rücksickitigen hat. E!n interessanter Beitrag zu dem von NnfS angestimmten Geschrei über„Verrat von Arbeiterinteressen- seitens der Gewerkschafts'ühreri Die Genera lkommission befürwortet, die Lösung der auf dem Parteitag in Mannheim im Jahre 1906 getroffenen Ver- einbarungen über das gegenseitige Verhältnis zwischen Partei und Gewerkschaften, richtiger zwischen den Zentralinstanzen der beidon Richtungen der modernen Arbeiterbewegung. Sie begründet diesen Antrag damit, daß die politische Bewegung gespalten ist in Parteien, die sich gegenseitig auf das schärfste bekämpfen. Sie befurchtet, daß auch die Fortdauer des Ver- tragsverhältnisses lediglich mit einer Partei die Gefahr des Zwiespaltes auch in den Gewerkschaften nähergerückt würde „Es bleibt den Gewerkschaften nichts anderes übrig— be- merkt der Rechenschaftsbericht—, als bis zu dem Zeitpunkt, der wieder eine einheitliche sozialdemokratische Arbeiter- bewegung tn Deutschland bringen wird, von jeder'Verein- barung mit einer der sozialdemokratischen Parteien a b z u- sehen und die in Mannheim getroffene zu lösen." Bei den folgenden zwei Punkten der Tagesordnung:„Die Richtlinien für die künftige Wirksamkeit der Gewerkschaften". Die Bestimmungen über die Ausgaben der Betriebsräte(Be- richterstatter: TheodorLeipart) und„Die Arbeitsgemein- schaft der industriellen und gewerblichen Arbeitgeber und'Arbeit- nehmer Deutschlands "(Berichterstatter: Adolf Cohen- Berlin ) werden die Unabhängigen und die weiter links Stehenden, voraussichtlich in starke Opposition treten.— Als Beratuugsgegenstand von besonderer Bedeutung ist Punkt 5: Die Satzungen des„Allgemeinen deutschen Ge- werkschaftsbundes" zu betrachten; hierzu ist Theodor Leipart als Berichterstatter vorgesehen. Die Aufgabe des GeWerk- schaftsbundes soll in einem ständigen Zusammenwirken der gewerkschaftlichen Zentralverbände"zur Vertretung gemein- samer Interessen der Arbeiter und Arbeiterinnen bestehen. Dieser Zweck soll erreicht werden durch: a) die Förderung der gewerkslbaftlichen Agitation, durch Tamm- lung und Verwertung sozialpolitischer Materialen, Aufnahme allgemeiner gewerkschaftlicher Statistiken, Herausgabe von PublikationS - und Agitationsschriften; b) die Förderung und Wahrung des ArbeiterschutzeS, Unter- hallung von Beratungsstellen in Rechtsstreitigkeiten, Durch- sührung der Wahlen für die sozialpolitischen Arbeiter- Vertretungen: c) die Veranstaltung gewerkschaftlicher Unterrichtskurse; ck) die Abgrenzung der OrganisationS- und AgitationSgcbiete der Gewerkschaften und die Entscheidung über Grenzstreitig- leiten; s) die gegenseitige Unterstützung der Gewerkschaften in der Durchführung außerordentlicher Kämpfe; k) die Pflege internationaler Beziehungen zu den Gewerkschaften anderer Länder. Der Satzungsentwurf des Bundes sieht nichts vor, was nicht bereits von den Gewerkschaften erstrebt worden ist. Es handelt sich im wesentlichen darum, bisher Erprobtes unter besseren Formen weiter wirken zu lassen. Das Problem der Sozialisierung der In- dustrie wird P. Um breit beleuchten; das der land- wirtschaftlichen Produktion und Ansiedlung G. Schmidt. Beide Themen sind von großer Bedeutung für den sozialen Umbildungsprozeß der kommenden Zeit. Sie mit Tief- gpüstdlichkeit und Sachkenntnis zu behandeln, ist der GeWerk- �chastskongreß in erster Linie berufen. Und uni die große Schar der gewerkschaftlichen Mitglieder reif zu machen für die großen Aufgaben der Zukunft, werden die Gewerk- schaften in Bälde wieder ihre Bildungsarbeit beginnen. DaS Thema:„Gewerkschaftliche Unterrichtskurse "(Bericht- erstatter I. Sassenbach), und der hierzu gestellte Antrag der Verbandsvorstände zeigt uns, daß die Gewerkschaften der Heranbildung geschulter Kräfte ein sehr starkes Jnter- esse zuwenden. Ziemlich am Schluß der Tagesordnung ist ein Referat über die künftige Regelung des Lehr- lingswesens vorgesehen. Diese Materie hat die Ge-
Wir haben noch üie Kraft! Mir finti trotz fchwerer dunkler Stunden in» hohe, klare Licht gestellt, und haben nicht» fo stark empfunden, und lind mit nichts so stark verbunden, als mit dem Craum vom Glück, der uns erhalt. Mir waren längft, schon längst verdorben in Schlamm und HIord, in JSot und Mut, wenn nicht, was wir als Kind erworben, tief in uns ruhte, ungcftorbent Die Kraft, noch JAenfch xu kein und gut. Die Kraft, noch hlenfch xu kein mit starkem Millen, der eine Zeit erstrebt, die uns gehört, in der sich unfre Cräume wunderbar erfüllen, freude und friede unfre Sehnsucht stillen, und Liebe unerbittlich haßt, was fie zerstört. Mir find, trotz schreiender Unmenschlichkeiten, ins klare Zukunftslicht gestellt; wir haben noch die Kraft, für Geilt und Recht zu streiten, wir haben noch die Kraft, uns Glück und frieden zu bereiten und lAenfch zu seiner in einer brüderlichen Meit! _ Hans G a t h m a« n.
Leopokö?eßners Theaterprogramm. Der Leiter des KönigSberger Reuen Schauspielhauses, Leopold Jeßner , der für die Leilung des B e r li n er SraotS- t h e a t e r s aussichtsvoll in Frage kommt, hat auf Befragen sich über die Richtlinien ausgelassen, die für seine Tätigkeit in Berlin maßgebend sein würden. Er antwortete dem Fragesteller in seiner sympathisch Offenheit liebenden Art: .ES ist eigentlich noch nicht an der Zeit, daß ich mich zu diesen Dingen äußere; noch bin ich nicht gewählt, und selbst, wenn did Wahl auf mich fällt, weiß ich ja noch nicht, wann ich mein Amt werde antreten können, da ich dem Königsberger Reuen Schauspiel- Haus noch auf ein Jahr vertraglich verpflichtet bin. Sie fragen, wie ich mir die Aufgabe des neuen Leiters des Ttaatstheaters und den Geist, in dem er wirken soll, vorstelle. Ich will darauf nur dies lagen: Im Hauptsaal des jetzigen StaalS- lheaters steht, wie Sie wissen, die Statue des großen I f f l a n d. Nun, ich denke, jeder neue Leiter dieser Bühne wird nichts Besseres tun können, als vor Jffland seine Verbeugung zu machen. Man darf nicht von mir glauben, daß ich als Revolutionär in dem alten Hause, das seine Traditionen hat, schalten und walten werde. Ge- wiß, eine Umwandlung muß geschehen� aber sie darf nur auf dem Wege der Evolution erfolgen. Allmählich muß das Ueberlebte abgestoßen und der vorhandene große Or- ganismus mit neuem Geiste erfüllt werden. Vor allem handelt es sich dabei. darum, auS diesem Theater. daS bis jetzt eine hösijche Bühne war, ein Theater für das Volk zu machen,
werkschasten in letzter Zeit bereits rege beschäftigt. Die trost- losen Zustände aus dem Gebiete der Lehrlingsausbildung, der Entschädigung, der Dauer der Lehrzeit usw. sind Anlaß genug, daß der Gewerkschaftskongreß sich eingehend mit der Frage des Lehrlingswesens beschäftigt. Eine Beseitigung der vielen Mängel ist auch im Hinblick auf die Neugestaltung des Wirt- schaftslebens dringend notwendig. Pie zu dieser Frage vor- liegenden Leitsätze des Referenten I. Sassenbach haben wir bereits in unserer SonntagSnummer vom 22. Juni ver- öffentlicht. Es wird als� den Vertretern der deutschen Gewerkschaften in Nürnberg an wichtigem Beratungssloff nicht fehlen. Eine unvergleichbare Bedeutung bat diese Tagung. Von ihr soll ein starker Impuls ausgehen, der unsere außerordent- liche verworrene Zeit mit zu neuer Ordnung führt. In den Jahrzehnten ihrer Entwicklung haben die Ge- werkschasten sich als die Träger des wirtschaftlichen Aufbaues und des kulturellen Fortschritts erwiesen. Die Nürnberger Tagung wird— daran zweifeln wir nicht— in ihrem Endresultat unerschütterlich Zeugnis dafür ablegen, daß die deutscheu Gewerkschaften sich als sichere Träger einer besseren Zukunft erweisen.
Der Eisenbahnerstreik. Die Eisenbahner nehmen die Arbeit auf. Der gestrige Nachmittag hat eine Entspannung der Lage ge- bracht. Während in einzelnen Betrieben die Mehrheit für Ab- b r u ch des NusstandeS gestimmt hat, ist andererseits doch ein starker Wider st and in den Reihen der Arbeiter und Beamten festzustellen gewesen. Vor allen» hat der N o S k e s ch e Streikerlaß große Erbitterung hervorgerufen und nur mit großer Mühe ist es den Verbänden gelungen, ihre Unterorgani- lationen zur Solidarität zu zwingen und gemäß der Kundgebung am Freitag nachmittag im Herrenhaus zur Besonnenheit und Ruhe zu bringen. Die Vertrauensmänner deSAllgemeinenEisenbahner» Verbandes traten gestern nachmittag zu einer Sitzung zu- sammen. Die Versammlung verlief recht bewegt. Schließlich wurde, nachdem die Verbandsführer dringend zur Vernunft gemahnt hatten, folgende Resolution angenommen: .Die Vertrauensleute des Bezirks Berlin des Allgemeinen Eisenbahner-VerbandeS sehen fich trotz der nicht befriedigenden Zugeständnisse der Regierung schweren Herzens gezwungen, ihren Kollegen die sofortige Aufnahme der Arbeit zu emp- fehlen. Sie glauben es nicht verantworten zu können, das deutsche Volk unter den gegenwärtigen Berhältniffen wieder der Reaktion oder gar der Anarchie in die Hände zu spielen und dadurch den Zorn des ganzen deutschen Volkes auf sich zu laden. Einzig und allein die wilden Streiks haben das Gelingen der Lohnbewegung vereitelt. Die Vertrauensmänner be- balten sich aber vor, die Forderung aus Zahlung einer Ent- sch u l d un gSsumme aufrechtzuerballen, damit eS den Eisenbahnern ermöglicht wird, wenigstens einen Teil ihrer Schuldenlast abzu- tragen. Sie appellieren an den gesunden Sinn der Ne- gierung, daß sie auch den Eisenbahnern Entgegen- kommen zeigen möge, wie dies die Eisenbahner der Regie- rung und dem gesamten deutschen Volke gegenüber getan haben." Die Eisenbahnbeamten gegen den Streikerlaft. In einer neuerlichen Versammluirf, der berufenen Vertreter der E i s e nb a h n b e a m t e n s ch a st des Direktions- bezirks Berlin kam allgemein zum Ausdruck, daß die Streik- bewegung lediglich wirtschaftlicher Natur sei und daß die Eisen- bahnbeamten sich nicht als Diener einer Partei, sondern als Diener der Gesamtheit betrachten, unter der Berück- sichtigung, daß diese Gesamtheit auch den berechtigten Wirtschaft- lichen Forderungen das notwendige Verständnis entgegenbringt. Bezüglich des NoSkeschen Streikerlasses wurde eine Entschließung angenommen, in der der Bundesvorstand deS GewerkschattSbundes deutscher Eisenbahnbeomten die sofortige Aufhebung des E i s e n b a h n st r e i l e r l a s s e S des ReichSwehrministerS vom 27. Juni ISIS fordern soll. Im ganzen Eisenbahnbezirk finden Urabstimmungen unter den Ei ienbahnbeamten statt, deren Ergebnis über den
also ein Theater, das wirklich den lebendigen geistigen Strömungen in unserem Volke dient und mit ihnen in engster Fühlung steht. DaS bedeutet keineswegs, daß ich als Leiter des StaatStheaterS, wie ich eS hier in Königsberg getan habe, vor allem moderne Werke und Werke der Jüngsten in den Spielplan aufnehmen werde. Eine Hauptaufgabe deS SiaatslheaterS, wie ich eS mir vorstelle, muß es vielmehr sein, die dramatischen Werke unserer Klassiker wiederzugeben. Selbsterständlich eine Wiedergabe, die diele Werke unserem heutigen Empfinden durch eine zeitgemäße Inszenierung näherbringt. Für ebenso selbstverständlich sehe ich eS an, daß das Staatslheater keinen lebenden oder toten Dichter auS irgendwelchen unlünstlerischen Motiven verschloffen bleibt. Der Umkreis deS Spielplanes muß natürlich möglichst weit sein. Auf eine Konkurrenz mit Bühnen, die eine gewisse Spezialität pflegen, kann sich das Staatstheater niemals ein- lassen, daS würde ganz der besonderen Stellung widersprechen, die eS doch unter den Bühnen einnehmen soll. Der Spielplan darf auch nicht auf ein bestimmtes Abonnements- Publikum zugeschnitten sein, sondern er muß fich mög- lichst an alle Kreise wenden, so daß das Staatstheater wirtlich dem ganzen Volk zu einer Art von künstlerischem Mittelpunkt wird.! WaS die soziale Gestaltung des Tbeaters uild meine Stellung dazu betrifft, so will ich vor allem dies sag�n: Wer sich heute den Errungenschaften, die die Angestellten deS Theaters in jüngster Zeit gemacht haben, in den Weg stellt,. der gleicht einem jungen kriegsbegeisterten Rekruten, der auf einen heran- sausenden Panzerwagen losstürmt. Er wird zermalmt. Man mutz mit der Zeit gehen. Ms ich vor kurzem in Berlin war. hatte ich eine Unterredung mit den technischen Angestellten des Staats- theaterS, die meine Stellung zu gewissen Forderungen, die sie auf- stellen, wisien wollten. Ich tstnprach ihnen, diese und jene Forde- rungen zu unterstützen, andere, die ich für unberechtigt hielt, würde ich ablehnen. Auf bestimmte Versprechungen könnte ich nicht ein- gehen. Meine Bestrebungen und meine Tätigkeit auf sozialem Gebiete seien ihnen bekanift und müssen ihnen genügen, sich ein Urteil zu bilden, ob Sie mich für einen gerecht denkenden Vertreter ihrer Interessen hielten oder nicht. Und ebenso denke ich auch über die künstlerische Leitung. Die Rechte der Ange st eilten dürfen keinesfalls so weit gehen, daß ste eine künstlerische Knebelung für den Theaterleiter bedeuten. DaS würde natürlich jede ersprießliche Arbeit unmöglich machen und auch nur dem Ganzen schaden.
vie Verfassung öer Herlitter Staatstheater. Ueber die Verfassung der beiden Berliner StaatSthedter wurde, nachdem Erörterungen zwischen dem Ministerium deS Innern, dem Finanzministerium und dem Kultusministerium vorangegangen waren, in einer Beiprechung im Kultusministerium zwischen diesem und dem Personal Sonnabend eingehend beraten. Außer dem Personal nahmen die jetzigen und künftigen Direktoren der Staats-
Streik entscheiden soll. DaS Ergebnis dieser Urabstimmung der Beamten des Berliner Bezirks wird vorauSsichil'w erst heute vor- miltag endgüllig festgestellt werden können, weil ein Teil der Beamten die Abstimmung erst in den Nachmittagstunden vornimmt. Bis jetzt hat fich die überwiegende Mehrzahl der Beamten dem Streike ferngehalten. Berhandlungen mit den Eisenbahnern im Reichswehr- Ministerium. Berlin , 23. Juni. Heute nachmittag fand im ReichSwehrmini- sterium eine Besprechung zwischen dem Reichswehrminister NoSke und Vertretern deS Deutschen Eisenbahnerverbandes, des Allae- meinen Eisenbahnerverbandes und des GewerkichaflSbundes deutscher Eisenbahnbeamter statt. Ter Reichswehrminister betonte, daß fein Streikerlaß fich nicht gegen das Koalitionsrecht der Eisenbahner richte. AtS altem Gewerkschaftler liege eS ,hm völlig fern, die gewerkschaftlichen Rechte der Eisenbahner anzutasten. Sein Erlaß richte sich ledig- lich gegen die wilden Streiks, die unter Umgehung und gegen den Willen der Organisationen in frivoler Weiie das Schicksal einer Millionen-Bevöikerung. aufs Spiel setzte. Dagegen müsse sich jede Regierung im Interesse deS Volksganzen schützen. Ter Reichswehrminister gab aber die bündige Zusicherung, daß. wen» bis Montag früh der Streik beendet oder eine beträchtliche Zu- nähme der Arbeit eingetreten sei, er den S tr e i k e r l a ß bis Montag mittag aufheben werde. Rürnserg, 28. Juni. Die Konferenz der Vorstände der g e- werkfchaftlichen Zentralverbände nahm gegen eins Stimme ein« Resolution zu dem Streikerlah des Reichswehr- Ministers an, in der die wilden Streiks verurteilt werden und E i n- spruchgegenden Erlaß erhoben wird, weil er das Streikrecht der Eisenbahner gefährde. Die Wiederaufnahme der Arbeit auf den Bahnhöfen. Auf dem Görlitzer Bahnhof wurde bereit? im Laufe de? gestrigen Sonnabends wieder gearbeitet. Jnfolgedeiien konnten im Laufe deS Nachmittags bereits eine ganze Anzahl von Zügen ab- gefertigt werden. Auch der Vorortverkehr wurde wieder auf- genommen, wenn auch die Züge noch mit großen Abständen ver- kehrten. Vor allen Dingen wurden die Eilgüterzüge, die zum großen Teil LebenSmittelsendnngen enthalten, auS- geladen. Wiederaufnahme der Arbeit in Görlitz . Görlitz , 28. Juni. In einer heute vormittag in der Stadthalle stattgehabten Versammlung der Eisenbahner wurde beschloffen, die Arbeit nachmittag um fünf Uhr wieder aufzunehmen und die Züge heute wieder verkehren zu lassen.
Eine Zuschrift aus Eifenbahnerkreisen. Uns wird geschrieben: Im„Vorwärts" befindet sich im Nachsatz des Artikels„Streik und Wiederaufbau" die Behauptung, daß der ganze Zweck 0eS Streiks der Berliner Eisenbahner ein rein politischer se«, um die Negierunß zu stürzen. Die wirtschaftliche Fordecung sei nur ein Köder, die Mitglieder der S. P. D. wüßten nicht, worum es sich in Wirklichkeit bei diesem Streik Handel«. Ich gebe zu, und dieses trifft bei jedem Lohnkampf in fetziger Zeit zu, daß politische Hintermänner den Streck für ihre Ziele ausnützen wollen. In der jetzigen Bewegung der kommen diese Dank der Einsicht des großen Teiles der Streikcildcu u: ht auf ihre Rechnung. Die Eisenbahner sind der Ansicht, vaß der politische Kampf Sache der einzelnen Parteien ist. Diese Ausfasiunz-st auch in einer Resolution der Ortsgruppe Schlesischer Bahnlioj deS T. E. V., welche den gesamten Betrieb der Strecke von Friedrich straß« bis im Teil Stralau-RummelSburg, inkl. der BetriedSioerlmriltercr umfaßt, zu eigen gemacht worden. Gerade die betreffende OrtS- gruppe hielt daran fest auf den Ruf des Verbandes hin erst die Ar- beit niederzulegen, trotzdem infolge der Verschleppung i-er Verhandlungen die Spannung bei den Mitgliedern des D. E. V. und A. D. E. aufs Höchste gestiegen war.
theater und die vom Personal bezeichneten Vertreter der Organisationen teil, das Kullusmiuisterium legre einen SatzungS- entwurf vor, der die Wünsche der Angestellten in weitgehendem Maße berücksichtigt, zugleich aber auch den in letzter Zeit bäiifig aus den Kreisen von Bühnenlettern usw. heraus geäußerten künsl- lerischen Forderungen und Erwägungen durchaus Rechnung trägt. Auch die Anregungen, die die anderen beteiligten Ministerien zum Ausdruck gebraut hatten, wurden ein- gehend beachtet. Aus dieser Basis gelangte man in der Sitzung zu einer vollständigen Einigung aller Beteiligten, io daß mit der baldigen Veröffentlichung des Beffasiungsstatuts gerechnet werden kann. DaS Verfassungswerk,' das nun seit Monaten die Welt der Bühnenkünstler beschäftigt und erregt, wird also nunmehr bald seine vorbildliche Wirkung entfalten können. Wer behalten uns vor, im einzelnen dazu Stellung zu nehmen, sobald es verössent« licht ist._
Notizen. — Theaterchronik. DaS bayerische VolkSstllck„Der H i a S" gastiert vom 1. Juli im Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater. Seine gesamten Reingewinne von über 1700(XX) M. werden zur Linderung der KriegSnot verwandt.— Die im LustspielhauS auf Dienstag angesetzte Erstaufführung des Lustspiels„S o e i n M ä d e l" mußte auf Donnerstag, 8. Juli, verschoben werden. — Der Berliner Tonkünstler-Verein, der seit 20 Jahren von Musikdirektor Adolf Göttmann geleitete älteste Tonkünstlerverein Deutschlands , begeht am Sl>. Juni, abends 7 Uhr, den Tag feines 7öj ährigen Bestehens mit einem festlichen Konzert im großen Saal der Hochschule für Musik, Fasonenstr. 1. Eine Festschrift berichtet über die Männer und Werke, die für die Lebensarbeit des Vereins bedeutsam gewesew sind. — Arbeiter-Kunst-AuSstellung. Infolge des außet- ordentlichen Interesses, das die Ausstellung der„Genossenschaft sozialistischer Künstler", in der Baugewerkschule, Kurfürstenstr. 141. gefunden hat, wird sie bis zum 12. Juli verlängert. Die AuS». stellung ist täglich, auch Sonntag, von 1» bis 6 Uhr geöffnet. —„Sturm". Ausstellung. Auf der JulianSstellunq deS Sturm, Potsdamer Str. 184a, stellt Kurt Schwitterij seine sogenannten Merzbilder(aus verschiedenartige» Stoffe»; komponierte Bilder) aus. — Eine neue Gemäldegalerie in Münche ». Ant Sonntag wird in München die im bisherigen AusstellungSgebäude der Sezession neu eingerichtete Galerie für neuere Kunst eröffnet, — DieBrücke. Die sozialistischen Studenten- und Akademiker» gmppen Deutschlands und Deutsch österreichs geben unter diesem Titel jetzt ein moyatlich erscheinendes Mitteilungsblatt heraus. Die Redaktion ist in Cbarloitenburg, Grolmannstr. 27. Die erste Nummer berichtet über den im April in Jena abgehaltenen Kongreß der Gruppen. — Holzveredelung. In dem immer auSgezeichnetenl „Fachblatt für Holzarbeiter", das der Deutsche Holzarb efterver- band herausgibt, schildert(im Juniheft) Karl Schmidt(Heller»») das Verfahren, Holz auf dem lebenden Stamm durchzujärbe»,