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tr. 167 36. Jahrgang

Groß- Berlin

Schuh den Laubenkolonien!

Beilage des Vorwärts

Zum Aprilumzug.

+++ Der letzte Augenblick!

Heute in Zeichnungsschluß für die

Dienstag, 1. April 1919

Juftigbeamte! Seute, abends 6, Uhr, in der Stadthalle, Slofter. frake: Berjammlung fämtlicher Suitisbeamten Groß- Berlins, die auf dem Boben der S. 4. D. ftehen. De : Berbeausschus: Camin, Berlin , Gibinger Straße 44. Sniebad, Starlshorst, Sunter- Jörgstr. 34. Kriegshinterbliebene! Veriammlung morgen Mittwoch, abends 7 Uhr in der Aula am Marbeinefeplay. aber spricht über Striegs. hinterbliebene und ihre Zukunft".

Reidsbund der Kriegsbeschädigten, ehem. Kriegsteilnehmer uud Kriegshinterbliebenen, Ortsgruppe Neukölln. Heute Diens tag, abends pünktlich 7 Uhr, Berliner Kindl- Braueret, Hermannitr. 214/19, außerordentliche Mitglie berberiammlung. 1. Griag bablen zum Vorftand und zu den Stommiffionen 2. Bericht vom Gau leitertag. 3. Verschiedenes. Zutritt nur gegen Mitgliedstarle. Neuauj­nahmen am Saaleingang.

8iemba Berlin gab an, die Berliner Stelle habe bisher 27 Mil- Eine Spielflubstreife unternahm die Striminalpolizei in der lionen Mart zugesetzt. Meder von der Reichstelle noch Nacht zum Sonntag. Zehn Klubs gaben Veranlassung zur Fest bon der Berliner Stefle war irgendjemand erstellung aller anwesenden Bersonen. Betroffen wurden der Lier­fchienen, der eine Antwort hätte geben tönnen. gartentlub bon 1918" in der Stülerstraße und ein neuer Klub in Für die Kleinhändler schloß Verbandssekretär Neubaur sich dem einem Salon des Kaiserhofs. In Schöneberg wurden vier Klubs Ruf nach Beseitigung des Systems der Reichsstelle an. Nach läns einer genauen Kontrolle unterzogen, in der Barbaroffes, Stübben-, Eine öffentliche Laubentoloniftenbersammlung, gerer Diskussion wurde eine Resolution angenommen, die von Stantes und Geisbergstraße. In Charlottenburg ebenfalls vier, in einberufen vom Verband der Laubenkolonisten Berlins und Um- der Reichsregierung und Nationalversammlung forbert: fofot der Fasanen- und Augsburger Straße, und zwei am Kurfürsten gegend, erörterte gestern die Frage: Bas fordern wir Bau- tigen restlosen Sturg des Systems der Reichs damm. Der Klub in der Stubbenstraße war neu eröffnet worden. bentoloniften von dem heutigen Staat und den felle, aller ihrer Unterorganisationen und jeder kommunalen Er hatte toch gar teine Mitglieder, sondern nur Gäste in großer Kommunen? Gartenbirektor geffer betonte, daß Staat und und öffentliche Bewirtschaftung, sofortige Aufhebung aller Ausfuhr Zahl Bum Spiel war man noch gar nicht gekommen. Un einer Gemeinden bisher für die Laubenkolonien nicht das Geringfte getan bestimmungen für Gemüse und Obst innerhalb des Deutschen Reichs, anberen Stelle hatten die Unternehmer für ihre Spielavede eine haben.( Rufe: Jan Gegenteil!) Dem deutschen Bolf müffe end- ungehinderte Ginfuhr von ausländischem Obst, Gemüse und Süd- gange Billa gemietet. Sier traf man 350 Perfonen und 40 Ange­lich zum Bewußtsein kommen, daß der Garten ein Stüd Wohnung früchten, teine Duldung der Bildung von Chnditaten und Trusts, stellte. In den letzten Wochen wurden in der Schönhauser -, Gor­ift. Die von Lesser vorgetragenen, mit dem Verbandsvorstand aufs sofortige Einschaltung bes legitimen Großhan mann, Münzstraße usw. Tag für Tag 9-10 Berfonen wegen öffent gestellten Forderungen zielen darauf ab, dem kleingarten bels mit Gemüse. Obst usw. Die Maßregeln seien das einzige lichen Spielens verhaftet. über alles hat nichts gefruchtet. Es ist fein Ggißenzrecht aufichern. Alles städtische oder staat. Mittel, auf diesem Gebiet der Not des Wolfes zu steuern und die festgestellt, daß Händler und Spieler eiroa zu vier Fünftein Gr libe Land foll, soweit es nicht für öffentliche Zwede benutzt wird, Verhältnisse erträgli dzu machen. werbslose find, die vegelmäßig die Gewerbslofenunterjußung be und zu kleingärten fich eignet und benötigt wird, den Bewohnern ziehen! bes Ortes in erster Linie zu Kleingärten überlassen werden. Jede Stadi bat die Pflicht, soviel privates Land zu dem ihr hierfür zur Zu diesem Artikel unseres Blattes werden wir darauf aufmert Berfügung stehenden städtischen oder staatlichen Land hinzuzufam gemacht, daß zwar nach der Verordnung vom 14. Dezember pachten, daß die für die Einwohner nötige Kleingärtenzahl erreicht 1918 3mangsvollstreckung, also auf Ermission gegen ehemalige wird. Söchstpreise find festzusehen. Es ist gefeßlich strengstens zu Kriegsteilnehmer unzuläjiig ist, die Gerichtsvollziehe: auch ange unterfagen, Land zur gewerblichen Weiterver pachtung zu verpachten und zu pachten. Diese Tätigkeit ist als Getverbe völlig zu verbieten, die Städte und gemeinnüßigen Or ganisationen übernehmen sie. Das Generalpächtertum mit allen feinen Uebeln muß ausgerottet werden.( Rebhafte Zustimmung.) Alles in und bei der Stabt für Kleingärten in Betracht kommende Land soll durch ein Kleingartenbau­amt der Stadt aufgeteilt werden. Mit der Abgabe der Klein­gärten wird bei den Wermsten begannen( 3uftimmung) und von Steuerklasse zu Steuerklasse fortgeschritten. In denselben Steuer­flafen toerden Familien mit mehr als drei Kindern bevorzugt. Für die in der Stadt wohnenden Kleingärtner muß jebe mögliche Gr leichterung der Fahrverbindung gewährt werden. Auch Beamte wiesen find, fich. roegen der Unterbringung der zu Ermittierenden anüffen Gelegenheit haben, all ihre freie Zeit dem Reingarten zu mit der Polizei in Verbindung zu setzen, daß aber die Berliner widmen. Das ist nur in lich, wenn sie in Vor- und Nachbarorten Polizei diese Mitwirkung solange ablehnt, bis die Ermission wohnen dürfen. Die Steingarienarbeiten werden im Sommer Hauptsächlich morgens und abends. vor und nach der Berufsarbeit, vollzogen ist. Auch können die Bolftredungsgerichte in besonderen ausgeführt. Daver darf dem Kleingärtner und feiner Familie nie fallen anordnen, daß auch ohne vorherige Sicherstellung eines berboten werden, in der Laube zu wohnen, wenn sie den Unterkommens die Räumung zu vollziehen ist. Dieser Anordnung hygienischen Forderungen genügt. Aieingärten auf Stadt- und müffen die Gerichtsvollzieher nachtommen. Eie sind also für die Staatsand müssen möglichst für alle Zeiten erhalten bleiben. Sie ihnen aufgetragenen Maßnahmen nicht verantwortlich. Dagegen Kreistagsabgeordneten auf 69 burde ohne Erörterungan­find durch den Bebauungsplan als bauernde Weiheint uns eine schleunige Weisung an die Berliner Polizei nötig fandteile der tabtonfage au sichern. Gewerblicher nicht passiv mitzuhelfen, daß Leute obdachlos werden. Alkoholausschant auf Kleingarten and ist bei hoher Strafe unter­fant.( Beifall.) Bur Bearbeitung der Kleingärten ist Sonntags­arbeit gestattet. Für Ausbi' bung im Aleingarten muß mehr ge­forgt werben, am besten durch Schule und Fortbildungsschule. Ver­bandodirettor Steinmeg beleuchtete das inuine Berhältnis der Gemeinben zum Generalpächtertum. Zahlenmäßig tuies er nach, daß die Laubenkolonien sehr erheblich zur Rahrungs­mittelversorgung beitragen. Das habe man erst im Kriege fo redit au würdigen ge'erni. Auch den gesundheitlichen Ruben der Laubenfolonien fönne man nicht hoch genug veranschla gen. Rebatteur Ibrecht sprach über die Bedeutung der Zauben tolonien für das Siedlungswesen. Die Versammlung nahm eine Refolution an, in der bie oben mitgeteilten Forderungen zufammengefaßt find.

Sändlerklagen.

Gegen die Reichstelle für Gemüse und Obst wurde

Berliner Stadtanleihe von 1919 Alfo eilt zur Zeichnung!

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Arbeiterräte Groß- Berlins der S. P. D. Dienstag nachmittag 4 Uhr im ehemaligen Herrenhause, figungsfaat,& r attionsfizung:

1. Bortrag über Arbeitsgemeinschaften.

2. Bericht aus der Kommissionsßigung am Sonntag.

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In der 3. B. D. organisierte Angestellte des Wernerwerkes. Freitag Beriammlung in der Schleuse, Siemensbamm, abends 7%, Uz Sehr wichtige Angelegenheit. Erscheinen aller Kollegen Pflicht. Werbeausichuk.

Niederbarnimer Kreistag.

Der Niederbarnimer Streistag trat heute mittag 12 Uhr im reishause am Friedrich- Kart Urer unter dem Vorsiz des Landrats v. Bredow zu seiner Haushalte fizung aufammen. Die Vorlage über die Neuwahlen zum Streretage unter gestiegung der Zahl der genommen, ebenso die Vorlage über die Aufhebung der Raution pflicht der Kreisbeamten. Zu der Vorlage über die Neus regelung der Befoldun.en der Kreisbeamten und die Gewährung eines allgemeinen Gehaltszuschlags von 1200 m wurde befchlofen, die erhöhten Gehälter und die Zulage vom 1. Jannar 1919 ab zu Plenar- zahlen und der Vorlage augestimmt. Infolge der Ermäßigung der Biovinzialitener um 2 Broz, wurde die Kreisftener von 42 auf 40 Broz. berabgelegt; der Haushaltsplan auf 8 881 970 9. feitgefcit und angenommen Der Beteiligung des Streifee an der Erweite

3. Bericht von der Konferenz der Rüstungs- Arbeiterräte in Erfurt . rung der Reimdendorf- Siebenwalder Erienbabn durch Anicius an 4. Wahlen.

5. Berschiedenes.

Die Wachtmeister gegen Oberst Fröhlich. Eine Abordnung ber berufenen Vertreterſchaft der Schußleute, die im Minifterium des Znnern war, wird heute dem Bolizeipräsidenten Ernst ihre Wünsche und Beschwerden gegen den Kommandeur der Schußmannschaft darlegen. Bei diesen Verhandlungen wird Oberst Fröhlich zugegen ein, um sich zu den Vorwürfen zu äußern.

die WEB- Schnellbahn mit einem Stapital von 3 Millionen fowie dem Erwerb weiterer Gemeindetrantenhäuser in Remickendorf, Stüdersdorf, Dranienburg und Liebenwalde wurde zugestimmt..

Groß- Berliner Lebensmittel. Wilch. Ab heute auf C1 und O II" Sinderfarten je eine Büchle stondensmilch. Mittwoch, Donnerstag auf die Liter- Stranfenfarten nur Liter Volmilch.

Berlin . Bis Donnerstag in den Bezirlen der 95., 97 Bis 103. Brot tommiffion 125 Gramm stafe.

Lichterfelbe. Gegen März- Milchtartenmittelitüd BTI heute in ber Maittiube, Goethestage, von 9 bis 1 hr 125 Gr. Schokoladenpuiset, am 2. April gegen März- Milchfartenmittelitüde AI 100 St. Schokolade, am 3. April gegen März- Milchkartenmittelnüde A II 125 Gr. Schokola e. ub gezähltes Geld tit mitzubringen. Gegen März- Milch farienmittelstüde BI am 3. Apri in der Warftitube, Goethestraße, bon 9 bis 1 1hr 5 Bädchen ichfüipeisen, am 5. auf die März Much fartenmittelstüde I und 11 Bädchen Zwiebad( stels.

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geftern eine unbgebung beranfiattet mit einer Tagung deut. 200 Frauen und 300 Kinder aus Deutsch- Ostafrika find Montag iger Obst, Gemüse, kartoffel, Getreide nachmittag von Rotterdam tommend, auf dem Lehrter Bahnhof ein­auter und Großhändler, die der Kölner Verein nach getroffen. Außer General v. Lettow- Vorbed und Major Strauß Berlin einberufen hatte. In der Ginladung wurde sie als Ge- von der Schustruppe, Geheimrat Höpfner vom Reichsfolonialami richtstag über das System der Reichsfelte bezeichnet. Der und zahlreichen Vertretern dieser Behörden harrien etwa 1000 An­Vereinsvorsigende Gogoll- Köln richtete heftige Angriffe gegen gehörige und Freunde der so lange von der Heimat Abgeschnittenen die Reichsstelle, deren Quadsalberei ärgfte Preistreibereten der start verspäteten Ankunft. Die zurüdaelehrten grauen und und umfangreichen Warenverder verursacht habe. Er fornamentlich die Stinder faben trok der langen Reise frisch und träftig derte, daß die Reichsstelle nicht abgebaut, sondern schleunigst nejtürgi aus. Sie alle haben die Gefangenschaft recht gut überstanden. Die würde. Auch gegen die Kommunen wurden schwere Vorwürfe er- Internterten berichteten übereinstimmend, daß ihre Verpflegung Bankow . Ab Mittwoch 250 Gramm Morgentrant für Sugenblidhje( 31 hoben. Obftgroßhändler Gehrke- Berlin berichtete, die Gemüse- und Behandlung im ganzen gut war. Ein Teil ist zuzüdgeblieben, und 82). 11 h auf A- arten, auf B- Starten%, und auf C- Starten ftelle Berlin babe infolge Warenverderbe ungeheure Berlute um ihr Bejiptum wieder zu übernehmen. Die meisten haben ihre er;% Liter Stranfenfarten nur einen Tag um den anderen Boll­gehabt. An einer großen Sendung Mohrrüben, beren Wert ein- Farmen aufgegeben. Soweil es möglich war, wurden ben Zurüd. schließlich anspolfoften ufm. 974 000 m. betua feien 800 000 22. gefehrten jahon unterwegs warme Kleidungsstüde übergeben, um eingebügt worden. In einem anderen all habe man aus einem namentlich die an das raube norddeutsche Klima nicht gewöhnten Stahn mit 3630 Zentner Morrüben nur 907 Beniner gute heraus. Stinder vor Krankheiten zu behüten. Die Ankommenden wurden geholt, beren. Gribs durch die Untoften nahezu völlig aufgebraucht zunächst auf dem Bahnsteig gelebt und dann in Omnibusfen in wurde, jo baß gange 101,65 M. drüberblieben. Großhändler Quartiere gebracht.

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Bilal.

Bon Josef Luitpold.

Vielleicht nie mehr", flüsterte der Zirlhofer.

Peter Toca batte feine Schriften und das Schreibzeng aus dem Rucksack genommen und auf den kleinen Tisch gelegt. Nun hob er den Kopf mit den braunen Haaren.

n drei Tagen, Kinder, in drei Tagen sind wir wieder

Auf der Cima della croce batte man Beier Loca mit fechs unten im Bager." Mann zurückgelaffen.

Alle anderen waren in3 Bager abgezogen.

nur eine Frage von Tagen oder Stunden, wann der Feind Die Leute auf der Tima aber galten für verloren. Es war

den Gipfel sprengen würde.

Wenn fie in der Staverne ganz stille fagen, Beter Loca und die Seinen, so fonnten sie die italienische Bohrmaschine furren hören.

Sie schrafen auf und sahen einander bleid) an, als fie das, scharfe Kreischen aus dumpfer Tiefe zum erstenmal vernahmen. Reiner bradte ein Bort hervor. Sie preßten die Lippen zufammen und nickten nur stumm einander zu.

Das ist die Bohrmaschine?" fragte nach einer Weile Stala, Der Siebzehnjährige.

sa, mein lieber Stala", antwortete Starlinger, der Metall­arbeiter. Das ist fein Geigenkonzert, daß ist die leibhaftige Bohrmaschine."

Profanter, der Aufführet, fah, wie es un den Mund des Jungen zudte, Er suchte nach ein paar ermunternden Worten: it alles noch nicht verloren, Stala. Stedt eigentlich Trost drin in diefem Bohren und Surren."

Die anderen blidten ungläubig zu Profanter hint. " Kroft?" wiederholte Stala. Wie meinst Du das?". So lange fie bohren-"

Starlinger unterbrach den Saß mit einem grimmigen Ge­

Lämter:

Baha! das madit unser Feldprebiger aber gut. Sabal Du meinft, fo lange fie bohren, haben fie uns noch nicht zum Zeufel gefchickt! Meinst wohl das, he. Profanter?"

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a", erwiderte Profanter ehrlich und offen. Das wollte

id) fagen."

Da begannen die anderen noch ganz anders auf die Stimme des Berges zu horchen, nicht mehr fo furchtbar flang ihnen das unterirdische Dröhnen, ja es beruhigte fie und machte fie sicherer und gefaßter

Wann werden wir denn abgelöst, Loca?" fragie noch in der ersten Stunde Schleich, der alte Landstürmer.

Beter Tocas Stimme flang tarm und weďte Mut. Wenn nur die Bohrmaschine noch drei Tage surren Immer! Immer! jolange Krieg ist." wollte!" dachte fich Stala. Aber was fable ich, drei Tage?

Mittags schrie plöglich der Birlhofer auf. ,, Die Bohrmaschine!"

Was ist denn los? Was hat er?"/ Die Bohrmaschine steht!"

Alle durchzuckte es. Sie riefen wild durcheinander. ,, Nicht schreien!" sagte Peter Zoca streng. Stubig!" gebot er.

Unwillkürlich traten fie ganz nahe zueinander, fie rüdten zusammen, faßten sich bei den Händen, standen ge­drängt. einer dicht beim anderen, als hätte die Kovarne mit einem Male zu wenig Platz. Es wurde ihnen falt vor Furcht.

Nur Marlinger blieb seinem Gleichmut treu. ,, Du, Birlhofer!" jagte er leise und nachdenklich. Das ist eine unangenehme Soche. Saft doch deine Harmonika dem Offizier foch versprochen, wie? Mußt schonen, daß ihr awei ganz bleibt, du und die Harmonika, sonst schimpft am Ende der Koch noch."

Die anderen hörten nicht zu. Gie zitterten, sie fühlten ihre Serzen bis an die Reble schlagen.

Aber jetzt schrie der Zirlhofer zum anderen Male und das war freilich fein Schrei des Entfeßens mehr, sondern Flang gang wie ein Jubelruf:

Sie geht! Die Bohrmaschine geht wieder!" Mit einem Rud war sie in Gang gekommen. Von diesem Augenblid an liebten fie geradezu das Surren des Todes, den Ruf aus dem Stein. Für sie war das Tiden der Lebensuhr.

es

Der Birlhofer lächelte:

Bielleicht bekommt der Koch die Harmonika doch noch!" Er holte das, Instrument hervor, fette fidh nieder und hob es auf die Knie.

milch.

Buchholz. 1 Rilogr. Marmelade( 102-105),%, Bib. Bildbe( 89, 90)" Strante mit 3il dem Attest, alte Leute über 70 Jahre und Mütter von noch nicht einem Jahre alten Stindern je 4 Gier, Scheine im Amtshause. Reinickendorf . Ausgabe der Gewerbefohlen'arten April/ Juni im Verwaltunngsgebäube, Bimmer 28, von 8-3 Uhr binnen 10 Tagen.

Das Judenburger G'läut!" schaffte Starlinger an. Und der Zirlhofer begann zu spielen und zu fingen: Das Judenburger Glaut, das hört man gar meit

und wirst traurig gar wer'n, wannst es nimmer wirft hör'.

So, merkwürdig. es dem Beter selbst bortam: als am bend der elektrische Aufzug nicht nur die Menage, fondern auch noch Bost brachte, er griff doch gleich nach seinen Brief­schaften.

Die legten Grüße des Lebens! dachte er.

Die Zeitungen schob er beiseite, sie hatten für ihn feine Bedeutung mehr. Wer nicht mehr ans Morgen denken darf, was fümmern den die fleinen Nuancen des Heute? Aber hier ein Brief von Christina! Sie war Pflegerin geworden. Ich warte immer vor dem Zore, wenn die Autos vorfahren. Ich reiße die Türen auf und schaue als Erste auf die Bahren. Der Augenblic, der dich mir bringen würde, du mein lieber, lieber Beter, ich weiß es selber nicht, ob ich ihn ersehne oder vor ihm erzittere

Beter Loca horchte. Surrte noch die Bohrmaschine? Ja, fie mar am Werke. Was wird sie bringen? Tod oder Verstümmelung? Bart ab!" furrte es von unten her. art ab! Wart In einem andern Brief erkundigte sich der Berausgeber einer Beitfchrift nach ihm: Wo stecken Sie denn?-

ab1"

Beter Toca mußte lächeln. Er sah vom Briefbogen in die Kaverne hinein. Ja, wahrhaftig, wo steďte er denn? Er bezwang sich und las weiter:

-Warum schiden Sie uns nicht ein paar flotte Zeichnungen aus dem Felbe? Man fragt schon nach Beter Toca. Sie wissen, je sehr wir Sie schäzen." Ein paar flotte Zeichnungen? Bielleicht den Staliener, der drüben seit Monaten ver­weft am Drahtverhau hängt?

Oder ein Selbstbildnis? Beter Toca in voller Rüstung, erschöpft und feuchenb, abgemagert, mit den harten Gesichts­zügen des Menschen von. der Front, beim Aufstieg zur Cima mitten in Geröll und Eis?

( Forti. folgt.)