Die Unabhängigen gegen Einigung.
Unbelehrbar!
Belebung ber Probuftion mit allen Sträften zu fördern.[ Tung in Deutschland zur Wirklichkeit geworden ist. Wir stehen an ( Beifall.) Auf der anderen Geite rufen wir die Arbeiterschaft einer Edhidjalswendung des deutschen Voltes. Die alten Ge auf, alle Kräfte zur Arbeit anzuspannen, die allein uns retten walten, die Teutschland vor dem Krieg regierten, stüßten sich nicht tann.( Zustimmung.) Wir haben Verständnis für die seelischen auf den ausgesprochenen Willen der Volksmehrheit, sondern erDie Anfrage der sozialdemokratischen Fraktion, ob die Stimmungen derer, die, nach übermäßiger Straftausgabe in der boben den Anspruch, aus eigenem Recht zu regieren, durch eine Unabhängigen bereit seien, unter Ablehnung ihrer Trugtaktik Striegszeit, jetzt eine Entspannung suchen; wir wissen, wie schwer besondere göttliche Berufung. nach den Grundsäßen der parlamentarischen Demokratie an es denen, die jahrelang im Felde gelebt haben, sein muß, sich der Regierung mitzuwirken, ist von den Unabhängigen wieder in die friedliche Arbeit hineinzufinden. Aber es muß sein. Wir müssen arbeiten und Werte schaffen, sonst durch folgendes Echreiben ablehnend beantwortet worden: gehen wir zugrunde.( Bustimmung.)
Sozialismus ist nach unserer Auffassung nur möglich, wenn die Produktion eine genügend hohe Stufe der Arbeitsleistung innehält. Sozialismus ist uns Organisation, Ordnung und Solidarität, nicht Gigenmächtigkeit, Widerspenstigkeit und Zerstörung.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Auch der alte Staat hätte es nicht vermeiden können, zur Dedung der ungeheuren Kriegsschulden die Staatswirtschaft weiter auszubauen. In der Beit der allgemeinen Not darf es für Privatmonopole und mühelosen Rapitalprofit feinen Raum mehr geben.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Deshalb wollen wir planmäßig den Profit da ausschalten, wo die wirtschaftliche Entwicklung ein Gewerbe zur Vergesellschaftung reis gemacht hat.( Bravo links.) Wir vertrauen aber Sorgenvoll blidt uns die Zukunft an. trotz allebem auf die unverwüstliche Schaffenskraft der deutschen Nation. ( Beifall.) Die alten Grundlagen der deutschen Machtstellung find für immer zerbrochen. Die preußische Hegemonie, das Hohnzollernsche Heer, die Politik der schimmernden Behr sind bei uns für alle Zukunft unmöglich gemacht. Wie der 9. November 1918 angefnüpft hat an den 18. März 1848, so müssen wir hier in
Weimar die Wandlung vollziehen
bom Imperialismus zum Jbealismus,
Jetzt ist das deutsche Volk sein eigener Herr,
feine eigene oberste Gewalt geworden; es muß die große Prüfung bestehen, ob es reif ist, in Freiheit zu leben, oder ob es wiederum unter die brutale Gewaltherrschaft einer Minderheit sich beugen muß. Diefe Nationalversammlung ist der Ausdruck des Willens der deutschen Nation, sie allein hat von heute in Deutschland zu, entscheiden, sie allein trägt die Verantwortung für Deutschlands Zukunft. Von der Durchsetzung der allgemeinen Anerkennung der Beschlüsse dieser Versammlung hängt es ab, ob das deutsche Bolt in Butunft sich selbst in Freiheit regieren wird.
Die Nationalversammlung ist die deutsche Demokratie selbst. Wer ihr die unumschränkte Gewalt zu schmälern sucht, der frevelt an des deutschen Volkes Majestät und Freiheit.( Bustimmung.)
wenn der Wille der großen Mehrheit des deutschen Wolfes entscheidet, dann muß es diesem auch gelingen, sich in sozialer in ficht aus dem schweren Sturz, den es erlitten, wieder zu erheben, um fich einen ehrenbollen Blak im Bunde der freien ölfer zu sichern. Ungeheuer groß ist die Aufgabe, das deutsche Volt aus allen diesen Noten zu erretten. Sie, meine Damen und Herren, find die Bereiter der deutschen Zukunft. Was Deutschland wahrhaft groß gemacht hat, war nie das Werf feiner Fürsten, sondern stets das Werl feines Voltes.( Beifall und Widerspruch.) Davon zeugt die Entwicklung Weimars aur Kunst. stadt. Auch des Volkes politische Größe, die nur bestehen lann in
„ Auf Ihr Schreiben vom 5. Februar erwidern wir folgendes: Für die Fraktion der U. S. P. D. fommt der Eintritt in die Re gierung folange nicht in Frage, bis die gegenwärtige Gewaltherrschaft beseitigt ist und bis die sämtlichen Mitglieder der Regierung nicht nur das Bekenntnis ablegen, sondern auch den entichlossenen en betätigen, die demokratischen und iozialistischen Errungenschaften der Revolution gegen die Bourgeoisie und gegen die Militärautofratie sicher zu stellen.
Die Frattion der 1. S. P. D. Friz Geyer." Diese Sprache führen die Leute, die durch ihr underantwortliches Treiben den bürgerlichen Parteien die Mehrheit beriafft haben, die nie ein Sterbenswörtlein gegen die wirkliche Gewaltherrschaft der Spartakisten zu sagen wagten, die durch ihr Rofettieren mit der bolschewistischen Anarchie die demokratischen und sozialistischen Errungenschaften der Revolution gefährdeten und täglich neu gefährden.
Der Fall zeigt aufs neue, wie durch und durch unehrlich die sogenannte„ Einigungspolitit" der Unabhängigen ist. Die Einigung ist eine gute Sache, aber in ihrem Wunde bleibt sie doch stets nur eine Verwirrungsphrase. Die Einigung ist nur möglich, wenn die unabhängige Verletzungstaktik gegen Die Sozialdemokratie aufhört- oder aber wenn kein Arbeiter mehr auf sie hereinfällt.
Sozialdemokratischer Antrag zugunsten der deutschen Kriegsgefangenen.
Die fozialdemokratische Fraktion hat folgenden Antrag ein gebracht: „ Die deutsche Nationalversammlung erhebt am Beginn ihrer
von der Weltmacht zur geistigen Größe.( Beifall.) Es charakteri fiert durchaus die nur auf äußeren Glanz geftellte Beit der Wilborbildlicher Freiheit und in helminischen Wera das Lassallesche Wort, daß die klassischen deut muftergültigen fozialen Zuständen schen Denker und Dichter nur im Kranichszug über sie hinweggezogen seien. Jetzt muß der Geist von Weimar , der Geist fonnte und kann nicht das Werk des Gottesgnadentums fein, das der großen Philosophen und Dichter wieder unser Leben erfüllen, deutsche Volt muß sich seine Größe selbst erarbeiten. Dazu sind Eie es erfüllen mit dem Geifte, der im zweiten Teile des Faust" und berufen, und die ganze deutsche Nation innerhalb und außerhalb in Wilhelm Meisters Wanderjahre niedergelegt ist: nicht ins der alten Reichsgrenzen blidt erwartungsvoll auf diese VersammUnendliche schweifen und fich nicht ins Theoretische verlieren, nicht lung. Geien wir würdig unserer ungeheuren Aufgaben und tun Beratungen Proteft gegen die 8urudhaltung der deut zaubern und nicht schwanken, sondern mit flarem Blid und fester wir alle unsere Pflich mit der Biebe zum deutschen Bolle den Kriege und Zivilgefangenen über den Abschluß Sand ins praktische Leben hineingreifen, denn der Mensch, b zur deutschen Freiheit, die unser aller Herzen und des Waffenstilstandes hinaus, während die Gefangenen der und ber zur schwankenden Beit auch schwankend gesinnt ist, der ver. Söpfe erfüllt. Deutschland foll wieder groß werden in der Alliierten bis zum legten Mann in die Heimat zurüdfebrien. Sie hecht bas Hebel und leitet es weiter und weiter. Aber wer feſt felt, nicht durch gemaltaten in Striegen, sondern durch die be ruft das Gewiffen der Welt, fie ruft die Neutralen und freiende Gewalt des Friedens. Mögen Ihre Beratungen dazu bei auf dem Sinn beharrt, der bildet die Welt sich.( Beifall.) Gefangenen die Heimat, den wollen wir an die Arbeit geben, unser großes Biel feft vor Augen: tragen, Deutschlands Selbstbestimmungsrecht nach innen und nach alle menschlich Denkenden auf, sich mit ihr zu vereinigen in der Familien den Gatten und Water zurüdzugeben bas Recht der deutschen Boltes zu wahren, in Deutschland außen zu retten und zu bewahren. Lassen Sie sich in Ihren Be. Forderung, den ratungen und Beschlußfassungen stets leiten von dem Grundjab: eine starke Demokratie zu verankern und sie mit wahrem sozialen Erlösung aus der Gefangenschaft harren. Die deutsche National Geist und sozialistischer Art zu erfüllen.( Beifall.) So wollen Alles für das Volk und alles durch das Volt. Das ist der Gegens. bie. jahrelang von den Angehörigen getrennt, mit Ungeduld der wir wahr machen, was Fichte der deutschen Nation als ihre Be- munich, mit dem ich die Tagung der Nationalversammlung eröffne. beriammlung sendet den Brüdern jenseits der Grenze ihren dankMeine Damen und Herren, ich schlage Ihnen nun vor, die Ge- baren Gruß und die ernste Versicherung, daß sie nicht ruht, bis ihr schäftsordnung des Reichstages einschließlich der in der Verfassung Recht zur alsbaldigen Befreiung anerkannt ist. enthaltenen Bestimmungen der Geschäftsordnung als provisorische Geschäftsordnung anzunehmen unter Fortfall der Bestimmungen
ftimmung gegeben hat:
Wir wollen errichten ein Reich des Rechtes und der Wahr. haftigkeit, gegründet auf Gleichheit alles dessen, was Menschenantlig trägt.( Lebhafter Beifall und Hände. flatschen bei der Mehrheit.)
So
( Beifall.)
Dr. Neumann- Hofer( Dem.), Dr. Pfeiffer( Bentr.) und
über die Abteilungen. Ein Widerspruch erfolgt nicht, mein Vorschlag Die Lebensmittelbelieferung Deutschlands . ift angenommen. Nach§ 1 der Geschäftsordnung ernenne ich au Der Alterspräsident übernimmt den Vorsitz. provisorischen Schriftführern bie Abgg. 81fcher. Berlin ( S08.). tontrolleur Magnus Svenfion, dem die Verteilung der amerikaniſchen Fischer Bierauf nimmt Abg. Pfannkuch, Mitglied der Mehrheits- altewi( Deutschnatl.) Ich bitte die genannten Herren, hier Lebensmittel für die nordischen und baltischen Länder übertragen fazialistischen Partei, den Präsidentenfiß ein und teilt dem Hauſe oben auf dem Präsidium Platz zu nehmen. Nach§ 9 der Ge- wurde, erflärte bezüglich der Versorgung Deutschlands mit mit, daß nach den bisherigen Feststellungen er als, am 28. No fchäftsordnung haben wir nunmehr den Namensaufruf vorzunehmen, land ohne Zustimmung der Entente feine Lebens. Lebensmitteln den hiesigen Journalisten, Amerifa tönne Teutich vember 1841 geboren, das älteste Mitglied der Versammlung und um die Anwesenhet der beschlußfähigen Anzahl von Mitgliedern um die Anwesenhe. der beschlußfähigen Anzahl von Mitgliedern baher berufen ist, den Präsidentenfit bis zur erfolgten Stonftitu. der Nationalversammlung festzustellen. Ich bitte die Herren Schrift mittel liefern. In Amerifa babe man die Auffassung, daß terung der Versammlung einzunehmen. Als Alterspräsident richtet führer, diesen Namensaufruf vorzunehmen. er an die Versammlung folgende Ansprache:
Jch bekenne, die Uebernahme der Würde des Alterspräsidenten an meinem Lebensabend bereitet mir eine große Freude und Genugtuung. Dem deutschen Volksstaat, das Jdeal, dem ich feit meiner frühesten Jugend mit aller Kraft und Hingabe ge bient habe, sehe ich der Verwirklichung entgegenreifen. Sie wollen beshalb in mir Altem nur den Vertreter des ewig jungen Gedan. tens der Volksfreiheit sehen, welche durch diese Nationalversamm.
Das Rot.
Bon Ernst Breezang.
Gibt's benn eine schönere Farbe? Im Not ift Feuer, Licht, Leben, Begeisterung. Es ist Blut und Sonne, ist Sieg, Lachen und Jauchzen.
Legt dem unverdorbenen, von feiner inneren Reflexion getrübten Auge des Kindes farbige Dinge zum Spiel vor: es wird zuerst zum Rot greifen. Weil es die auffallendste Farbe ist? Bielleicht auch, weil freudige Bejahung aus ihr glüht, wie im Stinde die restlose Bejahung des Daseins.
Wie düfter nachtet das Schwarz, wie nichtsfagend gibt sich das Weiß! Blau ist nicht übel, besonders am Himmel nach acht Regen wochen, und das Grün schäßen wir besonders als hergebrachte Waldund Wielenfarbe.
Aber Not ist der Trumpf, das Herz- As. Not find die Rofen, rot ist die Liebe.
Rot ist die Farbe des Blutes, des Willens, ber Aktivität. Darum übt es als einzige unter den Farben eine so überaus reizbare Wirkung auf eine gewisse Gattung von Bierfüßlern aus:
Angriff leuchtet aus dem Rot. Not droht.
Aus dem gleichen Grunde empfindet fie auch wohl der Philifter als eine so unbehagliche Farbe. Not erregt die Sinne, bringt das Denten in Bewegung, ist der Stein im Froichteich. Das rote Mieder eines Mädchens, die roten Sonntagsstrümpfe einer Bauern birn, was haben sie schon für fchreckliches Unheil angerichtet! Und Gott bewahre uns! nun gar rote Wangen, rote Lippen Doch alle diese Teufelsdinge find harmlosigkeiten gegenüber der fürchterlichen Wirtung einer toten Fahne, eines purpurleuchten
ben Banners.
Gewiß, wir Sozialisten hatten schon immer ein freundliches Auge dafür. Und als am 9. November die Automobile mit roten Fähnchen durch die Straßen raften und Frau Berolina fich in fest liches Rot fleidete, sang in uns die herrlichste Feiertagsfreude. Weil bu siegteft, köstliches Not! Eiegteft über die blinden Toren, die dich in den Schmutz getreten, dich beipien und beid impft hatten, weil ihre Sperlingsfeelen nie die Größe der Jdee erfüblten!
Blut ist um manden der Maste mit dem roten Banner gefloffen. Der Haß der sterbenden Realtion geiferte an ihnen empor. Tragödien sab das wehende rote Zuch. Nun folgt ihnen an manchen Orten bas Satirfpiel. Der deutsche Bhilister, einige Wochen vor Schred stumm, findet die Sprache wieder. Noch immer schmerzt ihm das Not; er tann's nicht über bem Dache ſehen, wenn es nicht durch Schwarz und Weiß gemilbert ift. Er erleichtert sein Gemütwie fürzlich in einer norddeutschen Universitätsstadt - in riesigen Streisblattinieraten; feine Empörung wirb gigantisch- grotest. Die Alma mater berfiegelt den Born ihrer Weisheit. Die Aerate werfen die Rezeptfeder hin. Die Aliniten
Der Namensaufruf ergibt die Anwesenheit von 897 Abgeordneten; die Mehrheit beträgt 211, die Nationalversammlung ist da ber beschlußfähig.
Alterspräsident Pfannkuch beraumt die nächste Sigung auf Freitag 8 Uhr an Tagesordnung: Wahl des Präsidenten, der Bizepräsidenten und der Schriftführer. Schluß gegen 5 Uhr.
DO
unge
die Lebensmittelnot in Deutschland zum Teil auf nügende Organisation der Verteilung der Lebensmittel Die Reichen fönnten fich genügend Lebensmittel verfchaffen, zurückzuführen fei. Das Land sei nicht von Vorräten entblößt. nur die ärmeren Bevölkerungétiaffen müßten bungern. Diefe Bustände müßten geändert werden. Daß Deutschschließlich Lebensmittelgufuhren erhalten werde, fab land Svensson für sicher an, da Amerika einfebe, daß Deutschland fonit vollständig dem Bolichemismus überliefert werde.
verschließen den Kranken die Pforten. Das Poftamt gibt teine| Geist der neuen Zeit beeinflußten Empirestil gehalten. Der Atem Briefmarke ab. Die Studiost raffeln drohend mit den Schlägern ( zunächst auf dem Papier ) und die hungernde Witwe", die vom Bubenvermieten lebt, marschiert als Gespenst der Zukunft auf; denn die Stadt finkt in dörtliche Urzustände zurück, wenn das Rot nicht schleunigst von den Masten gleitet.
Ueber den Anlaß zum Flaggen mag fich streiten laffen; den aufgewendeten Apparat der Gegendemonstration betrachtet wenigstens ber mit Humor, dem noch vor furzem die allerverschiedensten bunten Tücher über dem Haupte flatterten. Wir haben sie gleichmäßig ertragen und geftehen auch der schwärzesten das Recht au, in der Berliner Luft zu verbleichen. Demokratie bedeutet Toleranz und Vertrauen in den Geist des Voltes, der seine Kraft nicht um Aeußerlichkeiten verausgabt.
Das rote Banner steht, und niemand darfs ihm bestreiten, neben den anderen zu weben. Aber es braucht nicht jedem Droschfenpferde an dem Schweif gebunden zu werden. Man soll rechtes Maß auch damit halten. Es ist und bleibt Symbol: feiertäglicher Ausdrud der bee; das ins Bild gehobene stumme Bort. Eeine Anwendung darf nicht tagsgewohnheit, nicht stumpfer, gedankenloser Brauch werden. Er
tötet bie Seele wie jeder Braud. Oder wollen wir jetzt bei jedem Schützenfest und Kindelbier tot flaggen wie ehedem schwarzweiß? Ich danke.
Wo das Rot weht, soll sich etwas dabei benten laffen.
der Klassizität weht um diese Stätte, die gediegen ist in ihrer Werfarbeit, edel in ihrem Echmud. Die Borderfront mit den sechs dorischen Säulen des Hauptportals ist ein würdiger Sintergrund zu Rietschels Doppelstatue von Schiller und Goethe. Der Zuschauer raum, in blaffem Grün, Weiß und Gold gehalten, von einer kaffe tierten Dede überdacht, mit den antik verzierten Rangballustraden, verfekt den Eintretenden in eine ruhige feierlich- heitere Stimmung. Den edelsten Schmud erhielt der Saal durch die Wandfriese, die sich in die feine Klaffizität des Raumes aufs glüdlichste einfügen. Budwig v. Hoffmanns Tanzreigen, die alle Stimmungen, bom bacchanalischen der Dionysoszüge zum Festlich- Heiteren der Grazien und zum Tragischen der Erinnhen durchlaufen, und Sascha Echnei ders schwebende Gestalten, die Leben, Liebe und Tod symbolisieren, ziehen in diesen Friesen am Auge vorbei. Meister Brütt und seine Schüler haben die weißen Pilaster mit den Reliefporträts von Dich tern und Musikern geschmüdt.
Bom National- Festspielhaus zur Nationalversammlung, fürwahr, es ist ein großer Schritt. Jm Abglang von Erinnerungen tagt die Nationalversammlung. Möge die Erinnerung an sie dereinst ebenso leuchtend und mit dem geistigen Volksbewußtsein ebenso innig verknüpft sein.
Notizen.
9
B
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Mufit. Der Berliner Lehrer Gefang Verein gibt am Ein 20. Februar in der Philharmonie fein drittes Winterkonzert. Orgel und Klavierabend von Adolf Schue 8 bringt am 10. Fe Um 10. Fe. bruar in der Singakademie Werte lebender Meister. bruar gelangt in der Philharmonie die IX Sinfonie Beethovens mit dem Philharmonischen Orchester und dem Kittelichen, Chor zur Aufführung.
Don
Der Sitz der deutschen Nationalversammlung. Aus der stillen, kleinen, durch eine ruhmvolle Ueberlieferung geadelten Stad: Weimar ist ein Forum geworden, auf das sich Die Freie Segeffion hat folgenden Vorstand neu Sie Blicke aller Deutschen richten. Und so wie die Musenstadt gewählt: Theo von Brodhusen( Vorsitzender), Georg Kolbe , Weimar mit einem Male der Brennpunkt großen Lebens wurde, Frizz Klimsch, Erich Hedel. Wilhelm Lehmbrud, Konrad so ist auch die Stätte, an der die Nationalversammlung tagt, das Nardorff, George Mosson , Mag Pechstein, Hans Purrmann . Eine neue Weimarer Theater, in den weiten Horizont größter politischer| Frühjahrsausstellung von Gemälden, Graphit und Plastik wird veranstaltet werden. Bedeutung gerüdt. Um die Wende des 20. Jahrhunderts, im Januar 1908, er=- Gin attu eller film. Die Deutsche Lichtbildgesellschaft hielt die Stadt an der Stelle des alten, 1825 erbauten Theaters, hat foeben ein dreiaftiges Filmdrama, betilelt:„ Jrrwabn" aus das längst zu flein, unzureichend und baufällig geworden war, der Feder von Gertrud David vollendet, bas böchst altuelle ein deutsches Echauspielhaus großen Stils. Der 11. Januar des Tagesvorgänge an der Hand des individuellen Erlebens einer Fa Jahres 1908 bedeutete für die Stadt, die nur mehr von Erinnerun- milie schildert. gen und Traditionen gelebt hatte, nach einem Menschenalter wieder Das Wahlgefes für die Nationalversamm einen großen denkwürdigen Tag. Und nun, elf Jahre später, knüpft Iung ist als erstes Bändchen einer Reihe von Taschenbüchern für fich an dieser Etätte, die zu anderen Aufgaben berufen war, ein die juristische Pragis mit Erläuterungen von Dr. D. Bichude in Intermezzo bon größter Bedeutung. In ruhiger, sicherer Größe Comad Habers Verlag. Berlin , erichienen. steht der Bau da. Zweckmäßigkeit und Schönheit sind in seinen Tinien vereint. Diese Ruhe und Sicherheit, diese zweddienliche Schönheit mögen ein Symbol sein für die Werte, die hier zur Stärtung und Einigung des Reiches geschaffen werden sollen.
Der äußere Charakter des zur Pflege der weimarischen Trabition bestimmten Baues paßt sich der schlichten Architektonik des Stadtbildes an. Das Haus ist in einem durchaus vornehmen, bom
-Friedensdienst der Flugzeuge. Eine Abteilung englischer Militär flugzeuge ist zum Barentransport nach Belgien be itimmt worden, um der Bevölkerung zu helfen. Die Transporte beginnen fofort. Die Flugzeuge, die für die Mitnahme großer Laften umgebaut find, werden täglich mit Lebensmitteln und bringend notwendigen Mobstoffen von Foltestone nach Gent fliegen. Dies wird die erste regelmäßige Lufthandelsroute sein.