Einzelbild herunterladen
 

Nr. 5036.Jahrgang

Quittung.

Beilage des Vorwärts

Bum Wahlfonds für die Nationalversammlung   gingen im November und Dezember 1918 nachstehende Beiträge beim Unterzeichneten ein:

Dienstag, 28. Januar 1919

rubige Ueberlegung in den beteiligten Berufstreisen den Sieg davon Rechtsbeziehungen, unter benen oft auch die zwedmäßige Durch tragen wird. Die Interessenten werden schwerlich den Beweis dafür erbringen wollen, daß sie zur Mitwirkung auf einem der wichtigsten Versorgungsgebiete nicht geeignet seien.

Berlins   Kriegsschulden.

Aus gemeinsamem Kessel

Wache d. Berl. Lot.- Anz. 19,20; Brüdgam, Berlin   2,80; Die zur vorläufigen Deckung von Kriegsausgaben usw. auf­Faltenberg, Berlin   200,-; Sad, Grodzisko 20,-; Michaelis, genommene schwebende Schuld der Stadt Berlin   war schon Berlin   50,-; Schreyer, Berlin   100,-; Mees, Adlershof   20,-; Ende Dezember borigen Jahres auf 838 Millionen Mark an­Schütte, Berlin   5,-; Dizen, Wilmersdorf   10,-; Drähne, Bar- gewachien. Mit Rücksicht auf diefe gewaltige Höhe und die leben 10,-; Christoffer, Berlin   100,-; Radziejewski, Berlin   zunehmende Schuld hat der Magistrat beichlossen, eine lang 100; Scheffant, Wilhelmshaven   gef. v. Sold.- Rat auf To pedo- fristige Obligationsanleihe aufzunehmen. Zunächst soll eine An boot V/ 116 59,75; Dr. Treitel, Berlin   50,-; Burlinski, Liegnig leibe von 400 millionen Mart aufgenommen werden. Der Rest 3,-; Segall, Berlin   25,-; Muggenthaler, Bremniß 50,-; Trep- soll iväter auf ähnliche Weise gebedt werden. Binsfag 4 Proz, tow, Altona   10,-; Rosenberg, Berlin   50,-; Hedwig u. Anna Tilgung 1 Proz. bis Ende März 1930 unter Ansammlung eines Bayeredorf, Charlttbg. 50,-; Wittenberg  , Torgelow   50,-; Kael Stocks, der einschließlich der ersparten Zinsen Ende März 1930 zur Roblant, Berlin   anst. ein Kranz f. Revolut.- Opfer 150,-; Arbeiter Auslofung oder zum Anfauf verwandt werden soll, au 2 Proz. ab und Arbeiterinnen d. Fa. Koblant, Berlin   45,-; Frand, Hamburg   1. April 1930 in ähnlicher Weise. Die auszugebenden Schuld­2-; Epe  : ling, Hamburg   10,-; Wiebicke, Werdau   10,-; Glaudien, verschreibungen sollen auf 5000., 2000 m., 1000 M., 500 M., Berlin   3,-; Alm, Berlin   3,-; Harnisch  , Chemnih 5,-; Bechts 200 M. und 100 m. lauten. hold, Ludwigsh. 5,-; Bähler, Chemniß 5-; Ebel, Stuttgart   1,05; Gefr. Echeib, Reichen 10,-; Cohn, Halberstadt   500,-; Rübener, Luckenwalde   10.-; v. friegsaef. Russen d. Sold.- Nat Komono 296,-; soll in den Seil., Pflege- und Erziehungsanstalten Butter, Wittenau   20,-; Michalate, Berlin   10,-; Fatio, Berlin   Ser Stadt Berlin   fünftig das Personal beföftigt werden. Zur 500,-; zu Felde, Cöln 20,-; constein, Büren   10-; Echulze, Beit ist in diesen Anstalten die Beföstigung des Betriebs-, Dienste Berlin- Friedenau 20,-; Lumbed, Kierspe   300.-; Friese, Berlin  - und Wartepersonals, der Schavestern und Oberschwestern, der Apo­Steglit 6, Bartsch, Magdeburg   10,05; F. B.  , Biegenhals OS. thefer und Assistenzärzte nach zwei oder auch drei verschiedenen 5.-; Frißsche, Leipzig   100,-; Geschm. Gutmann, Berlin   30,-; Tischformen geregelt. Mit der beabsichtigten Einführung eines so Bober, Berlin   15,-; Badusched, Hamborn 5,-; Reich, Cha Ittbg. genannten Einheitstisches für das gesamte in Anstalts 20,-; Müller, Berlin   20,-; Steinbring, Berlin   20.-; Dr. Minn, berpflegung stehende Personal soll, sagt der Magistrat in der Be Weggis 9,85; Wiesenthal, Berlin   5,-; Lier, Mittelbruch 5,-; gründung seines den Stadtverordneten vorgelegten Antrages, den G. E., Berlin  - Teptom 120,-; N. N., Berlin   10,-; Wittkowski, vielfachen Wünschen des Dienst- und Wartepersonals nach Auf­Colmannsfeld 25,-; Beamte d. techn. Bureaus der A.-G. Lauch besserung und nach Beseitigung der nach den herrschenden Anschau Hammer 75,50; E. u. M., Bremen   1000,-; Gerlach, Kiel  , Wilf. ungen nicht mehr gerechtfertigten Ungleichheiten in der Verpflegung 20-;.. 37 50,05; Celze, Nowawes   10,05; Rose, Rathenow   Rechnung getragen werden". Diesen Gutschluß des Magistrate wird 15; Schünemann, Berlin   10,-; Wiemann, Berlin   20,-; utffa. das untere Personal mit Freude begrüßen, während die oberen u. Mannsch. d. Et.- Fuhrp.- Nol. 242 d. Rettig 152,-; Otto, Berlin  | Angestellten ihn mit gemischten Gefühlen aufnehmen dürften. Wie 5-; W. Esten, Helgoland 8-; Neubauer, Hülsen 10,-; Kronen groß für die einzelnen Tischformen die Unterschiede der Klassen berg  , Berlin- Steglitz 3,-; Wauer, Berlin   2; Rausch u. Marta, find, dafür mögen die B- rhältnisse des Urbanfrankenhauses als Bei­Berlin 50,-; Dr. L., Guben   1,-; Draba, Berlin- Oberschöneweide   spiel dienen. Im Verwaltungsjahr 1915/16( darüber hinaus sind 10,20; Alm, Berlin   N. 5,-; Schröder, Medebach   1,60; Uebersch. die Zahlen nicht befannt) erforderte pro Kopf und Tag der erste ein. Tellersamml. ant. ein. Arbeiter: atswahl in Bökers Festfäl. Tisch 3,13 M., der zweite Tisch 2,25 M., der dritte Tisch nur 1,31 d. Liebenthal 40,13; Sch., 2. H. u. X- Mehren, Westerwald 32; Mart, und ähnlich waren die Unterschiede in den anderen Kranken­Meinede, Berlin   100-; liesche, Berlin   3,50; Liquell Leksend häusern der Stadt. Da werden wir es begreifen, wenn der fünftige 1000,-; Dr. Wenke, Berlin   5,-; Kamerad. d. Feldbäd.- lo. 21 Einheitstisch, der ungefähr die Genüsse des jebigen zweiten Tisch.3 d. E. 782,-; Niggemann, Felate 5, Kranzübersch. d. Numple bieten soll, dem oberen Bersonal minder angenehm als dem unteren werfe Abt. Lichtenberg   d. R. 4,-; Ziesmer, Landsberg   50,- M. sein wird. Für den Einheitstisch wird zurzeit der zur Beschaffung Berlin  , den 24. Januar 1919. der Rohstoffe erforderliche Betrag pro Stopf und Tag mit über 2 M. angefeßt, wozu die sonstigen Kosten tommen, die ihn noch um etwa ein Viertel erhöhen. Bei dieser Beköstigung aus gemeinsamem Refsel wird Mängeln um so rascher abgeholfen wer den, je mehr die oberen Angestellten mit darunter leiden müssen und an dem Ruf nach Abhilfe sich beteiligen. Wahlerlebnisse.

Der Parteivorstand.

Weitere Geldsendungen sind zu richten an: Otto Braun  , Berlin   SW. 68, Lindenstr. 3; auch kann auf Postscheckkonto Nr. 7918 Fr. Bartels, F. Ebert  , O. Braun beim Postschedamt Berlin   ein­gezahlt werden.

Groß- Berlin

Zur Milchfrage.

In einem Wahllokal in der Markgrafenstraße wird eine Wählerin vom Wahlvorsteher gefragt, wie sie heißt und wo sie wohnt, Jd war doch vorigen Sonntag schon hier und wohne jleich um die Ede," war die Antwort. In einem Wabllokal der Friedrich strage war eine 95 jährige Dame die erste Wählerin, die ihre Die Fettstelle Groß- Berlin fendet uns eine längere Erwiderung Stimme abgab. Eine 97 jährige Wählerin, Frau Staroline Haupt auf die Darstellung der Unternehmer. Darin heißt es: Die Fett erichien nachmittags aur Wahl. Zahlreiche, natürlich dadurch un­stelle vertritt das öffentliche Interesse und weiter nichts. Aber gültige Stimmzettel waren mit Versen beschrieben. Mehrere Stimm­gerade darum muß sie sich dem widersetzen, daß die Interessenten getel trugen die Namen von Hindenburg  , Ludendorff und den des nach Vorbildern auf anderen Wirtschaftsgebieten jetzt glauben, sich Kaisers. Auf einigen war der Name Preuß durchstrichen, auf zum Herrn der Lage machen zu können. Die Fettstelle war wieder anderen waren Buiäze verschiedenster Art gemacht, einige waren mit holt genötigt, wenn die Milch in völlig unzureichender Beschaffen dem Namen der Wähler unterschrieben. Bisher ist noch nicht jener Wähler gemeldet, der bibelfest auf seinen Bettel schreibt: Siehe, in Groß Berlin   eintraf, einzuschreiten und die Milchpachtungen an fich zu ziehen. Die Fett- Ihr seid eitel und Euer Tun iſt eitel und Euch wählen ist ein stelle ist zur Uebernahme einer Meierei in eigener Verwaltung gemeiner Dosis, wenn doch fiegt die Trottelofis" ist durch die Ein­Greuel." Und jener schöne Wiener Wahlvers: Was nügt mir schritten, als der Inbaber das Bolle Unternehmen Ende 1917 - alio troß Ungunst der Kriegsverhältnisse angekauft und feine führung des Proporzes hinfällig geworden. frübere Meierei aufgelöst batte, und als diefe Fusionierung Groß­Berlin mit einem Monopol bedrohte. Die Fettstelle Groß- Berlin hat damit das drohende Privatmonopol durchbrochen und damit zu gleich den Weiterbetrieb der stillgelegten Meierei im öffentlichen Intereffe ermöglicht.

beit gewässert, sauer oder entfettet

-

-

0

Die Interessenten begebren lediglich die Erhöhung ihres Ver­dienstes, mit dem Produktionsanreiz haben ihre Forderungen daher nicht das mindeste zu tun. Was sich irgend zur Behebung der Milchproduktion und der Milcheinfuhr tun lägt, ist bon seiten der Fettitelle Groß- Berlin durch Gewährung von Brämien, Unterſtügung bon ländlichen Moltereien, Einstellung von Revisionspersonal und ähnliches geschehen. Die Fetistelle glaubt nach wie vor, daß die

Mein junger Spartakusfreund.

-

II.

-

-

-

-

er

--

?"

"

Tagesgespräch." Diesmal hat aber die Deutsche Volkspartei  glänzend abgeschnitten!" wähler Garnich  " gewählt!" " Ja, es haben doch so viele

Die Stadtverordnetenwahlen sollen schon Ende nåth st en Mo­nats stattfinden, so daß die neuen Versammlungen bereits im März dieses Jahres zusammentreten fönnen, um die nächsten Haus haltspläne bereaten zu können.

führung großzügiger Berfehrspläne litt. Da in der Tariffrage die Verschmelzung der Gesellschaften bereits besteht, wird sie für die Deffentlichkeit nur wenig in die Erscheinung treten; in der Haupt­fache bedeutet sie eine Vereinfachung ihrer inneren Organtiation. Die verschiedenen Bezeichnungen an den Wagen der Nebengesell­fchaften verschwinden.

Deutsche   Söldner gesucht.

unterstellten Stationen, an die Volksmarinedivision usw., Auf­Der Zentralrat der Marine sieht sich veranlaßt, an die ihm flärungen über das Treiben gewisser Agenten gehen zu lassen, die in letzter Zeit nicht nur in Berlin   mit Erfolg versuchen, Söldner für das Ausland anzuwerben. Unterseebootleute, Maschinisten, Torpedoschüßen und Minensucher an Die Agenten suchen hauptsächlich zuwerben, wobei den Matrosen die sich auf Verhandlungen einlaffen, bon den fremden Staaten, in deren Auftrag die Werber arbeiten, hörigen technischer Truppen bis zu 1000 M. monatlich, außer einer nicht unerhebliche Löhne geboten werden. So erhalten die Ange­Lebensversicherung. Besonders gesucht sind auch Marine flieger. Nicht nur Mannschaften, sondern auch Offiziere werden zu terben gesucht. Marinepersonal besonders Artillerieoffiziere. Die Werber arbeiten So verlangt eine Großmacht des Ostens außer mit allen Mittein. So ging neulich durch das Reichsmarineamt  eine Liste, die angeblich von einem Kapitänleutnant b. S. unter­zeichnet war, und in welcher Marineoffiziere, die wünschten, in den Dienst fremder Staaten zu treten, sich einzeichnen follien. Der Zentralrat der Marine hat diese Liste sofort angehalten. Leider ist es bisher noch nicht gelungen, die Werbebureaus zu ermitteln, die ihre fegensreiche Tätigkeit" über ganz Deutschland   aus breiten. truppen die, wie etwa früher in der Türkei   und Japan  , Ange­Es handelt sich in diesem Falle nicht um Instruftions hörige technischer Truppen weiter bilden sollen. Von den Werbern wird vielmehr flipp und flar gesagt, daß die Mannschaften Ges legenheit ben sollen, fich bald zu betätigen und daß einem schnellen Avancement in Kriegszeiten nichts im Wege stehe.

veranlaßt. Vorgesehen ist zunächst der Ausbau des Großen Wan­Notftaubearbeiten im Grunwald hat der Verband Groß- Berlin  derweges vom Bahnhof Grunewald nach Schildhorn, die Her­stellung von Rodelbahnen, die Verbesserung der Wegeverhältnisse derweges von der Teufelsee- Chauffee durch die Schlucht nach Schild­am West- und Ostufer des Grunewaldsees und Anlage eines Wan­Horn. Es bietet sich Gelegenheit zur Beschäftigung von etwa 2000 Arbeitslosen bis Mitte des Jahres, 1600 Personen fönnen noch eingestellt werden.

Freie Beförderung mittellofer Webstoffarbeiter. Webstoff­arbeiter und arbeiterinnen werden unter Umständen auf den deut­fchen Staatsbahnen unentgeltlich befördert. Es gilt dies, wenn sie mittel- und arbeitslos find, sowie aus dem fächsischen Staate gebürtig, Textilarbeiter und Tertilarbeiterinnen find, bei der ersten Reise von einer Station der sächsischen Staatseisenbahnen nach der neuen Arbeitsstelle und von dieser im Falle der Rüdfehr in die Heimat. Die Beförderung geschieht in der vierten Klasse, auf Streden obne vierte Klasse in der dritten der Personenzüge bis einen Monat nach Friedensschluß.

Ein Stanbal ist und bleibt es, daß trok der großen Arbeits losigkeit und der Verschlechterung und der Verteuerng des Verkehrs die Billettschalter der Hoch- und Untergrund- sowie der Ringbahn zum Teil geschlossen sind, so daß man sich oft um Fahrkarten an­stellen muß und den Zug wegfahren lassen muß. Jit benn feine Instanz da, die einmal energisch die Interessen des Publikums vertritt?

Zur Steuer der Wahrheit. In Nr. 40 behauptete die Frei­

"

heit", bei einer Haussuchung bei Sudoin sei einem der jungen Herrn" der Dienstrevolver losgegangen. Dazu schreibt uns der die aussuchung leitende Gruppenführer: Meine Leute hatten, in hatte und beim Ergreifen schon losging. Eine Berichtigung an die einem Schrank berstedt, eine geladene und entsicherte Parabellumpistole gefunden, die sehr empfindlichen Druckpunkt " Freiheit" zu schicken, halte ich für aussichtslos."

Die Republikanische Schuttruppe" wird sich ab 1. Februar nach den Verhandlungen mit der Regierung der Volkswehr en gliedern. In ihrer gestrigen Vollversammlung im Reichstag sprach ihr der Kriegsminister den Dank der Regierung aus.

"

Lichtbildervorträge für Erwerbslose und Arbeiter. Diens. tag: Anatomisches Institut, Luisenstr. 56, Prof. Dr. v. Waldeyer- Herta: Der Gehörsinn". Gymnasium Weinstr. 15, Prof. Fischel: Deutiche Er zähler in der Malerei". Institut für Meereskunde, Georgenstr. 34-36, Prof. Dr. Graebner: Unsere beimische Pflanzenwelt"( 3. Bortrag: Heide, Matschoß: Aus der Jugendzeit der Eisenbahn". Realgymnasium Elisabeth­Moor und Sumpf). Mittwoch: Institut für Meereskunde, Prof. straße 57/58, Prof. Dr. W. Bend: Unser Wissen von der Erde  "( 1. Vortrag:

Die Verschmelzug der Straßenbahn- Gesellschaften, die vom Verbandsausschuß Groß- Berlin gebilligt wurde, bildet das Schlußstück zur Vereinheitlichung der vordem recht verworrenen Das geisterhafte Lächeln blieb auf dem Gesicht des untröst-| Explosion ließ auf ihrem Gesicht schauerliche Spuren zurüd- fie

lichen Vaters. gehalten?"

Aber, Herr Eisner, weshalb haben Sie ihn nicht daheim für richtig hält. Ich wollte nicht zur Polizei gehen. " Kennen Sie die Jugend von heutzutage? Sie tut, was fie Und dann bas Unglüd es gibt feine Arbeit; und sie gaben ihm Eisen." Er wollte nicht weggehen, ehe ich ihm nicht versprochen hatte, zu seinem Jungen zu gehen.

-

-

-

Was würde

starb, ein unschuldiges Opfer der Frau mit der verführerischen Bunge und den falschen Jdealen.

-

blieben war

-

-

beim Oeffnen eines Geldschrantes erschossen wurde; Neben ihr liegt der tätowierte Sörper eines Seemanns, der dann kam ein namenloses Wesen, das die Kugel traf, als es einen Blumen­trang trug. Die verwelften Blumen liegen neben ihr mit ihren Kleidern. Und dann sah ich, was von einem Mann übrig ge­Der obere Teil seines Kopfes war abgeschossen, uber die Lippen ein Körper, ein Nacken ein Minn ein Mund. lächelten noch. Und dann warf ich einen Blick auf Leichnam unverzerrt, wie aus Stein gemeißelt, und neben ihm, dem ältesten Nr. 107. Sein Gesicht das Gesicht von Karl Liebknecht  feines Wollens, feines Ehrgeizes! von allen, lagen berzerrt und zerrissen die Opfer seiner Schuld,

-

--

-

war

Zwei Tage vergingen. Sein Vater tam und erzählte mir, daß er garnichts von Otto gehört habe. Vielleicht haben Sie etwas gehört. Er war so stolz darauf, Sie tennen gelernt zu haben er ging bon uns weg mit Ihrem Buch unter dem Arm er sagte, er wüßte, daß seine kleine Führerin Sie mit zu ihnen fortreißen Ich hatte eine Verabredung, welche ich nicht rückgängig machen würde." fonnte. Ich war froh, daß es im Eden- Hotel war Bürger, Offiziere und Mannschaften sammelten fich, gingen der rubigsten Pläße in Berlin   ist. da dies einer freiwillig als Soldaten, um den wachsenden Terror zu bekämpfen. Als ich hintam, standen da bewaffnete Männer mit ihren Ich wurde an das Lager eines 15jährigen Mädchens gerufen, das Helmen. frank geworden war, weil sie zusehen mußte, wie bier Männer Sier ist das Hauptquartier der Gardeschüßen- Division. Was während eines Straßenkampfes getötet wurden. wünschen Sie hier?" Ich erklärte, daß ich hier eine Verabredung " Das Gesicht ich werde niemals das Gesicht vergessen zum Essen hätte, und als ich den Namen meines Gastgebers war direkt vor mir, als sie ihn niederschossen nehmen Sie ihn nannte, wurde mir der Eintritt gestattet. weg." Ich konnte ihn nicht wegnehmen, sondern mußte warten, bis fall gefommen. Nichtige Gespräche sind in den letzten Monaten ganz in Weg­eine Pause in dem Schi: ßen eintrat, um das Mädchen nach der Spartatusfreundes. Ich erzählte die Geschichte meines fleinen Charité zu bringen. Ich mußte das arme Kind in dem Saal ab- Tagen mit seltsamen Gedanken umgegangen war. Ich gestand sogar, daß ich in den letzten liefern, dessen Türe feine Griffe haben schlossenen Türen lassen, die nicht das Schredbild jenes toten mit einer brennenden Fadel in der Hand, die versuchte, ein Haus mußte sie hinter ver- ich tun, was wäre meine Pflicht, wenn ich eine Wahnsinnige sähe, Männergesicht 3 von ihr fernhalten fonnten. Immer wieder tönten voll Irrsinniger anzuzünden? Und hier war eine Frau, die durch ihre Worte in meinen Ohren:" Nehmen Sie ihn weg." ein falsches Ideal versuchte, die ganze zivilisierte Welt in Flammen Nachmittags versuchte ich gerade einzuschlafen, als ich eine zu sehen; hier war eine Frau, die mit ihrer verführerischen berlöschende Stimme jagen hörte: Bunge die Jugend der Welt zur Zerstörung aufrief:- hier war Sagen Sie dem Fräulein, daß mein Junge tot ist." eine Frau, die Gesetz und Ordnung in Auflösung und Chaos bor Ottos fleiner alter Water stand in meinem Eßzimmer mit meinen Augen verkehrte, die nicht mehr das geistige Gleich­einem unendlich traurigen, unheimlichen Lächeln auf den Lippen, gewicht besaß und die Menschheit dem Abgrund zuführte. ein Lächeln, das wie festgebannt auf dem Gesicht war. Er er­zählte mir: Wir haben überall nach ihm gesucht, und heute morgen fand ihn seine Schwester im Schauhaus. Mein Junge Sie fannten ihn doch, Fräulein Sie haben mit ihm gesprochen. Es war auch nicht das geringste Echlechte an ihm. Das Schauhaus ist voll von solchen Mindern. Aber wo find die Anführer? Entflohen! Und das Echauhaus liegt voll junger Leute; neben ihm lag der in Körper eines schönen jungen Mädchens, deren Hand abgeschlagen Kommt mit mir, feht Euch meinen fleinen goldlockigen Freund war. Mein Junge, mein lieber Junge fie baben ihn getötet. an, der weggehen wollte, um etwas zu werden! Schaut den Und ich möchte Dir, Du deutsches Volt, sagen, daß, wenn auch Aber wo find die Anstifter? Sie haben ihm Gold versprochen Knaben an, der immer in die Luft geschoffen hat feht den Ver- bie ganze Welt sich gegen Dich wenden mag und Du vielleicht viel haben ihn gefödert mit Geldversprechungen warum find fie noch band um sein Bein, der befledt ist mit seinem Blut; feht den von Deinem Selbstvertrauen eingebüßt hast, daß ich meinen am Leben?" Körper neben ihm ein junges Mädchen, das tapfer genug war, Glauben an Dich nicht verloren habe. Du bist nicht das Barbaren eine Handgranate zu ergreifen und, während sie explodierte, aus bolt, als das man Dich hinstellt. Wie schwer auch die Last sein wollen Sie nicht mit dem Raum zu entweichen. Die Hand wurde ihr bis zum Unter- mag, die Dir auferlegt wird. Du wirst es beweisen. arm weggeriffen ihr Gesicht und Rörper find gang berfärbt, diel

-

-

-

" Sind Sie auch gewiß. daß es Otto war?" Otto ja natürlich ist er's tommen und meinen Jungen sehen?"

-

-

-

-

-

-

-

Als wir das Restaurant verließen, wurde uns gesagt, daß Lieb fnecht im Hause sei. Ich wollte ihn nicht sehen meine einzige Hoffnung war, daß er unschädlich gemacht werden würde. Das Uebrige, fein Schicksal und das schreckliche Ende Rofa Luremburgs erfuhr ich am nächsten Tage aus den Zeitungen. Dann ging ich, um meinen Freund noch einmal zu sehen. Seid Ihr Frauen der Welt, die Ihr mich verurteilt, jemals einem Schauhaus gewesen?

-

-

-

nicht um

durch Terror, saht Ihr Euch meine Toten an. Ihr Männer und Frauen, die Ihr die Welt befreien wollt Und Jhr alle, die Ihr so lautes Geschrei über die Ermordung der beiden Führer erhebt, Ihr, die Ihr nach Rache und mehr Blut schreit, denkt an das 15jährige Mädchen, das hinter den Türen ohne Griffe in dem Saal der Charité liegt. Denkt an das unschuldige Mädchen, mit, Gure Kinder vor explodierenden Granaten zu bewahren. Ein das tapfer genug war, die explodierende Granate wenginverfen, um ihre Familie zu retten! Ihr Frauen der ganzen Welt, helft furchtbares Ungeheuer hat sich gegen die Menschheit erhoben. Es handelt sich nicht nur um die Zerstörung Rußlands  , die Zerstörung Deutschlands  , sondern um die Zerstörung der gangea Zivilisation. Deutschland   ist das Welttribunal Wenn es ihm gelingt, dieses Uebels Herr zu werden, dann muß die Bestie elend zugrunde gehen. Aber Deutschland   muß es allein fertig bringen. Eine Be febung durch feindliche Truppen würde das Üebel nur augenblic lich eindämmen, ihm aber nicht den Garaus machen. Das einzige Mittel, es endgültig aus dem Wege zu schaffen, iſt den Hungrigen Nahrung, den Arbeitslosen Beschäftigung zu geben. All den Männern Dant, die freiwillig zu den Waffen griffen. um nicht nur deutsche Frauen und Kinder zu beschüßen, sondern die durch ihre freiwillige Opfertat dem Uebel Einhalt geboten haben, das die ganze Welt zu überfluten droht.

-

-

Ray Beveridge