Einzelbild herunterladen
 

Der Rückmarsch der Ostarmee.

Die Bolschewiki greifen unsere Soldaten an.

rung zu trrorisieren.

Berlin , 20. Dezember. Neval ist geräumt. An großen Teilen der Ostfront bringen in offenem Hohn auf alle Erklärungen und Verträge reguläre Sowjettruppen nach und versuchen die Bevölke­In der Ukraine wurden unsere Truppen bei Sarny, Shito­mir, Berditschew, Jekaterinoslaw in Kämpfe verwickelt, da die Bolschewisten Abtransporte hinderten. Unsere Truppen waren bei ganz geringen Verlusten überall siegreich. Bei Shitomir nahmen wir den Bolschewisten 15 Geschütze ab. Die Stimmung unserer Truppen ist gut.

Von der Heeresgruppe Madensen sind außer der 11. Armee Teile der 218. Divifion, 226. Division, 7. Landwehr­division und 16. Landwehrdivision in Deutschland ange

fommen.

Die Gefahr des Bolschewismus. Die englische Presse und die Intervention in Rußland .

Die deutschen Arbeiter- und Soldatenräte"| Das Ende der Soldatenräte in Oesterreich .

Widerstand der Soldaten. in Petersburg . Wien , 19. Dezember. ( Meldung des Hollandsch Nieuwsbüros.) Deutsche revolutionäre Arbeiter- und Soldatenräte in Peters- Die Beit" weist darauf hin, daß durch eine der wichtigsten Be burg haben sich funtentelegraphisch mit einem Protest gegen die Stimmungen des neuen deutschösterreichischen Wehrgesetzes, den Sol­dem deutschen Volke durch die Entente auferlegten Waffen still- batenräten ein Ende bereitet würde, und sagt, damit habe die stands- und Friedensbedingungen an die Ententeregie- unabhängige Diktatur der Soldatenräte aufgehört. Heute verkün rungen gewandt. Der Aufruf, der eine gewandtere Feder verrät ben die Soldatenräte durch Straßenplafate, daß sie die Macht und und den bekannten Stil der russisch- bolschewistischen Proteste auf das Recht haben, kurzerhand im eigenen Wirkungskreis Wünsche weist, ist von zwei bisher unbekannten Mitgliedern der Räte, Brichto und Beschwerden zu erledigen. Die Beit" erflärt: Die Zustände und Berk, unterzeichnet und durch die russische Funkenstation in find unhaltbar. Nach neuen Gesezentwürfen haben die Soldaten Petersburg herausgegeben. Ohne auf den Inhalt einzugehen, kann weiter gesagt werden, Ausschüsse gebildet, eine Institution, die feinerlei egefutive Be­daß die deutsche Regierung und die deutschen Arbeiter und Sol- fugnis befitt. In der Angelegenheit der Soldatenräte scheinen batenräte dieser Veröffentlichung, die wahrscheinlich von der Entente fich hier ernste komplitationen borzubereiten. als ein neuer Beweis der Tätigkeit deutscher bolschewistischr Agenten in Rußland angesehen werden wird, völlig fernstehen. Die noch in Groß- Rußland befindlichen deutschen Arbeiter und Soldatenräte, die sich anscheinend hauptsächlich aus zum Bolschewismus überge­gangenen deutschen Kriegsgefangenen zusammenfeßen, find bisher von deutscher Seite nicht anerkannt worden.

Die Sünde der Heerführer.

Einsehung einer Untersuchungskommission. Wien , 19. Dezember. ( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) In der heutigen Sigung der Nationalversammlung wurde ein Gesetz beschlossen, wonach eine Kommission eingesezt wird, welche die Auf­gabe hat, festzustellen, inwieweit während des Krieges Truppen und insbesondere beim Zusammenbruch der Wehrmacht im Herbst zur Last fällt. Das Gefeß sieht auch die strafgerichtliche Verfolgung vor und überläßt sie dem Obersten Gerichtshof. Leuthner( Soz.)

Notterdam, 19. Dezember. Der Nieuwe Rotterdamsche Die englische Arbeiterpartei für Jofortige fommandanten ein grobes Verschulden bei der Führung der Truppen

Errichtung des Völkerbundes. Demonstration in ganz England.

Deutsch - demokratische Beamtenspielerei.

Der Streiffonds" als Wahlfonds.

Courant" meldet aus London : Die englischen Blät­ter beschäftigen sich in zunehmendem Maße mit der Frage der Intervention in Rußland . Daily Chronicle", das Blatt Lloyd Georges, befürwortet in einem Leitartikel London , 20. Dezember. ( Reuter.) Die Arbeiterpartei nagelte in der Debatte die Mitschuld der bürgerlichen Parteien an eines besonderen Mitarbeiters vorsichtig ein gemeinschaft liches Auftreten der Alliierten in Rußland . Die radikalen wird am 2. Januar in der Abert Hall eine große Deden brutalften Ausschreitungen des Militarismus an. Mit Ber­liches Auftreten der Alliierten in Rußland . Die radikalen monstrationsversammlung zugunsten einer sognügen habe man in den Kaffeehäusern Photographien von Hänge Blätter indes segen ihren Feldzug fort, und die konservative fortigen Errichtung des Bölkerbundes als zenen in Oftgalizien und Kroatien schon in den ersten Wochen des Daily Expreß " schließt sich ihnen an. Der Mitarbeiter pon wesentlichen Teil des Friedensvertrages veranstalten. Aehn- Arieges herumgezeigt und im Barlament habe man selbst nach der Daily Chronicle" gibt eine Schilderung der Morde, Ge- liche Veranstaltungen werden am 5. Januar in anderen Geheimfizung wegen des Piave- Rückzuges nicht den Mut gehabt, fangenfeßungen und der Hungersnot in Rußland und fährt Städten stattfinden. Die Partei schlägt bor , Wilson wäh- eine ernstliche Kritik an der Kriegführung zu üben. Dieser Ge­fort: An das Märchen von einem bolschewistischen Heere von rend seiner Anwesenheit in London eine Adresse zu überreichen. sebentwurf wurde einstimmig angenommen. 3 Millionen Mann glaubt man in England nicht. Anderer­seits herrscht in Bolen große Verwirrung. Das Land ist bei­Wann erhalten wir Lebensmittel? nahe wehrlos, und es würde daher nicht schwer fallen, daß die Bolschewifi nach Deutschland vorrüden, wo sie in den Anfragen der deutschen Waffenstillstandskommiffion. legten Jahren eine energische Propaganda geführt haben. Berlin , 19. Dezember. In der heutigen VolIsikung ber Gin Beamter schreibt uns: Ein Beamter bei der Direktion der Wenn die Pläne der Bolschewiki durchgeführt werden, so affen stillstandskommission in Spaa wurden von direkten Steuern erzählt mir strahlend: Wir haben jetzt einen steht Europa nach Ansicht diplomatischer Kreise einer Gefahr deutscher Seite Anfragen über Deutschlands Versorgung mit Lebens- Streitfonds! Seid Jhr auch schon so weit?" gegenüber, die ebenso groß ist, wie die bei dem Einfall mitteln gestellt. Die deutschen Delegierten ersuchten um baldige emne Quittung, die allerdings die Aufschrift Wahlfonds" trägt. Dschingis Chans und Tamerlans . Die Wahlen in England mitteilung, mann und an welchem Orte Verhandlungen über Sie lautet über 5 Prozent der Teuerungszulage= 27 M. und ist haben gezeigt, daß in einem Teile des Landes viel Sym- diese im Waffenstillstandsabkommen in Aussicht genommene er unterzeichnet: Napion, Kassierer." Nun erfahre ich, daß man den pathie für die bolichemistische Regierung besteht. An einer forgung Deutschlands mit Lebensmitteln beginnen Beuten Angst vor der Sozialdemokratie eingejagt und Intervention der Alliierten würde daher viel Kritik geübt fönnten. General Nubant erklärte, daß diese Angelegenheit nicht ihnen die neugetauften Deutsch demokraten als einzigen werden. Glücklicherweise befindet sich Wilson jetzt in Europa , die internationale Waffenstillstandskommission, sondern lediglich die Hort und Schuk dargestellt hat. Die Sozialdemokratie wolle die so daß diese wichtige Angelegenheit von den Alliierten ge- Regierungen betreffe. Jedoch erklärte er sich damit einverstanden, Pensionsberechtigung der Beamten aufheben(!) meinsam beraten werden kann. Daily News" bekämpft die die deutsche Anfrage ben alliierten Regierungen zu übermitteln, um und jeden verbrauchten alten Beamten sowie jeben, der nicht ihrer russische Politik der englischen Regierung in vieler Hinsicht deren Antwort herbeizuführen. Ansicht sei, einfach auf die Straße feßen(!!). Dacaufhin und fragt, ob nicht wirtschaftliche Hilfelestiung an Rußland haben die verängstigten Beamten sich solidarisch erklärt, sich von ein besseres Mittel zur Bekämpfung des Bolschewismus sei, 5 fonds abziehen zu lassen. Bei den Justiasekretären gehe man ebenso bor.

"

als das Senden von Maschinengewehren. Daily Expres" Hollands Abscheu über die Judenpogrome. ihrer Teuerungsaulage& Brozent für den demokratischen Wahl­

sagt in einem Leitartikel: Wir haben mit Rußland , mit den Esten und Finnen nichts zu schaffen. Wir sind von den europäischen Nationen diejenige, die am wenigsten geneigt ist, einen Serieg anzufangen, und da Deutschland als Buffer­staat zwischen den Alliierten und Rußland liegt, so besteht fein Grund, warum wir uns einen Krieg auf den Hals laden wollen. Westminster Gazette" fagt zu dem Artikel des Daily Chro­nicle": Zur Sicherung des Weltfriedens ist sowohl ein ruhiges Deutschland wie ein rubiges Rußland nötig. Wenn wir ernstlich

Ein Beschluß der Ersten Kammer. Haag, 19. Dezember. ( orrespondenzbureau.) Die Erste Rammer verhandelte heute über den Antrag van RoI , be­treffend die Pogrome in Galizien . Der erste Teil des An­trages, worin der Abscheu über die in Galizien gegen die Juden begangenen Grausamkeiten ausgesprochen wird, wurde mit 24 gegen 9 Stimmen ange­

nommen.

Also ein freifinnig- bemokratischer" Wahlschwindel! Die Be­amten sind zu bedauern, die sich von der ersehnten Teuerungszulage, bem Drud berlogener Parteiagitatoren nachgebend, 5 Prozent, be reits von der auszahlenden kasse, für eine Parteifaffe abziehen laffen. Man tommt fuft in Versuchung zu fragen: War bieje Teuerungszulage dazu nötig? Jedenfalls war nicht ihr Ab fließen in die demokratische Kaffe beabsichtigt! Sind die Geld­beutel der deutsch - demokratischen Rapitalisten

mit dem bolichemistischen Einfall in Deutschland rechnen müssen, Der Sitz des Völkerbundes in Frankreich ? jo verschlossen, daß man bie Beamten prellen muß?"

Haag, 19. Dezember. ( Meldung des Hollandsch Nieuwsbureaus.)

*

haben wir keins von beiden. Augenblicklich besteht gute Aussicht, daß die deutsche Revolution einen gemäßigten Charakter be­Auch wir können mur unsere höchste Empörung darüber aus­wahren wird, aber die Entwicklung des Extremismus in Deutsch - Aus Paris wird gemeldet: Es ist eine Bewegung im Gange, den land wird durch die Ereignisse in Rußland in gutem oder schlech- Siz des Bundes der Nationen nach Frankreich au legen. Es sprechen, daß hier die Beamten in betrügerischer Weise tem Sinne entscheidend beeinflußt. Daher ist es von größter wurde ein Antrag eingereicht, worin bie Regierung gebeten wird, direkt beschwindelt werden. Denn einmal ist es Schwindel Wichtigkeit, daß die Lage in Rußland unter der Kontrolle der den verschiedenen Nationen Räumlichkeiten in Versailles aur bon Streiffonds" au reben, wo es sich in Wahrheit um einen Wahl­Alliierten bleibt. Verfügung zu stellen, aur Installation der internationalen Bureaus. I fonds handelt. Und dann ist das ganze Gerede über die Sozial­damit auch die Verantwortung der Entscheidung. Collen wir auch

Alus Wunden Saat.

Ertrage du's, laß schneiden dir den Schmerz

Scharf durchs Gehirn und wühlen hart durchs Herz­Das ist der Pflug, nach dem der Sämann jät, Daß aus der Erde Wunden Korn ersteht... Reiß deinem Pflug erbarmungslos den Pfad, Doch wirf auch ein in seine Furchen Saat!

Ohne Koppel.

Ferdinand Avenarius .

Ich habe es auch probiert, aber ich habe gefunden, es geht nicht. Wir glaubten eine Zwangsjade auszuziehen, wir dachten, nun wird der Mantel frei herabfallen wie im Zivil, wird wieder Kleidung sein, nicht Montur: wird uns freigeben, fich uns an­schmiegen, wie immer wir wollen.

Der Aufruf erfennt dann weiter an, was bisher für die Kunst­in unserem fünftigen Leben das Stoppel verächtlich in die Ede bildungsanstalten und die Sammlungen älterer Kunst geschehen sei, fährt aber dann fort: werfen?( Der Leser weiß, ich spreche jetzt bildlich.)

Wir haben mit dem umgeschnallten Koppel den leibhaftigen Militarismus" am eigenen Leibe gespürt. Wir waren Soldaten, Uebersoldaten sogar, denn in der preußischen Prägung. Der Gurt war ein Zwang, aber er hat unseren Körper gerade aufrichten ge­macht, er hat uns festgepadt, zusammengehalten, er hat uns Haltung gegeben. Ist das nicht ein Gut auch für eine Beit nach Schüßen­graben und Kasernenbrill?

Wir werden der Welt nicht so zurüdgegeben, wie wir fte bor vier Jahren mehr oder weniger freiwillig mit einer Raserne ver tauschten. Wir fehren als Verwandelte heim. Wir haben die Mauern dieser Schule umgestürzt, weil sie uns dauernd abzu­schließen drohten von der Fülle und Freiheit des Daseins. In der vollen Freiheit des erneuerten Lebens aber dürfen wir nicht ver­geffen, was wir an Werten dieser Schule verdanken.

Daß es in sich und in der Gesellschaft nicht bloß ein Baut­

..Gin anderes ist es mit derjenigen Aufgabe, welche zwischen diefen beiden Aweden in der Mitte steht und das bei weitem wesent­lichere Bedürfnis ausmacht: mit der Veranlassung der Ausführung von Kunstwerken im allgemeinen volkstümlichen Intereffe für die Gegenwart und durch die fünstlerischen Kräfte der Gegenwart."

Die Akademie fordert, daß die Bewilligung von Mitteln au diefen Zweden nicht mehr der Gnade des Königs überlaffen, sondern daß sie allgemeine Staatsfache werden und eine gefebliche Leitung in ihrer Verwendung eintreten solle. Man sieht, wie eng sich die Kunstfordrungen von 1849 mit denen von 1918 berühren. Aber es find immer noch Forderungen. Siebzig Jahre haben nicht aus gereicht, Erfüllungen zu schaffen. Langfam, langsam mahlten Preußons Mühlen.

-

Notizen.

Romain Rolland über Wilson. Jean Conquet brudt im Populaire" einen Brief ab, der ein Licht wirft auf die politische Stellung des gerühmten franzöfifchen Dichters. Wir er aufs neue als Stimme Europas im Kampi um die Rettung ber groken humanitären Kulturgiefe erkennen liek. Rollands Brief lautet:

Das Gegenteil von alledem traf ein. Zum erstenmal spürten werden des Einzelnen gibt, sondern auch eine oft raftlose Ein innern an seinen jüngst mitgteilben Aufruf an Wilson, der ihn wir die Schwere des Mantels, er gab uns nicht Freiheit, sondern war eine Hemmung. Die feffellosen Falten legen sich gegen unsere Beine, wir sind behindert, kommen langsamer vorwärts und Ein übles Gefühl stellt sich zudem in uns ein. Ist es nur auch in diesem Kleinsten die Neuheit? Wir fühlen uns unbehaglich, fast ist es uns, als hätten wir ein schlechtes Gewissen. Was sind die

Gründe?

Ein samtener Schlapphut ist ein schöner fleidfamer Gegenstand, Kombiniert diese beiden auf einem ein Frack nicht minder. Menschen, und das Bilb dieses Unglücklichen gehört in ein Wit­blatt. Das ist ein Beispiel, es fügt sich an unseren Fall vom nicht umgeschnallten Koppel".

Wir sind allesamt eingewachsen in eine innere Ordnung. Was dieser Ordnung entspricht, gilt; was aus dieser Ordnung fich organisch entwickelt, heißt Fortschritt; was aus dieser Ordnung herausfällt, ist unfittlich oder grotest.

ordnung unter die Gesamtheit; daß, wer heute befiehlt, morgen parieren muß; daß das lebendige Dasein nicht um so reicher, um so intensiver empfunden, erlebt wird, wenn man in seinen be quemen Lehnstuhl finkt, sondern gerade dann, wenn man auf seine Stanten sich setzt und es sich feuer werden läßt. Und daß der Mensch ohne Schaden teine Billtür verträgt, sondern inneren Ge­feben, gleichviel ob unter dem Szepter oder der roten Fahne, zu folgen hat. Daß diese Gesetze auch im Kleinsten sich ihre Be­folgung erzwingen, und daß eine solche Pflicht gegen die Uniform, das heißt gegen den, der darunter steckt, ist, sich das Stoppel um- für die Bukunft glaube ich, das Drängendste und Wirksamite iſt, Friedrich Blod.

zuschnallen.

-

Ich bin tein Wilsonist. Ich sehe zu gut, daß die Sendung des Präsidenten, bie nicht weniger gewandt als großherzig ist, fich müht( in gutem Glauben), in der Welt die Schöpfung ber bürger­lichen Republik zu verwirklichen, und zwar in ihrem franzöfifch Und dies konservative deal genügt mir nicht.

amerikanischen Ausdruck.

Trot unserer eigenen Biele aber und trop unserer Borbehalte

die Aftion des Präsidenten Wilson zu unterstüßen. Sie allein ist imftande, den heftigen, Gelüften, Ehrgeizereien und Trieben, die fich zur Friedensversammlung niedersehen werben, einen Bügel anzulegen.

-

Aus den Akten der Berliner Kunstakademie. Sie allein gibt eine Möglichkeit, tatkräftig zu einem Modus Ein Aufruf der Berliner Akademie der Künste, der im vivendi zu gelangen, der in Europa borläufig und verhältnismäßig Sturmjahr 1847 erging und von deren Direktor Schadow unter: gerecht sein wird. Denn dieser große Bürger verkörpert den rein­zeichnet war, wird als sehr zeitgemäße Erinnerung von der beiten, unbefangenften, menschlichsten Inhalt des Gewissens feiner E. A. Seemann erscheinende Kunstchronit" ausgegraben. Die Klaffe. akademie bezeichnet es darin als ihre Aufgabe, die gesamten In- Reiner ist würdiger, Schiedsrichter zu sein. tereffen der einheimischen Kunst zu vertreten. Es iſt, als ob wir Beethovens Neunte Symphonie gelangt am die heutige Künstlerschaft Münchens der einer anderen deutschen 27. Dezember mit dem lithner- Orchester und dem Scheinpflugschen Kunststadt bören, wenn wir in diefem Aufrufe lesen: Chor unter Leitung von Paul Scheinpflug zur Aufführung. Die Sauptprobe findet am zweiten Feiertage, mittags 12 Uhr, statt. Der Anatom Karl v. Barbeleben, der seit 1873 in Jena lehrte, ift, 70 Jahre alt, gestorben. Er wirfte an der Heraus­gabe der großen Weimarer Goetbeau@ gabe mit. Dem Thema Goethe - Die Wilnaer Beitung, eine Kriegsgründung, die faft drei Jahre lang teftand, gab am 18. Dezember ihre letzte Nummer heraus. Sie hat viele gute, von Feldgrauen gezeichnete Wilnaer Stadtbilder und Bilder aus dem Wilnaer Voltsleben beröffentlicht. Daraus sind dann mehrere Bücher entstanden. Die Heimfehr der deutschen Truppen beendete die Aufgabe der Zeitung.

Diese Ordnung, welche der Mensch, der als Freier der Welt gegenübersteht, bejaht, ist die sichtbare Verwirklichung des in einer jeben Sache stehenden Wesens. Die Ordnung des Militärs ist die Erfassung der soldatischen Lebenshaltung. Die soldatische Lebens haltung überträgt ihr Wesen in ihre Einkleidung, die Uniform. Sie verlangt nicht Bequemlichkeit, sondern Straffheit, fein in jeder Die Akademie geht von dem Grundsabe aus, daß die Runft Falte sich jedem Persönlichen Anschmiegen, sondern sich Einordnen zu einer sehr ernsten und erhabenen, das ganze Volksleben durch­in eine herbe Knappheit, teine Verpersönlichung, sondern ein zeit- bringenden Wirksamkeit bestimmt sei. Die Alademie bält es für weiliges Abschmüren des Jch. Das feffellos herunterfallende unwürdig, wenn die Kunst als aufälliger müßiger Schmud, als eine Uniformstüd: da stimmt etwas nicht, es widerspricht eines dem Dienerin des Lurus aufgefaßt wird; sie ist vielmehr der Weber- als Anatom widmete er eine besondere Arbeit. anderen. Wir empfinden die Stillosigkeit. Unser schlechtes Ge- Gewalt des Schönen aur wahrhaft fittlichen Sträftigung des Volfs­8eugung, daß die Kunst den Beruf habe, durch die unmittelbare wissen hat seinen Grund gefunden. Wir schmallen das Koppel Gewalt lebens beizutragen. Die Akademie hält die Kunst mindestens für ebenbürtig mit der Wissenschaft und glaubt daher, daß der Kunit mindestens gleiche Anerkennung wie der letteren auteil werden müsse."

wieder über die Uniform. Als freie Männer, welche die Nevolution den inneren Gefehen wiedergegeben hat! Wir haben das Recht, uns zu entscheiden, aber