Nr. 86 36. Jahrgang
4. Beilage des Vorwärts
Die kaufmännischen Angestellten auf dem Wege zur gewerkschaftlichen Einheits
organisation.
aus der Tatsache, daß nach einer vom Reichsamt des Innern bearbeiteten Statistik verschiedene Vereine über die wirtschaftliche Lage der männlichen Privatangestellten über die Hälfte der erfaßten Angestellten weniger als 150 M. pro Monat
Sonntag, 16. Februar 1919
den Nachweis erbracht hätte, daß man es hier mit pirtschaftsfried lichen Verbänden zu tun hat. So lange diefe Tatsache besteht, ist ein Boden gemeinsamen Kampfes nicht gegeben. Mit dem Verband Deutscher Versicherungsbeamten München hat der Zentralverband der Handlungsgehilfen einen Kartellvertrag gefchloffen, wonach ändern, mit dem Ziel der Verschmelzung mit dem Zentralverband ersterer sich verpflichtet, sein Statut im Sinne day Gewerkschaft zu der Handlungsgehilfen. In dieser Richtung lediglich kann sich ein Zusammengehen mit anderen Verbänden bewegen. So lange hierzu die Bereitwilligkeit auf seiten der Gegner nicht besteht, gibt es nur einen Weg zum Ziele der gewerkschaftlichen Ginheitsorganisation: Eintritt in den Zentralverband der Handlungsgehilfen!
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Im Kampf um bessere Eristenzbedingungen für die kaufmän- verdienten. Während aber die Arbeiter im Laufe der Kriegszeit nischen Angestellten wird von diesen als Begründung vielfach auf ihre Löhne wesentlich steigern konnten, war dies der Maffe der die weit höheren Löhne der gewerblichen Arbeiter hingewiesen. Die faufmännischen Angestellten und insbesondere der weiblichen AnSchuld für dieses Mißbrehaltnis trifft die kaufmännischen Ange- gestellten nicht möglich. Sie haben während der Kriegszeit stellten, die es verabsäumt hatten, sich die starke gewerkschaftliche Or- bitterste Not gelitten. Die Nußanwendung aus dieser Erfahrung ganisation zu schaffen, über welche die Arbeiter bereits seit langer ist zum Glüd nicht ausgeblieben; denn in Massen haben sie sich der Zeit verfügen. gewerkschaftlichen Organisation, dem Zentralverband der Der gewerkschaftliche Gedanke hat in den Reihen der kaufmän- andlungsgehilfen angeschlossen. Sie haben auch den Eine Neuerscheinung in der Angestelltenbewegung ist die Gründung nischen Angestellten in der Zeit vor dem Kriege tur in verhältnis Beweis erbracht, daß sie unter Führung des Zentralverbandes fich von Fach vereinen. Sie tragt zur Zersplitterung der Angestellmäßig geringem Maße Eingang gefunden. Trozdem war es möglich, der gewerkschaftlichen Kampfmittel mit Erfolg zu bedienen wiffen. tenbewegung wesentlich bei und kann nur hemmend wirken. Aufin einer Reihe wirtschaftlicher Bewegungen unter Anwendung ge= Zweifellos ist das Bestehen von zahlreichen Harmo- fällig ist dabei besonders die Tatsache, daß die Unternehmer diesen werkschaftlicher Kampfmittel den Angestellten zu Erfolgen zu ver- nieverbänden ein Hemmschuh für die Aufwärtsent- Neugründungen dadurch Vorschub leisten, daß die Geschäftsräume von helfen. Das gilt besonders für die Kriegszeit, wo unter dem erhöhten wicklung der Agestelltenschaft. Daran ändert auch nichts die Unternehmerorganisationen den betreffenden Angestellten für die Drud wirtschaftlicher Abhängigkeit den Angestellten Zumutungen Tatsache, daß jene Harmonieapostel jezt unter der Flagge vorbereitenden Arbeiten zur Gründung von Fachvereinen zur Ver gestellt wurden, die schließlich auch die Geduld der kaufmännischen Gewerkschaft" jegeln. Das ist nichts weiter, als eine fügung gestellt werden. Den Angestellten kann in ihrem eigenen Angestellten erschöpft. Man erinnere sich besonders der beabsichtigte Täuschung der Angestellten. Wollten jene Verbände, Interesse nur zugerufen werden: Hände weg von solchen Rengrün die sich unter dem Namen„ Gewerkschaftsbund" zusammengefunden bungen! Die Angestellten haben in Gestalt ihrer Ausschüsse ein haben, wirklich den Boden des gewerkschaftlichen Kampfes betreten, Sprachrohr gegenüber dem Arbeitgeber Ge muß dahin gewirft die zum Teil unter Bruch bestehender Arbeitsverträge den Ange- dann müßten sie erst einmal ihre Verfassung( Verbandsstatuten) werden, daß diese Angestelltenausschüsse auch ein Mitbestimmungs stellten aufgezwungen wurden. Gegen dieses unerhörte Vorgehen entsprechend ändern. Solange das aber nicht geschehen ist, kommt recht erhalten in allen Fragen, die das Arbeitsverhältnis der Anhaben die Angestellten zahlreicher Betriebe unter Führung des auch eine Gemeinschaftsarbeit jener Verbände mit der gewerk gestellten betreffen. Dazu bedarf es des Zusammenwirkens mit der Zentralverbandes der Handlungsgehilfen Stel- schaftlichen Organisation nicht in Frage. Als kürzlich vor dem gewerkschaftlichen Organisation, die über die Mittel zur Durch lung genommen mit dem Erfolg, daß für Zehntausende von Ginigungsamt des Berliner Kaufmannsgerichts der Nachweis für sehung dieser wichtigen Forderung verfügt. Der 3entralverband Angestellten die Zahlung der vollen Gehälter erzielt wurde. Diese die Wirtschaftsfriedlichkeit der dem„ Gewerkschaftsbund" angehören hat seine Mitgliedschaft gegenüber dem Friedensbestand mehr als Erfahrung und die Tatsache, daß am 9. November der wirtschaftliche den Verbände geprüft werden sollte, sträubten fich diese dagegen, berdreifacht Die Bahl von 100 000 Mitgliedern ist überschritten. und politische Druck ins Lager der gewerkschaftlichen Organisation angeblich weil fie fich nicht in den Anklagezustand versehen lassen, Es wird an den kaufmännischen Angestellten liegen, diese achtungführte, daß damit Hand in Hand die Forderung nach wirtschaft- sondern lediglich als Zeugen fungieren wollten. In Wahrheit liegt gebietende Macht durch Neuwerbung von Mitgliedern zu verstärken. licher Aufbesserung ging, darf nicht wundernehmen, wenn man be- die Sache so, daß die Beantwortung der gestellten drei Fragen: Tann haben die Angestellten in furzer Zeit die gewerkschaftliche rücksichtigt, daß die Entlohnung der Mehrzahl der Angestellten schon Haben die dem Gewerkschaftsbund angeschlossenen Verbände Brin- Einheitsorganisation, die sie brauchen, um sich ein Pitbestimmungsvor dem Kriege hinter dem zurückblieb, was zur Friftung einer zipale als Mitglieder in ihren Reihen?"," Erhalten Sie von Arbeit- recht am Arbeitsvertrag zu sichern. Darum hinein in den Zentralmenschenwürdigen Griftenz notwendig war und auf Grund der ver-| gebern, Handelstammern usw. mittelbar oder unmittelbar Unter- verband der Handlungsgehilfen! langten Leistungen gefordert werden durfte. 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