Nostes Rücktrittsgesuch abgelehnt.
Aufruf:
Ein Aufruf an die Reichswehr.
feine maßlose bstüberschähung, die zu den wirklichen Kräften
in schneidend Fm Mißverhältnis steht.
Gin
Es kommt nicht darauf an, ob mir persönlich die Führung einer Politit, die auf der Annahme der feindlichen Friedensbe Ledebour ist ein geschickter Volts- mid Parlamentsredner, bingungen aufgebaut ist, exträglich erscheint ober nicht. Ich würde Wie die P. P. N. aus Weimar erfahren, wurde das Rüdtritts ber aber automatisch) sofort versagt, wo es noch etwas anderes es aber für einen schweren Fehler und für die auswärtige gesuch des Reichswehrministers Roste abgelehnt. Er sprach in der zu leisten gibt als oppofitionell wißige Stritit. Es müßte ein Bolitit des Reiches als verhängnisvoll erachten, wenn ich jetzt fozialdemokratischen Fraktion und wurde dort all Wunder geschehen, wenn aus seiner wortreichen Unproduktivität im Amte bliebe. Für jeden anderen deutschen Minister ist gemein gebeten, von seinen Rücktrittsabsichten abzustehen. Ebenso einmal wirkliche praktische Berte erstehen sollten. Die eine Schwenkung in der Haltung gegenüber den Friedensbedinwurde er vom Reichspräsidenten und dem interfrat- Regierung", die er mit Paul Scholze und dem gungen auch dem Ausland gegenüber möglich und gerechtfertigt, tionellen Ausschuß aufs Dringendste ersucht, von seiner Ab- unglücklichen Stari Liebknecht gemeinsamt zu bilden versuchte, wenn die inneren Verhältnisse sie gebieterisch verlangen. sicht abzustehen. konnte politisch nicht ernst genommen werden, und die Opfer, Minister des Auswärtigen, der diese Schwendung mitmacht, nach Reichswehrminifter erließ daraufhin nachstehenden die zum Zwecke ihrer Aufrichtung fielen, waren auf alle Fälle dem er sie öffentlich für sich abgelehnt hat, gefährdet aber die nuglos gebracht. Ledebour, der Freigesprochene, wird nun Bünde und den Strebit des Reichs. at sich seine Politit An die Reichswehr! Die Nationalversammlung hat befchloffen, sicher nicht der Meinung sein, daß seine tolle ausgespielt sei, als undurchführbar herausgestellt, dann muß baß der Friedensvertrag gegenüber dem Machtgebot der Gegner, und tatsächlich wird nach der wochenlangen Reklame, die er vor dem Ausland verschwinden. dem wir fast wehrlos gegenüberstehen, von der Regierung unter dieser Prozeß für ihn gemacht hat, kein unabhängiger Partei- Menu Deutschland jetzt die Friebensbedingungen der Feinbe zeichnet wird. Im Regierungskabinett habe ich vergeblich, ebenso führer die Konkurrenz mit ihm aushalten. Man wird den annimmt, so ist der politische Erfolg, den dieses ungeheuerliche wie der preußische Kriegsminister, mich für die Nichtunterzeichnung Burückgekehrten jubelnb begrüßen, aber in diefen Jubel wird Opfer eintragen soll, die Beruhigung unserer äußeren Lage, die dieses Gewaltfriedens eingesetzt. Ich bin überstimmt worden. sich vielleicht viel heimliche Sorge der Besonneneren mifchen, Entspannung der Haß- und Nachegefühle, die Zurückziehung der Mein Rüdtristsangebot hat der Reichspräsident und der Minister - denen vor dem Sieg der Hemmungslosigkeiten, dem großen feindlichen Truppen, die Aubahnung wirklicher Friedensverhandpräsident in Nebereinstimmung mit dem Kabinett und den Mehr- Rutsch ins Ungewisse graut. lungen. Dieser Vorteil würde gefährdet, vielleicht gar preisge heitsparteien der Nationalversammlung abgelehnt. In schwerster Ledebour tönnte trotz alledem zu echter geschichtlicher geben, wenn die neuen Beziehungen von demselben Wanne angeGewiffffensnot hat die Regierung und die Mehrheit der National Größe emporwachsen, wenn er seine neugewonnene Freiheit da- knüpft werden müßten, der die Bedingungen der Gegner so scharf versammlung gehandelt. Aus tausend Wunden blutet unser Land. zu benügen würde, seinen Genossen ein Stolleg über Pflich verworfen hat wie ich." Die Boltsmassen sind durch jahrelange Leiden und Entbehrungen, ten am eigenen Volte zu lesen. Freilich würde er Der Reichspräsident Ebect hat darauf in einem herzlich geburch den Hunger germürbt und widerstandsunfähig gemacht damit seine Führeraussichten mit einem Schlage vernichten, haltenen Schreiben dem Grafen Brockdorff- Nankau für dessen hohe worden. Millionen haben nur noch den einen Gedanken nach Er- da in seinen Streisen solche Töne, wie er fie sonst manchmal Berdienste um die Führung der deutschen Außenpolitik seinen Dank lösung von.ber Ungewißheit und nach dem Frieben. Der angeschlagen hat, höchst unbeliebt sind. Und so ist von ihm und seine Hochschätzung ausgesprochen. ganze Westen unseres Baterlandes fürchtet den Einmarsch eines zu erwarten, daß er den bequemeren Weg zur beifallumrachsüchtigen Feindes, dessen Brutalität und Unerbittlichkeit wir bis rauschten Popularität eines Voltstribunen gehen wird, auf für unfer armes Bolt aber nur blutige Dornen stehen.
in die letzten Stunden hinein kennen gelernt haben, und der sich nicht scheuen wird, Krieg und Berhecrung in die deutschen Lande zu tragen.
Neues unabsehbares Leid soll durch die Unterwerfung unter das Gebot der Feinde von unseren Volksgenossen abgewendet werden; ob der Versuch gelingt, ist abzuwarten.
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dem für ihn leicht zu fassende und rasch vergängliche Lorbeern, Die Sozialisierung des englischen Kohlen
Der Reichspräsident an Scheidemann . In gemeinsamer Tätigkeit haben die Freiwilligen- Verbände Der Reichspräsident Ebert hat aus Anlaß des Ausscheidens und die Reichswehr, sowie die Angehörigen des alten Heeres mit des Ministerpräsidenten Scheidemann folgendes Schreiben an mir in den letzten Monaten mit wechselndem Erfolge fich bemüht, ihn gerichtet: unser Land vor dem Zusammenbruch und dem Chass zu bewahren.
Die Reichsregierung und die Nationalversamm= Iung fordern von uns, daß wir unsere harte Pflicht in der schwersten Stunde unseres Baterlandes zum Wohle bes Volkes weiter tun in voller Würdigung des Opfers, das der Zruppe damit zugemutet wird.
Dem begreiflichen Bedürfnis jedes Einzelnen, feine end gültigen Entschlüsse nach eigenem Gewissen und Ehrgefühl faffen zu können, wird Rechnung getragen werden. Treue Gesinnung werde auch denen bewahren, welche angesichts der schimpflichen Bedingungen der Feinde glauben, ihre weiteren Dienste versagen zu müssen.
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Kameraden! Deutschland und das deutsche Bolt, wir können Euch nicht entbehren. Helft unser Volk aus Schmach und Not erretten und einer hellen Zukunft entgegenführen.
Der Neichswehrminister Noste.
Lieber Scheibemann!
Die durch die Gewalt der Verhältnisse herbeigeführte Demisfion bes Kabinetts hat unsere gemeinsame Arbeit an der Spitze des teichs jäh unterbrochen. Nachdem wir Schulter an Schulter während des ganzen Strieges gegen die Gewalttätigkeiten des alten Regimes bis zu seinem endlichen Sturz gefämpft, die stür
Henri Barbusses neuer Roman Erleuchtung"
bergbaus.
Haag, 23. Juni. ( Meldung des Hollandsch Nieuwsbüros.) Aus London wird gemeldet: Die Kommission, welche die Stohlbergbaudustrie zu untersuchen hat, hat ihren Bericht über die Beritaatlichung des Bergbaues eingereicht. Der Bericht des Vorsitzenden Sankey, der in dem Bericht der Vertreter der Bergarbeiter am meisten unterstützt wird, empfiehlt die Ber staatlichung nach einer Frist von 3 Jahren. In der Zwischenzeit sollen die Bergwerke unter Verwaltung eines Rätesystems gestellt werden, in dem auch die Bergarbeiter vertreten sein sollen. Der Bericht der Eigentümer spricht sich ebenfalls zugunsten eines Mäteshitems aus, behauptet abec, daß die Verstaatlichung für das Wirtschaftsleben des Landes nachteilig ist.
Der Verfaffungsausschuß der Deutschen Nationalversammlung trat am Montag noch einmal zusammen, um sich über die geschäftliche Behandlung des Verfassungsentwurfs in der Vollsihung zu verständigen. Nach kurzer Beratung äußerte man sich dahin, noch einige Stunden abzuwarten, und eventuell im Laufe des Montags oder Dienstags noch einmal zusammenzutreten.
Die Republik " ist wieder einmal verboten worden. Gerüchte über das Verbot der Deutschen Zeitung";" Dtsch. Tageszeitung" usm, entbehren jeder Grundlage.
Funktionärkonferenz der S. P. D.
Gegen den Streifwahusinn.
In treuer Kameradschaft habe ich in den letzten Monaten mit bez Truppe in Not und Gefahr zusammengestanden. In der fawersten Stunde, die das deutsche Volt erlebt, appelliere ich an ben erscheint von Anfang Juli an in unserm Feuilleton. kameradschaftlichen Geist jedes Führers, jebes Mannes, mir weiter zur Seite zu stehen. Die Not unseres Boltes verbietet mir, fahnenfluchtartig meinen Boten zu vermischen Seiten ber Novembertage des vorigen Jabres und dann laffen, auf dem ich aber dem Lande nur zu dienen vermag, die nicht weniger unrubige Periode des Koalitionsfabinetts mit wenn mir opferwillige Männer wie bisher hin feinem Zweifrontentrieg nach rechts und links durchgemacht haben, gebungsvoll zur Seite stehen. zwingt uns jetzt die harte Faust der Sieger, unfere Wege zu Bu Montagabend hatte der Bezirksvorstand der S. P. D. die trennen. Ich brauche nicht zum Ausbruck zu bringen, wie nahe mir Parteifunktionäre, Betriebsvertrauensleute und Arbeiterräte, nach diefe Trennung geht, dagegen möchte ich nicht versäumen, Dir den Zentral- Festsälen einberufen. An Stelle des verhinderten Geneben meinem persönlichen Dank für die treue Genossenschaft diefer noffen Strüger gibt Genoffe Otto Frank den Bericht und führt etwa nar aus: Das heiße Sehnen der Arbeiterschaft nach Frieden zwingt Beiten auch in meiner Eigenschaft als Reichspräsident offiziell auf das uns, den Frieden zu unterzeichnen. Er ist dafür auch ein Frieden oo wärmste für alles zu danken, was Du in diesen Jahren und be- ber Gewalt. Die Stellung unserer Partei ist einwandfrei; die Rückkehr nach Berlin . sonders in der Zeit unserer gemeinsamen Regierungstätigkeit für Wirkung wird sich auch bald in den Ententeländern zeigen. In Berlin , 28. Juni( 11.) Die Vertreter der Reichsregierung das Wohl des Vaterlanbes geleistet haft. Es war überaus schwierig der Fraktionssisung unserer Partei wurde die Frage einer Boltstreffen morgn abend aus Weimar in Berlin ein. in dieser Zeit des Zweifrontenfrieges, ber fchwersten Bedrängnis abstimmung eingehend besprochen, aber der technischen Schwierig Boraussichtliche Bertagung der Nationalversammlung . nach außen und im Innern, ein Kabinett, in dem sich zum Teil teiten wegen. besonders auf dem Lande, dem nicht zugestimmt. Ga Weimar, 23. Juni. ( Tul.) Die Nationalversammlung wird entgegengelegte Anschauungen vertreten fanden, zu leiten. Du haft gibt nur ein entschlossenes Ja oder Nein. Weil wir nach vielleicht Weimar , 23. Juni. ( Tul.) Die Nationalversammlung wird es mit Geschid und ruhigem Zielbewußtsein zustande gebracht. Wenn zeichnen, wollen wir unserem Lande die Schreden einer feindlichen vier Wochen doch gezwungen werden können, den Frieden zu untermorgen um 10 Uhr vormittags eine Sigung abhalten, in der daß ich Dir für diese Leistungen und für Dein ganzes fonstiges Invasion ersparen. Redner schildert unter gespannter Aufmeri Krantentafiengeset beraten wird. Die Nationalversamm wirken meinen tiefgefühlten Dant ausspreche, so tue ich dies zu famfeit der Versammlung die Folgen einer solchen Invasion. lug wird sich dann voraussichtlich bis zum 1. Juli vertagen gleich im Namen aller derer, die in dieser ganzen Zeit außer mir unsere Pflicht ist es, zusammenzubleiben und die Zähne fest aufneben Dir gewirkt haben. einanderzubeißen. Wenn in Zukunft die Friedensbedingungen er füllt werden mussen, wird die deutsche Arbeiterschaft einsehen, daß unsere Zattit das Richtige traf.( Sehr richtig!) Jahrzehntelang haben wir darauf hingewiesen, daß die imperialistische Weltpolitik bie Unabhängigen. 3 Statastrophe führen muß, wir fönnen es nicht so machen wie ( Lebhafte Zustimmung, Rufe: Demagogie!) Steben Sie fest, und dann vorwärts!( Beifall.) Von einer Diskussion wird Abstand genommen. Bum Punkt
Lüttwih und die Friedensentscheidung. Dein Wirken für das Vaterland nicht aufhören wird, und wünsche
Eine recht überflüssige Erklärung. Berlin , 23. Juni. Das Reichswehr- Gruppenkommando I teilt mit: Die Regierung hat den Frieden bedingungslos angenommen. Die Reichswehr hat der Regierung durch ihre berufenen Vertreter rechtzeitig erklärt, daß die Annahme der Deutschland entehrenden Baragraphen, welche die Auslieferung deutscher Staatsbürger und bas Anerkenntnis der alleinigen Schuld Deutschlands am Kriege enthalten, mit ihrer und des Vaterlandes Ehre unvereinbar sei. Ich halte an diesem Standpunkt unbedingt fest und werde ihn dem Reichswehrminister und preußischen Kriegsminister gegenüber erneut aufrechtzuerhalten wissen. Ich fordere Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften auf, mit mir ihren Dienst weiter zu tun und Ruhe und Ordnung im Deutschen Reiche restlos aufrecht
zuerhalten.
Der Kommandierende General.
gez. Frhr. von Lüttwig, General der Infanterie.
Ledebours Freisprechung.
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Ich weiß, daß mit der Beendigung ber Ministerpräsidentschaft Dir und uns allen von Herzen, daß Du in Deiner Eigenschaft als Parlamentarier und als Führer der größten politischen Barte Dentschlands in Kraft und Gesundheit wirken möchtest, um zu Deinem Teil beizutragen an dem für mich und für alle, die unser Vaterland kennen, unzweifelhaftem Wiederaufschwung Deutschlands , Ju steter Dantbarkeit
@bert.
Brockdorffs Abschiedsschreiben.
Der ausgeschiedene Außenminister Broddorff- Rantau, eine der Klarsten Gestalten des alten Stabinetts, hat in einem Schreiben an den Reichspräsidenten die Gründe seines Rücktritts dargelegt. Darin heißt es u. a.:
Ich bin von Versailles zurückgekehrt in der zuversichtlichen Soffnung, mit meiner Politik zu einem Erfolge zu kommen, wenn das deutsche Volk hinter mir stand und bereit war, die schweren Gefahren, mit denen die Feinde es bedrohen und einzuschüchtern versuchen, und die ich keineswegs verkenne, auf sich zu nehmen. Die Der Freispruch, den die Geschworenen gestern im Bede- Berhandlungen in Weimar haben mich überzeugt, daß Gründe bour- Prozeß fällten, war nach dem Gang der Beweisaufnahme der inneren Bolitik, besonders die überwiegende vorauszusehen. Der angeflagte Führer der Unabhängigen Auffassung von dem seelischen Zustand unseres hatte sich im Januar d. zweifellos an einem Bersuch be- schwer geprüften Wolfes es für die Regierung un teiligt, die bestehenden staatlichen Machtverhältnisse gewalt- möglich erscheinen lassen, den Einsaß zu wagen, sam umzustoßen. Der Tatbestand des Hoch verrats war ohne den ich mein Spiel nicht gewinnen tann. Und es war- das aber damit nicht gegeben, da die damaligen Machtverhält von bin ich überzeugt fein leichtfectiges Babanque- Spiel. G nisse noch nicht auf verfassungsmäßigen Zuständen baruhten. jezte mur Festigkeit und Selbstoertrauen voraus. Ich habe das Die Staatsanwaltschaft konnte daher mit dem Honderrats- Bertrauen in mich selbst und habe trotz allem das Vertrauen zum paragraphen nicht operieren und sah sich genötigt, sie aller- deutschen Volte nicht verloren. Das deutsche Volt ist jetzt in der hand Hilfskonstruktionen ihre Zuflucht at. Phmen, Welt der Vorfämpfer der demokratischen Idee. Es handelt sich von denen sich im Verlaufe des Prozesses heraust in daß um eine Weltmission, die es berufen ist, zu erfüllen, die es aber sie auf die Handlungen des Angeklagten nicht zurzuk." nur erfüllen kann, wenn es sich selbst nicht aufgibt. Die flare, Wäre Ledebour verurteilt worden, so wäre in den ungweitbeutige Vertretung einer Bolitit demokratischer Selbstbe. Augen seiner Anhänger ein Märtyrer gewesen, fufemie man ftimmung und sozialer Gerechtigkeit ist fünftig die Daseinsberech jetzt, da er freigesprochen ist, versuchen wird, einero bros aus tigung des deutschen Wolfs, fie und die unerbittliche Kampfanjage ihm zu machen. Uns gibt seine Freisprechum aufe volle gegen den Kapitalismus und Imperialismus, deffen Dokument Freiheit auszusprechen, daß Ledebours Handlum di ise im der Friedensentwurf seiner Gegner ist, sichert ihm eine große Januar politisch unsinnig und moralisch vermerpößt, lewesen Zukunft. ist, und daß Deutschland zu allem Unglück nur noch das eine In der Gegenwart freilich muz ich vor der Türe des fehlt, daß diefer Mann zu politisch maßgebendem Einfluß Erfolges umtehren. So ist es für mich unmöglich geaufstiege. Gewiß hat Ledebours Wesen auch sympathische worden, die auswärtige Politit Deutschlands weiter zu leiten. Ich Züge den Mut, den ihm der Anfläger mit Unrecht abzu- will damit nicht behaupten, daß ein Reichsbeamter das Recht hätte, sprechen verfuchte, und ein gewisses Gefühl für das Unglück des seine Mitarbeit zu verweigern, wenn der Zwang der Umstände deutschen Volkes, ein Gefühl, das den meisten seiner Parteigenossen| Entschließungen der Regierung herbeiführt, die er sachlich für un Teider ganz zu fehlen scheint. Aber kennzeichnend ist doch richtig hält.
Stellungnahme zu den politischen Streits nimmt Genosse Wuschickt das Wort: Es drohen uns Streiks, die für unser Wirtschaftsleben von tief einschneidender Bedeutung sein werden. Jede wirtschaftliche Forderung, die im Interesse der Le benshaltung geführt wird, hat unsere Sympathie. Redner geht näher auf die unter der Oberdede glimmenden Streitfunken ein, und es ist nicht von der Hand zu weifen, daß große, schiere Stämpfe uns bevorstehen. Die Gefahr droht uns diesmal von Thürin gen, Suhl ; von dort aus sind große Waffentransporte irgend wohin gesandt worden.( Lebhafte Bewegung.) Unsere Unterstüßung geben wir der Regierung, wenn sie gegen die Ausplünderer von Lebensmitteltransporten borgeht, denn das bedeutet eine Versündigung am Volte. Unsere Mitglieder in. den verschiedensten Betrieben haben uns erklärt, in Zukunft nur dann mitzumachen, wenn unsere Partei dazu aufruft. Wir werden zu einem solchen politischen Massenstreit aufrufen, sobald die Reaktion zu einem Schlag gegen die Arbeiterschaft ausholt. Redner verliest folgende Entschließung:
In Anbetracht der Verwirrung, die durch die fortwährend fich häufenden politischen Streits hervorgerufen wird, befchließt bie am 23. Juni tagende Funktionärkonferenz der S. P. D.: Politische Streits sind Sache der politischen Parteien. Es wird der Vollversammlung der Arbeiterräte für GroßBerlin das Recht abgesprochen, politische Streits zu proklamieren. Die Fraktion ber S. P. D.- Arbeiterräte wird aufgefordert, fich auf den vorstehend festgesezten Boden zu stellen und eine Mitwirkung bei derartigen Beschlüssen in der Vollversammlung abzulehnen.
Die Mitglieder unserer Bartei werden ersucht, nur im Einverständnis mit der Parteileitung zu handeln.
Reine Sämpfe gegen das Volf, alles für das Boll.( Lebhafter Beifall.) Die Beschlußfaffung über die vorgelegte Entschließung wird nach einer Erklärung des Genossen Schlegel, die die Zuitimmung der Versammlung findet, bis Mittwoch ausgefeht. Gine Anfrage, wie sich der Bollzugsrat zu den turfierenden Sammellisten stellt, bean avortet Genosse Brolat dahin, daß die Arbeiterschaft nicht unnötig mit Sammlungen belastet werden soll, und der Vollzugsrat eine solche Teilnahme ablehnt. Ein Eisenbahner stellt entschieden in Abrede, daß unter seinen Kollegen die Absicht zum Streit besteht( Beifall.)
jepung ber heutigen Bersammlung am Mittwoch im selben Saal Nachdem Genosse Grant noch bekanntgegeben, daß die Fortstattfindet, und am Sonnabend, ben 27., die beiden letzten Vortragsabende des Genossen Dittmer zusammengezogen zu einem Vortrag im Herrenhause ihr Ende erreichen, wird die überaus starb besuchte Konferens geschlossen.