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Industrie und Handel.

Börse.

An der Börse machte die feste Tendenz Fortschritte, ba infolge der Wahrscheinlichkeit der Friedens unter zeichnung die Spekulation umfangreiche Käufe vornahm. Das Geschäft gestaltete sich verhältnismäßig lebhaft. Begehrt waren vor allem heimische Anleihen, von denen die älteren Anleihen bis Broz. gewannen, m.hrend Kriegsanleihen um 1 Broz, auf 76% Proz., stiegen. Aber auch Montanwerte wurden erneut höher bewertet, vor allem Lothringer Hütten, Bochumer   und Bismarc­hütte. Von Farbwerten standen Aktiengesellschaft für Anilinfabri tation im Vordergrund des Interesses. Gute Meinung zeigte sich sodann für Schiffahrtsaftien und Elektropapiere. Kanada   erhöhten ihren Kursstand um etwa 10 Proz

Groß- Berlin

Landaufenthalt für Stadtkinder.

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Drohender Streit der Post- und Telegraphenbeamten­Aushelfer.

Ausschüssen und Deputationssisungen Anwesenheitsgelder in Irügten Vorfällen gekommen sei, daß die Direktionen jedoch nichts Söhe der in Berlin   geltenden Gäbe, außerdem freie Fahrt auf davon gewußt hätten und ein solches Vorgehen auch nicht billigen den Linien der Gr. Berl. Straßenbahn und der Hoch- und Unter- fönnten. Abgesehen von diesen vereinzelten Fällen seien in der grundbahn. Beihilfe für den Sportklub des Westens und des Disconto- Gesellschaft Listen herumgegangen, in denen die Ange­Deutschen Reichsausschuß für Leibesübungen   wird bewilligt, nach- ftellten aufgefordert werden, sich einer Organisation anzuschließen, dem der Magistrat vorher gleiche Behandlung gegenüber den Ar- die die gewerkschaftlichen Kampfmittel verwirft. Gegen derartige beitersportvereinen ausdrücklich zugesagt hat und hierbei politische Werbungen könnte die Direktion natürlich nichts unternehmen, da Gesichtspunkte durchaus ausgeschaltet sind. Vorlage über die es selbstverständlich jedem Angestellten frei stände, die Grundsäße Erhöhung der Besoldung und Mitbestimmungsrecht für Bureau zu vertreten, die er für richtig halte. Demgegenüber legte Marg Silfsarbeiter wird angenommen. Berichterstatter ersucht den Standpunkt der Arbeitnehmer klar, daß in dem oben erwähi­den Magistrat, bei künftigen Besoldungsordnungen die Grund- ten Beschluß der Betriebsräte gipfelte. fäße der gleichen Bezahlung unbedingt anzuerkennen. Die Rechte Was man nun von den Ausführungen des Herrn Mosler zu mendet sich gegen das Mitbestimmungsrecht und verlangt, diese halten hat, möge folgender Zwischenfall zeigen, der sich gestern Bestimmungen außer Kraft zu sehen, bis das Betriebsrätegefes nachmittag in der Disconto- Gesellschaft ereignet hat. Dort ist dem angenommen ist. zur Unterbringung von Kindern auf Angestelltenausschuß verboten worden, den doch eigentlich selbstver dem Lande wird der zur Verfügung gestellte Betrag von 140 000 ständlichen Beschluß der Betriebsräte am schwarzen Brett der Bank Mark um weitere 100 000 m. erhöht. Auf Anfrage erklärt Gen. bekannt zu machen oder die Angestellten dur chlugblätter aufzu­Stadtrat Ahrende, daß zirka 11 000 Gemeinde- Schulkinder aufs flären. So sieht also die neutrale" Haltung der Direktion und Land geschickt werden sollen. Die städtischen Beamten, Lehr das allen Angestellten gleichmäßig gewährte Koalitionsrecht in personen und Privatdienstverpflichteten erhalten einmalige Teue Wirklichkeit aus. rungszulagen: Verheiratete 1200 m., für jedes Kind 200 M., Unverheiratete 1000 M., Ruhegeldempfänger: Verheiratete 600 Auch in diesem Jahre wird vom Verein Landaufenthalt für Mart, für jedes Kind 150 M., Unverheiratete 420 M. Witwen­Stadtfinder" die Unterbringung unserer unterernährten Stadt geldempfänger 420 M., für jedes Kind 150 D., Bollmaisen je und Industriekinder unter Förderung der Behörden und im Zu= 240. Ein Antrag von unserer Seite, zur Minderung der sammenwirten mit den anderen in der Erholungsfürsorge arbei- Arbeitslosigkeit einen Tunnel unter der Neuen Kantstraße zu tenden Verbänden und Vereinen im ganzen Reich durchgeführt. bauen, der beide Teile des Liebensee- Parkes verbinden soll, wird Einer Zuschrift des Vereins entnehmen wir folgendes: Flug- wegen der Höhe der Kosten abgelehnt. Beiter wird ein Antrag blätter Landfrauen belfi" und Flugschriften, insbesondere der auf Aufhebung der Gassperr stunden abgelebt, meil nach auf Anregung des Vereins im Reichsgesundheitsamt bearbeitete Ausführung des Gaswerf- Dezernenten Kohlenknappheit nach mie Mahnruf", der nach amtlichem Material die furchtbaren wir vor besteht und die Ersparnis allein für Charlottenburg   pro Tag fungen der Sungerblockade darstellt, sind in Hunderttausenden 50 Tonnen beträgt. Die Anfrage: n welcher Weise gedenti von Eremplaren hinausgegangen. Leider ist der Erfolg der Werbe der Magistrat das Gesetz vom 4. Juni auf Verabsehung der tätigkeit tros mannigfacher Verbesserung der Organisation gegen Steuer von Ginkommen bis zu 5000. anzuwenden? das Vorjahr bisher nur außerordentlich gering. Während noch im fefelt eine sehr lebhafte Aussprache. Nach Ausführungen des Vorjahr etwa 300 000 Kinder in Eingelpflegeftellen untergebracht Stadttämmerers Scholz ist es unmöglich, noch in diesem Jahr die werden konnten, wird in diesem Jahre wohl leider nur mit einem Bestimmungen des Gesetzes anzuwenden. Bruchteil dieser Stellenzahl gerechnet werden können. Immerhin kann sich im Laufe des Sommers, insbesondere nach Eintritt ge ordneter Verhältnisse, manches noch bessern. Es sollte in diesen schweren Zeiten niemand bergessen, daß wir in erster Linie ein förperlich gesundes Volk heranbilden müssen, damit es den Auf­gaben der fommenden schweren Zeiten gewachsen ist. Reiner, der helfen kann, die Not unserer Jugend zu lindern, sollte abseits stehen. Der Mangel an Einzelpflegestellen zwingt in diesem Jahre noch mehr als im Vorjahre zur Gruppenunterbringung in Rolo­nien. Eine sehr wertvolle Ergänzung der Inlandarbeit wird im laufenden Jahre durch die Unterbringung der Kinder im Aus­Ian de geschaffen. Sie wird anscheinend in noch stärkerem Maße möglich werden als im Jahre 1917. Neben Holland  , Dänemark  und der Schweiz   wirken in diesem Jahre auch Schweden  , Nor­ wegen   und neuerdings Finnland   für die Aufnahme unterernährs ter deutscher   Kinder. Die vernichtenden Berichte der neutralen Aerzte- Kommission, die im Laufe der letzten Monate sich über die Wirkungen der Hungerblocade in Deutschland   unterrichteten, haben den neutralen Ländern die Augen geöffnet und sie be­wogen, mit allen Kräften für die Linderung der Not unter unse­rer heranwachsenden Jugend einzuschreiten. Nach allen genann ten Ländern sind bereits Transporte abgegangen. Die Aufnahme in den nordischen Ländern erfolgt auf Freipläßen, während die anderen Ränder neben Freiplägen auch Bahlplätze zur Verfügung stellen.

Militär

Nächtliche Schießerei auf dem Alexanderplat. Ueber einen Zusammenstoß mit patrouillen wird amtlich gemeldet:

In der vergangenen Nacht gegen 12% Uhr wurden Militär­Streifen, die den Alexanderplatz   passierten, von lichtscheuem Gefindel durch höhnische Zurufe beleidigt und auch angegriffen. Dabei machten sie auch von Schußwaffen Gebrauch und feuerten auf die Regierungstruppen mehrere Schüsse ab, so daß diese ebenfalls von ihren Waffen Gebrauch machen mußten. Die fofort alarmierte Befagung des Polizeipräsidiums eilte den Kameraden zu Hilfe, so daß die Rowdies, nachdem sie an der Berolina noch eine andgranate geworfen hatten, es borzogen; die Flucht zu ergreifen. An der Ecke der Landsberger Straße fielen noch ver­

ent=

Kommunalisierung des Milchhandels in Marienfelde  . Die Ge­meindevertretung bat beschlossen, den Milchverkauf vom 1. Juli ab zu übernehmen. Ferner wurde die Einführung der Generalvor­mundschaft und Uebernahme der Waisenratsgeschäfte beschlossen.

Groß- Berliner   Lebensmittel.

Spandau  . Das Auslandsschmalz kann auf Butter Kundenlifte bezogen werden unter Vorlegung der Speisefettfarte. Ab 20. Juni Verkauf von Seringen gegen Lebensmittelforte( 261), 1 Pfd. Binnenschiffer%, Bid. Geringe gegen Abstempelung ihres Ausweises in der Fischhalle. Bankow. In dieser Woche 250 Gramm Fleisch. Da nicht genügend frisches Fleisch verfügbar ist, werden konserven und Rauchfleisch mit verteilt. Ferner werden in Anrechnung auf die Wochenfleischmenge 25 Gramm harte Schlackwurst auf die Fleischfarte gegeben. 100 Gramm Fleischfonserven 95 Bf., 100 Gramm Schladwurst 1,20 M., 1 Pfd. Rauchfleisch 4,50 W. Briz. Karten für Zuteilung von Nährmitteln an Striegsbeschädigte von 50 Proz. und mehr Erwerbsunfähigkeit können in der Brottommission, Rochom- Gde Hippelstraße, bis 1. Jult von 8-3 Uhr abgeholt werden Steglitz  . A5 20. Juni Zuckerverkauf( Abschn. 65). 20.- 23. Juni An­meldung von Nährmitteln für Jugendliche( übsch. 37 und 38).( Diefe Mit­teilung ging uns erst am 20. Junt mittags zu. Red. d. Borm.) Lichterfelde  . 10 Pfd. Startoffeln auf grüne Bezugstarte( 26) bis 21. Juni.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Für die Berliner   Parteifunktionäre morgen Sonnabend, den 21. Juni, 7 Uhr, im Festsaal des ehemaligen Herrenhauses Vortrag von G. Dittmer: Theoretische Strömungen der deutschen   Sozial

demokratie von 1890-1914".

Jugendveranstaltungen.

Zur Sonnwendfeier am Bäzer Bordersee treffen sich: Abt. Weiken. fee, 7 Uhr, Antonptak, Abt. Zempelbof, 16 Uhr, Bahnhof Tempelhof, Abt. Beutölln, 16 Uhr, Rathaus Schönstedtstr. Treffpunkt für Nachzügler, 8 Uhr, Görliger Bahnhof( Unfallstation). Heute, 7 Uhr, im Jugendheim, Lindenstr. 3, Vortrag: Der Lehr­ling im Mittelalter".

Die faufmännischen Angestellten der Berliner   Berkehreämter - Postscheck- und Postzeitungsamt sowie die Fernsprechämter befinden sich seit längerer Zeit in einer Gehalts- und Anstellungs­bewegung. Die tägliche Dienstzeit ist zurzeit eine durchgehende neunstündige, bei geteiltem Dienst sogar eine zehnstündige, die an die Arbeitskraft die denkbar höchsten Anforderungen stellt: Die Bezahlung dafür steht im umgelehrten Verhältnis dazu; weibliche Silfskräfte erhalten nach halbjähriger Tätigkeit schon ein Tagegels von 5,20 M., männliche ein solches von 7 M. Dazu kommt eine Teuerungszulage von monatlich 120 m. für Ledige und 135 W. für Verheiratete. Der anstrengende Dienst führt häufig dazu, daß Angestellte einen Tag infolge Ueberarbeitung aussetzen müssen, worauf ihnen die fehlende Zeit auf den Pfennig genau abgezogen wird. Die Urlaubsregelung ist ebenfalls durchaus unzureichend; Angestellte, die drei und vier Jahre tätig sind, erhalten ganze sieben Tage, wobei Gonn- und Festtage mit eingerechnet werden, Kriegs­teilnehmer sind überhaupt nicht berücksichtigt.

Die Angestellten haben nun durch ihre Organisation, def Zentralverband der Handlungsgehilfen, am 5. Mai einen sehr bescheidenen Tarifvertragsentwurf eingereicht, in dem sie a. fordern: Mithestimmungsrecht bei Einstellungen und Entlassu gen. Feste Anstellung mit sechswöchiger Kündigung. Gehalt für 16-18jährige 300 m., für 18-20jährige 350 M., darüber eine jährliche Zulage von 20 M. pro Monat. Neuregelung des Urlaub. für Kriegsteilnehmer einen solchen von drei Wochen, eine ein­im Krankheitsfalle u. a. malige Wirtschaftsbeihilfe von 600 M., Fortzahlung des Gehalts

Die Forderungen fanden zunächst überhaupt keine Beachtung Auf dauerndes Drängen wurde endlich die O. P. D. angewiesen, durch unbevollmächtigte Vertreter zu verhandeln. Die Verhand Iungen wurden vertagt und nach langem geduldigen Warten or scheint jetzt endlich eine Verfügung, wonach die Angestellten mi einer täglichen Zulage von 50 Bf. abgespeist werden und den Unter­beamtendiensttuern gemäß dem Schiedsspruch für den Transport­arbeiterverband gleichgestellt werden. Alle anderen Forderungen hat man, ohne weiter zu verhandeln, rundweg abgelehnt. Die Angestellten des Postschedamts hatten bereits in einer Betriebsversammlung am 15. Juni erklärt, daß die Erfüllung des Tarifentwurfes die Mindestforderung darstelle und sie bereit sind, dieser durch Streit den nötigen Nachdruck zu verleihen, sofern die am Sonnabendmittag fallende Entscheidung ihren berechtigten Wünschen nicht entspricht..

Verbandstag der Handlungsgehilfen.

k. Nürnberg  , 18. Juni.

eingefte Schüffe. Soweit bisher festgestellt werden konnte, ist auf Vorträge, Vereine und Versammlungen. Berichte für bie Beit feit 1914. Dann gab Rebatteur 2 ange ben

beiden Seiten niemand verlegt worden.

In der geftrigen Sihung erstattete der Kassierer Wucher einen furgen Kaffenbericht zur Ergänzung der gedruckt vorliegenden Freie Sochschule für Proletarier, In den Belten 23, Bimmer 28. Bericht über die Verbandszeitschrift, in dem er u. a. scharfe Angriffe Der für 21. Juni, 5 bis 7 Uhr, angesepte Mathematiffursus von Fel. Dr. gegen die Politik der Generalfommission richtete, die er als arbeiter. Greininger fällt diesmal aus. schädigend bezeichnete. Als Beispiele führte er die Stellungnahme Freie Turnerschaft Wilmersdorf- Schmargendorf. Boltsfest Sonnabend, 21. Sunt, im Schüßenhaus Schmargendorf, Hundekehleite. 20. Gegenüber dem Hilfsdienstgeseb, den Burgfrieden" und eine Reihe Dann behandelte er Anjang 4 Uhr. Stonzert, turnerische Aufführungen, Kinderbeluftigungen, bon Beschlüssen der Generalfommission an. Es die Notwendigkeit der Umgestaltung der Verbandszeitschrift au Staffeefochen usw. Jedes Kind erhält eine Mühe und ein Freilos. bewegung zu unterstüßen. ist Ehrenpflicht der Arbeiterschaft, nur bie Arbeiterturn einem Organ, das viel größeres Augenmerk als bisher auf die Eröffnung der Schüler, Jugend- und grundsähliche Aufklärung der Mitglieder zu richten habe. Wir Männerabteilung in Schmargendorf   Anfang Juli. Anmeldungen beim müssen sein, was wir immer sein wollten: eine sozialistische Ge­Boltsfeit. werkschaft. Dieser Standpunkt muß in Zukunft noch mehr hervor= Allgemeine Kranken- und Sterbefaffe der Metallarbeiter ( B. a. 6.) Filiale Tegel  : 21. Juni bei Gutsch, Schlieperstr. 61, General. treten. Daß wir sozialistisch sind, ist unser Stolz, daß die harmonie­versammlung. Neuwahl der Ortsverwaltung, Staffenbericht und Verschiedenes. dufeligen Kollegen tapitalistisch find, ist deren Schande."

Gewerkschaftsbewegung

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Die Bankbeamten vor dem Schlichtungsausschuß. Ein eigenartiger Zwischenfall.

In der heutigen Sihung wird der Bericht des Ausschusses, und der Revisionskommission erteilt, die durch ihren Sprecher erklären läßt, daß fie nichts zu beanstanden habe, und Entlastung für den Kassierer beantragt.

Ein neuer Naubüberfall wird aus der Landsberger Straße gemeldet. In dem Hause Nr. 108 erschienen in dem Laden der Seifenhändlerin Danger nachmittags um 3 Uhr zwei Matrosen und kauften etwas Krem, Zahnpasta, Seife usw. Als andere Run­den dazu kamen, empfahlen sie sich. Am anderen Vormittag famen sie wieder und verlangten wieder einige Kleinigkeiten. Jebt maren sie mit der Geschäftsfrau allein im Laden. Als diese sich büdte, um berlangte Streichhölzer vom Gestell zu nehmen und fich dann wieder aufrichtete, sprang ihr plötzlich einer der beiden an die Stehle und stieß ihr zugleich seine Faust in den Mund. Die Ueberfallene brach bewußtlos zusammen. Als sie sich nach kurzer Zeit wieder erholte, lag sie im Hinterzimmer auf dem Bett. Die beiden Räuber waren gerade dabei, ihre Kleidung zu durchsuchen. in deren Tasche unter dem Rock fie ihre Barschaft von über Tau­fend Mark in Zwanzigmartscheinen aufbewahrte. Während die Dann folgt die Diskussion über die Geschäftsberichte. Räuber sich dieses Geldes bemächtigten, schrie auf auf. Jetzt er Ein Strom von Wortmeldungen griffe ndie beiden mit der Beute die Flucht. Ein Hausgenosse, der diesen Aufschrei der Ueberfallenen hörte, und zu Hilfe eilte, ergießt sich über das Bureau. Zunächst erhält das Wort der Ver­fah die Räuber noch laufen, sie fonnten aber nicht mehr festge= Bei den Verhandlungen vor dem Schlichtungsausschuß im treter des Verbandes der Bureauangestellten Giebel- Berlin, der nommen werden. Auf ihre Ergreifung ist eine Belohnung von Reichsarbeitsministerium fam es zu einen bezeichnenden Zwischen die Verschmelzungsfrage bespricht und berichtet, daß der Beirat 500 M. ausgefeßt. Etwaige Mitteilungen sind im Zimmer 80 des fall. Gegen 12 Uhr vormittags befamen plötzlich die Vertreter der feines Verbandes die Verschmelaung mit dem Handlungs­Polizeipräsidiums zu berichten. Einer der Räuber trug bei dem Organisationen die Nachricht, daß in der Disconto- Gesellschaft gehilfenverbande nicht aus organisatorischen Gründen für not­schriftliche und mündliche Abstimmungen seitens der Vorsteher und wendig erachte, daß aber die wirtschaftlichen Interessen beider Abteilungschefs darüber vorgenommen würden, ob sich die Ange- Gruppen unbedingt für eine solche fprächen. Der Beirat erklärt fich stellten im Falle eines Streites an demselben beteiligen würden für die Berschmelzung unter folgenden Vorbedingungen: 1. Auf­oder bereit sein, Streifbrecherarbeit zu leisten. Emonts unterlösung beider Verbände und vollständige Neubildung; 2. die beider­brach infolgedessen die Verhandlungen und forderte von den Bant- feitigen Mitglieder werden mit allen Rechten übernommen; 3, pa­ritätische Befehung des Borstandes; 4. sichere Gewähr gegen leitungen Aufklärung. Seitens der Arbeitgeber wurde betont, daß politische Umtriebe; 5. Uebernahme der Angestellten beider ihnen von derartigen Abstimmungen nichts bekannt set. Marr Verbände. Den Hauptinhalt der Rede Giebels   bilden geriet heftig mit dem Geschäftsführer der Disconto- Gesellschaft, Herrn Dr. Russel, zufammen als er es einen Standal nannte, daß zu einem Zeitpunkte, wo man gemeinsam am Verhandlungstisch fäße, um eine friedliche Lösung des Konfliktes herbeiguführen, der artige Machenschaften in Szene gefeßt würden. Falls die Arbeit geber diese Machenschaften nicht sofort inhibieren würden, so würden von Seiten der Arbeitnehmer die Verhandlungen unverzüglich ab­gebrochen werden. Die Sibung wurde daruf bis 2 Uhr vertagt, bamit seitens der Arbeitgeber Nachforschungen angestellt werden tönnten, auf messen Veranlassung die Abstimmuno bei der Disconto Gesellschaft vorgenommen worden ist, bzm. ob bei den anderen Banken Aehnliches unternommen worden sei. Inzwischen beschlossen die Betriebsräte der Großbanten folgende Erklärung in den Banken zu veröffentlichen:

Ueberfall eine blaue Arbeitsbluse.

Die Streichhölzer werden schon wieder teurer. Begründet wird die Preiserhöhung mit der fortdauernden Steigerung der Ge­stehungstoften. Die Kleinhandelshöchstpreise inländischer Streich. hölzer steigen für ein Patet von zehn Schachteln von 55 Bf. auf 65 Pf., für zwei Schachteln von 11 auf 13 f.

Wer sind die Toten? Aus dem Wasser gelandet wurde gestern am Holsteiner Ufer die Reiche einer unbekannten Frau und im Blößensee die eines jungen Mannes. Die Frau trug ein schwarzes Seidenkleid mit Brokatbesaß. Der weiße Unterrod ist mit dem Zeichen K., die Epißenwäsche E. H. gezeichnet. Bei der Toten fand man einen Zettel mit dem Vermert eines Reg.- Stabes: Frl. Friba Rasbaum wohnt in der Turmstraße 86 bei Herrn Rektor Ried. Der junge Mann ist beim Baden im Plößensee ertrunken. Seine Kleidung hat man nicht gefunden.

Schipper vom Batt. 57/ I treffen sich am 21. Juni im Schüßenhaus", Schmargendorf  .

Die berufenen Stellen zur Vertretung der Interessen der Betriebsangehörigen sind einzig und allein die Arbeiter- und Angestelltenausschüsse in den Betrieben unter Sinzuziehung der von diesen gewählten Organisationen. Diese allein haben das Recht, unter Buziehung der Organisationen die Stellung der Bee triebsangehörigen zu einem Schiedsspruch oder zu der Frage einer etwaigen Arbeitsnieberlegung usw. zu erforschen. Die Be triebsangehörigen werden daher aufgefordert, sich, wenn ein solches Anfuchen an fie gestellt wird, sofort beschwerdeführend an den für sie zuständigen Ausschuß zu wenden, der für Abhilfe Gorge tragen wird.

Charlottenburg  . Stadtverordnetenversammlung. Die Dep.tation für Wohnungsfürsorge berlangt, daß den Befibern von Grundstüden die Auskunftspflicht über Benukung ihrer Räume auferlegt und dem Magistrat das Recht erteilt werden soll, die nicht in wirtschaftlicher Weise ausgenußten Wohnräume den bis­her Berechtigten zu entziehen, um sie Wohnungslosen zu über­weisen. Die Deputation hatte jedoch teine festen Richtlinien da für aufgestellt, wann Wohnräume als nicht in wirtschaftlicher Hin­ficht ausgenutzt gelten. Stadtbaurat Sembrißti führte aus, daß es bereits gelungen fei, burch gütliche Einwirkung auf die Haus befizer Wohnungsgelegenheiten mit einigen hundert Wohnungen freizubekommen. Die Aufführung einer eingigen ganz primitiven Wohnbarade verursacht schon 10 000 m. Kosten. Man hofft, die Schmierigkeiten überwinden zu fönnen. Zur Frage der A::= mefenheitsgelder für die Stadtverordneten beschließt die Nachdem um 2 Uhr die Verhandlungen wieder begonnen Bersammlung gegen den Widerspruch ber Rechten, rüdwirkend vom batten, gab Dr. Nosler( Disconto- Gesellschaft) für die Großbanten 1. april für die Teilnahme an den Stadtberordnetenfißungen, die Erklärung ab, baß es wohl in vereinzelten Fällen zu den ge­

Angriffe gegen den Verbandsredakteur Lange, deffen geftrige Angriffe gegen die Generalfommission er zurückweist. Er wirft Lange bor, daß er das Verbandsorgan zur Verbrei­tung feiner tommunistischen Anschauungen benüße und ein planmäßiges Unterminieren der gewerkschaftlichen Organi fation betreibe. Bur Unterstübung seiner Angriffe meist Nebner darauf hin, daß auf der Reichstonferenz der Kommunistischen Partei im Anschluß an Ausführungen Ranges Anträge gestellt und erörtert wurden, die darauf hinausgehen, den Kampf gegen die Gewerkschaften aufzunehmen und eine allgemeine Austritis propa ganda einzuleiten. Giebel ruft mit seinen Ausführungen teils Beifall, teils lebhaften Widerspruch hervor. In einem Zwischenruf wird ihm Mißbrauch des Gastrechts vorgeworfen. Der Vorsitzende Urban   weist diesen Zwischenruf als ungehörig zurück. Giebel fakt sich dahin zusammen, daß Lange auf Grund seiner politischen Grundfäße dazu kommen müsse, die Grundlagen des wirtschaft. lichen Kampfes der Angestellten und Arbeiter zu zerstören, um fo schneller eine Berwirklichung feiner Anschauungen zu erreichen. Er fei an der Stelle, an die er berufen fet, unmöglich.

Dr. Vollprecht. München   vom Verband der Versicherungs.  angestellten berichtet über den Stand der Verschmelzung mit feinem Berband. Sie fei feineswegs eine bedingungslose, unüberbrückbare Schwierigkeiten gebe es nicht, aber gewisse Sautelen müsse man ver Tangen. Es sei notwendig. die parteipolitische Neutralität zu

wahren, dies müsse auch im Verbandsorgan eum Ausdruck kommen. Unser Biel ist, den Gozialismus zu vermirflichen, dabei muß uns jeder pillommen sein, ob er nun dieses Ziel durch Revolution oder Evolution erreichen mit.