Gewerkschaftsbewegung
Achtung! Arbeiter und Arbeiterinnen der Metallindustrie Groß- Berlin!
Nach der Bekanntmachung des Vollzugsrats betr. die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Interessen der Arbeiter und Arbeite rinnen in den Betrieben machen wir darauf aufmerksam, daß jede Forderung wirtschaftlicher Art erst nach vorheriger Berständigung mit der Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Angriff genommen werben darf. Deutscher Metallarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin .
Coben
Revolution und Handlungsgehilfen Tautet das Thema einer Ver ammlung, die von der Arbeitsgemeinschaft faufmännischer Verbände, dem Katholischen Verband der weiblichen faufmännischen Angestellten und Beamtinnen Deutschlands und dem Kaufmännischen Verband für weibliche Angestellte E. V. zum Montag, den 18. November, abends 7 Uhr, nach dem Deutschen Hof, Ludauer Str. 15, einberufen ist.
Groß- Berlin
Die Versammlungen am Sonntag. Die volle Versammlungsfreiheit der Revolution hat das politische und gewerkschaftliche Leben mächtig aufgerüttelt. Es gab auf den Straßen zahlreiche Aufzüge von Soldaten, rote Fahne und Regimentsfapelle voran. In den Sälen versammelten sich Arbeiter und Angestellte aller Art zu Rundgebungen und Wahlen. Neue politische Vereinigungen warben Mitglieder. Wir greifen aus der Ueberfülle das Folgende heraus:
Die Post- und Telegraphenbeamten bersammelten fich in drei Sälen. Ein Spartafusrebner fand Abbehnung. Generalsekretär Remmers berichtete über ein Ge spräch mit Genossen Ebert, der ihm versichert hatte, die Regierung werde die erworbenen Rechte der Beamten achten. Remmers forberte einen einheitlichen Gewerkschaftsverband, der 2 Millionen Beamte umfassen würde. Genosse Dittmann jagte den Beamten die Berücksichtigung ihrer gerechten Wünsche zu
Die Angestellten
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beyligen entfanden, audyngasten, two ewe Berpflichtung erga| Opposition ein, Me ton ngangen er fingigen un bez nicht besteht. Die Genossenschaft hat diese Zugeständnisse als un- Spartatusgruppe ausging und sich während der ganzen Nede in zulänglich abgelehnt mit der Erklärung, daß sie an neue, dauernden Unterbrechungen geltend machte. Heilmann parierte brückende Bedingungen geknüpft seien! Die einzige von den alle Zwischenrufe wißig und schlagfertig und schloß seine Rede mit Bühnenleitern gestellte Bedingung besteht darin, daß ihre Mit dem Ausblick in eine freie und schöne Zukunft. Gin großer Teil filmen, damit Proben und Vorstellungen ermöglicht werden. famen sodann die Opponenten ausgiebig zu Wort, und es folgten glieder in Zukunft während der Dauer ihrer Tätigkeit nicht der Anwesenden spendete ihm starken Beifall. In der Diskussion Diese Forderung mußte gestellt werden, weil nach den überein- die bekannten Anschuldigungen gegen die Regierungeſozialisten und stimmenden Erfahrungen aller Bühnenleiter infolge des filmens den" Borwärts", gegen welche Vorwürfe wiederum die Anhänger der Betrieb ihrer Theater in Frage gestellt und ihre fünstlerische der Mehrheitspartei und Arbeiterjugend sich energisch zur Wehr setzten. Rechtsanwalt Broh wandte sich auch gegen Heilmann Arbeit und Aufgabe aufs äußerste gefährdet worden ist." Der geschäftliche Leiter der Bolfsbühne( Theater am und die Mehrheitspartei, jo daß ihm Heilmann erwiderte:„ Sie Bülowplay) erklärt, daß diese Bühne für sich nicht in der Lage haben ja voriges Jahr noch an der J. K." mitgearbeitet, ich habe wäre, die von den übrigen Bühnenleitern angenommenen Forde jetzt noch einen Artife! von Ihnen liegen, der sich gegen den rungen wegen der Höhe der Zugeständnisse zu erfüllen. Bortvärts" richtet, weil er Ihnen zu radifal schrieb, und nun sind Sie bei den Unabhängigen." In der Versammlung des Genossen Barth zeichneten sich die Diskussionsredner der Freien" durch besondere Verworrenheit und unreife aus. Sie proflamierten schärfiten Kampf gegen die Einberufung der Nationalversammlung , forderten aber das Wahlrecht dazu für alle Achtzehnjährigen. Sie wollen teine Nationalversammlung, sondern schenken nur den Arbeiter- und Soldatenräten ihr Vertrauen( diese Mäte aber fordern die baldige Einberufung der Nationalversammlung ). Sie wollen feine Nationalversammlung, sondern wollen die Entscheidung über die fünftige Staatsform in die Hände des Voltes legen. Was wollen sie nun? Hier ist jedenfalls für sie ein Stoff, an dem sich ihr Denten noch weiter zu üben haben wird. Und Kritik ist eine sehr eine Resolution der Freien Jugend" angenommen. verantwortungsvolle Arbeit im Dienst der Wahrheit Zul.zt wurde
An die wachthabenden Soldaten, Berlins ! Eine einheitliche Regelung des Wachtdienstes in Berlin ist im Interesse der Ruhe und Ordnung dringend notwendig. Sämtliche Wachen, die bereits in Berlin bestchen( auf Anfordern von Bebörden und öffentlichen Gebäuden), wollen daber unverzüg= lich bei der Kommandantur schriftliche Anmeldung über Stärke und 3 med einreichen.
Der Erfie Kommandant: Otto Bel, DA BL
An die Soldaten des Sicherheitsdieuftes. Sämtliche Soldaten, die im Sicherheitsdienst des Bolizeiprä fidiums tätig sind, werben berpflichtet, fich Montag, den 18. November 1918, mittags bünftlich 12 Uhr, im Polizeipräsidium ( Lichthof) ein Aufinden, auch sämtliche Bevierwachen und Bosten ohne Ausnahme. Es sind mitzubringen:
polizeiliche Anmeldung,
Invalidenkarte oder Militärpanieze foute fämtliche Waffen und Armbinden.
Diese Zusammenkunft bat den 8wed, bie Sicherheits. truppen einzuteilen, die Löhnungs-, VerpfleAungs- und Bekleidungsfrage zu reg in. Wer dauernd in dem Sicherheitsdienst des Polizeipräsidiums bleiben will, muß Das Kommando des Sicherheitsdienstes erscheinen. im Bolizeipräsidium.
Barteigenoffen! Nägt die Zeit!
Boitsfürforge.
Mehr als sonst bemühten sich in letzter Zeit die gemben der privatkapitalistischen Versicherungsgesellschaften, in den Krejsen der Arbeiterschaft Versicherungen abzuschließen. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und Mißbrauch des Namens der von den Deut ichen freien Gewerkschaften und den Konsumgenossenschaften ge gründeten Volksfürsorge gelang es ihnen auch, Versicherungen ab Organisierte Arbeiter und Arbeiterinnen versichern zuschließen. fich und ihre Angehörigen auf jeden Fall nur bei der Volksfün sorge, Engelüfer 18, die unter Ausschaltung jeder Erwerbetendenz den Versicherten die Versicherung zum Selbstfostenpreise liefert. Aufnahmen nehmen alle Vertrauenspersonen der Gewerkschaften sowie die Verkaufsstellen der Konsumgenossenschaft entgegen. Die Mits arbeiter der Volksfürsorge versammeln sich am Dienstag, den 19. November, abends 7½ Uhr im Saale des Gewerkschaftshauses, Engelufer 15, anede Entgegennahme weiterer Jnstruktionen.
Werbet Mitglieder für die Sozialbemofcatiſche personen umfaßt, wählte gestern in einer über 2000 Personen
Bartel!
Aufnahmefchetne find in allen Zahlstellen and im Bezirkssekretariat, Lindenstr. 3 in Empfang zu nehmen.
traten im Zirkus Busch zusammen. Dieser war überfüllt, so daß eine zweite Versammlung unter freiem Simmel stattfinden mußte. Es sprachen Aufhäuser, Geisler, Krüger, Friß Schmidt vom Zentralberband u. a. Bankbeamter Marg leitete. Präsident Ridelt be richtete über die Bewegung der Schauspieler. Eduard Bernstein sagte, daß die Angestellten vielleicht einmal berufen seien, die Leitung der Unternehmungen in die Hand zu nehmen. Eine Ent schließung wurde angenommen, in der es heißt, daß der Plaz Die Ernährung der zurückflutenden Soldaten. der Angestellten an der Seite der Arbeiter fei. Die Angestellten wollten keine Vorrechte vor anderen Stimden, erwarten Um die Ernährung der in Berlin anfomnienben Truppen sicher. aber von der Volksregierung, daß den Kopfarbeitern diefelbe zustellen, hat der Bevollmächtigte für das Ernährungsvesen, Staats. Förderung gewährt wird wie allen arbeitenden Schichten. Sie for- jefretär Wurm, Vereinbarungen mit dem Lebensmittelverband dern dringlich für die Uebergangszeit das Recht auf Wiederein Groß- Berlin und der Zütendantur des Gardekorps dahin getroffen, ftellung der Kriegsteilnehmer, Arbeitsbeschaffung, öffentlich daß die hier ankommenden Soldaten Unterfunft und Ver rechtliche Arbeitsvermittlung auf paritätischer Grundlage, pflegung erhalten, und ferner vereinbart, daß an die hier aus bereichsgefeßliche Arbeitslosenunterstübung und Schutz bor Gehaltsfürzungen und Massenentlassungen. Fur die fommende sebten Gebieten eintreffende Rivilbevölkerung Friedenszeit Schuß und Ausbau des Soalitionsrechts, Verbot durch das Rote Kreuz sowie den Vaterländischen Frauenverein auf der Konkurrenzklausel, Bestrafung von Geheimabkommen der Arden Bahnhöfen Berlins eine warme Mahlzeit verabsolgt wird. Die beitgeber, Schaffung einer gefeßlichen Interessenvertretung, fieben. Bahnhofsmission der Kriegsamtsstelle in den Marten übernimmt ftündigen Höchstarbeitstag vollständige Sonntagsruhe, Siebenuhr- die Unterbringung der Obdachlosen. Entsprechende Anordladenschluß, freien Wochenhalbtag und Ernennung von Handels- und nungen für das Reich find in Borbereitung und erfolgen baldigit
Betriebsinspektoren.
Die Lehrer
tagten in ber Singalabemie. Lehrer Tews pradh ber bie Etnbeitsschule.
Die Journalisten wählten im Sarmoniumssaal den Chefredaktent Marg unb als foinen Stellvertreter den Chef der Reichskanzlei Genossen Kurt Baate in den Arbeiter und Soldatenrat. Hermann Suder mann forderte gemeinsames Vorgehen mit den Bühnenschrift. stellern. Ge wurde ein neungliedriger Journalistenrat gewählt. Verſchiedene Redner sprachen für Umbau der bestehenden Organi
fationen auf geverfschaftlicher Grundlage.
Die Eisenbahnbeamten
mählten amei Mitglieder zum Arbeiter- und Soldatenrat und er fuchten die Regierung, ihnen Gelegenheit zu geben, durch unverzüa lich zu wählende Beamtenausschüsse an der Regelung ihrer Dienst, Besoldungs- und Rechtsverhältnisse mitzuarbeiten.
Die Deutsch - Desterreicher Groß- Berlins bemonstrierten in einer Versammlung, in der Brof. Seriner und St. Großmann sprachen, für das Recht Deutsch - Desterreichs auf Selbstbestimmung und für den Anschluß an Deutschland .
Bühnenleiter und Bühnenangehörige. Aus der Genoffenfchaft beutscher Bühnenangehörigen wird uns geschrieben: Die Verband bungen des Vertrauensmännerausschusses der Berliner Bühnen angehörigen mit dem Verbande der Berliner Bühnenleiter sind Leider gescheitert. Eroß unseres Entgegenkommens find unfere Forderungen von den Bühnenleitern nicht erfüllt worden. Gie haben uns zwar unzulängliche Zugeständnisse gemacht, dafür aber neue drückende Bestimmungen uns auferlegen wollen. Es findet daber am Mittwoch, den 20. November, vorm. 11 Uhr, im Beethovensaal der Philharmonie eine Versammlung aller Bühnenangehörigen Groß- Berlins statt, in der über die weite ten Maßnahmen Beschluß pefaßt wird.
Eine Erklärung der Gardeunteroffiziere.
Die am 16. Rovember in den Germaniafalen, Berlin , ett gehabte Versammlung von girta 4000 aftiven Unteroffizieren des Garde- Korps, III. Armee- torps, und sämtlicher im Bereiche Groß Berlins befindlichen militärischen Dienststellen hat nach Erörte. rungen von giftenafragen den Beschluß gefaßt, daß eine Abordnung der Reichsleitung erklären soll: Die Vereinigung der genannten Berufsgruppen begrüßt die politische Frei beit stellt sich den bestehenden Organisatoren zur Aufrechterhaltung der Freiheit und Ordnung sofort mit allen Sträften zur Ver fügung und gelobe der neuen Regierung, sie bei dem Ausbau des Staates tatfräftig zu unterstüben." Sie gibt der Hoffnung Ausdrud, daß die neue Regierung fie in ihrem wirt schaftlichen Fortfommen und beim Uebertritt in den Zivilberuf in ihren bisherigen Rechten sichere und verbessere.
Auskunft über das Waffenstilstandsablommen. Die Stegie rung gibt im Interesse der Einbeit und der Durchführung des Waffenftillstandsvertrages bekannt, daß Behörden und Private Aus funft über den Inhalt des Waffenstillstandsabkommens bei dem Vorsitzenden der Waffenstillstandekommission, Staatssekretär Erz berger , Budapester Straße 14, erhalten lönnen.
Die gesamte Berliner Lehrerschaft, die nach Feststellung 8100 starken Versammlung zum Arbeiter und Soldatenrat: Direltor Dr. Artur Buchenau , Lehver W. Flügel, Lebrer G. Menzel, Meltor H. Rebhuhn, Lehrerin Fräulein Gertrud Kunze, Lehrerin Fräulein Maraarote Frist, Fortbildungsschullehrer Gwald Baar, Fachlehrerin Fräulein Louise Bringmann. Je 1000 Mitglieder der Die Versammlung Berliner Lehrerschaft stellen einen Vertreter.
hält es unter den gegenvärtigen Verhältnissen für ihre Pflicht. angesichts der schweren Lage des Vaterlandes alle Kräfte in den Dienst des Gemeinpohls zu stellen. Außerdem stimmte sie der Be gründung eines Arbeitsausschusses der gesamten Berliner Lehrerschaft zu, in den jebe Organisation auf ie 1000 Mitglieder einen Vertrauensmann entfendet.
Blindernde Nußen wurden in der Umgebung des Schlesischen Bahnhofes festgenommen. Dort war am Sonnabend nachmittag ein Transport ton 300 russischen Kriegsgefangenen angekommen, Das Transport um bon hier aus weiter befördert zu werden. fommando entfernte sich jedoch von den Gefangenen. Eine größere Anzahl von ihnen machte sich diese Gelegenheit zunube. Sie suchten Geschäfte verschiedener Art auf, angeblich um einzukaufen. Gine ganze Reihe von Geschäften wurde von ihnen bestohlen. Der Leiter des Sicherheitsdienstes entsandte sofort eine Abordnung, der es gelang, 15 der Ruffen einzufangen. Sie wurden in das Militär gewahrsam eingeliefert.
Gine erschütternbe Tragiste fptefte Rich gestern nochmittag auf einem Schleppfahn am Schöneberger Ufer ab. Dort liegt an der von der Gendt- Brüde der Schiffe eigner Krüger mit seinem Stahn. Auf diesen besuchte ihn gestern nachmittag fein 24 Jahre alter Sohn Rudolf, ber als Soldat auf Urlaub weilt. Aufer Vater und Sohn waren die Mutter und die Brourt des jungen Mannes anwesend. Das Brautpaar ariet im Laufe des Gespräches in einen heftigen Streit, in deffen Verlauf der junge Mann seinen Starabiner, den er noch bejak, zur band nahm. Als nun die Mutter zwischen die Streitenden trat, stich der Sohn den Karabiner so beftig auf den Fußboden, daß sich diefer entlud und die Kugel der Mutter von unten in den Kopf drang Das Geschoß riß der Mutter die untere Gesichtsbälfte weg und verletzte fie so schwer, daß fie bald darauf verschied. Der Sohn wurde, als er das Unglüd jab, vom Schmerz so überwältigt, daß er völlig zusammenbrach und sich sofort der Bolizei zur Verfügung stellte. Völlig zerfnirscht und aufgelöst wurde er von diefer in Gewahriam genommen. Die Leiche der 48 Jahre alten Frau Krüger, geborene Schulz, wurde beschlagnahmt und nach dem Schaubause gebracht.
vartafu8 in Spandan."
Zu der so betitelten Rotia in Rr. 815 bes Vorwärts" erhalten mir folgenden Bericht: Eine stürmische Vollversammlung des Spanbauer Soldatenrates fand gestern abend im Spandauer Ratbause statt. Die Mißstimmung der Soldaten gegen die zerstörende Agitation Liebknechte tam sehr start zum Ausdrud. Man war der allgemeinen Auffassung, daß eine freiwillige Disziplin bei den Truppen notwendig ist, um den Sicherheitsdienst in der Stadt und für alle technischen Institute aufrechtzuerhalten. Durch Reden bestimmter Art wird die Ruhe und Sicherheit sehr in Frage geDie Soldaten wenden sich mit aller Entschiedenheit auch stellt gegen die Tätigkeit des Stadtkommandanten und verlangen eine Erklärung, ob der Vorstand des Spandauer Soldatenrates auf dem Boden der Regierung Ebert Haase stehe oder nicht. Auf wiederholtes Drängen gab dann ein Borstandsmitglied des Spandauer Soldatenrates die Erflärung ab, daß er auf dem Boden der Regierung Ein Antrag, dem Vorstand das meitere BerEbert- Haase stehe trauen der Versammlung auszusprechen, wird mit großer Mehr
Eine Neuwahl des Spandauer Soldatenrates wird
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Der jungdemokratische Ausschuß, dem die Organisterung einer bürgerlich- demokratischen Bartei obliegt, veranstaltete am Sonntag eine Versammlung im Lehrervereinshaus. Der große Saal war vollständig gefüllt. Eine Reihe von Rednern tam zum Wort. Sie botonten, das liberale Bürgertum müsse fich endlich auf sich selbst besinnen und zur Vertretung seiner politischen Anschauungen sowohl nach rechts wie nach links Stellung nehmen. Alle Redner traten mit Entschiedenheit für die demokratische Republik ein, aber über das, was in sozialer Hinsicht werden soll, waren die Meinungen durchaus von bürgerlichen Anschauungen getragen. So will Fraulein Israel, die sich als Vertretor in der Angestellten ausgab, diese als neuen Mittelstand erhalten wissen. Sie warnt vor einer ProDer Verband der Berliner Bühnenleiter hat in dem farveben. letarisierung der Angestellten. Friedrich Naumann hält die Ver ben Konflikt zwischen Bühnenleitern und Bühnenangehörigen fich an wirklichung sozialistischer Forderungen in gewissem Maße für un den Berliner Polizeipräsidenten Eichhorn gewandt mit dem Gr. vermeidlich, anscheinend genügt ihm aber eine„ Barlamentarisiefuchen, ihm seine Auffassung in dieser Angelegenheit befannt zu rung der Industrie", das ist ein Mitbestimmungsrecht der Arbeiter geb n. Der Verband hat daraufhin heute das folgende Schreiben in den Betrieben. Im übrigen bält Naumann eine Bekämpfung beit abgelehnt. erhalten: des drohenden Bolschewismus für notwendig, doch dürfe man dabei wohl in der nächsten Vollversammlung des Spandauer Soldaten" Angesichts der hohen Rulturaufgabe des Theaters nicht bis zur Verteidigung des Gewesenen gehen. Folgende Re- rates stattfinden. halte ich es für dringend erwünscht, daß die Vorstellungen teine solution wurde angenommen:„ Die Versammlung stellt sich auf Unterbrechungen und Etörungen erleiden und Theaterleiter und den Boden des durch die Revolution geschaffenen deutschen vepuTheaterangehörige es sich angelegen sein fassen, im beider blitanischen Voltsstaates. Sie steht auf dem Standpunkt der vollen feitigen Entgegenfommen für eine gedeihliche, den be- Gleichberechtigung aller Staatsbürger ohne Unterschied des Gerechtigten Ansprüchen der Angestellten genügende Grundlage zur schlechts, des Verufe und des Glaubens. Nur auf der Grundlage Weiterführung der Unternehmungen zu suchen und zu finden. einer solchen Gleichberechtigung aller fann eine wahre Demokratie Zu diesem Behufe erscheint es mir in erster Linie erforderlich, die erstehen. Die Versammlung lehnt alle Bestrebungen auf das ent 2.benzbedingungen der geringst befoldeten Bühnenangehörigen schiedenste ab, die eine Klasse bevorrechten wollen und fordert die zufriedenstellend zu gestalten, und ich glaube, daß die Forderung volle Souveränität des ganzen Voltes. Diese kann nur zum Auseiner Mindeſtgage von 350 m. monatlich, mil rüdvirkender Straft brud kommen durch die Wahl einer Nationalversammlung auf brei vom 1. Oktober ab, durchaus berechtigt ist. Hinsichtlich aller ande- bester demokratischer Grundlage. Die Wahl einer solchen Volks cen Punkte dürfte es sich empfehlen, die bestehenden Gegensäge bertretung ist die erste vnd vornehmste Aufgabe der Gegenwart. swischen den Forderungen der Angestellten und den Zugeſtänd- Nur eine derartige Vertretung des ganzen Volkes darf über die niffen der Direktoren im Wege des Ausgleichs zu erledigen. Bei Gestaltung der deutschen Zukunft entscheiden." gegenseitigem guten Willen dürfte eine Einigung unschwer zu Jugendversammlungen. erzielen fein Bom Verband der Berliner Bühnenleiter wird uns hierzu mit Das Themo einer vom Verein Arbeiterjugend Groß- Berlin" geteilt:„ Dieser Bescheid erfolgte, bevor noch der Polizeipräsident zum Sonntag nach den„ Sophiensälen einberufenen Versammlung die besten, nach gewissenhaftester Prüfung gemachten Zugeständnisse für Jugendliche aller Richtungen lautete:„ Das Gebot der Stunde." der Bühnenleiter farmte, nach denen, außer der Fests hung einer Die Versammlung war so start besucht, daß auch noch im Kleinen monatlichen Mindestgage bon 350 M. eine bedeutende Saal eine Versammlung stattfinden konnte. Während hier der Steigerung aller Gagen bis zu 15 000 r. zugebilligt wurde. Außer- Referent, Redakteur Barth vom„ Vorwärts", ungestört zur Frage bem baben sich die Bühnenleiter bereit erflärt, alle Differenzen, des Tages sprechen fonnte, fette im großen Saale schon gleich beim welche zwischen der Friedensgage und den neu vereinbarten Kriegs- Beginn der Ausführungen des Genossen Heilmann eine starke 1
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Mitgliederversammlungen
der Sozialdemokratischen Partei in Berlin
am Dienstag, den 19. November, abends& Uhr,
in folgenden Lokalen: Haverlands Festfäle, Neue Friedrichstr. 35, Gewerkschaftshaus, Engelafer 15, Seders Vereinshaus, Ede Schreiner und Samariterſtraße, Reichenberger Sof, Reichenberger Straße 147, Commeniusfäle, Memeler Str. 67, Kleines Gewert fchaftshaus, Elisabethstr. 11, Wernenchener Schloß, Elbinger Str. 87, " nion- Festfäle, Greifswalder Str. 221/223, Püttners Festfäle, Schwedber Str. 23/24, Franfes Festfäle, Badstr . 19, harus- Säle, Müllerstr. 142.
Tagesordnung: Deutschland in der Revolution. Redner: Bartels, Baumeister , Brüdner, Franke. Heticbolb, aufer, Mingler, Lorenz, P. Neue, Poetsch, Wuſchid. Aufnahmen in die Sozialdemokratische Partei werden in ben Versammlungen vollzogen. Die Borstände.
Berantwortlich für Bolitif Erich Kuttner , Verlin ; für den übrigen Teil bes Blattes: Alfred Schols, Neufoun: für Anzeigen Theodor Code, Perlin. Verlag: Borwärts- Verlag G. m. h. 6., Berlin . Drud Vorwärts- Buchbruderet u Berlagsanstalt Baul Singer i. a. in Berlin , Bindenstrake&