Gegen den Gewaltfrieden.
Di
Hohn Surch die Ausnübung der Rücke in Sen geseklichen Befiimmungen begangen wird, nach denen man givar eine Wohnung Trotzdem die Nachrichten aus Budapest einander wider polizeilich anmelden muß, nicht aber ein Geschäftslotal. Bei Ladengeschäften führt ja die Polizei aus anderen Gründen Hang, 22. April. ( H. N.) Mus London wird gemeldet: Hier sprechen, scheint sich doch Erustes in Budapest entweder vorzu ( Firmenbezeichnung usw.) eine gewisse kontrolle, aber der liegen Einzelheiten über die Zahlung der Entschädi sprächen mit Budapest , die für Zeitungen noch abgewickelt werden bereiten oder bereits zugetragen zu haben. In telephonischen Ge Etagenschieber ist jedem derartigen Zugriff vollkommen entrüdt. gungssumme vor. Die Kommission der Friedenskonferenz, die dürfen, find teine Nachrichten enthalten, da die dortigen Bericht Ein anderes, was ich erlebt habe, bestand darin, daß jemand sich mit der Feststellung des Gesamtwertes der verfügbaren deuterstatter fcheinbar wegen der Kontrolle der bolichemistischer fein ordnungsmäßig gemeldetes Geschäft in der Weise zum schen Gathaben in Gold, Silber und Wertpapieren zu be- 3 ensur und der drohenden Stellung vor das Revolutions Stenerbetrug geeignet machte, daß sein Pferdesiall in einer fchäftigen batte, schägt den Gesamtbetrag, der innerhalb gericht für den Fall der Berbreitung unangenehmer Nachrichter ganz anderen Gegend lag und er so der Steuerbehörde eine 18 Monaten bis zwei Jahren zur Verfügung stehen lann, auf jebe Mitteilung über die tatsächlichen Borgänge ablehnen müssen. Kleinheit seines Betriebs vorspiegeln konnte, die wie eine grau- 20 Milliarden. Davon sind 3 Milliarden 200 millionen in bar jame Berhöhnung anmirtet. Wie fann man in einer verfügbar. Soweit die industrielle Lage in Deutschland gebessert Großstadt erwarten, daß die Kommissionsmitglieder, die von den wird, müssen die Zahlungen deutscherfeits allmählich fortgesetzt und Der Kampf vor den Toren Augsburgs . Nänken und Schlichen der Schieber gemeiniglich keine Ahnung gesteigert werden. Der Anzahlungsbetrag wird bekanntlich von Augsburg , 22. April. Die Kommunisten und die von ihnen bei haben, hinter deren Schliche fommen? Diefe ehrenwerten Leute einer interaliierten Kommiffion festgesetzt werben. Man hat den einflußte Arbeiterschaft der Borstädte beharrten auch währenä arbeiten treu und brav, aber eine Erhöhung der Steuerein Beschluß gefaßt, Deutschland zu einer Einfuhr beschränkung des zweiten Feiertages in ihrer feindseligen Haltung gegen nahmen darf man von ihnen nicht erwarten. Das jetzt Beruf 3- auf ein Minimum zu zwingen und fünftig hauptsächlich zu die Regierungstruppen. Den ganzen Tag über hielt die Schießerel beamte voraus, die allerdings nach neuzeitlichen Ge- exportieren. Diefe Politit hat, wie verschiedene Londoner Blätter mit Unterbrechungen an. sichtspunkten ausgebildet werden müssen. Staatswissen betonen, die Gefahr, daß Deutschland durch diese große Produktion Die Nacht zum Dienstag verlief ruhig. Am heutigen Vors faaftliche Fortbildungsfurie, nationalökonomische Borlesungen, feine allgemeine Ausfuhr so steigern kann, daß es alle anderen mittag begannen die Unterhandlungen mit den Ara Einführungen in die Technik der Buchführung, alles das ist Länder überflügelt. Die Kommission hat deshalb beschlossen, für beiterführern und Betriebsausschüssen im Rathause. recht schön und gut, hat aber gar nichts mit den brennendsten die Ausfuhr gewiffer Waren einen sehr hohen Breis feftaufegen. Arbeiter hatten mit dem Generalstreit gedroht. Degegenüber be Problem der Finanspolitik der Gegenwart su tun, nämlich der Erfassung der Einfünfte und Vermögen von Steuerzahlern mit dem Vorsatz zu betrügen oder doch mit der verschleierten Borstellung im Unterbewußtsein, daß ein Betrug nichts ausmache. Unter Umständen kann z. B. die Zahl der Arbeiter viel wichtiger sein als die schönste Buchführung, und wie kann hier jemand Aufruf: lügen, wenn er Heimarbeiter hat oder an ganz verschiedenen Stellen arbeiten fäßt. Eines der erstaunlichsten Phänomene ist es für mich immer gewesen, daß die Steuerbehörden z. B. das Material der Berufsgenossenschaften und Krankenfassen anscheinend überhaupt nicht ausnuten, auch nicht die Materialien, die sich bei den Gerichten anjammeln. Es gibt Leute, deren Steuern in feinem Berhältnis zu den von ihnen in entlegenen Orten gekauften Bandhäusern stehen. Nicht ausgenutzt wird vor allen Dingen das Prozeßmaterial, also das, was mit der streitigen Gerichtsbarkeit zusammenhängt. Hier offenbart sich eine Fülle wertvollster finanzfisfalischer Gesichtspunkte, von deren Umfang offenbar niemand eine Ahnung hat, einmal weil die damit besaßten Juristen in der Regel feinen Sinn für die steuerlichen Auswirkungen solchen Materials haben, Sann aber, weil offenbar noch niemand daran gedacht hat, die in den Prozessen befannt gewordenen Tatsachen durch richtige Rombinationen auch noch zu anscheinend ganz entlegenen Fest stellungen zu verwenden. Der vorgeladene Steuerpflichtige, der nicht ahnt, twoher die Wissenschaft der Steuerbehörde stammt, der völlig im Dunkeln tappt, wird eher zu veranlassen sein, aus sich herauszugehen, als jemand, der klar übersicht, daß man bringen. nichts von ihr weiß.
An die öffentliche Meinung!
An die Arbeiter!
Bom August 1914 an bis zum November 1918 hat man uns ges sagt und wiederholt, wir führten einen Krieg des Rechts. Diese Bersicherung schloß in sich, daß der Friede den Bölfern das Recht der Selbstbestimmung bringen und daß er auf der allgegemeinen Abrüstung beruhen würde, der einzigen Maßnahme, welche die Liquidation der Kriegsschulden möglich machen könnte. Heute bricht man mit diesem feierlich abgegebenen Bersprechen. Unfere Diplomaten legen uns das Projekt einer Liga der Nationen" vor, die nicht die Gesellschaft der Nationen" ist, wie sie die 14 Bunfte des Bräsidenten Wilson vorgezeichnet hatten. Diefe 14 Punkte haben die Völker der ganzen Welt in ihrem Durst nach Gerechtigkeit mit Beifall begrüßt. Wir haben sie zu den unseren gemacht!
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Die franzöfifche Arbeiterklasse, getreu ihrer Losung: Krieg bem Kriege!", erhebt sich gegen diese Sabotage des Friedens. Die Bölker können nicht am Ende des Kriegsleidens dazu verurteilt fein, kein anderes Ziel zu haben, als die Bezahlung von Steuern, die dazu bestimmt sind, die Rüstungsbudgets ins Gleichgewicht zu Auch die 6. G. 2. verdammt die Außenpolitik der Blodabe, der Es ist natürlich völlig unmöglich, in der breiten Deffent- politischen Swangsmaßnahme und bewaffneten Intervention. Sie lichkeit solche Dinge eingehend zu erörtern, man fann nur ein ruft die Erinnerung wach an die Formel der franzöfifchen Revopaar Probleme herausgreifen, und auch dann muß man sich, wie lution:" Jebe Nation hat allein das Recht, fiche hier geschehen, auf eine Sfizzierung in groben Strichen beichrän- iebe au geben, das nuberäußerliche Recht, sie zu ändern; einem fen, um die Misere nicht noch zu vergrößern. Jedenfalls dürfte fremden Belfe mit Gewalt dieses Recht rauben zu wollen, heißt sum der Zweck erreicht sein, zu zeigen, daß die Veranlagungs- Feinde des Menschengeschlecht 3 werben." technik angesichts der heutigen Verhältnisse in den Rinderschuhen stedt, und daß es anderer Stöpfe als ber bisher wahrgenommenen bedarf, um hier gründlichst Abhilfe zu schaffen. Studienkommissionen im Ausland braucht man dazu nicht.
Neue Verschärfung
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Die G. G. T. widerfest sich nachdrücklich einer Expedition ad land, einem verbündeten Land, dem niemals eine amtliche Kriegserklärung zugestellt werden ist. Die Fortschung diefer Interventionspolitik macht aus Frankreich die Schuhmacht der Privilegien und reaktionären Einrichtungen in allen Ländern. Zu diefer demütigenden, ja entehrenden Rolle kann sich die Arbeiterflaffe, fann sich das franzöfifche Bolt nicht hergeben.
Die Freiheit der Meinung und bes Denkens, die der Friedenspräliminarien. zur Grundlage der Erklärung der Menschenrechte geworden ist, läßt Amsterdam , 22. April. Nach einer Meldung des ,, Telegraaf " die G. G. T. an die öffentliche Meinung, an das Gewissen der Geaus Paris beschloß der Rat der Fünf", in die Friedens- werkschaftsverbände appellieren, um gegen diesen Stand der präliminarien einen Artikel aufzunehmen, der Deutschland die Entsendung Dinge tatkräftig aufzutreten. militärischer Missionen nach dem Ausland verbietet und den Deutschen untersagt, in ausländischen Armeen Dienste zu nehmen.
Die C. G. 2. verdammt jebe Fortsegung des Krieges und fordert gebieterisch den Abschluß des wahren Friedens, bem alle Völker zu stimmen fönnen.
hielt sich der Kommandeur der Regierungstruppen volle Handlungs freiheit vor, falls feine Forderungen Einstellung des Feindseligkeiten, Auslieferung der Nädelsführer und Abgabe des wir vernehmen, führten die Verhandlungen zur Annahme der affen nicht bis zu bestimmter Frist angenommen würden. Wi bont Truppentommandeur gestellten Bedin gungen. Es bleibt abzuwarten, ob die Durchführung der ange nommenen Brdingungen fich reibungslos und restlos verwirklichen läßt. Die Regierungstruppen haben gestern und heute beträchtliche Verstärkungen erhalten.
Auf Seiten der Regierungstruppen wird die Zahl der Toter mit 10 angegeben. Ofter- Sonntag wurden im Garnifonlazarett 17 Verwundete eingeliefert, von benen einer seinen Wunder erlag; es waren zumeist Württemberger. Auf Seiten des fämpfenden Arbeiter ist die Zahl der Opfer noch nicht bekannt Unter ihren Toten befindet sich der Soldatenrat Frant, ber als Mitglieb der unabhängigen sozialistischen Bartei mit der Dele Er wollte die Arbeiter zur Einstellung gation in Bamberg war. der Feindseligkeiten bewegen, doch traf ihn aus den Reihen der eigenen Anhänger ein Schuß, der ihn tot niederstreďte. Auch eine Anzahl unbeteiligter Bivilperfonen fiel der Neugierde zum Opfer. Der Straßenbahnverkehr ruht vollständig. Auch der Die großen Fabril Eisenbahnverkehr ist so gut wie eingestellt. Das Gaswert hat nur noch für zwei Tage betriebe liegen still. Kohlen. Das Telephon ist für den Privatverkehr gesperrt. Nürnberg , 22. April. ( T.-.) Ueber den Umschwung der age in Augsburg berichten Reisende, die heute nacht von dort in Nürnberg eintrafen: Die Nacht zum Montag ist verhältnis Trotz bestimmter bmadjungen über mäßig ruhig verlaufen. gegenseitige Waffenruhe wurde am Montag vormittag der Versuch gemacht, die fpattatistischen Führer aus dem Unterfuchungsgefängnis au befreien. Im Anschluß daran fam es zu neuen Kämpfen. Die Regierungstruppen rüdten wieder naher an die Stadt heran. Die Vorstädte Lechhausen und ortach wurden mit Artilleriefeuer belegt. Mittags wurde von der Vorortstation Gersthofen ein legter Zug in Richtung nach Nürnberg abgelassen, der viele Flüchtlinge nach hier brachte.
Die Kohlenkrisis.
Einschränkung des Personenverkehrs.
Nürnberg , 22. April. Wegen Kohlenmangels muß, wie die Eisenbahndirektion bekannt gibt, ab 24. April der Personenverkehr auf den bayerischen Staatseisenbahnen eingestellt werden. Der Güterzugsverkehr wird in notdürftiger Weise aufrechterhalten. Auch die für den Regierungsbezirk Frankfurt a. M. angeordnete Einstellung des Personenverkehrs tonnie bisher nicht aufgehoben
werden.
Die Jodenbreestraat in Amsterdam . drängte sich eine Schar stinder um ihn und glohte bald ihn, balb er diabolija. Dabei hat dieſer beflisene Naubbogel etwas von
Bon Salomon Dembiter.
Kennt Ihr die Jodenbreetstraat in Amsterdam ? 3weimal find meine Füße über ihre Steine geschritten, atveimal haben meine Augen die mir fremd gewordenen Brüder geschaut.
G3 war an einem heißen Sommernachmittag. Die Sonne brannte unbarmherzig, der Gianb legte sich einem auf die Brust. Müde und schaver lag bie Straße da. Die vor den Haustüren, auf Risten fißenden Bewohner sehen matt und müde aus. Von Beit zu Zeit flüsterte einer von ihnen seinem Nachbar zu: Güler, der nur aus Neugierde fommt!"
Wie fonnten fie auch twissen, daß nicht Neugierde mich hertrieb, sondern daß mein Herz mit ihnen litt und blutete An den Straßeneden herrschte trok der Schoule reges Leben. Junge unb alte Männer redeten lebhaft und geschäftig, Tachten, beobachteten das Beben ringsumber und jahtoiegen.
Stimme: Nanna, aufregendes Drama in sechs Teilen." Wieder| Machtspruch. Seine Frau, die von ihm geht, zwingt und erniedrigt die am Eingang prangenden großen Plakatbilder an. Man fah einem bialettisch vergrübeiten Künstler. Das Stüd ift verfrolltes es den erregten Gesichtern der Kinder an, was jie dafür gegeben Gedankenspiel und emporgewühltes Theater zugleich, scharfsinnig und hätten, die Kinowunder und herrlichkeiten zu sehen! Dort konnte man fehen, wie große, schlechte Menschen Unschuldige in den Abgrund warfen, wie schöne, junge Mädchen vor Sehnsucht starben, bort jah man Indianer, Kanonen, Schiffe, das Meer und die Wüfte
D. ihr armen jüdischen Kinder!
Die brüdende Luft der engen Wohnungen treibt fie auf die Straße hinaus, wo sie fich felt ütlerlassen sind, während Vater und Mutter den Geschäften und Pflichten des Tages nachgehen. Die Kinder spielen mit Steinchen oder Snöpfen, fingen zuweilen ein Lied im Chor, bis sie vor dem Biostoptheater mit den bunten Bildern anlangen und von dort von dem Ausrufer dabongejagt verden. Es find ja armer Beute Stinder, mit schiefgetretenen Schuhen und zerfekten Kleidern, die Stnaben laufen mit heraushängenden Hembgipfeln umber. In ihren ungetvaschenen Gefichtern steht deutlich geschrieben:
Am Marlenstag standen mehrere Männer mit einer Starre, auf der kleingeschnittene Gurten auf Brettern ausgebreitet lagen. Wir sind Kinder der Jodenbreestraat." Dicht daneben pries eine Frau mit lauter Stimme billige tirschen Beide Eltern rennen feit dem Morgen durch die reichen an. Eine Menge gerlumpter, verwahrloster Kinder umftanden sic. Straßen der Stadt und wiegen Gemüse und Obst ab, das sie Wüftes Gebränge herrichte in diesem Gang. Kinder wühlten im laut schreiend angreifen. Sie weden bie Langschläfer aus dem Schmut, während ihre Mütter mit den Nachbarinnen im Gevarmen Schiaf. Da stedt auch schon jemand den ungefänmten spräch vertieft auf den Türschtvellen faßen. Eine andere Kinder- Kopf aus dem Fenster und schimpft auf die Ruhestöver. ,, G3 gruppe bildete einen Streis und hielt sich bei den Händen. Sin ist erst neun Uhr! Nicht einmal schlafen lassen sie einen!" Aber borübergehender Junge warf eine Apfeljinenschale nach ihnen, Vater und Mutter fümmern sich nicht darum. Wenn sie des eigentlich schrien hier alle burcheinander. Irgendtvo öffnete fich ein Fenster, aus dem eine Mutter ihrem Stinde ettvas aurief Der Sonnenhimmel schien die wirr durcheinander brausenden Stimmen emporzuziehen.
abends müde nach Hause lommen, erzählen sie von ihren Grjahrungen, welche Straßen den besten Atjazz bieten, welche Hausfrauen gut oder schlecht zu berbienen geben.
O, ihr jüdischen Kinder der Jobenbreestraat! Wenn ich Die ganze Jodenfreestraat entlang reihte sich Laden an eure blaffen, bulgaren Gesichter sehe, eure frühreifen Manieren, Laden, Gier, und Geflügelgeschäfte neben feinen Galanterie eure berfiändigen Augen, bie so selbstbewußt und raffiniert in die geschäften, Räben mit Auslagen, in welchen die verschiedensten Welt schauen und doch nicht ahnen, daß es eine schönere Welt Dinge wie auf einem Jahrmarkt nebeneinander lagen. Die ganze gibt, in der die Kinder an heißen Sommertagen, von Eltern oder Straße tar mit Brotresten, Papier und Apfeljinenschalen besät. Grzieherinnen behütet, in schattigen Gärten spazieren gehen oder Im Borübergehen bemerkte ich manchmal hinter dem Baden- spielen, dann weint mein Herz, denn ich weiß, daß ihr vertifah ein junges Mädchen, ein Buch in der Hand. Benn fie dammt feid, in eurer häßlichen Welt zu bleiben. Ihr werdet, gerade den Blick erhob und hinausschaute, tomte ich in den svenn ihr älter seid, gleich euren Bätern und Müttern Starren Sunflen, träumerischen, mandelförmigen Augen ein wohlbekanntes mit Gemüse und Früchten durch die reichen Straßen schieben oder Seuer sehen... jenes Feuer, das von Mäddyeniräumen und frische Whimen verlaufen: Sechs für ein Dutbeltje!" Bielleicht einiger Sehnsucht nach Glüd erzählt. Eure Träume werden verdet ihr Beitungen verkaufen, und wenn das Schiafal es bes sich nicht erfüllen, Ihr Mädchen der Jodenbreetstraat! hr seid fonders gut mit euch meint, werdet ihr es zu einem eigenen Baden flug genug, die Welt im Alltag zu durchschauen Brinzen mit alten Kleidungsstüden bringen.
und Ritter, die sich in arme jüdische Mädchen verlieben, gibt es Wie lange dürft Ihr noch von den Wundern und Herrlich nicht mehr. Ginstmals, da ist ca vorgekommen, daß ein König von feiten träumen, ihr armen Kinder der Jodenbreestraat! Spanien ein jüdisches Mädchen auf den Thron erhob. und König Masimir von Bolen die Tochter eines jüdischen Schmiedes in seinen Armen hielt und ihr die schönsten Geheimnisse des Lebens auflüsterbe Jeht haben wir andere Beiten, jekt lommt es bor allem darauf an eine Guver Schwestern hat es mir verraten zu einem Mann zu gelangen, der mehr als achtzehn Gulden inöchentlich verdient.
In einem anderu Gang befand sich ein Blojloptheater. Gin Bortier in der Uniform eines russischen Generals, einen hohen Shob in ber banb, ftand vor der Tür und rief mit bröhmenber
,, Der Motor."
Die Hamburger Rammerspiele probierten die Bühnen. stoßkraft des fünfattigen Sane. isher'ichen Dramas„ Der Motor" aus. Jn Herrn Endell, dem Dentschamerikaner- Milliartär, finden sich wahnwißiger Impuls des Intellets, frostige, grimaffierende Berabscheuung der Mitmenschen, habnebüchene Energie und destruktive Stätte beisammen. Feil und infam fcheint ein jeglicher feinem
mit bebender Technik tombiniert, hier und da dem Expressionismus verwandt, mitunter dem Stino verschwägert. Man bereitete ihm eine feine, liebevolle Aufführung. Aus intimster Stilfenntnis hatte Eric 8iegel igenisch augerüstet. Es gab einen guten Erfolg. A. S.
EXTENGWOOD
Der Kampf um die Münchener Kunstakademie.
Auch die kunstpolitischen Greignisse in München überstürzen sich. Die Afademie der bildenden Künste wurde geschlossen, die Lehrer find unter Fortbezahlung ihrer Gehälter von ihrer Tätigkeit suspendiert. Dies geschah auf Veranlassung des Künstlerrates ober, wie die Seemannsche Kunstchronit" meldet, des rabilalen Flügels dieses Rates, der mit der Maßnahme dem inzwischen aufgetauchten revo Der bisherige Tutionären Stünstlerrat zuvorkommen trollte. Künstlerrat hat sich noch weiter verjüngt, einen Aktionsausschuß ge bildet und hofft offenbar, Bestrebungen bereiteln oder in richtigere Bahnen lenten zu tömmen, die der revolutionäre Künstlerrat plant. Die Leser der Münchener Neuesten Nachrichten" wurden einige Tage- ba das Blatt von der Räteregierung herausgegeben wurde durch einige Holzschnitte von Bach erfreut, die gerade von den Arbeitern, die man jeht mit unit füttern will, als förmliche Ver höhnung aufgefaßt wurden. Arbeiter beschwerten fich deswegen bei dem Bevollmächtigten für Boltsauftlärung Gustav Landauer . Der eine Holzschritt, mit dem Titel„ Brüderlichefit", zeigte einen recht zerquälten fanatischen Kopf, der andere war Beschlagnahme der bürgerlichen Wohnungen" und zeigte einen Arbeiter, ber mit ausge ftreten Händen auf den Hintergrund wies, to futuristisch Bürgerhäuser burcheinanbertaumeln.
Auch die Münchener Kunstgewerbeschule rührt sich, die Stu denten verlangen die vorläufige Schließung und die Entlassung der Unfähigen unter den Lehrern Die Künstlerschaft Münchens hat eine Vertretung im Ministerium augebilligt erhalten. Den starken Einfluß, den die Künstler da ausüben können, suchen nun die Kunsthiftorifer zu regulieren, indem sie einen kunstwissenschaftlichen Nat errichtet haben und in Kunstfragen vom Ministerium genau so ges hört zu terben verlangen wie die Künstlerschaft,
Notizen.
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Ueber
Vorträge Pfarrer Bieter spricht am 28. Aprit, abends pünktlich 8 1hr, in der Aula der Fürstin- Bismard- Schule, Sybelstr. 2, Ede Leibnizstraße, Charlottenburg , über das Thema: Der Segen der Arbeit Freie Aussprache. Studienfahrten au beutschen Kunststätten" beginnt De Ernst Cohn- Wiener fünf Lichtbildervorträge ber Humboldt- Hochschule am Donnerstag, 24. April, 8 Uhr abends, Friebrichftr. 126, Schulaula.
- GIja Ajenjeff, die Dichterin, Mar Mingers Gattia, wurde in Leipzig zu einem Monat Gefängnis verurteilt, weil sie in der Aufregung in ihrer Wohnung einen Gerichtsvollzieher mit einer gundepeitsche schlug. Sie will gegen das Urteil Berufung einlegen.