu begünstigen und andere zu verknüppeln oder zu behindern. Reine Repres­alien, die auf rachsüchtigen Absichten und auf dem be­stimmten Wunsch, zu schaden, beruhen, sondern nur um offenbares Unrecht zu fühnen. Anerkennung der Rechte der kleinen Nationen und des Grundfahes, daß kein Volt unter eine Herrschaft gezwun gen werden darf, unter der es nicht leben will.