iischen Programm s der Sozialdemokratie Venigstens logischen S»artakiden zugute kommen kann; wenn sie durch solche Vorarbeit für die Partei, die die organische Entwickelunz der Republik um jeden Preis zu hintertreiben sucht, zugleich der reaktionären Gegenrebolution das Werk der Bearbeitung der bürgerlichen Klassen in Stadt und Land erleichtern, dann kann Von einer kameradschaftlichen Zusammenarbeit mit ilnen meinerseits in der Tat picht mehr die Rede fein. Ich bin Partei- mann genug, um in Einzclfragen mich in die Beschlüsse der Mehrheit meiner Kampfgenossen zu schicken. Slb?r stillschwei- gend eine Politik mitzumachen, die ich vogi Grund aus für verkehrt und verderblich halte, das vermag ich nicht. So läßt mir der Beschluß des Parteitags der Unabhängigen Sozialdemokratie denn keine andere Wahl, als am die Mitgliedschaft bei dieser zu verzichten und meine Dienste als Partei- mann ausschließlich der P a r t e i der M e h r h e it s s o z i a- I i st e n zu-Jvidmen, deren Politik ich in Einzelheiten zwar der Kritik often, im Grundgedanken, auf den es ankommt, aber für die den Interessen deS deutschen Proletariats am besten dienende halte. Indem ich mich damit als Parteimann von der Unab- hängigen Sozialdemokratie verabschiede, kann ich nicht umhin, der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß der Tag kommen wird, wo ich, wenn nicht allen,' so doch der großen Mehrzahl ihrer Mitglieder in einer geeinten Sozialdemokratie wieder werde die Hand drücken können. Es ist undenkbar, daß die Partei bei chrer jetzigen Politik des Schwankens zwischen Spartakismus und demokratischem Sozialismus noch lange wird verharren können. Sie muß sich auf die Dauer zu einem von beiden entschließen; entweder der überlieferten Politik der deutschen Sozialdemokratie völlig den Abschied geben oder dem unsinnigen Spielen mit dem Feuer des Spartakismus radikal ein Ende machen. Daß der letztere,' d. h. die Politik der fortgesetzten Revolten und Streiks zwecks Unterdrückung der demokratischen Volksvertretungen durch ein allmächtiges Sowjetregiment, in Deutschland auf den blutigen Bürgerkrieg und den Ruin der Volkswirtschaft mit dauernder Arbeitslosigkeit von Millionen Industriearbeitern abzielt, kann sich niemand verheimlichen, der etwas von den Bedingungen des modernen Wirtschaftslebens versteht. Selbst wenn alles zuträfe, was von den Unabhängigen der Politik der Mchrheitssozialisten vorgeworfen wird, wäre sie dem Spiel der Ersteren gegenüber immer noch das kleinere Uebel. Dagegen ist unbestritten, daß eine Reihe der ihr wirk- lich anhaftenden Mängel lediglich der Parteispaltung geschuldet sind und daß n u r eine geeinte Sozialdemokratie ÄaS deutsche Volk vor verheerenden Konvul- sionen bewahren und der deutschen Arbeiterklasse einen stetigen sozialen Aufstieg sichern kann. Von dieser Erkenntnis durchdrungen, werde ich fortfahren, in der Arbeiterschaft für diese Einigung zu wirken, unbeirrt durch die Tatsache, daß zur Zeit hüben und drüben der Partei- Haß viel zu groß ist, um einen unmittelbaren Erfolg zustande kommen zu lassen. Die Mission des von mir mitbegründeten Vereins„Einigkeit der Sozialdemokratie" jst zunächst ein Er- ziehungSwerk und die. Schaffung eines g e i st i g e n Heims für die wachsende Zahl derjenigen Arbeiter, die der Parteihader in tiefster Seele abstößt und die doch den Glauben an die Sache des Sozialismus nicht aufgeben wollen. In dem Maße aber, als sie Kraft gewinnt, kann diese Bewegung doch auf die scheitenden Parteien stark genug zurMvirken, um die sachlichen Differenzen zu vermindern und dadurch der Verein!- gung den Weg zu bahnen. Ein Gedanke, der es mir möglich macht, von den bisherigen Kampfgenossen mit einem„Auf Wiedersehen" zu scheiden._ Abbruch üer posener verhanölungen. Ein Druck auf Deutschland . Part», 20. März. lHava».) Laut.Matin� wird sich der Oberste KriegSrat heute mit dem Abbruch der Posener Verhandlungen veschilftlgen und Mahnohmen in» Auge fasien, die einen Druck auf die Deutschen ausüben sollen, damit die Feindseligkeiten an der Posener Front eingestellt «erden.
das vertrauen. Von P. Haupt. Neberarbeitet, die Nerven zum Zerreißen geladen, fuhr der Vorsitzende des SoldatcnrateS zu denen, die ihn gewählt. Bis um IS Uhr nacht? hatte der Arbeiter- und Soldatenrat mit polnischen Führern verhandelt, alle» versucht, zu einer Verständigung zu ge- langen; vergebens, was die Polen forderten, bedeutete für die Deutschen statt der kaum gebrochenen kaiserlichen eine polnische Diktatur. Das unfreie Volk, da» in jahrhundertelanger Knecht- schast das nüchterne, klare Denken verlernt hatte, ließ sich betören und erhob die Waffen gegen die, mit denen zusammen eS 4>$ Jahre gekämpft und vor kurzem erst die Tyrannei eines machtberauschten Imperialismus gebrochen hatte. Die deutschen Kameraden der- langten die In den ruhigeren Städten des Reiche» längst durchge- führte durch die Volksbeauftragten befohlene Entlassung. Er redete zu der tausendköpfigen Menge, die um ihn geballt, rief sie zum Kampf auf für Haus und Hof. Die Tausende, die schon draußen moderten, die kaum vergangene Gefahr, Glieder und Leben zu verlieren, lebte zu frisch in ihrer Seele.„Nach Hause," murrt« die Meng«. Er malte aus, welches Elend den Familien drohte.»Darum wollen wir bei Ihnen blriben, wenn die Gefahr kommt," antwortete die Menge- Er mahnte, daß sie nur geschlossen, die Waffen in den Händen, der Gewalt begegnen könnten.„Wir wollen Frieden, wir haben vier Jahre Gewalt mit Gewalt de- kämpft," schrien sie. Er rief ihr Vertrauen an.„Vertraut»nrl Ich habe alle? versucht, den Frieden zu erhalten. Die Polen wollen den Kampf." Die Masse schwieg ablehnend. Wie ein schwerer FelSblock,<m dem all« Worte wie leicht, Wellen zerstoben, klang immer wieder da» Wort:.Wir find 45< Jahr« von zu Hause fort. vir müssen zu unserer Familie, wir müssen zu unserer Arbeit zurück." Er sprach und sprach. Umsonst, polnische Hetzer, sich fnedlich, haruloS gebärend, bestärkten die vom Heimweh, von der Angst um Familie und Brot, von dem Grauen vor neuem Morden zu stark Gepackten;«r muhte ihrer Forderung nachgeben, am folgen- de» Tag die Eutlaffungen in aller Eile vorzunehmen. Kaum Ivar er in seinem Bureau angelaugt, hatte in dringen» de« Telegrammen dl« Regierung um Hilfe gege« die Polen ge« beten, da kam eine neue Schreckensbotschaft:.Di« zu entlassenden Kameroden verlangen Verteilung d«r Tuck*." Im Güterschuppen lagen Stoff« im Werte von über hunderttausend Mark, die Schinna-lern und Schiebern abgenommen waren; schon oft hatten Plünderer und Hcber ihre Verteilung verlangt; immer noch hatte der Soldatenrat mit Hilf« besonnener Slpment« sie fesigehollen. Wieder WS Auto, hinaus zum Güterschuppen. Dort ein gärendes, «nfgeregte» Gewimmel,«in junger Mensch mit den Augen eine» Baaatiln�i der von der Rampe wüste Hetzwart« hwewjchleuderte.
Proteste aus Westpreußen . Drohung mit bewaffnetem Widerstand. Berlin . 21, März. Nach Protesttelegram men aus West- Preußen , die fortgesetzt in großer Zahl bei der deutschen Frie- densdelegation einlaufen, ist die dortige deutsche Bevölkerung ent- schlössen, im Fall einer Einverleibung in Polen bewaff- neten Widerstands» leisten.
D!e englischen �rbeiterforüerungen. London , 20. März.(Reuter.) Bonar Law gab im Unter- hause eine Erklärung über die Transportarbeiter und Eisenbahner ab und sagtp: Die Angebote, die die Arbeitgeber den Transport- arbeitern machten, erschienen ihm verständig, und man könne hoffen, daß. die Leute sie nicht für unannehmbar erklären werden. Von den verschiedenen Mitgliedern der Bergbaukommission seien drei Berichte vorgelegt worden, und die Regierung habe be- schlössen, den Vorschlag anzunehmen, der die Erhöhung der Löhne um 2 Shilling pro Tag empfiehlt, was einer Bewilligung von zwei Dritteln der Forderung der Bergarbeiter entspräche.. In dem Bericht wird ferner die Herabsetzung der Arbeits- zeit von S auf 7 Stunden vom 1(3. Juli empfohlen, und auf 6 Stunden nach weiteren zwei Jahren, falls eine neuerliche Untersuchung der Lage in der Kohleniudustrie am End« des Jahres 1920 das rechtfertige. Die Ursache, warum die Herabsetzung auf S Stunden im Jahre 1921 vorgeschlagen werde, sei die. daß man glaube, daß die Produktion dann wieder die Höhe von 1913 erreicht haben werde. Die Kosten für dies« Zugeständnisse würden für das laufende Jahr 43 Millionen Pfund Sterling betragen. Der Bericht verurteile das gegenwärtige System der Besitz- und Arbeitsverhältnisse in der Kohlenindustrie und erkläre, daß irgend ein anderes System an seine Stelle treten müsse, entweder die A e rst a a t l i ch u n g oder die Vereinheit- lichung durch Ankauf durch den Staat oder eine gemeinsame Kon- troll«. Aber die Verfasser des Berichtes seien noch nicht in der Lage zu sagen, welche von diesen Methoden am meisten den Interessen des Lande? und des Ausfuhrhandels, der Aribeiter und der Besitzer entspreche.» Bonar Law fuhr fort, Lloyd George habe sein Versprechen, am 20. März einen Bericht über die Löhne vorzulegen, gehalten, und der Präsident der Kommission habe es jetzt auf sich genommen, bis zum 20. Mai über den Grundsah der Verstaatlichung Bericht zu erstatten. D�r Präsident der Kommission habe auch borge- schlagen, der Reihe noch die anderen Probleme über Verbesse- rungen der Bedingungen in der Kohlen inbustrie zu behandeln mit Einschlug der Verbesserungen der WohnungSverhAtnisse, der Beschaffung von warmen Bädern und des Gebrauchs von Maschinen in den Bergwerken ustv., ferner inkerimistische Berichte mit Vorschlägen zu erstatten, die sofort durchgeführt werden sollen. Dies bringe eine Fortdauer der Konirolle über die Kohleninbustrie für die Druer von zwei Jahren mit sich und die Regierung sei bereit, diese Berichte anzunehmen und alle Schritte zu tun, um die darin enthaltenen Vorschläge unverzüglich auszuführen. Die Führer der Bergarbeiter hätten noch nie ein« solche Gelegenheit zur Er- zielung eines wirklichen Fortschritts in der Kohlenindustrie ge- habt und wenn sie diese zurückstießen, so würden sie den größten Fehler begehen, der jemals gemacht worden sei. Die Regierung habe damit, daß sie das Risiko für alle diese Experimente auf sich genommen habe, ihre Entschlossenheit gezeigt, bis zu den äußerten Grenzen des Möglichen zu gehen, um den gestellten Forderungen gerecht zu werden und wenn der Streik trotzdem komm«, so würde es kein gewöhnlicher Streik von Lohn- arbeitet gegen die Arbeitgeber sein, sondern ein Streik gegen den Staat. Wenn ein solcher Streik käme, würde der Regierung nichts anderes übrig bleiben, als ganz ohne das ge- ringste Zögern alle Mittel des Staates in Anwendung zu bringen, um ihn rasch zu gewinnen. Dies sei keine Drohung, keine Re- gierung könnte anders handeln. Der englische Eisenbahnerkompromiß gescheitert. London , 21. März.(Reuter.) Dir Eisenbahner haben den Borschlag der Regierung abgelehnt.
«Haben wir das nicht einmal iu den vier Jahren verdient, daß wir Stoff zu einem Anzug bei der Entlassung mitbekommen? Hier in der Stadt laufen die Weiber der Kriegsgewinnler in funkelnagelneuen Kostümen herum! Wir haben nicht? anzuziehen, unsere Weiber laufen in Fetzen und Lumpen! Kameraden, wollen wir uns das gefallen lassen?" Das alte Lied, die aufpeitschende Wirkung: ein Tumult brach los.„Brecht die Tor« aufl"„RauS mit den Stoffen!"„Wo ist der Soldatenrat? er soll die Stoffe verteilen!" Der Führer des Soldatenrateö suchte, noch von der Menge unbemerkt, die zur Sicherhett des Schuppens bestimmte Wache. Zwei Mann nahten sich ihm mit verlegenen düsteren Mie- neu.«Die andern sind dazwischen, sie wollen alle sofort die Stoffe Kamerad, auf unsere Kameraden können wir doch nicht schießen—" Kameraden, auf unsere Kaueraden könen wir doch nicht schießen—" Einen Augenblick hatte er daran gedacht. Schießen lassen, Menschen töten wegen 100 000 M.? Die Wahl blieb ihm erspart, er sah ein, er würde niemanden dazu bereitfinden. Eine Wut packte ihn, er hätte schreien mögen: Da» hatten vier Jahre Krieg und Hunger, hatte der Eroberungswahnsinn einer Kaste aus einem gesunden Volke gemacht. Einen Haus Menschen, der jedem Hetzer folgte, wenn es einen greifbaren Borteil, ganz gleich, auf wessen Kosten, gab. Ein paar Minuten Sammlung, dann hatte er sich gefaßt. Er trat hinau» auf die Rampe. Das Geschrei ebbte zu einem drohenden Schweigen ab.„Kameraden! Die Stoffe werden morgen an die Entlassenden gerecht verteilt; und übermorgen, bis sie alle find. Ihr habt es so gewollt." Ein Wirbel von Beifall. zweifelnden �flrufen, Fragen gellten zu ihm' empor. Nach einer harten halben Stunde hatte er auch die mißtrauischsten beruhigt, der Platz vor dem Güterschuppen wurde leer; die Wache drückte sich herum, trotzig scheu thn vermeidend. Mit dem trostlosen Ge» fühl, etwa» Unverantwortliches getan zu haben, fuhr er nach Haue. Besser so. als noch schlimmer, al» Platz machen dem Hetzerl Ein Telegramm von Berlin flog ihm auf den Tisch.„Stoffe au» Güterschuppen C morgen verladen nach Berlin . ReichSbe- klcidungsstelle." Rauh lachte er auf. Eine» Tag früher, eS wäre getuugcnl Folgte er jetzt dein Befehl der Regierung, gab cs Mord und Totschlag. Wer sollte die Stoffe verladen? Niemand würde sich der Wut der Menge aussetzen. Und schon kam ein dumpfe» Grolle« näher, da» Trampeln vieler nagelbeschlagener Stiefel auf dem Straßenpflaster. Vor der Tür staut« sich die Meng«, rief ihn drohend, herrisch. Gr trat hinaus. Irgend wer, der sich zum Sprecher der Menge gemacht, fragte ihn:„Du willst die Stoffe morgen nach Berlin schiecken?" Aha, eine Ordonnanz hatte geplaudert.«Kameraden! Was ich gcjcfit- halte ich; die Stoffe werden verteilt. Glaubt Ihr das nicht, mißtraut Ihr mir, dann wählt Euch jemand ander? zu Eurem Führer." Verlegene» Schweigen, dann brüllt« ein Beifall ans. die Masse zerstreute Ach.
Llopö George gegen üie Verzögerung öes ßrieüens. Er fürchtet die Gewalt der englischen Arbeiter. Haag, 21. März.(Hollandsch NieuwSbureau.) Aus London wird gemeldet: Lloyd George erklärt« britischen Journalisten gegenüber, daß, wenn der industrielle Zustand in England keinen, unerwarteten Verlauf n�stne, er in Paris bleiben wolle, um einen möglichst schnellen Frieden zu erzielen. Die ganze Welt habe den Frieden nötig, und bevor dieser zustande gekommen sei, werde die Ruhe in der industriellen Welt nicht zurückkehren. Jede Verzögerung des Friedens und fern« Rücklehr nach England würde e:ne Verzögerung bedeuten, würde die industriellen Unruhen nur fortdauern lassen. Das sei auch die Auffassung senicr Kollsgen im Rat. Außerdem könne er, nach- dem er von dem Bericht des Vorsitzenden der Kohlenkommiffion Kenntnis genommen habe, sich nicht vorstellen, warum eine Ge- fahr für sofortige Schwierigkeiten bestehen sollte. Soweit er ur- teilen könne, spreche aus diesem merkwürdigen Dokument der ernste Wunsch alles zu tun, was im Interesse der beteiligten Parteien liege. Der Bericht wäre den Bergarbeitern durchaus nicht ungünstig; um so weniger könne«r begreifen, daß die Ar- beiter angesichts eines solchen Berichts für eine Gewaltaktion fein sollten. Die Arbeiter hätten jetzt ihr Tribunal, das deutlich gezeigt habe, daß es bereit sei. alle Klagen zu untersuchen. Dieses Tribunal plötzlich zu verlassen und statt dessen zurGewaltüber- zugehen, erschein« als«ine Art des Auftretens, die er von verantwortlichen Führern nicht erwarten könne.
Entente und Grient. Haag, 21. März. Hollandich Nieuwsbüro.) Aus Paris wird gemeldet: General A l l e n b h haue eine Unterredung mit Clemenreau, Lloyd George und Wilson über Orient- fragen. General Allenby war am Mittwoch in Paris eingetroffen und reiste am Montag abend wieder nach Kairo ab. Bezüglich deS Orients ergeben sich zwei Fragen. Die erste wurde bereit? Ende Januar von Lloyd George erwähnt und bezieht sich auf die Zurücknahme der britischen Streitkräfte ou« den verschiedenen Gebieten des Orients, die gegenwärtig von England beietzr sind, über die aber die Engländer die Vormundschaft nicht wünichen. Man weiß, daß Lloyd George bekannt gab. daß Großbritannien aus keinen Fall ein Mandat des Völkerbundes für Syrien annehmen wird. Die zweite Frage bezieht sich auf die endgültige Snwei'ung der Mandatare für die Begrenzung der v.erschiedenen Einfluß« s p h ä r e n. Diele endgültige Verteilung der Mandate kam, selbst« verständlich nur im Zusammenhang mit den allgemeinen türkischen Fragen geregelt werden und eS dürfte auch nötig sein, daß Orlando sich über Italiens Ansichten ausspricht. General Allenby erllärte vor seiner Abreise nach Kairo in einer Presseverlommlung, daß die Ruhe in Palästina sehr schnell wieder hergestellt worden sei. Obwohl vielleicht erneute Reibungen bei der Zurücknahme der Truppen entstehen könnten, brauchen noch keinerlei ernste Eleignisse befürchtet werden. D>e Frag« der Eisenbahnverbindungen ist eine der wichtigsten, nicht nur iür die Ausbeutung des Lande? selbst, sondern auch für die künftige wittschastliche Woblsahrt. DaS Gebiet, das unter Befehl des Generals Allenby steht, wird von einer totsächlich«üriilchen Bevölke- rung bewohnt. Die Verwaltung erfolgt im Einklang mit den be- stehenden Gesetzen bis zur endgültigen Besetzung de» Mandatar» iür diese Gebiete. Der General wie» darauf hin, daß e« setz» mög- lich sei. mit der Eisenbahn von Konstantinoprl nach Kairo zu ge- langen.
EinfteUuag öes rußlschen Eisenbahnverkehrs Haag, 21. März.(Meldung deS Hollandsch NieuwSbureau.) Die .Times" berichtet aus HelsingforS , daß die Sowietregierung den Eisenbahn-Passagiervertehr in ganz Ruhland vom 18. März bis zum 10. April stillgelegt hat. Offiziell wird dies mit der Notwendigkeit des Transportes von Lebensmitteln begründet, da die Hungersnot immer ernster wird und E p i- d e m i e n immer weiter um sich greifen. mit Hochrufen auf ihn. Im dunklen Treppenflur hielt er sich an dem Geländer, so wirr war ihm..Euer Vertrauen habe»ch, Ihr da» meine?"
Nstszen. — Theater. Das Rose. Theater eröffnet nach Abschluß des Dreimäderl-GastspielS am 1. April die Spielzeit mit dem früher verbotenen Drama.Stärker als der Tod" von Carl M. Jakoby. — Musik. DaS Blüthner-Orchester veranstaltet am kom- Menden Sonntag einen Mozart-Abend im Blüthner -Saal. Divigent: Parn Scheinpflug. DaS Programm enthält u. a.: Laudate Dominum für Cello, Harfe und Orgel und Quintett es-ckur für Klavier, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn. — K u n st. Di« Gedächtnis-Ausstellung von Hugo Krayn in der Berliner Sezession wird Sonntag, den 28. Marz, mittags 2 Uhr, geschlossen. — HumperdinckS.Gaudeamu»", die humoristische Studentenoper au? Biedermeierzeiten, deren Text von Robert Misch ist, wurde am Dienstag im Darmstädter Hoftheater urauf- geführt. Die Musik kehrt wie der Text zu dem alten Stil der populäoen Spieloper zurück. Di« Bericht« buchen einen vollen Erfolg. — Die Kant- Gesellschaft , die soeben de» Jahres- bevicht für 1918 versendet, hat sich zu der umfassendsten Philosoph:- schen Organisation der Gegcntoari ausgebaut, die alle Standpunkte und Richtungen der Philosophie unserer Zeit umfaßt. Sie zählt außer den Da'.iermitgl:edeni bereits über 1250 Jahresmitglieder. Näheres durch den Geschäftsführer Dr.?lrtur Liebert, Berlin 23. 15, Fasanenstraße 48. — Die Ilmgestaltuug der Museen im Sinn« der neuen Zeit benennt Wilh. R. valentiner ein Büchlein, worm er die volkstümliche Neuordnung dieser Anstalten fordert.(Verlag G. Grote, Berlin .) Auf Grund praktischer Ersahrungen macht der Verfasser ein« Reih« beachtenswerter Vorschläge, die er zum Teil schon im„Vorwärts" angeregt hatte. Er befürwortet u. a. auch die Schaffung einer besonderen Stelle für Erziehung deS Volkes zur Kunst. Beiträge von K. S. Osthans, Paul Zäcker, O. Gran- toff und P. F. Schmidt spinnen die Fragen"weiter aus und bc- leuchten die volkstümliche Kunstpflege. — Da« Schicksal der Wiener Staatdtbeater. Da» Wiener Burgtheater ist(wie die ehemalige Hofoper) in ihrem Bestand« bedroht, da der verNeinert« Staat da» große Defizit nicht wird übernehmen wollen. Man spricht von �iner Umwandlung de» Staats- in einen AenossenschailSbelrieb der Schauspieler. ES sollen auch ein zweites Theater sowie Kino und Konzertsäle damit ver- bundeii werden, um den Betrieb auf eine breitere Basis zu stellen. — Eine Ausbeutung de» Kino » für höhere Kunstzwecke beabsichtigt auch der Intendant der München «? SiaatStheater» Schwaneck«� der im Marftall ein Staats km» errichten will..