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für fich felbst hingeben kann. Die Diftatur einer Minderheit duktionssystem nach fozialistischen Grundsägen umzubauen, fo fann natürlich auch in der Lage sein, einen Staat in einheit bedeutet das eine Arbeit, die auf Jahre hinaus die aller licher, geschlossener Entwicklung zu halten. Das wissen wir besten und tüchtigsten und flügsten Röpfe der namentlich aus der Zeit des aufgeklärten Absolutismus. Arbeiterschaft voll in Anspruch nehmen wird. Diese Köpfe sind Dieser konnte die Riesenaufgabe leisten, weil ein einheitlicher in die Arbeiterräte zu entfenden, denn diese sind die Träger der Beamtenförper ihm zur Verfügung stand und weil in jener Sozialisierung wie der Demokratisierung des deutschen Wirt­Zeit primitiver wirtschaftlicher Entwicklung die Herrschaft schaftsförpers. durch den Büttel wohl möglich war. Seine große Gefahr für die Völker bestand aber darin, daß diese den Interessen der herrschenden Schicht willenlos für jeden Mißbrauch aus­geliefert waren. Der ungeheuer fomplizierte Organismus moderner Staaten und der modernen Wirtschaft kann dit tatorisch nicht mehr beherrscht werden. Am wenigsten fann er das durch Menschen, die bisher nie an große organi­jatorische Aufgaben gestellt waren, die unvermittelt von der Drehbank, vom Amboß oder aus dem Literatencafé kommen und außer dem guten Willen- und häufig auch, ohne ihn nichts für ihr Amt mitbringen.

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Die Demokratie erkennt jedem Menschen im Staate ohne Unterschied gleiche politische Rechte zu. Die Diktatur einer Minderheit verlegt diese Fechte, jie ist ein Verbrechen an der politischen Gerechtigkeit.

Diese Erkenntnis und das hohe Verantwortlichkeitsgefühl der sozialdemokratischen Arbeiterschaft waren die starken Trieb. fräfte dafür, daß dem deutschen Volke so rasch zu einer ge­ordneten Bolksvertretung und demokratisch gebildeten Re­gierung berholfen wurde. Alle Menschen im Staate find da­Burch zu gemeinsamem Wert am Staate herangezogen. Es Serrscht politische Freiheit und Gleichheit.

Freiheit und Gleichheit müssen aber auch auf wirt. chaftlichem Gebiete durchgefeßt werden. Bedrückende Abhängigkeit, Ausbeutung, Unfreiheit sind zu beseitigen. Der wirtschaftlich Schwache darf einen besonderen Schutz von der Allgemeinheit beanspruchen. Jeder Mensch soll fühlen, daß er nicht hinter seinen Nachbar zurückgesezt wird.

Die Befreiung der Arbeiterschaft aus den kapitalistischen Fesseln ist eine Forderung, die nicht von der Gesetzgebung allein geleistet werden kann. Wenn die Wünsche und Bedürf­iffe der Arbeiterschaft, die in jedem Produktionszweig und in jedem Landesteile verschieden sind, recht, erfüllt werden sollen, so ist es notwendig, die Arbeiterschaft bei dieser Neu­regelung selbst zur Mitentscheidung heranzuziehen.

Die Regierung ber Republit, die and ben allgemeinen Volkswahlen hervorgegangen ist und ihr Mandat vom gan­zen Volfe hat, konnte vor einer gewaltsam vorgehenden Minderheit nicht freiwillig abdanken. Sie war zur Abwehr gezwungen, und sie hat Abwehr geübt. Dabei kann fie Fehler begangen haben, deren die Freiheit" ihr soviele aufrechnen mag, wie sie will. Es liegt ja im Wesen des Hier liegt der Aufgabenkreis der Arbeiterräte. Sie Bürgerkriegs, daß er nie, weder auf der einen noch auf der müssen von der Gesetzgebung mit allen Befugnissen ausge- anderen Seite, von lauter Ravalieren mit tadellosen weißen stattet werden, um die große Arbeit leisten und alle Hemmun- Westen geführt werden kann. Die Frage aber ist, wo der gen überwinden zu können. Das Recht der Arbeit wird Ursprung solcher scheußlichen Erscheinungen zu suchen ist, durch gefeßmäßige Garantien dem Unrecht der Ausbeutung und darauf gibt es allerdings nur eine Antwort: Er liegt entgegengestellt werden. Nachdem wir politisch von der Vor- bei den Spartakusbündlern und den Unabhängi­herrschaft der Besigenden frei geworden sind, wollen wir auch gen, die sich mit den Entscheidungen des Volksganzen nicht von dem Druck der kapitalistischen Alleinherrschaft im Wirt- zufrieden geben, sondern gegen sie an die Gewalt appel­schaftsleben frei werden. Alle Arbeiter wünschen das, alle lieren. Arbeiter sind daran interessiert und allen Arbeitern muß Die Freiheit" hält den Vorwurf der bewußten Ar­darum das Mitwirkungsrecht in voller Demokratie gegeben beiterfeindschaft gegen unsere Genossen in der Regierung werden. Es ist eine Anmaßung und eine neue Willkürherr- aufrecht und sagt von ihnen, daß sie die Interessen des Prole­schaftsdrohung, wenn eine Gruppe radikaler Wortmacher sich tariats an die Bourgeoisie verkauft haben. Mit solchen als die allein wahren Arbeiter in die Welt hinausschreit. Ihre Verleumdungen fönnen nur minderwertige Gesellen arbei­Absichten haben mit den allgemeinen Interessen der Gesamt- ten, denen jedes Mittel recht ist. Wenn ein Teil der Ber­arbeiterschaft nichts gemein: Sie wollen die Diktatur des liner Arbeiterschaft an einer solchen Kampfesweise Gefallen Proletariats" aber nur des Proletariats, das an ihrem finden sollte, so wäre das ein trauriger Beweis dafür, daß Strange zieht. Sie bilden die Minderheit im Proletariat, quch er von der allgemeinen Demoralisation nicht unberührt und damit würde ihre Alleinherrschaft zur Diktaturüber geblieben ist. Unsere Genossen in der Regierung sind für­das Proletariat werden. wahr feine Götter und keine Heiligen, sondern Menschen, Die Arbeiterschaft ist in ihren wirtschaftlichen Interessen die irren und fehlen können, und die Kritik mag gegen ihre ein unteilbares Ganzes, und alle Arbeiter müssen in Fehler kämpfen. Ihren guten Glauben und festen Willen, boller demokratischer Gleichberechtigung ge- der Arbeiterschaft zu dienen, können aber nur Leute be­meinsam das Gemeinsame leisten. Für die angezeigten wirt. streiten, denen es um Wahrheit und Ehrlichkeit längst nicht fchaftlichen Aufgaben müssen die Arbeiter ohne Ausnahme mehr zu tun ist. Fort mit solchen vergiftenden Methoden gleichberechtigt herangezogen werden, wir für die allgemeinen, des Parteistreits! Volksaufgaben das ganze Bolt einzuspannen ist.

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Wenn man sich von dem Boden der Gerechtigkeit nicht macht den A.- und S- Räten" sondern: Für das Volk alles entfernen wiII, so darf die Forderung nicht lauten: Ale durch das ganze Volk! Für die Arbeiterschaft alles durch die gesamte Arbeiterschaft!

Die Schuld am Bürgerkrieg.

Nur keine Heuchelei!

Die Demokratisierung der Fabrik, die Be­eitigung der Betriebsautokratie sind Angelegenheiten, die Die Freiheit" beschäftigt sich heute mit der Kritik, die nicht das ganze Bolt, sondern in erster Linie die dabei un- wir gestern an dem Aufruf der Unabhängigen übten, ins­mittelbar Beteiligten angehen. Das gleiche gilt auch für die besondere mit dem Sat, daß die Unabhängigen alle Schuld Sozialversicherung und den Ausbau des Aran den traurigen Erscheinungen des Bürgerkrieges denen beitsrechtes zu. Es entspricht durchaus dem Prinzip aufbürdeten, die ihn nicht gewollt hätten, aber fein Wort einer wohlberstandenen Demokratie, wenn auf diesen reinen des Tadels fanden gegen diejenigen, die ihn gewollt, geplant Gebieten der Arbeit die daran Beteiligten die Neuordnung und herbeigeführt hätten. Dazu bemerkt die Freiheit": vornehmen. Die Demokratisierung der Produktion ist die Der Borwärts" unterstellt damit der revolutio­Aufgabe der Produzenten selbst. Die Gesetzgebung kann ledig- nären Arbeiterschaft, daß sie die Schuld an den wahn­fich den festen Mantel einer staatlichen Ordnung dazu liefern. sinnigen Mezeleien der Soldatesta trage. Er muß aber auf die Forderungen der Beteiligten auge­chnitten sein.

Sozialisierungsdebatte im Münchener

Landtag.

Bayern im Reich voran.

Jm Sozialisierungsausschuß des Landtages murden gegen bas Sozial fierungsprogramm des Leiters des Zentralwirtschaf.samtes Dr. Neurath berichiedentlich lebhafte Bedenten erhoben. Dr. Neuratb, der seine Vorschläge nadbridlich verteidigte, et flärt dabei, daß die Regierung bestrebt sein werde, mit dem Reich in der Sozialisierung zufammenzugeben, aber bis jetzt sei das Reich nicht ernstlich ge tillt au fozialisieren, und so müſſe man in Bayern mit dem Sozialismus weiter vordringen. Handels­minister Simon erklärte im Laufe der Debatte, er halte einen Konflikt mit Berlin , wenn Bayern über die Reichefozialisierung hinausgebe, für nicht gegeben. Tagen nach Berlin reisen, um mit den Reichsstellen in Handels­fragen in Fühlung zu treten.

Simon wird in den nächsten

Amtlich wird noch mitgeteilt: Ein einfades Gutachten der Sozialisierungsfommission über die Möglichkeit einer Soziali fierung der Hochseefiicherei wird von einigen Blättern tendenziös bereits als ein Beichluß der Regierung ausgegeben. Demceaenüber muß immer wieder festgestellt werben, daß die Sozialisierungskommission Lediglich eine wiffenfchaft­( iche Untersuchung 8tommiffion ist, die der Regierung Borichläge und Gutachten erstattet, während die Regierung allein tie materiellen Beichlüsse fagt. Ein folcher Beschluß der Regierung aber, die Hochfeefischerei zu verstaatlichen, liegt nicht bor.

Polonisierung des Verkehrs.

Bofen, 3. April. ( Eig. Drahtbericht des Bormaris) Der

Allerdings: wir unterstellen nicht, sondern wir. stellen fest, daß es niemals zur Bildung der Freiwilligentruppen Das damokratisch fich auswirkende Bolt muß zur Ver- gefommen wäre und daß nach dem 9. November fein Schuß sollfommnung seiner Freiheiten tatkräftig an die Beseitigung mehr abgefeuert worden wäre, wenn sich nicht ein Teil einer Ausbeutung durch die privatkapitalistischen Profitinter- der Arbeiterschaft hätte einreden lassen, nach der Begründung effen gehen. Der Sozialismus ist an die Stelle des der Volksherrschaft durch die Novemberrevolution sei noch Rapitalismus zu setzen. Das ist eine Forderung namentlich eine 3 moeite Revolution notwendig, um die Demokratie berer, die bisher für Sondervorteile weniger Bevorrechtigter wieder umzustoßen und eine Sowjetverfassung einzuführen. ausgeplündert wurden. Die wirtschaftliche Umstellung Deutsch - Von diesem Teil der Arbeiterschaft ist wiederum ein Teil lands das hat heute wohl jeder schon erkannt ist weit zu unsinnigen Taten geschritten, er hat Truppen gegen die chwieriger als die politische. Das Leben des ganzen Volkes Regierung aufgewiegelt, öffentliche Gebäude gewaltsam oberste polnische Volksrat gibt bekannt: Die Arbeiten zur Verkehrs. it auf Gedeih und Verderb mit seiner Wirtschaft verbunden. besett und gegen ihre rechtmäßigen Besitzer gewaltsam feftion zur Polonisierung der Eisenbahnstationen Alles zum Leben Notwendige fließt aus wirtschaftlicher Wirk- gehalten. Der Zweck des Ganzen war, die Regierung durch und Postan ft al fen sind jetzt beendet. In den nächsten Tagen jamkeit. Sie darf darum auf keinen Fall in ihrer Tätigkeit Gewalt zu stürzen und eine andere nach eigenem Geschmack wird die Wiedereinführung der polnischen Namen an Bostanstal erschüttert werden. Erschütterungen bedeuten verminderte durch Gewalt an ihre Stelle zu bringen. Kann die ten und Eisenbahnstationen auf den Linien nach Inowraziam, Broduktion; verminderte Produktion bedeutet Steigerung Freiheit" auch nur ein Wort dieser geschichtlichen Feststellung Schildberg, Stralfowo, Lissa, Bentschen , Kreuz, Sameidemühl sowie bestreiten? Und kann sie bestreiten, daß der zweimal miß- den Streden, Liffa- Stalmierzyce und Gnefen- Krotoschin erfolgen. Wenn den Arbeitern die Aufgabe gestellt wird, verant. glüdte Plan noch nicht aufgegeben ist, sondern von Beuten, Wegen Mangel an Farben tönnen die Arbeiten zur Aenderung vortlich für das Wohl des ganzen Boltes das heutige Pro. die fie genau fennt, noch immer eifrig weiter verfolgt wird. der Namensinschriften nur langfam fortschreiten.

Ser Not!

Schönheit auf Aktien.

Bon Hugo Hillig.

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die dem ehemaligen preußischen Thronfolger in diesem Weltkriege| eines wahrhaft modernen Unternehmungsgeistes, schaffen immer die Dede semes" Schüßengrabens versüßt haben, blieben unbe- neue Möglichkeiten, den Film zu breieren". In Serien wird die tannt. Aber sonst waren die Fürsten in der lebten Zeit nicht mehr Schönheit gepfundet Bis auf den letzten Nest wird sie aufgebraucht. von der sittlichen Anrüchigkeit, wie die Geschichte von ihren er fein Schnipfelchen des Abfalls, bein Augenblintern, tein Buden der lauchten Vorgängern meistens zu erzählen weiß, und demzufolge Najenflügel bleibt unverwertet. hatte sich ihr Konsum von Schönheiten auch eingeschränkt oder er blieb uns als ihren Zeitgenossen noch verborgen. Den Konsum der bürgerlichen Lebewelt an Schönheiten jedoch, der sich in Privat­wohnungen verlor, mag dagegen, entsprechend der allgemeinen zu nahme der Zahlkräftigkeit vor dem Kriege, noch groß genug oder auch größer denn je gewesen sein; aber das sind Privatsachen, die zu erörtern nicht allzu erbaulich ist.

Wie leicht oder wie schnell sich die Sozialisierung des Kino­wesens zu vollziehen vermöchte, läßt sich nicht sagen. Wenn der fieberhafte Betrieb des Kinotapitalismus aber durch eine ruhigere, würdigere Betriebsart, wie sie die Sozialisierung ohne Zweifel ge­währleisten fönnte, abgelöst würde, so wäre damit fein Schaden getan, selbst wenn die Schönheitsaktionäre sich an die Wasser Baby­

lons jeben müßten.

Augenmerkmale, die sich vererben.

Was die Schönheit ist, das weiß ich nicht, fonnte der alte naive Albrecht Dürer sagen. Aber schon zu feiner Zeit haben die Martha Schwerdtleinnaturen fehr gut gewußt, was heute eine unumstößliche Grfenntnis geworden ist: Schönheit ist eine gute Kapitalsanlage. Beniger bei dem, der dieser Schönheit zm Ausdruck verhilft, als vielmehr bei bem oder noch besser der, die sie selber haben. Auch nicht in dem Sinne, wie es Dürer meinte, daß sie innerlich boller Figur feien. Rein äußerlich muß die Schönheit fizen, grob äußer­Schönheit als wirkliche Kapitalsanlage, als Fundament einer lich, in einem schönen glatten Geficht, in einer schneidigen Figur vielleicht auch, aber die läßt sich ungefähr auch durch Aleider machen; fapitalistischen Unternehmung, als Geele eines Geschäfts von rasen­Ueber die Anwendung der Vererbungslehre in der Augenheil. die Hauptsache bleibt das schöne Gesicht. Das ist dann die Kapis der Prosperität ist dagegen im Zeitalter des Kinos zur Tatsache geworden. Man kann ruhig sagen, kein großer Dichter oder Maler, bunde hat A. Bogt in einer in Basel gehaltenen Antritt vorlesung talsanlage! zu früheren Zeiten nannte man das wohl anders. Vielleicht fein Staatsmann und Politiker, kein Gelehrter, kein Forscher oder eine Reihe von Mitteilungen gemacht. Bei der Farbe der Augen war ba bie Schönheit nur ein Glüd oder freilich ebenso oft ein Erfinder, ist zu solchem Ruhm gelangt als irgendein Ninostern. Kein besteht für die wissenschaftliche Beobachtung die Schwierigteit, daß Unglüd. Jene geheimnisvolle Wirkung, die von dem Auf- und Seerführer ist mehr mit seinem Bild in Herz und Hirn des Volkes fie ebenso wie die Farbe der Saare bei der Geburt häufig eine Abflang der Linien und Formen, dem Reig der Farbe, dem Sinnen- rehämmert worden als irgendwer vom Kino mit seiner äußeren andere ist, als in der Zeit des späteren Lebens. Die Begriffe an Lausch, ber von einem seelenvollen Auge, einem blühenden Munde, Erscheinung, auch keiner der verflossenen Monarchen zweiter Garni­erbung erworbener Eigenschaften wie der Kurafichtigkeit, die man einer unaussprechlich ebel geformten Naje, einer weißleuchtenden tur so weithin befannt in seiner Gestalt geworden als der oder die, geboren" und bererbt" decken sich also nicht. Vogt lehnt die Ver­Stirn, einem glänzenden weichen Haar ausgeht, hat auch schon den deren Bild, deren Name uns von jeder Anzeigenſeite aller Zei vielfach angenommen hat, ab; die Zahl vererbter normaler und Wildesten bezwungen ober besinnungslos in die dumpfeste Gier und tungen, von den Ankebezetteln an Säulen und Wänden, von den frankhafter Gigenschaften ist dagegen groß. Eine besondere Rolle Berstörungsfuht hineingetrieben. So wurde die Schönheit auf dem Außenschildern der Kinopaläfte entgegenstaret. Alle die Majestäten, spielt die Pigmentvererbung, die Farbe der Fris wie die Berteilung Angesicht des Menschen vor seinesgleichen bald zum Heiligtum und Bobeiten und Durchlauchten sind nun abgelöst worden von den Lieb des Pigments und fein Mangel im Augenhintergrunde. Bei Kin­um Glue des Gottesbildes, bald zum Fluch. Vestalinnen oder lingen des Publikums, die auf der flimmernden Leinwand täglich dern braunäugiger Eltern fand Dr. Candolle 98 Prog. blaue Augen. wer an ungezählten Orten und zu ungezählten Malen und vor Hundert Die Form der Brauen, der Lider, der Lidspaltenstellung, der Farbe Seren, Fürstinnen oder Spielzeug für graufame Gelüfte die Geschichte der menschlichen Schönheit schreiben wollte, tönnte tausenden von Mneschen in ieder ihrer Bewegungen beobachtet, be- und Länge der Wimpern, das Vorkommen doppelter Wimperreihen, feine Feder in Licht und müßte sie aber auch in Blut tauchen. wundert werden, an decen Wimpernzuden täglich wahrhaftig das Form, Lage und Größe des Augapfels sind vererbbar. Einen be Sinausgewirbelt sind die schönen Menschen worden auf die Höhen jonderen Wert ale Vererbungsmerkmal hat die Hornhautkrümmung hres Geschlechts, hinabgezerrt und gerireten sind sie worden. e vererbte franthafte Eigenschaften sind auch dem Laien erkenn bar die angeborenen Mizbildungen des Auges, wie fehlende Jris, Ben diesen zertretenen Wanderspielen der Natur wissen wir Persönlichtent!? Ja, die kommt wohl zuweilen auch mit vor. Bupillen- und Linsenberlagerung; auch die völlige und teilweise wenig und wenn es ein Scheiterhaufen oder eine Folterkammer war, wo der Fluch ihrer Schönheit sich erfüllte, dann tönnen wir aber meist sind das nicht die Kinostars. Die Kinostars brauchen zu Farbenblindheit ist ein vererbbarer angeborener Mangel, der sich auch mir zwischen den Zeilen der Chroniken lesen, daß hinter den meist nichts anderes als schön zu sein. Gine ausgeprägte Periön- jedoch nur bei den männlichen Nachkommen bemerkbar macht, wäh Degereien noch etwas anderes gesteckt haben muß als die bloße lichkeit ist felten so schön, als daß sie den Schönheitsansprüchen des rend die Töchter die Krankheit weiter vererben, ohne sie selbst zu vermeintliche Freveltat. Ueber die Glüdetinder der Schönheit Kinopublikums genügen fönnte. Häßliche Kinofchauspieler halten sich besigen. Aehnlich verhält es sich mit der angeborenen Nachtblind­oiffen wir mehr, und es sind Federn stumpf geschrieben worden nicht lange und die weltberühmte Asta konnte sich zuletzt auch nur heit. Ebenso sind die Altersveränderungen des Auges, der Greisen­über die Philippine Welser , die Pompadour, die Boitu, die Fan- durch ihren schlangenschlanten Uberkörper in der Gunst ihres bogen der Hornhaut, das frühe Auftreten des Altersstars, in hohem toche, die Ninon de l'Encles, die Baby Hamilton, die Lola Montes Bublikums halten. Sie mußte abtreten, als man ben Instinkt des Mage an die Vererbung gebunden. nd fo weiter, he find fogar Statiften der Weltgeschichte gewesen. Dinopublikums Har erkannt butte. Da fand man ein Chormädel, noch jung, aber von einem Gesicht, Sie fanden Verwendung für ihre Schönheit, wenn fie einen Ab­nehmer fanden, einen großen Schönheitsverbraucher, wie den wie es der angehenden Berlinerin eigentümlich ist. Ein Kinofach­Sonnenfönig, einen Seebären, dessen bartes Herz weich wurde vor mann mit einer feinen Witterung fah, fic, gewann sie zunächst für der Hamilton, wie den Nelson, einen Narren, den die gepolsterten eine Hosenrolle, aber das Gesicht übertrumpfte selbst diesen Effekt. Schönheiten der Montez bestachen, wie den Bartizipiendichter auf Und so gruppierte fich um das Mädel ein Konsortium, das in das bem bayrischen Königsthron. Wäre gerade diese eine Begegnung junge Unternehmen die junge Schönheit als Kristallisationstern nicht möglich gewefen, bie ben Ruhm jener Schönheiten in der Ge- ftellte. Ein Boftfartenmodell rür sükliche Anfichtspoftfarten ward fchichte figierte, mie bie Müde Jahrtausende überbauert, die fich entdeckt. Schon waren auch gleich die Geldleute gefunden, die fich an feinerzeit im flüssigen Bernsteinharz fing, so wären diese Schön- diefes Objekt wie die liege an den Honi rtropfen hängten. Eine Seiten den Weg allen Fleisches und namentlich des schönen gegangen feine Geschäftemache! Für die nächsten Jahre, solange die Schöns und wir wüßten nichts von ihnen. heit bei guter Fütterung sich noch zu entfalten verspricht, eine Gold. grube. Ganze Konzerne bauen sich um diesen einen Mittelpunkt auf, fufionen und was sonst noch möglich ist in diesen Gefilden

Diese Art der Verwertung der Schönheit in jenem großen Maß­Habe bat johon feit langem aufgehört; bie französischen Schönheiten,

babe Volk hängt. Vor schauenden, erwartenden, von Spannung techzenden Augen entwickeln diese Menschen in einem noch nie er­härteten Umfange ihre Persönlichkeit.

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Notizen.

Kunstausstellungen. Die Freie Segession au Berlin bereitet für den 15. Mai in ihrem Ausstellungshause am Kurfürstendamm eine Frühjahrsausstellung vor. Sie wird diesmal nicht nur Gemälde und Blastik, sondern auch Graphik und Zeich­Gine juryfreie Kunstausstellung wird von der nungen enthalten. Gruppe der ehemalig felbgrauen Künstler im wirtschaftlichen Verbande bildender Künstler Berlins vorbereitet. Städtische Musikpilege. Die Stadt Leipzig . deren städtisches Orchester die Leipziger Oper und die Gewandhaus­Konzerte verforgt plant die Gründung eines zweiten städtischen Orchesters, hauptsächlich für vollstümliche Bede.