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Gegen die Zerftückelung Deutfchlands.

In zwei Riefenversammlungen im Birkus Busch und im Sport| Territorien geschehen kann, fann es zweifellos durch Neutralt. palaft wurde Sonntag gegen die Attentate auf unser Selbstbestim fierung birefter egerechte unter der allgemeinen mungsrecht und unsere nationale Einheit protestiert. Dabei führte

u. a. aus:

Reichsminister Erzberger

Groß- Berlin

Konferenz, der Parteifunktionäre Berlins . Am Sontag fand im Sißungssaale des Gerrenhauses eine Friedensbürgschaft geschehen." Es ist ganz fraglos, daß Wilson Konferenz der Parteifunktionäre Bertins( S. B. D.) statt. Sie hier nur Bolen gemeint hat. Deutschland ist bereit au wählte den Genossen Schlegel zum ersten und den Genossen einer Neutralisierung der Weichsel und ist bereit zu einer Verankerung dieser Neutralisierung im Bölterbund. Es be- Battloch zum zweiten Vorsitzenden des Sozialdemokratischen Vereins Berlin Wilson verlangt für Bolen: Die Zusammenfassung aller un- barf aljo teines brutalen Annegionsafies, damit die Bolen ans Dann wurde der folgende Antrag einstimmig Beftritten polmschen Betöfferungen einen Freien Zugang zum Meer gelangen, es bedarf feines territorialen Coutoire, es bedarf angenommen: Meer wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit fomie terri feiner Annegion Danzigs . Selbst ein Lloyd George tritt den Die Konferenz der Parteifunktionäre beauftragt den Ver= toriale Unverleblichkeit. polnisch- franzöfifchen Annegionsabsichten entgegen. Wenn Sie Bei einsvorstand, unverzüglich bei der Stadtverordnetenversammlung tungsberichte stimmen, bewegt sich seine Lösung in demselben Ge­Schritte zu unternehmen, daß die demnächst aus dem Auslande dankengang wie die unsrige: Neutralisierung der Weichsel , was zu erwartenden Lebensmittel zunächst der arme'n Danzig als Freihafen einschließen würde. und der arbeitenben Bevölkerung zugute kommen.

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Wenn wir uns diese drei Punkte ansehen, fo müßte es nicht faber fein, bei allseitigem guten Willen eine befriedigende Lösung au finden. Aber die Bolen woollen diese Bösung gar nicht. fondern Richen den Weg der brutalen Gewalt bor . Alle gemischtsprachigen Gebiete und auch rein beutsche Gebiete in den öftlichen Provinzen des Dentichen Reichs find den Bolen von vornherein bab, was Wilfon unbestritten" polnische Gebiete nennt. Sie haben sich in Bofen der Stegierung bemächtigt, der öffentlichen Einrichtungen und des staatlichen Eigentums. Bei den Berhandlungen in Bojen bandelte es fich um bie Giniebung einer Buritäts- und einer Ober­tommiffion zur Entscheidung von Beschwerden Deutscher gegen polnische Behörden und umgekehrt. Die beutsche Delegation schlug bor : 1. ein Doitglied der preußischen Regierung, 2. ein von der Anteroiierten Kommiffion ernanntes Mitglied forpie 3. ein von dem Bundespräsidenten der Schweiz ober dem Bapit zu ernennen­bes Mitalieb. Die Iliierten dagegen verlangten einen Al fiierfen, enen Deutschen , einen Volen und zwei noch zu fooptierende Mitglieder, um auf jeden Fall eine allifert polnische Mehrbeit zu fidrern. Das ist ungeheuerlich. Diese Obertom­misjon bätte man nur als eine polnisd- allierte Kommiffion be geidonen formen, mit einem Deutschen als dekorativen Ronzeffions­Kebulaen. Dafür haben wir uns bebant.

Die deutsche Bevölkerung in Bosen wird in der unerhörtesten Weife terroritert, und diese Bevölkerung hätte in einer folchen Oberlommission ihr Recht Finben sollen? Die Oberkommission in ber von den Amiierten gewollten Form wäre

actoefen.

ein Organ ber Ungeredtigfeit und Vergewaltigung Datum hat bie beutsche Regierung baran festgeballen, daß in Chrem Vorschlag neben einem Deutschen und einem arveften Mit­lied, bas von der Antecallierten Stommiffion zu ernennen ge­wefen wäre, der Voriisende von einer unparteiischen Instanz, wie dem Bapit ober dem Schweizer Bundespräsidenten, ernannt werden folite. Dies neutrale Mitglied ist von bent franzöfifchen Botschafter Roulena alatt abgelehnt wurden.

Die beutiche Delegation hat im Auftrag der deutschen Re­eferung auch nicht mit den Polen verhandelt, fondern lediglich eine wichtige Anfrage an fie richten wollen, zu der Gang und Ergebnis der Berhandlungen hinreichenden Anlaß boten. Von Verhandlungen mit ben Bolen tann teine Stebe join; also auch nicht von einer nezfennung ber auf beutschem Boden geschaffenen Verhält xiffe. Die Frage der Zusammenfeßung der Oberkommission war ber Rernpunkt der Verhandlungen. Desen mar fh sowohl Roulens als mir voll bewußt. Darum hat auch Roulens die Ber­bandlungen abgebrochen, weil wir ihm in diesem Kernpunkt niat gu Millen waren.

Wir haben für den Schuß der Minderheiten die nötigen Ga. antien schaffen wollen. Die Alliierten haben diese Garantien ab­gelehnt und fich damit

für die Unterdrüdung der Minoritäten erfläct. Das ist Beine gerechte und offene Politi Was wollen alfo Sie Alliierten mit ber

polnischen Landung in Danzig :

dunl

Das Gefühl, über Deutschland triumphieren zu können, hat den Franzosen den Blid für eine Bolitif auf weite Sicht völlig ge­trübt. Der Bolichemismus pocht an dem Osttore des deut­ schen Steiches, um Ginlaß zu finden, um das Regiment des Schredens und der Bernichtung aufzurichten und sich eine Platt­form zu schaffen, um die Weltrevolution herbeizuführen. England und Amerita scheinen die Gefahr endlich eingesehen zu haben und drängen auf rafchen Friedensschluß.

Frankreich lebt weiter in Wahn, das 18. und 19. Jahrhundert auf dem Theater der Welt noch ein­mal aufführen zu können.

Der beste Damm im Osten find flare und sichere Besitzverhält nie, die auf dem festen Fundament des Respektes vor der natio­nalen Einheit ruhen. Das deutsche Boll fann und wird einen Frieden, der mit der Annerion von Danzig , Westpreußen und eines Lelles von Oberfablefien belastet wird, nicht unterzeichnen. Was dann fommt, dafür überlassen wir die Verantwortung einzig und allein der Entente.

Die Franzosen scheinen ihrer Maub- und Rachsucht damit eine Rechtfertigung deben zu wollen, daß sie sich hinter den Frieden von 1871 verschanzen und ihn fopieren.

Deutschland ließ die Bevölkerung von Paris nicht 4 Monate und länger hungern. Deutschland besielt nach dem Waffenstillstand auch die Ariegsgefangeren nicht länger aurüd. Deutschland b. hinderte auch nicht die Vertreter des elsa- lothringischen Voltes an der Nationalversammlung in Bordeaux teilzunehmen, wie& tant reich es getan hat. Deutschland berechnete nicht die Kosten für den ganzen Apparat des Besagungsheeres, wie die Alliierten es tun, fondern nur Unterbringung und Verpflegung. Sofortige Heraus­gabe unserer Kriegs- und Bivilgefangenen, fofortige Aufhebung der Sungerblodade find die Punkte, in denen wir fordern, daß die Franzosen und mit ihnen die Aliierten endlich dem deutschen Bei­piel von 1871 folgen. Ale dritie Forderung stellen wir auf: Die fofortige Räumung der besetzten Gebiete. Deutschland fann nur bann feinen Verpflichtungen nachlommen, wenn es völlige Bewe gungsfreiheit befibt und alle Ginengungen, die eine Offúpation mit sich bringt. Beseitigt sind.

Das Friedensjahr 1919 foll ein Marfstein sein in der Geschichte der Menschheit. In diesem Weltkriege hat das alte System fich zu Tode geraft Eine neue Beit

soll anbrechen nach der schweren Leidensschule, durch die alle Völker gegangen sind. Der Tempel des Völkerbundes wartet der durch so viel Zeid geläuterten Völler, neue politische Methoden sollen das Bufammenleben der Völker regeln, das Recit foll herrschen, die Ge­wat foll abgetan fein. Aber der fommende Friede fann nur dann Bestand haben, wenn das deutsche Voll ihm innerlich zustimmt. Gine Erpressung der Unterzeichnung des Friedens ist feine Garan tie für den Weltfrieden. Einen Frieden der Freiheit, der Gerechtig feit und der ruhigen Entwicklung berlangt Deutschland nicht nur für sich, fondern für die gesamte Menschheit.

Sie wollen Danzig und Westpreußen befeßen. In Danzig und Westpreußen aber herrscht Ordnung. Diese Gebiete berpflegen fidh felbit. Sie würben lieber ungers- tetben, als fich von den Bolen um ben Preis einer Befegung berpflegen zu lassen. Aber die Polen und Alliierten wollen Eduard Bernstein und Gesandter Dr. Ludo Hartmann.

gar nicht die Ordnung aufrechterhalten und die Verpflegung in Danzig unb Westpreußen übernehmen. Das gerabe Gegenteil da Bon if thre fidt. Sie wollen einen Anlaß haben, um auch hier, Ebenso wie in Bosen, mit Gewaltmaßnahmen gegen die deutsche Benterung vorzugehen.

Grinnern wir uns an das Wort, bas Baberemsli im De­sember vorigen Jahres in Danzig fagte: Wenn die bolnischen Divifionen aus Frankreich und Italien erst einmal in Danzig wären, fo werben Danzig und ganz Westpreußen polnisch werden.

Das deutsche Boll erhebt einmütig den feierlichen zoteft dagegen, daß ein in feiner überwiegenden Mehrheit beutscher und beutschgesinnter Teil feines Gebietes vergewaltigt werben foll, bamit die Taschen der französischen und polnischen Großhändler fich möglichst rasch und bequem füllen. Die ganze Welt, wenn es ihr ehrlich um den Kampf gegen jede Unter­brüdung wäre, müßte in diesen Brotest einstimmen. Ich frage mich:

Was sagt Wilfon arbiesem trassen Annegionismus, zu all den Staubabfichten, die fich für Frangofen und Polen an das Wort Danzig fnüpfen? Er fagt: Jebem Volt, daß jekt um die bolle Enhvidlung seiner Mittel und feiner Machi tämpft, sollte, soweit wie irgend möglich burdyführbar, ein birefter Bugang zu den großen Bertehrsstraßen bes Meeres zugefichert werden. Wo dies nicht Surch Abtretung bon

Theater.

Rudolf Leonhard : Die Vorhölle.

Sonderaufführung der Dramatischen Gesell­foeft im Aleinen Schauspielhaus.

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Jun Zirkus Busch sprachen auch unsere Genoffen Lüdemann,

Straßendemonstration.

Im Anschluß an die Bersammlungen fanden große Straßen demonstrationen nach tem Reichsfanglerpalais statt. Im Zuge wurden Schilder geführt mit den Aufschriften:

1. Wir stehen feft zu Wilson 3 14 Bunften! 2. Wir bekräftigen aufs neue: Wilsons 14 Bunfte find anch die unsrigen! 3. Wir wollen nichts, als bie uns berheibene Gerech tigfeit!

4. Für Deutschlands Einheit!

Vor dem Reichsfanglerpalais berlangte Abg. Freiherr von Richthofen unter dem einmütigen Beifall der Menge ein unbe. dingtes Festhalten der Reichsregierung an der feierlich gegebenen Bufage der Entente, das Selbstbestimmungsrecht zu wahren. Nun antwortete Reichssinangminister Dr. Schiffer.

Nach ihm sprach zu denen aus dem Sportpalast noch, ein Offi­sier von einem Fenster der Reichstanzlei. Wir nehmen an, daß er die Polen usw. meinte, wenn er von Schändung der schwarzweiß­roten ahne und von ihrer fünftigen Reinigung sprach. Aber manche Zuhörer. faßten das als einen Lufthieb gegen te Revolution auf. Die schwarzweißrote Fahne gehört der Vergangenheit an, laßt sie zuben!

Der in voller Blüte stehende Schleich bandel und die da­mit in Verbindung stehende wucherische Ausbeutuna der Betöl­ferung beweisen, daß das bisherige Kontrollsystem bei der Lebensmittelberteilung gänzlich bersagt hat. Es muß dafür Sorge getragen werden, daß durch eine Umgestaltung des leberwachungssystem verhindert wird, daß Lebens mittel von Groß- und Kleinhändlern dem Schleichhandel augeführt werden. Aus diesen Gründen wird die Anstellung von Lebensmittelfontrolleuren aus den Reihen bewährter Partei funktionäre und Partrigenoffen gefordert, die mit amtlichen Be­fugnissen die Organisation der Lebensmittelverteilung zu über­toachen haben. Desgleichen fordern wir, daß die Berteilung durch die Gemeinden erfolgt unter Bevorzugung der Konsum­genossenschaft und deren Anerkennung als Großhändler. Genosse Ritter bemerkte, daß der Stadtverordnetenversamm­lung von der sozialdemokratischen Fraktion ein in der Hauptsache gleidhartiger Antrag eingereicht ist.

Die Konferenz nahm Stellung zum Groß- Berliner Bezirkstag. Nach einer Aussprache über den inneren Ausbau der Organisation und Belebung der Agitation wurde beschlossen, beim Bezirtstag zu beantragen, daß der Monatsbeitrag auf 1 M. für männliche, 60 f. für weibliche Mitglieder und das Eintrittsgeld auf 50 Pf. festgesett wird.

and eingebrachte Resolution ohne Debatte einstimmig ange­Außerhalb der Tagesordnung wurde die nachstehende, vom Vor­

nommen:

Die Parteifunktionäre von Berlin bedauern auf das leb haftefte die Vorgänge, welche zum blutigen Bürgerkrieg

geführt baben. putschistischen Versuche einer fleinen Minderheit, welche die Die Hauptursache der Zusammenstöße bildeten weifelsfrei die Beit für gefommen glaubte, um zur Durchführung ihrer Pläne die add an sich zu reißen. Diese Minderheit gefährdete dadurch die Errungenschaften der Revolution, sowie deren Weiterentwidlung. Die Bersammlung erblickt in diesem Vorgeben eine schwere Gefahr für die arbeitende Bevölkerung und den Sozialismus. Sie verpflichtet sich, durch eifrige Aufklärungsarbeit in Fa­briten. Werfstätten und Bureaus dafür zu sorgen, daß solche Vor­tommnisse sich nicht wiederholen.

Die Parteifunktionäre verurteilen aber auch bie tebergriffe von Regierungstruppen auf das Schärfste. Die Versammlung fordert strengste Unter­fuchung, ohne Ansehen der Person, um die Schuldigen dem Strafrichter zuzuführen Von der Regierung und den nachgeordneten Heitliche Regelung aller staatsrechtlichen Einrichtungen boll­Stellen erwartet die Versammlung, daß möglichst schnell eine frei­zogen, sowie beschleunigte Sozialisierung durchgesetzt wird. Allen reaktionären Widerständen muß unverzüglich Einhalt geboten werden

Hierauf folgte eine Aussprache über die am 30. b. M. Hati­Arbeiterratswahl.

findende

Im allgemeinen wurde betont, daß das Rätefyftem mit weitgehenden wirtschaftlichen Befugnissen beibehalten werden müsse. Daraut immer wieder hinzuweisen, sei notwendig, weil es von den Unab­hängigen und Kommunisten so hingestellt werde, als set unsere Partei gegen das Mätesystem überhaupt. Notwendig sei, daß unsere Bartei zu dieser Frage eine flare Stellung nehme. Das fönne nur durch einen Barteitag geschehen, der bald einberufen werden müsse. Dem in. Weimar tagenden Parteiausschuß foll tele­graphisch mitgeteilt werden, daß die Funktionärfonferenz die schleu nige Ginberufung eines Barteitages fordert.

Auf die Tagesordnung der nächsten Funktionärtonferenz foll ein Antrag gesetzt werden, der den Borwärts" verpflichtet, die Bolitif der Regierung nur someit zu unterstützen, als sie sozialistisch ist und Werbeinferate für Freiwilligenforps nicht mehr aufzu nehmen.

Zur Arbeiterratswahl.

Bur Durchführung der bevorstehenden Neuwahl des Arbeiter rates für Groß- Berlin ist aus den Mitgliedern des Bezirksvora ftandes und des Fraktionsvorstandes der S. P. D.- Arbeiterräte ein Wahlausschuß gebildet. worden, der heute, Montag nachmittag 5 Uhr, im Gaal 5 des ehemaligen Herrenhauses zusammentritt.

8 Treppen. Fernsprecher Morihplatz 864, 115 75, 9075. Die Auf­Die Adresse des Wahlausschusses ist Lindenstr. 3, II. of. fbellung der Kandidatenliste findet in einer Funktionärsibung flatt, über die Näheres noch mitgeteilt wird.

Borschläge für alle drei Sereise sind bis fpätestens Mittwoch­morgen an die Adresse des Wahlausschusses zu richten.

Der Bezirksvorstand. J. A.: Büdemann.

S. P. D. Soldaten- Räte. Heute nachmittag 4 Uhr im Speisesaal des Herrenhanses: rattionssitung. Fraktions- Borftand. Arnbt. Gemeindebeamte!

Hente Montag, abends 7 Uhr: Wichtige Bersammlung Stadt­

Gemeindevertreter von Groß- Berlin! hauses, Leipziger Str . 3, Bersammlung. Hente Montag, abends 7. Uhr, im Plenarjaale des Herrens Es wird ersucht, bestimmt und pünktlich zu erscheinen. J. A.: Nitter.

schwester, das rote Streuz am Wermel, steht in dem Lazarette bor bem Lager des jungen Soldaten, dem man ein Bein hat abnehmen müssen. Sie glaubt, er schlafe, aber der höllische Schmerz ver­gönnt ihm trop der Morphiumsprige teinen Augenblick der Ruhe. Er beschavört fie, ihm nicht allein zu laffen, mit dem Klang ihrer Stimme, dem leisen Drud der Finger auf die heiße Stirn ihm die Angst zu, lindern. In mütterlichem Mitgefühl beugt sie sich zu Die Billyne ist an der Arbeit, ben Krieg schonungslos zu fiqui brennenden Lidern den ersehnten Schlummer zu spenden. Doch ihm hernieder; die magnetische Kraft ihrer Hände scheint den bieren. Bon den Gräßlichkeiten der Schlachtfelder, auf denen Tau- das Ertvachen ist nur um so furchtbarer. Schreckliche Träume fende verbluten, führt das Drama Rudolf Leonhards in die furcht schüttelten den Armen. Grausend erzählt er, wie er sich in wilder halle , Eingang Klosterstraße. bare Schmerzenstoelt ber Lazette au ben verstümmelten Op- Flucht mit den abgehadten Stumpen seiner Beine laufen fah. Die fern, bie in der großen Ginsamkeit des Leibens dem Tobe oder Wut der Schmerzen, das Gefühl des völligen Alleinseins in der einem fäglichen Siechtum, bas oft schlimmer als der Tob ift, ent- Bein, bricht jede Selbstbeherrschung, jebe Rücksicht in thm nieder. gegenbarren. Ein Bild der furchtbar nahen Menschennot, bor uferlos ergießt sich seine Klage vor der Fremden, die in unermüd weldem all die Troftgründe, bie die Frommen aus dem, was fie lichem Erbarmen, jeder anderen Pflicht vergessend, bei ihm aushält. Gottes unerforschlichen Ratschluß nennen, und die die Menschheits­gläubigen aus dem großen Gedanken einer aufwärts schreitenden Entwidlung schöpfen, verftummen. 3ft jeder einzelne nicht eine gange Bell für sich, mit dem Bewußtsein eigener unermeßlicher Bebeutsamkeit und mit der eingeborenen Sehnsucht nach Garmonie und Glud? Kraft welchen Rechts tann man von einem Sinn" and Bwed" des Gangen sprechen, auf eine Weltvernunft vertrauen, bie in den dunklen Wegen der Geschichte waltet, wenn doch die Einzelwesen felber, die Träger alles Fühlens, alles Denkens, ste. beren Geift bas Dentgebilbe eines solchen Fortschritts schuf, so wehr­und schutzlos jeder Grausamkeit des Schicksals ausgeliefert sind? 3m Angesicht des Leibens, dem der noch Gesunde, der Strebende, ber fich an bie Gedanken flammert, bie ihn in seinem Streben Phüsen tönnen, so gern mit flüchtigem Blid vorbeischleicht, tauchen bie zurüdgebrängten Zweifelsfragen des Bessimismus aua ves borgenem Abgrund unvermeidlich immer wieder auf.

Symbolische Wendungen spielen hinein. Das Wort Golgatha wird laut und in einem Augenblid strahlt die Mitleidige wie im Blange beraüdter Berflärung. Indes, von einer inneren Entwid lungelinie, einer in bestimmter Richtung verlaufenden dramatisch feelischen Bewegung fäßt sich nichts verspüren. So fehlt dem Wert bie Straft bes Fortgangs und der Spannung, die den Zuschauer für die Qual des Anblids entschädigen könnte. Durch das Hineinziehen des Arztes, der den Jammernden auf die Festigkeit so vieler anderen verweist, die gleiches Leiden schweigend tragen, die Gegenüber ftellung seiner wenigstens scheinbaren Kälte und des strömenden Mitleids der Krankenschwester ist nur ein äußerer Schluß ge­wonnen, nicht einer, der, aus wirflicher Bewegung hervor, als ein Erlebnis dem Hörer an die Seele greifen fönnte.

brud.

Die schlicht geduldige und weiblich zarte Güte der Schwester fam in dem Spiel Selene Burgers rein und schön zum Aus­Mit padendem Naturalismus gab ihr Partner Julius, Um ein Hoffnungsloses Beid im Lebenstens gebrochener Ju- zalit die wechselnden Zustände und Erregungen des armen gend und um bas Mitleid, das sich daran entzündet, freift mit Amputierten wieber. Den fühl verständigen Arzt repräsentierte sähem Beharren das Zwiegespräch des Stides. Die Stranfen- 2 Fensfeldt. Conrad Schmidt .

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Reichenberger Hof, Reichenberger Str. 147. Berlin . 10. Abt. Morgen, Dienstag, abends 7 hr, Ent

16. Abt. Morgen, Dienstag, abends 7 Uhr, Aula Andreas plak 1. Vortrag des Gen. Brolat

abend im Herrenhaus, Leipziger Straße 3, Blenarjaal. Ge spricht 3. A 6. Morgen, Dienstag, abends 7, Uhr: Diskussione Genoffin Wally 3epler über Revolution, Bartei und Regierung. Alle Parteigenossen sind eingeladen. Legitimation: Mitglieds tarte.

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Charlottenburg . Die S. B. D.- Arbeiterräte treffen fich morgen, Dienstag, abends 8 Uhr, Knejebeditt. 2, bei Brill. Meinidendorf- Dit Seute 7 Uhr: Mitglieberbersammlung bel Sadau, Befibengftr. 124. Ueber Die politische Lage" spricht Genosse Emil Unger. Die Bezirksleitung. Berantwortlich für Politik. Artur Ridler, Charlottenburg , für den übrigen Zell bes lattes: Alfred Schols, Neuloün: für Anzeigen Theodor Glode, Berlin , Berlag: Borwärts- Verlag 6. m. b. S., Berlin . Drud. Bortoärts- Buchbruceret und Berlagsanstalt Paul Singer u Co. in Berlin , Sindenstraße 8.