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geimpft. Kann eine Unterdrückung von außen Was mich aber sofort nach Beginn des Krieges in die Opposition schließen. Da augenblicklich Mittel- und Norddeutschland in der und Verschärfung der Hungersnot durch rigorose Blockade- trieb, war nicht sowohl die Frage des Ursprungs des Krieges, als Hauptfache seine Kohle aus Schlesien   bezicht, würde das schwere maßnahmen einen Geist der Versöhnlichkeit erzeugen? die Haltung der deutschen   Sozialdemokratie, die von der begreif- Verlegenheiten für die Kohlenversorgung bedeuten. Die Behandlung der Waffenstillstandsfrage durch die lichen Stellungnahme wider den Zarismus unmittelbar und unver- Dr. Braun- Nürnberg übt an der politischen und verwal Westmächte, die Verschärfung der Blockade, die noch strenger mittelt überging zu einer siegestrunkenen Verleugnung aller inter  - tungstechnischen Tätigkeit des bayerischen Ministerpräsidenten gewordene Abschnürung Deutschlands   von ausländischen Zu- nationalen Ideale. Meine schriftstellerische Tätigkeit, die ich im Eisner   scharfe Kritit. Eisner   läßt es zu, daß von München   aus führen, die verlegende, demütigende und wegwerfende Be- Herbst 1914 aufnahm, richtete sich zunächst gegen die Methode der ein paar Unabhängige das Land terrorisieren. Das Wahlgefes, handlung aller deutschen   Anregungen zur Milderung der deutschen   Kriegführung. Ich habe während des Krieges keine Tat- das man in Bayern   für den Zentralkongreß der Arbeiter und Sol­Waffenstillstandsbedingungen, die Art, wie man unsere Ar- fachen, die kompromittierend für den Getäuschten wären, behauptet. batenräte geschaffen hat, ist schlechter als das preußische Dreiklaffen­mee in Eilmärschen nach Hause jagt, die durch alles das be­wahlsystem seligen Angedenkens. Eisner gibt sich Einflüssen hin wirkte Gefährdung unserer inneren Ordnung, lassen er- Eisner bestreitet die von mir behaupteten Tatsachen in und leiht Beratern sein Ohr, die eine schwere Gefahr für die ganze fennen, daß die alte westliche Demokratie von einem ihrem feinem Punkt. Ob sie schon einmal vorher veröffentlicht Weiterentwidlung der Dinge bedeuten. Bestand und Ruhm äußerst gefährlichen Geiste bedroht wird. worden sind, ist für ihre Beurteilung vollkommen gleich­Die verantwortlichen Führer der Westmächte haben noch gültig. Ich konnte das nicht wissen, weil ich längere Zeit nicht gelernt, in dem Umschwung in Mitteleuropa   ein neues während des Krieges an der Front gestanden habe. Mir er­Faktum zu erkennen und sich mit Vorsicht und Weisheit neu schien es jedenfalls notwendig, daß in diesem Augenblick, wo zu orientieren. Im Inneren ihrer Staaten dominiert die Eisner sich zum moralischen Zensor über die Kompromittier- Sizung zusammen. Der Antrag eines Mitgliedes betr. Ginſehung Herrschaft der Unduldsamkeit und der Gewalt gegen alle Re- ten" aufschwingen will, mit allem Nachdruck auf seine eigene einer Kommission zur Regelung der Löhnung der Frontsoldaten gungen für eine gerechte politische Behandlung der unter- Tätigkeit in den Entscheidungstagen hingewiesen wird. legenen Feinde von gestern. wird angenommen. Weiter wird beschlossen, für sämtliche Militär­personen die Wagenklassen auf der Eisenbahn aufzuheben. Ein dritter Beschluß beschäftigt sich mit der Klärung der Stellung der Soldatenräte zu den Kriegsgerichten.

Der Wendung zur Demokratie und Freiheit in Deutsch­ land   steht eine Wendung der Weststaaten zur Unduldsamkeit mit Generalsberrschaft gegenüber. Der Hort der Rear tion scheint seinen Sitz vom Osten nach dem West en verschoben zu haben.

Früber galt bei uns in Deutschland   der Satz, daß Fort­Schritts- und Freiheitsfeindlichkeit und der Schutz für unsere reaktionären Gewalten aus dem Osten kommen. Die west lichen Demokratien aber waren uns Ermutigung und Stütze für unseren Kampf unt politische Freiheit, weil wir an ihren Geist glaubten. Jetzt aber wird uns dieser Glauben aus der Brust ge­

riffen!

Der Fall Eisner.

Ein Rechtfertigungsversuch.

Kurt Eisner   schreibt der Freiheit":

Jin Boriväris" bringt Herr Suttner ,, Enthüllungen über mich. Diese Enthüllungen haben die Eigentümlichkeit, daß ich sie selbst vor Jahr und Tag in der ,, Chemnizer Volksstimme" veröffent­licht habe, weil sie den zwingenden Gegenbeweis erbrachte, daß die Kriegserklärung Deutschlands   nicht durch die russische   Mobil nuchung veranlaßt worden sei. Ich habe mich also selbst ent­hüllt und kompromittiert.

Sigung des Vollzugsratès. Bildung von vier Ausschüssen.

Der Vollzugsrat trat heute nachmittag um 5 Uhr zu einer

Eisners ganze Ausrede besteht darin, daß er sich vor dem Krieg kompromittiert habe. Das ist nicht einmal wahr, denn die Kriegserklärung Desterreichs an Serbien   lag am 28. Juli bereits vor. Eisner hat seine Bemühungen für die Aus Köln   ist ein Delegierter des Arbeiterrates anwesend, der treditbewilligung also in voller Kenntnis des öster über Pläne der rheinischen Bourgeoisie besonders der Schwer­reichischen Ultimatums, der serbischen Ant- industriellen berichtet, die aus Furcht vor den Steuerlasten und wort darauf und der tros dieser Antwort erber Sozialisierung folgten Kriegserklärung Oesterreichs   unter­nommen. Das ist also nicht kompromittierend!

die Rheinlande an Frankreich   ausliefernt

Da aber Eisner so großes Gewicht auf das Wörtchen vor möchte. Ein Mitglied des Vollzugsrats erklärt, daß er Material dem Kriege legt, so werfe ich die Frage auf: worin bestand dafür befibe, daß schon 1916 bekannte rheinische Großindustrielle in damals der Unterschied in der Tätigkeit Eisners   und der Gemeinschaft mit hohen katholischen Geistlichen in Bern   mit Send­übrigen Sozialdemokratie?- Die gesamte übrige lingen der Entente verhandelt haben über einen Zusammenschluß Sozialdemokratie entfaltete in den legten Julitagen eine in- ber Rheinprovinz  , Elsaß  - Lothringens   und sogar Süddeutschlands  tenjive Propaganda gegen den Ausbruch des unter französischem Protektorat. In der Diskussion wird hervor Weltfrieges. Absichtlich ließ sie ihre Stellung zur Frage gehoben, daß dies dieselben bürgerlichen Kreise seien, die jahrelang der Kreditbewilligung offen, ließ sogar die Verweigerung der sich nicht genug tun fonnten in Annegionsplänen für Deutschland  ; Kriegskredite als sehr möglich erscheinen, um dadurch das wer die kapitalistische Volksfeele kennt, den nelyne dieses Techtel­stärkste Pressionsmittel auf die deutsche Regierung mechtel nicht weiter wunder. auszuüben, das diese zur Innehaltung einer friedensfördern- tommiffars für auswärtige Angelegenheiten, Tschitscherin, daß Ruß­Zur Verlesung gelangte ein Funkspruch des ruffischen Bolts­den Politik veranlassen konnte.

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Anders Kurt Eisner  ! Er warb offen und ge- land seinen Truppen Befehl gegeben habe, jeden Konflikt mit deut heim für die Bewilligung der Kriegskredite. Er, der durch schen Truppen zu vermeiden, und von der deutschen Republik sie­die bayerische Regierung wußte, daß der Krieg ausbrechen jelbe Stellung erwartet werde. Rußland   hoffe, alle Mißverständ würde, tat sein Möglichstes, um die Regierung in den ent- nisse bald zu beseitigen. Ferner ist von dem Exekutivausschuß der scheidenden Tagen der absolut sicheren Gefolg- russischen Arbeiter- und Soldatenräte ein Funkspruch eingegangen, Im übrigen ist diese Angelegenheit, die demnächst in einem ichaft der Sozialdemokratie im Falle des daß zu dem Kongreß der deutschen   Arbeiter- und Soldatenräte am von mir herausgegebenen Buche dargestellt werden Kriegsausbruchs zu versichern. Er tat also 16. Dezember eine russische   Delegation eintreffen wird, die über die wird, nicht ganz uninteressant. Seit dem Oftober 1912 beeinfluß- etwas, was die Politik der Kriegspartei in Deutschland   in Lage der russischen   Revolution berichten und sich über den Stand ten Mitglieder der baherischen Regierung politische Kreise dahin, höchst em Maße stärken mußte, seine Tätigkeit in der deutschen   Revolution informieren soll. Der Vollzugsrat be daß ein leberfall Rußlands   auf Deutschland   zu er den letzten Julitagen was Eisner harmlos vor dem schließt, durch Funkspruch die Delegierten willkommen zu heißen. warten sei. Ich erhielt ständig diese Informationen durch Ver- Kriege" nennt war viel verantwortungsboller. Der Bollzugsrat beschließt jerner, die Regierung aufzufordern, mittlung das Chefredukteurs der Münchener Post", den Land- als die Kreditbewilligung am 4. August. Denn dafür Sorge zu tragen, daß die Rückbeförderung der deut tagsabgeordneten Adolf Müller. Ich hatte damals feinen Anlaß, als die Fraktion die Kredite bewilligte, war der Krieg eine ichen Truppen aus der Ukraine   tunlicht beschleunigt wird, an der Richtigkeit dieser Mitteilungen zu zweifeln, und habe schon vollendete, unabänderliche Tatsache. Eisner aber aaitierte ohne. daß aus irgendwelchen politischen Gründen die Be im November 1912 in einem an die sozialistische Preise versandten für die Kreditbewilligung, als noch mit der Möglichkeit zu fazungen ganz oder teilweise an Ort und Stelle belaffen werden. Alarmartikel die Oeffentlichkeit auf die Gefahr aufmerksam zu rechnen war, durch geschickte Drohpolitik die Regierung Der Vollzugsrat beschließt ferner die Errichtung von machen versucht. Es ist bei den freundlichen Gefühlen, die mich vom Kriege abzuhalten. bier, Abteilungen( Ressorts). Die erste Abteilung foll mit Adolf Müller verbanden, und bei dem ständigen Verkehr, in Danach gehört Eisner, in seinem Sinne gesprochen, nicht sich mit der Reichspolitik befassen. Sie setzt sich zusammen dem er mit der bayerischen   Regierung stand, selbstverständlich, daß nur zu den kompromittierten" Sozialdemokraten, er ist aus acht preußischen Mitgliedern, acht Vertretern der übrigen ich diese Auffassungen für begründet halten mußte, und es letzten Endes der kompromittierteste Sozial. Bundesstaaten und drei Mitgliedern der Ost- Westfront und Ma it ebenso felbſtverſtändlich, daß ich gemäß der sozialdemokratischen de motrat in ganz Deutschland  . rine. Die zweite Abteilung behandelt die preußischen Ange­Tradition eines halben Jahrhunderts im Kampf gegen den offent= legenheiten und setzt sich zusammen aus neun Mitgliedern des Boll­zugsrates. Die dritte Abteilung wird gebildet aus sieben Mitglie fiven Zarismus die Sache Deutschlands   verteidigte. In den kriti­dern für ausschließlich Groß- Berliner Angelegenheiten. Die ichen Julitagen wurden mir dieselben Informationen aus denselben Quellen übrmittelt, und ich hatte nicht den mindesten Unserem gestrigen Bericht ist noch folgendes nachzutragen: Die vierte Abteilung, bestehend aus vier Mitgliedern, behandelt die Berichte der Vertreter aus den einzelnen Bezirken lauteten über- internen Angelegenheiten des Vollzugsrats. Diese vier Abtei einstimmend dahin, daß im Augenblick überall große Schwierig- lungen arbeiten selbständig, jedoch müſſen ſie besonders wichtige Fragen dem Plenum zur Beschlußfassung vorlegen.

Grund, an ihrer Wahrhaftigkeit zu zweifeln. In diesem Sinne sprach ich in der gegen den Krieg gerichteten Protest­

versammlung im Münchener   Kindlkeller; das war vor dem Striege. Wenn das also kompromittierend ist, so habe ich mich vor dem Kriege kompromittiert.

Erich Kuttner  .

Eisner vor dem Parteiausschuß.

feiten bestehen.

General v. Eberhard. Ein neuer Erlaß.

Genosse Löbe- Breslau berichtet: Der in Breslau   bestehende Boltsrat, dem 66 Sozialdemokraten und 34 Liberale angehören, Das deutsche Weißbuch vom 3. August 1914 erregte sofort wird dieser Tage ein Ultimatum mit 48stündiger Frist an die meinen Verdacht. Immerhin blieb ich noch einige Zeit deutsche Regierung gelangen lassen, das die Einberufung der Kon­WTB meldet: Ter Oberkommandierende der 1. Armee, unsicher hinsichtlich der Rolle Rußlands   im Weltkriege. Da- ftituante und die sofortige Auflegung der Wählerlisten verlangt. General v. Eberhard, hat seine Bekanntmachung vom 18. d. M. gegen war es mir jojort klar, daß der Weltkrieg als westeuropäische Sollte die Regierung darauf nicht eingehen, dann würde sich durch folgenden Aufruf ersetzt: Sämtliche Militär- und Zivil Erscheinung eine Fortsetzung der aggressiven Marottepolitik war. Schlesien   gegen das übrige Breußen wirtschaftlich und politisch ab- behörden sowie die örtlichen Arbeiter- und Soldatenräte fordere ich

Dämon Krieg.

Bon Artur Silbergleit.

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Notizen.

immer zu folgen vermag. Wir können unmöglich wissen, was 3eit hat, sie aufzusuchen. Ferner müssen auch die für alles die Frau, die Kokoschka   nach dem Vorbild von Leonardos Mona einzelne Wochentage eingeführten höchst unsozialen Eintrittsgelder Lisa gemralt hat, denkt und was der Maler über sie für eine Mei- wieder verschwinden. Sie bringen wenig ein und sind in der mung hat. Nur so viel ist gang deutlich, daß zwischen dieser Frau| Demokratie gehässig und verwirrend. In meinen roten Riesenrachen schlinge ich gierig die Länder, und dem, der sie malte, seltsame Beziehungen hin- und hergeflogen Berge und Meere hinein, mit meinen schwarzen, malment en Gijen- sind, und daß der Maler nicht nur das Fleisch, das er vor sich sah, zähnen fresse ich die Männer aller Bekenntnisse und Alfer. Mit fondern auch diese seelische Beziehung festhalten wollte. Diese meinen Höllenflammenaugen verbrenne ich die Kinder, I hungfrauen lichkeit als Sehnsucht. Für den Maler und fein Leben find fie Bilder sind weniger Gestaltung als Bekenntnis, weniger Sinn und Frauen, mit diesen Glutsonnen versenge ich die Kräuter und gewiß von bluternſter Bedeutung; für den Betrachter find sie im Tiere. Vom Verge der Gwigkeit stapfe ich hernieder als der ewig wesentlichen Beiträge zur Psychologie der Empfindsamkeit. Finstere und Dräuende, ewig Fürsten   und Völker vor mich her- Dabei ist es offenkundig, daß dieser Kokoschka   eine starke male­jagend. Meinen Atem vergiftet oft ein Besthauch; wo ich hinfpeie, rische Begabung hat. Er ist wienerisch dekorativ und so eine durch brennt Blut. Alle Galgen werfen ihre Seilschlingen nich meinem das Rofoto gemilberte Fortseßung von Tintoretto   und Tiepolo  . Haupte aus, allen Scheiterhaufen blase ich Urfeuer an. Mit meinen Dort, wo er wirklich einmal ganz harmlos ist, wie in dem Liebes­Polypenarmen umframpfe ich die Welt wie eine fleine Muschelschale paar mit der Kabe, ist solche Verwandtschaft unverkennbar. Aber und zerpresse sie an meiner Brust. Wenn der Moosbart der Jahr hunderte um mein Riesenschwert wildert, fresse ich eine grünen Wucherungen mit meinem bleckenden Gebiß ab. Alle Schildhaus­wächter vor den Toren des Lebens hetze ich schon durch meinen Blid in die Flucht, und mein dröhnendes Gelächter überbrüllt felbst die Löwenstimmen der Schlacht und übertost noch die Geierschreie, Wälderföhne und Lawinendonner beim Planetenstura!"

Die psychologische Gefahr.

3ur Ausstellung Sofoschta.

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Vorträge. Der neulich abgesagte Vortrag von Her nunmehr am 2. Dezember im Khandworth- Scharwenta- Saal statt. bert Gulenberg über den Dichter Walter Heymann   findet nunmehr am 2. Dezember im Khandworth- Scharwenta- Saal statt. Theater. Für die weibliche Hauptrolle in Hans Frands Drama Freie Knechte", das bisher von der Zensur verboten war und das demnächst im Kleinen Theater aur Uraufführung ge langt, ist Josefine Rottmann vom Frankfurter   Schauspielhaus ver pflichtet wurden. -Das junge Deutschland   wird als nächstes Werf Frik auch Cézanne   ist zu spüren. Ich möchte wetten, daß Kokoschka   ge von Unruhs Tragödie Ein Geschlecht" im Deutschen Theater Bilder aus den Revolutionstagen, im ganzen rabe dies Bild nicht übermäßig hoch einschätzt und doch zeigt es aur Uraufführung, bringen. am besten seine eigentliche Natur, zeigt ihn, wie er sein würde, wenn es feine psychologisde Literatur und teine mit ihr spinti sechzehn Blätter nach Aufnahmen von der Straße, veröffentlicht fierenden Literaten gäbe. Eine Versöhnung zwischen solchem Sein foeben der Verlag für Sozialwissenschaft in Kupferdruck als An­und Wollen erreicht sofoschta eigentlich nur, wenn er Hände malt. Studentenschaft und Revolution. In Mar Alle diese Hände find wissend, find wie Empfangsstationen für burg   wurde in den Arbeiter- und Soldatenrat auch ein Student geistige Strömungen, find die Hände eines überreizten Geschlechts entfandt und diesem auf Grund allgemeiner, gleicher, direkter und und somit Symbole einer Zeit, die sterbensmüde nach einer neuen geheimer Wahl ein Ausschuß von sechs Mitgliedern an die Seite R. Br. gestellt ein Ereignis, wie es in der Geschichte der neuen deutschen  Universitäten bisher wohl noch nicht zu verzeichnen ist. Der Aus­schuß widmet sich dringenden Notstandsarbeiten und will vor allem in freien Vorträgen und Aussprachen zwischen den Hochschullehrern und den Studenten über die dringend notwendige Neugestaltung un jeres Bildungswesens, besonders der Hochschule selbst, Klärung schaffen. Auskunft erteilt der Studentische Arbeitsausschuß, Mar­ burg  , Universität, Hörsaal 14.

Zukunft taften.

Die Museen auf!

fichtspostkarten.

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Bei Paul Cassirer   hängen Bilder von Kokoschka  . Sie sind eine Die Museen sind noch immer geschlossen. Da eine Gefahr für Streuzung zwischen Psychologie und Malerei. Es wäre ein Leichtes, ihre Schäße doch wohl nicht mehr besteht, ist zu erwarten, daß die zu jedem dieser Werte eine tiefsinnige Auslegung zu schreiben. Wiedereröffnung in den allernächsten Tagen erfolgen wird. Auch Dieser Maler ist ohne Zweifel metaphysisch interessiert; er sucht sie tönnten mandem, der jetzt Edverftes hinter sich hat, ein paar hinter den sichtbaren Dingen die unsichtbaren Zusammenhänge und Stunden der Erfrischung und der Erhebung bieten. Aber wenn febt scheinbar nicht nur auf dieser Erde, sondern auch irgendwo man sie jest wieder aufmacht, dann mache man sie wirklich- Das Deutsche   Theaterabreßbuch 1918/19, vom in einem Reich überirdischer Schwingungen. Damit ist der Kon- zugänglich, zugänglich auch den breiten Waffen des Boffes. Deutschen Bühnenverein   herausgegeben, ist joeben 850 Seiten start flitt gegeben: er will Unsichtbares sichtbar machen und Sichtbares Bis jetzt war es so, daß sie zu der Zeit, wo die werftätige Bevölke- zum achten Male im Berliner Verlag Oesterhold erschienen. ins Unsichtbare hineinsteigern. Wobei sich freilich in jedem rung am ehesten Sinn und Muße für die Betrachtung von Kunst­Weltsprache und Revolution. Der internatio Augenblick die Gefahren zeigen, denen niemand entrinnt, der auf und Kulturschäben gebabt hätte: am Sonntagvormittag nale Arbeiter- Weltsprachenbund( deutscher   Sib in Göthen) erläßt einem zwischen Himmel und Erde gespannten Seil nachtwandelt. nämlich( wohl mit Rücksicht auf die Kirche) gesperrt einen Aufruf, jest mit ganzer Straft die Welthilfssprache Jdo in Künstler dieser Art leben nur in Uebergangszeiten. Sie sind stets waren. In Berlin   wenigstens hat man sie des Sonntags immer den Dienst des internationalen Sozialismus zu stellen. ganz dünnen Blutes und reich an quirlenden Nervenfasern. Sie erst um 12 Uhr aufgemacht. Die Sammlungen, die erst jetzt wirt- Kriegswucherers Leichenstein. Kassian Kluiben find auch immer frühreif und sehen schon als Janglinge die Welt lich Eigentum des ganzen Bolles sind, konnten bisher bei uns auch dichtet in der Jugend": Allhiero in diesen Truhen drin mit Greisenaugen an, sehen sich auch selbst so und zeigen darum, niemals recht volkstümlich" werden; nie sah man Massen, erfreut wenn sie ihr eigenes Antlig malen, grundsäblich einen bedeutsamen, und angeregt durch die Räume drängen. Welch anderes Bild, wenn Liegt Franz Xaver Kriegsgewinn, man an die Museen in Frankreich  , an einem Sonntag im Louvre Ein Lump und Gauner sondergleichen, Rätsel lösenden, Gott fuchenden Stopf. Mit knapp dreißig Jahren malen sie sich so, wie Rembrandt   usw., denkt! Man spürte dort, das Volk fühlte sich hier wie zu Blöblich tat er im Tod erbleichen. fich als Greis gemalt hat. Sie haben es eben nötig, sich dauernd Hause, diesen herrlichen Kunstbesib schien es als sein eigenstes aus schwersten Erschütterungen in ein Jenseits zu retten. Alles, Eigentum zu empfinden. Dabin müssen auch wir kommen, und was sie malen, ist eine Auseinandersetzung mit den letzten Fragen. eines der Mittel dazu ist sicherlich das, die Museen offen Es versteht sich von selbst, daß der harmlose Betrachter dem nicht lau halten, wenn der größere Teil der Bevölkerung

schädel

Als er gehört vom Friedenshoffen, Hat ihn vor Schreck der Schlag getroffen, Dieweilen forcht dieser verdammte Hund, Daß er uns alsdann nicht mehr bewuchern kunnt,