möglich noch an demselben Tage erfolgen sollte. Da erft richterlichen Untersuchung abwarten. Ich weiß mur, daß die heute morgen Stzung ist. wollen die Herren heute die Sache als preußische Regierung den Belagerungszustand sofort erste im Senat verhandeln. Der Senatspräsident hat in der wieder aufheben wird, wenn nur wieder einigerRücksprache mit uns auf rechtliche Bedenken hingewiesen und u. a. maßen Ruhe eingetreten ist. Auf die Münchener Regies erklärt, die Sache wäre ganz einfach, wenn die Nationalversamm rung hat die Reichsregierung gegenwärtig gar feinen Ginfluß, so daß ich mir von einem Herantreten an sie mit dem Ersuchen um Aufhebung des Belagerungszustandes keinen Erfolg verspreche.
Tung
nur die Hoffnung übrig, daß die Arbeiter der andern Länder es berstehen werden, friedlich ihren Willen durchzusehen, friedlich denn nichts liegt uns ferner als der Gedanke, das Unglück eines blutigen Bürgerkriegs in andere Länder hineintragen zu wollen. Wir demonstrieren am ersten Mai nicht nur für den äußern, ein ganz kurzes Gesetzchen sondern auch für den innern Frieden. Die Erde hat genug des Bluts getrunken, und es ist Zeit, an das Werk des Aufbaus machen würde, daß der Rätefongreß eine Körperschaft sei, deren zu gehen. Die Maifeier von 1919 würde in Deutschland die Mitglieder auch ein Recht auf Immunität befäßen. Nach den Darlegungen des Senatspräsidenten dürfen wir annehmen, edelste Weihe finden, wenn die Arbeiter an diesem Tage auch daß die heutige Entscheidung eine ablehnende sein wird. Die gegeneinander erhobenen Waffen senten wollten. Abg. Dr. Rosenfeld schlägt vor, einen Antrag an die National93ir wollen am ersten Mai demonstrieren für den Weltfrieden verjamminug zum Erlaß eines Gesezes zu stellen. und für den Sozialismus, und nicht gegen eine bestimmte Cohen- Reuß ( Zentralrat) ist der Meinung, daß die Mitglieder iosialistische Richtung. Der erste Mai soll das ganze deutsche des Kongresses im mun sein sollen. Da aber die Tagung des Brofetariat zu einer gemeinsamen, friedlichen Willenskund- Kongrejjes voraussichtlich morgen zu Ende ghen würde gebung vereinigen. Gestattet es die Stärke der vorhandenen( Ruge: Uebermorgen!) So würde doch bis dahin ei nGesez in Gegensäße nicht, daß sich alle Richtungen zu einer gemeinsamen der Nationalversammlung nichtfertig werden. Deshalb würde die Aufgabe des neuen Bentralrates darin bestehen, Jeier vereinigen, so möge fich jede für sich sammeln, jedoch in einen solchen Vorschlag der Nationalversammlung für fünftige der festen Absicht, die andere ruhig ihren eigenen Weg gehen zu Rätefongresse zu machen. lassen. Kein Mißton soll diesen Tag stören, feine Gewalt foll ihn schänden!
Auf dem Rätekongreß überhäuft man sich mit gegenseitigen| Beschuldigungen im Streit darüber, wer daran Schuld trägt, dag wir noch immer nicht in das Reich der reinen Freiheit eintreten konnten, daß noch immer Gewalt gegen Gewalt steht. Wir möchten in diesem Zusammenhang auf solchen Streit nicht weiter eingehen, aber den Wunsch und die Hoffnung möchten wir aussprechen, daß der erste Mai 1919 Vorbild und Vorahnung dessen werden möge, was ja einmal doch kommen inuß: eines Zeitalters, in dem niemand mehr seine Freiheit dazu mißbrauchen wird, die Freiheit anderer zu vergewaltigen. Allen, die bereit sind, den Weltfeiertag der Arbeit in diesem Geiste zu feiern, rufen wir zu:
Rüstet zum ersten Mai!
1. Sizung vom Freitag, den 11. April, 10% Uhr vormittags Der Vorsitzende Hauschild verliest zunächst das bereits veröffentlichte Schreiben des stellvertretender Pressechefs der Reichsfanzlei Brener, worin dieser erklärt, daß er in der gestrigen Kongresübung nicht die Neußerung getan habe:" Dann machen wir nicht mehr mit, dann werden wir den Kerl verhaften laffen." Ein Mitglied der Unabhängigen erklärt daraufhin, daß er diese Jeußerung selbst gehört habe. Geher und Dz. Rosenfeld von den Unabhängigen nehmen dieses zum Anlaß, um heftige per önliche Angriffe gegen Breuer au richten, dem sie vorwerfen, Früher in der reattionären Presse den ärgsten chauvinistischen Schwindel betrieben zu haben.
Dr. Rosenfels widerspricht den Darlegungen des Vorredners und bedauert, daß die Reichsregierung nicht das Wort genommen habe.
Hermann Müller ( Zentralrat) weist darauf hin, daß der Widerfpruch von 15 Abgeordneten genüge, um die schleunige Erledigung eines Gesetzes in der Nationalversammlung zu verhindern. Schimmel ( Soz.) erklärt namens der Fraktion, daß diese sich der Auffassung Cohens anschließe.
Reichsernährungsminister Nobert Schmidt erklärt sich bereit, den Vorschlag Rosenfeld der Regierung zu übermitteln.
Der Antrag betreffend Maßnahmen zur Hebung der Arbeitslojigkeit wird dem Zentralrat als Material überwiesen. Es folgt die Beratung zweier Anträge betreffend
Aufhebung des Belagerungszustandes.
Dr. Nosenfeld( 1. Soz.) begründet den Antrag seiner Fraktion. Er verweist auf das Wort: ,, Mit dem Belagerungszustand kann jeder Esel regieren". Wir haben den Wunsch, der Regierung den Vorwurf der Efelhaftigkeit zu nehmen und wünschen darum, daß der Belagerungszustand in allen Zeilen des Reichs aufgehoben wird. Tagt doch selbst dieser Kongreß unter dem Belagerungszustand! Wie ganz aders sah es im November anus! Damals hob die neue Regierung sofort den Belagerungszustand auf, jest, nach der Revolution, find wir glücklich so weit, daß sie zurückgreift auf ein veraltetes Gesetz von 1853. Bei den Haftbefehlen gegen Kommunisten prüft man gar nicht mehr, was der einzelne getan hat. Redner verliest einen solchen Haftbefehl, in welchem es u. a. beißt: Im Hinblick auf die Verhältnisse besteht gegen sämtliche Mitglieder der Partei der dringende Verdacht, daß sie an den Verhebugen beteiligt waren, oder sich noch daran beteiligen werden."( 3uruf: Unerhört!) Redner schildert dann Ginzelfälle von schlechter und grausamer Behandlung von Untersuchungsgefangenen. Wir fordern Aufhebung des Belagerugszustandes und Amnestie, im Interesse der Arbeiterschaft, die unjäglich unter den In Sachen Brandes teilt namens der dafür eingesetzten fürchterlichen Wirkungen des Belagerungszustandes und der poliKommission Bock( Soldatenfraktion) mit, daß alle Bemühuntischen Verfolgung leidet.( Beifall bei de Unabh. Soz.) gen um die aftentlassung Brandes vergeblich cemesen find. Roste hat gestern der Kommission erklärt, das Gericht der Division habe sich nicht für zuständig erklärt, und misse nicht, ob das Reichsgericht oder das Landgericht Magdeburg zuständig jei. Ein Freilassung erfolgt nicht, weil
begründeter Berbecht für Hochverrat
=
Nach weiterer Debatte wird ein Schlußantrag angenommen. Der Antrag der 1. Soz. Absah 1( Aufhebung des Be= Tagerungszustandes für das ganze Reich) wird abgelehnt, ebenso der Antrag auf Aufhebung des Belagerungszu standes für das Ruhrrevier. Der Antrag der Mehrheitsfozialisten auf Entlassung aller politischen Gefangenen, die aus An laß bereits abgeschlossener politischer Bewegungen verhaftet worden sind, wir dmit überwiegender Mehrheit angenommen,
Kommunistischer Bannfluch
über die bayerische Räterepublik.
Gegen die unabhängigen Proletariermörder.
Die spartakistische Frankfurter Freiheit" bezeichnet die Führer der Münchener Raterepublit als klein bürger. fiche Literaten" und„ Konfusionsräte"( legteres speziell auf andauer) und zitiert dann einen Aufruf der bayerischen Kommunisten, der wörtlich folgendes sagt:
Wenn jetzt von den unabhängigen Proletariermördern, den Scheinsozialisten und den anarchistischen Konfusionsräten eine Schein- Räterepublik proflamiert wird, so glaubt nicht, die Wahl eines revolutionären politischen Organs wäre überflüssig, mehr denn je ist es notwendig! Wie eine Seifenblase plagt, wie ein Kartenhaus zusammenstürzt, so wird jenes künstliche Gebilde, das über die Köpfe der Massen hinweg mit Reflame- Tamtam und Selbstbeweihraucherung scheinspzia: listischer Führer in die Welt gesetzt wurde, in sich z11jammenjinken, weil es ihm an innerer Straft gebricht. Der neuzuwählende revolutionäre Rat hat die Vorbereitung zur Ergreifung der politischen Macht zu treffen. Außer Sem muß er seinerseits darüber bestimmen, wann die Zeit zur Broklamierung der kommunistischen Räterepublik als gegeben zu betrachten ist. Nach wie vor werden wir unsere Jdeen in die Massen hinaustragen und einen scharfen Trennungsstrich ziehen zwischen uns und allen sozialdemokratischen Verrätern, die bisher das Rätesystem befämpften, und den immer schwankenden Unab hängigen, welche das Rätesystem berwässerten!"
Die Unabhängigen fönnen aus diesem Bannfluch manherlei lernen, vor allem auch, daß auch sie sofort roletariermörder" werden, werden, wenn sie zur wenn sie zur Regierung kommen.
„ Die dreimal verfluchten deutschen Menschewisten!"
Lenin gegen die Unabhängigen.
Auf dem achten Kongreß der russischen kommunistischen Partei in Moskau flagte laut Bericht der„ Prawda" Lenin darüber, daß die deutsche Arbeiterschaft noch immer nicht bolichemistisch, sondern in ihrer Mehrheit scheidemännisch" sei. Dann fuhr er fort: Wie ist es dazu gekommen? Dank dem Bündnis der Sparta. fisten mit den dreimal verfluchten deutschen Menschewisten, den der Näte mit der konstituierenden Versammlung in Einklang bringen wollen. Das geht in Deutschland vor! Und Deutschland
Vorsitzender Hauschild: Während der Rede des Vorrebners ist der Zuruf Frecher Geselle!" erfolgt. Ich rüge diesen Ausdruck. Jabas( Kommunist) befürwortet seinen Antrag betreffend Aufhebung des Belagerungszustandes in den Industriebezirken. In einem Teil verlangt dieser Antrag völlige Gleichberech tigung beider Sprachen in Oberschlesien , und Einborliege. Ob Noske mehr darüber erfahren hat als wir, ist nicht führung und Zulassung der polnischen Sprache afs Amtsgefagt worden. Den Mitteilungen Nostes gegenüber, die Verhaf- prache. Ich warne, so führt Redner aus, die Regierung vor der jeten feien in anständiger Haft, teile ich mit, daß bei mir Fortsetzung ihrer verkehrten Politik in Oberschlesien . Es wird daein Bruder des verhaffeten Brandes sich bitter beklagt hat darüber, hin kommen, daß das polnische Volf gegen diese Politik sich aufaß die Verhafteten hungern müssen. Ich habe das ebenfalls rafft und fich aus den Grenzen des Deutschen Reiches hinwegRosie mitgeteilt und er hat versichert, daß er für Abstellung fehnt. Buruf: Nicht wahr!) Ihre Politik ist bloß eine Theater- Unabhängigen, die alles fonfus machen und das System aufführung vor uns Arbeitern. Aber wir haben unsern Instinkt In Sachen Ledebour teilt Söllein mit im Auftrage des und der bringt uns auf den richtigen Weg.( Beifall bei den U. S. P.) Stongresses haben wir gestern zunächst mit dem Vorsitzenden der Reichsernährungsminister Robert Schmidt erflärt namens der 7. Straflammer des Landgerichts I Rücksprache genommen. Dieser Regierung, daß sie aufs äußerste die von Herrn Rosenfeld erlehnte es ab, den Beschluß der Straffammer aufzuheben und wähnten Vorgänge bedauere und Abhilfe schaffen werde, Lenin erzählte dann, man arbeite in Deutschland mit Hin io blieb nichts übrig, als ihm das Beschwerdeschreiben Ledebours wenn sie sich als wahr herausstellen sollten. Im übrigen hai weisen auf die schlechte Lage des russischen Volkes unter der zu überreichen. Daraufhin hat der Vorsitzende die Staatsan darüber der preußische Minister des Innern zu bestimmen. Ich bolfchemistischen Herrschaft und fuhr dann mit dem ehrlichen waltschaft ersucht, die Aften jofort dem Kammergericht habe schon wiederholt erklrät, daß die Regierung in einer Stoßieufzer fort: Und daß es bei uns sehr gut wäre, zur Entscheidung zu übersenden. Wir sind mit den Weise Uebergriffe der Truppen irgendwie be=
jorgen werde.
ist ein an der Spitze der Staaten marschierendes Land!
ften jofort zum Stammergericht gegangen und Oberstaatsanwalt schönigen will, daß wir bemüht find, alle diese Vorgänge auf Fönnen wirja nichtiagen!" Im übrigen bestritt Lenin , Stothe erklärte sich bereit, die Atten sofort dem Senatspräfi ihre Wahrheit zu prüfen und jeden zur Verantwortung zu ziehen daß Rußland eine bewaffnete Intervention in Deutschland plane denten zu übermitteln; wir zogen es vor, direkt zu diesem zu gesonnen sind, der sich solcher Vergehen schuldig macht. Aber wir und verfocht gegen Bucharin das Recht eines jeden Volfes auf gehen und sprachen den Wunsch aus, daß die Entscheidungs- I müssen bei allen diesen Beschwerden erst das Endergebnis der Selbstbestimmung.
Erziehung des formenfinns in Schulen.
zu sorgen, daß soon die Ausbildung der Zeichen- und Fachlehrer Kammerspiele :„ Der Star", von Hermann Bahr.
dt.
Es handelt sich überdies um eine Angelegenheit, die in engster| spiel erhofft und doch so selten erlebt. Gesteigert wurde die Fröh Beziehung zur Reinlichkeit und Wahrhaftigkeit des Volkssinnes lichkeit durch Rosa Bertens glänzend gezeichnete Figur einer steht. Ist der Geschmack des Bolkes sinnfällig für die fichtbare und bitterernsten einstigen Tragödin, die als pathetische Theatermutter greifbare Umgebung gebildet, ist hier Eein über den gleißenden deklamierend und ewig rasonierend über das Wohlergehen ihres Echein gestellt im Voltsbewußtsein, so ist dies die wirksamste Hilfe Schüßlings wacht. Nach dem dritten Aufzug, in dem die sehr verständliche EiferDer„ Vorwärts" berichtete von der dankenswerten Privat- für die Erlangung jedweder innerer Ehrlichkeit, die stählt aegeninitiative des„ Verbandes deutscher Illustratoren", der kleine Aus- über der Versuchung durch all den eindringenden Schund und Kitsch. sucht des zum Verlobten avancierten Liebhabers zu einer legien stellungen seiner Werke in den Berliner Schulen veranstalten Mit Schmerz und Widerwillen müssen wir ja sehen, daß dieselbe Auseinandersetzung und zum Bruche führt, strömte das Publikum, will. Unbeschadet dieser Teilabsicht, die zu loben ist, weil sie einen Ausbeutergesinnung, die früher das Volk mit patriotischem, senti- in der Meinung, daß nichts mehr komme, zu den Türen, die aber Anfang bebentet, muß aber das Problem der künstlerischen Er- mentalem oder Sherlock- Holmes- Kitsch betrog, jebt sich unter andrer, noch verschlossen waren. Es hatte recht. Der vierte Att, die Ver lobung des eben Freigewordenen mit einem Bürgermädchen, erwies ziehung der Jugend systematisch in Angriff genommen rebolutionärer" Maste auf das Volt stürzt, und mit Erfolg. Schiller hat die ästhetische Kultur als das vorzüglichste Element sich als ein bloßer Ballast, der besser fortgeblieben wäre. werden. Es ist systematisch die Erziehung des formenjinns in den Schulen in die Wege zu leiten, wie ich dies der Charakterbildung bezeichnet. Dieser Erkenntnis gefellt sich aber ichon an anderen Stellen forderte. Das Unterrichtsministerium noch in immer steigendem Maße die andere, die an höchst reale hat der Materie in den Lehrplänen für die Schulen Blak einzu- Notwendigkeiten anknüpft: daß die Pflege der Form in eminenräumen, das Ministerium für Handel und Gewerbe für die Fort- testem Sinne wirtschaftliche und nationale Verpflichtung ist. Hiersilbunge, Fach- und Gewerbeschulen, und die Gemeinden haben mit steht und fällt das Deutschland der Zukunft, und damit der die Einrichtungen und Sammlungen durch Dotierungen zu er- deutsche Arbeiter der Zukunft. Darum: Erziehung des FormenZum Glück des Ingänzen. Bisher haben einzelne 3Zeichenlehrer, die persönlich Be- finns von Jugend auf, in den Schulen! ziehung zur moderner funstgewerblichen und Qualitätsbewegung dividuums, zur Wohltat für die Allgemeinheit! Faben, sich mit unzulänglichen Mitteln bemüht, den Formensinn in ihren Schülern zu bilden, indes ist es hobe Zeit geworden, dafür Die vor zwei Jahrzehnten entstandene Bahrsche Komödie fett bon vornherein im Sinne jener modernen fortschrittlichen Bewegung arbeitet und daß Direktiven gegeben werden für die Ein- ebenso wie seine Gelbe Nachtigall", die gleichfalls vom Theaterrichtung von, Mustersammlungen guten Hausrats und Kunstae- völfchen handelt, mit einem außerordentlich frischen Akte ein, um, werbes, für die einzelnen Schulen oder als Leihsammlungen für ebenso wie diese, dann im weiteren Verlauf bei manchem geistreich die eingelnen Gemeinden. hübschen Einfall erheblich nachzulassen. Ein abgerundet ebeneine Sache von eminenter boltswirtschaftlicher Be Fallen des Vorhanges festzuhalten, ja zu steigern weiß, ist ihm nur Es handelt sich hier nicht um eine Aesthetensache, fondern um mäßiges Lustspiel, das die Komödienstimmung bis zum letzten deutung. Während die Bewegung für Qualitätserzeugung in einmal im Konzert" gelungen. Indes wie viele Stücke der gefesten Jahrzehnt Deutschland höchsten wirtschaftlichen Vorteil gesamten Lustspielliteratur gibt es denn überhaupt, die einem solchen pinnen ließ durch Abgabe hochwertiger Arbeit an das Ausland, Anspruche genügen? An dem Niveau gemessen, das heutzutage in steht das eigene Bolt zu einem viel zu bedeutenden Teil noch un- Unterhaltungsgenre herricht, nimmt dies Stück, trotzdem der ange Berührt von diesem gefunden Streben nach Materialehrlichkeit, und hängte legte Att es nur zu einer mageren Schlußpointe bringt, noch guter handwerklicher Arbeit und ist in erschreckendem Maße noch immer stattlich und erfreulich sich aus und rechtfertigt, zumal eine Abnehmer des öfonomischen Shundes geblieben. Die gefunden hervorragende Besetzung der Hauptrolle zur Verfügung stand, das Fandwerflichen Gedanken müssen endlich im Bolk beranfert werden, Experiment der Ausgrabung. zum Wohle des Voltes als Konsumenten und zum Wohle des Hand- Der Star, die gefeierte Bühnendiva, die am Morgen nach einer tverts und ehrlicher Industrie, zum Wohle unserer ganzen Volks- gründlich durchgefallenen Premiere, wobei das Publikum jogar die wirtschaft in bezug auf Eigengebrauch und Ausfuhr. Dies muß Mücfichten auf fie als Hauptdarstellerin vermissen ließ, den ganzen von vornherein in der Schule geschehen, und es ist selbstverständlich, geschminkten Theaterkram verwünscht und zur Abwechslung nach daß neben der Belehrung auf diesem handgreiflichen Gebiet vor den still bescheidenen Paradies der wahren Liebe seufzt, war sehr allem die Anschauung in ganz besonderem Maße berücksichtigt reiz- und temperamentvoll durch Frau Konstantin vertreten; wird. Jeder Schule muß eine Must er sammlung zugänglich den jungen durchgefallenen Dichtersmann, der für sein Unglück in Theater. In der Volksbühne wird om kommenden jein von Hausrat und gebräuchlichem Kunstgewerbe, die durch Ma- der Poeste durch Glück bei dieser Dame entschädigt wird, gab Her= terialebrlichkeit und gute handwerkliche Arbeit, durch Zweckmäßig mann Thimig mit uripüchig naiver Drolerie. Wie er ahnungs. Donnerstag erstmals leifts Penthefilia aufgeführt. teit und edle Form hervorragend find. Diese Sammlung fann los bei der Erbitterten, die ihm an ihren eigenen Mißerfolg die Sans fibner3 musikalische Legende Balestrina", die ergänzt werden durch einzelne auffallende Gegenbeispiele, so daß Schuld gibt, erscheint, den Hagel ihrer boshaft spißigen Bemer. fürzlich ihre erfolgreiche Erstaufführung im Wiener Opernein Vergleich die erzieherische Absicht sinnfällig unterstützt. Dann fungen gutmütig über sich ergehen läßt, und wie sodann seine theater erlebte, wird unter Pfigners Leitung im September ersta ist es leicht, den zweämäßigen Gegenstand in feiner einfachen Jungenart, als er sich endlich doch zur Wehre sekt, sie rasch ent- malig im Opernhause Unter den Linden in Szene gehen. Berliner Sezession . Die Stadt Berlin hat für ihre Schönheit als überlegen zu begreifen gegenüber dem formlosen, waffnet und ihr Gefallen zum Entzücken steigert von unfinnigem Delor überwucherten und zvedverschleiernden der humorvoll feinen fongenialen Wiedergabe höchft ergöhlich, löste sufünftige Galerie ein Gemälde Bacchantin und Bentaur" von Gegenstand. iene innere Vergnügtheit aus, die man von einem guten Luft- Lovis Corinth erworben.
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das wirkte in
Ein neuer Roman von Romain Rolland . Romain Rolland hat einen neuen Raman erscheinen lassen, den er bereits vor dem Kriege vollendet hat, der aber während des Strieges nicht erscheinen konnte. Es ist eine in heiteren Formen gehaltene historische Dichtung im Stile von Rabelais . Das Buch führt den Titel„ Colas Breugnon". In der Einleitung schreibt der Dichter, daß er nach der zivangvollen zehnjährigen Arbeit an seinem Johann Christoph" ein unbesiegbares Bedürfnis nach gallischer Heiterfeit bis zur Refpeftlofigfeit fühlte.„ Gine Rückkehr zum heimatlichen Boden ließ mich," so schreibt Romain Rolland weiter, den Boden der Bourgogne wieder fühlen, den ich feit meiner Jugend nicht mehr gesehen hatte, und dies weďte in mir eine Vergangenheit, die ich für immer eingeschlafen glaubte." Und so schrieb Romain Rolland einen Roman, der zur Zeit der Tischler und Holzbildhauer, ein sehr geschidier Handwerker von Minderjährigkeit Ludwigs XIII. spielt, der aber weder ein Abenteurer noch ein Mitterroman ist. Der Seld Colas Breugnon ist Clamech, der das Leben schön findet und den Wein, die Lustigkeit, bie mütterliche Natur und die Schönheit der Frauen feiert. Diefer Tubus ist in der französischen Literatur nicht neu, er kommt in den volkstümlichen Romanen bis zum trivialsten Vaudeville in irgend Sein größter Berherrlicher war Rabelais , einer Variation vor. und Romain Rolland sucht sichtlich Rabelais zu imitteren. Er zeigt die Bürger jener Zeit, Soldaten, Bauern, und dies alles mit möga lichst historischer Treue. Aber auch dieser Roman ist moralisch unb pädagogisch, genau wie die lange Reihe der Bände, in denen das Leben Jean Chriftophes erzählt wird. Stephan Zweig arbeitet augenblicklich an einem umfangreichen Buch über Nomain Rolland.
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Notizen.
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