Ju Hammerstein Rub bie ersten Beutfchen Truppen, Mushin auf den Unterfchieb zwischen dem agrarischen nitions- und Werftarbeiter, von Konkantinopel über das tußland und dem industriellen Deutschland und Schwarze Meer Tommend, eingetroffen. Weitere Transporte find fast, daß die deutschen Sozialisten nicht unter der unterwegs, Führung von ehemaligen Ausgewiesenen oder politischen Flüchtlingen handeln. Die deutschen Sozialisten hätten ein Gefühl für Verantwortlichkeit. Deshalb glaubt Huysmans nicht, daß sie den Bolschewiti nacheifern würden, die als Sozialisten reden und ala Anarchisten handeln,
Bon ser Mheinlinie wird gemeldet: Der große Strom der rückwandernden Soldaten hat begonnen, sich über die Rhein Das Ernährungsproblem Europas . brüden zu wälzen. An den verschiedenen Brüdenplägen passieren täglich Hunderttausende von Kriegern. Die Rheinstädte Bericht des amerikanischen Nahrungsmittelverwalters prangen in buntem& laggenjohmud und bringen den HelHoover. den, die vier Jahre die Schreden des Krieges dem Lande ferngehalDer amerikanische Pressedienst in der Schweiz meldet aus ten haben, begeisterte Sulbigungen. Die Hunderttausende New York : Hoover, der Nahrungsmittelverwalter der Vereinigten bisher burdgekommener Krieger sind in der Hauptsache Gtappen= truppen gewefen. Die Hauptwwoge, die geschlossenen Armeen, Staaten, hat vor seiner Abreise nach Europa einen Bericht verwird in aller Kürze folgen und an unsere Verkehrseinrichtungen An- öffentlicht, in dem es heißt:
Der Mobilisation 1914 geleistet worden ist.
Die Woge der Frontsoldaten, so berichtet die„ Kölntiche Zig.", wird sich in den nächsten Zagen in gewaltigem Maße über Köln ergießen. 3wei grobe Armeen, die 6. und 17, werden in Kürze verjuden müssen, im schmalen Raum zwischen südlich Deuh und nördlich Bonn den Weg über den Rhein zu nehmen. Zu jeder Armee gehören nicht weniger als 400 000 Mann, denen sich 140- bis 150 000 Pferde mit unzähligen Wagen und Geschüben an ichlichen werden. In fünf bis sechs Zagen muß eine ungeheure Menge von Menschen über den Rhein und die neutrale Zone hinweg in das Innere Deutschlands befördert werden. Am 5. Dezember ist die feindliche Besehung zu erwarten. Was dann noch an Mi. litär und Militärgut sich hier befindet, wird interniert oder beschlaguahmt.
Das Siegesdiktat Fochs.
Die Eisenbahnfrage.
Im Auftrage der deutschen Regierung habe ich auf folgendes nachdrücklichst hinzuweisen: Bei Aufgabe der jetzt bejetten Streden werden die dort eingesetzten Lokomotiven übergeben. Jm gangen handelt es sich dabei um rund 3000 Lokomotiven. Die Zuführung der übrigen etwa 2000 Lokomotiven würde den Zusammenbruch des deutschen Eisenbahnbetriebes und damit eine schwere Gefährdung des deutschen Wirtschaftslebens bedeuten, Hungerrevolten mit ihren unausbleiblichen Folgen wären zu er warten, außerdem würde infolge Lahmlegung des Eisenbahnvertehrs die Durchführung bestimmter Waffenstillstandsbedingungen ( z. B. Gefangenenablieferung) unmöglich sein.
Berlin , 19. November. Den gegnerischen Regierungen forderungen stellen, die weit über das hinausgehen, was im Laufe Jeh gehe nach Europa , um die weiteren Maßnahmen für die ist durch die Vermittlung der Schweizerischen und der Rahrungsmittelversorgung zu treffen, melche infolge der Ginstel lung der Feindseligkeiten notwendig find. Das Ernährungs- Holländischen Regierung folgende Note übermittelt worden: Der deutsche Bevollmächtigte bei der Waffenstillproblem in Europa ist heute ein äußerst vermideltes. Bon jämtlichen europäischen Ländern mit einer Gesamtbevölkerung standskommission in Spa übergab am 16. November folgende Note von 420 Millionen haben tatsächlich nur drei, nämlich Südruß- an die gegnerischen Vertreter: land, Ungarn und Dänemart, mit einer Bevölkerung von etwa 40 Millionen, genügend Nahrungsmittelborräte, um bis zur nächsten Grate zu reichen, ohne auf eine Einfuhr angewiesen 8 sein. Einige Länder bedürfen der sofortigen Untertübung. Wir haben einen Ueberschuß von 189 bis 200 Miltionen Tonnen Nahrungsmitteln, wenn wir sparsam wirtschaften, Somit kann der Lage Rechnung getragen werben, wenn dieser Ueberschuß und andere kleinere Reserven in die Welt befördert Aus Köln wird gestern weiter gemeldet: Nachdem schon Massen werden können. Im ganzen kontinentalen Europa sind die Viehvon Etappentruppen und Versprengten in den legten Zagen Köln bestände erheblich herabgemindert worden und es zu Fuß und auf der Eisenbahn passiert hatten, trafen heute vor- besteht daher Fleisch- und besonders Fettmangel. Die Länder in mittag die Spigen der 6. und 17. Armee mit klingendem Europa haben ihre Ernte eingebracht und unter geordneten UmSpiel zu Fuß auf dem Wege nach Often hier ein. Die durchziehen- ständen würden die Gentevorräte für einen Zeitraum von minde den Truppen werden von der Bevölkerung mit Staffee gestärkt und stens zwei Monaten ausreichen. In diesen Beiten der Transportmit Zigarren und Zigaretten beschenkt. Radfahrerbatail- und Finanznot haben die Bauern die Neigung, ihre Erzeugnisse one eröffneten den Zug der Fronttruppen, benen lange 8üge nicht auf den Markt zu bringen, und dadurch befinden sich die Sturmtruppen folgten. Die Truppen zeigen gute altung und beste Ordnung, trozdem. herrscht in der Stadt, Staaten in großen Schwierigkeiten, auch wenn auf dem Lande besonders vor den Rheinbrücken, lebensgefährliches Gewühl. Der genügend Vorräte vorhanden sind. Hoover sagte ferner: Die Berkehr stodt teilweife gänglich. Die Straßenbahnen müffen vor- Bauern und Dorfbewohner sorgen für fich in der Regel für ein aussichtlich den Betrieb in den nächsten Tagen einstellen. Die Stadt Jahr vor. Das Problem erstreckt sich somit nur noch auf die trägt in allen Straßen reichsten Fahnen- und Blu Städte. menfch mud.
Die Frankfurter Zeitung " meldet aus Luxemburg : Noch immer passieren große deutsche Seeresmassen auf dem Rückzug Luxemburg . Die Ordnung und Organisation ist anfielle des anfänglichen Durcheinanders wiederhergestellt. Die Bresse stellt fest, daß die Soldaten guten Einbrud machen. Don nerstag follen die Ententetruppen die luxemburgische Grenge befeten, am 24. November treffen fie in der Stadt Lugemburg ein. Der Süden des Landes wird von Amerikanern, der Norden von Franzosen besetzt. In Longwy tamen bereits amerikanische Vorposten an.
Nach Meldungen aus London haben die Franzosen am Montag ihren feierlichen Einzug in Saarbrüden gehalten. Der Amsterdamer Zelegraph meldet aus Hamont in Belgien , daß dort ein Waggon eines Munitionszuges in Brand geriet und daß bei darauf folgenden Explosionen 800 Menfchen ums Leben komen. Die meisten Opfer sind deutsche SolSaten, aber auch holländische Soldaten wurden getötet. Nach einer anderen Melbung spricht man von 1500 bis 2000 Zoten und Verwundeten. In Bubel in Nordbrabant sind ungefähr 150 Tote und Berwundete angekommen. Aus Eindhoven wird des weiteren gemeldet: Die Explosion ereignete sich um ungefähr 10 Uhr auf dem Bahnhof, wo ein deutscher Munitionszug stand. Dabei flog ein Waggon mit Granateninvie Luft, beren Splitter auf die Umgebung niederfielen. Auf dem Bahnhof standen auch drei Lasarettzüge mit beutschen Verwunbea sen, die auf den Transport nach Holland warteten. Diefe Büge gerieten in Brand. Die Berwundeten flüchteten, soweit fie bazu imftande waren, aber 18 Schwerverwundete tamen in den Flammen um. Ein Lazarettzug fonnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werben, nachdem die brennenden Wagen bes Buges mit großem Heldenmut abgekoppelt worden waren. Er steht jest auf dem Bahnhof Bubel, indessen ist man des Brandes Herr geworden. Der Anblick der Verwundeten, die über die Grenze fommen, ist unbe
schreiblich. Während der Katastrophe wagte sich niemand in die Nähe der Station Hamont . Die Zahl der Toten ist noch nicht genau festzustellen, muß aber sehr groß sein. In Hamont find viele äufer eingefürst, wobei die Einwohner unter den Trümmern begraben wurden. Neber die Ursache des Unglüds läßt sich noch nichts Bestimmtes fagen.
Die Totenfeier der Märzhelden 1848.
Die feierliche Bestattung unserer Novembertoten lenkt die Blicke zurüd auf die große Berliner Revolutionsfeier bes Jahres 1848, die den Toten des März gehalten wurde. Wir geben in der Nassischen Darstellung von 2. Zimmermann ein Bild davon.
Uebereinkommen mit den alliierten Regierungen sind schon geschlossen worden. Frankreich , England und Italien werben versorgt. Diese Länder umfassen 125 Millionen Menschen. Unsere nächste Sorge muß sein, die Blockabemaßnahmen soweit wie möglich beizubehalten, damit die neutralen Staaten in Europa , in denen gegenwärtig die berschiedenen Syfteme der Rationierungen aufgehoben werben, imstande sind, für ihre eigene Bevölkerung zu sorgen, um das Anmachsen bes Anarchismus zu verhindern. Diese Länder umfassen eine weitere Gruppe von 40 Millionen Menschen. Ein weiteres Problem stellen uns fünf Millionen Menschen, die in Nordrußland leben. Ein großer Zeil von ihnen ist durch den Zusammenbruch des Verkehrssystems abgeschnitten und wird im Winter ohne Hilfe sein. Mit diesen Menschen hat das amerilanische Volf Mitleid und ist bereit, für sie alle notwendigen Opfer zu bringen.
An Eisenbahnvagen werden voraussichtlich etwa 100 000 Bagen im befetten Gebiet zurüdgelassen werden. Die Zuführung des Restes der Wagen aus Deutschland stößt bei der gegenwärti gen Lage auf Schwierigkeiten, deren Behebung nicht abzusehen ist." Hierauf erwiderte Marschall Foch durch folgenden Funkspruch:
Die Frage ist nicht klar. Artikel 7 der Konvention sett eine Frist von 31 Tagen für die Auflieferung von 5000 Lokomotiven und 150 000 Wagen fest. Diese Frist fann nicht geändert werden. Ich stelle anheim, miv Lieferungsstaffeln vorzuschlagen, um die völlige Lieferung in der festgefeßten Frift zu erreichen."
Die deutsche Regierung macht erneut auf die unabsehbaren Folgen aufmerksam, die bei strikter Durchführung der Bestinund bittet dringend, eine Milderung dieser Bestimmungen mungen des Artikel 7 der Waffenstillstands- Ronvention drohen herbeizuführen.
gez. Golf,
Staatssekretär des Auswärtigen Amis. Berlin , 19. November. Den gegnerischen Regierungen ist durch Vermittlung der Schweizerischen und der Holländifchen Regierung folgende Note übermittelt worden:
Mit jedem weiteren Tag der im Baffenstillstand aufgezwungenen, übereilten Räumung droht, wenn nicht wirtschaftliche Rückfichten beachtet werden, die Gefahr katastrophaler Wirkungen nicht nur für Deutschland und insbesondere seine linkscheinischen Gebiete, sondern vor allem auch für Luxemburg . Die deutsche Re Ein schwieriges Problem ist dasjenige, welches die Lage der gierung bittet daher dringend, wirtschaftliche und eifen90 Millionen Menschen in den feindlichen Ländern betrifft. Es bahntechnische Sachverständige schleunigst zur Waffen besteht nicht darin, ihnen zu Hilfe zu kommen, sondern darin, die stillstandskommission nach Spa zu entfenden, da sonft wirtſchaftBlodabe, welche auch während des Waffenstilstande weiterbe- liche Schädigungen eintreten fönnten, die nachträglich nicht wieder steht, zu milbern, um die Bevölkerung wenigstens mit gut zu machen sind. bem Notwendigsten zu versehen und eine gewiffe Stabilität der Regierungen dadurch zu gewährleisten. Falls die Anarchie nicht unterdrückt und die Stabilität der Regierungen in den feindlichen Bändern nicht erreicht werben kann, wird es nie. mand geben, mit dem der Frieden gefchloffen werden fann, und niemanb mirb borhanden sein, der die Rechnung der in Frankreich und Belgien angerichteten furchtbaren Schäden zu bezahlen gewillt ist.
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gez. Golf,
Staatssekretär des Auswärtigen Anris.
Die in Görlit internierten griechischen Soldaten
bitten uns um die Veröffentlichung eines Aufrufes, in bent fie an die Deutsche Regierung und an das Boll die Bitte nach Hilfe aussprechen, sie schnellstens wieber in ihr Vaterland zurüdzuführen. Sie haben unier sich einen Soldatenrat gebildet und ihre ganzen Ungelegenheiten in die Hände des Oberften Sinaniottis gelegt. Sie betonen ihre Gegnerschaft gegenüber bolscheristischen Tendenzen, danken dem deutschen Belle für all das erwiesene Gute und sprechen ihre Sehnsucht aus, bal zu ihren Lieben nach Hause zu kommen.
empfangen von den Mitgliedern der Königlichen Schauspiele, der Singakademie und des Domchors, die sich hier anschloffen. Von da ging der Zug über den Schloßplay. Wie er am zweiten Schloßportal anlangte, trat der König, umgeben von seinen Ministern, auf den Balfon heraus, er nahm den Gelm ab und grüßte, und blieb so, ben Helm im Arm, stehen, bis die lebten Särge vorüber waren. Auch die Trauerfahnen auf und an dem Schlofse wurden feierlich grüßend vor den Loten gesenkt.
Haag, 19. November. ( Hollandfch Nieuwsbüros.) Aus London word gemeldet: Der belgische Sozialist Huysmans beantwortet im Manchester Guardian" die Frage, ob die deutsche Republik eine bolfchemistische toirb, berneinend. Er knüpft: daran die Bebin gung, daß die Entente nicht Zustände in der Welt schaffen soll, die ein Chaos in Deutschland hervorrufen könnten. Gr meist weiter vom Bruder getrennt haben, mit diesem herrlichen Werke gefallen feien. Nach 2% Uhr febte sich der Zug in Bewegung. Der ganze Bug selbst hatte die Länge einer Meile und währte vier volle Stunden und darüber. Die ältesten Beute in Berlin hatten ettras Aehnliches nie gesehen. Me die Spibe des Buges von der Neuen Kirche nach dem weit entfernten Friedrichshain , dem Orte der Beifebung, aufbrach, war es gegen% 8 Uhr; und es war gegen 6 Uhr, als das Ende des Zuges bon dem Versammlungsort aus sich entwidelte. Der Zug bewegte sich weiter durch die Königstraße und den Der Abend des 22. März war der Bestattung der für die So zahlreich waren die Leibtragenden. Die ganze Umgegend batte Aleganderplak nach dem Landsberger Tor. Das Tor war mit Heber Hunderttausend Blumen und Laubgewinben geschmüdt und trug bie Inschrift: Freiheit" Gefallenen bestimmt. Die auf und hinter den Barri- Menschen waren dem Zuge eingereiht, und gegen eine halbe Mil- Bum Andenken der gefallenen Brüder." Während der Dauer des faben Gefallenen waren es, so viel ihrer nicht schon bestattet waren. Tion Buschauer sollen sich angeschlossen haben. ganzen Zuges läuteten alle Gloden Berlins . Wo er an BürgerDie in ihren Behausungen Erschoffenen deckte schon die Erde. Am frühen Morgen fand in allen Kirchen ein Trauergottesdienst statt. Es war ein schöner sonniger Märstag, schön wie ein Tag im pojten auf den Straßen borüber lam, machten diese den Gärgen Lie Honneurs, unter gedämpftem Trommelwirbel. Alle Läben waren geschlossen, aller Verkehr war aufgehoben. Von Der Zug wurde eröffnet von Männern der Handwerkervereine allen Dächern herab wehte die schwarz- rot- goldene Fahne, heute mit schwarzem Flor derhüllt. Die gange Bevölkerung war in und den Schüßengilden. Der gange Bug bestand bald aus größeren, Trauer, die Frauen in tiefftes Schwarz gefleidet. Auf den Toren, bald aus Heineren Abteilungen, zwischen welchen eine Anzahl auf den Türmen, auf den Ministerien, selbst auf den vier Eden Särge fam, die auf umflorten Bahren getragen wurden, bald des Königsschlosses waren neben der deutschen Fahne große schwarze mehr, bald weniger Särge, auweilen erschienen auch eingelne, so der Trauerfahnen aufgezogen. Die Abteilungen des Zuges waren aus Bürgerwehr, unbewaffneten Bürgern, Trauermarschällen, aus den Gewerfen und Der Kaufmannschaft mit ihren Abzeichen gebildet. Auch die in Berlin antoefenden Italiener und Polen folgten mit ihren Nationalfahnen.
Von 12 Uhr an begann das Strömen der Gewerke und Innungen, ber Universität, der Gymnasien, der Schulen, der Bürgerwehrabteilungen nach dem Gendarmenmarkt, zu der neuen Kirche, im Mittelpunft der Stadt.
Mai.
legte, ein Kinderfarg.
Draußen vor dem Tor, auf der höchsten Stelle des Friedrichhains, war das Grab gegraben, ein großes Viered. Boltstämpfer. Mitstreiter der Gefallenen, hatten es gegraben, teine bezahlte Hand hatte eine Schaufel dabei geführt.
errichtende Denfmal aufzunehmen. Ein Altar stand auf der Höhe Es wurde ein freier Raum in der Mitte gelassen, um das git tes Friedrichhains. Aus der Mitte des Grabes erhob sich ein Mast mit dem verschleierten deutschen Adler und bem Wappen der Stadt Berlin . Unter dem Mast sah man Borbeerzweige und Rhpressen dicht verschlungen über dem Grabe. Garg an Sarg, in doppelter Reihe, wurde eingesenkt in das gemeinsame Grab. Am Altar Sprach der Prediger Sydom die Gedächtnisrede.
Der Bollsmann Assessor Jung sprach im Geist der entschie Der Bischof Neander segnete die Särge ein und die SchützenGrab.
" Sie sind nicht umsonst gestorben. Das Vaterland wird ihrer erig gedenken!" So dachten, so jagten fast alle. Für die Sinterbliebenen der Gefallenen übernahm der Staat zu sorgen; für die gefallenen Bürgerlichen selbst legte die ganze Stadt auf vierzehn Tage Trauer an.
Notizen.
Die Säulen der Kirche waren mit Trauerflor und grünem Laube geschmückt, und die hundertdreiundachtzig Särge, neben- und Der ersten Abteilung der Särge voran gingen junge Mädchen übereinandergestellt, zeigten sich auf dem Katafalt den Augen. in Trauer, welche Kränze auf Samttiffen trugen. Hinter dem Liebe Hände hatten auf jeden Garg Kränze und Schleifen ge- lebten, dem Kinderfarg, folgte die Geiftlichkeit aller Beenntnisse. denen Volksfreunde. spendet, und auch der Aermite hatte irgendein flcines Biebesopfer Da waren die Eltern, die Geschwister, die Frauen, die Stinder, gilde, gab nach Kriegsbrauch den Kampfgenossen drei Salven ins gefunden für seinen teuren Angehörigen. Alle Leichen, bis auf die Verlobien der Gefallenen. breinndreißig, waren von den Ihrigen erkannt worden. Auch Die Abteilung der Universität folgte ihnen unmittelbar mit fünf Frauen und grei zwölfjährige Knaben waren darunter. Die dem Reichsbanner. Der ehrwürdige Alexander von Humboldt und eine Frau war erschossen worden, während sie ihren Säugling an der Rektor der Universität gingen voraus. Große Teilnahme er der Brust hatte. regten die Studenten, jie schritten mit ihren Waffen, durch die sie Gegen 2 Uhr hatten sich alle, welche sich dem Zuge anschließen in der fürchterlichen Nacht die Führer des tapfer fämpfenden wollten, versammelt. Wolfes geworden waren. Das Musikkorps begann den Choral" Jesus meine Zuversicht". Ebenso blidte man mit wärmster Teilnahme auf die in miliIn langsamen feierlichen Tönen erflang er. Die Orgel aus der tärischer Haltung und Bewaffnung einherschreitenden Mitglieder Stirche fiel ein, und alle Versammelten stimmten au dieser Weise des Sandwerkervereins und der zahlreichen Fabritarbeiter, die Die Theater auf! Zu unserer Anregung, den Brüderit ein Lied an, das für diesen Tag gebichtet und verteilt worben war. faft alle hinter oder auf den Barrikaden gestanden hatten. im Waffenrock die Theater zu öffnen, wird uns mitgeteilt: Ant Der erste Bers war geendet, die Posaunen und die Orgel schwie- Da waren die Arbeiter der Borsigschen Fabrik, Serr Borsa 14. Nov. hat Dr. Albert Südekum , der Leiter des Finanzministegen. Eine Tautlose Stille herrschte in der Völkerversammlung". selbst als ihr Führer; die Arbeiter der Egellichen, der Rüdigerschen riums, an das vorläufig auch die Führung der früheren Hoftheater denn nur so konnte man dieje Versammlung nennen. Wohin das und anderer großer Fabriken, die der Nationalbaumaschinenanstalt übergegangen ist, bereits angeordnet, daß täglich 160 bis 200 FeldHuge reichte, war Stopf an Stopf gedrängt. und lange Reihen von Handwerkern. Die Schriftsteller waren graue fostenlos die Oper und das Schauspielhaus besuchen können. Da trat der Brediger Sybomo vor den Wltar des Natafaltes. zum ersten Male hier vertreten, mit der Fahneninschrift Freie Die Maßnahme ist bisher nicht öffentlich bekannt gemacht worden, Alle Häupter entblößten fich in einem Augenblid, als er bon ba Breffe". Dann folgten die Künstler, zahlreiche Abordnungen aus weil das Finanzministerium die Absicht hat, möglichst auch die herab sprach: Traget fie Hinaus, bie Brüber, welche gefallen finb wärtiger Städte hatten ihre Vertreter gesandt. Der Magistrat, fünstlerisch wertvollen Bribattheater in Berlin mit in den Dienfi in bem Stampfe, ber jo jegenereiche Folgen für das Baterland ge- mit den goldenen Stetten geschmückt, und sämtliche Stadtbehörden, augunsten der Feldgrauen zu stellen. Die Verhandlungen Habt hat, und der bestimmt ist, jetzt bas Band der Liebe und Ginig mit allen Schulen der Stadt, die Gymnasien, selbst mit Waffen und darüber find aber noch nicht abgefaroffen. Es bersteht sich feit um das ganze deutsche Vaterland zu idlingen." Fahnen, waren im Zug. Wie den Anfang, so bildeten auch das von selbst, daß nur geschloffene cuppenteile vorläufig bei der Nachdem er in diesem Geiste einige Minuten gesprochen, trat Ende des Zuges die Geiverfe, große Abteilungen namentlich der Kartenverteilung, die in den Händen der Kommandatur ruht, beein katholischer Geistlicher, Ruhlandt, vor und begann eine kurze Maschinenbauer. rüdfichtigt werden können. gehaltvolle Rebe. Ihm folgte ein jüdischer Geistlicher, Sachs. Der Als der Zug die Charlottenstraße hinab nach den Linden zu Hoffentlich besinnen sich die Dividendentheater nicht allzu lange wies darauf hin, wie alle Scheidewände, die bisher den Bruder bis zum Opernplab gefommen war, wurde er mit einem Choral| mehr.
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