Nr. 79. 36. Jahrg.
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.Gozialdemokrat Berlin".
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Mittwoch, den 12. Februar 1919.
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Bern , 12. Februar.( T.K.) Nach Pariser Informationen des Vertreters der Telegraphen- Kompagnie hat der
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Nach der Präsidentenwahl.
von gedankenloser Ueberschätzung der bloßen Bahl, von mi Die alten Lehren der Bevölkerungspolitik, ausgehend litaristischem Machthunger unter völliger Sintanjegung des bon gedankenloser Ueberschätzung der bloßen Bahl, von mi Frauenwillens und Frauenfühlens, find von der Revolution Frauenwillens und Frauenfühlens, sind von der Revolution hinweggefegt.
Oberste Sriegsrat der Alliierten eine Sonderkommission mit Heute vollzieht der erste Präsident der Deutschen Repu der Festsetzung der neuen Waffenstillstandsbedingungen für blit, Friz Ebert, die Ernennung der neuen Regierung, die Deutschland betraut. Ihre Beschlüsse sollen morgen endgültig fich unter dem Vorsiz Scheidemanns bilden und morgen mit formuliert werden. Sie erstrecken sich sowohl auf wirteiner programmatischen Stede ihres Borfizenden ihr Amt anjachftliche, militärische und maritime Fragen, treten wird. Inzwischen übt die oppositionelle Bresse von wie auf die Frage der Verantwortlichkeit für den rechts und links ihren Wiz an dem neuen Reichspräsidenten . Krieg. Der deutschen Regierung soll eine kurze Frist dafür Die Höhe der Kritik von rechts wird durch die neckische Begewährt werden, ob sie die dingungen anzunehmen gewillt merfung der Täglichen Rundschau" gekennzeichnet, der neue ift. Bevor die Alliierten zur Drohung eines neuen Präsident rieche noch nach dem Juchtenleder, das er früher Ultimatumsan Deutschland schreiten, beabsichtigen verarbeitete. Dieser Sorte von Menschen ist der Gedanke, fie, Informationen darüber einzuziehen, inwieweit die Weige- daß ein Mann des Arbeiterstandes an die Spize des Staates Das Reich hat die Grundlagen neuer Bevölkerungspoli rung Deutschlands auf tatsächlichem Richtkönnen oder auf gestellt worden ist, immer noch etwas unjauberes. tik zu schaffen durch großzügige Staatsgesetze, dank derer die bösem Willen beruht. Die Vertreter der französischen Regie- Während die Tägliche Rundschau" den geistvollen Ber- Freude an der Elternschaft erblühen kann, unter sorgfältiger rung im Obersten Kriegsrat haben die Forderung ausgedacht nicht unterdrücken kann, der neue Reichspräfident wolle Schonung von Mutterkraft und Kindesleben- dieser koste sprochen, daß die neuen Waffenstillstandsbedingungen die eine„ Dynastie Evert" begründen, hilft sich die Freiheit", in- baren Güter, mit denen das frühere System unverantwort Friedensbedingungen für Deutschland im Keime enthalten dem sie die Dinge so darstellt, als seien der sozialdemokratische liche Verschwendung trieb. Der Gemeinde fallen für die jollen. Reichspräsident und der sozialdemokratische Ministerpräsident Durchführung der sozialpolitischen und pflegerischen Maßnur Aulissen der Gegenrevolution, hinter denen nahmen wichtige Aufgaben zu, in wenigen Zeilen tönnen fie Vor der Wiederverlängerung des Waffen- fich der Aufmarsch der dunklen Mächte vollzieht". Schließ nur angedeutet werden.- Die Grundbedingung gefunder stillstandes. lich würden sie aber von den fühlen Rechnern der Reaktion Bevölkerungspolitik, die Lösung der Wohnungsfrage läßt sich mit Fußtritten regaliert werden. Es hat den Anschein, als nur auf neuem Wege erreichen, denn die enormen Stoftenob die Unabhängigen" solche Fußtritte gar nicht so ungern fteigerungen für Materialien, Löhne, Rohlen usw. bedingen Berlin , 11. februar. Der Oberste Rat der Alliierten sehen würden. Im Gegensatz zu ihnen haben wir zu dem für den einzelnen, Mieter wie Vermieter, eine Zwangslage, ließ der deutschen Obersten Geeresleitung am 10. Fe- deutschen Volk, zu dessen Ehren sie sich gestern nicht einmal in der es feine billigen Wohnungen geben kann. Nur un bruar in Spa mitteilen, daß er von ihr eine Bestandsabgabe von den Siben erheben wollten, das starte Zutrauen, daß es eigennütziges Busammenwirken aller Kräfte auf der Basis über das zurzeit in Deutschland vorrätige oder in den Fabriken in nicht nur alle Anschläge der Steaktion abwehren, sondern bei des Gemeinsamkeitsgefühls, gerechteste Lastenverteilung, Arbeit befindliche Kriegsmaterial verlange, insbesondere über die Zahl der vorhandenen Maschinengewehre, der den nächsten Wahlen die Herrschaft des demokratischen und Ausgleich zwischen Wohnungslurus und Wohnungselend, Schaffung eines richtigen Verhältnisses zwischen Einkommen schweren und leichten Geschüse, der Flugzeugmotoren fozialistischen Gedankens sichern wird. und der Seeflugzeuge. Er begründet diese Forderung mit und Miete, Husnugung neuer technischer Ideen, etwa Stufender Haitung der deutschen Obersten Heeresleitung in der Polen häuser und dergleichen kann der Familie geben, was fie frage und mit der Notwendigkeit, die Bedingungen anr braucht- Naum, Bicht und Luft! Der Haushalt der ArBerlängerung des Waffenstillstandes festzufeßen. beiterfrau ist durch technische Errungenschaften zu erleichtern
Der Auftakt neuer Forderungen.
Deutsche Waffenstillstandskommission.
Genf , 12. Februar. Der Kriegsrat der Entente, der sich mit der Grneuerung des Waffenstillstandes befaßt, ist auch am 10. Februar noch nicht zum Abschluß gelangt. Die Beratungen ziehen sich auch wohl noch mehrere Tage hin, denn die Pariser Zeitungen zedynen bereits mit einer provisorischen Verlängerung des Waffenstillstandes unter den bisherigen Bedingungen bis Ende dieses
Monats.
Und doch Gegensätze bei den Alliierten. Lugano , 12. Februar.( T. R.) Die Gegensäze zwischen den Antierten in der Friedensfrage haben sich derart verdichtet, daß sich nicht nur auf der Vorfriedenstonferens, sondern auch im Obersten Kriegsrat zwei gefchloffene Gruppen einander gegenüberstehen. Dem Secolo" zufolge wird zwischen beiden Barteien augenblidlich ein lebhafter Meinungskampf über die Formu lierung der neuen Waffenstillstandsbedingungen ausgefochten. Die unter französischem Einfluß stehende Fraktion tritt dafür ein, daß die Alliterten während des Waffenstillstandes mit Deutschland rein militärische Beziehungen unterhalten, während die Anhänger Wil jons die Meinung bertreten, daß als Sicherungen für den Waffenstillfiand moralische und diplomatische Garantien
Ersparnis an Frauenkraft und Beit fommt der Volksge fundheit, der Kinderpflege, damit der Bevölkerungspolitik zu gute. Die Heiligkeit der Familie" braucht Ruhe und Abgefchloffenheit, hier geht es nicht um Form, sondern Wesen der Ehe. Wer es damit ehrlich meint, muß das traurige Schlafstellenwesen mit seinen fitlichen Schäden bekämpfen, ben Alleinstehenden Heime bauen, in denen fie des Daseins froh werden können.
In der Entwicklung, deren sichtbares Zeichen die Wahl eines sozialdemokratischen Arbeiters zum Staatsoberhaupt ist, gibt es fein Burüd. Wir wissen sehr genau, daß wir feinen Anlaß haben, in Jubelhymnen über das Erreichte auszubrechen, sondern daß es für uns noch sehr viel zu tun gibt. Jahre und jahrzehntelanger Arbeit wird es bedürfen, bis die Wunden des Krieges vernarbt und ein gefestigter höherer Stulturstand der Menschheit erreicht sein wird. Aber vergebens bleiben alle Künste der Entstellung, die die Erkennt nis verhindern wollen, daß wir durchdaus auf dem richtigen Wege sind. An dem Tage, an dem ein Sozialdemokrat Reichspräsident wird und einen Sozialdemokraten zum Ministerpräsidenten ernennt, tann die Sozialdemokratie noch Im Mittelpunkt der neuen Gemeindepolitik steht das immer nicht allein die Herrschaft übernehmen. Herrschaft Wohl von Mutter und Kind. Der alte Staat schrie nach Stin einer sozialistischen Bartei bedeutet noch nicht Herrschaft des dern und doch fiberließ er ihren Schuß Vereinen, die, an Sozialismus, mit ihr beginnt vielmehr erft der Uebergang gewiefen auf private Wohltätigkeit, bei allem guten Willen vom Kapitalismus zum Sozialismus ein raicheres Tempo unzulänglich sein, mußten. Noch bleibt ein ganzes Reg kom anzunehmen. Wer aber die Geschichte der sozialdemokratischen munaler Einrichtungen in ausreichender Bahl zu schaffen, die Partei von ihren ersten Anfängen bis zu den letzten Tagen von der Sozialdemokratie gefordert werden: Krippe und überblickt, der fieht einen ununterbrochenen, planmäßigen Kindergärten, Sorte und Schulspeisung, Spielpläge und Er Fortschritt auf dem Wege zur politischen Macht, der weder holungsstätten, Heime für Schwangere, Wöchnerinnen und durch das Toben der Reaktion, noch durch die Quertreibereien Genesende. Es kann faum genug geschehen, um der Frau settiererischer Schwärmer aufgehalten werden kann. ihre dreifache Last als Arbeiterin, Hausfrau und Mutter Wir sagen also nicht: Soweit haben wir es schon ge- tragen zu helfen. Furchtbare Jahre der Arbeit und Entbracht!", sondern: Nun aber weiter!" behrung haben in der Heimat Frauen- und Kinderkraft aufgezehrt, ebenso wie draußen die grauenhaften Kriegsvor
genügend sind. Die Entscheidung über diese Frage wird im Laufe Der neue Präsident der Republik , Fritz Ebert, wird zugänge Leben und Gesundheit der Männer. Die Mütter, die des heutigen Tages fallen. In ben bisherigen Auseinandersenyngen nächst seinen Sig in Weimar beibehalten, um mit der Trägerinnen der Volkszukunft, bedürfen vervielfachter hat die amerikanische Auffaffung das Feld behauptet.
Nationalversammlung und der Regierung in ständiger Füh- Schutes. Wo blieb die gepriesene Achtung vor der Mutterlung zu bleiben. Später wird er feine Ueberfieblung nach fchaft, als die alte Gefellschaft es täglich zuließ, daß Mütter Berlin vollziehen, das Siz der Reichszentrale bleibt. Es ist unmittelbar vor der Geburt ihres Kindes von Anstalt zu Internationale sozialistische Untersuchungs- chochet Dealeren Oberhäupter tische Bestimmungen die Aufnahme verwehrten? Wie oft selbstverständlich, daß der Haushalt des Präsidenten an repu- Anstalt, von Tür zu Tür gewiesen wurden, weil bureaufra kommission für Rußland. größerer Staaten übertreffen und auf Stepräsentationspflichten mußten fie, gleich Bettlerinnen, ein Obdach suchen für die Bern , 12 Februar.( Schweizerische Depeschenagentur .) Die nur soweit Rücksicht nehmen wird, als dies unbedingt not- schwere Stunde! Die Würde der Mutterschaft galt bisher nicht als Freibrief, der Anrecht auf eine Freistatt Kommission, die auf Grund des Beschlusses, der Internatio. wendig ist. nalen Sozialistentonferenz in Bern fich nach Ruh. Das Haus, in dem der Reichspräsident in Berlin feinen gab. Die neue Gemeinde, erfüllt von sozialistischem Geist, foll bewirken, daß Mutterschaft weder Sorge für die Ehefrau, land begeben foll, um die dortigen Verhältniffe zu prüfen, wird Wohnfis nehmen wird, ist noch nicht bestimmt. Die Meldung, noch bittere Not und Schande für die Unverebelichte bedeutet. sich aus folgenden Mitgliedern zusammenschen: Friebrich Abler daß das Schloß Bellevue bereits dazu außersehen sei, ist falsch. Gerade den bisherigen Barias der Gesellschaft müssen mo cher Bayer( Desterreich), Rantsty( Deutschland ) oder Den Ministerpräsidenten wird die bisherige Reichskanzlei aufim Falle der Verhinderung Dr. Silferding, Redakteur ber " Freiheit, Longuet oder Paul Vaurel( Frankreich ), nehmen, und auch die übrigen Reichsämter bleiben in der natelang vor und nach der Entbindung kommunale Schwangeren- und Mütterheime offenftehen, sowie später, wenn fie Macdonald( England), Bugton( England) als tech. Hauptsache, wo fie find. es wollen, größere und feinere Heimstätten und Hausnischer Beirat, Buchinger( Ungarn ), Thomaso( Argentinien ) genossenschaften, wo fie gemeinsam mit ihrem Minde sowie je ein Vertreter aus Finnland und Italien , die später leben und arbeiten fönnen, als geachtete, nützliche Glieder bezeichnet werden können. Der Zeitpunkt der Abreise ist noch feftder Gemeinschaft. Aus der Sonderstellung erlöst,.dürfen aufegen. auch die Vaterlosen Fünftig feine Schattenfinder mehr In einem Berliner Abendblatt wurde in einem Weimarer sein sie werden als Gleichberechtigte beranwachsen, in der Telegramm berichtet, der Nat der Volksbeauftragten habe eine nach Fähigkeiten abgestuften Einheitsschule, die von der Soe Borlage über die Bildung eines neuen Reichsheeres berab- zialdemokratie für alle Kinder des Volfes gefordert wird. schiedet; die Friedensstärke dieses Heeres folle 250 000 Mann Sie werden teilhaben an der umfassenden Jugendfüriorge betragen. und Ausbildung, die als Ergänzung der Schule individuell Dazu wir uns von zuständiger Seite erklärt, daß die den Gesunden und Begabten ebenso gerecht wird, wie den Meldung tein wahres Wort enthält. Aränklichen, Abnormen und geistig Schwachen.
Deutsche Schiffe für Spanien .
Genf , 12, Februar.( SN) Madrider Meldungen zufolge ist ein Abkommen zwischen der spanischen Regierung und den Alliierten zustandegekommen, daß Spanten die in seinen Säfen internierten deutschen und öfterreichischen Schiffe für ihre Bede verwenden διατί.
Das neue Reichsheer.
Eine Ente.