Beilage zu Nummer 9 vom 11. Januar 1919.
Rache und Entschädigung?
Bon Prof. Dr. Franz Oppenheimer .
Nachitehende Ausführungen des be fannten Universitätslehrers werden große Beachtung finden, weil sie zeigen, daß auch der Unerfättlichkeit unserer Gegner Grenzen gezogen find.
8wei Dinge zugleich wollen die Wilderregten unter unferen Gegnern haben: Rache und Entschädigung. Volks wirte der Entente, an die Front! Sagt ihnen, daß fie nur eines von beiden haben können.
Deutschlands Nationalvermögen wurde vor dem Kriege Don Steinmann- Bucher auf 350 bis 400 milliarden geschätt. Davon find verloren alle unsere Vorräte, zwei Fünftel unserer Seeflotte, der größte Teil unserer Auslandsguthaben und natürlich im Falle eines VernichtungsFriedens aller Besis in unseren Kolonien. Un ere Maschinen sind zum großen Teil durch Nichtgebrauch verroftet, zum anderen Teil durch überbelastung verschliffen, unfer Eisenbahnsystem braucht Milliarden für Oberbau und rollendes Material, um wieder voll leistungsfähig zu werden, unsere Häufer und Fabrikgebäude entbehren seit Jahren der Reparatur und brauchen ebenfalls Milliarden von Aufwendungen. Nehmen wir trotzdem an, das deutsche Volksvermögen betrage, in der entwerteten Mark ausgedrückt, immer noch 400, fogar 500 Milliarden. Wieviel fann man davon nehmen?
Steinmann berechnete für 1914 gegen Feuer ver fichertes Brivatvermögen in Immobilien und Mobilien" 200 bis 220 Milliarden Mart. Das sind die Häuser und ihr Inhalt an Mobiliar, Borräten, Sammlungen, Kleidung, Wäsche, Geräten. Die äufer fann man nicht fortnehmen. Was wir noch von Kleidung und Wäsche haben, hat allenfalls noch Gebrauchswert, aber feinen Verkehrswert Don Belang mehr. Die Möbel und Geräte fann man fortnehmen, wenn man einen Riesentrö elmarkt aufmachen will, aber das wird mehr Transport often machen, als herauskommen kann. Die Samn lunge i fann man nehmen und in Museen unterbringen, die man zu dem 8wed neu erbauen müßte, oder sehr langsam verkaufen; denn der Berkauf mit einem Schlage würde den Kunstmarkt zerstören und die Preise in den Abgrund stürzen. Im besten Falle würden für die besten Biermöbel aus Privatbesitz und die Sammlungen, einschließlich derjenigen der öffentlichen Museen, eine halbe, eine ganze, ja zwei Milliarden herauskommen.
Der zweite Boften ist reiner städtischer Grundbesit", geschäst auf 50 Milliarden. Man fann ihn nicht wegnehmen. Außerdem ist sein Wert abhängig von der Bahlungsfähigkeit der deutschen Mieter, sinft und steigt mit ihr.
Der dritte Bosten ist der reine Bodenwert des landwirtschaftlichen Befibes mit 50 Milliarden( das Inventar und die Gebäude samt Vorräten steden bereits im ersten Boften). Man fann ihn nicht fortnehmen, außer etwas schlagreifes Holz, das man aber erst schlugen und fortführen muß. Reinertrag für den Sieger wieder eine Bagatelle: eine, zwei, drei Milliarden Mark, wenn es fehr hoch tommt.
Der vierte Boften ist privater Bergwerksbefiß, Wert 5 bis 6 Milliarden. Man kann ihn nicht fortnehmen, aber man tann ihn vielleicht zugunsten der fiegreichen Staaten enteignen, wie auch den Grundbesiß! Davon nachher!
Fünftens: Wert des im Auslande angelegten Kapitals und deutscher Besitz an fremden Wertpapieren: 25 Milliarden. Von diesem Boften existiert kaum noch etwas. Was die Entente nicht beschlagnahmt hat, haben wir verkauft, um die Valuta zu erhalten.
Sechstens: Staatseisenbahnen im Werte von 25 Milliarden. Sie find heute, wie gesagt, äußerst reparatur bedürftig, und vielleicht nur noch 10 oder 15 Milliarden wert. Immerhin, ein Bosten!
Siebentens: Aller Staatsbefit an Bergwerken, öffent lichen Gebäuden usw. im Werte von 15 Milliarden.
Bum Schluß: Güter in Bewegung, Metallgeld: 6 Milliarden. Metallgeld dürften wir Beute noch maximal
3 Milliarden haben: das könnte man nehmen. Güter in Bewegung sind nicht mehr viel vorhanden.
Wenn man alles zusammenred net, kann man also an Geld und Gütern sehr hoch gerechnet 10 Milliarden aus dem Lande fortführen. Mehr keinesfalls!
Bleibt ein anderer Weg. Man läßt die Werte im Lande, nimmt die Eigentumstitel und bezieht die reine Rente davon. Volkswirte der Entente, an die Front! Was kommt dabei heraus?
Betrachten wir die Eisenbahnen. Die Stoaten könnten fie abtreten. Nehmen wir an, der Friedensvertrag diktiere ihnen sogar, fie zuvor vollkommen wiederherzustellen. Das wäre eine Striegsentschädigung nach Steinmann- Bucher Don 25 Milliarden. Stimmt die Rechnung, Volkswirte der Entente?
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Sie ftimmt unter zwei Vorausseßungen: Erstens, daß der Verkehr Deutschlands , Güter und Menschen, nach der Niederlage und Ausplünderung ebenso groß ist wie zuvor. Und zweitens: daß der Arbeitslohn ebenso hoch steht. Ist der Verkehr kleiner oder der Lohn höher, so finkt die Rente und der Wert und kann sehr schnell auf Null und auf Minus sinken. Wenn unsere Gegner unsere Eisenbahnen nehmen, um daran zu verdienen, müssen fie alles darán segen, um Deutschlands Handel und Verkehr so schnell wie möglich mindestens auf die alte Höhe zu steigern. Sonst ist es ein miserables Geschäft, das sie machen.
In diesem Falle aber wird der Arbeitslohn sehr unbequem steigen. Denn wir haben mit Verwundeten und Kranken über drei Millionen Männer verloren und vorläufig feine Aussicht mehr auf Suwanderung aus dem Dften. Ausfall noch einmal eine Million. Sachkenner erwarten eine Steigerung des Lohnes um 100%. Dann aber bringen die Bahnen wieder keine Rente. Das ist nach einem Bericht des zurückgetretenen preußischen Finanzministers Simon bereits eingetreten.
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Ein böses Dilemna. Wenn ihr unsere Wirtschaft lähmt, könnt ihr ihre Früchte nicht ernten, weil sie keine trägt. Und wenn ihr sie beflügelt, könnt ihr sie auch nicht ernten, weil der Arbeiter fie erhält. Und das gleiche gilt von Bergwerken und privaten Fabrik betrieben. Sie werden ihren Eigentümern nach dem Kriege in jedem Fall nur noch ein schmales Einkommen bringen. Gehe die Volkswirtschaft gut oder schlecht: fie werden also einen fremden Eigentümer keinesfalls mehr tragen.
Rufen die wild Erregten: Dann wird man fie zwingen. 8wangsarbeit, bis. alle Kriegstoften und schäden abgezahlt find. Volkswirte der Entente, eure Meinung!
Sagt euren Völkern, daß alle Sklavenarbeit sehr unwirksam und sehr wenig rentabel ist; daß man Sklaven nur die plumpften Werkzeuge in die Hand geben kann, meil alle feineren in ihren u..milligen Händen zerbrechen; und daß eine moderne Fabrit oder Eisenbahn oder ein modernes Bergwerk das feinste aller Instrumente iſt. Sagt ihnen, daß es gegen passive Resistenz und technische. Streifs" gar tein, und gegen Sabotage nur sehr schwache Mittel gibt: daß binnen türzester Zeit die Fabriken und Eisenbahnen altes Eisen und die Bergwerke verfallen und erfoffen sein würden.
Dho", rufen die wild Erregten:" Dann wird man die Hungerpeitsche über ihnen schwingen. Wenn sie keinen Lohn und fein Brot mehr haben, werden sie schon zu Kreuze friechen." Volkswirte der Entente, sagt ihnen, daß fie dann für die etwa 25 Millionen deutscher Arbeiter und Angestellten ein Heer von etwa fünf Millionen bis an die Bähne bewaffneter Stlavenvögte halten müßten, deren Lohn den erschundenen Reingen inn mehr als verfchlingen. würde, und daß jene fünf Millionen bewaffneter Sklaven vögte ihnen selbst zu Hause als Arbeiter auf das schmerzlichste fehlen würden. Der Lohn würde auf schwindelnde Höhe steigen und der Profit in den Abgrund fallen. Und ihre Gewerkschaften würden das Kapital sehr schnell erdrosseln.
Ein Journalist Englands hat neulich geschrieben, die
Also heran mit dir, mein Sohn, komm und laß dich
Der Traum in Feindesland. lest fofort anverben.
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Roman von Justus Schoenthal.
( Nachdruck verboten.)
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Ja, ja, so hatte et's ihm fein gegeben. Besonders der lette Sab, er solle wählen zwischen einem anständigen Menschen und einem entlassenen Sträfling Haha, er würde Augen machen, der vornehme Lord. Dder... seine Stirn umdüsterte sich... oder auch nicht. Er würde ja diesen Brief nie abschicken. Er brauchte ja die zwölf Pfund im Monat, wenn er nicht der Verzweiflung anheimfallen wollte, wie jene, die zuleßt Lord Derby und Lord Kitchener auf den Straßen und in den Tavernen zusammenLesen laffen, um sie nach Frankreich oder ins Blutbad der Dardanellen zu verfrachten... Ihm fiel der Werbebrief wieder ein, den man ihm ins Haus gesandt. Er büdte fich und strich das zerknitterte Papier wieder glatt. Und er überlas es, Wort für Wort, obwohl er sich entsann, daß basselbe Schreiben schon als öffentlicher Anschlag vor einigen Wochen allenthalben verbreitet war.
Landarmee.
Mehr Kämpfer gesucht!
Für das berühmte 1.( Londoner ) fgl. Füfillerregiment, beffen Stammbataillone fich an der Front bereits aus gezeichnet haben.
Alter 19 bis 40 Jahre. Uniform sogleich. Bier Beitrittsgründe:
Erstens: weil es in diesen Tagen, da alle Welt in Waffen fteht, eine große Sache ist, eine Flinte zu schultern und selbst teilzunehmen an dem Feldzug, den die Zukunft ben großen Krieg der Nationen nennen wird.
8weitens: weil dein Mädel dann wirklich stola auf bich sein wird, wenn's ihr auch leid tun mag, bich zu ver lieren und fie dich anfangs davon abzubringen suchen wird.
Drittens: weil dann deine Kinder, wenn die Jahre Dorübergehen, am Herdfeuer Geschichtsbücher lesend, stols fein werden, aus dem Munde des Baters zu hören, daß auch er ein Soldat und die Mutter und das Heim be Schüßt hat.
Biertens: weil des Königs Rhaft eine Uniform ist, die jedem Manne paßt, die aus ihm einen hübschen Kerl macht und überhaupt das einzige Gewand ist, in dem ein hetter Burich fich gern zeigt.
.. Jawohl, mit diesen kindischtörichten Redensarten fing man sie, die Eitlen, die Urteilslosen und die vom Leben Bermürbten, die Bertretenen, Berschmetterten... Berzweifelten. Ob man ihn auch für einen Verzweifelten bielt, weil man ihm den Wisch ins Haus zu schicken wagte? Sie fenden das„ dringende" Schreiben aber wohl an alle waffenfähigen Männer.
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Und mit einemmal stieg ein Gedanke in ihm auf, urgroß wie eine überirdische Erleuchtung. Seine Augen weiteten fich, die Augapfel drohten aus ihren Höhlungen zu brechen... Ja und tausendmal ja, er war ein vom Leben Bermürbter, ein Bertretener, Berschmetterter, Berzweifelter! Und dieses Schreiben wies den rechten Weg!
Er hatte einmal Hand an sich legen wollen, damals, als auch noch Lady Edith ihm die Enttäuschung bereitet, er war zu feig dazu gewesen. Bielleicht hatte er auch an Weib und Kind gedacht.
Aber so... so war es ja zehntausendmal beffer. So besorgte das irgendeine barmherzige Kugel, abgeschossen von einem Unbekannten, der ihn vielleicht gar nicht treffen wollte.
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Für sein Weib und den kleinen Tommy war gesorgt. Und er hatte seinen Frieden in alle Ewigkeit. In alle Ewigkeit..
War ja niemand auf der Welt, den nach ihm verLangte.
Mechanisch griff er wieder zur Feder und schrieb mit feinen großen steifen Buchstaben unter den Werbeaufruf Lord Derbys:
Liebe Alexandra!" Er wunderte sich fast gar nicht darüber, daß er seine Frau nicht mehr mit ihrem Rose namen Bern anredete. Ich gehe aus eurem Leben fort. Dies Blatt weist den Weg, wohin Leute meines Schlages zu gehen haben. Es soll eine Fügung des Himmels fein und ich will den Himmel weiter entscheiden lassen. Falle ich, so habe ich alle meine Schuld gefühnt. Rehre ich heil zurüd, dann habe ich alle meine Schande mit Blut abgewaschen und wir wollen dann selbdritt versuchen, ein neues Leben zu beginnen. Und wenn Simmel und Erde einstürzen sollten, ich habe euch doch geliebt. James.
Dann stedte er den Brief an Lord Southriffe zu sich.
Er würde ihn also doch abschicken können.
Und leise, wie ein Dieb in der Nacht, stahl er fich
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deutschen Bergwerke seien mehr wert als gane England; sie sollten die Kriegsentschädigung bilden. Volkswirte der Entente, sagt euren Völkern, daß der Mann ein Duun topf ist. Es mögen vielleicht wirklich für zweitaufer d Milliarden Kohlen im Ruhrgebiet und in Oberichlefien in den Schächten lagern; aber nur ein Dummtopf schli daraus, daß der Befiz diefer Lager ein Vermögen v n zwei Billionen darstellt. Wenn die Kohlen erst gebrochen und zutage gebracht sein werden, dann reprajentieren fie, zu heutigen Preisen bere: fnet, jene Summe vielleicht: aber erst müssen sie eben gebrochen und z tige gebracht werden, und es hangt von dem Ver a tu s der Löhne zu der Arbeitsleistung ab, wie viel und ob uber haupt etwas daran verdient wird. Und davon wird der Wert" der Lager bekanntlich bestimmt. Und sagt ihnen dann noch, daß es den amerikanischen Mais- und Weizenbauern, den englischen Baumwollspinnern, den australischen und füdafrikanischen Wollproduzenten, den brasilianischen Kaffeepflanzern, den französischen Winzern und italienischen Drangegärtnern und Hotelbefizern jämmerlich schlecht be kommen wird, wenn Deutschland und Österreich so arm gemacht werden, daß sie nicht mehr so viel von den nut lichen und angenehmen Dingen, die sie zu verkaufen haben, taufen können wie bisher.
Sagt ihnen, daß ein Bolt, gerade wie ein einzelner, nur ersparen fann, wenn es weniger ausgibt als einnimmt, und daß ein Bolt, wie ein einzelner, Schulden nur aus solcher Ersparnis abtragen tann. Wir find bereit, noch weiter in Rargheit zu leben, um unsere alten und neuen Schulden schnell abzutragen, aber, fcat es ihnen, Volkswirte der Entente, daß uns selbst die größte Sparsamkeit nicht dazu verhelfen wird, wenn wir keine Einnahmen haben, die größer find als die Ausgaben der äußersten Notdurft. Und daß wir keine solchen Einnahmen haben können, wenn man uns unfere volfswirtschaftliche Maschine taput schlägt, oder auch nur beschädigt oder sogar nur abbremst. Dann tönnen wir beim besten Willen nicht bezahlen, und wenn man uns totschlägt.
Sagt den wild Erregten, die in unserem abgegehrten Lande greifbare Märchenschäze vermuten, daß feines Boltes Reichtum in den toten Dingen besteht, die es gemacht hat, und die in seiner Erde liegen, sondern in seinen lebendigen, produttiven Kräften. Und sieht daraus den richtigen Schluß, Voltswirte der Entente, so laut und so flar, daß selbst der größte Einfaltspinsel und militärische Bramarbas den Mund halten muß, wenn er es auch niemals begreifen wird: dag die Entente nur dann de Hoffnung haben kann, zu einem ue, r a 8 lächerlichen Zeil ihrer Kriegskosten zu kommen, wenn sie unfɩr: Produktionsgrundlage nicht antastet und unsere preduftiven Kräfte nicht lähmt, sondern beflügelt.
Sagt ihnen, daß sie zum Beispiel gar fein befferes Geschäft machen könnten, als uns sofort nach Friedens schluß alle Rohstoffe zu liefern, die uns jetzt fehlen, damit wir sofort unsere Fabriken wieder in Betrieb seßen tönnen. Das würde vielleicht einem Dußend großer Spetulanten schaden, die das Monopol des Weltmarttes au erlangen hoffen, um an ihren eigenen Landsleuten mehr herauszufchinden, als sie an dem Verlust der deutsch - österreichischen Wärfte verlieren! Aber allen anderen Franzosen, Engländern und Amerikanern usw. würde es nußen. Denn das heißt Arbeitsteilung nicht wahr, Vo fswirte der Entente? daß jeder nur arbeiten fann, weil der andere arbeitet. Wenn A nicht arbeitet, muß auch B felern, der n er hat keinen Absatz.
In Summa: ihr habt zu wählen:
Wollt ihr Rache, so schlagt uns tot. Wollt ihr aber eine Entschädigung haben, so jest und in die Lage, oder versett und wenigstens niht in die Un möglichkeit, zu sa, affen, und euch davon abzuzahlen, was der Bergleich fej.fest.
Berantwortlich für die Schriftleitung: Emil Roch, Besk Lichtenberg. Für die Anzeigen verantwortlich ert Koch, Berlin- Lichtenberg, Frankfurter Allee 65
aus seiner Wohnung fort. Nur den Literatur- Club wollte er noch einmal aufsuchen. 50
Den Mantelfragen hatte er hochgeschlagen. wanderte er zu Fuß durch die wenig erleuchteten Straßen der inneren Stadt.
Ihm war seltsam feierlich zu Mute.
9. Rapitel.
Literatur Club.
Longford war geistesabwesend in wilder Flucht aus dem Hause Lord Southriffes geeilt. Er rannte, als verfolgte ihn eine Meute von tausend Häschern, bis ihn sein. linkes Bein dermaßen schmerzte, daß er einhalten mußte. Was nun...?
Er fühlte sich am Rande seiner förperlichen and geistigen Kräfte. Sein erregtes Blut hämmerte gegen die Schläfen. Dumpf ahnte er, daß jett etwas geschehen, daß er einen Entschluß faffen müsse. Aber welchen...?? Das grelle Blafat eines Lichtspieltheaters gellte seinen Sinnen entgegen.
Ein guter Gedanke! Er löfte einen Schein und ließ fich in dem halbdunklen Raum auf einem Slappstuhl nieder. In diesem Halbdunkel konnte man wenigstens feine Ge danken ordnen.
Er sah einen Augenblick auf die Leinwand. Es war die übliche sentimentale Geschichte von dem Mame, der trinkt und die Familte ins Elend stürzt. Raviar fürs Bolt", hatte einst Englands größter Dichter gefagt. Er schloß die Augen. Untlar und verworren strömten hundert Gedanken auf ihn ein.
Er hatte verspielt. Um eines Weibes willen mar er der großen Aufgabe untreu geworden, zu der er sich gemeldet. Db er fliehen sollte? Nach Holland mit dem nächsten Postdampfer oder nach Frankreich , um über die Schweiz au entkommen Aber er hatte fein Recht, au fliehen, Tein Recht, dies Leben zu retten, daß er in frevelhaftem Leichtfinn verwirft... ( Fortsetzung folgt.)
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auf unsere Zeitang nehmen alle Bostanstalten an!