offenen ehrlichen Pakt sür den beiderseitigen Nutzen und für wechselseitige, herzlicheBe Ziehungen werden. Bertragsteilnehmer werden gesucht, nicht Vertrags- gegner, die man mit der krassen Jnteressenbrille auf ihre schwachen Stellen absucht. Unsere Außenpolitik lvar lediglich nach Macht- und Gs- fchästsinteressen orientiert, die in der alten Welt Geltung hatten. Die Idee höherer Gerechtigkeit war ans diplomati - scheu Werkstätten verhannt. Soweit man von einer Idee in der Außenpolitik überhaupt sprechen konnte, lebte der C h a u- vinismus irr ihr, und ihr sittlicher Gehalt entsprach dem nianchesterlichen Kapitalismus . Die Engländer haben sie auf die für alle Nationen gültige Formel gebracht..Rixsit or•wronfr my country", Die Methode der alten Diplomatie war, auf streng geheimen Wegen zu wandeln. In ihr lebte das Prinzip der Konspiration, des Mißtrauens und der Hinter- hältigkeit; ihr geistiger Führer war— auch wenn es be- stritten wird— Macchiavelli . Die Notwendigkeit des Ueber- listens des Gegners bildete wohl Schläue und Raffinesse aus, aber sie war recht unfruchtbar und häufig sogar im innersten Kerne negativ. Dieser Schule entsprach auch das menschliche Materiad, das in ihr gebildet wurde. Für die deutsche Diplomatie hat ein großes Umlernen begonnen. Viele von den alten Diplomaten werden nicht innerlich frei und selbständig genug geblieben sein, uni sich in das Neue innig einfühlen zu können. Nicht wenige dieser Männer werden für die künfti- gen diplomatischen Bedürfnisie des Deutschen Reiches nicht mehr nützlich gemacht werden können. Unsere auswärtige Politik tvar gewiß außerordentlich unglücklich, sonst würde man nicht verstehen können, daß, trotz der allgemeinen politischen Mißstimmung gegen Deutsch » land, der Achtung vor dem deutschen Volke nicht nur in Eu- ropa, sondern auch in ferneren Ländern allenthalben unein- geschränkt Ausdruck. gegeben worden ist. Die besonderen Qualitäten des deutschen Volkes, sein Fleiß, seine Tüchtigkeit, sein ernster, aufs Praktische gerichteter Charakter verbürgen nns, daß eine sorgfältige und auf �as Prinzip der Gerechtig. keit eingestellte Auslandspolitik uns bald einen hohen Rang jp der Völkerfamilio erreichen lassen werden. Solsthewiftistbe Hoffnungen. Htlsinsfers, i. April.»Pratobo*«ah.„Severoofo ßaumuna" melden: Dir Sowjet» Rußland » und v»«arn» habe» dir vre» tiudnune» mit den Führern der linksraditaleu Ard.'itrrvarteie» in R u m n n i r n aufgenommen., „Sevcrnaja Kommuna" erwartet die baldige AnSbreitung de» AvlschtwiSmus von der Ukraine au» über G a l i z i e« und Ungarn nach Oesterreich und Bayern . Ja dem Industriegebiet von B r a h» b y s ch und in v t a» n i» l a u haben sich Arbeiter« und EoldatrnrSte ge- bildet. Tie Sowjettrupve« sind in der Krim einmarschiert und nähern sich R o ft o w. Dir Sowjetergienmg bietet alle» ans,»» de« mittlere« Bauernstand»um Anschlug on die L»mm««istenpartei z» ver. »«lassen. Tie Menschewiste« gegen eine bewaffnete Intervention in Ruftland. Etockholm, 4. April. Da» linkssoziaristische..FolkeSdagblad" gibt einen unter anderem von Abram»witsch, Martow , TrosanowSki' und Tscherewanin unterzeichneten Aufruf der Menschewiki wieder, in dem alle sozialistischen Parteien und GelverkschaftSverbünde aufgefordert werden, die Aaltation ge. geu ein bew a ffn e t e-Z Eingreifen und für eine BerftS n» d i g u n g zwischen den Verbündeten Europa » und L e n i« zu verdoppeln. Der Aufruf schließt:.. N i«d er mit der b«. waffncten I nt e rven t i o u l Hände weg vom revo« lutionären Rußland l"
Aufnahme öer öeutsch-ktalienischen tzanüelsbeziehungen. Lugano , 4. April. (Z. St.) I» italienischen HandrlSkreisen wird dir sofortige Auftzphme des Handelsverkehrs zwischen Italien und dcu Mittelmächten immer dringender' erhoben. Dir Mailändrr Handelskammer ist in diesem Sinne bei der italienische» Regierung »orstrlltg geworden und hat anßcrdem den Antrag gestellt die Kon- fiskation der BermSgeu der srindlichru Ausländer ia Italien wieder rückgängig zu machen._ Völlige Aufhebung üer 9!ockaöe. Genf , 4. April. iMeldung der„Tclegr.-Kompaqnie".) Nack einer Juformaticn de»„ktomms l.ibrs" bcabsichtigen die Regierungen der Alliierte», die völlige Aufhebung der Blockade über die feindlichen Länder mit Ausnahme Nngarus. Danach würde Deutschland nunmehr in die Lage versetzt werden, mit sämtlichen Staaten der Erde i« Verbindung wegen seiner Versorgung mit Rohstoffe»««d Lebensmittel» zu treten«__ Geplante Nilktärrevolte. Gegenmastregelu der Negierung. Verlin, 4. April. (W. T. B.) In mehreren Städten ist in der letzten Zeit der Bersnch gemacht worden, mili» tä-rische Formationen für eine im April vor- zunehmende Militärrevolte zum Zweck des Sturzes der Regierung, der Sprengung der Nationalversammlung und der Ausrufung der Räterepublik zu gewinncy. So fanden in Magde» bürg und Berlin Besprechungen statt, an denen neben Soldaten Mitglieder der Partei der unabhängigen Sozialdemokraten teilgenommen haben. In erster Linie sollten die Soldaten des Magdeburger 4. Armeekorps, dessen Zentralrat an den Erörterungen beteiligt war, und Formationen des LI. uud 16. Armeekorps an dem Unternehmen beteiligt sein. Die beiden letzten Armee- korpö hatte« früher ihre« Staudort in Lothringen . Die Re» gimenter demobilisierten in Orten, die im Bezirk des 4. Armeekorps liege«. Die Leute sind nicht immer gut unter- gebracht. Die Unteroffiziere sind wegen ihrer Zuknoft be- sorgt. Die vorhandene Unzufriedenheit wollten verbrecherische Drahtzieher ausnutze», indem sie den politisch und Wirtschaft. lich wenig erfahrenen Soldaten klar za machen suchte«. eS sei nur nötig, � die Regierung zu stürzen um ihnen eine angeuehme Zukunft z» garantieren. Da» hat bis zu einem gewissen Grade bei einer Anzahl Soldaten gewirkt, da ihnen der Erfolg als ganz sicher in Aussicht gestellt war. Nachdem in Magdeburg der Plan erörtert worden war, ist letzthin von den Verschwörern in Berli» bei Truppen» teilen der Versuch gemacht worden, sie zur Teilnahme an dem Handstreich zu gewinnen. Der Plau ist der Regierung in seineu Hauptteile» bekauut. Für alle Fälle hat der ReichSwehrmiuister als Oberkommandierender Berord» nungeu getroffen, durch die gewährleistet wird, daß jeder E» Hebungsversuch auf daö nachdrücklich st e unterdrückt werde» kau»._ . öle Lage im Ruhrrevier. 142 000 Streikende. Essen, 4. April. Die Lage im Riihnxvier ist gegen gestern nicht wesentlich verändert.. Die Zahl der Aus- ständigen belief sich bei der heutigen Frühschicht auf 142000 gegen 131 000•gestern. In Dortmund ist nach Meldungen der P. P. N. die Lage unverändert. Es ist alles ruhig. In Bottrop ist eine Verbesserung der Lage eingetreten, die Hälfte der Beleg- schatten ist bereits ivieder eingefahren.
Streik im Saarrevker. Saarbrücken , 4. April. Tie Bergarbeiter der Saar « gruben und der westfälzischrn Gruben sind den Ab« mäcdungen ihrer Organisanonsvertreter mit dem sranzösiieben Grubenkontrolleur nicht. gefolgt und haben am t. April die Arbeit cklcht aufgenommen. Dadurch sind die getroffenen Ve» einbarungen hinfällig._ Zentralrat gegen Landtag. Bayerische Räteherrschaft. München , 4. April. Ter Zcntralrat teilt mit: Laut Zeitungsnachrichten sollte am Dienstag, dem 8. April, der Landtag zusammentreten. Ter Zentratrat hat sofort euer- Sische Schritte unternommen, daß die Eiuberufung es Landtages rückgängig gemacht wurde. Der Zusammentritt u»t c r b l e i b t deshalb. Generalstreik in Augsburg . Für die Räterepublik. Augsburg , 4. April. Infolge de? in dar gestrigen Versamm- lang gefaßten Beschlusses traten heute dt« Arbeiter m Pen Be- trieben in den Ausstand. Die Straßenbahn ruht. Auch in den Zeitungsdruckereien wird nicht gearbeitet. Gegen liS Uhr bewegte sich ein gewaltiger Demonstrationszug durch die Stadt, in welchem rote Fahnen und Tafeln mit der Aufschrift: ,�>ock> die Räterepublik!" getragen Warden. Tie Demonstration verlief voll« kommen ruhig. Im Laufe des Vormittags erschien eine öffetriliche Bekanntmachung von der revolutionären Arbeiterpartei und dem A.- und S.-Rat Augsburg , in der mitgeteilt wird, daß die gestrige Versammlung sich mit der russischen und der ungarischen Sowjetrepublik und mit dem gleichgesinu» ten Proletariat solidarisch erklärt und den im General- streik befindlichen würitcmbcrgischcn Genossen ihre Sympathie aus« drückt. Uel>er diese Versammlungen wird noch folgendes berichtet: In einer vom hiesigen Arbeiter- und Soldatenrat einberufenen öffent- lichen Versammlung wurde beschlossen, an den Münchener Zentral- rat die Forderung zu stellen, die Räterepublik für Bayern auSzu- rufen und den Anschluß an die ungarische und russische Räte« vepblit zu vollziehen. Weiter wurde beschlossen, in AugSburg einen eintägige» Streik durchzuführen Spaetakistische Schützengräben . Heftiger Kampf bei Stuttgart . Stuttgart . 4. Aprill Amtlich.<3 Uhr 45 abends. Am 8. April abends Kampf gegen etwa 400 Spartakisten, die sich aus der B e r g» höh« zwischen Gaisburg und Wangen ' festgesetzt, dort Schützengräben ausgehoben und 8— 10 Maschinengewehre aufgestellt hatten; ihre SmHpuntte an den Hängen wurden mit A r t i l l e r i c- feuer belegt. Auf der Ulmer Straße Gaisburg-Wcmgen log starkes Feuer der Spartakisten, bei dem«inKindgetötetund ein zweite» Kind sowie ein Posten der SicherheitS-kompagnie schwer verwundet wurden. Ein Waffenlager in Wald» heim bei Wangen , in dem auch Maschinengeweh« waren, wurde. ausgehoben. 7 Uhr 3V abend» fielen Schüsse au» den Häuseern beim Wilhelmsbau gegen die dort aufgestellten SicherheitSkompognie- Posten. Bei dem sich hieraus entwickelnden Gewehr feuer wurden zwei Einwobner, die sich trotz wiederholter Warnungen auf du Straße unterhalten hatten, tödlich getroffen.> � Nach un» zugegangenen Mitteilungen wird im Lande außer in Stuttgart . Böblingen , Eßlingen und Nürtingen überall gearbeitet. Versuche der Spartakisten, in Ulm einen Generalstreik zu inszenieren, scheiterten. ' Bis jetzt sind 16 Tote, darunter L Angehörige der Regierung S« teruppen gemeldet. Verwundet sind 41 Personen. DaS außerordentliche Kriegsgericht hat gestern seine Tätigkeit aufgenommen uud in mehreren Fälle» schwere Strafen ausgesprochen.
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Die Diebin.' von Hermann Kienzl, Da» halbjährige Kind trägt sie auf dem A'm. Ein GerichtSdiener geht im Komdor vorüber an den Bänken, wo die Leute. Zeugen und.kleine" Angeklagte, wanen. bi» sie a»tg«ru<en weiden. Er ist bei gnädiger Laune, bleibt einen Augenblick stehen und grinst! Uff. d«t Wurm hat'ne schwere Sache jeschoben. jarooll!' Di« junge Frau antwortet nicht. Ein flüchtiger, zager Blick streikt den Mann. Au« verweinten Augen, die m einem lchmalen bleichen Gesicht flackern. Unwillkürlich preßt sie ihr«leine» fester fester an die Brust. .Elise Böhmer'' Die jnnge Frau taumelt zur Tür. beiriit den furckstvaren Raum, wo über ihr Schicksal emickueden worden wird. Dunkle Räte über« fließt sie. Sie. ehrlicher Leute Kwd, vor Gelichl!«ngetlogt wegen... Diebstahl»...1 Der Richter runzelt die Stirn:»Da» wollen Sie denn hier mit dem Kind V Sie zittert. Fürchtet, daß man ihr da« Kleine nehmen werde. Flüstert:.Verzeihung l... ES ist so schwach.». und wenn ich lange fort knn. muß es hungern..• Der Richter beginnt mti dem Verhör. Der Fall ist einfach. Elise Böhmer, eine» au» dem Krieg« vor kurzem heim- gekehrten Arbeiters Frau, hat die Jahr« her redlich. Brot ver» dient. Für sich und die Kinder. Fleißig bi» zur Erschöpfung ihr« Kraft... Aber jetzt hat sie gestohlen. In dem Hause de» reichen Bankier» war ff« ak««uShiltt beschäitigt. Nicht regelmäßig, ober wenn e« gerade die Treppe zu scheuern gab oder einen Botengang oder sonst eine Zufalls« arbeit. .JSr Mann ist wieder da,' sagt der Richter, ,ist er w seiner Fabrik?' Die Frau schweigt. ,Hm l... Er ist doch bei Ihne» zu Haus«! Do sprechen Sie doch ichon l' »Er... er hat sich verführen lassen.' ,WaS heißt da»?' .Im Januar... bei den Unruben.'..• .Ah!"— ruft der Richter—.Spartakist ! läßt Frau und Kinder hungern und geht aui Raub aus!' .Der Mann ist niivt ichuld'. sprich« sie leise, imd ihr, flehenden schönen Augen werden feucht,»die anvrren haben ihn gezwungen... denen ist n'chl» geschehen, ihn hat» getroffen.' .verwunde»?' »Nein..... verurteilt.' Der Richter schüttelt« den Kopf, er stellt den Sachberhakt fest. .Also.... Es ist Anzeige gegen Sie erstattet. Sie haben sich an den vorröten im Hause Ihrer Herrschaft vergriffen. Wir werden M« Zeugen hören.'— Zum GerichtSdiener s»Ist die Zeugin Frau Banlier Walz jetzt endlich gekommen 1' »Nein', meldet der Diener. ,Wa« haben Sie j» sagen?'« wendet sich der Richter an die Angeklagt«.
.Ich habe... ich habe'.'.. Eie bricht in Tiänen au«. .Jetzt spiechen Sie.' sagt nach einer Weile der Richter. »Rur ein Näpfchen Milch... in der ganz schlimme« Zeit.,. nur Milch habe ich mitgenommen.' »Nur Milch?' fragt der Richter ein wenig erstaunt, und fügte hinzu:.Dorr gab eS wobl piele gute Dinge, was?' .Ja.' stottert die Angeklagte. �.Aber ich... ich mußte die Milch haben, ich mußte.— Es lam keine Milch herein l-Und ich... ich baite lein Geld...' .Ja.' sagt der Richter,.und nahmen einfach die Milch, die anderen Leuten geborte! Homstlrmilchl Naja!... Aber Sie hatttn kein Recht die Milch ,u trinken.' »Nicht für mich I O nein I',■ »Wa» denn? Ich verstehe nicht.' S'e senkt den Kopf. »Dos Würmelchen da mußte hoben.... Ich Hab'« an der Brust. ES wurde iwön so schwach. Ick hatte nichts...' »Setzen Sie sich I'~ sagte der Richter und fast scheint e» ihm schwer zu sollen, den strengeren Ton»u wahren. Di, Zeuginnen, die Köchin und da» Hausmädchen, bestätigen. ES kei ouigzfallen, daß die Milch an manchen Togen nicht ausreichte. Aber da fei. sogen sie, zuerst die Köchin, da im das HauS-mädchen bei der Gnädigen m Verdacht geraten. Und die Gnädige sei sehr akkurat und dulde nichts Unrechtes. Man habe den Angestellte?. mir der Entlassung gedroht. Und da— und weil mau so etwa» nicht auf sich sitzen lassen, und weil man doch gewußt habe, welche Kotz« am Milchtopf genascht habe, und weil die Böhmer böswillig geleugnet habe,— nun, da habe man sie eben angezeigt. »Warum haben Sie geleugnet?' fragt der Richter die A». geklagte..- Kie spricht leise:.Weil ich mich geschämt habe...' Aber nun piepst ein leiser Kinderlaut, und zioei Händchen regen sich und tosten nach der Brust der Mutter. Die Frau blickt auf ihr Kind. Ihr blasses Gesicht rötet sich, sie schöpft Atem, und dann plötzlich spricht sie hell und fest: �Herr Richter, ich schäme mich gar nicht. Jetzt nicht mehr! Und wenn e» wieder so wäre— und mein.Würmelchen müßte vor Hunger vergehen.— die Milch— di« Milch würde ich mir wieder nehmen I' Der Richter murmelt etoaS, da» keiner versteht. Ter Staatsanwalt beantragt die Verurteilung nach dem Buch- stoben des Gesetzes. Der Richter verkündigt den Freispruch»im Namen de» De- setzeb'... de» Gesetzes ewiger Menschlichkeit.... Silöenöen Künstler und Leipziger Messe. Da? Meßamk für die Mustermesse in Leipzig hat eine wichtige neue Einrichtung getroffen: Eine Entwurfs- und Modcll-Messe, welche als Vermittlungsstelle für Künstler und Fabrikanten gedacht ist. Die Industrie strebt immer mehr danach sich zu veredeln/ sie ist immer mehr gezwungen Qualitätsarbeit zu leisten und insiflgcdeffcn ist sie auf die Mitarbeie der Künstler und siunstgewerbl-r angc- wiesen. Die Künstler aber finden in. den Jndstrien aller Geschäfts- zweige«ine lohnende Tätigkeit, wenn sie die Entwürfe und Modelle herstellen, nach den»« di« Warm fabriziert werde«. Der Rat der Stadt Leipzig hat die auSgedehute Diele de» Leipziger Alte» Rat-
Hause» zur Ausstellung der Künstlerentwürfe und Modelle berge» geben. Die Beteiligung steht allen Künstlern offen. Die Künstler» Vereinigungen hoben die Sache in die Hand genommen.» B- der Verband deutscher Illustratoren, dessen Leipziger Mitglieder die auswärtigen Kollegen wahrscheinlich vertreten werden, der Verein Berliner Künstler , der deutsche Werkbuad usw. Die Arbeiten müssen sich an die auf der Messe vertretenen In» dustricn anlehnen, also- z. B. für die Keramik, die Metallindustrie und die Schmuckindustrie zu brauchen sein,. Die Holzindustrie kann Entwürfe und Modelle für Schnitzereien, Intarsien. Drechsler- arbeiten, die Spielwarenindustrie solch« für Spielzeug, die GW». industrie solche für Gebrauchs- und Ziergläser und für Glasbilder gebrauchen. Sodann werden Entwürfe für Textilstoffe, Tapeten, Linoleum und' solche für Postkarten, Packungen, Bucheinbände usw. interessieren.>. Die Messe findet voch M. April bis S Mai statt, die Ennvürf« müssen bis zum 20. April an daß Meßamt für die Mustermessen in Leipzig , oder soweit die Künftker Mitglieder von Künstlervereitv- gungen sind, an di« Adresse der betreffenden Vereinigung. Leipzig , Alte» RaihauS. geschickt werden. Hoffentlich wird d>« Beteiligung der Künstler eine recht rege ftin sowohl im Interesse der Künstler. als auch' im Interesse der künstlerischen Veredlung unserer Industrie. _ Her«. W idmcr. Notizen. --Im Deutschen Opernhaus« ist die Uraufführung der Oper.Herb stsiurm'» von Franz Reumanu auf Mittwochs den v. April angesetzt. — M u l i t. Der zweit« Zuklu« populärer Konzerte der .Endeka' beginnt am Montag in der Singalademi«. Sonate iür Cello von Locataile und der Liederkreis »An die ferne Geliebte? von Beethoven . '— Theater. Im Lesstng-Theatcr ist die Erstaufführung von Anton Wildgans' Tragödie»Dies I r a e* lTqa des Zornes) auf Dienstag, 16. April, festgesetzt worden.— Im Walhalla- Theater findet am Soimtagnachmittag S Uhr eine Pollsvorstellung von Verdi» Oper»R i g o l e t i o' statt. Spielleitung Erich Ochs. — Kunst abend. Em Suppö- Avenv findet Sonntag S llbr im Z<« l l e r a a l C b a r l o»» e n b» r g statt. E» w rken mit: Ellriede Dorp. Mary Hagen, Gustav Werner , Edwin Heyer uud Dr. Leopold Sckmidt.' — Jüngste Frauendichtungen wird Ida Orlaff am 22. April im Meistcr-Saal zum Bortrag dringe«. — Drei Unter st oalSiekretäre im Kultu »- Ministerium. Zu den beiden parlamentarischen Unterstaat«» sekretären Proi. E Troetich lDem.) und Wildermann lZentrum»'ritt al» dritter fgellbäf»»tgbrender) Prot. Karl Heinrich Becker, bteher Perionolde, erneut für die Univerfitäteu. — Universitätsnachrichten. Prof. Alfred Weber in Heidelberg hat die Berufung«ach München Nachfolger Brcnlano» angenommen. — Da« deulfche'Staditheater in Pose», da» mit deutschem Gelde gebaut wurde, soll nur noch für polnisch« Auf« führungen benutzt werden. Da da» zweite Theater bereits poinüch ist. ist dr« starke und kulwrell führende deutsche Minorität in Pasc» in Zukunft ohne eigene» Theater.