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Nr. 177+36. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Reichs- Erwerbslosenkongreß.

Sonntag, 6. April 1919

damit eine erhöhung der Unterstützungsfähe verbunden in, and tann der Demobilmachungsansschuß im Einzelfalle eine befondere baß im übrigen in den einzelnen Orten die früheren oft. Ausnahme bewilligen, aber nur auf gemeinschaftlichen fake wieber in Kraft treten. Daß die Erwerbslofenunterstüßung, Antrag des Arbeitgebers und des Angemelten bezw. Arbeiter Das Referat von Herrfurth Berlin über die Ilge. die ja nur das tägliche und obmedies unzureichende Eristenzmini ausichuffes oder der Mehrheit der Arbeitnehmer. Jeder Arbeitgeber muß spätestens am 24. den Arbeitnehmern meine Lage der Erwerbslosen, aus dem wir im gestrigen mrum darstellt, mit sofortiger Birlung auch für bie Sonntage Abendblatt   den ersten Teil wiedergaben, erörterte im zweiten Teil gezahlt wird; dah unter entscheidender Mitarbeit des Reichs- Er eine Frist von 1-8 Wochen stellen, innerhalb deren jeder Arbeits die Mittel zur Abhilfe. Der Referent entwidelte den Blan werbslosenausschusses unverzüglich ein Reichsgefes für Er.nebmer nachzuweisen bat, daß er am 81. Juli 1914 schon seinen der Reichsorganisation für die Arbeitslosen. Die örtlichen werbslofenfütforge geschaffen wird; daß die Erwerbs Bobnitz in Groß- Berlin gebabt hat. Innerhalb weiterer zwei Arbeitslosentäte find in Ausschüssen für das Land, diese in einem Ausschuß für das ganze Reich zusammenzufassen. Zur Frage der Arbeitspflicht und des Arbeitsawanges führte Herr furth aus: Wir wollen in erster Linie Arbeit haben. Wer nicht arbeitet, foll auch nicht essen. Aber die Arbeitspflicht muß nicht nur für Arbeitslose, sondern für alle gelten. Sonst foll man uns nicht mit der Arbeitspflicht fommen. Die Beschrän. tung der Freizügigleit lehnen wir ab. Bit lehnen auch den Arbeitsswang ab, der die Sungerpeitsche gegen Ar­beitslose amvenden will. Die Unterbringung von Großstadtarbeitern auf dem Lande wire bielen Arbeitslosen erwünscht, wenn man Sort bessere Wohnungsverhältnisse schaffen wallte. Wir fordern Anerkennung der Arbeitslosenräte

Achtung Parteigenossen!

Bosen ist dann dem Arbeitgeber nachzuweisen, daß eine der Aus­nahmen zutrifft. Wird der Nachweis nicht geführt, so ist der Aus­wärtige mit gefeßlicher, aber mindestens zweiwöchiger Sündigungs­frift zu entlassen. Innerhalb der gleichen Frist von zwei Wochen tann der Antrag auf Bewilligung einer weiteren Ausnahme gestellt werden. Jezt schon solche Anträge zu stellen, ist zivedlos. Aus­wärtige, die biernach entiaffen werben, erhalten Freifahrschein, Um­augs- und Reisebeihilfen, sofern fie innerhalb von 7 Tagen nach Bon der Erwerbslosenfürsorge.

Ramm, daß der Generalftreit im März mit seinen fo fief beflagenswerten Begleiterscheinungen hinter uns liegt, verfacht man schon wieder ernent Stimmung für einen solchen am Tage des Zusammentritte des Rätetongresses, bem dem Ausscheiden abreisen. 8. April, zu machen. Die Agitation dafür wird so geheim betrieben, daß unr ein gewisser Teil der Arbeiterschaft davon unterrichtet ist. Dieser hofft, durch die Anwendung von Ge- nach dem Marstallgebäude, Breiteftr. 36, berlegt worden. Die Bureans der Zentrale sind von der Kaiser- Wilhelm- Straße walt und anderen Mitteln die Arbeiterschaft eruent in den Jedoch befinden sich z. B. die Abteilung für teilweise Erwerbslosen Streik treiben zu können. Wir erwarten von unseren Bartei- fürforge in der Heiligegeifftr. 7 und bie altulatur für die Ge­im Reich, in den Gfiedstaaten und in den Gemeinden. Das Reichsgenossen, daß sie solchen Versuchen mit ganzer Energie wertichaften in der Roienftr. 18. Die Gefäfts- und Bablstellen arbeitsamt soll ein Dezernat für die Arbeitslosenfürsorge ein­richten, in dem der Reichs- Eriverbslosenausschuß Siz und Stimme entgegentreten, denn nicht die Reaktion, sondern die find nach wie vor in 12 Schulgebäuden in Augenteilen des Stabt­hat. Billigt die Regierung uns das nicht zu, so bat fie die Maffe Arbeiterschaft ist es, die durch solche Streits am allerschwersten gebietes untergebracht. Ungeachtet der in der Fürsorge tätigen Ehrenbeamten bes der Arbeitslosen gegen fich und auch die Arbeiten ben werden betroffen wird. Nicht eine Besserung, sondern noch eine fich mit ihnen folidarisch erklären. Bei Minister Stoeth haben weitere Verschlechterung unserer ohnehin schon Frauendienstes, der Handwerks laminer, der Gewerkschaften und wir beantragt, die Unterstübungsfäße aus der Zeit vor dem 1. Mära fchlimmen Wirtschaftslage wird dadurch herbeigeführt. Wir zunächt weiterbetehen au laffen, die Unterstübungen auch für die ersuchen darum unsere Barteigenoffen, sich nur nach den Sonntage zu zahlen, die Arbeitslosenräte anzuerkennen und zur Weisungen, die von unserer Parteileitung herausgegeben Mitwirkung heranzuziehen, die Geschäftsfosten auf Gemeinden, werden, zu richten. Staaten und Reich zu übernehmen. Soeth bat Aufschub verlangt und Bescheib für später zugesagt, der noch aussteht. Lehnt man unfere Forderungen ab, so gibt es einen Rampf hart auf hart mit allen gesetzlichen Mitteln, der vielleicht ein Entschei. dungslampfifen Sapitalismus und Sozia. Iismus wird.( Sehr starker Beifall.)

Der Bezirksvorstand and die sozialdemokratischen Betriebsvertrauenslente von Groß- Berlin.

Nach der Mittagspause referierte Herrfurth über bie lofenausschüsse obne Aufschub von allen behördlichen Stellen politischen Maßnahmen zur Durchführung der als die berufenen Bertreter der Erwerbslosen anerkannt werden. wirtschaftlichen Forderungen. Bei Einrichtung von Der Kongres exwartet die Entscheidung der Regierung innerhalb Arbeitermehren, wie die bevorstehenden politischen Ereignisse fie 48 Stunden. nötig machen teeden, tönnten schon viele Arbeitslose untergebracht Heute werden die Beratungen fortgefeht. werden. Die Epajalisierung der Betriebe werde neue Arbeitsmög­lichkeiten badut baffen, daß die Arbeiter die Kontrolle ausüben. Die Silfe für die Arbeitslojen hinge davon ab, daß die Macht der Herrschenben, die in den Freiwilligenverbänden berantert sei, ge brochen wird. Arbetter, bie in diefe Berbände eintreten, feien durch Bekhte im ganzen Reich als Verräter zu brandmarken Man folle Gefäfte mit Berbeplalaten boylotteren und Zeitungen mit Werbeanzeigen abbestellen. Man müsse

bie Machtmittel bis zum lesten außungen

und nor leiner Confequenz auridsdyreden,

il pell erörterte die allgemeinen politi. [ chen Magnahmen Umwandlung der kapitalistischen Gesell­fchaft in eine fogialiisde lönne das erreichen. Eogialifie rung fei das einnige Mittel, ben Arbeitslosen zu helfen. Werbe die Arbeiterlap in ihren Bestrebungen gehindert, so sei Notwehr nicht nur er acht, sondern eine Pflicht.

Während Diwells Referat lief aus Fran? furt a. M. die Medang ein, daß neue Unruben entstanden seien, bon den Arbeits­Lofer demonstriert merbe und die heiße Garde bon Nauheim ber in Frankfurt   theen Ginzug gehalten habe.( Bfuil- Stufe.) Nachbar tele ein Redner mit in Berlin   werde beabsichtigt, alle mit glieder der Kommunistischen Partei in Sicherheitshaft zu nehmen, por allem die Arbeiterräte ber Rommuniften und auch der Unab­hängigen.( Bewegung.) Beschloffen wurde, durch ein nach Weimar  zu sendendes Telegramm an die Regierung fich mit der Frankfurter  Mrbeiterfchaft fellbarisch zu erklären und Zurüdziehung der weißen Garde" zu fordern, font werde man an die ganze deutsche Arbeiter fchaft zum Generalstreif appellieren.

In der Diskussion sprachen alle Rebner im Sme ber Referenten. Unter anderem wurde immer wieder betont, baß die Ermerbalofenunterstübungi unzulänglich sei. Hebereinstimmung bestand darüber, daß bie Arbeitslosigkeit nur mit lebernahme der Produktionsmittel auf die Gesellschaft durchgreifend bekämpft wer den tann.

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Groß- Berlin

Bürgerlicher Unverstand.

In ber Bereinigung ber Bezir! ssreber Berlins   sprach Stadtrat Genoffe Saffenbach über Einrichtung von Gezirisiommissionen zur Rachprüfung in der Erwerblofen­Bürsorge- Unterstügung. Da leider eme übergroße Zahl von Fällen vorbanden ist, in denen eine Berechtigung zum Bezuge der Unter­fügung zweifelhaft erscheint, follen burch Bezirtstommiffionen der artige Fälle nachgeprüft werden. Stadtrat Saffenbach exiuchte die Bezirtsvorsteher die Bildung solcher Kommissionen in die Hand zu nehmen.

sonstiger Organisationen, fowie desenigen erfonals, weiches bie wegung gesetzt haben, find ungefär 2200 Bejolbete Beamte und großen Firmen zur Durchführung der Untertigungsaktion in Be gifsträfte in der Erwerbslofenfieforge tätig. Allein die leber­pachungsabteilung arbeitet mit 400 Belolbeten Prüfern. Es tann daber von einem Berfonenmangel nicht gesprochen werden. Wenn die Erledigung eines Antrages längere Zeit auf fich hat warten lafen, so meift darum, weil bei den verschiedenen Betrugs­manobern eine möglichst genane, zeitraubende Nachsprüfung statt. finden muß. Es liegt dies in Juterene after, da die afwendung für die Erwerbslosenfürsorge bis Ende Märg bereits die Gumme von über 76 Millionen Mart erreicht hat.

Borversammlungen zum A.- Räte- Rurfus der Freien Hochschulgemeinde.

Bir ble rbeiterräte, Betriebsräte, unt tionäre der demischen Branche am 10. b, s. in der Hula Rochstr. 18, abends 7 Uhr.

Für die Branche Großmaschinenban(@ lettro­tenit usw.) am 11. d. Mis. ebenda, 7 Uhr.

Für die Elektrizität erzeugende Branche am 30. d. ts. im Beriaminlungsraum des Bollzugbrates, Jn ben Seiten 23, abends 7 1hr.

Bollzugsrat.

J: Ernst Danmig.

Frete Godhichulgemeinde. 3. A. Bitez chwah,

Sur Frage eines Aerzteftreils bei einem Generalßtreit fülhet inc ber Berliner Herzte- Correspondenz Dr. D. Meyer entgegen dem Mahnruf der sozialistischen   Bergte ans: Der sozialdemokratische Aerzteberein übersieht, daß fich die Merate in einer ganz anderen Lage als im Weltkrieg befinden. Sie tönnen nicht Die Aussprache zeigte leiber, daß ein großer Teil ber Ber  - neutral sein, da sie birelt angegriffen sind. Durh fammlungsteilnehmer von den tatsächlichen Berhältnissen und der den Ausfall der Bahnen werden sie, bon allem anderen Wöglichkeit für den Arbeitstofen, Arbeit zu finden oder bermittelt abgesehen. berhindert, ihre Patienten au besuchen, tbreu zu bekommen, gar teine Kenntnis haben. Arbeitslose und arbeits. Dienst anzutreten, Der Ausfall von Walfer   und Kraft fbeue wurden in einen Zopf geworfen. Daß man in diefer Berchneidet ihnen das Licht in den Sprechstunden, das bee fammlung außer anderen Uebertreibungen der Bebauptung eines 28 a fier für Dperationen, das Gas für Unterfuchungen ab, ite Bezirksvorstehers, wer arbeiten will, auch solche findet", Dienstboten werden ihnen revolitért, so daß fie felbft den Haushalt starten Beifall zollte, beteist bei aller achtung vor der rein ehren- berieben fönnen, ba ja auch die Gastwirtidaften streifen, und amiben Tätigkeit der Bezirtsvorsteher eine bedauerliche soziale schließlich beichneidet der Streit ihnen die Möglichkeiten bez Er­Verändnislosigkeit. Ein Teil der Versammlungsteilnehmer machte nährung.... Durch einen folhet Streit wird pergbe bas bebrost, aus ihrer Abneigung gegen die Bildung der Kommiffionen durch dem unsere Bebensarbeit gifs Gefundheit und Bohl­die Bezirksvorsteher lein Hebl. Durch Abstimmung brachte die ffahrt des Boltes." Vereinigung gegen eine starte Minder beit schließlich ihr Einver Datan ist soviel unzweifelhaft riätig, baß ein Berkeurs, ständnis bahin zum Ausdrud, die Bildung der Stommiffionen vor- affer-, Gas- und Gleltrostreit von selbst den größten Teil der zunehmen. Lärztlichen Bersorgung mechanisch faillegt.

Der Behnerausschuß der Magifipatshiffstrafte Berichtigt zu der Die Entlassung Auswärtiger. Rotiz in Nr. 178: 68 hanbett h nicht um eine Versammlung Angenommen wurde eine dem Reichspräsidenten  , dem Demobil abgeholt werden. Zusendung in Freifuvert. Wo die Groß- Berliner Silfskräfte einer einzigen Dienststelle, der Erwerbslosenfürsorge. Abape dieser Verordnung fönnen im Rathause, Bimmer 40, aller Magistratshilfeträfte, fondern um die Versammlung der machungsamt, dem Reichswirtschaftsamt und dem Reichsarbeits- Lebensmittelfarten gelten, find Auswärtige au entlaffen, das find nicht die Berfon des Borgenden des Rebnerausschuß fand er­amt fofort telegraphisch zu überfenbenbe Erflärung. alle Arbeitnehmer, die am 31. Juli 1914 in Groß- Berlin weder bitterte Gegnerfchaft, fondern diefe Gegnerfchaft bezog sich auf die gewohnt noch ständig gearbeitet haben. Die zablreichen Ausnahmen angeblich mangelnden Erfolge des Behnerausschuß. Die Wahl Sie forbert, daß bezüglich der Erwerbslosenunterfügung werden noch befannt gegeben werden. Wenn abgesehen von diesen der dreigliedrigen Stomme on entsprach dem fon am Anfang der die Verordnung vom 1. April nur insoweit Anwendung findet, als| Ausnahmen die Entlaffung eine unbillige Härte bedeuten würde, Bersammlung gemachten Borislag burch den Vorsitzenden Dörting.

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Bilal.

Bon Josef Luitpolb

So war Peter Toca auf das Lawinenfeld der Costafanta gekommen und wurde Beuge einer schauerlichen, aber auch mitleidvollen Nacht.

der Brüderlichkeit gefommen. Hüben wie drüben hatte das Herz des Matthias Gstrein gefiegt, das große Gefühl, daß es Brüder waren, lauter Brüder, die unter dem Schnee lagen. Lote und Berlegte wurden geborgen und mußten über is und Schnee, durch Nebel und Nacht eine halbe Stunde weit zu der Babestation getragen werden.

Matthias Gstrein stieß plötzlich einen Schei ans. batte seinen Bruder gefunden.

Eine ungeheure Lavine war über die Stellungen der Coſtajanta in alles mit sich reißendem Lauf hinunterge- half stürzt. Ganze Baraden lagen verschüttet. Ganze Batterien waren verfchwunden. Drahtfeilbahnen wie Kinderspielzeug zerbrochen und ins Dunkel geschleudert.

Rompagnien lagen bergraben. Der weiße Tod hatte

triumphiert.

Sofort wurde mit den Bergungsarbeiten begonnen. Zwei einfache Bländler hatten für das Rettungswert eine Bechy facel in Brand gesteelt und gingen mit ihr auf die graufige Suche nach den Toten. Der die Fadel trug, hatte einen Bruder unterm Schnee,

Die Fadel fort!" fchrie ein Offisier, als er zu feinem Schreden das schwarzqualmende Feuer über dem Eisfeld fah. Sel Sind denn die Serle berrüdt? Der Italiener sieht doch alles! In ein paar Augenbliden werden auch wir noch be­schoffen. Weg mit der Fackel!"

Eine Ordonnanz mußte den zwei Blänklern nacheilen und den Befehl des Difiziers überbringen.

Schon gut!" sagte der Gstrein Matthias. Aber frag ihn erit, ob er auch einen Bruder unter dem Schnee liegen hat." Und die Fadel loderte weiter. Zwei Minuten. Fünf Minuten. Die Italiener schoffen nicht. Eine Biertelstunde. Die Italiener schoffen nicht.

Eine zweite Fadel brannte grell auf. Die Italiener schossen nicht.

Nach zvansig Minuten kam der Befehl, alle Silfskräfte zum großen Bergungswert mit Fadeln auszustatten.

Er

er ihm, den Bruder ins Sichere zu tragen. Peter Toca hatte ihm beim Schaufeln geholfen. Jegt Gerettet!" stellte der Oberarzt droben feft.

Ein ganzes Leben habe ich ausgeruht. In diefer Nacht hat meine Arbeit begonnen. Ich bin Bilal. Ich werde die Toten ins Leben rufen!"

Beter Toca tauchte winder ins Dunkel der Shimbe und entschmand den Biden des ates. Er schlich sich zu den Toten und überzählte fie. Es maren vierhundertzweiund­zwanzig. Er stellte sich zu ihnen und flüsterte schnell und überſtürzt:

Sagt es einander leise weiter: Bilal ist erschienen! Ber­ratet es noch nicht; habt Bertrouen au mir! Sch rufe ench zur beften Stunde. Bald, bal! Die Losung beit: Die Peter Toca fab fich im Dunkel um. Er tappte mit den Toten!" Wenn ihr fie hört, so erhebt each at Wieder­Sänden und stieß an einen weichen Haufen. Er taftete fich feben! Nur Geduldi näher an den Kleiderberg. Alte Monturen? Ein Fadelträger serprokte Gefichter vor fich, umgedrehte Gebeine, zerquetschte, Schritt vorbei. Da jah Toca für einen Augenblid bleiche, blutige Sände. Ein Verg von Toten ragte vor ihm Lote über Tote geschichtet, forgiam übereinander gelegt, quer über quer, wie Solaldheite lauter Bawinenerftite.

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Da faßte ihn ein jäher Enifchluß. Er eilte zurüd zum fadelumzudten Eisfeld   und schleppte die ganze Nacht hin­durch Tote um Tote zur Babestation hinauf.

,, Den Mann notieren!" sagte der Oberarzt, als Beter Toca das fechte oder fiebente Mal mit einem Toten hinauf­gefeucht fan. Er übertraf die besten Sanitätssoldaten an Pflichtgefühl und Eifer, an Ausdauer und Beständigkeit. le heißt du, Einjähriger?" fragte ihn der Oberarzt gegen drei Uhr morgens. Bilal!"

" Ich will mir den Namen merfen. Du machst deine Sache brav."

Das ist noch nichts. Meine Arbeit steht noch vor mir." Gs war feine Zeit für Gespräche. Der Oberarzt war allein und hatte vollauf zu tun.

Die ganze Nacht war so von hundert juchenden, zittern­den, rettenden Lichtern im Anblid des Feindes erhellt. Aber fein Sauß fiel. Der Feind ehrte durch wahrhaft die adeliges Dulden und Schweigen dieses furchtbare Schauspiel, diese erschütternden Stunden der Menschenliebe zwischen den Fronten.

In biefer Nacht war über Freund und Feind der Gauch

Aber die Antwort des Einjährigen machte ihn stubig. Was willst du denn noch helfen?"

Da trat Toca ganz nahe an den Arzt heran, hielt ihm linke Hand ans Ohr und flüsterte:

wärmt, trant zwei Toffen   Tee, Pedre ein Stild Brot zu fich Er hatte sich in der Labestelle wo ein wenig durch­und wanderte liber die Serpentinenstraße dem Lale zu.

Sanitätsantos rollten an ihm vorüber. Jeichtverlette retteten von der Costajenta. Schritten neben ihm ber. Man hielt auch ihn für einen Ge­

Gin leuchtender intermorgen Spannte fich über die Erde. Der Samee gliserte boll bligenber Diamanton.

Zoca fam in ein Dorf. Bor einer armieligen Sitte  febrte eine alte, schöne, bodgebaute Frau den Schnee von der Zir fort. Sie lab den müden Golbaten mit den verhärmten Bligen und hielt im Rehren   ein.

Peter Lora blieb. fheben und lächelte gequält. Was siehst du mich so eigen an? Schaut denn nicht ein Soldat wie der andere que?

Da lehnte Judith Ghedina, die alte Bäuerin, den Besen an die brüchige Haustand, öffnete die eine live welt und lud den Frembling ins Haus:

Tretet ein, wenn es Guch beliebt. Set up mir zur Morgensuppe. Und wenn be to feld, wie hy so ne var­telle, dann erzähl' id's vielleicht noch, warum ich euch jetzt fo elgen anfebe."

Beter Zoca schüttelte den Schnee von den haben, badte stampfend die Eistrusten von den Goblen und hat is ben " Ja, glaubst du, die Toten sind einfach tot? Immer Hausflur. Er griff im dunklen Gong nach bon Sanden   ber nur tot, tot? Fran, beugte sich nieder und fügte te

Der Arst fab thm prüfend ins Gesicht.

Du bist überreiat!" warnte er. Stube dich aus."

Ind bald faben die belben in der getäffton tube and Löffelten die heiße Suppe. Worti. folgt.)