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tennen unseren Weg. Ueber diese Bedingungen darf zu tragen. Die Ausführung ist eine Unmöglichkeit, darum ift Sie Ententetapitalisten den Sozialismus in cr nicht führen! Es hieße nicht an Deutschlands Zukunft dieser Friedensvorschlag unannehmbar.( Lebhafter allen Ländern treffen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemo zweifeln, sondern diese Zukunft opfern, wenn wir anders denken Beifall.) Wir sind in diesem Urteil einig mit der Reichsregierung fraten.) Deshalb ist dieser Friedensvertrag im Grunde genommen und fühlen wollten. ( Beifall), wir stehen einig und geschlossen hinter ihr.( Beifall.) das furchtbarste Sozialistengesez, das es jemals gegeben hat.( Sehr Stehen Sie uns bei bei der Anbahnung der Verhandlungen. Wir sprechen ihr in dieser Stunde unser volles Vertrauen richtig! bei den Sozialdemokraten.) Komme, was tommen mag, Ein einiges Volk vermag viel, ganz besonders, wenn es, wie wir aus. Die Reichsregierung hat unsere Zustimmung in dem Ent- in einer Zeit, in der selbst die letzten Nationen zu selbständigem heute, nicht nur für uns selbst, sondern für die Gesellschaft schluß, diesem Friedensentivurf der Gewalt einen solchen des staatlichen Leben ertveckt werden, läßt sich das deutsche Volk nicht der Nationen dagegen protestieren, daß Rechts, der Wiedergutmachung und der Völkerver- zur Stlaberei verurteilen. Das mag sich Europa an diesem dunkeln jöhnung entgegenzustellen. Unsere Feinde mögen sich hüten, Tage deutscher Geschichte merken.( Stürmischer Beifall.) auf irgendeine uneinigkeit der deutschen Stämme zu rechnen.( Lebhafter Beifall.) In der bitterften und furchtbarsten Not, die unser Bolt jetzt heimgesucht hat, stehen wir alle in un­erschütterlicher Treue zum großen deutschen Vaterlande.( Leb­hafter Beifall.)

Haß verewigt, Fluch für immer verankert werden! Ihnen, den Mitgliedern der deutschen Nationalverfamm­lung, gilt heute das Wort: Der Menschheit Würde ist in Gure Hand gegeben! Bewahret sie!

Wird dieser Vertrag wirklich unterschrieben, so ist nicht Deutschlands Leiche allein, die auf dem Schlachtfeld von Versailles liegen bleibt. Daneben werden als ebenso edle Leichen liegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker, die Unab hängigkeit der Nationen, der Glaube an all die schönen Ideale, unter deren Banner die Entente zu fechten vorgab, und vor allem der Glaube an die Vertragstreue!

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Eine Verwilderung der sittlichen und moralischen Begriffe ohne Gleichen, das wäre die Folge eines solchen Vertrages von Versailles . Das Signal für den Anbruch einer Zeit, in der wieder, wie vier Jahre lang ur heimtückischer, grausamer, feiger, die Nation das mörderische Opfer der Nation, der Mensch des Menschen Wolf wäre! Wir wissen es und wollen es ehrlich tragen, daß dieser kommende Friede für uns eine Marter sein wird. Wir weichen nicht. um Fadens Breite von dem zurüd, was unsere Bilicht ist, was wir zugesagt haben, was wir ertragen müssen!

Aber nur ein Vertrag, der gehalten werden kann,

ein Bertrag, der uns am Leben läßt, der uns das Leben, als unser einziges Kapital zur Arbeit und Wiedergutmachung läßt, nur ein solcher Vertrag kann die Welt wieder aufbauen! Solchem Vertrag unsere Unter schrift, seinen Bestimmungen unsere Trene, seinen Auflagen all unsere Kraft und Arbeit!

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Der Arbeitsfriede ist unser Ziel und unsere Hoffnung! Durch ihn können wir den berechtigten Forderungen unserer Geg. ner gerecht werden, durch ihn allein aber auch unser Volf wieder zur völligen Gesundung führen.

Seute sieht es fast so aus, als sei das blutige Schlachtfeld von der Nordsee bis zur Schweizer Grenze noch einmal in Ver­ sailles lebendig geworden, als tämpften Gespenster über all den Reichenhügelnn noch einen letzten Kampf des Hasses und der Verzweiflung. Wir kämpfen nicht mehr, wir wollen den Frieden. Wir sehen mit Graufen am Beispiel unserer Gegner, welche Verzerrungen Gewaltpolitik und brutaler Militarismus hervorbringen. Wir wenden uns schauernd von dem jahrelangen Mord. Gewiß: Wehe denen, die den Krieg beraufbeschtvoren haben! Aber dreimal Wehe über die, welche heute einen wahr­haften Frieden verzögern, auch nur um einen Tag!

Die Rede des Ministerpräsidenten war von Anfang bis zu Ende mit Aeußerungen lebhafter Zustimmung begleitet und viel jach durch stürmischen Beifall unterbrochen. Nach den Worten: Dieser Vertrag ist nach der Auffassung der Reichsregierung unannehmbar, erhob sich das Haus und bekräftigte die Worte des Ministerpräsidenten mit stürmischen Stundgebungen des Beifalls und allgemeinem Händeflatschen; auch die Tribünen nahmen an dieser Sundgebung lauten und lebhaften Anteil, ohne daß der Präsident gewehrt hätte, so gewaltig war Diese entschlossene Kundgebung eines einmütigen Volkswillens in der Stunde der größten Not.

Preußischer Ministerpräsident Hirsch:

Im Auftrage der Regierungen sämtlicher deutschen Frei­itaaten habe ich folgende Erklärung abzugeben: In allen Gauen Deutschlands Todert in diesen dunkelsten Tagen unseres Bolles die Erbitterung auf über den Friedensvorschlag unserer Feinde. Sie haben im Herbst vorigen Jahres feierlich den Rechtsfrie Den versprochen, auf dieses Verspreden him legten wir die Waffen nieder. Nun bieten fie den Wehrlofen einen Frieden der Gewalt. Die Feinde wollen uns für alle Zeiten aus der Seihe der Kulturstaaten der Welt streichen und wieder wie einst zur völligen Ohnmacht verdammen. Sie wollen das arbeitsfreudige deutsche Volk zu einem Knechtsvolt machen. Demgegenüber er­flären wir, die Vertreter aller deutschen Freistaaten, vor aller

Welt:

Lieber tot als Sklave!" ( Beifall.) Die Bedingungen, die dieser Friedensvorschlag uns auf­erlegen will, sind selbst von dem entfagungsbereitesten Wolfe nicht

Einst und jetzt.

Das Deutschland von 1919 ist ein anderes als das von 1914, es ist ein neues, freies, demokratisches Deutschland. ( Betfall.) Das freie Volf wird auch aus diesem Unglüd einen Aufstieg finden, der alle Völker der Welt mit emporhebt.( Lebhafter Beifall.)

Abg. Müller- Breslau ( Sog.):

In allen Ländern haben sich jahrelang Millionen nach dem Tage gesehnt, an dem zum ersten Male ernsthaft von dem kom­menden Frieden die Rede sein würde. Bei dem jetzigen Friedens­enttourf tann aber von einem Rechtsfrieden nicht gesprochen werden. Der Wahrheit gemäß müßte in diesem Entwurf ein Paragraph enthalten sein des Inhalts, daß das deutsche Volt auf einen Rechtsfrieden verzichtet. wo Deutschland wehrlos gemacht ist, wollen der französische Mili ( Sehr richtig!) Jebt, barismus und der englische Kapitalismus weiter ihr Untvesen treiben, während man uns politisch und wirtschaftlich knechtet. Wir Sozialdemokraten fönnen einen Rechtsfrieden verlangen, denn wir find, als die militärische Lage Deutschlands günstig war, für einen Frieden der Verständigung eingetreten.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.)

Kernbentsche Boltsteile sollen unter das Joch der Fremd­herrschaft kommen.

( Schluß in der Beilage.)

Proteste Pariser Sozialisten.

Jeder Satz eine Rechtsverletzung.

Versailles ; 12. Mai. Humanité" berichtet von starkem Besuch der gestrigen Versammlung der sozialistischen Ver. bände des Seine- Departements in Paris . Das Prole­tariat habe durch stürmischen Beifall für die Redner gezeigt, daß es von einem Gewaltfrieden nichts wissen wolle.

Zuerst warf Verfeuil der sozialistischen Partei ihre Haltung im Kriege vor. Auf die österreichischen Friedensvorschläge habe man nicht eingehen wollen, weil die Führer Frankreichs erklärt hätten, das wäre ein hintender Friede. Nach dem Siege aber habe riede mit seinen Annegionen, seiner wirtschaftlichen Knechtung, es fich gezeigt, daß man Groberungen wolle; der Versailler Den furchtbaren Entschädigungen und dem Zerrbild eines Völfer. bundes sei schlimmer als der Friede von Brest­Pitomst, er zeige den Bankerott der Wilsonschen Ideen von Recht, Freiheit und Gerechtigkeit.

Froffard wünschte Einberufung eines Nationalfongresses, umt die ernste Lage zu prüfen und der Parlamentsgruppe und der Parteileitung Richtlinien zu geben. Der Völkerbund ist die Das ist der reine Sohn auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker. schlimmste Prellerei, da man Deutschland , Oesterreich und Wir erkennen das Wilson- Pro- die russische Revolution davon ausschließt und ihn in ein kapitali­( Rebhafte Zustimmung.) gramm als für uns verbindlich an. Wir sind mit unseren öfter- stisches Syndikat zur Ausbeutung der Welt verwandelt. reichischen Brüdern ein Herz und eine Seele, wir gehören zusam­Sodann erhob Cachin Einspruch gegen die Art, wie das Saar­men, und nur die Gewalt fanm uns trennen.( Stürmischer Beifall.) Wir erheben Einspruch gegen jede gewaltsame Los- becken und das linke Nheinufer verwaltet werden sollten; England trennung deutscher Voltsteile vom Körper des Reiches und fordern, stede beinahe alle deutschen Kolonien ein und ersticke die Stimme daß unsere Unterhändler in Versailles mit allen Mitteln durch- Aegytens und die Unabhängigkeitsbewegungen in seinen Kolonien. eben. daß nirgends ein Teil des deutschen Volkes von Deutsch - Der angebliche Rechtsfriede sei ein Gewaltfriede geworden. land losgetrennt wird, ohne daß eine Abstimmung darüber statt- Cachin streifte dann die inneren Kämpfe zwischen den Mehrheits­findet.( Rebhafte wiederholte Zustimmung.) sozialdemokraten und den Unabhängigen in Deutschland und meinte, daß die Tage der Scheidemannschen Regierung gezählt seien und Saase und die Unabhängigen zur Macht gelangen würden; dies sei die Vorbedingung für die Revidierung des Versailler Friedens.

Das deutsche Bolt läßt fich auf die Dauer nicht zerftfideln, und der Tag muß tommen, an dem ein wirklicher Bölter bund entsteht, wo die Arbeiter der ganzen Welt dem deutschen Volf für sein Verhalten in dieser Stunde Recht geben werden. Wilson bat feierlich versprochen, daß diesem Krieg fein Wirtschafts­frieg folgen folle. Was sind die finanziellen und wirtschaftlichen indungen aber anders als ein Wirtschaftstrieg in der brutalften form?( Lebhafte allseitige Zustimmung.) Des­halb sagen wir:

Dieser Friedenvertragsentwurf ist unerträglich und unerfüllbar und daher unannehmbar. ( Stürmischer Beifall.) Wir stehen mit diefer Auffaffung nicht allein. Am Sonntag hat der holländische Sozialistenführer Troelstra in Nymwegen aleidfalls erklärt, daß dieser Friedensenttourf für das deutsche Wolf unannehmbar und ein Unglüd nicht nur für Deutschland , sondern für die ganze Mensch beit sei.( Sört! hört!) Wir wollen ernsthaft die Sünden der Vergangen= beit büßen. Wir wollen Schadenersas leiften für Bel= aien und Nordfrankreich. Wenn man aber das deutsche Volt zwingt, einen Vertrag zu unterzeichnen, der über seine Kraft geht, also ihm etwas zumutet, was es nicht erfüllen tann, so wird die junge Republik erneut in den Ruf der Riveideutigkeit und der Lüge kommen. Das aber darf nicht sein. Wir lehnen einen Ver­trag ab der uns alles nimmt und nichts gibt.

Dieser Friedensvertrag ist ein Werk der fiegreicher Entente. kapitalisten

und bringt daher den Arbeitern überhaupt nichts. Der deutsche Arbeiter soll verstlabt werden, damit die deutsche Republik durch ihre Tätigkeit auf fozialpolitischem Gebiet in der Welt keine moralischen Eroberungen machen kann.( Sehr richtig! links.) Mt dem deutschen Sozialismus aber wollen

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Als letzter Redner erflärt Lort, dieser Friedensvertrag sei nur ein Kriegsvertrag; die Bourgeois müßten gestürzt werden, damit die Sozialisten einen revolutionären Frieden schließen könnten.

Endlich wurde einstimmig eine Tagsordnung angenommen, in der die Sozialisten feststellen, daß die Regierungen in jedem Satz des Versailler Vertrages das Recht verlegen. Die Sozialisten Gerechtigkeit und Brüderlichkeit. Alle Vereinigungen des Prole widersprächen voll Empörung der Entstellung aller Wünsche nach tariats sollten die kräftigste Aktion gegen den jetzt entlarvien Im­perialismus der Entente anbahnen. Unter dem Gefange der In­ternationale löfte die Versammlung sich auf.

Die Zurückziehung der amerikanischen Truppen.

Nach Washingtoner Meldungen bestätigt es fich, daß un mittelbar nach unterzeichnung des Friedensvertrages die amerikanischen Besagungstruppen aus Deutschland aurüdge. zogen und in die Einschiffungshäfen zweds Ueberführung nach den fichten des Kriegsdepartements mit Zustimmung des Präsidenten Vereinigten Staaten gebracht werden sollen. Entsprechende Ab­Wilson sollen alle Expeditionsstreitkräfte mit Einschluß der Offu­pationstruppen des Brüdenokpfes Koblenz Europa spätestens im tommenden September verlassen haben.

Abend alter Orchestermusik.

maßlichen Inhalt der Konferenzen, von Absperrungsmaßregeln war woselbst die Mannschaften der Versailler Regierung zur Bildung aber niemals die Rede, im Gegenteil, unterm 8. Mai 1871 mußte neuer Truppenförper übergeben werden.(!) Ueber die Heimkehr die Frankfurter " zu melden, daß Herr Anton Hahn, vom unserer Truppen hierher aus Frankreich ist noch nichts spezielles Bankhause L. A. Hahn dem Bernehmen nach am bekannt, sondern nur im allgemeinen beschlossen, daß die Land­Von den Friedensverhandlungen 1871 u. 1919. Sonntag bcm französischen Finanzminister wehr jetzt möglichst rasch heimbefördert und entlassen werden soll." Die Zeiten ändern sich. Niemals ist der Kontrast zwischen Bouer- Quertier zu einer Beratung eingeladen Und die beutschen Gefangenen? Einst und Jett" trasser zutage getreten, insbesondere in bezug fei und unterm 10. Mai 1871 brachte sie die denkwürdige Notiz: auf die Handlungsweise und Denkungsact der Völker, als wenn Die Vermutung, daß der definitive Abschluß des Friedens hier man die Zeitungen von 1871 und 1919 zur Hand nimmt und die in Frankfurt a. M. zu erwarten stehe, bestätigt sich. In der heu­Berichte über die Friedensverhandlungen von damals und heute tigen Konferenz fam es, wie wir hören, zum Abschluß. Von der Unter dem Namen" Neue Musikgesellschaft ist eine Vereini vergleicht. Damit soll nicht der Inhalt der Friedensverhandlun- offiziöfen ft. Breffe" wird das Ereignis mit folgenden Worten gung ins Leben getreten, die es sich zur Aufgabe macht, ihren Mit­gen an und für sich gemeint sein; eine Parallele zu ziehen macht gemeldet: Nachmittags 2% Uhr. Soeben ist der defini- gliedern bedeutende Musikverke, die nur selten oder unvollkommen Der Unterschied zwischen der Ursache, dem Umfang und dem Ende tive Friedensschluß von sämtlichen Bevollmäch zu Gehör gebracht werden, in erstklassiger Wiedergabe zu über­der Kriege von einst und jetzt unmöglich, aber eines dürfte doch tigten unterzeichnet worden. Heute Abend gemitteln. In der nächsten Spielzeit sollen je acht große Orchester. dasselbe geblieben sein, der Wille der die Männer beseelte, die gen 6 Uhr speist Fürst Bismard bei Oberbürgerund Chorkonzerte, außerdem je sechs Kammermusik- und Lieder­zu den Friedensverhandlungen tamen, war damals wie heute: meist er Dr. Mumm, auch diefranzösischen Diplo abende stattfinden. Die erste Veranstaltung in der Singakademie Frieden zu schließen und nach den Jahren des Mordens, der Ver- maten sollen geladen sein."(!) klingt das nicht wie mußte vorweg die Leute vom Bau" interessieren. Sie bestand wüstung und des Glends, diejenigen Grundlagen festzulegen, auf ein Märchen, wenn man an die unwürdige Behandlung unserer aus philharmonischen Werken von zwischen dem 17. und 18. Jahr­denen es allen Völkern möglich gemacht werden sollte, jich deutschen Gesandten in Versailles heute denkt? hundert blühenden Tonjezern; für kleine Streichorchester( berein­wieder aufzurichten und weiterzuleben. Welch himmelweiter Und dann wenn man die Meldung der Frankfurter v. 11. Mai 1871 zelt mit Flöte, Oboe, Fagott und Gemballo) berechnet. Darunter Unterschied liegt zwischen dem ruhigen, sachlichen, ja direkt nüch- fich betrachtet, die lautete:" Die Unterzeichnug des Frie- fiel besonders auf eine Trauersinfonie" des Italieners Locatelli, ternen Ton der damaligen deutschen Zeitungen und den mit den sprotokolls erfolgte gestern Nachmittag um die, auf den Tod seiner Frau, also aus einem persönlichen Schmerz= Siegesgeheul und Vernichtungswillen angefüllten heutigen Blättern 4% Uhr. Um% 45 Uhr begab sich Jules Fabre aus erleben, geschrieben, in fünf Säßen allen Jammer, alles Klagen unserer Feinde. Wie schneidend drängt sich der Unterschied auf, dem Schwan per per Wagen hinweg. Instinktiv um den herben Verlust in ergreifenden Tönen zum Ausdruck bringt. zwischen der Behandlung, die der plumpe, bäucische Michel 1871 möchte man fast sagen, zog die Menge den but, Von Händel sprach ein Concerto grosso in G- Dur" sehr an. Der den französischen Gesandten zu den Friedensverhandlungen Jules als abre in den Steinweg einbog, denn jeder Operndramatiker ist darin unschwer zu erkennen. Im Mittel­Favre und Pouyer- Quertier in Frankfurt a. Mange- mochte fühlen, daß nun ein großer Aft bollzo punkt stand aber Bachs dreifähiges Biolinkonzert in E- Dur". Dies Seihen ließ und derjenigen, der unsere deutschen Gesandtn nun gen und ein neuer Gedenkstein in der Geschichte um so mehr, als es von Carl Flesch geradezu dämonisch fort­in dem Lande der geborenen Höflichkeit ausgesetzt sind. Europas gefeßt sei. Die französischen Diplomaten reisten reißend und zauberisch langschön gespielt wurde. Gine Sere. Damals schrieb die Frankfurter Zeitung " unterm 6. Mai gestern Abend gegen 7 Uhr ab. Heute früh ist auch Fürst Bismard nade"( Nr. 6) für Orchester mit Baute und ein Solisten- Orchester 1871: Der Herd der diplomatischen Aktion abgereift." für zwei Geigen, Bratsche, Cello, Bag von Mozart gab dem Pro­zwischen Frankreich und Deutschland ist plöt- Vor unserem Auge steht diese Menge, die damals schweigend gramm, auch in fompofitorischer Hinsicht, einen verheizungsvoll in lich nach Frankfurt a. M. verlegt. Gestern trafen und ehrfurchtsvoll vor dem Feinde den Huf zog, und heute be- die Zukunft der Musik weisenden Abschluß. Hermann Scherchen die französischen Minister Jules Favre und handelt man die deutschen Gesandten in Versailles nicht besser als dirigiert ein Kammerorchester von feltenem Glanz; denn es jetzt Pouyer Quertier einerseits und der deutsche Galeerensträflinae im Bagno, in Frankreich , deffen Devise Frei- fich aus lauter hervorragenden solistischen Kräften zusammen. Reichstanaler Fürst Bismard andererseits zu heit, Gleichheit, Brüderlichkeit" lautete. So ändern sich die Zeiten Schon diese Tatse spricht für den künstlerischen Ernst des neuen einer Besprechung hier ein. Was der eigentliche Zwed und die Völker. Das deutsche Volf hat schwer und bitter während Unternehmens. und Anlaß der Konferenz ist, ist flar: die Hauptateurs treten des Krieges gelitten und gehungert, es muß iebt seine Gesandten zusammen, um einen Ausgleich der Differenzen zu versuchen, unwürdig behandelt und seine gefangenen Brüder unrechtmäßig welche bei den Verhandlungen in Brüssel sich herausgestellt haben zurückgehalten sehen. Stein Flammender Proteft wird nüßen, kein und welche von den dortigen Unterhändlern nicht beglichen werden Hinweis auch darauf, daß am 12. Mai 1871 Fabre und ein Operngastspiel unter Beitung von Traugott Ochs statt. fonnten. Die Differnzen bestehen, den Mitteilungen der Berliner Bouyer Quertier, als sie von Frankfurt a. M. Offiziösen zufolge hauptsächlich in Geldfragen. Es handelt sich nach Mainz antamen, bort am selben Tage noch Vorträge. Treptow - Sternwarte: 13. Mai, 7 Uhr: Die um die Zahlung der fünf Milliarden." Kein weiterer Kommentar. Die Lager der gefangenen Franzosen besuchten, Sonne und ihre Flecken"( Lichtbildervortrag von Dr. Archenhold), Noch eine kurze Notiz, daß Fürst Bismard im Hotel Schwan" um dann per Extrazug nach Versailles zurüdzu 14. Mai, 7% Uhr:" Werden und Vergehen unserer deutschen Küste und Jules Favre und Bouher- Quertier im Russischen Hof" ab ehren. Keine Aenderung wird eintreten, wenn auch die Fcant-( Vortrag mit Lichtbildern von Dr. Spethmann). gestiegen feien. Keine Absperrung, keine Bewegungsbschränkung furter" unterm 15. Mai 1871 die uns heute unfaßliche Tatsache Erst Krankenwärter dann Arzt. Prof. Dr. Ser französischen Gesandten. Bei der am 6. Mai 1871 stattberichtete: Seit dem 12. d. Mts. haben infolge des Kerschensteiner macht in der Münchener Medizinischen Wochen­gefundenen ersten Konferenz war nur das En- in unserer Stadt geschlossenen Friedens die Geschrift" Vorschläge für die Neuordnung des medizinischen Unter­free im Hotel Schwan, dem Hotel Bismards, dem fangenenrüdtransporte aus den innerdeutschen richts. Das neunte Gymnasialjahr soll fallen gelassen und dazu Bublikum verschlossen und im Hotel felbst große Festung n in ziemlich umfassendem Maßstabe be- benutzt werden, dem fünftigen Arzt eine höhere allgemeine Bil Ruhe" als Parole ausgegeben. Nur die ge- gonnen. Verkehrsstörungen sollen und werden durch diese so- dung zu geben. Um dem angehenden Arzt die Möglichkeit einer drückte Stimmung Jules Favres fiel auf, als genannten Franzosenzüge nicht eintreten. Es gehen täglich Prüfung für seine Neigung und Befähigung zu dem Beruf zu er nach seinem Hotel zurüdfuhr. 5 bis 6 Büge, jeder mit 1200 bis 1500 Mann, teils geben, soll er bor Beginn der Fachstudien etwa sechs Wochen als Täglich brachten nun die Zeitungen Berichte über den mut- lüber Gießen nach Köln , teils über hier nach Frankreich bzw. Lagny, Krantentvärter beschäftigt werden.

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Notizen.

ek.

Theater. Jm ,, Theater des Westens " findet diese Woche

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