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fassen notig, diese auch fühlen. Die Fliegerei ist ein Gebiet, daS reibungslos der Allgemeinheit zugeführt werden kann fie ist ja noch in den Händen des Staates, denen sie daZ Pri- vatkapital zu entreißen Nersucht. Auck> hier wird ein anderer Geist einziehen, wenn die führenden Männer nicht mehr auf dem Standpunkt stehen dem Privatkapital darf keine Konkurrenz gemacht werden. Wir müssen vorwärts, wir müssen weiter, hier ist ein Stück unserer Zukunft!_ flüolf tzoffmanns �bezahlte Lockspitzel'. Heraus mit der Sprache. Um die Schuld an den Gswolttätigkeiten von seinen Partei» genossen und von feiner eigenen HctzarHeii abzuwälzen, hat Sfdolf Hoffmann am Freitag in der preußischen Landesversammlung die kühne Behauptung aufgestellt, die Bewegung sei durch bezahlte Lockspitzel«ruf die Bahn der Gewalt gebracht worden. Spitzel und RcgierungStruppen hätten die Schießerei erst veranlaßt, Man sollte eigentlich annehmen, daß jemand, der so schwer- wiegende Behauptungen aufstellt, auch die Beweise dafür er- bringt. Adolf Haffmann hat sich jedoch die Beweis« erspart. Trotz- dem wäre et auch jetzt noch seine dringende Pflicht, laut die liamen der ihm bekannten Lockspitzel zu nennen, schon damit die Berliner Arbeiterschaft vor ihnen gewarnt ist. Wir glauben allerdings, daß HoffmannS Lockspitzel daS sind, wofür Hoffmann fälschlich die Dachschützen hält nämlich Gespensterl Oder aber die Lockspitzel müßten mit Personen ibentisch sein, die man früher für bekannte Führer der U. S. P. D. gehalten hat.

Spartakus gegen U. S. p. d. Feigheit und verräterische Zweideutigkeit. In Berlin wird ein Flugblatt des Spartakusbundes der- breitet, daS sich in der üblichen Weise gegen dieSchejde- männer" wendet, aber die Hauptschärfe der Angriffe gegen dtze-Unabhängigen richtet. Diese werden derMithilfe am Verrat" bezichtigt. Sie hätten nicht kämpfen, sondern mit den Scheidemännern politischen Schacher treiben wollen, sie hätteneine Affenkomödie der Verhandlungen mit Scheide- mann" aufgeführt und aus Weimar einen Sack hohler Nüsie" mitgebracht. Nach dem Austritt der MehrbsitSsozialisten auS der Streikleitung habe der Spartakusbund den Unabhängigen ein« gemeinsame Streikleitung vorgeschlagen unter der De- dingung. daß gekämpft und nicht gekuhhandelt werden sollte. Die Unabhängigen seien aber statt desien zu N o S k e gelaufen, der fiemit Fußtritten heimschickte". Und nun heißt eS wörtlich: Und jetzt klappten die Unabhängigen endgültig zusammen. WaS zeigt sich auS diese« verhalten der unabhängigen Führer» Sie sind keine Kämpfer, sonder« geborene Kom- promißler und Feiglinge, von de« Scheidemänner« trennt sie kei« Grundsatz, sonder« nur die Fei» hei t. Arbeiter, Genossen! Der Kampf de? März ist keine Nieder- läge für euch. Daß er kein Sieg im dem möglichen Maße gewesen ist, das dankt ihr den Unabhängigen. Mer dieser Kampf ist reich genug an Ertrag, wenn ihr aus ihm zu lernen versteht für die kommenden Kämpfe. Wenn chr lernet, daß euch die unabhängigen Führer auch wieder in den Sumpf führen. Wenn ihr lernet, daß die ll n a b- hängigen das Feigenblatt d e r. Sch ei de m ä n n« r sind, so wie dle Scheidemänner daS Feigenblatt der Bürgerlichen find. Wenn ihr begreift, daß ihr kämpfen ui� siege««ur da«« könnt, wenn chr euch von der unabhängigen Führung lo» und ledig gemacht habt. Herau»«iS der Partei der Feigheit und der verräterische« Zweideutigkeit! Heraus mit de« vnabhSnIize« auS Betriebs- und Urbeiter- rite«! L«S von dm Halben und Schwankende«?--

ES ist kein Wunber, baß die Unabhängigen für das falsche Spiel, das fie treiben, von beiden Seiten Prügel bs» kommen. Man kann Sozialdemokrat oder man kann Spar» takist sein, die Unabhängigen sind ein scheußliches Gemiich von beiden. Sie gleichen der Fledermaus in der Fabel La» fontaineS. die sich heute als Vogel brüstet, morgen als Maus das Geschlecht der buschenden Nager hochleben läßt, je nach der Gesellschaft, in der sie sich augenblicklich befindet. Eine solche Politik der Zweideutigkeit und Unehrlichkeit muß sich immer rächen, fie trägt zum Schluß auf allen Seiten nichts als Verachtung ein.

Gretielftbtoiitöel der Freiheit'. DieFreiheit*, die nock» täglich einige Eimer Entrüstung über die Lichtenberger Falschmeldungen verzapft, scheut sich selber keineswegs, alle möglichen Greuellügen und Schauer- g e s ch i ch t« n in die Welt zu setzen, nur natürlich, daß tne angeb­lichen Greuel den RegierungStruppen in d'.e Schuhe ge- schoben werden. So br achte fie am Freitag unter der UeberschriftHülsen in Neukölln' sensationell« Beba.iptungen, wie die, daß der Korpsführer Befehl gegeben habe, jeden auf der Stelle zu erschießen, der eine Mitgliedskarte der Kommunistischen Partei bei sich trage. Ferner wurde behauptet, daß sieben Personen er- schössen worden seien, darunter drei Frauen. Ferner will der be- trekfende Augenzeuge auch noch die Ermordung zweier Kinder mit angesehen haben. Heute muß dieFrecheit* eine Berichtigung d«S Freikorps Hülsen bringen, in der festgestellt wird, daß von keiner Stelle d«S Korps auS ein Befehl gegeben worden ist, Inhaber de? kommu- nifttschen Ausweises zu erschießen. Ferner wird festgestellt, daß weder auf irgend e i« e n.B« f« h l, noch, soweit be- kannt, selbständig in Neukölln Erschießungen durch Mitglie- der deS Freikorps Hülsen vorgenommen worden sind. Trotzdem die Berichtigung so klar und einwandfrei wie möglich abgefaßt ist, behauptet dieFreiheit* dazu: Die Erschießungen an sich werden also nicht abgestritten." Wer solche VcrdrehungSkünste anwendet, der hat wahrlich am letzten Ursache, sich über andere zu entrüste«.

Vertagung öer Nüftungsarbeiterkonferenz. Die EinberufungSkommisfion teilt mit: Da infame de? in ver- schiedene« Bezirken Deutschland « auSgebrochenen General- st r e i t S die für den S. März geplante Reichskonferenz nicht ab- gehalte« werden konnte, wurde dieselbe laut Beschluß der trotz- dem auS den verschiedensten Bezirken erschienenen Kallegen auf den lS. März verlogt. Wir berufen nunmehr die RcichSkonferenz für Rüstungsarbeiter auf den 18. März, nachmittags 2 Uhr, nach Er- fu r t(Kaiserfaal) ein. Tagesordnung: i. Wie stellen wir un» zur Anferttgung von HeereSgerät? 2. Gozialffierung der Betriebe. 3. Wiederauf- bau und Arbeitsbeschaffung. 4. Stellung der Arbeiterräte i« de« Betriebe«. Alle Betriebe, welche HeertKgeräi. Waffen, Munition u. dergl. angefertigt haben, oder noch anfettige ru werden ersucht. Vertreter zu senden. Es sollen auf Betriebe bis 2000 Arbeiter 1 Delegierter, auf je weiter« 2000 Arbeiter ein weiterer Delegierter entsendet werde«. Alle weitere Auskunft erteilt O. S t e g m a n n. Erfurt , Gewehrfabrik. Für Unterkunft und Verpflegung ist seitens der Er- furter Kollegen bestens gesorgt.

Zur Streikörohung öer Hroßagrorier. «O Morcze« Gtwfife 75 000 M. Reingewi««. Die Großagrarier, die gegenwärtig mit dem ProduktionSstreik in der Landwirtschaft spielen, begründen diese ihre Neigung vor alle« damit, daß ihre Erzeugnisse angeblich zu niedrig bezahlt werden. waS die Ftssge»u niedriger Höchstpreise sein soll. Folgende Stelle aus einem Briefe eine? Großgrundbesitzers in Mecklenburg- Schwerin , datiett von: 8. Februar dieses Jahres, gibt einen anderen

irantwortliHer Weise wird dairntch daS kostbare Kapital, in dem fliegerischen Können der einzelnen liegt, ver» X: udert. Die Seele deS Fliegers gehört dem Flugzeuge. "" Art vor allem der Entwicklung der Fliegerei. Er weiß. diese leisten kann und er muß innerlich verbluten/wenn . sieht, wie man auS Unvermögen oder persönlichen Grün- ! die bisherigen Errungenschaften vernichtet. Hand in :nd damit gehen auch die Milliardenwerte verloren, die in den Flugzeugen stecken, die jetzt ungenützt und ungeflogen Tausenden in den Hallen verrosten. Mit der Stillegung des militärischen Betriebes auf den ationen ftellten auch fast sämtliche Flugzeugfabri» .' n ihre Arbeit ein die ganzen Arbeiter saßen eines TagS f der Straße, �fn anderen Betrieben diese Unmenge von röeftSkräften tn der.Hauptsache SpezialarbeitSkräfte uterzubringen, ist ein Ding der Unmöglichkeft für die näch- n Jahre, da ja sämtliche anderen Wirtschaftszweige katttn 're eigenen Arbeiter beschäftigen können. Auch fie finden .fort wieder Brot und Arbeit, nach der sie sich sehnen, wenn t Fesseln gesprengt werden, die zurzeit das ganze fliege- che Leben knebeln. Alle Grunde, die gegen eine groß- igige Verwertung der Fliegerei im Wirtschaftsleben in? " ld geführt werden, sind die gleichen, die kurzsichtige .ureaukraten oder gewinnsüchtige Spekulanten bei der Ein- ' uhrung einer jeden neuen Errungenschast machen. Der Hauptgrund, die Aufnahme des fliegerischen Betriebe? er- ordere zu große Mehrausgaben, ist eine völlige Entstellung er wirklichen Sachlage. Denn niemals würde das Privat kapital mit solcher Energie um das !�ono.po.l der' Fliegerei k.ämpfen, wenn eS r cht wüßte, daß der Einsatz den nötigen Ge- oinn abwerfen würde. Wohl können wir noch nicht me Eisenbahn voll und ganz durch das Flugzeug ersetzen eber stark entlasten können'wir sie, sobald der Flugbetrieb ueder aufgenommen wird. Dem Flugzeug gehört die Zu- lunst als Transportmittel. Da die Flugzeugindustrie vom Augenblick seiner Eni- 'c'icklung an fast ausschließlich für Heeresinteressen gearbeitet hat, so hat es den Anschein, als ob das Flugzeug sich lediglich n'militärischejn Ge-iste entwickelt habe. Aber man nehmen die M.-G.s vomV-gel" herunter und nicht? erinnert mehr an seine einstige kriegerisch« Bestimmung. DaS Flug- eug diente vom ersten Augenblick an dem Transport Personen und Post. Im Laufe deS FeldzugeS ist naturgemäß ie Entwicklung weit voraus geeilt. Entfernung und Wetter .fielen keinerlei Rolle mehr. Ter Nachtflug hat schon seit wahren aufgehört, eine Leistung zu bedeuten. WaS die Schnelligkeit anlangt, so wird dies« von keinem anderen Transportmittel erreicht. Infolge deS sicheren wir fliegen eute ebenso sicher, wie wir mit der Bahn fahren und wellen Beförderung, kommt die Fliegerei hauptfächlich für rößere Strecken in Frage für daS Ausland durch Be­schaffung deS LuftpoftnstzeS im ganzen Reich streben wir iefeS Ziel nicht nur an in aller Kürze werden wir auch n der Lage fein, unser deutsche? Netz im Ausland? ftrtzu- etzen und die Lieferung von Flugzeugen an das Ausland .i deutschen Fabriken sicherzustellen. Noch marschieren wir in der Spitze im Flugzeugbau denn das Flugzeug der sukunst, das sogenannte Riesenflugzeug ist konstruktiv urch Deutschland bis jetzt am einwandfreiesten gelöst. Zur- mit steht eine große Anzahl dies« Flugzeuge im Stall und -verrostet. Eile tut not! D r e. M e h r h e i t.der deutschen Arbeiterschaft will icht? weiter ass eine befriedigende Arbett, sie will vor allem gS Ziel sehen, auf das wir lossteuern. Die Mehrheit der eutfchen Arbeiterschaft weist in dieser Zeit Phrasen imd xhlagworte weit von sich, sie will Taten sehen, weil sie nur nu genau und klar den Abgrund erkennt, auf den das deutsche iolk lossteuert. Der deutsche Arbeiter will ar- '. e i t e n, will W e r t« f ch a f f e n, er will kein b e- ahlterBettlersein. Er weiß wohl, daß über Nacht ichi überall wieder daS Glück und Sonnenschein herrschen ann, er will aber dort, wo ein Vorwärtsgehen und ein Zu-

Das Kunfthaus öer Lebenden. Di« mciberjiste Kunst, Sie Kunst, die b»r unsere« Auge« ent- eht,. i« der daS Z-eitempft'nde« feine« stärkste« Ausdruck ttndtt, ürde unter dem alte« Regime von der staatliche« Kunstpflege 'üfrstvet stündlich außer acht gelassen. Um museumsreif zu werden iXX mit. staatlichen Aufträgen beehrt zu Verden , mußte ei« ünstler immer erst ei« respektables Alier erreicht habe«. Der fitaat kümmette sich meist um ihn erst, nachdem er sich überall urchgesehi hatte. Di« Kunstwerke waren dann natürlich teuer ü erwerben, und die Förderung, bs« der Staat dem Künstler hätte ngedeihen lassen können, kam dann diel zu spät. D« neu« Regierung will erfteulicherweise»tt diesem Svstem cechen.. Sie will der Kunst der Lebende» von vornherein Beachtung nd Förderung schenken, ihr bei ihrem Aufkommen helfen und die .«Mittlerrolle zwischen Kunst und Volk spielen, die in einem de- :okraiischen und sozialen Staat zu den Aufgaben der öffentlichen unstpflege gebärt. Da die Nationalgalette schon für die deutsch « 'unst de? 19. Jahrhunderts kaum genügenden Platz bietet und bei der Neuordnung für die Geschichte der Kunstentwicklung be. '.«Utende Epochen und Kiin stier jeweils zugunsten anderer vernach- ässtgen muß, hat man sich entschlossen, für die Kunst der Leben- r.in estt besonderes Gebäude einzurichten. Es ist dafür e« indeli sich zunächst noch um Porverbandlungen das Prin- «ssinnenpalaiS Unter den Linden.in Aussicht genommen worden. .'.er Direktor der Berliner Nationalgalerie, Professor Iusti, hält -:S sehr günstig im Museum»viertel gelegen« Gebäude mitsamt um vorgelagerten Gärten, für diese Zweck« besonder» geeignet. ' lt Namen für daS neue Gebäude möchte« wir Kunstbau» der -benden* vorschlage«, da der Ausdruck Museum u«S hierfür ebe«- '.wenig bezeichnend /erscheint wie etwa Galerie. Diese? Kunst- ruS soll ja noch kein Museum fein, e» ist mehr«i« Ausstellung«- -bäud«, in dem nicht nur die Ankäufe de» Staats vorläufige Un- rkunft finden sollen, sondern vor allem die modern« und modernst« unst in sorgfältiger SuSwabl dem Publikum vorgeführt werden nn. ES wird nicht der übliche MuseumSb? trieb sein, man wird er experimentieren können und in allen Dinge« diel freiere Hand iben, al»«» sonst i« staatliche« Sammlungen üblich ist. Wir nfen un». daß auch die Künstler selber mit im weitesten Um- .ige herangezogen werden. Da der Staat wenig Mittel zur Per- igung haben wird, muß auf die Beihilf« der Oeffetttlichkeit ge- chnei werde«, vielleicht bildet sich noch Bremer Muster ,.i««ige- ,-r Fördererverein. Jede neue Kunst stößt«ahirgentätz auf besonderen Widerstand. - Sinne und Gehirn« find auf fie nicht eingestellt und e» bedarf mer erst eine» längeren Kampfe», manchtnal auch einer erzieh- -tn Einwirkung, bi« da» Neu« verstanden und ausgenommen -d. Soweit ei« solcher Entwicklungsprozeß in der Natur der '«ge liegt, wird ihn natürlich niemand beseitige« können und .' lle«. Aber unter de« neue« Berhältuiffe« werde» viele dieser 'yntn HemanlAge«« man entsinne sich nur auf die aoruiche

Agitation gegen die.Rinnsteinkunst" von selber fortfallen. Aber der Staat«US Verkörperung der Allgemeininteressen erfüllt nur seine Pflicht, wenn er hier helfend und fördernd eingreift und auch der Kunst der Lebenden zu ihrem Recht verhilft. .Der Lebend« bat Recht." DieS Wort wird auch in der Kunst von jetzt ab mehr Beachtung zu finden habe«. Wieweit'die Nach- Welt nachher die Kunst unserer Tage für.museumsreif" halte« will, da» mag»hre eigene Sorge fei«. K. H. D.

Hauptmannsßifcteptf;'. (Theater t* der Königgrätzer Straße.) Hauptmann» unvergeßliche Diebe kkomödide rn der Figur de» junkerlichen Amte vor siebe r« v. Webthahn zugleich«in klassische? literarische» Dokument der alten pve ichischen Polizeiregöerung mit ihrer sözialistengesetzlichen Gesinnungsschnüffelei, ihren Majestät»- beletdigungSparagraphen und dem streberischen borniert geblähte« Beamtendünkel wurde in der Neuoufführung der Meinhard» Bernouerfchen Direktion mit rauschendem Beifall aufgenommen. Die politische Satire verwebt sich in der Schilderung der alten Wolffen mtt einem Reichtum tllastischer Tharakteristik, wie sie i« einem deutschen Lustspiel noch nie vorher erlebt war. In der liebevoll verweilenden Ausmalung des Detail», der Geschlossenheit i« Ablauf der Situ ationen. der Konsequenz 5er Motivierung wie der farbigen BolkStümlichkett des Milieus hat diese» Lustspiel mtt der niederländischen Stilart von Kleists.zer- brochenem.Krug* mancherlei gemeinsam, aber überragt ihn unver- hälttttSmäßig an menschlich-stelischem Gehalt. Der Spisbube deS Kleistschen Stücke» ist nicht» als«in gerissener Gauner: sie Komik besteht i« den Verlegenheit««, in die ihn feine phantastische« Lüg«« verwickeln. Die Wolffe« dagegen vereinigt bei aller Fingerfertig- kett im Memsen and im Schwindeln mit solchen.Schwächen* in widerspruchsvoller und doch überzeugender Menschenort viel des Liebenswürdige« und wacker Tüchtigen. Sie versteht es, die gute Meinung die fie natverweife von sich hegt, auch auf de« Zuschauer zu übertooge«. Man muß ihr gut sein. Die virtuofität in der Erreichung diese« Ziele» ist da» ll«- vergleichstche in Eis« Lehmann» Dafflellung der Rolle. Di« paar Jahrzehnte, die fett ihrem erste« Auftrete« als Mutter Wofff verflossen find, haben an der Kraft and Wärme de» Sindrucks nicht» geändert. Gleich in den ersten Szenen hat fie mit ihrer munteren, uirverzagten Resoluthett. dem Mutterwitz, hinter dessen Stacheln angeborene Gutmütigkeit hervorschaut, die Herzen ge­wönne«. Ebenso die Augen-in ihrer schmucken saubere« Adrettheit. Und mit solcher freundlich-fröhlichen Empfindung folgt man ihr bi» zum Ende. Den schweigstnnen Pantoffelhelden und Vollbringer ihrer Pläne repräsentierte Mierendorff in dem vom Dichter vorgeschriebenen Riesenmaß der Größe. Neinhold S ch ü n z e l stattete, wenn er«ich natürlich die Wirkung von Sauer» berühm- ter Verkörperung nicht erreichen konnte, doch den renommierend leere« Wehrhcch« i« Miene. Gang und Haltung mit scharr gesehener Nuancierung au». Picha war ei« gebührend cholerischer Herr'

Krüger. Richard Leopold in seiner m-lancholifchalkoholischen vrrfumpstheit ein vottreffliches Konterfei de» AmtSdionerS MttieSwrf.»

Nstizen. ? Wietzeeeriffnulig der Theater. Da» Wal » halla-Theater«öffnet Sonnabend, daß Rose-Theater Donntag wieder seine Vorstellungen. Kunst. Fritz Gurliti. Potsdamer Straße 113) eröffnet am Sonntag eine Kollektiv. Ausstellung von neuen Arbeitt» Alfred Hel- berger» und Paul Madsackß. Die Ausstellung der Mosaiken wird nm 14 Tay« verlängert. Bassermann auf Wanderengogement. Kaum ist e» bekannt geworden, daß Albert Bassermann für ein außer- ordentlich hohe» Honorar an daß Schau spttlhau» verpflichtet ist, so wird auch das nächste Engagement de» viotuoscn schon verkündet. Nach dem«och gar nicht angetretenen Engagement gedenkt also Baffermann(natürlich mitsamt seiner Gattin) da».Kleine Theater zu beehre». Sein« weiteren EngagementSabsichttn. sind vorläufig noch nicht benannt, vielleicht könnte Herr Bassermann die Zwischen- station de» Schauspielhaus«» überschlagen. Die Berliner Nation« lg alerie übernimmt jetzt Fiedlers Wiiwe gestorben ist. Die Sammlung ist besonders reich die schon seit längerer Zeit erworbene Fiedlerscke Sammlung, da an Werken d-S deutsch - römischen KunsffreiseS. dessen Mäzen Fied- ler war. HanS von Marse», aber auch Bvcklm, Thoma, Lenbach sind hervorragend darin vertreten. Adolf b. Hildebrand» schlafe«- der Hirtenknabe ist da« wichtigste plastische Werk. Der dieSjährig« Aerstetag. Der GefchästSauS- schuß des Deutschen AerztevereinSbunseS bat die Einberufung eine» ordentlichen LerztetageS für dieses Jahr beschlossen. Zett und Ott find freilich im Hinblick auf die unsicheren Zeiwerhältnifle vor- läufig noch nicht zu bestimmen. Zur Berhandlilgg find in Aussicht genommen: Neuordnung des medizinffchen Unttrttcht«, wobei auch dtt verstaatlich! uig der Aerzte behandelt werden soll; dann die Aufgaben und Stellung de» Arztes i « der Gesundheitspflege. Georg Brande«' Werke erscheine« jetzt in einer neue« dänischen Ausgabe. Der erste starke Band'be�in«» mit Volksliedern. In der Vorrede dieser zweite« Ausgab« erklär« Brande», er Hobe»« den zwanzig Jahren feit dem Erscheinen der eisten Ausgabe ebenso viel veröffentlrcht. wie in den dreißig Jahren, die die erste Ausgabe seiner Arbeiten nmfaßte. Er weist auf seine Reisen und Vorträge in ollen Weltlänher« hin. und meint, er dürfe hoffen, sich in dieser Zett weiterentwickelt»n Laben..Ich Hab« kein Gwbenbockerleben gelebt, sondern danach gestrebt, Länder und Menschen keimen zu lerne«. Wen« ich am diese letztverqangene Zeit zurückblicke, so muß ich sagen, daß mein« größte geistige Außbeutt der reiche Ein- druck de« fronzöfiichen Geistesleben« gewesen ist. in da» ich mich ganz eingelebt dabe. und der Eindruck, den die iialienisch« Kunst aus mich gemacht hat, die immer»ein« Fredde war."