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tzswt mt Satt zMessen fwüh, 5m 5Tc 5er» kehrsaSteiluMen de? einzelnvu Gemeinden und Kreise oder der gesetzlich aufBahnen" beschränkte, also vom Omniou«- tsesen ganz ausgeschlossene Iwcckverband besitzm. Eine solche große Gemeinschaft ist imstande, auch auf dem Gebiete des . BcrkehrS sich ohne staatliche Aufsicht und Bevornnmdung se lb st z u v e r walte n.'. sie Fann die geeigneten Personen fiiz- die AuSarbeituag urch Ausfuhnmg der Entwürs? heran- ziehen und auch die BetriebsführunH ohne staatliche Fesiekn organisieren. HierM wird das Kleinbahngesetz durch- greifende A�nderungen erfahren miissen. Lediglich eine gemisse, gegen bisher vermindert« Mit- Wirkung de? Grfenchahndi?ektion in wichtigen technischen Fragen erscheint notwendig und berechtigt. Tüe neu« Ge- meinde wird aber rstcht nur in bezug auf ihre eigenen und die zunächst noch privar>»n Berkehrsurrternehmev weitgehende Befugmffs erhalten nrifgien.' sie muß vielmehr darüber hin- aus auch einen gewisses- Einfluß auf die in-/hrem Gebiete betriebenen Staatseifenbohnen erholtm. Dobei wird vor- augsweise das Jnteresie der Wohn- und Siedbüngspolitik bei der Tarifgestaltrmg der Gfenbah» wahrzune/zmen. die Vor- schlüge verschiedener Städtebauer, einen Teil der Eisenbahn- -mlagen mehr in die Außenbezirke zu verlegen, von allen Gesichtspunkten cmS eingehend xu prüfen-unb eventuell zu verwirklichen und schließlich der Güterverkehr der Eisenbahn im Zusammenhang mt dem Wasserverkehr einheitlich zu regeln sein. DieneueSemeind« wird sich hierr/ach mit sämtlichen Verkehrsmitteln zu befassen haben. Sie wird nach einheit- lichen Gesichtspunkten prüfen müssen, wasche Verkehrsmittel einschließlich der Kraft- und Pferdeomnibusse, vielleicht auch der Wasser- und später Luftfahrzeu-g«, im Einzelfalle i« Be- tracht kommen, welche Tarife für die sämtlichen Verkehrs­mittel gelten sollen, welch« Betriebe zuwmmenzulegeu sind. »nd vieles andere. Sie wird die Verstadtsichung der privaten Verkchrsunternehmen durchführen und die städtischen Unter- nehmen bauen und betreiben müssen. 3. Nach den bestehenden Verrräg ert ßnneR zwar sämt- ssche privaten Bahnrinteruehmen späte? einmal von der All- gemein heit übernommen werden. Hierfür bestehen aber so fange Fristen, und außerdem ist der E r w e r b» p r« i« viel- fach so hoch bemessen, daß der Erwerb aus Grund der Ver- träge nicht i» Betracht kommt. Für die Omuibusunter- nehmen besteht ein Erwerbsrecht überhaupt nicht. Bei dem vorssegenden außerordentlich großen öffentsichen Interesse i'ann nur ein Gesetz helfen, das die Enteignung samt- sicher PerkehrSunternehmen zugunsten de? Gemeinde ohne Rücksicht auf bestehend- Verträge ermöglicht. Dieses Gesetz muß für die Bemessung der zu zahlenden Entschädigung Grundsätze enthalten, die unnStig? Härten vemneiden. aber auch jede ungerechtfertigte Bereicherung der Mtionärr anS- schließen. Nur ganz« Arbeit kann uns vonvarttz bringen, nur überlegtes, aber zielsicheres und schnelles Handeln kann die BerkehrSverhältniss« Berlins bessern und damit die Entwick- limg der Stadt auf allen anderen Gebieten ermöglichen, auch woitere Gewinne der bedeutenden Erwerbs/ esrüschosten auS dielen Monopolbetricben. die doch die Bevölkerung anfzn- bringen hätte, ausschließen. Viel ist gerade auf' dem Gebiete des Verkehrs früher gesündigt worden. Mögen jetzt Eut- schlußkrast und Gr schick dos Versäumte daÄZ nachholen l

dle Thürmger 5.aaötaAswah!nu Sozialldemokratifche Meh-rhritrn. AuS Thüringen wird»n» geschrieben: DaS nunmehr vorliegend«-Ergebnis der Sandtagvwat? in T.-Dcimar-Eisenach ist folgende»: Unsere Partei erhielt. 7 L 2 v S Stimmen und 17 von den<2 Siye«. die.Unabhängige«' baden 13 279 Stimmen und 4 Sitze, machr zusammen 21 Sitz» und 90574 Stimmen, wählend die vier bürgerlichen Partei» 83 494 Stimmen auf ihre Listen oereinigt haben und ebenfalls Li Sitze im neue» Landtag erhatten. Wir erzietlen also nicht die absolute Mehrheit. aber infolge der zahlreichen Orte, die zu bearbeite» Surren nnd 'l�''>'*" M II ILW Di« Taazss-H uhe. Der Streik war proNamiert. Da/ Siiakenleben begann bereit» -fn nervöse» Gepräge- anzunehmen. Menschen hastet» aneinander vorüber. An de» Strohenccien bildet tn sich die au» der EpartaluS- ivoche bekannten.politischen D.up!/en'. Die hereinbrechende Finsternis legt über die erregt» tlöpf« eine schwüle Kumpfstim- ninng. Die Atmosphäre ist eicktrisch geladen. Schon schwirren wilde, aufreihende Gerüchte umher; Mensch» feien erschlagen. Ge- schäfte geplündert. Silhouetten gowcbrtragender Zivilist» eil» vorüber, die Torboten neuer blutiger Bruderkämpfe. Da-schimmert c» hell au» dem hüben, finster» Straßen bilde. Flinke, weiße Schuhe schweben der St aßenbahnhaliestelle zu. De- stürzte Gesichter, Berkehr eingestellt! Große Augen sehen sich erstaunt fragend an: Ja. aai machen wir denn nun? Der Leierkasten. Auf de? Straße spielt die Drehorgel. Wir wundern unö nicht darüber. Haben wir sie nicht im Sch,itz»grabe««ad in der Heimat oft g»ug prophezeit? Im fanatisch» Aampfe morden sich in d» Straß» der Heimatstadt die ehemaligen Kameraden und Leiden». gefährten nieder.' Gewehre, Granat» nnd Min» sprechen. An der nächsten Ecke spielt die Drehorgel. Wir wundern un» auch dar­über nicht! Warum sollt» wir auch, haben wir denn noch Empfindung» für unsere BMsseele? Nein, wsr sind geistig er- schläfst. Seht hier da« Bich. Im Scheine der einsam leuchtend» Laterne läßt dir Drehorgel ihre wimme»den, langgezo-ftn» Melodien ertönen. Niemand»t. flieht, niemand eilt mit beschleunigt» Schritt» vorüber, sondern im weiten Kreise steht stumm ein Auditorium von Revolution!!. menschen umher; e? könnte andächtig erschein». Wenn e» nicht apathisch tväre. Di« Drehorgel spielt zum dreihundertst» Male dieselbe Strophe, und allr» steht und steht. Ich muß an Fliegen denk», die nach Reg» und Gewitter regung»!«» an der Wand kleben, um sich an de» heu hervorbrechenden Sanne zu trocknen. Di« filberne Kokarde.- Die, ersten RevolutipnStage habe« un« die Enil<chang gebracht, die der angehäuften Spannung»wisch» Militarismus und BoltS- seele unbedingt folg» mußte. De- langgenähne Haß schaffte sich Lust, zerstörte Warfen, riß Achselstücke von d» Schulte» und Ko- kard» von den Mützen. Nach kurzer tokartenloser steit folgte ein erfreuliches Wechsel- und Farbenspiel. Keine Mütze glich mehr der zweit». Jeder glaubte sein« politische Hebe-zengmig durch eine andere Zusammenstellung der>Aarb» zur Schau tragen zu müssen. Nun ist. eS anders geworden. Immer mehr scheint«an sich für die silberne OffizierSkokarde enttcki�d» zu haben. Wenn die Neu- anschafftmg auch ein paar Lt.-ojchen lostet, der»beßere Giudruck , K:iM m

wcg» 5» Va?n»»itS zum Dell auch Dekepsionsp-rre durch bis Ge- nevalstreiks. Stillegung der Eisendahn» usw. war die Agitation mangelhast. Da» Wahlrrsultat wäre sonst ei» weit besseres für un» geworden. Di« Wahl in S.-Meiningen hat unserer Partei die Mehrheit gebracht mit 14 Mandat» und 42 816 Stimmen. Die .Unabhängig»' erzielten 7356 Stimmen und 2 Sitze, die bürger- lüh» Partei» zusammen 25 743 Stimmen und 3 Sitze: In d» Thüringer Kleinstaaten Hab» nun die Landtagswahlen in sieben von d» acht Staat» stattgefunden, und in Schwarzburg . Nudolftadt wird am 16. März gewählt, so daß dann die Bot. arbeite« für den Einheitsstaat Thüringen in An. g?ift genommen werden können. Die LandtagSioahI» in Thüring » ergaben ein« starke sozialdemokratische Mehrheit, denn eS Hab» ge. �wählt 354006 Wähler sozialdemokratisch und 258000 bürgerlich! Luch Schwarzburg-Rudolstadt wird dazu eine sozio lde uro! ratische Mehrheit aufbringen. Die Entrechtung und Unterdrückung de» werktägig» Volke? hat aufgehört,

Kunögebung für üen wirklichen Völkerbund. Der Andrang zu de? Kundgebung, welche die Liga für völkc?. bifttd gestern abend im Herrenhaus« veranstaltete, war so stark, daß eine Parallelversammlung' un Abgeorduetenhause abgehalten wurde. Der erste Redner. Erzberger, betonte, daß ein Völkerbund wir ihn die Entente plant, nicht de» Versprechun g.» W i I» fon s und nicht den Erwwrlung» de» deutsch » Volke» entspricht. Auf internationaler Gerechtigkeit, aber nicht auf Gcwalipolitik muß der Völkerbund, der dies» Rom » verdienen soll,'aufgebaut sein. Gewaltpolitik kann nur von kurzer Dauer' sein.(Hier machte jemand den Zwischenruf: Noske.) Erzdergcr antwortet« dem Zwischenrufer: NoSke treibt keine Gewaltpolitik, sondern er wehrt die Gewalt ab.)(Lebhafter Beifall.) Nicht der Geist der Unter- drückung, sonder» der Geist der Brüderlichkeit soll die Welt be- herrschen. Da» deutsche Volk appelliert nochmals an Wilson und hofft auch jetzt«och, daß er sein» Einfluß und sein« Macht ein- seh» webde, um den Völkerbund, d» er der Welt- verheißen hat. Wirklichkeit werden zu lassen.(Lebhafter Beifall.) Genosse Legten verwie» darauf, daß der Gedanke bei Völker- bnnde« im deutsch » Volte stet» lebendig war. besonder» in der So- zialdrmokratic. die von je�er versucht hat. die Völker zu ein». Aber unsere Stimme wurde übertönt von der Militärkaste, von d» All. deutsch », die an den maßgebend» Stell» großen Einfluß hatten. Jetzt ist die Militärpart« gestürzt. Siedarf undwird nickt wiederkehren. Di« Bah» ist frei für d» Völkerbund. Er darf aber nicht«n de« internationalen Arbeftrrrecht mit einer höflich»' Verbeugung vorübergehe», wie e» der Entwurf der Entente nrft ein paar Wort» tat Die Gewe r k s cha sie« aller Länder, der kriegführend» wie der neutralen. Hab» sich übe? ein inlernationalcS Arbeiterrecht geeinigt. Dcshalb wird e» sich die Arbeiterschaft der Entente- länder nicht gefallen lassen daß da» internatiowne Arbeiterrccht ungeregelt bleibt. WaS die Entente plant, ist nicht ein Bund der Völker, sondern eine Aktiengesellschaft der Sie- g e r. welche sich sie durch Gewalt errungenen Vorteile sichern will. Wir wollen einen Völkerbund, der der Welt dauernden Fried» und Wohlfahrt sichert.(Lebhafter Beifall.) Der dritte Redner. Professor Abderhalden-Halle, sagt. Deutschland sollte so stolz sein, zu erklär», daß e« ine in einen Völkerbund eintreten werde, wie ihn die Entente plant. Einstimmig wurde eine Resolution angenommen, die an das Gewiss» der Welt appelliert, damit ein wirklicher Völkerbund zu- stände komme, der die Gewähr eine» dauernden Friedens bietet. Sie entrüsten stch! Die Denksche Tageszeitung als Zr-rciheitSschwSrmeri«. Der.Deutschen Tageszeitung' ist die Nachricht in in« Glieder gefahren, daß unter den Gcheimrälen und noch höhe- ren Beamten, die sich dem neuen Kurs widersetzen, ein großes Aufräumen bevorsteht. Sie jammert: Da» ist«in weiterer Beleg dafür, daß di«' Behauptung, di« Revolution soll« unser ganzes Leben freier geslaltrn. eine de- wußte Irreführung ist. Früher Hab» sich di« radikal» Parteien ständig darüber bcfchrnierf, daß man bei den Beamten Ge si n n u n g s sch n ü f f c tri betreib«; sobald die Demokratie zur Mach! gekommen ist, geht sie in brutaler Werse gegen Beamte vgr. die nicht auf ihrem politisch» Boden stehen. Dabei Hab» die monarchischen Regierungen in Deutschland. steifnackige' Bo amten nach Möglichkeit ertrag», ja sogar werlgeschätzt: heute ist

macht die �kosten um das vielfache wieder wett. Jeder Front- oder Garnisonsoldal schimpft mehr oder wensger über Offiziere und Militarismus, selbstverständlich, aber die ärgst» Schreier tragen sicher da» E. K. oder die silbern« Kokarde. Die Rutschbahn. Bei meinem täglichen Gang zum Bureau habe ich jedesmal«ine Stelle zu passieren, be! der ick immer wieder in)Grübe!n und Nach- denken verfalle. DaS Objekt meines Rnchdertf»» ist ein hohe» Gerüst, schön auSgeschlag» mit Tuch in der RhvotutionSsarbe kurz, eine Rutschbahn. Ich fragte mich erst, warum Hai man nicht längst diese» Nnge- tüm. da» nun doch nutzlos dasteht, abgerissen? Ich fragt« mich so lange, bis ich eindS Abends dieselbe Stell« passierte und erstaunt Sehen mußte, daß das Ungetüm hell erleuchtet war und einen Nt». ch» nach dem"andern, richtige RcvolutionSmenschen, durch seine Gedärm? sausen ließ� In der Tai. Be.'iin rutschte. Noch nachdenklicher als sonst ging«b vorüber. Wollte man vielleicht nur einmal praktisch ausführen, wa» jeder an sich und feiner Umgebung täali<5 fühlte: die sansand« Fahrt auf de: Rutschbahn in die Tief«? K. T. C' Lesstng-Theater: der rot» haha voa Herhart Hauptmann. Er» Zufall rstckte die Aufführung de».Biberpelz.' und de».Rot» Hahn', die etwa ein Jahrzehnt später entstanden« Fortsetzung unmittelbar zusammen. Am Freitag sah man Else Lehmann in der Königgrätzer Straße a!» rüstig schmucke, bei all» zw�iselhaft» Streichen ihre sympathisch« Mutter Wolfs«». Am Eonnab.nd I! ka Grüning mit abschreckend verwitterte» Zügen einer allen lösen Frau de» gleich» Namen», in der der einstige Keim des Dchlmw» nun alle» Helle und Freundlich« wikd üverwuchcrt Ijat, AuS der wohlmeinend gutmütigen Regiemrin thre» Juliu» ist sie.»ach dessen Tode, da» zänkisch-tückische Eheweib eine? ver- kvmmenen Schuster» geworden. Er hat viel auf dem Kerbholz und sträubt stch au» der Furcht oof abermaligem Gefängnis vor dem derbrecherifchen Anschlag, den die ruhelose Alte auSgeheckl. aber der Ausgang ist nickt zweifelhaft. Sie ist die Stärkere, und die sieb»- ««send Taler Versichern» gSprämie. die auf dem Hau»che n stehen. find zu verelockend. Sorgt man nur für ein gute» Alibi, wer will «S einem beweif»; daß man da» Feuer selber angelegt. Die Idee: d» traurig» Ausgang eine» im endlos» Kampf ewiger Alltagssorgen erstarrte» und Derstocktr» Menschenleben dar- Zustellen, kpnute gewiß den Dichter reizen. Aber die Phantasie- ruft versagte sich Ihm diesmal. Die Breite geht hier über in ger. fahrenheil, und ohne innere und dramatische Bewegung folgen stch bloß« Episoden, die fanm hier und da zu einer kräftigen Fär- bung bringen. Indes kein Ansatz kommt zur Au«fsthrung. Erst ganz aw Schlüsse wettet sich feie Szene zu einer Art symbolischer

[ehe« Beamte, ter feine« Nack» nicht hinreichend bor in neuen Machthabern beugt, in seiner Stellung ge- ährdet! Daß diese neue Freiheit nicht nur über die ober«» Beamt » ihre Segnung» ausschütte« wird, bedarf woh! kaum besonderer Hervorhobung. Einebewußte Irreführung" liegt hier nur von feiten der Deutschen Togeszeitung' vor. ES handelt sich hier keines- weg? um jene Art GcsinnungSichnüfselei. wie sie allerdings geradevon dender..DeutschenTageszeitung' besonder? nahestehenden Kreisen vor der Revo- lution munter getrieben wurde, hat doch gerade dig Deutsche Tageszeitung" stets den Standpunkt vertreten, daß republikanische Gesinnung ein hinreichender Grund zur Entlassung eines Beamten fei. Nein, e§ handelt sich hier um eine Ausmerzung der Elemente, die durch die Tat mit aktivem oder passivem Wider st and vereiteln, daß di« Anordnungen und Absichten der höchsten Regierungsstellen zurAussührunggelangen. Es handelt sich mn jene Geheimräte, die meinen, sie könnten hinter dem Nzicken sozialistisckler Minister ruhig den alten Faden weiterspinnen und sich über deren Weisungen I u st i g m a ch e n. Und solche gibt es nicht wenige. Wegen seiner Gesinnung wird kein Beamter gemaßregelt werden, aber Gehorsam gegen die Anordnungen der Regierung und ehrliche Ausführung ihrer Wei- sungen wird allerdings von jedem Beamten verlangt wer- den. Wer als Beamter glaubt, er brauche sich nicht nach dem zu richten, was die vom Volk beauftragten demokratischen Minister als Richtlinien angeben, oder wer gar den Zweck seiner Tätigkeit darin sieht, diesen Anordnungen insgeheim Schnippchen zu schlagen, der hat allerdings kein Recht darauf, im Amte belassen zu werden. Wir verlangen hier durchaus, daß die Regierung m i t der allergrößten Rücksichtslosigkeit vorgeht.# Um der etwa? begriffsstutzigenDeutschen Tageszeitung' ein Beispiel zu nennen, was wir meinen: Wenn ein Schul- r a t Nonalist ist und dementsprechend wählt, soll ihm kein Haar gekrümmt werden. Wenn aber dieser Schulrat von einem ihm untergebenen Lehrer verlangt, daß er, entgegen dem Er- laß des Kultusministers. Hohenzollernpropaganda im Geschichtsunterricht treib«, dann muß dieser Schftsrat kotort von seinemVosten entfernt werden. Dasselbe gilt von einem Landrat oder Regierungspräsidenten, der in offizieller Eigenschaft Reden hält, in denen Vre Republik angegriffen und die Rückkehr der Monorchie gesoc« dert wird. Als Vrivatmann mag er reden, waS er Lust bat, aber wenn er als RegicrungSvertreter nickst in der Lage ist, die Regierung, der er untersteht, wirklich zu vertreten so muß er die Konseguanzen ziehen. Tut er eS nicht, so wuß die Ne- giernng die Konseouenzen ziehen. DaS einzige. waS wir beklagen, ist. daß die Regierung bisher noch lange nicht energisch und kons«- quent genug vorgegangen ist.

ßeuöalismus im Nenn�psrt. TS ist eine Eig»ari dte jüngsten Revelutton. daß ikjr Aus- e'stcb» sofort dft Spitz» und Verantwortlick» des alt» RcginieZ beseitigte, daß sich ocker die Reaktion mit Harmäckigkeii und List in d» Bollwerken der Bureaukratie. in den Verwoltungsbekchrden, zu halten weiß. Selbstverständlich genügt die politiscke Mackt, um sie auch hieraus zu verdrängen, aber es ist ein mühsames Werk. der Kampf zn-istfc» Altem und Neuem wird zum SiellungSkrieg. Die Kontrollorgane der neuen Giaoall reick» nicht immer au», um den Gesamtkomplex ihrer Ressort» zu überbücken und der Gegner weiß sich, meist durch geschickt gemimte Loyalität, mit Erfolg zu ver« kappen. Ein bezeichnende» Beispiel sind die Verbätttiifie ftn Rennspvft. ES bleibe hier unrrörtert, inwieweit dieser Sport der Liebe oder Abneigung de? ve»ünftig» Zeitinmoss» würdig sei. od sein Prinzip mit Recht oder Unrecht einer Hebung und ve edlung der Pserdezuchi dient. E» soll nur einmal die Frage angrschnit!» werden, ob, solange diese Institution besteht und zweifeltoS weiten Kreisen ein Dcdürinis ist. sie wenigsten» in ihrem Ausbau den notdürftigsten Anforderungen der Nevztii ent- spricht. Zu beweis», daß da? ganz und gar nicht der Fall ist. daß dem Rennbetrieb ein Zovf von voefriderieianischer Dicke herunterhängt, ist der Zweck dieser Zeilen, eine� Feststellung, die um so notwendiger Bedeutung. Müd geh tzt. von aller Welt verdächttgt. aber. doch in dem ltjssitz der siebentausend Taler, sieht die.AIte. mit ihrem Mann in engem Mansardenstübchen einguaetiert. vorn Fenster her. dem erstehenden Neubau zu. Noch immer kreisen listige Anschläge in ihrem Kopf; vorwärts hat sie wollen, hinaus an? dem.Matsch' der ärmlichsten Verhältnisse, und immer wi.der gab es neu» Druck. Ein Krampf befällt sie. tmtend bewegen sich die Arme nnd greif» in die leere Luft.»Man langt, man langt', sind ihr« letzt» Wsrw, und tot bricht sie zusammen. Jlka 0! r ü n i n g. die inmiU» de» Berliner vororttnilieuS «inen schlesisch» urwüchsigen Dialeft sprach, zeichnete die Alte in packend scharfumrissene Cbarakterlinien. AuS dem knochigen, ge- furchten Antlitz da» unmittelbar au» den Schulleen bervorzn, wach'» schien, blickt» die Augen böS v richlag» höhnisch zog sich der Mund beim Streit zusammen, die Worte klangen hart und lvröd. Der weite KreiS der Nebenfiguren stellt t inerlei besondere schauspielerische Aufgab». In erster Reihe wären Mar Adas. bert als Schuster. Kurt Götz als abgemilderter W hrhahn und Heinrich S ch r o t h al» stet» vergnügter Slliulmeistee Langheinrich zu nennen. Die sorgsame und sein abgetönte Inszenierung war Dipeltor Darnowsky zu danken.

Notizen. Borkräge. Dr. Wilbrlin Flleß. he? Vertreter der veriddizitätslehre. hält am DonncrStag, 3 llbr. im Institut für Meereskunde ein» Vonrag über denperiodischen Ablauf de» Lebens". D i e Zukunft der deutschen Kunst ist das Thema eines Vortrages, d» Karl Schefsler am 24. Mörz im Alindworth-Scharwenkajaal halt» wird. Theater. Im Eentral-Tbeater bringt da» Gastspiel de» Metropol-Theater» die weg» der Unrnlxn verschuckene ltrauffüh- rung der OperetteDie Schön st e von Allen' am Sonnabend. den 22. März. Der Wille zum Drama' heißt ein neue» Werk von Juliu» Bad. da« eine Literaiurgescknchie de» modern» und ckodernst» Drama» darstellt. Da» Work erscheint in Kürze bei Oestevheld u. Co.. Berlin . Die erste Freie.Kunstausstellung München 1919 wird vom Rat bildender Künstler vom t. Jiiti bis End. Sep- Sbcr im Gla»palast veranstaltet. Alle m Bayern lebenden Bild- er, Maler und Graphiker sind zugelassen! ein« Jitry findrl nicht statt, di« Plätze werd» dnrck da»£08 verteilt. Unentgeltliche Sprachkurse. Im Seminar für orientalische Sprachen. Berlin NW. 7. Dorotdeensteoße 7, werden am DierStaa, den 1. April unentgeltliche Tprachturle.'eöffnet. Persönliche Anmeldung werktäglich von 10 It. Schrfttliche Auf- nahwegesuche sind an die Geschäftsstelle des Seminars zu richten. Die Kurse innd zwar russisch, polnisch, türtisch, bulgarisch, iittnuijch) sind» perktägtiq in der Zeit zwischen 5 7 niO 67 Uhr statt.