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Prozeß Ledebour.

Beginn der Plädoyers.

Auch die Besetzung der Gebäude soll spontan durch den Willen der Massen erfolgt sein. Aber als sie vollzogen war, hat sie der Nevo­lutionsausschuß und der Angeklagte Ledebour als gegebene Tat­sachen hingenommen und die besetzten Gebäude als Machtpositionen behandelt. Daß der Angeklagte selbst Waffen verteilt hat, ist nicht nachgewiesen, von uns auch nicht behauptet worden. Aber unter seinen Augen und mit seinem Wissen sind Waffen im Marstall verteilt worden. Das ist festgestellt.( Angefl. Ledebour widerspricht.) Der Angeklagte Ledebour ist als

Zum Plädoher erhält das Wort Staatsanwalt 8um vor allem den Sturz der Regierung mit Gewalt durchzuführen. broich: In schwerer Zeit sind Sie, meine Herren Geschworenen hierher berufen, um Recht zu sprechen. Von außen durch einen er­barmungslosen Feind bedrängt, steht das deutsche Bolt in seiner schwersten Schicksalsstunde. Im Innern tobt der Bürgerkrieg. Unsere Aufgabe ist es nicht, ein Urteil über den Wert oder Unwert der sich streitenden Meinungen abzugeben. Das ist nicht Sache des Gerichts, sondern das Urteil darüber gehört vor das Forum der Weltgeschichte. Eingangs dieses Prozesses hatte der Angeklagte gesagt, er wolle diese Gelegenheit benutzen, um in aller Offentlichkeit mit der Regierung abzurechnen. Dagegen habe ich sogleich betont, daß es sich hier nicht um eine Abrech nung mit der R gierung handelt, daß die Politik nicht in den Gerichtssaal gehört, sondern daß hier

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nur Recht zu sprechen

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intellektueller Urheber

des Aufstandes anzusehen. Wenn es auch richtig ist, daß Revolu­tionen nicht gemacht werden, so werden doch Putsche gemacht. Um einen solchen handelt es sich hier. Der Name des Angeklag­ten Ledebour hat ja in der Arbeiterschaft einen guten Klang. Er hat sich durch entschiedenes Gintreten für seine Ideen Anhänger er­worben. Das muß zu seinen Gunsten berücksichtigt werden. Wenn Sie, meine Herren Geschworenen , das alles beurteilen, so werden Sie ein gerechtes Urteil finden.

Annahme: Die in den Germaniasälen zu bielen Laufenden bera sammelten Groß- Berliner Bankbeamten stehen entschlossen hinter den in ihrem Tarifvorschlage aufgestellten Forderungen. Sie ge Loben mit allen Kräften für diese Forderungen einzutreten und ihre Durchsehung nötigenfalls mit allen Rampfmitteln zu erstreben."

Groß- Berlin

Noch einmal: Mieternot.

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Anläßlich der geplanten öffentlichen Versammlung des Mieter bundes Groß Berlin waren Flugblätter verteilt worden, in denen zur Verweigerung der Mietszahlung aufgefordert wurde. Man mag diese Flugblätter für unverantwortlich und das darin empfohlene Mittel für unsinnig halten, eins ist sicher, daß sie von der tiefgehenden Erregung zeugen, die sich der Mieterschaft in Groß­Bestrebungen vor, die eine schwere Gefahr für die wirtschaftliche Lage Berlin bemächtigt hat. Es bereiten sich von Seiten der Vermieter eines großen Teiles der Mieter herbeizuführen geeignet sind. Die ist ohne Rücksicht auf politische Meinungen und politische Greig ermieter verlangen nämlich eine Nachprüfung des Mietspreise sämt licher noch laufender Verträge. Sie verlangen die Möglichkeit, auch nisse. Es sind hier verschiedene Punkte hineingezogen, die nicht im in noch längere Zeit laufende Mietsverträge eine Abänderung des Zusammenhang mit der Anklage stehen, so die Vorgänge nach der wlietpreises hineinzubringen, die selbstverständlich auf eine Erhöhung Einnahme des Vorwärts", der Zeuge Tiesenhausen , der Beuge hinausläuft. Nun ist jede Erhöhung des Mietspreises rechnerisch b. Tiszka. Wir sind die ersten, die jede verbrecherische Handlung umzufezen in eine Erhöhung der Bodenrente und des Grundstück­verurteilen, aber in den Rahmen dieses Prozesses gehören diese Staatsanwaltschaftsrat Gyfae wendet sich gegen die Behaup- tertes. Diese Erhöhung bringt eine Erhöhung der Beleihungs­Dinge nicht hinein. Man hat versucht, es so hinzustellen, als ob tung, daß die Anklage aus politischen Gründen erhoben sei. Von ir- fähigkeit mit fich. Eine Erhöhung der Beleihung bringt eine Er die Regierung die Januarfämpfe herbeigeführt gendeiner Anweisung außerhalb der prozessualen Gründe kann keine höhung der Hypothekenzinien mit sich, und diese macht wiederum babe, indem sie die Revolutionäre zum frühzeitigen Losschlagen Rede sein. Ich wende mich jetzt zu den rechtlichen Gefichtspunkten eine weitere Erhöhung der Mieten notwendig. Wir haben es also drängte. Für diese Behauptung ist auch nicht der Schatten der Anklage. Die Anklage bezieht sich nicht auf den Sturz hier mit einer Echraube ohne Ende zu tun. Wenn man überhaupt eines Beweises erbracht. Als der Aufstand ausbrach, stand der Verfassung, fie lautet ja nicht auf Hochverrat, sondern das gegenwärtige hohe Preisniveau abbauen will, so muß man doch an die Regierung schutzlos da. Tagelang haben die Anhänger der Re- fie bezieht sich nur auf den gewaltsamen Sturz der Regierung. irgendeiner Stelle damit anfangen und kann nicht in der Wohnungs­gedeckt. Dann erst sind Truppen zum Schuß der Regierung ge- flagte nichts einzuwenden. Sie war ja das Ergebnis der Revo- die Hand dazu bieten, daß das Preisniveau dauernd in die Höhe Bildet worden. Es ist auch behauptet worden, die Regierung habe lution, und der Angeklagte hatte an dem Zustandekommen jener geichraubt wird. Es ist dringend zu wünschen, daß die beteiligten Spitzel in die befebten Gebäude geschickt. Wenn etwas, an dieser Verfassung mitgewirkt. Wenn auch die alte Verfassung durch die Faktoren, insbesondere die Stadtverwaltungen der Großstädte, Behauptung sein sollte, so hat sich die Regierung eines im Kampf Revolution beseitigt war, so war doch dadurch nicht ein Zustand diefen schon recht weit gediehenen Bestrebungen der Vermieter ihre notwendigen Mittels bedient. Aber alles das haben wir hier nicht der Gejetlosigkeit eingetreten. Die Gesetze bestanden weiter und vollste Aufmertiamfeit schenken, damit sie nicht eines Tages durch zu untersuchen, denn die politischen Momente müssen hier mußten beachtet werden. Herr Ledebour beruft sich für seine Hand- irgendwelche fertigen Beschlüsse überrascht werden. Aus zuverläss ausgeschaltet werden. lungen auf das moralische Recht der Revolution. Gin figer Quelle wird mitgeteilt, daß der Staatenausschuß sich bereits In jenen Januartagen find furchtbare Scheußlichkeiten vorge- folches Recht mag es geben für ein Bolt, aber nicht für den Ein- mit diesen Bestrebungen der Vermieterkreise beschäftigt bat und tommen. Der Kampf der Geister ist zu einem Kampf mit Ma- zelnen. Wann foll denn die Revolution zum Abschluß kommen? ihnen wohlwollend gegenüber steht. Dr. jur. 2. oz. schinengewehren und Handgranaten herabgezogen worden. Das ist Wer an die Macht gekommen ist, der kann sich die Macht nicht die Schuld derjenigen, die den Aufstand heraufbefchwo- streitig machen lassen. Gin moralisches Revolutionsrecht, das jeder- Ein Hausbesigertrid. Nach Verordnung bom 5. Juni bedürfen zen haben. Wie weit der Angeklagte daran beteiligt war, zeit gegen die jeweils bestehende Macht geltend gemacht werden Kündigungen zum Zweck der Mietesteigerung der Zustimmung des das wird hier zu beurteilen sein. Der Berliner Januaraufstand fönnte, tann nicht anerkannt werden. Es ist hier angeführt wor- Mieteinignungsamts. Vielleicht in Vorahnung der Verordnung war der Anfang des Bürgerkrieges in ganz Deutschland . Von hier den, die Strafgesetze gelten zwar im allgemeinen, aber die auf haben Hauswirte schon vor dem vertraglichen Junitermin gekündigt. aus haben sich die Putsche in die verschiedensten Städte des Reiches politische Straftaten bezüglichen Baragraphen hätten feine Gültig Man falle darauf nicht hinein! fortgepflanzt. feit mehr, denn sie dienten dem Schuß des monarchischen und des Der Angeklagte Ledebour macht für sich geltend, daß die Re- fapitalistischen Staates. Das trifft nicht zu. Die betreffenden gierung fein Recht gehabt habe, den Polizeipräsidenten Paragraphen dienen dem Schuh der Staatsordnung. Die Eichhorn abzusehen. Selbst menn diese Ansicht Revolutionsregierung hat das auch nicht verkannt. Sie hat durch begründet wäre, so gibt das dem Angeklagten Lede- Verordnung eine Reihe von Gefeßen aufgehoben, den Belagerungs- amischen dem Unterausschuß der Verbandsversammlung und den bour doch nicht das Recht, mit seinen bewaffneten zustand, die Gesindeordnung usw., aber im übrigen hat die damalige Anhängern die Maßnahmen der Regierung mit paritätische Regierung anerkannt, daß die nicht ausdrücklich auf­Gewalt abzuweisen. Wir stehen auf dem Standpunkt, gehobenen Geseze nur im Wege der Gesetzgebung aufgehoben werden daß die Regierung das Recht hatte, Eichhorn abzusehen. Das Poli- fönnen. Es unterliegt hiernach keinem Zweifel, daß die für diesen zeipräsidium ist keine Einrichtung der Gemeinde Berlin , sondern Prozeß in Frage kommenden Bestimmungen des Strafrechts immer des Staates. Die Regierung hat alles getan, um einen Bürger- noch absolute Geltung haben. Das hat auch das Reichsgericht ent­frieg aus Anlaß der Absehung Eichhorns zu vermeiden. Nachdem schieden im Falle Apelt, der als Teilnehmer an der Besehung des fich auch der Vollzugsrat für die Absehung Eichhorns erklärt hatte," Vorwärts" berurteilt worden ist. hätte es doch nahegelegen, daß die Revolutionäre die Waffen nieder- Der Staatsanwalt bespricht die den Geschworenen vorgelegten Noheitsakt gegen einen Kriegsbeschädigten. gelegt hätten. Aber sie führten den Kampf meiter. Die Ab­febung Eichhorns war für sie nur der äußere Anlaß Dynamitgefeb. Sierher gehört die Verwendung von Hand- bund der Kriegsbeschädigten, Kamerad M. N. , nachmittags zwischen Schuldfragen, zunächst die nach dem Bergehen gegen das Am 5. Juni wurde der Führer des Bezirks Nordwest im Reichs­zum Aufstand. Der tiefere Grund war der, daß fie ihre granaten. Wem der rechtswidrige Gebrauch solcher nachgewiesen 5 und 6 Uhr auf einem Anhängewagen der Linie 17 auf der Fabrt politischen Ziele durchsehen wollten. Sie wollten wird, der muß nach dem Dynamitgefek bestraft werden. In diesem die Revolution weitertreiben, die Regierung stürzen, die Bunft ist aber nicht das geringste nachgewiesen, des- bom Lübowplaz nach Moabit von einem Staufmann Riedel an Diktatur des Proletariats aufrichten und die Weltrevolution her halb scheidet diese Frage aus. In der Voruntersuchung war auch als er unter Hinweis auf seine Striegsbeschädigteneigenschaft um feinem völlig gelähmten linken Arm heftig angestoßen und beiführen. Das ist die Politit, die der Angeklagte und seine An- die Rede davon, daß vor dem Mossehause Minen ausgelegt und mehr Rücksicht bat, von Riedel beleidigt und mit Erichießen hänger betreiben. Die politische Verantwortung für seine Tätig mit Zündschmuren versehen waren. Auch diese Behauptung ist keit hat ja der Angeklagte Ledebour übernommen. Wir haben zu nicht erwiesen, alio muß auch dieser Punkt der Anklage aus- bedroht. Diese Drohung hat Riebel nachher auf der Straße in untersuchen, wie weit ihn auch die strafrechtliche Berant- scheiden. Es fragt sich nun, ob der Angeklagte sich an der un- Moabit ausgeführt und N. durch fünf Schüsse schwer wortung trifft. Ich finde die Betätigung der Angeklagten an befugten Bildung bewaffneter Haufen beteiligt hat. Geberlegt. 8eugen beider Borfälle auf der Straßenbahn und auf den Vorgängen in seiner Rede auf dem Areranderplab steht fest, daß bewaffnete Haufen unbefugt gebildet worden sind der Straße werden gebeten, sich zu melden bei Rechtsanwalt und in feiner Mitgliedschaft beim Revolutions au 8- zum Schutz des Polizeipräsidenten Eichhorn gegen die Regierung. Siegbert Löwy, Berlin N 24, Friedrichstr. 131 d. ichu z. Der Ruf nach Waffen und das Verlangen, der Regierung Es ist gesagt worden, Eichhorn habe diese Truppen gebildet. Wenn Gewalt entgegenzusehen, soll spontan aus den Massen gekommen das zutrifft, dann hat der Polizeipräsident Eichhorn unbefugt ge­fein. Aber die Stimmung der Massen wird doch beeinflußt durch handelt, denn auch als Polizeipräsident hatte er fein Recht, Leute geistig hervorragende Persönlichkeiten. Solche Persönlichkeit ist der gegen die Regierung zu bewaffnen. Zur Frage des Aufruhrs Angeklagte. Das hat er hier durch sein Auftreten gezeigt. Der vertritt der Staatsanwalt den Standpunkt, daß eine bewaffnete Revolutionsausschuß stand an der Spike der Bewegung, er wurde Macht, gegen die Gewalttätigkeiten verübt wurden, in der fraglichen vom Angeklagten als Werkzeug benußt, um seine politischen Pläne, Beit rechtmäßig bestand.

Industrie und Handel.

Börse.

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fämpfen. Bieber die Not größer werden lassen, damit die Er­tenntnis früher kommt. Die Anerkennung der Gewerkschaften durch die damaligen Machthaber sei zu bedauern.

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Klein Hamburg : In Berlin , Leipzig usw. kann es durch den Terror so weit kommen, daß die Mitglieder der Organisation den Rüden fehren.

An der Börse war das Geschäft äußerst Iust los, da sich im Hinblick auf die Weimarer Beschlüsse die Spekulation die größte Zurückhaltung auferlegte. Die Kurse waren, soweit sie überhaupt Neumann( Vorstandsmitglied): Die Parteipolitik muß vom notiert wurden, ungefähr behauptet. Höher bewertet wur- Verband ferngehalten werden. Andere Vorschläge sind uns das den lediglich einzelne Montanpapiere und Farbwerte. mals nicht gemacht worden. Eine Fühlungnahme mit Berlin Schiffahrtsaktien neigten zur Schwäche, ebenso auslän- wurde uns unmöglich gemacht. Redner verteidigt die Arbeitsge­dische Eisenbahnmerte. Auch heimische Anleihen meinschaften, die eine Fortsetzung der Tarifpolitik darstellen. Das waren angeboten. Kriegsanleihen eröffneten mit 74, 70 Streifrecht haben wir nicht preisgegeben; denn bereits im Herbst Proz, erholten sich aber im späteren Verlaufe. 1914 haben in einzelnen Betrieben Streits stattgefunden. Wir hatten unfere alte Rampftaktit wieder aufgenommen. Tempel Dresden , Bromme Lübeck, Blede Ham burg und Schulz- Dresden sprechen sich gegen das Hineintragen des Parteistreits in die Gewerkschaften aus. Was jetzt geschieht, ist teine Demokratie, sondern

Gewerkschaftsbewegung

Verbandstag

des Deutschen Holzarbeiterverbandes.

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S

Terrorismus schlimmster Art. Geride Leipzig erörtert die Leipziger Verhältnisse, die zur Maßregelung der Beamten führten. Herbert und Wittig Leipzig treten den Ausführungen Gerides entgegen. Die weiteren Verhandlungen werden auf mitt.

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Die Parole der Bankbeamten.

Die Kommunalisierung der Straßenbahn. Die für heute in Aussicht genommene weitere Besprechung Bertretern der Großen Berliner Straßenbahn findet, wie wir er­fahren, nicht statt. Doch werden die Verhandlungen über die Gr werbung der Straßenbahn durch den Verband Groß- Berlin weiter geführt, um so mehr, als bis zum 30 d. M. auch Marheit über die weitere Regelung der Tarife geschaffen werden muß. Der 17½­Pfennigtarif ift, wie erinnerlich, von der Verbandsversammlung Groß- Berlin in ihrer Sizung am 31. März d. I. nur bis zum 30. Juni zugestanden worden.

Vertrauensleute der Hilfsangestellten des Magistrats Berlin . Freitag, 20. Juni, vormittags 11 Uhr: Versammlung im Margareten­Lyceum, Ifflandstraße. Bericht des Zehnerausschusses. Stellung­nahme zur Finanzierung der Arbeiterräte.

Bund Nenes Baterland. Donnerstag, 19. Juni, 5 Uhr, Herrenhaus, Leipziger Str. 3, Bimmer 20: Besprechung der Entente- Antwort. Aus. wärtiges: Ed. Bernstein; Innere Lage:. v. Gerlach. Besprechung zur Entschlußfaffung.

Groß- Berliner Lebensmittel.

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Steglit. 16.- 22. Juni: Auf Einfuhr- Zusaglarte,( O 5) und auf Speisefettfarte 50 Gramm Margarine zu 0,29 M.; auf Speise­fettfarte 125 Gramm Faustkäse( Pfund 2,72 M.) oder 125 Gramm Brotaufstrich( Pfund 2,72 M.). Abschnitte 25a- e der Kartoffel­farte verlieren am 18. Juni abends ihre Gültigkeit, doch nicht für Militärurlauber und Personen, die erst am 18. Juni eine Kar­toffelfarte erhalten, und nicht für Verbrauch in Gastwirtschaften, Kantinen usw.( Uns ging diefe Mitteilung erst am 18. Juni mittags zu. Red. d. Vorw.") Bis 21. Juni auf braune Steg­lizer Lebensmittelfarte( 30) und auf Kartoffelkarte 2 Pfund Kar­toffeln. Die Kartoffeln für 23.- 28. Juni( 7 Pfund) tönnen schon in dieser Woche entnommen werden. Anmeldung von roter Grüße auf Abschnitt 39a der braunen Stegliter Lebensmittelfarte. Ab­schnitt 29 wird für ungültig erklärt. 18-21. Juni: Berlauf von Kunsthonig( 26) au 80 Pf. je Pfund, 3 Suppenwürfel( 32) zu 39 Pf.. 200 Gramm Gries( 33) zu 20 f.; Anmeldung von Marmelade ( 27), von Nährmitteln( 37, 38, 39), von Nährmitteln für werdende Mütter( 18a Bezugsfarte); Verkauf von Rährmitteln für Kinder, im 1. und 2. Jahr Haferflocken, im 3.- 6. Jahr Weizenmehl; An­

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meldung von Nährmitteln für Kinder im 1.- 6. Jahr( Bezugstarte).

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Lichterfelde . Die Milchentnahme muß spätestens bis vormittags 10 Uhr erfolgen, da die jetzt leicht verderbliche Milch in dieser Jahreszeit nicht länger aufbewahrt werden kann. Amerikanisches Schweinefleisch, 11 M. für je Pfd., lann auf Fleischkarte in dieser Woche statt Fleischtonferven entnommen werden, soweit die Restbestände von Schweinefleisch ausreichen. Die Fleischtundenliften von Stomme, Bismardsir. 24, und Schneiber, Röhle: str. 42, llegen dort noch bis 25. Juni aus.

Johannisthal . Ab 20. Juni auf allgemeine Lebensmittellarte( 451) Gerstengrüße und auf allgemeine Lebensmittelfarte des Streises Teltow( 452) 1. Pid. Kunstbonig, auf Lebensmittelfarte des Streises Teltom,( 37) 1: 0 Gramm ein Hering.

Schleider- Stuttgart erstattet Bericht von der Statuten­Beratungs- Kommiffion. Eine Begründung der schweren Anschuldi­gungen gegen den Vorstand ist nicht gegeben worden. Redner woch vertagt. spricht sich gegen den Antrag Bremen aus, der eine Entrechtung der S. P. D. - Mitglieder, bedeuten würde und gegen die Maß­regelung wegen einer anderen politischen Gesinnung der Ver­In den Germaniasälen tagte am Dienstag eine vom Alge­bandsangestellten. Er verteidigt die Arbeitsgemeinschaften und meinen Verkand der deutschen Bantbeamten einberufene Ver­empfiehlt die Annahme der Resolutionen Dresden und München sammlung, zu der sich etwa 4000 Angestellte der Groß- Berliner sowie die der Kommission, die die politische Duldsamkeit und Baufen eingefunden hatten. In zwei Parallelveriammlungen Einigkeit innerhalb des Verbandes fordern und dem Vorstand und sprachen Emonts und Marg über das Them 1. Die Parole der der Redaktion ihr Vertrauen aussprechen. Wintler- Leipzig erklärt, daß der Vorstand nicht in allen Bantbeamten". Sie erstatteten Bericht über de Verhandlungen Belten. Auf Einfuhrzusahkarte( Abschn. 4) 150 Gramm Auslands. Fragen richtig gehandelt hat. mit den Vertretern der Banken, die bis zum 15. Junt laut Schiets- mebl zu 2,24 M. pro Bid., 50 Gramm Inlandsmehl zu 30 Bj. pro Bid. spruch im April zum Abschluß eines Tarifes im Bankgewerbe liften, auf Lebensmittelfarten( Abschnitt 7) 200 Gramm zu 1,30 M. bro Verkauf von Marmelade, Restmengen obne Berücksichtigung der Kunden­führen sollten. In den stattgehabten Verhandlungen hätten die Pfund. Bei Getreidebändler Kurth, Bahnstrage, ein Bosten von der Ge­Vertreter der Banken allen Forderungen der Angestellten gegen- meinde beschafftes Geflügelfutter zu W. 83 pro Bentner. über eine ablehnende Stellung eingenommen. Die Arbeitgeber und Angestellten seien sich nicht einig geworden und am 19. Juni fäme die Frage des Tarifabschlusses vor ein Schiedsgericht. Bei den kommenden Verhandlungen vor dem Schlichtungsausschuß Rofenthal- Nordend. Heute 7 1hr: Flugblattverbreitung vom Lokal würden die Vertreter der Angestellten mit aller Macht für die For- des Frl. Barth aus. Die für heute angejezte Mitgliederversammlung findet berungen der Angestellten eintreten. Se sei aber notwendig, daß am 24. Juni, 8 Uhr, statt. die Angestellten geschlossen hinter ihrer Vertretung ständen. Die herrscht. Der weitaus größte Teil der Diskussionsredner, darunter Disfuffion zeigte, daß unter den Bankangestellten Kampfftimmung auch Damen, forderten die Versammlungsteilnehmer auf, einmütig zusammenzustehen, um den Kampf, der sich nun nicht vermeiden liek, zum guten Ende für die Angestellten durchzuführen. Am Schluß der Versammlung fand folgende Entschließung einstimmige

Kellermann Stuttgart , Schlüter- Bremerhaven und Tornau Frankfurt a. M. menden sich gegen die Opposition, die nur wegen der mehrheitssozialistischen Anschauung des Vor­standes und um der Opposition willen, gegen den Vorstand an tämpfen. Gerade die Kollegen, die uns früher

im Stich gelaffen haben, gebärden sich jest am radikalsten. Wir fordern politische Duldsamkeit. Auch Berlin hat in der prafti­schen Arbeit nichts anderes machen können, als andere Orts­gruppen. Eine andere Politik der Gewerkschaften war nicht mög­lich. Die Kollegen billigten, als sie ins Feld zogen, auch diesen Standpunkt.

Wendt Köln: Das Aussetzen des Statuts und Aufheben des Streikrechte tann nicht gutgeheißen werden. Die Kriegspolitik ist zu verurteilen. Das Material der Opposition reicht aber nicht aus um derartige Vorwürfe dem Vorstand machen zu können. Ulinsky- Berlin : Wir dürfen nicht fragen, was haben wir getan um die Not zu lindern, sondern was um den Krieg zu be­

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Jugendveranstaltungen.

Abteilung Lichtenberg : Heute 7 Uhr, Jugendheim, Barfaue 10: Lejeabend über Heines Werke.

Abteilung Moabit : Heute 7%, br, bei Schmidt, Wiclefftr. 17: Mitgliederversammung. Neuwahl des Abteilungsvorstandes.

Abteilung Weiten: Heute 7 Uhr, Kantine der Baugewerksschule, Kurfürstenstr. 142: Wichtige Besprechung.