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feit, Obkrbayern Diese Gebiete tviesen 1913 eine Förde- rmifl von 127 400 009 Tonnen auf; ab 10 Proz. Telbstvcrbrauch und Waschverlust 12740000 Tonnen, bleiben 114 7M 000 Ton- nen. Davon ab 20 Proz. für Minderleistung 22 940 000 Tonnen, bleiben 81840000 Tonnen oder nach Abzug des Hausbrands usw'. wie oben 42130000 Tonnen? dazu dann allenfalls aus Ober- Wesien 17 000 000 Tonnen, so daß insgesamt 59 130 000 Tonnen der Industrie zur Verfügung stünden. Damit bliebe uns immer noch etwas mehr als die Hälfte des FriedensqnontnmS. Hiervon sollen wir aber folgende Mengen abgeben: Frankreich erstens jährlich auf 10 Jahre 7 000 000 Tonnen; zweitens auf 10 Jahre die Differenz zwischen d« Friedensfördcrung im Jahre 19l3 und der späteren Forde­rung der in Nordfrankreich zerstörten Gruben, höchsten» in den ersten ä Jahren 20 000 000 Tonnen, in den nächsten 7 000 000 Tonnen. Ferner 8 000 000 Tonnen auf 10 Jahre nach Bei- gien. Dann an Italien auf S Jahre 4�8.5 Millionen Tonnen wachsend; dann auf weitere 5 Jahre 8,5 Millionen Tonnen jährlich! Es verblieben also zur Verfügung der heimischen Industrie 19030 000 Tonnen. Aber auch diese sollen uns nicht etwa vcr- bleiben, sondern daraus sollen wir noch Luremburg be- liefern, da die französische Munitionsfirma Schneidcr-Creusot sich dort an unserem deutschen Besitz an Hüttenwerken bereichern will. Es blieben unS also für unsere Industrie gegen fast 100 Millionen Tonnen, die wir vor dem Kriegehatten, nur dieMengen.diePolen nicht selbst nötig hätte. Deutschland könnte dann bestenfalls den fünften Teil seiner In- dustrie und damit seiner Jndu st riebevölkerung sicherhalten. Aus diesem Fünftel der Industrie soll dann die ganze Ar- beiterbevölkerung ernährt werden, nachdem alle uferlosen Ent- . schädigungs-insprüche der Entente vorweg befriedigt worden sind. Man schneidet uns die Beine ab und schickt unS nachher auf daS Seil, um darauf zu tanzen!

öapern unü öer Zneöe. vamberg, IL. Mai. Am Donnerstag, t». Mai, vormittags, wird im Kaiserfaal der Residenz zu Bamberg der Landtag zu einer kurzen Beratung zusammentreten. Einziger Punkt der Tagesordnung sind dt« FrtedenSbedingungen. Tiroler Kundgebungen gegen den Gewaltfrieden. Innsbruck , 11. Mai. sGigener Drahtbericht des..BorwSrtS".) Soa großen Volkskundgebungen, die heute in Innsbruck und in allen nicht desetzten Städten Tirols stattfanden, wund« folgende Resolution gesaßt: ..Die Parteien der Sozialdemokraten mid Deutsch '. freiheitlichen Tirols verwahren sich gegen den furchbaren Gewalt- frieden, welcher dem deutschen Volk auferlegt werden soll, gegen einen Frieden, der diesem eine ersprießliche Neuordnung seiner politischen zerfahrenen Verhältnisse und die notwendige Wirtschaft- ttch« Gesundung unmöglich machen würde. Si« verufahren sich ebenso gegen«in« Vergewaltigung des deutschen Volkes, die dadurch »folgt, daß ihm das Recht der Selbstbestimmung, das von unseren Feinden seit jeher-l» Grundlage für einen ge. rechten Frieden gekennzeichnet wurde, nicht zugestanden werden soll. Sie versichern, daß sie mit dem ganzen deutschen Volke einen solchen Frieden nicht al» dauernd und al» radgültig bindend betrachten Kinne», zumal wenn et die Einheit der Deutschen Tirols zerreißen und dem deutschen Volk sein Selbstbestimmungsrecht verwehren sollte. Die bei dieser Kundgebung versammelten Massen schwören am Tage der tiefsten Not, in unwandelbarer Treue zum deutschen Volk« zu stehen und versichern, daß kein« Gewalt die Bande deZ BluteS und der heiligen Gemeinschaft der Sprachen« kultur zerreißen kann. Di« Deutschen Tirol» wollen tn dieser Stunde der Not treu zum ganzen deutschen Volke stehen und hoffen,

Die Tollhäuslern. Skizze von Marga Partzsch. L Jl«, adfö Herr Doktor und meinen besten Dank für die gute Behandlung und da» scheen« Essen und überhaupt, daß Se mich wieder gesund gemacht haben!" Der Arzt stand mit einem Freund am Portal der Irren- anstalt. Adieu, Frau Bormann," sagte er..4vir freuen un» alle. daß e» Ihnen wieder so gut geht. Soelen habe ich Ihr« Kranken- ge schichte mit dem PermerkaJS geheilt entlassen" geschlossen. Lassen Sie sich» nun auch weiter recht gut gehen." Er reichte der kleinen, rundlichen Frou die Hand, die nun mit strahlendem Gesicht die Anstalt verließ. Der Frau nachblickend fuhr der Arzt fort: Sin sehr dankbarer Fall, wie sie leider nicht allzu oft bei un« vorkommen. Mein Gott, in welchem Zustand un» die Frau gebracht wurde! Körperlich bi» zum Skelett abgemagert und geistig toial'verwirrt. Sie ist Witwe und hat fünf Kinder, von denen da« jüngste blind ist. Si- hat tüchtig schaffen müssen, um sich und die Kinder durchzuschlagen. Im Sommer ist sie auf Feldarbeit gegangen, und im Winter hat sie geschneidert. Dazu der kinderreiche Haushalt und schmale Kost. Man kann Wehl sogen, daß die arm« Frau seit Jahren keine ordentliche Bett­ruhe gehabt hat. denn da» blind« Kind schlief tagsüber und quälte ste nacht» durch Schreien,«veil e» ja Tag und Nacht nicht unter- scheiden konnte. Di« Frau konnte sich natürlich nicht die Zeit nehmen, da» Kind ander» zu erziehen, denn sie war auch am Tage froh, wenn si« Ruh« vor ihm hatte und ihrer Arbeit nachgehen konnte. Die» Leben hat sie aber natürlich auf die Dauer nicht aufgehalten. Erst kam sie körperlich herunter und dann geistig. Si« konnte ihre Gedanken nicht mehr sammeln, verwechselte die Tage und Stunden, richtete Unheil im Haushalt an und bekam schliehltch Tobanfäll«. Durch Bettruhe und sehr k-Ästige Ernäh­rung ist«» un» gekungen, sie wieder herzustellen." Und bi« Krankheit kommt nicht wieder?" fragte der andere Herr. Sie braucht nicht wiederzukommen. Genau so wenig, wie S!« dann immer an Hastentzündung leiden müssen, weil Sie einmal ein« tüchtige Angina gehatt haben. Die Frau war, wie man zu sagen pflegt, vollständia auf den Hund gekommen mit «jren körperlichen und geistigen Kräften. Abgewirtschaftet wie da» jedem passieren kann bei einer Lebensweise, wie sie die grau geführt hat!" Im Dorf war e» bald bekannt die Bormannsche ist aus de» Jrrenhause wieder da! Si« hatte sich ihre Kinder wieder

die Freud « der tünstigen Wiedevaufrichtung«it dies«» teilen zu können." vor der Massenversammlung am Rennweg in Innsbruck sprachen-Nationalrat ® die i Bein, Dr. Pembauer und Direk- tor Hirt. Di« Ausführungen der Redner und die Resolution wurden mit stürmischen Beifallskundgebungen an- genommen. Die öefetzung von Leipzig . Uebsr die sefirige Besetzung von Leivzig bringt Wolff folgenden ausfuhrlichen Bericht: Leipzig . 11. Mai. Die Unternehmung der RegierungStruppen gegen Leipzig ist vollständig geglückt.>n den Operation««, die bi« zur letzten Stunde gehoim gehalten worden waren, fo daß selbst Eisenbahnbeamt« nichts davon wußten,»ahmen Truppen au? Ber- Ii«, Braunschwsig, Halle, Merseburg , Naumburg , Wsimar und auch von dem i« München verwende ten teil. Di« Truppen war« in der Nacht unter BorauSfcchrt von Panzerzüge« auf de» verschiedenen Vorortbahn hösen Leipzigs «ingetroffen und hatten dann sofort den konzentrischen Vormarsch auf die innere Stadt angetreten. Ernstliche« Widerstand haben sie nirgend» ge- f u n d e n, so daß, soweit bisher feststeht, nur zwei Yermun» dete zu beklagen sind. All« wichtigen öffentlich«, Gebäude, ferner dieLeipziger Volkszeitung " und da» Polkshan», wurden sofort stark besetzt. Di« Leipziger SicherheitSwehr wurde unblutig und ohne Widerstand entwaffnet; si« wird zur ge- nauen Feststellung der Personalien in den. Kasernen festge- halte n.» Mehrere Führer der Unabhängigen und Spartakisten sind verhaftet worden. Der Vorsitzende des Leipziger Arbeiter- rat» Dr. Geher soll sich in Berlin aufhalten. Der Arbeiterrat soll aufgelöst und Neuwahlen auf der Grundlage der Nicht- linien. die vom Zentralrät der sozial« st ischen Re- publik in Berlin ausgestellt sind, au«geschri«>ben werden. Die seit der Revoiutton auf dem Augustudplatz und vom RathauSturm wehenden roten Fahnen sind verschwunden. Tin vom General Maercker, dem Vertreter der sächsischen Regierung, und dem Ober- Bürgermeister unterzeichneter Aufruf weist di, BevMerung auf den Ernst der Lage de» Reiches hin und fordert die Arbeiterschaft auf. weiter zu arbeiten. Sollte eS dennoch zu Streiks oder zum Generalstreik kommen, so solle» die Arbeitswilligen geschützt und der Betrieb der Ga»-. Elektrizität»- und Wasser- werke sichergestellt werden. Durch di« Straßen der Stadt wogt«ine ungeheure Menschenmenge. Die Ordnung wird durch starke Patrouillen aufrechterhalten. Zu ernstlichem Zwischen- fällen war e» bi» zum Abend nicht gekommen. DaS besonnene Verhalten stellt der Leipziger Arheiter- schaft ein Ehrenzeugnis aus. Es ist nachten Erfahrungen in München dringend zu erwarten, daß sich dl« RrgierungS- tnchpen keinerlei Provokationen zuschulden kommen lassen. Leipzig , 12. Mal. sDrahtbericht vom Korp» Maerker.) Die Bororte westlich der Pleiße werden heute nachmittag durch die Säch> fische Grenzjägerbrigade besetzt werden. Ansammlungen am Haupt- bahnhof und am Volkjhause muhten durch Regierungitruppen zer- streut werden. Dabei gab«» 3 verwundete Zivil, ste'n. Heut« morgen ist da» Gaswerk k und ein Teil de» Gaswerks II in den Ausstand getreten. I n b« t r i« b s e'tz'u ng durch auswärtige Kräfte wird veranlaßt werden. Die Bevölkerung Leipzig », ist, soweit hier bekannt geworden ist. über die endliche Befreiung von dem Druck de» Unabhängigen-Regiment» sehr erfreut. Da» KorpS Maerker hat mit Hilfe der Gewerkschaften und der geeigneten Arbeitervertretungen sich in einem Aufruf durch die Presse an die arbeitende Bevölkerung Leipzigs gewandt und hat besonder» im Hinweis auf die Friedens de» dingungen di« werttätige Bevölkerung Leipzig » ermahnt, die bedrängte Lage de» vaterlande» nicht noch durch wilde Streik» zu vergrößern, vielmehr da» Korp» Maerker in seinen Bemühungen zur Aufrechterhaltung der allgemeinen Ruh« und Ordnung zu unterstützen. Mit einem Generalstreik wird bi» jetzt nicht gerechnet. E» sind allerding» einige kleinere Be- triebe in den Lu»stand getreten.

geholt, die während ihrer Kranckheit bei ihrem Bruher im Rachbor- darf« untergebracht waren, und begann ihr Leben wieder wie früher. Si« besorgte ihren Haushalt und verdient« durch Schnei- der«. Durch vermittelung der Gemeinde fchevester hatte das blind« Kind Aufnahm« in einem Kinderheim gefunden. Die Bormanrtsch« hatte«» erst nicht hergeben wollen, sich aber dann dem Zureden der Schwester gefügt, e» wenigsten» so lange dort zu lassen, bi» ti erzogen war. Tag und Nach» unterscheiden gelernt hatte. Di« Bormonnsche, die Tollhäu«lerin war wieder da sie sollt« ja ganz dick und rund geworben sein! Ob sie auch wirklich wieder ganz gesund war und nicht» mehr im Kopfe hatte? Davon mußt« man sich mit eigenen Augen überzeugen. Die«inen kamen und brachten ein Stück Zeug, au» dem sie ein Kleid oder einen Rock gearbeitet hoben wollten, die anter«, kamen mit leeren Händen, unterhrblen ihre Reugier zeigend. Und während die Born-annsch« erzählen mußte, wie e» im Tolkhause war, beob- achtet« man sie genau, lieh sich keine Handbavegung von ihr und keine Miene ihre« Gesicht« entgehen. Ob sie nicht doch etwas Auffallende» an sich hatte? Die meisten war«, nicht nur von der Art, wie sie sprach, reckt enttäuscht, sondern auch von dem. wa» sie zu hören bekamen. Sie wußte immer nur von der guten Pflege und dem guten Essen zu erzählen, aber von den Zwang»- jachen, den Handsesseln und Eummizcllen, die e« doch im Irren- hause geben mußt«, hörte man nicht». Da» war ja sonst wie in einem gewöhnlichen Krankenhause, denn die Einspritzungen, die die Torwannen gelegentlich erwähnte. gabZ dort auch, wenn eine nicht schlafen konnte. Aber die Bormonnsche war ja selbst so ein« Tovhäuslerin gewesen und wollt« gewiß nicht alle» er- zählen, wie» dort zuging. Die Bormannen merkte die Neugier, mit der man sie besah und fühlte auch da» Mißtrauen, mit dem man ihr kegognete. Aber sie dockte, da» wird sich mit der Zeit schon legen, und ging mit neuen, frischen Kräften an ihre Ar- beit, froh, ihre» Kindern wieder«ine rechte Mutter sein zu können. Eine» Tage», gegen abend, kam die Dietzeln, die Frau eine» reichen Bauern au» dem Ort, um ihr Stoff zu einem neuen Kleide zu bringen. Tie Wahnstubeniür stand offen, und man konnte in die Kammer mit den vier Betten sehen. Al» die Bor- mannen der Frau Maß geromwen hatte, meinte die Dietzeln. auf die Kammertür zugehend:Ich gloobe gar, Bormannsche, Du hast in der Kammer die Fenster off!" Ja." sagte si«. ich will die Kinder gleich zu Bett« bringe, un da soll« wohl noch n bißchen lüfte." Bei der Kälte?" riet die Dietzeln. Frische Luft hat noch keine» wo« geschadr! Die Aerzt« in der Anstalt wurden immer decse, wenn rnf?« Stuben schlecht ge- lüst woran." JrrrrchauSmoden I" sagte die Dietzeln und ging. Sie er-

Die Unabhängigen unü öer jrieüe. Mr Unterzeichnung um jeden Preis. Eine Konferenz der U. S. P., bestehend aus der Parier- leitung, der Kontrollkommission, dem Frouenreichtausschuß. ben Bezirksleitern, den Redakteuren, der Fraktion der Na- tionalversommlung. sowie Vertretern der Fraktion der Preu- ßischen Lond«sver!ammlung, hat zusammen mit Vertretern der Arbeiterrät« der U. S. P. am Sonntag zum Frieden Stellung genommen und ihre Ansicht in einer längeren Ent-- schließung niedergeleast In dem ersten Teil der Resolution werden die von der Entente gestellten Friedensbedlngungen in einer Weis« charak­terisiert, mit der man durchaus einverstanden sein kann. Es heißt: Der Frieden, den die Entente dem deutschen Volk« zumutet. ist ein Aewaltfriede« schlimmster Art. Rein deutsche Bevölke-. 'rungSteil«, die in staatlicher Gemeinschaft mft dem deutschem Volke leben wollen, werden von ihm gegen ihre« Dillen l o S g c. trennt. Die Absicht auf die Annexion des Saarbcckr«» wird kaum noch verhüllt. Der nordöstliche Streifen Ostpreußens mit einer Bevölkerung, die sich eins fühlt mit dem deuffchen Volke, wird von ihm lvsgertss««. Ganz Ostpreuhe« wird vpm Deutschen Reiche abgeschnürt. Danzig wird zum Schein in einen se bständigen Staat umgewandelt, in Wahrheit gegen den Willen der Bevölkerung dem polnischen Staat ausgeliefert. Auch sonst wird, so ,n West-, in Ostpreußen , Posen. Schlesien das Telbstbtstlmmung»r«cht mißachtet, dessen An- Wendung wir für all« Gebiete fordern. Da» Wirtschaftsleben des deutschen Lölkes wird erwürgt, das Proletariat versklavt. die Grundlage neuer Bölkerkonflikte geschaffen. Alle pazifistischen! Ideologien sind an dem brulalen Geist des Imperialismus zer­schellt. . Im weiteren wird der Kampf der U. S. P. gegen den Krieg geschildert, wobei in dem Bestreben, die Verdunste der Partei herauszustreichen, viele» schief und unrichtig dargestellt wird. So z. B. wird gesagt, das alt« Regime hätte unterstützt von allen allen Parteien, mit Ausnahme der U. S. P., dm Frieden von Brest-Litowsk geschlossen, obwohl selbst die Leitung der U. S. P. wissen könnte, daß das alte Regime die Unterstützung der sozialdemokratischen Mehrheitspartei bei diesem Frieden nicht gehabt hat. Die Resolution begründet dann den durch dieFreiheit" schon bekannten Standpunkt der U. S. P.. daß dm Vertrag auf alle Fälle zu unterzeichnen sei. mit folgenden Worten: Selbst wenn bei den eingeleiteten Berhandlunge« erheb-- lich« Veränderungen nicht erreicht werden sollten. so bleibt doch letzten Ende nichts anderes übrig, al» sich dem Zwang« zp fugen und de« vertrag zu unterzeichnen. Nicht- Unterzeichnung bedeutet die Zurückhaltung unserer KriegSge- fangenen. die Besetzung unserer R o h st o f fa e b i et e, die Verschärfung der Blockade, bedeutet Arbeitslosigkeit, Hungersnot, Massensterben, bedeutet eine entsetzliche Kata» st r o p h e. die erst recht den Zwangzur Unterzeichnung herbeiführt. ES sind di« Proletarier, die am fürchterlichstem unter den Folgen zu leiden hätten. ES folgen die obligaten Schimpfereien auf die gegen-» wartige Regierung, d'e in einem Erzeugnis der U. S. P. nfc- malz fehlen dürfen: schließlich wird die Hoffnung auf de Hilfe de» internationalen Proletariat» ausgesprochen, wobei' die Resolution freilich bezüglich der Haltung der Sozialisten in den Ententeländern einen Optimismus entwickelt. der bisher durch die Tatsachen wenig gerechtfertigt erscheint- Die Resolution schl'eßt mit dem Tufruf an die Arbeiter eäts: Länder zur Weltrevolution. furchtbare Iuöeapoarome kn tvilncr. Berki«, 7. Mai. Spezi alt ekegramm. Die polnische« Zegionch» veranstalteten einen Tag nach ihrem Einzug in Wilna «inen furrP- baren vier Tage dauernden Pogrom. Ein« groß« Anzahl To:« und Verwundeter Ist zu verzeichnen? die Plünderungen dauern fo?/. Der ganze Bormarsch der polnischen Armee vollzieht st» überhaupb unter schrecklichen Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung. Die Panik der Juden ist um so größer, als dc« Volschewiki wieder vorrücken und die Polen mit furchtbarer Rache drohen, fall» sie Wilna wieder räumen müssen. Die Polen nehmen sämtliche Lebensmittel fort, infolgedessen herrscht eine furchtbare Hungersnot. -------____________...._____.--T zählte allen im Dorf«, daß die Bormannsche bei der großren Hunde- kälte die Fenster sperrtreit aufrisse und nun stand» fest n'an Stich hatte se hall doch noch! Die Vormannen ahnte, was man von ihr backte und wie ihr alle» ausgelegt wurde; e» tat ihr wckh und sie wurde zurückhaltender gegen die Bauern, scheuer. �lse �asker-Schüler. Else La»?«- Schüler, di« Dichterin de» jüngst ausgeführten Wupper- DramaS, trug in einer vom Junge« Deutsch- land in den.Kammerspielen" veranstalleten Sanntags- matine« au» ihren Gedichten vor. Sie verfügt über ein klangvolles, auch in dem Pathos der Leidenschaft artikulierende Deutlichkeit bewahrendes, vor allem in der Wiedergabe sehnsüchtigen Empfin- den» eindrucksvolles Organ. Indes die Schwierigkeiten, welche die mystisch«, in fremdartigsten Bildern und vleichmsse««inherstür- mende Sprache ihrer Lyrik dem Leser schon bereitet, verstärken sich noch für den Hörer. Die Phantasie sucht in dem Strom der Rhythmen vergeben« nach einer festen umrissenen Anschaulichkeit der Situation, um di« herum sich alle« andere gruppiert und die ein sichere» Ausruhen gestattet. Man fühlt sich wie im Wirbel hin und hergerissen, ohne daß die Möglichkeit gegeben wäre, wie doch bei der Lektüre durch verweilende» Betrachte� sich in da» sprung­haft« Gedräng« intimer einzufühlen. Da« mach-!« sich besonder« auch in den feurigen hebräischen Liedern, die an biblisch« Themen anknüpfen, al» Hemmung bemerkbar. Charakteristisch tritt in vielen Poesien ein Zug zur orientali­schen Märchenbuncheit hervor. Diese fremd« 35*11 ist ihr so gsgen- wärtig. beschäftigt sie so sehr, daß sie zum Beispiel die zwanzig Söhne, die ein großmachtiger Scheck mein Urgroßvater, sagt die Dichterin gezeugt hat, der Reihe nach bei Namen aufzählt. Eine andere Dichlung malt phantastisch die Geschichte von Wigerl. dem Sohn Melech». au», der zwanzig Jahre im Mutterleib ver­weilte,«he er sich beauemte, in di« Menschenwelt zu kommen. Ein Teil der neuesten Gedichie feierte da» Andenken im Krieg gefallener Freunde, darunter ein begeisterter Htzmnu» auf den Maler Marc und seinen blauen Reiter. Da» Publikum ehrte die Dichterin mit starkem Applaus._ Nptizen. . Dichter-Abend«. Armin T. Wegner wird am 14. Mai. abend»« Uhr. im Harmoniumsaal unter dem TitelMusik der Zeit", neue eigene Dichtungen au» den Tagen de« Kriege» und der Revolution. lesen. lKarten bei Z&crtheim.) Ludwig Ha t d r spricht morgen. DienSlao, 7)4 Uhr, im Meistersaal auf vielfock-n Wunsch noch einmal Pros? und Verse von Klau» Groth'uns anderen Holstftnern: Storm, Liliencron, Tim« ÄtöflCt. Religion ist Privatsache. In die Reihe der Bro- schüren sammlungDie praktischen Forderungen de» sozialdemokra- tischen Parteiprogramm» in Einzelertäutsaungen" sverlag Buch­handlung vorwärts) ist ein Neudruck der Schrift Stampfer»»Relc- gion ist Privatsache erschiene:!. Die Schritt kostet 1 Mk. Si« Hot es zu einer weiten VerbrenuNg gebracht.