Der Raub unseres Viehbestandes.
Eine amtliche Darstellung.
und verstärff fühlbar werden, wenn sich der Sunger] Eine Entschließung der Danziger Bürgerschaft. verschärft, die Blockade vielleicht wieder beginnt, dann kommt Danzig , 13. Mai. Die Stadtverordnetenversammdie Ernüchterung und die Verzweiflung, und die Regierung, Fung nahm in ihrer heutigen Sigung einstimmig folgende die den Frieden abgelehnt hat, wird für alles verantwort- Entschließung an: Wir lehnen die Bildung eines Berlin , 13. Mai. Die von der Entente geforderte Ablief:= lich gemacht werden, was an Unglück in dieser Zeit empfunden Freistaates Danzig ab, weil wir darin nur die Vorstufe rung von 140 000 Milchtühen würde nach amtlichen Berech wird. Unterzeichnen die deutschen Friedensdelegierten aber der Ginverleibung Danzigs in Polen erblicken. Wie ungen die Milchpersorgung der Kinder, Mütter und Kranken den Friedensvertrag, so werden ebenso sicher manche Teile aber Danzig seit Hunderten von Jahren deutsch fühlt und denkt, in den Städten und insbesondere in den Großstädten, deren Bedarf des deutschen Volkes darüber Genugtuung empfinden. Je- so will es auch jetzt dem deutschen Vaterlande, mit dem es die guten schon jetzt nur zu 66 Proz. gedeckt werden kann, weiter um andoch all die Lasten, welche dann von unserem Volte sehr bald zeiten geteilt hat, die Treue wahren und es in seiner schwersten nähern 9 Proz. vermindern. Da infolge der Viehablieferungen für empfunden werden müssen, führen ebenso gewiß zu einem Not nicht verlassen. Die Friedensbedingungen der Entente sind die notwendigste Fleischversorgung in die Milch bestände eingeSchuldig für die Regierung, der man die Verant- auch um deswillen nicht annehmbar, weil sie die Schwesterproving griffen werden müßte und da der Nachwuchs durch Ablieferung von wortung für all das Unglück aufladen wird. In jedem Falle Ostpreußen des Zusammenhanges mit dem deutschen Mutterlande 40 000 Stück Jungvich erheblich vermindert wird, würde die wird das Kollegium, das das deutsche Volf repräsentiert, für beraubt. Milch not fich im Laufe der Zeit noch wesentlich steigern. die Folgen des Unterzeichnens oder Nichtunterzeichnens von dem gemarterten und verzweifelten Volfe verantwortlich gemacht werden.
Es gibt nur eine Lösung, die gefunden werden nuß, wenn die Bedingungen in ihrer unmenschlichen Härte aufrechterhalten werden: das ist, die Entscheidung in die Hände des Volkes zu legen!
Die gestrige Kabinettsizung.
Das Kabinett hielt am Dienstag, cine Sigung ab, die unt 11 Uhr begann. Dabei kam ein Artikel der„ Germania " zur Sprache, Aus Leipzig wird den P. P. N. gedrahtet: Die Nacht ist ruhig in dem kritisch zur geftrigen Nationalversammlungstagung Stellung verlaufen. Bon einem Generalstreit faunt nicht die genommen wurde. Der Reichsminister Erzberger legt Wert Rede sein. Lediglich Teile einzelner Betriebe sind in den Aus- darauf, festzustellen, daß er mit den darin zum Ausdruck gebrachten In der Schicksalsstunde eines großen Volkes darf die stand getreten. Die Arbeitswilligen find in überwiegender Mehr- Ansichten nicht übereinstimmt, sondern voll auf dem Standpunkt des Entscheidung über dessen Leben und Tod nicht ohne das Volk zabl. Größere Ausstände sind nur in Ehrenberg und Leutsch. Die Ministerpräsidenten steht. jelbst erfolgen. Das Volk muß aufgerufen werden, solange einem in den Gas- und Elektrizitätswerken eventuell ausbrechenden Gaswerfe find nach wie vor weiter in Betrieb. Bei Im übrigen wurden keine positiven Entscheidungen getroffen, die Ueberzeugung fortbestehen bleibt, daß ihm durch den Frie- Streif stehen genügend arbeitswillige Arbeiter, Techniker und In- sondern es wurde im allgemeinen die Taktik durchgesprochen, die den Gewalt angetan werden soll. Wie das Volk dann ent- genieure zur Verfügung, um den Betrieb sofort weiterführen zu sich bei der Abstimmung der deutschen Gegenvorschläge empfiehlt. scheidet, so wird gehandelt werden. Die Regierung ist dann können. Außerdem hat General Märker gedroht, daß alle Arbeiter, nichts anderes, als die Vollzieherin des Willens des Volkes, die heute nicht zur Arbeit kommen, sofort entlassen würden. und sie befreit sich von jedem Vorwurf, in der ernstesten An- Daraufhin sind drei Viertel der Arbeiterschaft angetreten. gelegenheit für das deutsche Volk eigenmächtig ohne das Volk selbst gehandelt zu haben.
Nach der vorläufigen Reichsverfassung ist die Volksabstimmung in gewissen Fällen vorgesehen. Niemals wieder wird das deutsche Volk vor eine Entscheidung gestellt werden, die bedeutender und folgenschwerer ist. Hier ist die erste Gelegenheit, die Volksabstimmung praktisch in Anwendung zu bringen.
Die Sicherung Schlesiens.
Verstärkung des Grenzschutes.
Oppeln , 13. Mai. ( T. U.) Reichswehrminister Noste und die übrigen militärischen Reichsstellen haben den Vertretern Ober schlesiens auf das bestimmteste versichert; daß Schlesien und insbesondere Oberschlesien für die Zeit des SchwebeWir verkennen nicht die Schwierigkeiten, die dieser For- zustandes militärisch vollkommen gesichert werden derung entgegenstehen, aber sie sind Bagatellen gegenüber der oil. Stampferprobte, völlig zuverlässige Truppen find zur VerGefahr, vor der Deutschland steht. Die Vertreter der Entente stärkung des Grenzschutzes bereits in ausreichender Stärke unter werden fordern, daß die deutschen Delegierten ihre Voll- wegs und können jede Stunde eintreffen. Die Truppen haben machten ausüben, diese aber müssen erklären, daß sie es vor aber nicht die Aufgabe, gegen die Polen aggressiv ihrem Gewissen und vor ihrem Volke nicht verantworten vorzugehen. Sie sind vielmehr nur Abwehrtruppen, falls fönnen, die Vollmachten, die ihnen von der Regierung im bas polnische Heer es wagen sollte, gegen die strittigen schlesischen Gebiete vorzugehen. Namen des Volkes erteilt worden sind, für ausreichend zu betrachten. Sie werden erklären müssen, daß sie sich ihre Vollmachten vom ganzen Volke bestätigen Tassen wollen, bevor sie ihre Unterschrift erteilen oder verweigern. Das bedeutet keinen Bruch und die Entente wird diesen Akt nicht als Verweigerung der Unterschrift auffassen fönnen. Tut sie das dennoch was schadef's? Die Völker aller Länder werden Verständnis für unsere Haltung haben. Die Delegation in Versailles darf ihre Vollmachten für eine Entscheidung über den vorliegenden Vertragsentwurf oder über ein ähnliches Dokument der Gewalt nicht für ausreichend betrachten. Die Vollmachten einer Regierung reichen nicht mehr aus, wenn es einem ganzen Bolte an Kopf und Kragen gehen foII!
Die Proteste des Volkes.
Die Flut der Proteste gegen den Gewaltfrieden, die aus allen Teilen des Reiches einlaufen, wächst ins Ungemessene. So liegen jezt Stundgebungen sämtlicher Parteien aus Jnsterburg, der Bürgerschaft Striegau , Hanau , Halle, Duisburg , Altena ( Wefif.), Magdeburg , Neiße und Brieg vor. Die
Bürgerschaft der Stadt Bodum weist in ihrer Resolution auf die
Aeußerung eines französischen Blattes hin, dieser Frieden sei ein Frieden der Gewalt des gefräßigen Imperialismus und der Ungerechtigkeit. Alle Entschließungen bezeugen den festen Willen der Bevölkerung, in der Abwehr des schmachvollen Unterdrückungsfriedens sich geschlossen hinter die Regierung zu stellen.
Die Tollhäuslern.
Skizze von Marga Parksch.
Hoffnungen der deutschen Delegation.
Bersailles, 13. Mai. ( T.-K.) Innerhalb der deutschen Friedensdelegation trägt man sich mit der Hoffnung, daß der Aufs schrei der Empörung, den die Friedensbedingungen in Deutschland hervorgerufen haben, nicht ohne eine gewisse Rückwirkung auf die Alliierten bleiben wird. Verschiedene Aeußerungen führender englischer Blätter geben die Hoffnung, daß die Entente möglicherweise sich noch zu Beratungen über die territorialen Fragen bereitfinden wird.
Die deutsche Delegation hat am Montag eine Note zu den territorialen Bestimmungen des Friedennsvertrages fertiggestellt, die am Dienstag den alliierten Regierungen ikberreicht wor den ist.
Die deutsche Verhandlungstaktik.
Genf , 13. Mai. ( Eigener Drahtbericht des„ Vorwärts".) Det " Temps" stellt die deutsche Verhandlungstaktik als dilatorisch hin und glaubt, die deutsche Regierung wolle nur Zeit gepinnen, sic rechyne mit einer Entzweiung der Alliierten und auf die Hilfe der Sozialisten der ganzen Welt. Nach dem Journal" fomme es Deutschland hauptsächlich auf 3ugeständnisse bei der Regelung der Ostfragen an. Das„ Petit Journal" meint, man werde ver
In Breslau fanden sich die Vertreter der Bürgerschaft, des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung zu einer außer- fuchen, dem Wilson des Vertrages den Wilson der 14 Punkte ent ordentlichen Sigung zusammen. Darin wurde mitgeteilt, daß in gegenzustellen( und gibt damit zu, daß das zwei ganz verschiedene Berlin ein Plan zur Erhebung des deutschen Volkes ausgearbeitet Wilsons find! Red.)." Matin"," Figaro" und" Action francaise" werde. Diefe Bekanntgabe wurde mit Begeisterung aufgenommen. glauben an eine schließliche Hinterzeichnung des Vertrages, zweifeln Diese Nachricht ist unsinnig, und ihre Verbreitung ist eine aber an der Tatsache se Ausführung und verlangen Garan Gewissenlosigkeit. Wer hat mitgeteilt, und wer arbeitet tien dafür, die Figaro" in einer ständigen Allianz zwischen Frant einen Plan aus? An Biertischen werden vermutlich ver- reich, England und Amerika sieht. schiedene Pläne ausgehect, an verantwortlichen Stellen wird man aber die gegebenen Kräfte richtig einschätzen, und von ihnen aus wird man auch keine Pläne austrompeten, die auf Bern , 13. Mai. Wie das„ Journal de Genève" erfährt, is der einen Seite unbegründete Hoffnungen weden, auf der beschlossen worden, für die ersten Junitage die Internationale Sv andern die Gegner alarmieren. Die Berichterstatterbureaus sialistentonferenz nach Bern einzuberufen, um sich mit und die Zeitungsredaktionen sollten etwas Selbstzensur üben, dem Friedensvertrag und dem Bölkerbund zu beschäftigen. um die Breßfreiheit nicht zu diskreditieren.
Keine Einstellung der Truppentransporte.
Berlin , 13. Mai. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, ist die Nachricht, daß die Transporte der Truppen der allerien Armee durch Deutschland eingestellt worden seien, unrichtig. Auch eine Umleitung der Transporte findet nicht statt, vielmehr dauern die Transporte unverändert fort.
Eine Falschmeldung. W. T. B. teilt mit: In einigen Zeitungen wird ein Gesetz gegen den Streit angekündigt. Die Nachricht ist
unzutreffend. Gin derartiges Gesetz ist auch nicht in Vorbereitung.
Freiheit" ins Zeug, weil die Zuhörer in der Nationalversammlung Für das Maulhalten der Kiebige im Parlament legt sich die in den Beifall nach der Nede Scheidemanns einstimmten. Das Toben und Mörder"-Gebrüll ihrer Leute auf der Tribüne des Rathauses hat sie nie gerügt.
Als sie durchs Dorf ging, kam sie an einer Schar singender| Kammertür, ob die Kinder schon schliefen. Da hörte ste, mic Kinder vorbei. Sobald die Kinder ihrer ansichtig wurden, waren Paul sagte: sie still und drückten sich ängstlich an die Hauswand und in die Torfahrt. Lieber Himmel, war sie schon der Kinderschreck des Dorfes getrorden? Da rief ein Kinderstimmchen hinter ihr: Eines Mittage tam Paul, ihre zweites Kind, mit einer., Bormannsche!" freundlich drehte sie sich um, es war wohl nur Beule am Kopfe heim.
II.
,, Na, was hats denn gegeben?" fragte sie.
Er erzählte: Ich hab mich mit Diezels Otton verdroschen! Wir wollten ,, Räuber un Gendarm" spielen, aber Otto hat gejagt, er machte nich mit, wenn ich derbei wäre. Mit dem Kinde, von ' ner Verrüdten tut er nicht spielen."
ein Zufall gewesen, daß die Kinder grad mit Singen aufhörten, als sie vorbei tam. Der Nedste der kleinen Gesellschaft lief thr ein Stück nach blieb dann stehen streckte, die Zunge lang heraus und tippte sich mit dem Finger auf die Stirn. Die anderen Kinder schrien vor Vergnügen über diese Heldentat. Der Bormannen schoffen die Tränen in die Augen und sie mühte sich nicht, sie zurückzudrängen. Starr vor sich ins Weite blickend, ging sie ihres Weges.
Ein etivas angetrunkener Knecht vom nahen Gute kam ihr
Damn läßte ihn," sagte seine Mutter nur, aber Paul sah, daß sie ganz weiß im Gesicht geworden war. Sie wollte es der Diebeln schon sagen, wenn sie zum Anprobieren ihres Kleides tam, daß sie ihren Verstand genau so hätte wie andere Leute. entgegen: Aber sie sagte nichts, sie hätte ja sonst die Kundschaft der reichen Na, Du altes Jrrenhaus, was flennste denn?" sagte er im Bäuerin verloren und mit ihr sicher noch andere. Was wollten die Leute denn nur von ihr? Wovon wuchs denn das Gerede um sie, sie lebte doch still und bescheiden für sich? Wer nicht zu ihr kam, sah sie kaum, denn sie ging nie aus.
Martha," jagte sie eines Tages zu ihrer Aeltesten, vie haste denn heute der Linne die Haare gemacht? Die Kleene sieht ja ganz liederlich aus, mach se noch mal! Du bist doch schon e großes Mädchen, un wenn Du och erst mal Frau un Mutter bist, hastes doch sicherlich och gerne, wenn Deine Kinder immer hibsch adrett aussehen."
Martha bekam einen roten Kopf, dann sagte sie:
Vorbeigehen. Sie hörte es taum, mechanisch setzte sie ein Bein sors andere. Sie war längst am Pfarrhaus vorüber. Sie hatte vergessen, wo sie hintvollte, sie lies, lief. Nur allein sein, mit niemand sprechen müssen.
Als sie das Dorf hinter sich hatte, seßte sie sich an einen Straßengraben, wischte sich das nasse Gesicht mit der Schürze ab und stieß einen kurzen, Harten Schrei aus. Sie wäre erstidt, hätte sie diesen Schrei nicht laut werden lassen dürfen.
Mein Gott, meir Gott", sagte sie laut vor sich hin, warum hast Du mich wieder gesund werden lassen? Ich tue doch den Menschen nichts, warum lassen sie mich nicht in Frieden? Hätte ich im Zuchthaus gesessen, sie würden es vielleicht schon längst So", fragte die Mutter lachend ,,, warum willste denn nich?" bergessen haben, aber diese Wochen im Irrenhaus bergessen sie ,, Weil ich nich darf."
„ Ich heirat mal nich!"
"
,, Un warum derfste denn nich?" fam es erstaunt zurüd. Berta Hufeld hat gesagt, ich därste mal mich heirate, weil Du als Närrsche im Irrenhause gewesen bist; so was erbte sich fort. Ich würde ech noch mal verrückt un wenn idy später mal Kinder hätte, die och."
mir nicht."
Der Landbriefträger tam und blieb bei ihr stehen:„ Na, Frau Bormann, was sißen Se denn hier? Machen Se doch, daß Se heimkommen! Ihre Kinder warten sicher offs Essen ."
Meine Kinder," sagte sie und stand auf.
Der Briefträger sah ihr nach, wie sie schwerfällig, Schritt für Schritt dem Dorfe zuging. Der merkt mers aber noch sehr an, daß se nich richtig im Kopje is", meinte er.
,, Dann sage nur der Berta Hufeld, daß die Krankheit, die ich gehabt habe, sich nich sorterbt. Das haben mir die Aerzie versichert". Es würgte ihr im Hals und sie ging in die Kammer, Es war dunkel geworden, die Bauern alle beim Abendessen um mit sich allein zu sein.
Was war das? Warum waren die Menschen so hart? War ihre Krankheit ein Schandfleck, und war es nicht genug, wenn sie fie nicht mehr für voll nahmen, mußten sie ihr auch noch die Kinder vergiften? Was fonnte sie tun, daß wenigstens die Kinder nicht zu leiden baiten?
Lange jaß sie auf ihrem Bettrande und grübelte. Gegen Abend nahm sie eine frische Schürze aus der Kommode, band sie um und machte sich auf den Weg zum Pastor. Mit ihm wollte sie darüber reden.
und die Bormannen tam unbehelligt nach Hause. Die Kinder sahen sie scheu von der Seite an, als sie ihnen die Brote schnitt und sie dann zu Bett brachte, alles mit steinernem Gesicht.
Als alle zur Ruhe waren, ging sie zu Pauls Schulbüchern, riz eine Seite aus dem Schreibheft und schrieb an ihren Bruder: „ Lieber Catar, jci so gut und hole die Kinder morgen bei Dich. Sei gut mit ihnen und mache sie zu braven Menschen. Ich kanns nicht. Meine Krankheit hängt mir schlimmer an, als wenn ich im Zuchthaus geseffen hätte. Deine unglückliche Schwester". Sic wollte den Brief noch auf die Post tragen und horchte an der
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Du Martha, ich soll Dir von der Schulzen jagen, Du brauchtest morgen ich zu kommen um ihre Kinder zu holen." ,, Warum denn? Geht se denn morgen nich aufs Gut maschen?" ,, Das schon! Aber se will ihre Kinder lieber von andern vennahren lassen. Ge is bange wegen Muttern." Immer wegen Muttern, immer wegen Muttern," sagte Martha. Die Bormannische zog die Tür leise zu, nahm ihren Brief und ging. Am andern Tag fand man sie im Dorfteich.
Notizen.
Die verbotene UIrite. Unbekümmert um die Wandlungen der Zeiten hält die Leipziger Staatsanwaltschaft Carl Sternheims Novelle" Ulrife" nach wie vor hinter Verschluß. Siergegen, wie überhaupt gegen die Tatsache, daß auch heute noch Jm objektiven Verfahren soll das Buch der Einstampfung verfallen. das Wert eines Künstlers vor dem Zugriff des Staatsanwalts nicht bewahrt bleibt, erhebt der Schutzverband Deutscher Schriftsteller. durch die Volversammlung der Berliner Ortsgruppe ausdrücklich crmächtigt, energischen Protest. Durch seine Syndici nimmt er int Strafprozeß die Rechte Carl Sternheims wahr.
Der Volfskraft Bund hat einen Arbeitsausschus für Bölferverständigung eingesetzt und mit dieser Aufgabe vornehmlich seine Landesgruppe Schweiz " betraut.
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Lyonel Feininger , der fubistische Maler( der jett gerade im Kabinett Neumann ausgestellt hat), ist an die Weintarer bochschule für bildende Kunst berufen worden.
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Theaterchronit. Der frühere sozialdemokratische Kri. tifer und Direktor des Deesdener Alberttheaters Dr. Albert übernimmt die Leitung des Kieler Stadttheaters. Er will des Theater nach sozialistischen Prinzipien organisieren. Start Heinz Martin, der( mit Franz Wenzler zusammen) dem neu gegründeten Berliner Berjuchstheater der strengen Marimalforderungen Die Tribüne" voi stehen wird, war bisher eigenwilliger Qurusregisseur des Hamburger Thaliatheaters. Martin wirfte in Hamburg als revolutionierend subjektiver, jehe geistiger, lebensfräftig synthetisierender Inszenator von" Hamlet "," Berleberg",„ Scheiterhaufen". von Georg Kaiser und Hanns Johst . In Gemeinschaft mit feiner Gattin Roma Bahn und mit Artur Sakheim propagierte er leitend und sprechkünstlerisch fühne Dichtwerke von expressionisti schem und fulturfuturistischem Gepräge, von erweckend radikalem Grundgehalt und Bewegungsdrana.
Unter
- Deutsche Bühnenfestspiele München . diesem Ramen werden die früheren Wagner- und Mozartfestspiele des Münchener National- Theaters Ende Juli bis Anfang September in erweiterter Gestalt wiederaufgenommen. Auch dramatische Festspiele sollen stattfinden. Bruno Walter wird die Opern, Albert Steinrück die Dramen leiten.