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Nr. 320 35. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Mittwoch, 20. November 1918

Bericht des Vollzugsrates im Zirkus Busch.

Nationalversammlung   oder Zentralarbeiterrat?

In einer Versammlung der Arbeiterräte Groß- Berlins, bie gestern unter dem Vorsiz des Genossen Brutus Molkenbuhr   im Zirfus Busch tagte, gab Genosse

Richard Müller  

einen Bericht über die Tätigkeit des Vollzugsrates der Arbeiter­und Soldatenräte Groß- Berlins. Er schilderte die schwierigen Ver­hältnisse, unter denen der Vollzugsrat seine Arbeit antrat. Als seine erste Aufgabe betrachtete der Vollzugsrat die Aufrecht erhaltung der öffentlichen Sicherheit. Die Polizei hat sich als unzuverlässig erwiesen, der Sicherheitsdienst wird von Soldaten ausgeübt und funktioniert im allgemeinen gut. Dabei haben Wels und Eichhorn hervorragend mitgewirkt. Dank gebührt auch allen, die sich in den schweren Tagen in den Dienst der öffent­lichen Sicherheit gestellt haben. Gine schwierige Aufgabe war die Sicherstellung der Voltsernährung. Auch diese Aufgabe ist ver­hältnismäßig gut gelöst worden dank der verständnisvollen Mit­arbeit des Genossen Wurm, zu dessen Tätigkeit wir volles Ver­trauen haben. Um gegenrevolutionäre Putsche, die sich an ben ersten Tagen nach der Revolution bemerkbar machten mit dem Ziel, die neue Regierung zu stürzen, zu bekämpfen, wollten wir, weil uns die Gefahr derartiger Butsche groß schien, eine rote Garde aus den Reihen der Arbeiter bilden. Tausende hatten sich dazu ge= meldet. Aber die Soldaten erblickten in der Bildung der roten Garde ein Mißtrauensvotum gegen ihre revolutionäre Zuverlässig teit. Sie erklärten sich bereit, alle gegenrevolutionären Versuche niederzuschlagen und ersuchten uns, von der Bildung einer roten Garde Abstand zu nehmen. Wir haben diesem Ersuchen Folge ge­leistet, die rote Garde wird vorläufig nicht gebildet. Jeder gegen­revolutionäre Verfuch wird im Keime erstickt werden. Eine andere Gefahr bestand darin, daß sich

überall Kommissionen und Ausschüsse bildeten, die sich Befugnisse anmaßten und dadurch Verwirrung anrichteten. Wir beschlossen deshalb, daß der Vollzugsrat der Ar­beiter- und Soldatenräte Groß- Berlins die allein maßgebende Körperschaft ist. Dadurch ist ein Teil der Schwierigkeiten über wunden. Aber es treten täglich neue schwere Aufgaben an uns heran. Zunächst gilt es, die Truppen von der Front ge­ordnet zurückzuführen und die in der Heimat stehenden Truppen zu demobilisieren. Auf diesem Gebiet arbeiten wir Hand in Hand mit der Reichsregierung und dem Kriegsministerium. Wir hoffen, daß wir die Truppen aus den Kasernen bald in geordneter Weise in ihre Heimat zurück­führen können.

Die Aufsicht über die Krieg 3 gesellschaften und die Behörden macht uns ebenfalls viel Arbeit.

Unternehmer, die sich dem nicht fügen wollen, was die Gewerk-| zu beseitigen, den die alte Regierung hinterlassen hat, dann sind sie schaften in Ausübung ihres Vollzugsrechts entscheiden, werden wir uns willkommen. Aber wenn sie uns das Leben schwer machen, enteignen. Wir werden von unserer Macht rücksichtslosen Gebrauch dann werden wir unsere Macht rücksichtslos gegen fie machen. anwenden. Die Frage der In der Diskussion, die drei Stunden währte, wurden zunächst eine Reihe von Einzelheiten erörtert. Dann sette die Debatte über die Hauptfrage ein: Konstituierende Nationalversammlung oder Einsetzung eines Zentralarbeitecrates.

konstituierenden Nationalversammlung

ist für uns eine Frage der Zukunft. Wir wollen nicht nur die demokratische, sondern die sozialistische Republik  . Diese würde durch vorzeitige Einberufung der Konstituante gefährdet werden. Die baldige Einberufung wäre für uns das Todesurteil. Für die Revolution habe ich mein Leben aufs Spiel gesezt. Der Weg zur Konstituante wird über meine Leiche führen. Ich werde die jenigen, die die Vorbereitungen für die Revolution getroffen haben, auf meiner Seite haben. Der Vollzugsrat ist mit den ihm jetzt zustehenden Befugnissen ein Provisorium. Er muß bald erfekt werden durch einen Zentralkongreß aller Arbeiter- und Soldaten räte Deutschlands  , der eine Körperschaft einsetzt, auf die die Be­fugnisse des Vollzugsrates übergehen.

Die Arbeiter

Der Redner empfahl folgende Resolution: dem alten Regierungssystem bedrückt worden. " Die Arbeiterschaft und die Soldaten sind am schwersten von und die S0s 1daten hatten am meisten unter den Kriegswirkun­gen zu leiden. Die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen d Krieges drohen der Arbeiterschaft schwere Laſten aufzuerlegen. Arbeiter und Soldaten haben das alte Regierungssystem beseitigt. In der revolutionären Organisation der Arbei­ter- und Soldatenräte hat sich die neue Staatsge walt verkörpert. Diese Gewalt muß gesichert und ausgebaut werden, damit die Errungenschaften der Revolution der gesamten Arbeiterklasse zugute kommen.

Diese Sicherung kann nicht erfolgen durch Umwandlung des deutschen   Staatswesens in eine bürgerlich- demokratische Republik, fondern in eine proletarische Republik   auf sozialistischer wirtschaftsgrundlage, in der das arbeitende Volk d. h. nur die Hand- und Kopfarbeiter, öffentliche Rechte ausüben.

Das Bestreben der bürgerlichen Kreise, so schnell als möglich eine Nationalversammlung einzuberufen, soll die Ar­beiter um die Früchte der Revolution bringen. Der Vollzugsrat der Arbeiter und Soldatenräte Groß- Berlins verlangt daher die Einberufung einer

Delegiertenversammlung der Arbeiter und Soldatenräte Deutschlands  .

Weiter führte der Redner aus: Die Kompetenz ton flitte, welche der Vollzugsrat mit der gegenwärtigen Regierung hatte, sind erledigt. Der Vollzugsrat hat das Recht, die Regierun­gen des Reichs und Preußens zu ernennen und wenn sie nicht in seinem Sinne arbeiten hat er

Hermann Müller  

betonte, wir seien alle darin einig, daß wir die sozialistische Re­ publik   wollen, die im Rahmen der Demokratie durchgeführt werden müsse. Wic müßten dafür sorgen, daß das Wirtschaftsleben mög­lichst ungestört aufrechterhalten wird. Von diesem Gesichtspunkt aus sei die Frage der Räteversammlung und der Nationalversammlung  zu betrachten. Bei der Verständigung zwischen den beiden Sozial­demokratischen Parteien sei die Nationalversammlung  im Prinzip nicht abgelehnt worden. Ich habe sagte der Redner das Vertrauen zum deutschen   Volk, daß es unter einem völlig freien Wahlrecht die proletarische Republik sichern wird. Die Haupt­sache sei, daß die Verwaltung demokratisiert werde.

Hugo Haase  

erklärte es für unmöglich, daß die Errungenschaften der Revolution wieder verloren gehen könnten, denn das Proletariat habe in Deutsch­ land   die Mehrheit. Demokratie und Sozialismus gehören zu­sammen. Wenn wic zusammenhalten, dann ist die sozialistische Republik   gesichert. Das Proletariat habe die Aufgabe, jede Nie­gierung, auch eine sozialistische vorwärts zu treiben. Der Schrei bürgerlicher Kreise nach der Konstituante dürfe uns nicht betören. So schnell fönne sie nicht einberufen werden. Die Sozialisie rung großer Betriebe jei notwendig. Wenn die Regierung in diesem Sinne arbeite, brauchen wir uns für die Sicherung unserer Er­rungenschaften feine Kopfschmerzen zu machen.

Heftigen Widerspruch fanden die Ausführungen Kaliskis, der sehr temperamentvoll gegen diftatorische Bestrebungen und für baldige Einberufung der Nationalversammlung   eintrat.

Georg Ledebour  

sprach mit großer Lebhaftigkeit dafür, daß das Proletariat die Macht, die es jetzt habe, ohne Rücksicht anvende, um die sozia­listische Republik zu sichern. Unter der Herrschaft des Kapitalis­mus gebe es feine Demokratie. Man dürfe sich nicht betören laffen von denen, die mit den Schlagivorten Demokratie und Einig feit die Arbeiter zu fangen suchen für Einrichtungen, die geeignet und darauf berechnet seien, den Stapitalismus zu erhalten. Die Rede Ledebours fand bei einem erheblichen Teil der Versammlung heftigen Widerspruch, der hervorging aus dem Verlangen nach Ginigkeit der Arbeiter und Soldaten. Fort­gesetzte Zwischenrufe: Einigkeit, Einigkeit", ließen das erkennen. Am Echluß seiner Rede, wo er für die entschiedenste eintrat, erhielt Ledebour   stürmischen Beifall. Bekämpfung des Kapitalismus und Sicherung der sozialen Nepublik

Liebknecht   trat ebenfalls unter lebhaftem Beifall dafür ein, daß alles getan werde, um die Wiederkehr der Herrschaft des Kapitalis­

mus zu verhindern.

Nach Schluß der Debatte erklärte Ebert, von starkem Beifall empfangen, er sei stets für die Einigkeit gewesen. Im großen und ganzen könne er Haase zustimmen.

Die Vollzugsgewalt in wirtschaftlichen Streitfragen zwischen Diese hat auf Grund eines von ihr festzulegenden Wahlsystems Unternehmern und Arbeitern haben wir den freien Gewerkschaften einen Zentralrat der deutschen   Arbeiter- und Soldatenräte zu wäh= übertragen. Wir konnten wegen Ueberlastung mit Arbeiten diese Aufgabe nicht selbst übernehmen und wir halten die freien Gewerf- len, der eine neue, den Grundfäßen der proletarischen Demokratie schaften für die geeignetste Körperschaft zur Lösung dieser Aufgabe. entsprechende Verfassung zu entwerfen hat. Lettere ist einer von Gegen die Uebertragung der Vollzugsgewalt an die Gewerkschaften ihm einzuberufenden konstituierenden Nationalversammlung zur ist Widerspruch erhoben worden von den Genossen, die Gegner der Beschlußfaffung vorzulegen." Politik der Gewerkschaftsführer sind. Wir sagen dazu, die Gewerk. schaften bestehen doch nicht nur aus Führern. Diese können doch nur so lange auf ihrem Plak   bleiben, als die Mitglieder damit ein­verstanden sind. Auf der anderen Seite wenden sich gegen die Voll­zugsgewalt der Gewerkschaften auch die nicht auf dem Boden der freien Gewerkschaften stehenden Organisationen, namentlich die der das Recht, sie davonzujagen. Angestellten. Denen sagen wir, wir sind bereit, alle Schichten der werktätigen Bevölkerung, sowohl Kopf- wie Handarbeiter zur Mit- Doch wir hoffen, daß diese Notwendigkeit nicht eintreten wird. arbeit heranzuziehen, aber niemand kann erwarten, daß wir die von Gewisse Teile des Bürgertums suchen die soziale Republif zu Außer der Resolution des Referenten lagen noch mehrere Re­den Arbeitern und Soldaten errungene Freiheit gefährden lassen diskreditieren. Wir haben bestimmte Nachrichten, daß in agrari- solutionen und Anträge vor, die teils auf die Frage Nationalver­durch Leute, vor denen man nicht sicher ist, daß sie gegenrevo- schen Kreisen große Mengen von Lebensmitteln auf den Feldern sammlung oder Rätekongreß  , teils auf die Sicherung der Lebens­Iutionären Strömungen zugänglich sind. Unbedingt aus- bergraben werden, um sie der Volfsernährung zu entziehen. Gegen mittelversorgung, Kompetenzfragen der verschiedenen Körper­geschlossen von der Mitarbeit sind die Parasiten, welche von der derartige Machenschaften werden wir mit aller Schärfe vorgehen. schaften und dergleichen mehr Bezug haben. Alle Resolutionen Ausbeutung anderer leben. Wenn jene Kreise mitarbeiten wollen, um den Trümmerhaufen und Anträge wurden dem Vollzugsrat überwiesen. Abt. 11, Soldat Karl Thiel, Kriegsrohstoffabteilung, Kraft-| greifen wird, um das Proletariat zu seinem unbestreitbaren Recht fahrer Spengler, Kraftfahrabteilung 13, Leutnant BöII- zu verhelfen, zu dem Recht, auf alle Zeiten als Machtfaktor zu mann, Stüße Paula PI ate, Linienstraße 217, und der noch un- wirken, damit ein solches Unglück, wie das ebendurchlebte und befannte Matrose. noch in seiner ganzen Bitterkeit auf uns lastende, sich niemals wiederholen kann.

Groß- Berlin

Bestattung der Revolutionsopfer. Partei- und Gewerkschaftsgenossen die, als Ordner bestimmt sind, und alle diejenigen Genoffen, die als Ordner tätig sein wollen, treffen sich heute 9%, Uhr in Habels Brauerei, Bergmannstr. 5-7 Uhr. Der Bezirksvorstand.

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Bereits beerdigt worden sind von diesen der Leutnant Pöll­mann, der Monteur Schwengler, der Sattler Steingruber, der Werkmeister Wenzel, der Schüler Wilsbeck und der Russe Bla­schinski.

Die Volksmarine- Division. Uns geht folgender Aufruf zu:

An die Arbeiter und Soldaten!

Arbeiter und Parteigenossen, Kameraden des Landheeres! Uneinigkeit, aus kleinlichen Dingen entstanden, ist jetzt nicht am Blaze. Das Gebot der Stunde ist für uns alle: Einigkeit im Ziel und Handeln. Nur eine solche Einigkeit kann die in der Entwick­Tung begriffene Frucht zur vollen Reife bringen.

Otto Tost  , Kommandant der Volksmarine- Division. Es bestehen leider noch irrige Ansichten über Verivendung der Meldet ungesäumt Bürgerquartiere an! Marinetrappe, die sich zurzeit in Berlin   aufhält. Durch falsche Zur Ergänzung seines Aufrufe teilt uns der Magistrat noch Aus Anlaß der nach der Trauerfeier auf dem Tempel- Gerüchte, die aus einem bestimmten Grund, einen bestimmten hofer Felde stattfindenden Ueberführung der Särge der Zweck verfolgend, von unverantwortlichen Elementen berbreitet felgendes mit: Zunächst ist eine freiwillige Beherbergung Gefallenen nach dem Friedhof Friedrichshain   wird der Straßen- werden, ist es schon zwischen Soldaten der Armee und der Marine- der beimkehrenden Krieger durch die Bürgerschaft von Berlin   ge­Das soll und plant. Dies bedeutet jedoch nicht, daß die Aufnahme ohne Entgelt bahnverkehr, soweit er die von dem Leichenzuge zu passieren- truppe in Ginzelfällen zu Reibereien gekommen. den Straßenzüge und Plätze- Belle- Alliance Straße, Königgräger muß in Zukunft, wenn die Früchte der Revolution hier in Berlin   erfolgen foll; vielmehr werden auf Wunsch jedes Quartiergebers Straße, Potsdamer   Plak, Budapester Straße, Brandenburger Tor  , und damit über ganz Deutschland   nicht verloren gehen sollen, 2 M. pro Kopf und Tag Quartiergeld seitens der Stadt­verwaltung gezahlt werden. Ein 3wang zur Beföstigung Unter den Linden, Schloßfreiheit, Schloßplak, Königstraße, unterbleiben. Alexanderplatz  , Landsberger Straße, Landsberger Allee   in der Der Zwed unserer Anwesenheit ist, eine ersprießliche Arbeit soll nicht bestehen. Die Einquartierten werden in der städtischen Längsrichtung berührt, von 12% Uhr nachmittags an einge der jetzigen Reichsregierung, deren Ruf wir gefolgt sind, zu sichern. Boltsspeisung berpflegt werden. Nur die Berabfolgung des ersten ſtellt werden. Der Querverkehr wird indeffen bis zum Nahen Darüber zu streiten, daß nun gerade Matrofen diesen Sicherheits- Frühstücks im Bürgerquartier wäre erwünscht. Die hierfür er­des Zuges gestattet. Der übrige Fuhrwerksverfehr unterliegt der dienst übernommen haben, halte ich im Augenblid nicht für not- forderlichen Brotmarken werden seitens der Stadtverwaltung zur Einschränkung, daß die Wagen erst nach Annäherung des Zuges wendig. Fest steht: 1. Unsere Stameraben des Landheeres standen Verfügung gestellt werden. Endlich wird ausdrücklich betont, in die nächsten Querstraßen abgelenkt werden. Die Bürgersteige bis zur jezigen Stunde noch nicht als festgefügte Truppe der Re- daß aus gesundheitlichen Gründen nur solche Personen bei der berden für die Bevölkerung freigegeben. Es muß aber erivartet gierung zur Verfügung 2. Das Recht der Marine, die doch als Berliner   Bürgerschaft einquartiert werden sollen, die ärztlich werden, daß den Anordnungen der Ordner sowie der Soldaten crite Truppe die revolutionäre Umwälzung herbeigeführt hat, die untersucht und entlaust worden sind. unbedingte Folge gegeben und überall eine dem Ernite der Ver- Vorgänge in der Hauptstadt zu beobachten und daran teilzunehmen, hältnisse entsprechende würdige Haltung gewahrt wird.

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Die Opfer der Revolution find jetzt bis auf einen noch un­bekannten Matrosen einwandfrei festgestellt worden.

ist unbestreitbar.

Die aus dem Volksmarineamt für Groß- Berlin und Vororte

Polizeivorschriften für den Bustag und Totensonntag. Wir wir vom Polizeipräsidium erfahren, fallen am heutigen gebildete Volksmarine- Division hat ihre Führer auf der Basis des Bußtag und ebenso am kommenden Toten sonntag, den Die Nach allgemeinen demokratischen Wahlrechts gewählt. Der Volfs- 24. 5. M., zwar die Verschärfungen der Bestimmungen fort, die insgesamt marinerat hat in seinen Versammlungen sich auf folgende Grund- während des Belagerungszustandes für die Theateraufführungen fäße festgelegt: 1. Unterstübung der Regierung, die sich grund- und andere öffentliche Veranstaltungen angeordnet waren, es bleiben säglich zur sozialen Republik   bekannt hat. 2. Sicherung dieser aber nach wie vor die Bestimmungen der Polizeiverordnung vom Regierung, damit die Arbeit im Interesse eines schnellen Friedens 15. Mai 1913 in Kraft. ruhig und ungestört vonstatten gehen kann.

15 Personen, einschließlich der Soldaten, bei der Revolution ihr Leben haben lassen müssen. Die genaue Feststellung war deshalb so schwierig, weil einzelne Tote von ihren Angehörigen gleich auf dem Friedhof ihrer Gemeinde beerdigt worden waren, ohne der zuständigen Stelle Meldung zu machen. Es werden daher bei der alle Opfer beerdigt werden. heutigen gemeinsamen Bestattung der Revolutionskämpfer nicht

Als durch das allgemeine Bertrauen meiner Division ge­tragener Führer kann ich sagen, daß diese Truppen nie eine Re­gierung unterstüßen werden, die sich in reaktionären Tendenzen Die Namen der gefallenen Revolutionskämpfer sind folgende: ergeht. Niemals wird die Marine es zulassen, daß sie als Waffe Monteur Franz Schwengler, Landsberger Straße 37, Gastwirt des Kapitals gegen die Proletarier gebraucht wird. zu schwer Richard Glate, Briger Straße 36, und Werkzeugmacher Erich lastet das Gefühl erlittenen Unrechts auf dieser Truppe, als daß Haberjaat, Graunstraße 40, gefallen bei den Kämpfen in der sie dasselbe jemals vergessen könnte. Auf der anderen Seite stelle Chausseestraße; Sattler Start Steingruber, Neanderstraße 28, ich fest: Diese Voltsmarine- Division will im Augenblick alles ver­und Arbeiterin Charlotte Nagel, Borhagener Straße 7, gefallen meiden, was zur Störung von Ruhe und Ordnung durch die be­bei den Kämpfen am Alexanderplat; Gasarbeiter Otto Mai, ſtehenden politischen Gegensätze in den sozialistischen   Parteien Tegel  , Hermsdorfer Straße 3, und der Schüler Fris Wils bed. führen fönnte. Wohl ist sie davon überzeugt, daß diese Ausein­23 18 Jahre alt, Noralisstraße 14, gefallen bei den Kämpfen in der anderſegungen formen müssen. Zunächst aber muß die gemein Cichendorffstraße. Außerdem erlagen ihren Verwundungen in den ſame Sache des Proletariats fest gesichert sein, damit nicht gewisse Aranferhäusern: Bertmeister Otto Wenzel  , Sugostraße 75, Kräfte die Oberhand bekommen, die für sich das Recht in Anspruch Schlächter Josef Blajchinsti, Stoppenstraße 70, ein Ruje, nehmen, angeblich für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Kraftwagenführer Walter Kaminski, Kraftwagenführer- Gri Wir werden abwarten, welche Maßnahmen die Regierung er

Diese Vorschriften bestimmen für den Bußtag: Am Bußtage find alle öffentlichen Lustbarkeiten mit Einschluß der Gesang- und beflamatorischen Vorträge, Schaustellungen, theatralische Vor­stellungen und Musikaufführungen verboten. Nur Aufführungen geistlicher Musik und Vorführungen von Lichtbildern aus der bibli­schen Geschichte oder sonst mit religiösem Zwed und Charakter sind gestattet, sofern sie in Kirchen oder Konzert- und Theaterunter­nehmungen stattfinden, deren Zwed es ist, Darbietungen zu ver­anstalten, bei welchen ein höheres Interesse der Kunst obwaltet. Am Totensonntage sind verboten: Oeffentliche Tanzluftbar+ feiten, Mufitaufführungen jeder Art, auch durch mechanische Musik­instrumente, sowie Singspiele, Gesang und deflamatorische Vorträge, Schaustellungen und Vorführungen von Lichtbildern und Licht­spielen in untergeordneten Singhallen; in anderen Räumen nur dann, wenn der ernste Charakter bei allen diesen Veranstaltungen gewahrt wird. Außerdem sind Vorstellungen in Theatern und Birkussen usw. und Luftbarkeiten ohne höheres Kunstinteresse erit