Nr. 347 35.Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Kongreß der A.- und S.- Räte.
bie entscheibenden Novembertage.
Mittwoch, 18. Dezember 1918
mit der Militärkamarilla Schluß gemacht
( Fortegung aus der Abenbausgabe.) Boltsbeauftragter Landsberg( fortfahrend): Am 2. November fand eine Sigung des Revolutionsfomitees statt. wird. Nüdsichtslos treten die Herrschaften im Westen und da, wo Wenn Müller sich darüber beschwert hat, daß wir dem Boll. an der auch Haase, Dittmann und Liebknecht teilnahmen. Wir be- fie einziehen, gegen die Arbeiter und Soldatenräte auf. Das von sugerat feine Zahlungen angewiesen baben, so war das unrecht. schlossen, am 4. November loszuschlagen, wir wußten, daß wir uns Sedert vorgetragene Telegramun gesteht, daß die Oberste HeeresDer Bollzugsrat hatte uns einen Etat vorgelegt, aus dem nie, auf die Truppen berlassen und uns nad turzem Kampf der Leitung, ohne uns eine Antwort auf unser Zelegramm zu schicken, manb flug wurde. Jezt ist mitgeteilt worden, daß im ganzen Abend vorher sollte noch eine furze Busammenkunft der leitenden sollen. Muß da unsere Geduld nicht ein Ende finden?"( Schr Serrschaft über Berlin bemächtigen fonnten. Am einfach das getan hat, wozu wir ihr erst die Zustimmung geben eima 500 000 m. ausgegeben worden sind. Am 11. Dezember aber wurden von uns faft 900 000 9. verlangt. Der Nat der Volfs. Genossen mit Vertretern der Betriebe stattfinden, und in dieser wahr)! beauftragten hat einmütig die geforderte Anweisung abgelehnt festen Sizung warnten Saale und Dittmann und fagund um einen flaren Etat ersucht. Der uns vorgelegte Etat ent- ten, die Beit jei noch nicht reif. Sie glaubten eben nicht an den hielt für 45 Vollzugsratsmitglieder eine tägliche Entschädi revolutionären Geist der Massen. Ge wäre ja kein Wunder gegung von je 50 m., für zwei Vertrauensleute ebenfalls von je mesen, denn der„ Borwärts" hat bis zum legten Augenblick bie 50 M., Fitr 48 Vertrauensleute von je 40 m., für 42 Suriere Revolution befämpft. Als es dann aber jo ieit war, wurden von je 40 m. und für 48 Kuriere von je 30 m. 27 Steno. Saafe und Dittmann in die Regierung berufen. Ich lehnte es typisten erhalten je 25 M. und 188 Stenotypist en je ab, mit politisch kompromittierten Persönlichkeiten eine Regie. 15 m. Wir wissen bis heute nicht, was diese Vertrauensleute und rung zu bilden. Dittmann hat sich dann immer weiter nach rechts Kuriere zu tun haben. Wir haben das Kontrollrecht des Voll- entwidelt und seine geftrige Rede war das letzte Siegen feines zugsrates niemals beftritten, aber er fontrolliere uns, nicht die Zurückweichens. Mein Urteil über die Scheidemann - Gruppe aber einzelnen Behörden. Was baben wir aber alles erlebt? Der 53er steht feft: Bis zur Nevolution waren sie die Nugnießer des Be Ausschuß hat beim Reichsmarineamt eine Stontrolltätigkeit entfaltet, der Revolution und nach dem 6. Dezember sind sie die Nußnießer lagerungszustandes, nach der Revolution wurden sie die Nußnießer bie jebes Arbeiten so gut wie unmöglich gemacht hat, so der Gegenrevolution.( Bärm und Bischen bei der Mehrheit, große gar das Verhandeln mit der Waffenstillstands. fommission. Das ist gewiß fein böser Wille, aber es liegt in den Verhältnissen begründet.( Beifall.) Deshalb muß Klarheit
gefchaffen werden.
Lebessur erhebt Einspruch dagegen, daß Landsberg über die Rebeseit hinaus gefproden hat.( Buruf: Er ist Regierungsmitglied!) Das Untertänipfriteb dürfnis ist wirklich noch start.( Seiterfeit.) Aber wenn die Regierung länner forechen darf, muß auch der Boll.
gugerat länger fprechen.( Aba- Nufe.)
Rarkender Seeger: Das ist selbstverständlich.
Beliebeauftragter Cbert: Wir bernspruchen fein Vorzugsrecht. Schage vor, auch einem Mitgliede des Vollzugsrates diefelbe Stebeselt wie Landsberg zu gewähren. Boltebeauftragter Barth: Ich muß leider erffären, daß ich mit bem, was Landsberg bier zum Teil ausgeführt hat, mich ab folut nicht einverstanden erklären fann.( Sört! hört!) Der Vorschlag Eberts wird ein im mig angenommen. ( Beifall.) Auf die Frage des Vorfikenden, ob jetzt ein Mitglied des Boll
zugsreis das Wort nehmen wolle, meldet sich
Bedebour.
Er polemort gegen Landsberg . Die auch nach seiner Meinung unerhörten Mehrausgaben seien durch eine Anzahl Golbatenräte, namentlich von Offizieren, in den erflen Tagen der Novotution herentakt worden, weil sie finnløse Bureaus einviditeten und mit dem Gelde um sich geworfen hätten. Diefen Solhatten feien auch die von imberb- Effen beriditeten Mikstände zu verdanken. 50. Diäten feien nicht zu hoch. Das Ge habe heute nur die Sälfte feines früheren Bertes. Der Bellauerat habe auf seinen und bes Genossen Obuch Antrag allerdings bie
Amtsentfehung Eberts gefordert.
Der Grund lag in den Vorgängen des blutigen Freitag und ber damit zulammenbängenden Reminierung Eberts zum Präsidenten der Repub. Or felbst babe Ebert gesagt: Wenn Sie sich Ihrer Shellung bewust gewefen mären, hätten Sie die Soldaten sofort in ihre Edranten zurüdweifen müssen.( Stufe: Sat er ja getan!) Nein, das hat er eben nicht getan!) Querst bat Ebert gar nicht geontivortet, und erft, als ber Soldat zum zweiten Male fragte: Wollen Sie bas Amt eines Bräfidenten der Republit annehmen, fa oder nein?", hat er gefaat: Das ist eine so wichtige Sache, daß ich ste mit den onberen Boltebeauftragten besprechen muß, darüber mus bas Rabinett entscheiden." Auch mir selbst sagte Gt, als ich ihn zur be stellte: Man fann in solcher Situation nicht jedes Wort auf die Goldrage legen." Wenn Ebert unfähig ist und feine Worse nicht wägen fann, so gehört er nicht an seinen Platz. Ein Mann wie er, der fonterrevolutionären Putschen gegenüber fo wenig Richarat zeint, ist nicht würdig und nicht fähig, Boltsbeauftragter zu fein.( Teilweiser Beifall bei den Spartafueleuten, fürmischer Widerspruch bei der Mehrheit und Stufe: UnerBrit!) Die Selbaten sind ja auch nicht beruhigt davon gegangen, fondern sind nach dem Abgeordnetenfaufe geftüremt und haben hier den Vollzugsrat zu berhaften gesucht. Ich sage noch einmal ein Mann wie Ebert, der so ausweichend und zweibeutig pebatbelt bat, gehört nicht an seinen Plak, er ist ein Schandmal für die Regierung.
Unruhe.)
dahin, daß Wortmeldungen und Anträge für noch nicht in Angriff Dr. Lauffenberg- Hamburg stellt einen Geschäftsordnungsantrag genommene Bunfte untersagt und die Reden auf die Landsmann chaften zu verteilen find. Gottfall- Königsberg beantragt Etreichung der Worte und Anträge" in dem Antrag Lauffenberg.
Der Antrag Bauffenberg wird mit der von Gottschall bean. tragten Streiung angenommen. Sauber- München : Die von Eisner genannten Kompromittierten sigen noch immer im Auswärtigen Amt . Die Nevolution bei uns hat Eisner gemacht, als ihren Träger haben wir ihn an die Spise gestellt. Wir stehen bereit mit der Regierung, die Gegen rebolution niederzuhalten; daß fie marschiert, ist ohne Zweifel. bner trägt einige Fälle von fonterrevolutionären Uebergriffen von Offigieren vor. Die an der Front gebildeten Soldatenräte sind gegenrevolutionär.( Widerspruch der Brontvertreter.) Sie laffen sich von den Offizieren verleiten.( Gr. neuter Widerspruch.)
Es wird das Braunschweiger Wahlresultat mitgeteilt. Es er hielten Stimmen Alldeutsche 13 823, Demokraten 17 695, Sozialdemokraten 16 316, Unabhängige 22 618.( Lebhafter Beifall.) Hierauf tritt die Mittagspause ein
gefebt.
richte des Bollzugsrats und des States der Voltsbeauftragten fortIn der Nachmittagssigung wird die Aussprache über die BeSoldatenräte schon vor der Besetzung durch den Feind vom VII. Ar Seckert- Chemnitz teilt mit, daß im Rheinland Arbeiter und meeforps aufgelöst wurden. Es besteht jetzt eine Nebenregie. rung Sindenburg, wie es früher eine Nebenregierung Rubendorff gab. Die Regierung ist viel zu untätig. Dittmann hat nur bei den Regierungsfozialisten Beifall gefunden. Die Voltsbeauftragten haben bie Pflicht, gegen diese Bestie mit allen Mitteln rücksichtelos durchzugreifen. Können sie das nicht, dann sollen fie vom Plate verschwinden.
Recfe- Saarbrüden: Die Berliner glauben, fie allein Fönnten alles richtig machen. Aber wir sind nicht so dumm wie die Bectimer glauben. Die Mitteilungen über die Gegenrevolution waren uns nicht neu. Aber man überschäbe das auch nicht. Wir haben Bertrauen au den Volksbeauftragten.
Ein Schlußantrag wird angenommen. Zu seiner Verteidigung aber erhält noch das Wort
Volksbeauftragter Barth:
Wie sieht es denn in Berlin aus? Ich bin der Lette, der bei allem Mißtrauen gleich ein großes Tamtam macht. Aber es steht fest, daß hier in Berlin die rüdsichtsloseste Militärautotratie am Werke ist, sich zu stabilisieren. In allen hier eingezogenen Regimentern find die Soldatenräte glatt aufgehoben worden( Widerspruch) mit dem Bemerken, jebt gebe es nur noch Vertrauensräte der Fronttruppen; die höheren Offiziere haben Bes fehle erlassen, die sich in nichts von denen vor 5 und 2 Jahren unters scheiden.( Hört! hört!) Haben wir da nicht die Pflicht, die Söhne des Volkes nicht Führern auszuliefern, die sie in der Stunde, wo fie glauben, es tun zu fönnen, gegen Vater, Mutter und Geschwister Republik burch Leichtfertigkeit und Unterlassungsfünden das vera führen? Soll die Weltgeschichte einmal sagen, daß die sozialistische fchuldet habe, was Wilhelm II. nicht mehr vergönnt war zu ers reichen? Da müssen wir tabula rasa machen, und heute tonsequent bei allen Truppenteilen in Straft treten( lebhafter Beifall), b. b. fagen, daß die Grundgebanten des Bollewebrgefebes schon heute alle formationen wählen ihre Führer selbst.( Erneuter Beifall.) Allerdings wollen wir bie Offiziere nicht einfach hinausschmeißen, die Leute haben in ihrem Sinn ihr ganzes Leben lang für ihr Volk das Veste getan, da baben wir natürlich auch die Verpflichtung, den jungen Offizieren die von ihnen gewünschte Ausbildung für einen bürgerlichen Beruf zu ermöglichen. Den alten und kranten Offizieren sollen auskömmliche Pensionen bezahlt werden. Niemand foll von uns sagen können, daß wir rüdsichtslos, grausam und brutal auftreten. Aber alles Sonterrevolutionäre müssen wir ausmergen, indem wir rüdsichtslos gegen die Soldatesta vorgehen. Am Ichten Freitag wäre nachts beinabe ein furchtbares Blutbad angerichtet worden durch einen mündlichen Befehl in einer folchen Cache ein mündlicher Befehl des Generalfommandos an einen Hauptmann der Mailäfer, die Freitag nachmittag bereits eingezogen waren, aber am nächsten Morgen wieder ausmarschieren mußten, um gang feierlich wieder hereinzumarschieren.( Große Seiterkeit.) Diefem Hauptmann war gesagt worden, daß die im Schloß liegenden Matrofen eine Liebknecht Garde sei und am nächsten Tag verhindern sollten, daß der Reichstag zusammen trete, deshalb feien die Mailäfer in der Bibliothet einquartiert, um die Matrosen im Raum zu halten. Wenn die Marinedivision im und Maschinengeiebren vor die Bibliothek gerückt und was daraus Schloß ebenso tolpatschig getvesen wäre, dann wäre sie mit Kanonen eniftanden wäre, lann man sich denken. Ich veranlaßte dann, daß ralfommando erklärte, einen berartigen Befehl nicht die Alarmberitschaft der Soldaten aufgehoben wurde. Das Genegegeben, sondern nur deshalb Marschbereitschaft angeordnet zu haben, damit die Eoldaten am nächsten Tag beizeiten wieder zum Einzug ausmarschieren können. Wer kann einen mündlichen Befehl nachfontrollieren! Auf meine Frage an den Hauptmann, ob er denn nicht wisse, daß es Sochverrat sei, wenn der Reichstag zitfammentrete und er sich also durch Förderung dieses Zusammentretene mitfchuldig am Sochverrat machen würde, sagte er: babon weiß ich nichts, der Reichstag ist doch eine Einrichtung des Reiches, Einem Mann von solchem politischen Verständnis hat man Gene ralvollmacht gegeben! Gegen ben
Kriegsminister Scheüch
demissioniert hat, ist für mich der Betveis, daß er der tonterrevo habe ich persönlich nicht ben geringften Verdacht, aber daß er jetzt Tutionären Kräfte, die am Werte sind, nicht mehr Herr werden fann. Derartigen Machenschaften muß der Boden entzogen wer den. Geben Sie dem Nat der Boltsbeauftragten eine flare Vor denken der nationalen Ehre nicht folgen zu können, ber möge aus. fcheiden. Nehmen Sie folgenden Antrag an:
Ich habe in den letzten Wochen die Arbeiter überall aufgeschrift und wer von den Voltsbeauftragten glaubt, ihr aus Beforbert, nicht zu streifen, weil jeber Streit jest tein Stampf gegen die Unternehmer, wohl aber ein Stampf gegen die sozialistische Re publik ist. Ich habe viel Angriffe einsteden müssen. Beute ist der Zag, mo es fich entscheidet,
ob ich im Kabinett bleiben kann
oder nicht. Soeben fommt ein Telegramm aus dem Often, wonach unseren Truppen dort das Schicksal der napoleonischen Armee broht, weil Letben und Bolen Schwierigkeiten machen. Seit Wochen 3m Coal erhebt sich darauf ein ungeheurer Tumult. Die befürworte ich leider vergeblich eine Verständigung mit Moskau Catalusleute flatschen Betfall, die Mehrheit ist entrüstet und ruft: unb Warschau . Aber gerade Landsberg war es, der aus Gründen Sing! Ledebour wird durch den Lärm minutenlang der nationalen Ehre( Bhui- Rufe) für die Aufrechterhaltung verhindert, weiterzusprechen. Borfitender Seeger des Grenafcubes eingetreten ist.( Sört! hört!) Jett erleben wir fdwingt vergeblich the Glode. Ter tüfte Lärm dauert an. Ein die Folgen dieser Politik. Vielleicht haben die Bolen nur einen ratiteler Watrofe ruft in den Saal: Die Offiziere verlangen Gum! was neuen gefteigerten Tumult hervorruft. Der Lärm wird immer starter( solo Bebebour bersucht, das Wort von neuem gu ergreifen. Cebliethh gibt Rebelour den Stampf auf und stellt ich hinter der Rednosteffine ableits im Gange auf. Parteipenoffen burmen im, nit amf bas Wort zu verzichten. Gr verfucht von neuem zu prodon, bringt aber mit burch. Endlich gelingt es dem Borbenbon, fidh Ger zu verfchaffen.
Besi. Coegee erfet die Neußerung Ledebours, Ebert sei ein Ghosal fie bie Nasierung, ale ordnungswidrig, worauf en einigen Steke eintritt. 29ährend des gangen Breiden falts und bor negenben leugerungen Ledebours war bert
hit im Gael anmesent
Sebesour wendet sich auch weiterhin scharf gegen die Volts. beauftragten und wirft ihnen beswillige Verschleierung gegenüber bem Rafigugate vor, denn sie haben noch in der Nacht vor der
Jedweder Grenzfchub, soweit er zur Demobilisierung nicht notwendig ift, b. h. lediglich leberwachung der Bahnen, ist sofort im Osten und Westen aufzuheben. Alle Truppen sind sofort zu demobilisieren, alle Offiziere find bei Ankunft in der. Garnison au entlassen, wobei die Kosten für die Ausbildung zu einem bürgerlichen Beruf zu übernehmen und bei älteren ober franfen Offizieren Bension zu zahlen ist. Die Bolkswehr ist schleunigst in ausreichendem Maße zu schaffen.
Wenn wir so beschließen, fann fein Mensch aus der Bürger. lichen Gesellschaft einen Stein auf uns werfen. Wenn wir das tun zur Sicherung der Revolution, bann fönnen wir auch mit gutem Gewissen überall für die Solidarität zur Entsagung, im Intereffe des Sozialismus, der Freiheit und der Allgemeinheit eintrebent. Beschließen Sie so, bann haben Sie getan, was diese ernfte Stunde von Ihnen im Interesse der Revolutton fordert.( Stürm. Beifall bei den Radikalen).
Vorwand gesucht( Sehr richtig! bei der Mehrheit), mit nationaler Ehre aber hat das gar nichts zu tun.( Ostpreußische Zurufe: Sie tennen den Often nicht.) Wenn die Entente bestimmt, daß dieses oder jenes Gebiet zu Bolen gehören soll, dann können wir nichts machen, denn wir sind wehrlos.( Sehr richtig!) Wir sollten doch leine Bogel- tranh- Politik treiben. Des Prestiges wegen darf lein Tropfen Blut fließen. Nur durch eine Verständigung mit den Belen fichern wir une Nahrung, Kohle und Metalle. Sonst wird der Zufammenbruch, den wir dem schurkischen und verbrecherischen Ge- das Wort findel verdanken, noch schlimmer. Jest tammt zum Grenzschutz im Often noch ber Grenzschutz im Besten. Der Nat der Boltsbeauftragten hat die fofortige Demobilisierung angeordnet. Aber was erleben wir? Am Sonnabend fommt ein Telegramm der Obersten Deeresleitung an uns, in dem sie ersucht, daß zehn Kilometer hinter der neutralen Zone
ein Grenzschutz bestehen bleiben
Vereidigung der Truppen in Stegli diese Bereidigung auf einer und daß die Bewachungsmannschaften der Soldatenräte aufgehoben Purfammenkunft vervieren. Nur so hat es tommen können, daß werden sollen.( hört! hört! und Pfuirufe.). Ich war einfach die Bereidigung nicht auf die Verfassung, sondern auf die sechs sprachlo&. Noch sprachloser wurde ich, als in der Kabinettsibung Boltsbeauftragten erfolgte. Gin Sechemännerfollegium ift an die Stoffe des fiseren Monarchen getreten.( Unruhe.) Darin liegt eine Begunung der Gegenrevolution.( Unruhe.) Die bürger fiche Geferaft teht in Gbert und seinen Freunden die Schuß ruppe der Gegenrevolution.( Buruf: Dittmann!)
Nach einer neuen langen Geschäftsordnungaussprache ergreift Boltsbeauftragter Ebert:
Es ist schiver ruhig zu bleiben angesichts des höchft merkwürdigen Verfahrens, das Barth eingeschlagen hat. Wenn er nach Schluß ber Debatte für sich das Recht in Anspruch nahm, au reben, hatte er die Pflicht, sich zurüdzuhalten( Zustimmung). Es handbelt fich hier um Fragen von der allergrößten Bedeutung. Barth hätte mindestens die Pflicht gehabt, sich vorher mit uns ins Be nehmen zu sehen.( Lebh. Zustimmung.) Das hat er nicht geban, sondern hat uns ganz unvorbereitet in diese Bage gebracht. ( Burufe: Unerhört!) Es handelt sich um Fragen, die im Rabinett entweder einstimmig erledigt worden sind, oder die noch der Erledigung barren. Zunächst unsere Truppen im Often. Sogleich nach lebernahme der Regierung haben wir das Kriegs minifterium und das Auswärtige Amt angewiesen, für schnellste
Ebert und Landsberg erklärten, daß wir unsere Grenze nicht fahut los laffen fönnten.( Stürm. Sört! hört! bei der Minderheit. Bu rufe: Verräterei!) Wer vom Grenzschutz im Westen spricht, begeht ein Verbrechen am deutschen Bolt, denn dieser Grenzschutz ist eine Provokation für die Entente, er bringt den ganzen Frieden in GeAuch Dittmann haben wir viel vorzuwerfen. fahr. Er entspricht den Wünschen der Leute, die zehnmal lieber Sion feit der Mitte von 1916 batiest das Bestreben einiger Vor- ben Feind als den Cogialismus im Lande haben. Wenn die Mili- Rückbeförderung unserer Truppen in die Heimat zu sorgen.( 3u fämpfer bee Cozialdemokratie, burch eine Revolution die nichts- tärautokratie sich uns nicht fügt, dann muß diese ganze Gesellschaft ftimmung.) Aber selbstverständlich muß für einen ausreichen. istige Bevbrockergesellschaft zu fügen. Wir sind verhöhnt wor nicht nur zum Teufel gejagt, sondern ins Kittchen gestedt ben Bahnschub gesorgt werden, sonst fönnen unsere Beute nicht ben von Bettien, die jabt bie Früchte der Revolution ge- werden.( Demonstrativer Beifall bei den Unabhängigen.) Bir nach Haus fommen. Die Dinge liegen nicht so einfach, wie Barth nieben! Der Gnifau ben 1916 verhärte fich nach dem haben sofort um Aufflärung ersucht, aber bis jetzt hat die Oberste sie hingestellt hat. Die Lage im Osten enthält große Schwierig Januarftreff von 1918. Nach diesem Etreff reifte der Ent- Seevesserwaltung nicht geantwortet. Das schlägt dem Faß den teiten. Dazu gehört auch die Frage des Grensfchutes. Auch fehr wenn es noch einmal lesginge, bann gange Arbeit gu mehen. Boden aus. Wir erlären: Bis hierher und nicht weiter!( Neuer hierüber hat Alle Vorbereitungen wurben getroffen und besonders haben demonstrativer Beifall bei den Unabhängigen.) Selbst die alten Gefish Barth, egmann, der, Däumig und andere Boll- werkschaftsvertreter, die sonst überall den alten Trott weitergehen, queratsmitglieder um die Sache vredient gemast. Ge fragte fich müssen in diefer sage empört fich sagen: Nein, da muß Remebur geherrscht.( hört! Hört!) Eine Zeitlang bestand für die Grenze fimer me, mann losseschlagen werben fonnte. So haben wir gefchaffen twerben. Die Rünben wir vor der Weltgeschichte und vor begirle durch polnische Banben eine große Gefahr.( Lebb. Donat Fir Donat eewartek Is her Busammenbrudh an der unserem eigenen Gewissen da, wenn wir mit töblicher Sicherheit Bustimmung bei Vertretern aus bem Often.) Gewiß waren manche Dottirent erfolgte, bieten wir die Beit für gekommen. Wir hatten unser Bolt in das grenzenloseste Elend hineinführen würden. Die Mitteilungen übertrieben, aber wir müssen unsere Landsleute doch auh Berbindungen, mit der Front angeknüpft und arbeiteten er- Entente tönnte zum Saarrevier noch das oberschlesische und das
im Rabinett volle nebereinstimmung
reich, denn die Regierung war ja fo gütig gewesen. alle Revo- Ruhrrevier befchen und damit würde jegliche produttive Tätigkeit schützen.( Beifall.) Daher haben wir einen Grenzschutz aus boden tationäre einzuziehen und in die Armee zu steden. Wir wußten, in Deutschland aufhören. Da ist es zivingende fcht, zu ber- stündigen Truppen geschaffen, der mit den Polen gemeinsam arbeiten daß ganze Regimenter überireten würden, Run tamen Langen, daß joll. Was follen wir denn weiter tum? Sollen wir unser Land