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Nr.336a. 35.Jahrg.
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Vorwärts
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Sonnabend, den 7. Dezember 1918.
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Recht und Ordnung oder Bürgerkrieg!
Tachklänge des blutigen Freitag.
Was wird da? Noch vor den traurigen 8wischenfällen| Bu bemerken ist, daß die Ablehnung der Präsidentschaft, I ist aber die Leichtgläubigkeit noch größer als bei den Unabdes gestrigen Tages hatte die sozialdemokratische die Freilassung des Vollzugsrats, die Verhaftung des Feld- hängigen. Und wenn die Freiheit" ihre eigenen Mitläufer Partei für den morgigen Sonntag dreizehn Volksver- webels Fischer, die Aufhebung der Besetzung der Roten von gestern heute„ Gesindel" nennt, so trifft dieser Ausdruck fammlungen einberufen, durch die der friedliche Wahlkampf Fahne" erfolgten, während im Reichskanzlerhaus nur so- auf zahlreiche Mitläufer der Noten Fahne" zweifellos zu. für die Nationalversammlung eröffnet werden soll. Bugleich zialdemokratische Mitglieder der Reichsleitung Wir wollen aber das unglückliche Berlin nicht dem Gefündigen die Unabhängigen Versammlungen unter amtierten. Die Unabhängigen waren auf ihrer Reichskon- findel von rechts oder links, nicht der Gewalttätigkeit verfreiem Simmel am Friedrichshain , am Humboldthain und ferenz. brecherischer Elemente ausliefern, sondern Sicherheit bor dem Reichstag an. Der„ Spartakusbund " aber läßt sein Unaufgeklärt find die blutigen Vorgänge in der und Ordnung aufrecht erhalten, nötigenfalls wieder herBlatt heute mit folgendem Aufruf erscheinen: Chauffeestraße. Nach der Freiheit" soll für die Soldaten stellen. Daß das gelingen wird, ist bei der Stimmung der fein Anlaß zum Schießen vorgelegen haben. Uns ver- Bevölkerung nicht zu bezweifeln. Aber vermieden werden sichern die Soldaten, wie wir schon gestern melbeten, man soll, daß noch mehr Opfer fallen, und dabei sollen uns alle habe versucht, fie zu entwaffnen und dann auf sie geschossen. Menschen, die ein Gefühl für den Wert von MenschenErst daraufhin hätten sie das Feuer eröffnet. Aussage steht leben haben, helfen! gegen Aussage. Klarheit bringen kann nur eine unparteiische Untersuchung. Wir stimmen der Freiheit" bollkommen zu, wenn sie schreibt:
Arbeiter! Auf zum Massenstreit! Heraus aus den Betrieben! Protestiert gegen bas Blutbab! Dann heißt es weiter, es habe ein gegenrevolutionärer Butsch in Berlin stattgefunden und die Verbrecher seien die Sozialdemokraten:
-
Wir fordern eine rüdsichtslose, schleunige Untersuchung und eremplarische Bestrafung der Schuldigen, aller Schulbigen!
Wir erwarten, daß sich kein rechtschaffener Arbeiter durch Terror zum Anschluß an einen spartatistischen Massenstreit" bewegen läßt und daß sich die gesamte werttätige Bevölke rung, Arbeiter und Soldaten, geschlossen hinter die Regierung stellt, die für strenge Gerechtigkeit sorgen wird.
Der Zusammenstoß Ecke Invaliden- und Chauffeestraße.
Diese Verbrecher find die Wets und Genossen, die Scheide. mann- Ebert und Stomp., die feit Wochen die Soldaten aufheben, die alle gegenrevolutionären Elemente in Schutz nehmen, die eine ibftematische Spartakus- Hehe betreiben, die sich eine weiße Garde Wir fragen aber, wie diese Untersuchung möglich sein aus Unteroffizieren bilden, die mit dem Popang des Bolschewis- soll, wenn nach dem Willen des Spartakusbundes heute oder mus" eine wahre Bogromatmosphäre in Berlin geschaffen haben. morgen der Bürgerkrieg entfesselt wird. Im BürgerArbeiter! Soldaten! Genoffen! Die Revolution ift in höch frieg fiegt nicht das Recht, sondern die brutale Macht. Der fter Gefahr! Rettet, rettet, rettet euer Wert des 9. November! Spartakusbund bedroht unsere Parteigenossen Ebert, Rettet die Nevolution, die Freiheit, den Sozialismus! Erhebt Scheidemann und Wels. Wir erklären: Wenn einem Botalforrespondena noch folgende detaillierte Schilderung: Bon den tiefbedauerlichen Ereignissen im Norden gibt eine eure Donnerstimme und eure Millionen Arine gegen die Ver- dieser Genoffen in unparteiischer Untersuchung nachgewiesen brockerbande, die Butsche, Anarchie und Morde veranstaltet! Die Versammlungsteilnehmer in der Sophienstraße, die die wird, daß er gegenrevolutionäre Butsche" begünstigt, so Nachricht von der Verhaftung des Vollzugsausschusses zuerst erBegt hinweg von der Regierung die wahren Schuldigen, die wird er erledigt fein. Wenn aber, wie jeder Mensch heute halten hatten und infolgedessen als erste zur Demonstration an infamen Setzer, die Benführer der unaufgeflärten Soldatenmaffe, schon weiß, die gegen diese Genossen erhobene Beschuldigung braten, marschierten über den Hadeschen Markt durch die Oraniendie Wels, Ebert und Scheidemann mit Genossen! eine freche, verbrecherische Lüge ist, und wenn man versucht, Energie! Geschlossenheit! Festigkeit! Es gilt au handeln! Das blutige Verbrechen muß geahnbet, die Verschwörung der Wels- auf Grund dieser Züge diesen Genossen ein Haar zu früm men, dann stehen wir hinter ihnen, dann steht bert- Scheidemann muß mit eiserner Fauft niedergemacht, die ganz Berlin , dann steht ganz Deutschland Revolution gerettet werden. hinter ihnen!
Nieder mit den Wels- Ebert- Scheidemann und Genoffen! Die ganze Macht an die A.- und S.- Näte!
Ane Werf! Auf die Schanzen! Zum Kampf! Nieder mit den blutbesudelten feigen Veranstaltern des
Butiches!
Hoch die Revolution!
Wenn es zu hundert anderen noch eines Beweises bedurfte, daß die Spartakusleute den Bürgerkrieg wollen, so ist er hier! Und das Mittel der gemeinsten, frechften Lüge ist ihnen gerade recht, um den Bürgerkrieg zu entzünden.
haben.
*
burger Straße nach der Chauffeestraße, um die Versammlungsbefucher der Germaniasäle abzuholen und mit diesen vereinigt vor das Abgeordnetenhaus zu ziehen. Der Zug mocyte etwa 500 bis 600 wann start gewesen sein auch einige junge Mädchen waren dabei. Er bewegte sich in Gliedern zu bier bis fünf Mann geordnet unter wiederholten Hochrufen auf Biebknecht und das revolutionäre Proletariat, sonst aber in voller Ruhe, durch die Straßen. Ihm muiden eine rote Fahne und mehrere Blafate vorangetragen, die die Aufschrift trugen: Wir fordern unser Recht! Nieder mit Hindenburg ! Heraus mit den Offizieren aus den Soldatenräten! Kurz hinter dem Oranienburger Tor erhielt der Bug bie Mitteilung, daß an der Ecke der Invalidenstraße Soldaten mit Maschinengeweiter, ftote bann furz vor der Invalidenstraße angesichts des wehren sich im entgegenstellen würden. Trotzdem zog der Zug Harfordons abermals. Angesichts des offenbar ganz unerwar teten Ernstes der Situation hatte sich inzwischen wohl die Sälfte der Demonstranten entfernt. Der Rest aber febte sich schließlich abermals in Bewegung. Da ertönte aus de Reihen der Soldaten der Ruf:" Hait uber wir feuern!"
Auf diesen Ruf stürmten die beiden Haufen, der Zug aus den fette los. Gin furzes Kommando:" Feuer" und in der ChausseeSophiensälen und der aus den Germaniajälen, auf die Soldatenstraße fing bas mit der Mündung nach dem Oranienburger Tor
aufgestellte Maschinengewehr
Bor einer Kraftprobe haben wir keine Angst. Aber was bei ihr an unschuldigen Menschen zugrunde ginge, was an Not und Elend über die Bevölkerung gebracht würde, davor graut uns! und darum haben wir auch ein ernstes Wort mit den Unabhängigen und ihrem Organ, der Freiheit", zu reden. Die Freiheit" wirft uns vor, daß wir gegen Spartatus heßen"? Ist es gerecht, von uns zu verlangen, wir sollten fein brüderlich sein zu Leuten, die unsere Freunde und Genossen mit Die Vorgänge des gestrigen Tages müssen streng unter dem Laternenpfahl bedrohen? Wie liegen denn die Tatfucht, die Schuldigen müssen zur Verantwortung gezogen fachen? Is die Revolution vollbracht war, war alles zufrieden. werden. Daß diese Schuldigen in den Reihen der sozial- Die breiten Massen jubelten der Republik zu, und die früher Demokratischen Regierungsmitglieder zu finden sind, können Serrschenden, in der Erkenntnis, daß es mit Monarchie und nur rriinnige oder Verbrecher erzählen, nur politischen Privilegien vorüber sei, fügten sich, mußten fich bioten glauben. In der Regierung figen aber nicht nur fügen. Nur Spartakus erklärte, die Revolution habe erst an Sozialdemokraten, sondern auch genau ebenso viel in a b- gefangen, die richtige komme erst mit Bürgerkrieg und Bluthängige. 3wed des Eintritts der Unabhängigen in die vergießen. Von einer Spartakusversammlung ging der blöde Regierung war es, auch jene fleinen, aber erregbaren Kreise Butsch gegen den unabhängigen Polizeipräsidenten& ich horn an zu taden. Auch die Soldaten gaben Schnellfeuer in beiben Eichhorn Richtungen ab. Anberthalb bis zwei Minuten nur der Großstadt mit Vertrauen zur Regierung zu erfüllen, die aus, der mit der Erichießung eines ehrlichen Soldaten und der bauerte das Feuer. Unter furchtbaren Hilferufen und Schreien ftob lich von der Sozialdemokratie nach links hin abgesondert Freilassung von achtundzwanzig Dieben endete. Wenn jemand alles auseinander. Durch das die ganze Straße beherrschende haben. Wer fein Vertrauen zu den Sozialdemokraten hat, die demokratische Ordnung nicht anerkennt und planmäßig mit Feuer versuchte sich zu retten, was noch nicht am Boden lag. In daß fie für strenge Untersuchung und Bestrafung der Schul- Lüge, Berleundung und Gewalt an ihrem Umsturz arbeitet, jo mahnibiger Soft schob und brängte einer ben anderen beiseite, digen forgen werden, der ſollte es zu den Unabhängigen ist es Spartakus, Spartakus und wieder Spartakus! der eine riz im Fallen den anderen zu Boden, viele 8ibilisten, Stann man sich wundern, wenn Drud Gegendrud erzeugt die in ihrer topflosen Angst nicht wugten, was zu tun sei, wurden Die Regierung ist für alles, was fie tut, dem Bolt foli- und erbitterte Menschen auf die Idee kommen, Spartakus mit bon den on Feuer gewohnten Soldaten zu Boben geriffen und darisch verantwortlich. Was für Wels, Ebert, Scheidemann spartatistischen Mitteln zu bekämpfen? Was war denn die Be- bas große Schaufenster des Kaufhauses a bisch, das, als die Sidie met niebergehalten. Etwa 20 Personen stürzten in blinber Angst burch gilt, gilt genau so für Saafe, Dittmann, Barth. Die fegung der Roten Fahne", die versuchte Verhaftung des Boll- tuation brehend wurde, seine Türen gesloffen und im ganzen Lüge, es sei durch Schuld der Regierung unschuldiges Blut zugsrats, der Bersuch, einen Präsidenten auf der Straße aus Baufe die Sichter geföfcht hatte, Ungeachtet der Echnittwunden, bergoffen worden, trifft fie genau so wie uns. zurufen anders als eine Nachahmung dessen, was Spartakus die bie liebenden fich zuzogen, drängte alles hinter die Schuß geIn Wirklichkeit wird kein geistig Gesunder glauben, daß vorgemacht hatte. Wäre durch Anwendung gleicher Mittel der währenden Mauern. Ein Straßenbahnwagen der Linie 32, dessen eine fozialdemokratisch- unabhängige Regierung mit gegen Vorwärts" befekt, die Regierung verhaftet, Liebknecht zum Führer ohnungslos bis an die Stätte herangefahren war, fam rebolutionären Butichen" sympathisiert und ihre Urheber Bräsidenten ausgerufen worden- Liebknecht hätte nicht ab ebenfalls in das Feuer. Schreiend und Silferufe ausstoßend drängdeckt. Die Tatsachen sprechen eine zu klare Sprache. Die gelehnt, er hätte nicht die Enthaftung der Regierung und die ten die Baffagiere, einer den anderen umreißend, ins Freie. Bas Laufen fonnte, rettete sich in die nächst gelegenen Hausflure. In usrufung eines Sozialdemokraten zum Präsidenten der Befreiung des„ Borwärts" verfügt, sondern die Note Fahne" allen Säufern hatten die Beiwohner das Licht gelöscht und sich ängstStepublik ist zwar fein gegenrevolutionärer Aft", aber troß- hätte alles das als einen„ Sieg des Volkes", als eine un fich in die hinten gelegenen Bimmer zurüdgezogen. Als die Solbem hat Genoffe Ebert die Ausrufer alatt abfallen laffen, beschreibliche Seldentat gefeiert. daten das Feuer eingestellt hatten, herrschte ein oder zwei Sekunden er hat an den Abmachungen, die über die Führung der Re- Sind die Unabhängigen, ist die Freiheit" wirklich so blind, faft bTlige Stitle. Schüchtern magten sich die ersten aus gierungsgeschäfte getroffen find, treulich festgehalten, bat fich das nicht zu bemerken? Saben sie fein Gefühl für die Berant- den Häusern und faben nun den Kampfpiah. Dicht vor der Invas hon feiner Gewalt der Straße von seinem Beg abdrängen wortung, die fie tragen, wenn sie das wüfte Treiben von Spar- benficeje, vor dem Gingang an dem oben erwähnten Staufhaus laffen. takus zu entschuldigen fuchen und fich dem Verdacht ausieben, lagen etwa 20 Menschen, faut töhnenb und um Silfe rufend, Der Führer des höchst harmlos verlaufenen Göpenicker fie liebäugelten gar mit ihm? Die Freiheit" zählt heute alle übereingbar. etwas weiter dahinter lagen fünf Personen, dar unter eine Frau auf dem Bürgersteig. Streiche im Abgeordnetenbaus ist hinter Schloß und Riegel auf, die sie in Verdacht hat, den gestrigen Spartalistenstreich gelegt worden. Geinen Sintermännern wird es genau so gegen Spartakus eingefädelt zu haben: 23 a I. Gelin Ein Teil der Golbaten made fich auf Befeit der Führung sofort gehen, sobald fie festgestellt sind. Roß, Gerhard, Coler, Spiro, Willner. Es ist Die Redaktion der Roten Fahne" ift von Soldaten be- fein einziger Sozialdemokrat unter ihnen; zumeist bandelt es sich daran, die Verwundeten zu beugen. Biele Berlebte hatten sich mit letzter Straft in die Sausfluze geschleppt, wo sie zu Boben fanten. jekt worden. Die Regierung bot fofort die Aufhebung der um Leute, die aus dem Dunkel aufgetaucht und von den Unn den ersten Mimiten der Verwirrung vermochte sich niemand Besetzung angeordnet, die Medaktionstätiafeit ist ganz un- abhängigen fofort mit offenen Armen aufgenommen worden find. um die Bebauernswerten au fümmern. Erst als die Gewehre behindert wie, die heutige Nummer des Schandblattes zeigt. Bei den paar ehrlichen Idealisten des Spartakusbundes schwiegen, versuchte man, ihnen Sinderung zu bringen.
Walk,
Große Blutlachen standen auf dem Damm.