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swanzig Jahren auszubehnen. Besonderes Gewicht ist dabei auf die besondere Organisation und politische Erziehung ber älteren Jahrgänge von 17 bis 20 Jahren zu legen. Die Jugend­organisation ist in awet Altersstufen einzuteilen, und zwar in eine Jugendabteilung für die 14- bis 17jährigen und eine Altersabteilung für die 17- bis 20jährigen. Bei den Mitgliedern der Altersabteilung soll darauf gedrungen werden, dag fie fich den Arbeiterorganisatione anfchließen. Die Funktionäre der Altersabteilung müssen Parteimit­alteber fein. 4. Die Leitung der Ortsvereine obliegt einem Vorstand, der zur Hälfte aus Jugendlichen beider Abteilungen, bie die Jugendlichen selbst wählen, und zur anderen Hälfte aus ertvachsenen Parteimitgliedern gebildet wird. Die gleiche Bu­fammenfebung gilt für die Bezirksverbände, sowie für den Hauptvorstand in Berlin . Bei der Wahl der Erwachsenen find Genissen und Genofsinnen zu bevorzugen, die erzieherische Befähigung mit besonderem Verständnis für die Jugend und ihre feelische Eigenart verbinden. Im bem Grundsatz der Selbstverwaltung der Jugend zu entsprechen, soll die Leitung der Abteilungen den Jugendlichen möglichst selbst überlassen bleiben. 5. Von den Mitgliedern ist em regel­mäßiger Beitrag zu erheben. Für Mitglieder der Jugendvereine, die der Parteiorganisation angehören, gelten die bezüglichen Be­ftimmungen in§ 4 des Organisationsstatuts der Partei. Für den Beitrag ist den Mitgliedern als Vereinsorgan die Arbeiter jugend" zu liefern. Um den beiden Abteilungen der Jugend­organisationen geeigneten Lesestoff zu bieten, ist die Arbeiter. Erfolg verheißt: Erschreit, aufs Saupt geschla. jugend" auszugestalten und in ihrem Umfang zu erweitern. gen, nach Verstärkungen! An der Spize der Kyff­6. Der Parteitag legt den Parteiorganisationen sowie allen häuser Korrespondenz vom 7. Juni prangt folgender beweg­Parteigenossen und Genossinnen die dringende Verpflichtung auf, licher Hilferuf: die erwachsenen Arbeiter in nachhaltiger Weise über Wert und Bedeutung der Jugendbewegung aufzu= flären und zur Förderung der Jugendarbeit bie notwendigen Mittel und Kräfte zur Verfügung zu stellen."

Die Verantwortlichkeit am Kriege.

Ein deutsches Weihbuch betreffend die Berant. wortlichkeit der Urheber am Striege ist soeben im Drud erschienen. Es enthält die Reden des Grafen Brockdorff­Nanbau bom 7. und 13. Mai 1919, die Note Clemenceaus vom 20. Mai und die Antwortnote des Grafen Broddorff- Rangru vom 24, Mai, den Bericht der Kommission der alliierten und assoziierten Regierungen über die Feststellung der Berantwortlichkeit der Ur­heber des Krieges und die aufzuerlegenden Strafen sowie Bemer­fungen von deutscher Seite zu diesem Bericht. Ferner bringt es in 11 Anlagen mit zahlreichen Unteranlagen eine große Reihe von Dokumenten über den Ausbruch des Krieges, auf deren Inhalt und Bedeutung wir demnächst ausführlicher ein gehen werden.

Heeringen schreit um Hilfe.

großer Mühe und Rot, bie in großer Erregung befindliche Menge wieder zu beruhigen.

Die Arbeiterschaft berlangte, bag Stove noch in derselben Nacht das Bad verlasse, was auch geschah. Nachts 2 Uhr passierte Stöbe mit verbundenem Kopf den Bahnhof.

Gemeinsame Demonstration in Kiel .

Gegen die Erschießung Levinés. sozialistischen Barteien von Groß- Miel hatten für gestern nachmittag Riel, 11. Juni. ( Eigener Drahtbericht des Borwärts".) Die eine Demonstration gegen die Erschießung Lebinés einberufeft. unter Teilnahme von 10 000 Personen fand diese auf dem größten Blaße der Stadt Kiel , dem Wilhelmsplate, statt. Zu der Kund­gebung hatten fich die Unabhängigen unserem Stufe angeschlossen. Von drei Tribünen sprachen Redner unserer Partei, bon weiteren brei Tribünen Rebner der Unabhängigen. Die Kommunisten batten für sich eine besondere Tribüne errichtet. Alle Redner, gleichviel welcher Barteirichtang sie angehörten, hielten sich an die getroffenen gemeinsamen Verabredungen, demzufolge war auch kein Zwischen­fall zu verzeichnen.

Der Korruptionsfonds der Kriegervereine. Der Präsident des Kyffhäuserbundes, Generaloberst von Heeringen, wendet gegen die Enthüllungen des Vorwärts" eine Taftik an, die sich ja in seinem Feldherrndasein gut be­währt haben mag, die aber im Kampf der Meinungen wenig Berufung des Exkaisers vor das Brüsseler

Wir rufen die deutsche Presse auf, den Reichs- Krieger- Dan! gegen die ungeheuerlichen Angriffe bes Vorwärts" au schüßen, die rein sozialdemokratischen Propaganda- Absichten entsprungen sind und eine schwere Schädigung der Kriegsbeschädigten bedeuten, die nicht unter die allge­nreine Kriegsbeschädigten- Fürsorge fallen, die aber als Kriegs­teilnehmer in schwere Existenztämpfe gedrängt worden sind.

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Appellationsgericht.

Rotterdam , 11. Juni. Dem Nieutve Rotterdamsche Courant" wird aus Brüffel gemeldet: Hier ist folgende Bekannt. m a chung angeschlagen worden: Wuf Grund einem vom Rechts­beistand des Königs beim Appellationsgericht in Brüssel gestellten Antrages werden vor Gericht geladen: 1. Hoppfer, General der Heinrich Schulz . deutschen Armee, früher Kommandant von Doornik ; augenblic Danach soll unsere Jugendbewegung auch in Zukunft eine licher Aufenthaltsort unbekannt. 2. Rupprecht von Bayern , Rekrutenschule der Partei sein, obwohl alle äußeren Hinder­General in der deutschen Armee, früher Kronprinz von Bayern ; niffe dagegen gefallen sind. Die Jugendbewegung bleibt weiter Der Vorstand des Reichs- Strieger- Danis. augenblicklicher Aufenthaltsort unbekannt. 3. Wilhelm von Hohen­wesentlich Sache der Erziehung, nicht der Politif. gez.: von Heeringen, Generaloberst, Präsident. zollern, früher König von Preußen und Deutscher Kaiser, nun ohne Tabei wird die Selbsterziehung immer mehr das entscheidende Prin­gip. Auf die Mithilfe der Bewegung soll feineswegs verzichtet wer- Abgesehen von aller Lächerlichkeit, bedeutet dieser Auf- Beruf(!); augenblicklicher Aufenthaltsort Amerongen( Nieder­den, aber diese Hilfe darf nicht aufdringlich und auf Dant berednet ruf eine nicht zu überbietende Verdrehung der Tatsachen. lande). Die Genannten werden ersucht, am 14. Oftober 1919, mor sein, sie muß stets nur um der Jugend und der Sache Wir haben gerade die Kriegsbeschädigten vor den gens 9 Uhr, vor der 8. Straffammer des Appellationsgerichtshofes willen geleistet werden. Der Jugend muß der Gedante aubplänen der Kriegervereine geschütt, in Brüssel im Justizpalast am Boulaertplein zu erscheinen, um sich bes Sozialismus als Weltanschauung und bölfer die drauf und dran waren, erhebliche für die riegsbewegen der Verbrechen zu verteidigen, die in ihrem Namen während gestaltendes Prinzip der Zukunft nahegebracht werden. Alle Ju- chädigten gezeichnete Summen der Volksspende( früher ber Besetzungszeit begangen worden find. gendlichen sollen vereinsmäßig zusammengefaßt werden und die Ludendorfffpende) in ihre Taschen, bzw. in die Vereine den Verband der Arbeiterjugendbereine bilben. Sie sollen afchen ihrer Filiale, des Reichs Krieger- Klage des Reichswehrministers gegen die alle Jugendlichen von 14 bis 20 Jahren umfaffen in amei Abtei Danks, überzuleiten. Wenn wir vor diesem Gebilde lungen von 14 bis 17 und 17 bis 20 Jahren. Erft mit 20 Jahren gewarnt haben, so mit vollem Recht, denn es stellt keine nel Der Reichswehrminifter oste bat gegen den verantwort " Freiheit". foll der zwang zur Organisation einsetzen. Bis dahin neu­muß für Bildung und Erziehung der Jugend genügend gesorgt sein. frale Unterstützungsorganisation bar, sondern will für einen gebatteur anb Werleger bet greiheit fowie gegen den paar Almosengroschen die Kriegsteilnehmer unterlichen und das Joch der Kriegervereine bringen. vei Rotigen in der Freiheit vom 8. Mal richtet. Direttor der Lindendruckerei Strafantrag gestellt, der sich gegen givei

Achtstundentag in den französischen Bergwerken.

Der Streitbare Kommerzienrat.

Der Stadtverordnete Genoffe Reichmann aus Bab Oeynhausen hielt am 6. Juni eine Profeftbersammlung, um sich gegen eine von Major v. Rosenberg an die Reichsregierung gerichtete Beschwerdeschrift und dessen unwahre Behauptung zu ver­Kurhauses in Gegenwart zahlreicher tranfer und verwundeter teidigen, er habe in einer 1stündigen Rede im Konzertgarten des Offigiere und anderer Surgäfte die schwersten Beleidigungen und Beschimpfungen gegen den Offiziersstand und die Beamten aus.

Versailles , 10. Juni. Die Pariser Abendblätter melden, dak die stammer heute vormittag alle Artikel der Gesetzesvor lage auf Einführung des Achtstundentages in den Bergwerken vom 16. Juni an mit großer Stimmen­mehrheit annahm. Als die Kammer die Vorlage en bloc annehmen wollte, erklärte Loucheur, daß, da Einfahrt und Aus fahrt und die Mittagspause einbegriffen feien, die tatsächliche Arbeitszeit nur 7,25 Stunden betragen und in der Förderung ein ungeheurer AusfaII entstehen würde. Die Regie­rung sei nicht in der Lage, die Vorlage anzunehmen, und bitte, die Borlage an den Ausichuß zurückzuberweisen und eine zweite gienrattabe aus Berlin an ihn heran und rief ihm mit bar­Nachdem Genosse St. geendet hatte, frat ett kommer Lesung vornekten zu lassen. Nach langer Debatte, in welcher Lesung vornekten zu laffen. Nach langer Debatte, in welcherten Worten zu: Sie sind ein Hetredner, ein Begrebner find Sie!" sozialistische Deputierte und der Vorsitzende des zuständigen Ausschusses den Antrag Loucheur bekämpften, beschloß die Stam. mer mit 351 gegen 133 Stimmen, für morgen die zweitz Le sung anzusetzen.

Kein neuer Butsch in Spener . Der große unter Drohungen angefündigte speyerische Butsch ist Sonntag nicht er folgt. Französisches Militär brauchte, soviel bis jest bekannt ist, nicht in Tätigkeit zu treten. Von einer neuen Ausrufung der unabhängigen Republik ist nichts bekannt.

gesprochen.

Weimar , 11. Juni. Die nächste Plenarsigung der National bersammlung wird sich mit dem Friedensvertrag zu be­heute noch nicht bestimmt werben. faffen haben. Infolgedessen fann ber geitpunkt dieser Sihung

Aeußerungen des mehrfach erwähnten Direktors Dr. Bohnenstaedt in Nordhausen über sozialdemokratische Lehrer scharf zurückgewiesen teilen, daß er beim geringsten neuen Verstoß von seinem Amte ent. und das Provinzialschultollegium beauftragt, dem Direktor mitzu hoben werde.

Der Kultusminister Saenisch hat in einer Verfügung die

Das Sajidjal Trantners. 28ir erhalten bon Sturt iller folgende Buschrift: Goeben lese ich, was ich schon gerüchtweise ge bem Schidjal Levinés Bebachten auch ber junge Lehrer und hört hatte: baß sich unter den in München Berhafteten und mit Biterat tautner befindet. Ich kenne Trautner und belenne, Dieser aber hat sicherlich die geistige Kapazität Stoves richtig ein- daß es einer der feinsten und gütigsten Menschen ist, die mir geschätzt, indem er ihm gelassen antwortete: Sie sind au überhaupt je begegnet sind; einer rohen Handlung ist dieser Barie dumm, um den Inhalt meines Refetats beuttet und an den neuen pädagogischen Lehren geschulte Idealist nicht len gu tönnen." Für diese moralische Ohrfeige mußte fich fähig. Jd bürge mit meinem Kopf dafür, daß er niemandes zu natürlich Herr Kommerzienrat Stove unbedingte Satis. Tötung beranlagt hat, daß sein ganges Naturell ihn immer nur fattion fchaffen, das berlangte bie Gore, und er dazu bestimmen kann, derartige Afte zu verhindern. Die Lauter­fchlug mit seinem Rapier alias Regenschirm Genoffe R. auf den seit feiner Gesinnung steht außer Frage. Kopf, so daß dieser eine Verlegung davontrug. Hierauf entstand ein Ich finde es recht, daß die Bresse für Toller eintritt; aber großer Tumult, und es gelang dem geschlagenen Redner nur mit Trautner ist mindestens so rettenswürdig.

Es geht um Menschen und Menschheit. Antike bot 400 Jahren noch einmal geboren warb. Aber hier geht Orisaruppen den Kampf um ein fulfurioürbiges, von Ausbeutung

Henri Barbusse an d'Annunzio .

Henri Barbusse hat an Gabriele d'Annunzio einen Brief ge­richtet, den die Weißen Blätter" veröffentlichen. Darin heißt es: Wir haben Sie bewundert und wir bewundern Sie noch wegen der Großartigkeit Ihres Dichtertalents. Sie waren der Magier, der überall herrliche Taumstädte hervorzauberte, der Erwecker, der auf erstehen ließ die Pracht versunkenen Lebens und der auferstehen Teß vor den Augen der unheiligen trüben Menge die Schönheit des Seins. Sie riefen, und vor uns erstand die bunte Bracht der Städte und das Vergangene in der Gegenwart und die Feste und die Krämpfe des menschlichen Herzens und der göttliche Körper der Frau. Wer Ihre Werke kannte, war wie ein Bilger; wie Schäße häufte er Erinnerungen auf, die er nie vergessen wird.

Und nun nach dem Unheil, das während bierer Jahre in Europa weite Länderstrecken zerfleischt und es mit 20 Millionen Toten be­bölfert hat, steigt diese Stimme von neuem empor, und ihre Musik ergießt sich in eine Broschüre:.Ueberreicht von Herrn Oberleutnant Gabriele d'Annunzio ."

Ist es dieselbe Stimme? Ich weiß nicht! Wie schwer findet man in dem ärmlichen Schwulst nefte des Teuchtenden starken Genies, dessen Werte wir vergöttern. Zwischen Ihren Liedern und der Wirklichkeit flafft ein 8miespalt, der, Sie ein macht.

schen Genies gewesen sind. Wir bewundern Italien , die Leuchte| Verhältnisse feine Arbeit erleichtern werben, aber eben darum muß der Jahrhunderte, das Paradies der Erde, wo die Schönheit der fie fraftvoll wieder aufgenommen werden. Im einzelnen werden die es nicht, wie Sie glauben, um die Gade Jtaliens, so wenig als um und Kunstwirdigkeiten freies Theater mit Unterstützung aller einer Sache Frankreiche oder der lateinischen Raffe. Es geht um band auch fernerhin zu führen haben. Als vordringlichste Zukunfts­theaterfreudigen Streife im Bufammenivirten mit dem Sauptver­Menschen, und Interessen der Menschheit stehen im schärften aufgabe steht ihm eine organische Sozialisierung der deutschein Gegensatz zu dem Streit um rationale Intereffen. Der Tag naht, Theater vor Augen. Jedem Willigen sollen die Pforten geöffnet, wo die Gerechtigkeit für die Armen herrscht, für alle Armen durch die Theater bon acfchäftlicher Mache befreit, der Kunst und den fie. Die Woge aus dem Norden ist nicht mehr einzudämmen. Stünftlern alle finnbollen Rechte und Freiheiten eingeräumt werden. jeder Versuch, sie zu stauen, wird nur zur Folge haben, daß fie Der Theaterkulturverband wendet sich erneut an alle Freunde des mit noch größere Verheerung aus allen Ufern tritt. Theaters mit der ernsten Bitte um Unterstübung seiner Bestre bungen. Die Grundlagen des Verbandes werden breiter, feine Wirkungsfähigkeit noch größer und seine Organisation beweglicher au gestalten fein.

Das ist die Tragödie der Menschheit, die nicht mehe von ben Führern der Völker, nicht mehr von ihren Seelenhirlen abhängt; abfeits von ihr, wider sie, steht Ihr unentfchloffen auf demselben Fled und redet Euch dabei bielleicht ein, rajchen Schritis zu gehen. Ein einziger Führer blieb eines helleren Urteils fähig. Gin Ginziger bat berfucht, der Freßgier der Sieger gegenüber feine Grundsätze aufrechtzuerhalten, das Recht und die Moral. Er hat die Gipfel der fünftigen Ordnung geahnt( nicht das ganze bleibende Bert, bas mur Bestand gewinnen kann, wen es aus dem Bolle selbst entspringt). Dieser Mann ist der einzige, der nach dem Kriege An­spruch auf den Dant der Menschheit hat; diefer Sehet ist es, deffen Augengläser" für Sie Gegenstand eines Bites find, der eines mittelmäßigen Dichters untwürdig wäre!

Ein Munitionsfabrik- Drama.

Sie bieten Ihre ganze Stimmfraft auf, um dem blutigen Ge­menge einen Strang zu verleihen, der ihm nicht gebührt, um ein Schaubühne, geleitet von Sugo Bebber, veröffentlicht in ihrem Die in Dresden neu herausgegebene Monatsfdrift Die neue militärisches Ideal aufzueriveden und auszuschmücken, das der Krieg 6. Hefte einen von Iwan Goll gedichteten Einafter gpis Längst gerichtet und erschlagen hat; die ungeheuren Folgen besion". In fieben grandios bingeteilten Szenen gären Sat, Aus größten Zusammenstoßes schrumpfen für Sie git einer Frage der beuteret, Brutalität der Arbeit von Granatenarbeiterinnen. Der Beuteberteilung, der Grenzberschiebung ein. Indessen beginnt die Strieg grellt mit wilden Fladerlichtern berein: Elend und Roheit, Menschheit ihr ganzes Wesen und Wollen von Grund auf, umgu- maßlos beides. In das Grauen zudt Wetterleuchten sich ballender gestalten. Dieses Ungeheure entgeht Ihnen. Und das ist der Grund, daß Ihre Leier hohl flingt.

gründeten Chriftlichen Wolfsbundes für Bühnenfunit", unter deffen Der Verwaltungsrat ftellt feft, daß die Riefe des fürglich ge Aufruf auch die Namen einiger Mitglieder des Theaterkulturver­bandes stehen, wesentlich anders find, als die feinen. Vom Kampf im Intereffe einer einzelnen Weltanschauung hält sich der Theater fulturverband fern; er ist im Reichen der Barität und der Freiheit des fünstlerischen Schaffens gegründet worden und wird in diesem Beopold Stab!( Seibelberg) berufen worden. An Stelle des berrn Gerft ist als Generalsekretär Dr. Ernst

Sinne weiter wicken.

"

Notizen.

Gin Vortragsabend Aufstieg wird am Don . Molos Schiller- Roman Den Sternen zu", Wagners Vorspiel faßt Beethovens Egmont- Ouverture", eine Vorlesung aus Walter nerstag, 8 Uhr, im Blüthnerfaal stattfinden. Das Programm um­und foldes Liebestob" aus Tristan und Isolbe", Colin Roz: Auf der Schwelle", Gedanken zum Gelft der Zeit, Liszt : Pre­

lubes".

Ronzerte. Das sympathische Sünstlerpaar Frieda Revolution gegen den Krieg. Eine Arbeiterin fäft in Webent. Das ta ft. obapp und James Atast erfreute in der Sing­Kind, das sie gebiert, liegt draußen im Regen. Eine Arbeiterin, atademie mit Darbietungen feltener Art. Sie spielten für zwei die es hereinnehmen und retten will, wird vom Auffeher icinderifc. Alablere von Reger : Introduktion, Passacaglia und Fuge mit fühltos gebindert: hier wird gefchafft". Die Arbeiterin flicht den wundervoller Einfühlung ineinander die entzückenden vier­trannischen Unmenschen nieder. Als Soldatenflinten fich gegen fie bändigen Walzer von Brahms op. 39. Die beiden Instrumente tichten, fchleudert sie eine Granate: Freiheit! Für das Leben! fangen unter den Händen der Spieler einen Zweigefang föftlicher Die Fabrif erplodiert. Art; schließlich bas langlich sehr schöne Goncerto pathétique von Das Drama ift in touchtigft Inappeftem Sprechfit gebaut. sifat. Das Lettere erhob sich bisweilen aur Großartigkeit des schreit nach der Aufführung und braucht eine große Bühne, ble Orchesters und die Klangart, die digt immer dem Slavier abzu fanell die Szenen wechseln kann. Bürgerliche Philifterei wirb fich gewinnen bersteht, berstärkt noch den orchestralen Eindruck. Frieda freilich vor der unerschrodenen Wahrheit der Alte verkriechen. Sewast- Hodapp spielt noch die A- mat- Sonate von Chopin . Die geniale Frau mahnt mit dem ihr eigenen Ernst und der Hinge­Vom Theaterkulturverband. gebenheit an ihre Kunst an Clara Schumann . Besonders zu loben ist ihr ausgezeichneter Rhythmus und die Klarheit des Vortrags. Unsere Bewunderung bleibt Ihnen, weil durch nichts ber- tvar auch die Arbeit des Arbeiterfultusverbandes behindert. Sie Gefchen! gemacht mit dem zweiten Satz der Sonate D- Dur bon In der Reit der Revolution und der Verkehrsbeschränkungen Als des Beifalls fein Ende war, wurde dem Bublifum noch ein bunfelt werden kann, daß Sie der größte Berkünder der lateini- soll und wird aber nun wieder aufleben. Er hofft, daß die neuen Mozart.

O Zauberer, O Prophet, stehst du denn nicht, baß alles Bolt der Erbe beginnt and Licht zu steigen wie ein Wolf von Erfrunte. nen, daß die Alera der Knechtschaft dahin ist und eine neue Beit nen, daß die Nera der Knechtschift dahin ist und eine neue Zeit Beginnt, daß die größte aller Kräfte aus den Tiefen grollt, sich regt, baftet und nach neuer Gestaltung ringt, und daß es biel höhere Dinge gibt, biel tiefere und viel bringendere als die, um die bein militaristischer Schneid fich ereifert und erbittert abmüht. Morgen, bald noch eher bielleicht, als selbst wit es glauben, wir Gläubi gen werden sich die ungeheuren, gerechten Umwälzungen erfüllen, benen eine gewollte oder bumme Verständnislosigkeit der Macht­haber bielleicht die Form des Ungewitters geben wird.