Einzelbild herunterladen
 

oder vieleicht auch das nicht Eigentümer und Herr war?

-

-

zu sein, wo er bisher Intereffe am Unternehmen gewachsen. Ihre Mitarbeit hat, daß man ihre rechtmäßig gewählte Vertretung mit Bajonetten aus­in mannigfacher Form durch Mitdenken, Vorschläge, Eifer, einanderjagt. Nun, err ist er schon seit, dem November 1918 nicht Sorgfalt, Kontrolle usw. usw. den Ertrag gesteigert. Sie Würde der ganz unwahrscheinliche Fall eintreten, daß die mehr. Und ist es denn so schrecklich, sich sagen zu müssen, bekamen Freude am Betrieb, sie haben gelernt, viele Wahlen reaktionär ausfielen, so würden wir es nicht mit der russi­daß in einem Menschenalter etwas früher oder später Jahre lang; sie wissen Bescheid. Ob der Nachfolger des schen Methode des Auseinanderjagens halten, sondern mit der deut­- eine Rente abläuft, die allmählich das Eigentumsrecht amor- Eigentümers in der Betriesleitung dann durch Wahl des schen sozialdemokratischen Methode der Aufklärung, damit die näch­tisiert? Ist die Aussicht, in 30 oder 50 Jahren eine Unter Betriebsrates oder durch den Obereigentümer das Reich sten Wahlen beffer ausfallen. nehmung nicht mehr zu haben, nicht ganz alltäglich? Ist in oder durch eine Kombination dieser beiden Faktoren ein- Wir bebauern aufs tiefste, daß ein Mitglied der gegenwärtigen einer Zeit, die alles in Frage stellt, die ein Drittel oder gesezt wird, ihn trägt der Betrieb, der nicht mehr sein Geg- Regierung eine solche Aeußerung machen, daß ein früherer Sozial­die Hälfte des Vermögens zu nehmen durch die Not gener, sondern sein Genosse ist, bestehend aus all den in ihn demotrat fein Programm so gründlich vergessen konnte. Wir staunen zwungen ist, der Gedanke so schrecklich, daß der Rest des hineingewachsenen Miteigentümern, den Schaffenden felbst. zugleich über ein solches Maß von politischer Unflugheit. Die Wahl­Bermögens in gesicherter Rente allmählich ausbezahlt wird?| Es ist einst beim Genossenschaftssozialismus eine Stunde aussichten der Unabhängigen find doch wirklich nicht so glänzend, Ist das, was Godin freiwillig tat der Vorgang war dort von entscheidender, von weltgeschichtlicher Größe gewesen, als daß es notwendig wäre, fie durch Aeußerungen der Weg männer fast genau so ein schon im voraus lähmender Gedanke? das die Mitglieder gewinnende und am Gedeihen der Ron- und Hoffmänner noch zu verschlechtern! Nicht wie Abbe durch einen Federstrich verzichten, nicht von sumgenossenschaft interessierende Prinzip durch die Pioniere heut auf morgen statt Eigentümer nur noch Angestellter des von Rochdale in die Tat umgesetzt worden ist. eigenen Werkes zu sein, steht in Frage. Sondern ganz all- j mählich, im Lauf einer Periode, die um so gewinnreicher wird, je fürzer sie ist, tritt die Ablösung ein. Alle Kraft im Einvernehmen jetzt mit den Arbeitern und Angestellten, deren Interesse dem des Besizers nun parallel läuft, dafür einzuseßen, daß der Ertrag erhöht wird: soll das un­möglich sein, weil mit dem erhöhten Gewinn der Endpunkt näher rückt?

-

Ist denn irgendeine Möglichkeit vorhanden, eine Ab­lösungsrente, ohne Ueberlastung der Gegenwart, fürzer als ein bis zwei Menschenalter laufen zu lassen? Wars bei der Bauernbefreiung anders? Ich habe bei schlesischen Webern die Ablösungsrente ihrer einstigen Hörigkeit im Jahre 1904, noch laufend gefunden.

Die heutigen Befizer mögen wissen: die Führerstellung bleibt, einst in anderer Form, einst für jeden offen, der Ver­trauen gewinnt; wer sich das nicht zutraut, hat zu verschwin den. Die Führerstellung bleibt, zunächst unverändert, nur leichter gemacht. Die Eigentümer, das weiß auch das Proletariat, find in all den mittleren Betrieben, wo sie selbst leiten, zunächst unentbehrlich. Sie dürfen nicht vor den Kopf geschlagen werden. Sie müssen ermutigt, fie müssen beruhigt und durch entsprechendes Verhalten der Arbeiter selbst- jetzt ist das Gegenteil der Fall unterstübt werden. Das will mein Vorschlag. m Arbeiterintersse, im Gesamtinter­effe! Die Stunde ist die ernsteste in der deutschen Geschichte. Sie finde ein würdiges Geschlecht!

Ein Geschlecht ohne Ragen und Baudern! Schon ber­Die Befreiung die der Arbeiter hier, wie dort die der raucht die Stimmung. Die Gegner sammeln sich. Die Ent­Bauern foll nach meinem Plane nicht plöglich erfolgen, täuschungen stehen bevor. Sie stärken die Reaktion. Und sondern allmählich, ja selbst verdient, selbst errungen. Das erst recht tut das die Dauer des jetzigen Zustandes! Reich hat keine Mittel, um für diesen Teil, den entgeltlichen, Drum dies als Notverordnung und dann die einzustehen; es braucht den unentgeltlichen, um selbst wieder Nationalversammlung! Sie wird fozialistisch, wenn hoch zu kommen und um für notwendigste Kulturzwecke, nach sie bald kommt; sie wird reaktionär, wenn man wartet, bis Erledigung seiner furchtbaren Schulden, Mittel zu haben. all die bevorstehende Not( der Arbeitslosen, der Hungernden, Also fann, ohne Raub, mur der Mehrertrag mit Hilfe der Wohnungsuchenden!) die Spartofusleute zum Terror und Arbeiter selber eine Ablösungsrente ergeben. Der Mehr- das übrige Volf zum Schrei nach Ordnung gebracht hat. Bis ertrag gegen jest, gegen den zu überwindenden Zustand. das Ruhebedürfnis Reaktion und die Reaktion wieder Terror Man muß den anstachelnden Unternehmergewinn, über den erzeugt hat. Drum: morgen die Notverordnung, doch über­Bins hinaus, und die ebenso nötigen Rücklagen für Erweite- morgen die Feststellung jedes Wahlberechtigten: als Deut­rung und Verbesserung des Betriebes, für Verluste, aber her über 20; und über- übermorgen, ohne alles weitere, auch die Generationen lang schon getragene Laft der Arbeiter Wahlen auf Grund der Wahlrechtsbescheinigung, die am Vor­Hlasse in Rechnung ziehen. Je nach den besonderen Verhält- tag ausgestellt und bei der Wahl von der Behörde behalten nissen der Landwirtschaft und der einzelnen Gewerbe müssen wird. So: Ohne Möglichkeit von Mißbrauch, das Tech­Fachausschüsse eine die Ertragssteigerung fördernde, aber nische" erledigt und Demokratie samt Sozialismus. hygienische Schäden vermeidende, ökonomisch- technisch gün­stige Formel für Bemessung der Ablösungsrente suchen. Sehr oft wird der Obereigentümer, das Reich, zu Hilfe kommen müssen: durch Zusammenlegung von Betrieben, wo der Ein­zelne zu fümmerlich ist, als daß in ihm der Ertrag zu erhöhen wäre. Mit voller Entschädigung( wie vorigesmal schon be­handelt). Wo aber Gewinn erzielbar, würde der den Ar­beitenden zufallende Gewinnanteil ihnen nicht ganz ausbe­zahlt, sondern zum Teil als Amortisationsrente zu ihren Gunsten gutgeschrieben.

od Adolf Hoffmann und die Konstituante.

,, Nach russischer Methode auseinanderjagen." In der bürgerlichen Bresse wird der preußische Kultusminister Adolf Hoffmann heftig angegriffen, weil er in einer Versamm lung der Unabhängigen am letzten Sonntag fagte: wenn die Wahlen reaktionär ausfielen, dann würde nichts anderes übrig bleiben als die tonstituierende Nationalversammlung nach russi­ichem Muster mit Gewalt auseinanderzujagen.

Die Einberufung der Nationalversammlung. Unabhängig von der Zustimmung des Vollzugsrates. In der gemeinsamen Erklärung der Regierung und des Bollzugsrates findet sich der Saß, daß der Rat der Bolfsbeauf­tragten unbedingt daran festhalte, daß die von der Revolution gegebene Verfassung ohne 3ustimmung der Ar­beiter und Soldatenräte nicht geändert wer­ohne den könne. Wenn dataus in der Presse gefolgert worden ist, daß die Einberufung der Nationalversammlung nur mit Su­ftimmung des Bollzugsrates möglich sei, so ist das nach Meldung der P. P. R. falsch. Die Revolutionsverfassung felbst fah die Einberufung der Nationalber­fammlung bereits vor, und sie ist durch die Regierung auf. Grund der ihr übertragenen Erefutive er­folgt. Der Zeitpunkt bedarf lediglich noch der Zustimmung der Reichskonferenz der Arbeiter und Sol­Datenräte. Von der Zustimmung des Vollzugsrates ist die Nationalversammlung nicht abhängig.

Das Ende einer Lüge.

Bur Tragödie in der Chauffeeftraße. Wie gefährlich Lügen sind, haben wir in den letzten Jahren gelernt. Durch Lügen ist der Krieg entzündet worden, mit Silfe von Lügen wurde er weitergeführt, bis er uns die Nieder­lage und den Ruin brachte. Jetzt will die Lüge den schlimmsten aller Ariege, den Bürgerkrieg entzünden. Darum freuen wir uns, daß es uns gelungen ist, in das Dunkel das künstlich über die Vorgänge in der Chausseestraße gelegt wurde, Licht zu bringen. Die Wahrheit bringt den Frieden.

Der Versuch, die Berliner Bevölkerung gegen unsere Bolfs. genoffen von der republikanischen Soldatenwehr durch Zügen aufzuheben, ist an den Feststellungen in der heutigen Morgen­nummer des Vorwärts" gescheitert.

Es steht jetzt folgendes feit: Die Chausseestraße wurde mili­tärisch abgeriegelt, um den Vollzugsrat vor einem ver­muteten Angriff der Deserteure zit schüßen.

Es wurde kein Befehl zum Schießen gegeben, sondern die Soldaten verteidigten sich, so wie sie es eben aus dem Kriege gewohnt sind, nachdem man sie angegriffen hatte. Weder die leitenden Behörden, noch die ausführenden Organe trifft eine Schuld. Die junge Republik muß von dem Vorwurf, fich mutwillig mit dem Blut von Wolfsgenossen befleckt zu haben, freigesprochen werden.

Die Stellung des Aktiengesellschafts- Direktors bleibt Wir müssen dazu erklären, daß wir nicht imftande sind, die wie bisher, nur gelangt sie in sachlich begründete Aeußerung des Ministers zu decken, daß wir vielmehr genötigt sind, Harmonie mit dem Personal, auf Grund der mit fie völlig preiszugeben. dem Ertrag automatisch steigenden Gewinnbeteiligung und Erstens einmal ist es ein Unsinn, überhaupt mit dem Gedanken blösungsrente, durch die der sich allmählich befreiende Bro- zu spielen, die Wahlen könnten reaktionär ausfallen. Wir haben eicht. Dok feine Kinder es beffer baben, als er es das feste Butrauen zum deutschen Volfe, daß sie sosia Idemo hatte. Und mit dem Unterschied noch: der Absaß, die kratisch ausfallen werden. fchlimmste Sorge, ist durch feste Lieferungsver- Zweitens ist die Nationalversammlung, die von allen mehr träge auf Grund von Bedarfsfest ft e II ung als zwanzigjährigen Deutschen ohne Unterschied des Geschlechts fozialistisch erledigt, so daß jeder Betrieb, wie bis- gewählt werden wird, der Willensausdruck des Volfes, dem wir her die an Konsumvereine angegliederten Produktivgenossen- uns als Demokraten von vornherein unterordnen. Wir betrachten schaften, durch Abjabsicherung getragen ist. jeden Versuch, sich gegen den Willen des Boltes aufzulehnen, als Und wenn dann schließlich die Rente abläuft, der Befiber berbrecherisch und halten die Anwendung jebes Mittels zu ſeiner in München ).erden( etwa ähnlich wie der Miniſter A u er

tein Interesse mehr hat, die Sände in den Schoß legt, alles berfallen läßt, dann sind bis dahin die Arbeiter und An­gestellten mehr und mehr neben ihn, ja innerlich an feine Stelle getreten; für sie ist mit der laufenden Rente das

Vorwärts.

Die Fahne loht

Wie Blut so rot.

Wie Flammenzeichen weht's im Wind. Der Freiheit großer Tag beginnt! Borwärts!

Nun, Bürgersmann

Und Bauersmann,

Reicht uns zum Bund die rechte Hand; Neu bauen helft das Baterland. Vorwärts!

Ser Kopf und Herz,

Her Faust wie Erz!

Her, Jugend mit der raschen S Her, Alter mit bedächt'gem Nat! Borwärts!

Und last nicht los,

Bis riesengroß

Der Freiheit stolze Burg fich hebt,

Die strahlend auf zur Sonne strebt. Borwärts!

Steinhold Fischer.

Die Frauen und die Kunstakademien. Wir berührten neulich die Frage der Reform der Stunft. atademien und gaben weiterhin bekannt, welche Stellung die Orga­nisation der Künstlerinnenvereine in einer Berliner Sizung zu bem sehr wunden Bunkte, der Oeffnung der Kunstakademien für die Frauen eingenommen hat. Diese Organisation will, wie wir mit teilten, ohne Sturmlaufen" vorgehen, obwohl die Berhältnisse ein energisches Andrängen vollauf erklären würden. Welcher Art sie find, läßt sich aus folgenden kurzen Angaben ersehen und schließen. Frau Prof. Henni Lehmann in Göttingen schreibt uns:

Abwehr für geboten.

Die ganze Schuld trifft jene vereinzelten Elemente der Großstadt, für die jedermann vogelfrei ist, der es nicht mit ihnen halten will. Wenn unschuldige Opfer gefallen find, so kommt das vergoffene Blut über ihr Haupt und über rein anderes. Es ist auch hier genau so wie bei dem Putsch auf das Polizeipräsidium, wo ein Sicherheitssoldat von nächtlichen Tumultuanten ermordet wurde und wo ja auch schon eine Ba­role ausgegeben war, Wels und Eichhorn müßten mit Waffen­gewalt, abgesetzt"

add Die Methode, jeden mißlungenen Butsch als eine Schandtat Wir halten die Auffassung des Ministers Adolf Hoffmann aber der regierenden sozialdemokratischen Bluthunde" auszugeben, nicht nur für grundsätzlich verwerflich, sondern auch für dumm. ist durchschaut. Sie wird bei keinem gerecht Denkenden mehr Denn die Deutschen sind keine Russen, und sie würden nicht dulden, berfangen.

Frauen gewährten nur Weimar , Breslau , Rassel; mit der Selbstregierung, in den Vereinigten Staaten , in größerent Beschränkungen Stuttgart und Königsberg ; Düsseldorf plant Maßstabe durchgeführt worden. eine besondere Frauenakademie. Die größten Akademien mit ihren Die Bewegung, die sich dann durch alle Staaten fortpflanzte, reichsten Bildungsmöglichkeiten sind also den Frauen verschlossen. entstand vor etwa zehn Jahren durch einen Zufall in Los Angeles Die Kosten für die geringeren Bildungsmöglichkeiten betragen da. in Kalifornien . Ein Schuljungenstreich war der Ausgangspunkt gegen auf den weiblichen Studienanstalten das fünf- bis achtfache Schule von Los Angeles liegt auf einer Anhöhe, an deren Fuß itd) der amerikanischen Schülerräte. Der Hof der polytechnischen ( 500-800 m. jährlich gegen 100-120 M. durchschnittlich) der ein fleiner Bauernhof befindet. In der Pause beluftigten sich Kosten auf den Akademien. Als Grund für die Nichtöffnung der einige Knaben damit, vom Hofe aus große Steine den Hüge! Afademien wurde zum Teil von seiten der Akademieprofessoren Be- hinabzuwerfen, und dabei wurde das: Dech des Bauernhäuschens denken gegen das gemeinsame Aftzeichnen von Mann und Frau beschädigt. Der Eigentümer, ein armer Mann, beschwerte sich beim geltend gemacht, als wüßten die Herren nicht, daß dies gemeinsame Direktor; dieser verfammelte nun die Schüler und schlug ihnen Zeichnen an einer Reihe von fünstlerischen Unterrichtsanstalten bor , aus ihrer Mitte eine Kommission zu wählen, die die Schuldi­stattfindet, ohne daß sich irgendwelche Mißstände ergeben haben, als fände nicht bei dem Medizinstudium auf den Universitäten auch das Studium des nadten Körpers statt für Student und Studentin ge­meinsam.

Wenn durch Oeffnung der Kunstakademien für die Frauen die privaten Studienateliers, die allerdings für manchen eine er. giebige Einnahme.uelle bilden, sich verringerten, so wäre das ein Gewinn für die Kunst, denn in ihnen hat die Züchtung von Dilet­tanten und Halbtalenten ihre Heimstätte.

Die Staatstheater.

Bei Festlegung der Rechte und Pflichten in den neu geord­neten Berliner Hoftheatern müßte mit Nachdruck auf die Aufgabe hingewiesen werden, die Kunst der Lebenden zu unterstüßen. Es ist eine höchst bedauerliche Tatsache, daß die ehemalige of oper seit Jahren nur sehr wenig Erstaufführungen, bon Uraufführungen ganz zu schweigen, herausbrachte.

Bei der Auswahl dieser Werke sollte jede Parteistellung zur Aunst ausgeschaltet werden; eine dementsprechend auszuwählende Kommission hätte die Entscheidungen zu treffen. Es müßte alfo den Staatsbühnen bei Bewilligung der Subventionen. wie in anderen Ländern die feft umgrenzte Verpflichtung auf erlegt werden, in jeder Spielzeit eine bestimmte 8ahl neuer Werke zur Darstellung zu bringen.

-

Im Intresse der Kunst und der Künstler! Dr. Reeferb.

Wie Amerikas erste Schülerräte" entstanden.

"

gen bestrafen und den Bauern entschädigen sollte. Der Gedanke ein Schülerrat zusammen, der durch eine Sammlung den Schaden­bes Schulleiters wurde mit Begeisterung aufgenommen; ea trat erfas reichlich aufbrachte und die Schuldigen mit dem zeitweiligen Ausschluß von den allgemeinen Sportspielen bestrafte. Der gün­ftige Erfolg diefes ersten Beriudhe veranlaßte den Direktor, die Wahl eines ständigen Aufsichtsrates anzuregen, der die Schui­disziplin selbständig in die Hand nehmen sollte. Die ganze Strafs gewalt wurde in die Sand diefes Echülerrates" gelegt. und dabei zeigte es sich, daß es nie vorher so ordentlich und gesittet in der Schule zugegangen war, als nach dieser Regelung. Alle feds Mo­nate wurde nun ein neuer Präsident gewählt, denen als Beifiber, je amei Bertreter jeder Klasse zur Seite standen. Die ganze Ein­richtung fand in Amerika den lebhaftesten Anflang, denn man sch in diefer Selbstverwaltung die beste Vorbereitung für den fünfti­gen Burger der Vereinigten Staaten , die ja als Haurtarundiak ihres Staatslebens die Forderung aufstellen, daß das Volk vom Bolte durch das Roll" regiert wird. Die Schüler fügten sich rider­spruchslos der öffentlichen Meinung" ihrer Gefährten und nahmen bie berhängte Strafe als gerecht hin, während früber die Straf­gewalt der erwachsenen Borgesetzten nicht selten Erbitterung und Eroz hervorgerufen hatte.

Notizen.

Sturm im Sturm"? Ru unserer neulichen Mitteilung über Gründung einer Expressionisten Internationale geht uns fol­genderflärung au: Die Unterzeichnenben stellen fest, daß die Gründungs­erklärung der Expressionistischen Internationale ohne Bissen der meisten Sturmfünstler durch das Bureau des Sturm erfolgt ist. Frib Studenberg, Arnold To, pp.

Aus dieser Erklärung wird zu entnehmen sein, daß die meisten Sturmfünstler von der gemeldeten Gründung, die also auf Herwarth Waldens Kappe läme, abzurüden wünschen. Auflehnung gegen Diftatur?

Daß die Deffnung der Kunstakademien für die Frauen nicht Längft, nicht gleichzeitig mit der Oeffnung der Universitäten er­folgte, ist ein veralteter 3opf, den es schleunigst abzuschneiden gilt, benn so und so viele Begabungen werden durch diese Beschränkung Die neue Zeit will nicht nur dem Volfe, sondern auch der in ihrem Aufstieg und ihrer Entwicklung gehemmt. Freie Bahn Jugend die Regierung selbst in die Hand geben. Die Frage der Selbstverwaltung in der Schule, die in der pädagogischen Literatur den Tüchtigen! muß es auch hier heißen. Wir hatten vor dem ter letzten Zeit cine so große Rolle gespielt hat, foll in unfern Kriege in Deutschland 10 Kunstakademien: in Berlin , Königsberg, Bildungsanstalten eingeführt werden." Schülerräte" sollen fich bil Düsseldorf , Breslau , Staffel, Karlsruhe , München , Wei- den, die die Selbstverwaltung der einzelnen Klassen regeln. Diefe γιατ Stuttgart , Dresden . Unbeschränkte Aufnahme ber Selbstverwaltung in der Schule ist zuerst in dem tassischen Landel eine Stunde zurüdgestellt worden.

- Vorträge. Jm Leffingmuseum spricht Donnerstag Dr. Groß über Frik von Unruh und sein Drama Ein Ge­ich Iech t". Rezitation da Orloff. Beginn 8 Uhr. Die Kölner Ortszeit ist nach westeuropäischer Zeit