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Tagung der Groß- Berliner Arbeiter- Räte.

In den Germaniasälen wurde am Mittwochvormittag um 10 Uhr eine Tagung der Groß- Berliner Arbeiterräte eröffnet, die fich mit den wirtschaftlichen Fragen innerhalb der Be­triebe und der Stellung der Unternehmer beschäftigte. Der Volfs­beauftragte Emil Barth leitete die Beratung mit einem aus führlichen Bericht ein, worin er mit rüchaltloser Offenheit und Deutlichkeit sich über die wirtschaftliche Lage aussprach.

Wenn es so weitergeht, wie es in der letzten Woche gegangen ift, find wir mit unserem Latein zu Ende. Auf dem Gebiete der Ernährung stehen wir vor ungeheuer hwierigen Aufgaben. Das Kriegsernährungsamt hat förmlich eine anterottpolitit betrieben. Noch schlimmer liegt es auf dem Gebiet der Wirtschaft. Die Kohlen­förderung ist in den letzten 4 Wochen

auf weniger als den 4. Teil des Friedensstandes

heruntergegangen. Trogdem wurde in Oberschlesien ge­freift. Obwohl, selbst die hahnebüchensten gorde. rungen bewilligt wurden, sind die Leute zum Teil nicht ein. gefahren; wenn wir aus Oberschlesien die schwarzen Diamanten nidt mehr bekommen, dann ist in 14 Tagen Gas und Elettri. Bität außer Betrieb. Wenn wir nicht feuern fönnen, tönnen wir überhaupt nichts produzieren. Ebenso schlimm ist es in der Transportfrage. Was uns an rollendem Material nach der in den Waffenstillstandsbedingungen geforderten Abgabe an die Entente noch verbleibt, muß in der nächsten Zeit zum größten Teil noch für die Demobilisation des Heeres ver­wendet werden. Auch im Osten steht noch ein Heer, das um Hilfe bittet. um nicht an der Beresina zugrunde zu gehen. Deshalb müffen Transportmittel mit Anspannung aller räfte bergestellt werden. Heute fällt auch die Entscheidung über die Madenfen- Armee. Voraussichtlich wird der größte Teil bon ihr den Heimweg in fußmarschen zurüdlegen. Ein engli. fches oder französisches Stontingent wird vielleicht die Führung bis sur Grenze übernehmen. Sieben bis acht Millionen Menschen tehren in den Broduktionsprozeß zurüd. Neben dem Frieden müffen wir Arbeit und Brot bringen, sonst können wir uns nicht behaupten Experimente einzelner Gruppen fönnen nicht gebulbet werden. Der Cozialismus muß großzügig zu Wege gehen, organisch aufbauen, alle Teile müffen sich einerbnen und unterordnen, damit das Haus vom Fundament bis an die Dach­spite wohnlich wird. Wir können nicht Millionen arbeitslos auf bem Pflaster liegen laffen. Wo sollen die Gelder für die Et. werbslosen- Unterstübungen herkommen?( Buruf: Rapital abnehmen!) ie stellen Sie sich das Stapital vor? Gelbit wenn wir alles restlos sozialisieren und selbst die Schaufel als Produktionsmitel verftaatlichen, haben wir nicht von heute auf morgen Geld. Bur Durchführung der Sozialisierung gehört ein organischer und flar durchdachter Ian. Wenn jetzt einzelne Erwerbsgruppen ohne Rüdsicht auf die anderen borgehen,

so richtet sich der Kampf nicht nur gegen den Kapitalismus, fondern gegen die sozialistische Republik .

Genau so wie wir von der Arbeiterschaft ein organisches Ein­faventen im Intereffe des Sozialismus verlangen, so verlangen wir aber auch ein restloses Ginswenken der Unter­nehmer, ohne Nüdficht auf den eigenen Nuken.( Lebhafte zu ftimmung!) Wenn uns Sabotage der Unternehmer nachgewiesen wird, so werben wir mit der Entziehung des Eigentums antworten.( Buftimmung.) Das ist dann ein Aft der Notwehr ber jozialistischen Republik Dann wird ohne Entschädigung egpropriiert!( Buruf: Was ist es mit der Setze gegen die Arbeiter rabe und dem Lügengewebe der Preise?) Wir haben doch die Breßfreiheit, bie wir solange geforbert haben, und bie wir jebt den anderen gubilligen Wenn wir die Breßfreiheit aufheben, würden wir uns felbft ins Gesicht schlagen. Der Staatssetretär des Demobilisationsamtes Roeth hatte uns erflärt, daß wir in folge des amit erns der Seeresverwaltung auf fecha Donate hinaus mit ben notwendigsten Rohstoffen versehen seien. Jest stellt sich heraus, daß es sich nur um 25 Broz der Materialien handelt, die dem Unternehmer 1913 zur Verfügung standen; es reidt nur auf 1% Monate.

ist von der Regierung für den Ausbau der Golbatenräte noch nichts Wirtschaftliche Unordnungen fönnen wir nicht mit dem Bau getan. Wir sind auf der Wacht gegen realtionäre Generale. Birjonett erzielen. Das russische Beispiel zeigt es. Die boliches wollen mit Berlin solidarisch zusammenarbeiten.( Rauter Beifall.) ivistische Methode hat versagt, das Band produziert nicht, das Banb Es folgt die Aussprache Auf Antrag von M. Müller hungert Sinowjeff hat vor furzem gesagt, daß in den nationalta wird die Medezeit auf 10 Minuten festgesetzt. fierten Betrieben das ganze Produktionserträgnis nur die

Als erster ergreift das Wort das Mitglied des Journalisten- älfte ber alten Lohnfumme beträgt, daß es so nicht rats Dr. Michaelis. Er danft bem Bollzugsausschuß zu der weiter gehen könne.( Buruf: Das fann man doch besser machen!) Erflärung, daß Hand- und Ropfarbeiter gleichberechtigt zusammen. Aber nicht durch Diktai. Es liegt in der Hand der deutschen Ar arbeiten sollen. Auch die Angestellten ber Breffe halten es für beiter, ob wir in Deutschland in ganz kurzer Zeit Kirchhoferuhe töricht, sich jetzt von der Arbeiterbewegung fernzuhalten. Gerade haben oder ob wir Deutschland zu neuem blühenden wirtschaftlichen den Angestellten ist es im Striege besonders schlimm ergangen, Beben erweden.( Beifall.) vielleicht noch schlimmer als den Handarbeitern.

Eix Antrag auf Schluß der Debatte wird angenommen. Zum Worte gemeldet waren noch 26 Redner.

Borfizender des Arbeiter und Soldatenrates Rich. Mueller führt im Schlußwort aus: Den Freunden aus Leipzig möchte ich erwidern, daß wir das Bestreben, daß sein Kriegsmaterial mess hergestellt wird, unterstützen.

Gijenbahnarbeiter Gefchle wendet sich gegen Berleumdungen dr Eisenbahnarbeiter in ber Breffe und verfichert, daß die Eisen­bahnarbeiter stets ihre Pflicht im Betriebe getan haben und auch ferner für ordnungsmäßige Fortführung des Betriebes forgen werden. Wenn man über die wirtschaftlichen Bustände entscheiden wil, raaz tritt dafür ein, daß die Etreitigkeiten zwischen An- muß man die politischen berücksichtigen. Die Arbeiter und Sale gehörigen beider sozialdemokratischer Parteien aufhören. Er baten haben die Revolution gemacht, um jede Ausbeutung des Mex stehe auf der äußersten Linken, fönne' aber den Streit nicht schen durch den Menschen unmöglich zu machen, b. H. daß die Pre­länger mit ansehen. buftion im Intereffe des Profits jetzt aufhört. Alle geschaffenen Das Mitglied der Leipziger Abordnung Schaefer erflärt, Werte müssen ben jekt an der Allgemeinheit zugeführt werden. Mit daß die Leipziger Arbeiter mit der Tätigkeit bes Berliner Voll- dieser Tatsache müssen sich auch unfere Unternehmer abfinden. Wir zugsausschusses in ben wirtschaftlichen Fragen nicht aufrie müssen fordern, daß die Arbeiterschaft die Kontrolle über bie den find. Bei uns ist die Produktion in der Rüstungsindustrie Unternehmer ausübt, daß der gesamte Geschäftsbetrieb der Unter fofort stillgelegt worden. Es ist ein Verbrechen, wenn man jetzt nehmer unter die Stontrolle der Arbeiterschaft gestellt wird. noch Rohstoffe für Kriegssmede verwendet.( Beifall.) Beider wirst Unternehmer müffen ohne jeden Widerstand die Vertreter der Ar man uns von Berlin nüppel zwischen die Füße. Wir haben in beiterschaft als gleichberechtigte Faltoren im Probuftionsprozch an. Sadien ein Gesch erlassen, wonach die Arbeiterentlassungen jo erkennen. Die Arbeiter müssen auf der anderen Seite alles untera fort rüdgängig zu machen sind.( Bravo.) Dagegen ordnet das Tassen und dürfen feine Forterungen stellen, die den Bro. preußische Striegsministerium an, baß unsere Verfügungen nicht buitionsprozeß lahmlegen oder gar zerstören. Es wird beachtet werden sollen. Dem Preußischen Kriegsministerium muß sehr bald dahin lommen, daß man cang gehörig auf die Finger fehen, damit es für die beutsche Arbeiterschaft tätig ist.( Rebhafter Beifall.)

pbftruierende Unternehmer enteignet

Die

Weiß: Wenn wir den von West und Oft zurückkehrenden werden. Wir haben eine ganze Reihe Klagen vor uns liegen, we Kriegern weiter auch feine Hilfe bringen fönnen, so fönnen wir wir von diesem Mittel Gebrauch machen möchten. Das wird natür. ihnen wenigstens beweisen, daß wir die am Kriegsausbruch Schul- lich ein ungeheures Geheul der bürgerlichen Bresse hervorrufen. ( Rebhafte Zustimmung, Stufe: Wir fönnen in den Produktionsapparat nicht mit den digen einzusperren verstehen. Auch Scheidemann, David.) Die erste sozialistische Maßnahme mug rabilalen Detreten eingreifen. Die schwierige Frage ist die Berlegung des Grundbefipes sein. Die A.G.G. fönnte jet bie: Welche Körperschaft ist berufen, die Sozialisierung der Pre­Pläne zur Ausführung bringen, bas Rohmaterial ist vorhanden, buktionszeige in die Wege zu leiten. Der Bollzugsrat fonnte sich um der Arbeitslosigkeit zu steuern, sie will es aber nur bann, mit dieser Frage nicht beschäftigen. Auf uns stürzt jetzt alles herein. wenn ihr die Stadt 15 Millionen bar zur Verfügung stellt. Wir Deshalb famen wir zu dem Entschluß, den freien Gewerfichaften diese Aufgabe zu übertragen. Meine Stellung zu den Führern der müssen jetzt ein abschredendes Beispiel geben, Geirerlichaften tennen Sie ja. Benn ich trohdem diesen Vorschlag machte, so aus dem Grunde, weil es gar feine andere

einen General erschießen, einen Kapitalisten enteignen. ( Große Unruhe, Zwischenrufe.) Selbstverständlich können wir nur Leute erschießen, die etwas verbrochen haben. Neumann: Am meisten hat uns die Tatsache erregt, daß den Gewerkschaften die Vollmachten zur Verhandlung mit den Unternehmern übertragen worden sind. In vielen Betrieben waren unsere Forderungen fast restlos angenommen, als auf ein­mal die Betanntmachung erfolgte, worauf die Direttoren ihre Bu­geständnisse rüdgängig madten. Warum wollen die Unternehmer Weil sie im burdyous mit den Gewerkschaften unterhandeln? Kriege am besten mit ihnen gefahren sind und weil ihnen die Ar­beiterräte ein Dorn im Auge sind.

Wohl vom Affumulatorenwert Oberschöneweide schildert die Rohnverhältnisse in diesem Betriebe und wendet fich gleichfalls gegen die Uebertragung der Vollmachten auf die Gewerkschaften. Die Direftion des Betriebes hat sofort die vierstündige Arbeitszeit eingeführt, um bie ihr nicht genehmen Arbeiter entlassen zu dürfen. Jebt will die Direktion das Wert in 8 Tagen stillegen. Was follen wir dagegen tun?( Rufe: Enteignen, den Direktor verhaften!) Boehle: In der Firma Riebel- Brik sind genau dieselben Sta­Tamitäten mit den Gemerlichaften. Die Gewerkschaften haben uns immer vor fertigen Tatsachen gestellt. Die Direktion findet jetzt bei den Gewerkschaften einen Rückhalt und will unsere Forderungen nicht erfüllen. Wir dagegen finden teine Stüge bei ben Gewerk. schaften. ( Rebhafte Zustimmung.)

Rörperfaft gibt.

Der Redner bespricht jobann die lehte Bekanntmachung über die Betriebsräte. Collten die Unternehmer diese Betriebsräte nicht anerkennen, bann muß biefer Widerstand gebrochen werden, dann müssen wir bie schärfsten Mittel anwenden. Wir fönnen und werden unsere Macht, die wir durch die Mevolution er rungen haben, ausnuten. Der Profit bört jest auf. Die technischen und taufmännischen Leiter werben sich sehr bald mit uns verständigen. Was aus den Aktionären wird, soll und gans gleichgültig sein. Wir haben weiter erklärt, die Sozialisierung darf nur fyftemaisch und organisch in Berücksichtigung der gesamten inneren und äußeren politischen Verhältnisse vorgenommen werden. wir fönnen nicht von heute auf morgen den ganzen kapitalistischen Betrieb in sozialistischem Sinne umgestalten. Das bedeutete ble bellständige Berstörung der Probuftion.

Die Frage der forbarbei fann gegenwärtig grundsählich nicht geregelt werben; bie muß bis zum Wiederaufbau einer ge regelten Wirtschaft zurückgestellt werden. Wir fönnen nicht einfach befretieren: von morgen ab gibt es leine Affordarbeit mehr. Dam't würden wir den gangen tapitalistischen Großbetrieb, der auf bem Affordsystem besteht, lahmlegen.

Die Bestimmungen über die Arbeiterräte sind noch nicht lar. gen heißt es: Die Mitglieder des Arbeiterrats sind in den Be trieben, für die sie gewählt sind, den Geschäftsleitungen als gleich berechtigt beizuordnen. Dieser Sab befagt alles andere. Wenn der wir haben noch nicht Bollzugsrat biese Bestimmungen annimmt darüber beschlossen- dann haben

In ben von Ihrer Behnerkommission uns vorgelegten Bestimmun

bie Arbeierräte Sig und Stimme im Direttorium.

Mary( Bantbeamter). Die Gabotage der Arbeitgeber ist bereits im vollsten Gange. In der Kommers- und Dis enn das Rohmaterial smed mäßig berwertet tontobant hat man den Arbeiterräten berweigert, ihnen wird, fönnen für die erforderlichen Transportmittel sofort Sundert. Zeit zu geben, um ihren Obliegenheiten nachzulommen. Glauben taufende beschäftigt werden. Auf bem Lande müssen die Ritter. Die Heren Bankdirettoren, daß die Bestimmungen, die für die Ar­güter sozialisiert werden. Dazu brauchen wir Wohnungsbau beiterräte der Industrie gelten, für das Bankgewerbe feine Geltung Wir haben das ja bereits in maßgebenden Betrieben. Die Sache auf dem Lande und wirtschaftliche Maschinen. haben; es ist notwendig, daß eine gefutive angeftellt wird, die in hat fehr gut geflappt. Bei biefer Tätigkeit im Direktorium werden Alle diese Probleme tönnen nur durch Kohle, Nahrungsmittel der Lage ist, diejenigen Unternehmen, die sich den Bestimmungen die Arbeiterräte auch sehr balb mit den Fragen vertraut, denen fie heute noch fremd gegenüberstehen, und die Ueberleitung der tapita und bei voller Disziplin der Arbeiterschaft bewäl- nicht fügen wollen, zur Rechenschaft zu ziehen. tigt werden. Der Borfisenbe teilt mit, daß ein Antrag eingegangen liftifden in die sozialistische Wirtschaft wird dadurch ermöglicht. Wenn die Nevolution nur eine große Lohnbewegung gewesen ist, den Bollzugerat zu beauftragen, die den Gewerkschaften über-( Buftimmung.) fragene Bollmacht wieder zurüdzunehmen. Es ist nun beantragt, ben Gewerkschaften die imen übertragene Blecher spricht namens der Angestellten des Reichsfommissars Bollmacht trieder zu nehmen. Das geht nicht. Die Gewerk Bebhafte Bustimmung.) Wenn wir in den nächsten Monaten nicht für bie stohlenverteilung. Mitbertohle fiebtes traurig fchaften brauchen wir. Der Widerspruch richtet sich ja auch nur die erforderlichen Nahrungsmittel bekommen, wird Deutschland bis aus. Außer den Streits haben wir Ausfälle durch die uns verloren gegen die Führer. Wenn wir aber ohne weiteres aus biefem Apparat r nächsten Ernie durch ungertyphus berödet sein. gegangenen Sohlengebiete in den vom Feinde besetben und neu- bie Führer hinausbugfieren, laufen wir Gefahr, daß auch dieser Deutschland braucht Rohstoffe und tann fie nur erhalten durch sofralen Gebieten. Auch die böhmische Brauntohle ist ausgefallen.pparat nicht mehr funktioniert. Die Arbeiterfchaft aber barf leine fortigen Abfluß des Bräliminarfriedens. Alle is alle biefe Ausfälle müſſen Ruhrgebiet und Oberschlesien aus- Forderungen fiellen, das wiederhole ich nochmals, die die Produktion Arbeiter müffen fich jetzt der Notwendigkeit fügen. Echon ift die helfen. Wenn wir vor einigen Tagen noch eine Transportnot hatten, tahmlegen. Wirken Sie auf die Stollegen, bie beute die Arbeit be Begenseite om Wert, um der Revolution den Garaus zu machen fo Tönnen heute die wenigen Transportmittel, bie die Eisenbahn reits niedergelegt haben, daß sie zunächst die Arbeit wieder Der Feind steht vor den Toren. Schon haben einzelne Gene- tellen kann, nicht bela ben werben, weil es an der nötigen aufnehmen, Wir müssen langfam, aber sicher unserem Biele su tale bas Tragen von roten Abzeichen berboten tohle fehlt. Es tut mir von Herzen weh, wenn ich sehen muß, streben.( Beifall.) und einige Arbeiter und Soldatenräte aufge=

fein foll, bann ist die Sache zu Ende.

Töft.( Sört, hört!) In Lennep ist der A. und S.- Nat verhaftet dah die deutsche Arbeiterschaft sich selbst ihr Grab gräbt, worden. men. Darum müßen wir gefchloffen und einträchtig handeln. indem in den Koblenrevieren gestreift wird. Wir gehen Wir brauchen auch noch Munition. Wir sind nicht feige genug, um in Deutschland in fürzester Zeit einer Ratastrophe entgegen, ruhig zuzusehen, wie ein General mit einer Prätorianergarde die wenn die Streits nicht aufhören. Revolution niederschlägt.( Lebhafter Beifall.) Das Proletariat Lautant: Den Gewerkschaftsbeamten, die innerlich die

muß jetzt zeigen, daß es seine große Aufgabe erfüllen fann. Sollte ein General jemanden an die Wand stellen, weil er für das jetzige System gewirkt hat, bann wirb rüdsichtslos mit gleichen Mitteln vor­gegangen werden.( Erneuter Beifall.) Um Remedur zu schaffen, haben wir im Rabinett sofort bie

Berlegung ber Obersten Geeresleitung nach Berlin berlangt. Ferner müffen sofort alle Erlasse, die das Tragen von roten Abzeichen berbieten, rüd gängig gemacht, und schließlich foll der General Eberharb sofort zur Disposition gestellt werden. ( Buruf: Berhaften!) Die Oberfte Heeresleitung will über unsere Forderungen beraten, General Gröner hat aber bereits erklärt, daß er sich selbstverständlich dem Kabinett fügen werde.

größten Feinde von uns find, fann man nicht solche Bestimmungen in die Sände geben, wie es geschehen ist. Deshalb bitte ich den An­trag Neumann anzunehmen, daß wir die Kontrolle übernehmen. Der Redner gibt Ginzelheiten aus feinem Betriebe der Firma Schwarzkopff befannt.

Mag Cohn: Die Gewerkschaften müssen der neuen Richtung Konzessionen machen oder sie verschwinden. Ich glaube auch, daß die Gewerkschaften bereit sind, von diesem neuen Geist etwas in sich aufzunehmen.( Widerspruch.) Darum bitte ich.

Brebew bedauert, daß keinem Vertreter der Gewerkschaften

Nach furger Geschäftsordnungsdebatte wird abgestimmt. Der Gelegenheit gegeben ist, die erhobenen Angriffe abzuwehren. weitestgehende Antrag, daß den Gewerkschaften jede Vollmacht ge­nommen werden foll, wind gegen eine fleine Minderheit abge. lehnt. Der Antrag, wonach der Gewerkschaftsfommission eine ommiffion aus den Reiben der Arbeiter und An­gestellten beigeordnet werden foll, und die Vorschläge für Diese leptere Rommiffion von ber Behnerfommission ausgeben fetten, wird gegen wenige Stimmen angenommen.

Gin untrag, ben fireifenben Stoflegen zu raten, die Arbeit in den Betrieben wieder aufzunehmen, ruft lebhafte Unrude hervor. Der Antrag wird zurückgezogen. Surz nach 3 1hr nachmittags schließt der Vorsitzende die Ver­jammlung

Vollverfammlung der Soldatenräte.

Die für Donnerstag einberufene Bollversammlung der Groß- Berliner Soldatenräte findet nachmittags 4 Uhr im großen Sigungssaal des Reichstages statt. Tagesordnung: 1. Bräsenzlifte, 2. Bericht des Bureaus, 3. Bericht des Boll­Erscheinen zugefagt, um sich zu den wichtigsten Fragen zu äußern, die ihm durch das Bureau der Soldatenräte Groß­Berlins vorgelegt wurden.

biese Gewerkschaften nicht auszuschalten, fondern mit uns dabin zu arbeiten, daß sie mit neuem Geist erfüllt werden. Fassen sie nicht plötzlich Beschlüsse wie den, daß die Voll Darf nun in einer solchen Zeit das Produktionsleben machten, die den Gewertschaften gegeben wurden, zurüdgezogen fillgelegt werden? Ist jetzt die Frage, ob Rohn- oder Afford- werden. Die Sozialisierung ist nicht so einfach. Giener teilte mie arbeit die Bauptfrage? Das wäre eine Aurzsichtigkeit, die ihres mit, daß der bayerische Binansminister Jaffe, einer Bleichen fucht. Nach einem Jahre wird von der Affordarbeit über- dor radikalsten Wirtschaftspolitiker, auch der Meinung ist, daß sie haupt nicht mehr gesprochen werden. Arbeiterentlassungen dürfen naheliegende Verstaatlichung der enten im Augenblid nicht erit bann erfolgen, wenn die Arbeitszeit für die Allgemeinheit auf bewerkstelligt werden lann, weil wir auf einen Milliardenkredit sugerats, 4. Nationalversammlung. Der Vollzugsrat bat feir 4 Stunden herabgesetzt ist. Die vier stündige Arbeitszeit vom Ausland angewiesen find. Was hier in Berlin geschieht, wirft wird für die llebergangszeit die normalarbeitszeit fein. auf das Reich. Wenn hier zu Produktionshemmungen und Streits Nur wenn die Arbeiter rüdfichistes bis zum äußersten gegen jeben geschritten wird, weil nicht alle Wünsche erfüllt werden, so wird Beinb zufammenstehen, fönnen wir über die jetzige Misere hinweg man es im Reihe mit der Rohle nachmachen. Es darf nicht ohne tommen. Nur bann fönnen wir die wahre, von jedem Außenstehen weiteres die Produktion stiltstehen, weil Forderungen nicht erfüllt ben beneidete, vollständig ausgebaute deutsche sozialistische werben. Wie wichtig die Aufrechterhaltung der Produktion ist, geht Sepublil erreichen!( Stürmischer Beifall.) aus den Ernährungsschwierigkeiten hervor. Bei geordneter Wirk Es folgen die Ansprachen der Abordnungen. schaft fönnen wir ein paar Monate von der neuen Ernte leben, aber Ein Vertreter der Sieler Abordnung begrüßt die Ber - wir triegen nicht ein Bot von der Entente, wenn wir nicht aus dem fammlung im Namen der Rieler revolutionären Bewegung. Er Chaos herauskommen, benn die Entente wird fagen: Wenn bie fagt u. a.: Nur bei Ginigteit aller Arbeiter fönnen wir Beute jest mit der neuen Ernte nicht auskommen, fo liegt basa über die jetzigen Bustände hinwegkommen. der Desorganisation, und wenn wir auch nur einen Bentner Getreide Otto Zoert überbringt die Grüße des 58 Ausschusses der hineinstedten, würde er genau so verfchiampt. Ich persönlich würde Marine. Er erklärt, daß der Zentralrat der Marine jede Regie- fofort für sozialistiine gperimente sein, wenn wie rung unterftüben werde, die gewillt sei, auf der Grundlage der in einem Lande lebten, bas mit Mohstoffer gefüllt wäre. foaialipigen Republi! energisch zu arbeiten. Bisher. Jest geht das nicht. Die Gosialisierung ist ein entwidlungsprozes

Versammlung der Arbeiterräte Groß­Berlins.

Freitag, 20. November, 10 Uhr vormittags, findet im groken Saal bes Se hzervereinshauses eine Bersammlung aller rbeiterräte Groß- Berlins statt. Die Tagesordnung wird daselbst bekanntgegeben. Der Vollzugerat der Arbeiter und Galboteräte Groß- Berlins . J. A.: Franz Büchel. Baul Neuendorf.