1. E 1. Barbe- Dragoner- Stegiment af mit Ser ganzen Cage titchts zu schaffen. Die Kommandantur fchafte ein in Botsdam zusammengeftelltes Regiment, Pleies bejepte die DragonerKaserne und übernahm die gange bisousgabe. Der Soldatenrat des Dragoner- Regiment 11glich die Räume zur Berfügung. Da das Potsdamer- Regiment nur 25 Mann zur Beiwachung der 295 Gefangenen zur Berfügung hatte, fonnten nicht, pie anfangs beabsichtigt war, die Mannschaftsstuben der Dragoner Raferne für die Inhaftierten in Frage kommen. Der Soldatenrat der Dragoner- Kaserne bestimmte dafür einen leeren Stall, zumal die Inbaitierung nur smei Grunten dauern sollte.
2. Die Lübbener Jäger waren bei der ganzen Angelegenheit nicht beteiligt.
3. Oberleutnant von Carnap und 2t. Bring Sahenzollern waren bei der Besichtigung der Gefangenen nicht zugegen, sondern Feldw. Lt. Lehmann und verschiedene Wachsoldaten.
4. Stroh war allerdings nicht da, aber bie taferne batte überhaupt fein Stroh zur Verfügung, fonnte auch in der furzen Zeit teins beschaffen.
5. Daß das Regiment für die 295 Mann feine Deden liefern fonnte, dürfte ohne weiteres einleuchten bei den heutigen Verbältnissen in den Kajernen.
6. Das Garde- Dragoner- Regiment empfängt für fetne 110 Mann Verpflegungsffärte nur jeweils für einen Tag Berrflegung. Mit diesem Kleinen Vorrat hatte es schon dem PotsDamer Regiment ausgeholfen. Somit hatten die Dragoner fchwerlich für die 295 Gefangenen noch Brot übrig.
7. Beim zuständigen Referbelazarett 2 Tempelhof war vom Botsdamer Regiment fofort ein Sanitätsauto beantragt worden Für 10 leichtverwundee Gefangene. Ein Arzt warmittags erschienen und ließ durch den Sanitätsfeldwebel die verwun beten Potsdamer Soldaten und die Gefangenen verbinden. Das Reserve- Bazarett Tempelhof hatte die Aufnahme der Verwundeten megen Ueberfüllung verweigert, so mußte der Sanitätsfeldwebel auch die im Bericht der Republir" erwähnten 3 Verwundeten vorläufig in ber Kaserne belaffen,
8. Daß Gefangene von den erbitterten nachdrängenden und immer noch bedrohten Soldaten erschossen sind, entspricht leider den Tatsachen.
9. Ebert schickte ohne äußeren Anlaß- mittags zur Ra jerne und ließ die Anweisung geben, die Gefangenen vor Mißband lungen zu schützen.
10. Nicht ein mitgefagener Hauptmann war Som Regiment entlassen worden, sondern ein Seutant, der bis dahin Gefangener der Spartafiften im Vorwärts" war.
11. Die im Bericht erwäbte elma Batiche und andere aus der umstehenden Menge Gefangene wurden von den Botsbamern mitgeführt, da fie gegen die vorgehenden Soldaten ber hegende Reden gehalten hatten.
ges. Reinh. Biez, gez. Job. Seuwen, Mitglieder des Vollzugsrates.
Lebenslänglicher Generalstreit?
Nach jedem mißiungenen Butsch sucht Spartakus das verglinmende Feuer durch die Generalstreitparole aufzublajen. Es läßt sich gar nicht mehr schildern, warum und weswegen, wos gegen und wofür schon auf Spartakusgebot geftreikt worden ist. Früher waren Streits Unterbrechen der Arbeit. Geht es so weiter, so wird das Arbeiten nur noch eine kurze Unterbrechung der Streifs werden. Daß dabei alles zugrunde gehen muß, weiß Spartakus , und das will ja anch Spartatus.
Wir verzichten nicht anf bas Mittel der Streits, aber es muß enblich einmal aufhören, daß Spartafiftenterror das wirtschaft liche Leben erbreifelt! Rein Arbeiter soll seinen Play verlassen, es fel benn and Parole der berufenen Organisationen. Sparta Fushelben, aber, die ihren freundlichen Wünschen mit dem Re belver nahhelfen, befrage man nach ihrem Waffenschein und übergebe e bem nächsten Boften!
Wie in der Flaggengmeisterei Generalftreit gemacht wurde.
Bon Arbeitern, bie ist ber Flugzengmetterei beschäftigt find, werben ims folgende Mitteilungen gemacht: In der Flugzeugmeisterei berricht feit dem Ausbruch der Revolution der von der Arbeiterschaft gewählte A.-.- Rat. Derfelbe trat im Laufe der Zeit mehr und mehr auf die Seise der Unabhängigen und SpartaListen trozdem die Mehrheit von der 12 000 arm berragenden Arbeiterschaft Mehrheitssozialisten sind. Am Donnerstag wurde im Laufe des Tages eine Verlammlung erzwungen. Es stellte sich heraus, daß am Montag vom Flugplah Maschinengewehre, Gewehre und Munition abgebolt worden waren und zwar auf Beranlaffung des A.- und S.- Rates. Am Freitag, wurde wieder zum Generalftreif gehest; es erfolgte eine geheime Abstimmung, bobei 1700 Arbeiter für und 4000 gegen den Generafftreit Dotierten. Zroßdem das Ergebnis ungweifelhaft war, besten die Unabhängigen weiter und ließen durch die Vertrauensleute erflären, daß diejenigen. die arbeiten, als Streifbrecher angesehen und eventuell mittels Gerebrfeuer sur Arbeitsnieberlegung ge imgen werden würden."
Entwaffnung der Ziviliften.
Nach einer Berfügung ber Reichsregierung ist es jebem ZiblItften, ber nicht im Befige einer von der Regierung ausgeftellten Bescheinigung ist, verboten, irgendwelche Waffen bei sich zu führen.
Die Truppen haben bereits im Berlaufe der geftrigen Nacht damit begonnen, allen verdächtigen Elementen die Waffen abzu nahmen. Bekanntlich siehen sich die Spartofiften, nachdem thre Stellungen in der Innnenstadt unhaltbar geworben find, auf die Außenbezirke gurid, wo fie räubern und plündern, was ihnen erreichbar ist.
Die polnische Frage.
Die polnische Gefabr für unsere Oftprobinzen ift noch nicht überwunden. Die Bestrebungen der Bolen, ibre Landesgrenzen auf Stolten Deutschlands zu erweitern, werben mit unverminderter Rraft fortgesetzt. In den Städten im öftlichen Deutschland herrscht noch immer berängftigte Stimmung und Erregtbeit unter den. Deuschen und in einzelnen Orten bat es leider nicht vermieden werben tömmen, baß fich die Sonflitte an offenen blutigen Rämpfen ausgewachsen haben.
Rämpfe in Rolmar.
TU. Schneidemühl, 12. Jamear. Wie der Telegraphen- Union zuberläffig mitgeteilt wi, baben den Bolen die Rämpfe in Rolmarithmetite Bezinfte geloftet. Sie batten nicht weniger als 150 Tote ju berzeichnen. Irrtümlicherweise fchoffen die Bolen bei dem fich entspinnenden Häuserkampf in der Stabt auf ibre eigenen 2andslente, da biele sich in deutscher Uniform befanden, so daß fich thre Berlufte in beträchtlicher Weise dergrößerten. In Schreibemüht amb Umgebung ift alles vollkommen rubig.
Rene Rämpfe in ber Umgebung Brombergs?
TU. Bromberg, 12. Januar. Bis heute Mittag baben fich hier und in der Umgebung leine Swischenfälle ereignet, aller dings bort man aus der weiteren langbung wieber Gewehrfeuer, fo baß man daraus schließen fann, baß fich nene Rämpfe abSpielen. Näheres ift darüber bis zur Stunde nicht zu erfahren. Berichtweise verlautet ferner, daß Subin von den Bolen anridgenommen fet. Auch darüber war Näheres nicht in Erfahrung eingen
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Der Mitgliederfang der bürgerlichen Barteien.
Baterlandspartei und Deutschnationale,
Wir haben in unserer gestrigen Rummer bereits auf die Bauernfängerei hinweisen können, bie die deutsch - nationale Boltspartei zur Gewinnung von Mitgliedern gebraucht. Diese Partei hat noch andere ähnlich schlechte und trügerische Mittel angewendet, um ihren Mitgliederstand zu vergrößern. In Charlottenburg ist die deutsche Vaterlandspartei geschlossen der deutschen nationalen Bolkspartei beigetreten. Sie versendet grüne Bettel, auf dem unter anderen zu lesen steht: Wir bitten Sie als Mitglied führen zu dürfen, falls teine Abiage erfolgt. In vorzüglicher Hochachtung im Aufirage des Vorstandes Prof. Dr. Krüger, 1. Vorfitender." Also falls feine Absage erfolgt", ist jeder Empfänger des grünen Zettels Mitglied der Deutschnationalen Volkspartet"! Man spekuliert auf die Unachtsamkeit der Gleichgültigkeit des Publikums, das heute mit gedrudten Zuschriften überschwemmt wird und wenig Neigung bat, Unerwünschtes wieder zurüdzubefördern.
Am Sonnabend ist in Gotha nach einer Demonstrationsberfammlung ein größerer Trupp von Menschen in die Anlagen der Sie forderten die so,, Gothaischen Zeitung" eingedrungen. eine fortige Niederlegung der Arbeit nnd andere Saltung des Blattes in politischer Hinsicht. Die Arbeitsruhe im Betrieb ergwangen sie sich und von dem Redakteur des Plattes erreichten sie unter dem Druck der Notlage eine Erflärung, die ihnen Entgegenkommen ficherte.
Das Leichenhaus.
Vielhundert Tote in einer Reih Proletarier!
Es fragten nicht Eisen, Pulver und Mei, ob einer rechts, links oder Spartakus sei, Proletarier!
Wer hat die Gewalt in die Straßen gefandi, Proletarier?
Wer nahm die Waffe zuerst zur Hand und hat auf ihre Entscheidung gebrannt? Spartatus!
Vielhundert Tote in einer Reih
Proletarier!
Karl, Rosa, Radek und Kumppanei
es ist keiner dabei, es ist keiner dabei! Proletarier!
Artur Zidler.
Riefendemonstrationen der Mannheimer Arbeiterschaft.
Mut Mannheim wird uns gemeldet:
Das unverantwortliche Treiben einer Kleinen Gruppe von fog. Spartakusleuten hatte die hiesige Sozialdemokratische Bartei beranlaßt, ihre Anhänger zu einer Riesendemonstration zusammenzurufen. Es mochten etwa 40000 männliche und weibliche Arbeiter, Angestellte und Beamte dieser Aufforderung nachgetommen fein. Um 1 Uhr sammelten sich die Massen auf dem Megplay und durchzogen in einem zwei Rilometer langen Zuge die Hauptstraßen der Stadt. Vor der städtischen Festballe, dem Zielpunkt des Demonftrationszuges, dem sich der größte Teil des hier ftationierten Sicherungsbataillons der 110 er angefchloffen batte, ftaute fich die Menge. Vom Balkon der Festhalle berab richtete Reichstagsabgeordneter Genosse Cstar Ged einen flammenden Apell an die versammelten Massen, nicht zu dulden, daß die Errungenschaften der Revolution durch das verbrecherische Treiben getviffenlofer Elemente gefährdet würden. Die Ausfübrungen fanden ihren Niederschlag in einer einmitig angenommenen Resolution folgenden Wortlauts: Die werftätige Bevölkerung Mannheims, gegen das Treiben einer terroristischen Minderbeit demonstrierend, erflart, daß sie nicht mehr gewillt ist, putschistische Streiche einer Sandvoll von Leuten, welche die Arbeiterbewegung aufs schwerfte tompromittieren und schädigen, noch länger zu dulden. Sie erwartet von dem gesamten Arbeiterrat, daß er alles tun wird, um Wiederholungen ähnlicher Vorgänge au verhindern und gelobt felber, ibn in feiner Tätigkeit für die Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit, für den Schuß der freiheitlichen Errungenschaften der Revolution gegen willkürliche Eigenmächtigkeiten einer fleinen Gruppe mit allen zur Verfügung stebenden Mitteln zu unterstützen. Die Verfammelten erklären schließlich, daß fie geschlossen hinter der Regierung Ebert- Scheidemann stehen, begrüßen es, daß fie fich endlich entschieden bat, bem unerträglichen Treiben der Terroriften in Berlin mit allen Mitteln entgegenzutreten, und machen es ihr zur Pflicht, auch überall, wo es notwendig ist, dieselbe Energie und Tatkraft zu zeigen. Nur so tann es gelingen, dem deutschen Bolte das zu fichern, was es am nötigsten braucht: Frieben, Freiheit umb Boot!"
Die Beratungen fiber die Waffenstillstandsverlängerung.
Rene Bedingungen gefordert.
Haag, 12. Januar. ( Bollandich Nieuwsbureau.) Aus Paris wird gemeldet: Im Zusammenhang mit ben Beratungen über die Verlängerung des Waffenstillstandes wird gemeldet: Da die Deutschen toeber inbezug auf die Auslieferung der Lokomotiven des und Eisenbahnwagen, noch inbezug auf die Ablieferung Kriegsmaterials die Waffenstillstandsbedingungen gemigend be ridfichtigen, bat Marschall och Erzberger mitteilen laffen, daß die Entente von einer automatischen Verlängerung des am 17. Januar enbigenben Waffenstillstandes abfebef müffe. Er macht eine Berlängerung davon abhängig, daß neue Bedingungen getroffen werben. Diefe follen in den Beratungen in Trier am Dienstag feftgestellt werden.
Aus Amfterdam erhalten wir die Nachricht, daß die belsiibe fogialdemokratische Barteileitung an der geplanten Laufanner Ronferens mit der deutschen Mehrheitspartei nicht teilnehmen wolle; fie verlange eine ordentliche Plenorfigung des Internationalen Sozialistischer Bureaus. Da ist aber die beutsche Mehrheit doch auch vertreten!
Die Einfichtnahme in die Wählerlisten für die Wahlen zur Deutschen Nationalversammlung ist innerhalb der Stadtgemeinde Berlin von bao. für 1229 263 Personen vorge nowmen werben.
Groß- Berlin.
Kameraden der Nachrichtenfrupp::
Bernipreger und unter, meldet em freinig unter den bekannten Bedingungen der Regierung bei General tommando Lüttwiß, Meldestelle Arndt- Gymnasium Dahlem im Physikiaal( Untergrundbahnhof Dahlem- Dorf).
Lebensmittelnachrichten.
Berlin : Die Bollmilchlarten für Februar 19 werden für die Kinder im 1. und 2. Lebensjahre am 13. n. 14. Januar, für die Kinder im 3. und 4. Lebensjahre am 15. und 16. Januar für die Kinder im 5. und 6. Lebensjahre am Frei tag, dem 17. und Sonnabend dem 18. Januar ausgegeben.
Kinder mit einer„ A II"-Milchkarte erhalten je eine Pfund dose Malzertraft. Bezugscheine von den Brotkommissionen. Anmeldung in den Kindernährmittel- und Krantentostverkaufsstellen bis zum 18. Januar.
Berlin- Schöneberg : Bis zum 14. Januar Boranmeldung für 100 Gramm Teigwaren auf 88, 100 Gramm Graupen auf 89 der Lebensmittellarte, 100 Gramm Teigwaren auf 25 und 100 Graman Graupen auf 26 der Jugendlichenkarte.
Ohne Voranmeldung vom 13.- 31. Januar an alle Kinder und Jugendliche bis zu 17 Jahren 3 Bafete Milchfüßspeisen. 500 Gramm Marmelade auf 85 umb 86. Weißkohl- Sauerkraut freihändig.
Zuder Bfund. Marmelade 250 Gramm auf 83. Kunsthonig 250 Gramm auf 91. 150 Gramm Graupen, Räucherwaren Pfund auf 217, sowie auf q" der Berliner Starte frische See- oder Flußfische je 1 Pfund auf 216, sowie auf„ G g" und R r" der Berliner Karte. Abschnitt 200 behält seine Gültigkeit.
Wilmersdorf : Fischwaren, 100 Gramm Gerstengraupen, 150 Gramm Grieß auf die allgemeine Karte, 100 Gramm Griek für Jugendliche, marfenfreies Sauerkraut.
Erhöhung der Arbeitslosenunterstügung.
Der Demobilmachungsausschus Groß- Berlin hat beschlossen, die Unterstützungssäge für Arbeitslofe folgenbermaßen festzusetzen:
a) männliche Arbeitslose: 14-16 Jahre 3., 16-18 Jahre 4 M., 18-20 Jahre 5,50 M., über 20 Jahre- verheiratet 7 M., über 20 Jahre verheiratet 8 M.
b) weibliche Arbeitslose: 14-16 Jahre 2,50 M., 16-18 Jahre 3 M., 18-20 Jahre 4 M., über 20 Jahre 5 M.
c) Familienzuschläge: Für Ehefrau 1,50 R., für jedes Kind 1,20 W.
Die Unterstüßung wird für die 6 Wochentage gezahlt. Falls Ezmarken ausgegeben werden, wird der dafür zu berechnende Betrag von vorstehenden Säten in Abzug gebracht. Die neuen Säße gelten vom Montag, den 6. Januar ab. Aus technischen Gründen wird die Nachzahlung des Unterschiebes zwischen den früheren und jeßigen Sägen erst bei der zweitnächsten Auszahlung erfolgen. Bei der Erwerbslosenfürsorge 5et verfürster Arbeitszeit treten bie nenen Säße Montag, den 13. Januar, in Kraft.
-Die Regierung und die Berliner Schugmannschaft. Am geftrigen Sonntag erschienen als Bertreter des Beiters des Ber Liner Polizipräsidiums der Regierungsrat Dover sowie Polizeioberst Fröhlich und dessen Adjutant, Bolizeilentnant Weyse in dem Dienstgebäude am Alexanderplat . Vor der versammelten Schutzmannschaft erklärte Polizeileutnant Sete in einer Ansbrade, baß die begiemmg mit den bisherigen Maßnahmen des Bolizeipräfidenten nicht einverstanden gewesen sei und nunmehr, nach dessen Absetzung, die Schusmanschaft wieder stärker berangezogen würde. Zu diesem Zwed würde sie auch ihre Waffen wieder et halten, um ungeachtet der bisherigen Vorgänge wie früber für Rube, Ordnung unto Sicherheit au forget. Eine Entschädigung für ihre schwere Aufgabe sei ihnen gewiß. Oberwachtmeister Schrade, der Vorsitzende des Verbandes der Berliner Schuhmann schaft und Polizeibeamten, antwortete im Namen seiner Kame raden und ermahnte fie, alle Zerwürfnisse zu vergessen und wie früher treu ihre Bilicht zu tum. Dieses Gelöbnis wurde von der gesamten Schußmenschaft, die unter Führung des Majors Netschto steht, einstimmig oboelent.
Eine Apachenbande von 40 Mann treibt dank der Bewaffnung burch Eichhorn ibr Unwesen in Berlin D. Sie fabren in Kraftwagen vor und plündern mit vorgebaltenem Revolver hauptsäch lich Goldwarengeschäfte. So erschienen fie am Grünen Weg, in der Straußberger und in der Frankfurter Straße. Auch eine Reihe Lebensmittelgeschäfte raubten sie aus, hauptsächlich Bäderläden. Soldaten und Zivilisten, alle bis an den Zähnen bewaffnet, überfielen in der Nacht zum Sonntag um 3% Uhr das Goldwarengeschäft von Wiehr am Grünen Weg 27. Als der Juwelier auf ihre Aufforderung nicht gutwillig öffnete, schoffen sie die Scheiben entzwei, drangen so in den Laden ein und alle fielen über die Goldsachen und Uhren her, stedten sich die Taschen voll, nahmen außerdem noch die Lebensmittel des Geschäftsinhabers mit, der völlig wehrlos dem wüften Treiben zusehen mußte und zogen bany mit der Beute wieder unbehelligt davon.
Letzte Nachrichten.
Die Entente für die Einigung Rußlands .
Verhandlungsvorschlag an alle russischen Regierungen. Haag, 12. Januar. ( Meldung des Hollandich Nieuws bureau.) Die englische Regierung hat am 5. Januar eine Note an die Außenministerien in Rom , Paris , Washington und Tokio gesandt, in der angeregt wird, eine Botschaft der Alliierten an die Regierungen der Soviets und an die Regierungen von Koltschat in Omst. Denitin in Jelaterinodar und Tschantowsky in Archangelst und alle anderen Regierungen, die sich aus den verschiedenen Nationalitäten des früheren Ruß lands gebildet haben, zu richten. In diefer Note foll angeregt toerden, daß alle Regierungen des früheren Rußland ihre gegenseitigen Zwiftigkeiten aufgeben und nach einer Einigung Delegierte zur gemeinsamen Vertretung des früheren Rußlands nach Ba ris entfenden. Der Wortlaut dieser Note wird in der Humanité veröffentlicht.
Lansing erklärte in einem Interwiew mit einem ameritanischen Journalisten, daß A merita diese Note nicht zuge gangen fei. Es sei aber außer Zweifel, daß fie von England an die anderen Regierungen gerichtet würde. Die französische Regierung hat sich diesem Vorschlage gegenüber ablehnend ver halten, benn fie steht auf dem Standpunkt, daß der Bolschewismus lediglich die Anarchie berritt
Rumänien anneffiert Siebenbürgen .
Haag, 12. Januar. ( Hollandsch Nieuwsbureau.) In Paris borliegende Nachrichten aus Bufareft befagen, daß der rumänische Staatsanzeiger beute den Beschluß enthält, durch den Sieben bürgen offiziell Rumänien zugefügt wird. Siebenbürgen wird in der rumänischen Regierung vorläufig durch Minister ohne Bortefeuilles vertreten fein.