Das militärische Programm der neuen Regierung. Volkswehr und Ostschuh.
Churchill an seine Wähler. Basel , 30. Dez.( TU.). Wie die Morningpost" aus Reval Hang, den 30. Dezember. ( Meldung des Hollandich Nieuws. erfährt, soll die polnische Regierung in Warschau die General. Bureaus.) Aus London wird gemeldet: Winston Churchill mobilmach nug für ganz Bolen angeordnet haben. Wie wir aus Posen erfahren, find am 28. im Laufe des Der Bolksbeauftragte Genosse Noske, der die Bearbeihat an seine 23ähler in Dundee folgenden Brief geschrieben: Der Ausgang ber Wahlen bebeutet die Verurteilung der Gewalt. Vormittags mehrfach neue Zusammenstöße erfolgt. Die tung der Militärfragen übernommen hat, hat sich einem Verberrichaft, gleichviel ob fie von einem Kaiser oder von Bol- militärische Gewalt ist der Bürgerwehr übertragen. Die treter der Deutsch . Allg. Rtg." gegenüber über die Bildung fde wijt en fommt. Unser Weg liegt zwifchen beiden Gefahren, bie Sahl der Todes opfer beträgt, wie das Preffebureau des Sol- einer freiwilligen Wolfswehr ausgesprochen: Diese Kerntruppe der Republik wird nur aus Freiwilligen geauf der einen Seite in der Form von Autofratie, auf der datenrats mitteilt, bie jest etwa 30. Ueber die Vorgänge am 27. abends gibt das Bureau des bildet, die das 24. Lebensjahr zurüdgelegt und bei förperlicher anderen in Form bon narie den Fortschritt der Völker be drohen. Die politische Gestaltung und Entwicklung der britischen Soldatenrats den Bosener Neuesten Nachrichten" zufolge noch Rüftigkeit einen längeren, einwandfreien Frontdienst hinter sich haben. Sie werden nach einer Probezeit von 21 Tagen zunächst auf Nation Eat und bisher in die Lage verfett, biefe beiden Feinde folgende Darstellung: außerhalb unserer Grenzen zu halten. Wir haben Wege gefunden, Gegen 5 Uhr nachmittage erbat fich der vom Soldatenrat 6 Monate durch Handschlag verpflichtet, wählen ihre Führer selbst, die Kontinuität unserer Geschichte aufrecht zu erhalten, ohne den beauftragte Leiter des Sicherheitsdienstes im Polizeipräsidium und war jede Hundertschaft einen Führer und drei Zugführer, Fortschritt au hemmen. Blenters militärischen Schutz vom Feld- Artillerie- Regiment 20. mehrere Sundertschaften den Abteilungsführer und einen Stab, dem Dieser fam mit zwei Maschinengewehren, die vor dem Dienste volte mehr untersteht ausschließlich dem Nat der ein Vertrauensrat von fünf Freiwilligen zur Seite steht. Die gebäude, nach dem Wilhelmsplatz au aufgestellt wurden. Bei der Mäßigung der französischen Annexions- allgemeinen Aufregung fiel von irgendeiner Seite( ob von den Sicherheitsmannschaften oder von der Straße, ist nicht feftaustellen), die von Often drohenden Gefahren mit allen verfügbaren Mitteln Als seine nächste Hauptaufgabe bezeichnete Herr Noske, gegen der erste Schuß. Es entspann sich ein Feuergefecht mit einen starten Schutz zu schaffen. Die Reichsleitung denke nicht schinengewehren und handgranaten. Um unnühes baran, die lebergriffe der Polen auf deutschem Gebiet weiter rubig Blutvergießen zu bermeiden, wurde zwischen Delegierten bes polni mitanzusehen. Eine fefte and werde sich dort in allernächster schen Bürgerwehrkommandanten und solchen des Polizeipräsidiums Beit bemerkbar machen. berhandelt. Während die ersten im Boligstpräsidium meilten, fielen braußen neue Süsse. Es gelang, eine Ginigung zu erzielen, dahingehend, daß die Mannschaften des Feldartillerie- Regiments mit den Waffen aber ohne Munit'on abgießen fönnten. Das geschah. Die deutschen Soldaten vom Feltartillerie- Regiment fügten sich. Um einen mißverständlichen Angriff auf sie zu verhüten, wurden sie von drei Gruppen polnischer Bürgerwehr esfortiert. Auf dem Polizeipräsidium blieben 24 deutsche und 24 polnijoje Soldaten bis heute morgen als Wache zurüc
pläne.
Clemenceau unter dem Einflusse Wilson8. Nach Informationen aus Balel soll Clemenceau in der Tetten Beit, nach seiner großen Aussprache mit Wilion, große gurädsaltung üben. Er ist Ausfragern gegenüber nicht mehr so geiprächig wie früher, betont zwar, daß Elfab Bothringen bereits franzöftich fet, bält aber in feinen früher belundeten annegionistischen Aussprüchen zurd. Man behauptet in politischen Kreifen, daß er fich ebenso wie Poincaré durch Wilson davon habe überzeugen laffen, daß sien zu einem Weltfrieden unr kommen fönne, wenn Deutschland mit Schonung behandelt und ihm nicht zu große Lasten euferlegt werden.
Ein spanischer Gruß an die deutsche Partei.
Uneinigkeit und Zant auslöschen.
Die Schießerei vor dem Schloß soll dadurch entstanden sein, daß etwa 100 Mann von der Grenadierfaserne heranrüdten. Gie sind nach Stampf entwaffnet worden.
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Die Bereinigung spanischer Seearbeiter, deren Mitglieder fich heute in der großen Mehrheit der Ausübung ihres ehrenhaften Berufs beraubt sehen, weil internationale Verträge sie In der Groß- Berliner Vollzugsratssitung vom Montag wurden hindern, die Schiffe aut gebrauchen, welche eure Regierung an nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten die Zustände in der Spanien abtrat, um die Arbeitsfrisis zu beschwören, schickt euch Auskunftsstelle zur Sprache gebracht. Die Rat- und Hilfejuchenden in diesem für die Menschheit entscheidenden Augenblick einen find selien richtig informiert und müffen, da an der falschen Stelle Brudergruß und versichert euch ihrer gesammelten Anstrengun- befindlich, zurückgeschickt werden. Um hier Abhilfe zu schaffen, wird gen, um mitzuhelfen, daß ihr den größten Teil der deut- bekanntgegeben: Alle Reichsangelegenheiten sowie Angelegenheiten fchen Sandelsflotte wieder verwenden und zu euren alten Aufgaben zurückkehren fönnt zum Wohle eures Vater reubens, wie überhaupt alle außerhalb Groß- Berlins liegenden Fragen, sind an den 8entralrat der Deutschen sozia. Tandes. Wir wollen, daß so die furchtbaren Folgen tistischen Republif im Herrenhaus zu richten. eines Glends vermieden werden, denen ihr Alle Arbeiter und Angestelltenfragen, wie über. unter feinen Umständen entgegengehen haupt alle Angelegenheiten, die das Arbeitsverhältnis betreffen, find Sirft. 3hr seid nicht schuldig am Ursprung und an der Ent- aunächst von den bestehenden Arbeiterausschüssen der Betriebe, und widelung des schrecklichen Krieges, der euch wie uns so viele bann von der zuständigen Arbeiterorganisation au regeln. Soldaten, bie Auskunft über Entlassungen, Böhnung, Wunden schlug. Dieser Gruß fei euch ein Zeichen, daß wir durch die zuständige militärische Dienststelle. Dringlichkeitsbescheinigungen für Paß, Bijum und dergleichen Angelegenheiten werden von ben zuständigen Boli geirevieren bato. Polizeipräsidium erledigt. Arbeitslose, bie Auskunft über Unterstübung und Erwerbslosenfürsorge wünschen, erhalten diese, wenn sie bie diesbezüglichen Plakate beadjien, an den auf diesen bekanntgegebenen Stellen. Unterstübungen für Zivilpersonen werden von der Ge
Uneinigfeit und Bant auslöschen wollen, die Unterkunft, rüdständige Gebührniſſe usw. wünschen, erhalten diese
unter Arbeitern niemals bestehen dürfen.
Cayetano.
Cuntiri
Ein Plan zur Versorgung der Zentralmächte. Die Weizenüberschüsse in den Exportländern. Saag, 30. Dezember,( TU) Das neue Wochenblatt Sunbab Expreß" meldet: Wilson legte den Alliierten einen Blan bor zur Refämpfung ber ungers not bei den 8entralmämeinde geregelt, Beschwerden über Unterstügungsfommiffionen find ten und in den befreiten Gebieten. Der Plan ist von Soober an den Vorsteher des betreffenden Stadtbezirkes zu richten. mb den anderen Ratgebern entworfen worden. Wilson verfügte Mietsangelegenheiten, Steigerung, unrechtmäßige ofort die Ernennung einer leitenden Bersönlichkeit für die Hilfe Sindigung usw., werden durch das Mieteinigungsamt erlebigt. Teistung, bie mit dem Lebensmittelrat zusammenwirfen soll. Oftmals geben dem Vollzugsrat schriftliche Anträge zu, die die vor. Bern , 30. Dezember. ( TU) Das Sekretariat des Schweiger stehenden Fragen betreffent; alle diese Anträge fönnen nicht erWaterverbandes teilt mit, daß nach amtlichen Beststellungen in lebigt werden. den Exportländern 19,5 Millionen Tonnen eigen Ueberschüsse zur Ausfuhr bereit liegen. Der Einfuhrbedarf der europäischen und außereuropäischen Länder wird auf 14 Millionen Tonnen beranfchlagt. Es ergibt sich also ein Weltüberschuß an Weizen tot 5,5 Millionen Zonnen.
Der neue Gouverneur von Kiel . Riel, 30. Dezember. Die Beitung der Gouvernementsgeschäfte in Stiel übernimmt bis auf weiteres an Stelle des in die Seidsregierung eingetretenen Gou berneurs Nos fe in Bertretung Konteradmiral Süje I.
Auf der Suche nach einer Frau.
Stiaze von Hans Gathmann.
Nach Festlegung dieser Michtlinien für das Auskunftivefen wurde an die Ausarbeitung ber Richtlinien für Arbeiter- und Solbatenräte gegangen. Um allen berechtigten Wünschen Rechnung zu tragen, sollen Vorbesprechungen mit den einzelnen Berufsgruppen abgehalten werden. Der Termin wird befant
gegeben.
Wir machen die Bevölkerung Berlins auf die borstehenden Ausfunfts- Sintveise besonders aufmerksam Bei Befolgung erspart fich jeder unnüße Wege unb ermöglicht dem Vollzugsrat, seine Arbeits. fräfte mitigeren Dingen guguwenden.
Hans Joachim war auf der Suche nach einer Frau. Ihr glaubt vielleicht, es ist sehr leicht, eine Frau zu finden, und es gibt jo viele, bie bas Guild ber Ghe ersehnen imb verbienen, daß die Suche nicht allzu lange dauern werde. Ihr irrt. Es gibt viele Mädchen, jeid
Voltsbeauftragten.
Die Höhe der fünftigen deutschen Friedenswehrmacht wird auf dem Friebensfongreß geregelt werden. Doch sei die deutsche Ne gierung entschloffen, die Rüstungen so weit zu beschränken, wie dies die allgemeine Abrüstung der europäischen Staaten zulassen werde.
Die Anarchie in Oberschlesien .
Oppeln , 30. Dezember. Auf der Friebensgrube fam es Streifenden und dem Betriebsdirektor Busch, der mit den Bergs am Sonnabend au schweren Auseinanderlegungen zwischen den leuten verbandelte. Er wurde festgenommen und gezwungen, feine Unterschrift unter die Bedingungen der Berglente au iezen. Die Verwaltungen der oberschleftichen Gruben sind feft enticbloiien, die Betriebe einzustellen, wenn die Bergleute nicht innerhalb zwei Tagen die Arbeit bollzäblig wieder aufgenommen haben, da nur noch Kohle für etwa zwei Tage vorbanden ist, um die Wasserhaltungsmaschinen in Betrieb zu erhalten.
Zum Schuß der Werte trafen starte Truppenabtei lungen in einzelnen Orten ein. Bei den gestrigen 8ufam menstößen zwischen Militär und Streifenden wurde in ipine(?) ein Arbeiter getötet und atvei berlegt.
In Antonienhütte fiberfielen Streifende verschiedene Schub- und Kleidergeschäfte, deren Vorräte fie plünderten. Nachts wurde n ber fatbolischen Kirche in Schomberg eingebrochen iund das Tabernatel aer stört.
nochmals die Vorgänge am 24. Dezember.
Haase, Dittmann und Barth berichten an die Berliner Breffe( aber nicht an den Vorwärts") die Abschrift eines Schreibens, das fie unter dem 30. Dezember an den Bentralrat der Arbeiter- und Soldatenräte hier im Herrenhaus gerichtet haben. Dieses Schreiben lautet:
Werte Genossen!
Wir fühlen uns verpflichtet, Sie von folgender Tatsache in Kenntnis zu sehen: Der Kriegsminister Scheüch stellt entschieden in Abrede, daß ihm von Ebert- Scheidemann- Lands berg der Auftrag erteilt worden ist, lediglich„ das Nötige zur Befreiung des Genossen Wels zu veranlassen". Er erklärt vielmehr, daß die Darstellung, wie fie auch die Freiheit" in ihrer heutigen Morgenausgabe bringt, richtig fet. Danach ist der Auftrag dahingegangen, rücksichtslos mit militärischer Gewalt den Widerstand der Matrosen zu brechen, um die Autorität der Regierung zu wahren".
Der Kriegsminister Scheüch hat bereits gestern früh, als or die Zeitungsmeldungen über die Sibung des Rates der Boltsbeauftragten mit dem Zentralrat las, in starfer Erregung gegen die dort gegebene Darstellung protestiert. Wie wir erfahren, hat er heute eine Urkunde über den wahren Sachverhalt bei der Regierung hinterlegt, um vor der Geschichte nicht in einem falschen Lichte zu erscheinen. Danach fällt die Voraussetzung, von der
tum, Vornehmheit umhüllte sie und grenate fie ab. Sie hoben Er sah die Satten und die Sungernden im Geist, die Wohl den Blick in die Ferne, über die Menschen hinweg: Uns trennt eine behüteten, die Ausgestoßenen und Abenteuerfrohen, die Sorgen unüberwindliche Schranke, dachte Hans Joachim. Ihr seid wohl lofen und die von der Not Berfleischten. Und seufzte: Arme Frauen. ergogen, gepflegt, gebildet, verwöhnt, vielleicht vollgepfropft mit Arme Mädchen! Die neue Beit will euch viel bringen! Was Munst und Literatur..., ihr seid die Bevorzugten des bürgerlichen werdet ihr ihr schenken? Ihr müßt euch wandeln von Grund auf! Begriffes Glück". Ihr steigt nicht herab bon eurer Höhe. Ihr Denn von euch hängt ab die Zukunft des Menschengeschlechts. Die eingebildet. Wohl, ihr habt Teilnahme und Misleid. Seid neue Zeit hämmere euch ein brennendes Verantwortungsgefühl in die unterkommen wollen, wenige, die hoch und hinaufkommen vielleicht wohltätig und milde. Aber euch fehlt das Wesentliche: Ihr die Seele! Ihr könnt nicht flug genug, nicht reich genug an Geiſt wollen. Es gibt viele Mädchen, bie äußerlich hübsch und äußerlich habt nicht den Mut zu euch selbst. Den Mut, der da spricht: Gleiches und Güte, nicht gesegnet genug mit Liebe und gutem Verstehen bon ber Natur reich und schön ausgestattet find. Es gibt wenige Leben pulst in allen Abern. Ihr lebt nicht der Allgemeinheit, ihr fein! Es wird ein Unterschieb sein, ob unsere Stinber von über Mädchen, bie inneren Wert. innere Tiefe und ein Verständnis seid nicht start im Dienen, ihr kennt nicht den Reichtum des Geistes sättigten, blafierten Dämchen, bummen, molligen Gänschen, mebbaben, bas über ben Stochtopf, den Bus und allenfalls noch ein und der Seele, der sich verschwendet und im Spenden neue Schäße lichen Dingerchen, armen, ausgepreßten, förperlich und geistig gehäuft. Ihr lebt in Bezirken, in denen all das in euch wertlos und schundenen und von der Not geschlagenen Mädchen, oder von flugen, Attrappe wind, was, lebtet ihr im Dienst der Allgemeinheit, allen in Liebe und Güte starken, sich ihrer hohen Aufgabe festlich be wußten, freien, geistigen Mädchen geboren werden. Das vergeßt nidjt! Hans Joachim fehrte traurig heim. Er sah wieber, was er so
Mafteinbuch hinausgeht.
Allo: Hans Joachim war auf der Suche nach einer Frau.
Er hatte wohl Freunde genug, aber keine Freundin. Und er wollte eine Lebensgemeinschaft mit einem Menschen, der nicht nur am eigenen Jah hing, ber nicht in der Ehe nur ein mehr oder minder
Menschen gleichermaßen Segen und Glück sein würde. Diese nicht, sagte sich Hans Joachim.
Mädchen waren Sa, die gut zu geputzten Kindern waren. Bier
Langweiliges nebeneinanderleben wollte mit dem Zived, Triebe zu liche Bagen auf Bromenaden schoben und mollig und süß aussahen. oft schon gesehen und was ihn immer tief schmerzte. Der Mann befriedigen, sich zu zerstreuen, ohne Verständnis für die Aufgaben Sie blickten fröhlich und teď. Dienende, wußte Hans Joachim, von heute braucht eine frobe, freie Gefährtin, die innerlich rein Händnis für bie unendliche Fülle des Lebens und Geins, in das reichen Lebens heraus das Abenteuer suchen, daß sie befreit. Für er fie? Sier muß gearbeitet werden, hier zuerst und unermüdlich. uns ein graujanter ober gütiger Wille( ganz wie wir wollen) ge- fie ist der Mann, das Männchen das Abenteuer, die Nettung aus Hans Joachim fand kein Biel feiner Sehnsucht an diesem flaren der Dienststelle in die Selbständigkeit. Wie wenig fommt es dar Lage, wohl aber die große Aufgabe: Die Arbeit am Geist und der stellt hat. Hans Joachim mot ein eigener Mensch. Er lebte weniger auf an! Niedliche Triebwesen, niedliche, kleine Dingerchen" für sich als für die anderen; er jab des Lebens 3wed nicht darin, ihnen fehlt das Berständnis für die Bielgestaltigkeit, ben Sinn und Seele bes Weibes, auf daß es frei und fähig werde, ein neues Menschengeschlecht der Erde zu schenken, das start ist in selbstloser, möglichst viel Geld zu verdienen, sondern wollte nichts sein als ein 8wed bes Lebens. Bürgerlich beschränkt... und menschlich fret.dienender Liebe. Dienender in Liebe. Jm Dienste der Menschen stehen schien ihm ein Abgrund..., wer wird ihn überbrüden? das Höchste. Man muß sich selbst verlieren, man muß sich selbst, Aus Fabriken strömten Frauen und Mädchen, bleich, berhärmt, jein eigenes Jch, beiseite stellen fönnen wie einen alten Schirm, sagte er, bas ist das wahre Leben. Wir leben nicht für uns. Wir elend. Das sind die Arbeitstiere, toußte Gans Joachim, die den leben für die anderen. Wir sind mit all unserem Tun erst ben Willen haben, und deren Straft und Freiheit unterbunden ist. Straft Mitmenschen, dann uns selbst verantwortlich. Und die Frau, war zerschelli an der Not des Alltags. Der Mensch ist arm, der nur die seine Ansicht, steht in vorderster Linie im Dienst der Menschheit. Sorge ums tägliche Brot hat und eine brennende Sehnsucht, die Gie ist bie Gebätzrin des Menschengeschlechtes, fie trägt Sie Berantwortung für das gesamte Menschenleben. Man hat den Wert ber Frau für das Geistesleben der Menschen, für die Beziehungen der Menschen untereinander, für den sittlichen und kulturellen Bu stand der Welt verkannt.
An einem frostflaren Nachmittag( Sonne tröpfelte spärlich durch die weißlichen Wolfen des Himmels) ging Hans Joachim aus zu fuchen. Gr ging auf Sie Straße, spähle den Mädchen in die Gefichter und suchte die Seele. Bas er jah, was er fand? Hier ist es:
Die Straßen waren belebt und hell. Worte flogen burch ben Maren Tag und flangen. Gine Freudigkeit, zu leben, zu sein, war unter dem Himmel laut.
Da waren junge Damen, die vornehm mit Badschuhen über ben Bürgersteig schwebten. Eine Atmosphäre von Wohlstand, Reich
Hans Joachim stolperte und schritt weiter.
niemals Wahrheit werden kann. Aeußere Widerstände zersprengen Wunsch und Willen, Kraft und Hoffnung. Sie schleppen ja alle Stetten! Sie können ja nicht einmal zu sich selbst kommen. Vor Arbeit und harter Sorge. Unb su allererst muß der Mensch zu fich selbst kommen, um zu anderen kommen zu können. Hier ist Silfe notwendig, hier au allererst, dachte Hans Joachim. Sie ist schon im Anzuge. Befreiung marschiert. Sier ist der Hunger nach Geift. Hier ist das wohlbestellte Feld, daß des Santforns barrt.
Montoristinnen ranuten vorüber zu leichten Abenteuern. Pär. chen bummelten und hatten in den Augen einen trunkenen Glang auf Hans Joachims Lippen schwebten oft die Fragen: Wer bist du eigentlich, Menschenkind? Was tust du? Was will deine Liebe? Wem gehörst bu? Dein Gein verpflichtet dich der Menschheit! Weißt du das?
Notizen.
- Voltsbühne. In Abänderung des Spielplans wird am kommenden Freitag anstatt Wilhelm Tell " das Märchenstück Die armseligen Befenbinder" gespielt.
Musik. Emil von Sauer veranstaltet am 3. Januar in der Philharmonie einen Ghopin- Rifat- Abend. Beginn 7% Uhr. - Der verlegte Klavierabend von Wilhelm Badha us findet nunmehr in der Singalabemie am Dienstag, den 7. Januar, abends 8 Uhr, statt. Das 4. Stonzert von Bronislaw Huberman findet am 9. Januar, abends 7% Uhr, in der Philharmonie statt. - Kriegsnotfemester. Die Rechts- und Staatswissen fchaftliche Fakultät an der Univerfität Stiel richtet ein besonderes Brischenfemefter ein, welches am 8. Februar 1919 beginnt und bis Ende April( Ostern) dauert. Das Semester wird als bolles Studienfemester in Anrechnung gebracht. Auch Jena hat ein der. artiges juristisch- staatswissenschaftliches Zwischenfemester eingerichtet, das vom 6. Januar bis 2. April dauert.
-Otto Grusius, der Profeffor für griechische Philologie an der Münchener Universität und Bräsident der bayerischen Akademie der Wissenschaften, ift, 61 Jahre alt, gestorben.