Der Eisenbahnerstreik.
Terror der Streikenden.
Der Arbeiterdeporteur als Kommunist.
Vor
Hannover, 7. Juli. In einer Mitteilung des Kommandierenden Generals an die Presse heißt es u. a.: Die von der Streitleitung In München begann gestern vor dem Standgericht der einander, daß das Proletariat das verlange. Jm Ministerium in ihrem Flugblatt zugesagte Aufrechterhaltung der Ordnung ist nicht Prozeß gegen die außer Leviné, Toller und dem geflüchteten waren Dr. Wadler, Lewien, Nickisch, Schneppenhorst überall durchgeführt. Auf den Streden stehen 3üge mit gewien noch Hauptbeteiligten an der Münchener Räterepublik . und viele andere anwesend. Borsibender: Schneppenhorst Lebensmitteln und sogar mit lebendem Vieh, das Als erster wird sagt, es sei eine sehr fragwürdige Gesellschaft gewesen. Mühsam: nicht befördert und nicht versorgt wird. Außer Das ist sehr bezeichnend für den Charakter des Herrn Schneppendem stockt die Kohlenversorgung in bedenklicher vernommen. Die Anklage führt aus, daß Mühsam an den Vor- horst. Es wurde die Einigung des Proletariats verlangt. Die Beise. Die Hannoversche Maschinen- Aktiengesellschaft hat ihren bereitungen und der Ausrufung der Räterepublik hervorragend Kommunisten lehnten die Beteiligung ab. Betrieb bereits einstellen müssen. Die Arbeiter sind damit betätigt gewesen sei. Gemeinsam mit Landauer habe er Prokla- sibender: Es wurde da eine Ministerliste vorgelesen. Mühfeineswegs einverstanden. In Seelze haben streikende mationen ausgearbeitet und Funksprüche nach Moskau und fam: Die Namen wurden durchgesprochen, Minister Segis Budapest abgegeben. sagte, er könne sich nicht endgültig äußern, müffe erst seine Partei Arbeiter versucht, das Stellwert zu zerstören. Der KommanMühsam machte seine Aussagen in großer Erregung und befragen, erklärte aber: Meine Sympathie habt Ihr. dierende General hat schon am Sonnabend erklären laffen, sprach in teilweise abgerissenen Säßen. Zunächst erklärte er das Vorsisender: Segib erklärt, daß er gesagt habe, München daß er militärische Hilfe zum Schutz der Arbeitswilligen Standgericht für un zuständig, das auf veralteten Bestimmun- fei doch nicht Bayern . Ebenso behauptet Schneppenhorst, daß er entienden werde. Die auf dem Bahnhof arbeitenden Studenten gen beruhe. Ferner protestierte er gegen die Verschleppung des sich in ähnlichem Sinne ausgesprochen habe. Mühsam: Das ist follen mit Gewalt entfernt werden. Ihre Arbeitsstätten waren von Prozesses. Der Einspruch wurde zurückgewiesen... Es ent- ungefähr das Gegenteil von dem, was wahr ist. Im übrigen Streifenden stark belagert. Der militärische Schuß hat eingegriffen, spann sich folgender Dialog: und die Streifenden haben ohne Widerstand den Bahnhof geräumt. gegen Schneppenhorst Anzeige wegen Meineid Am Montag morgen hat der kommandierende General einen Beerhoben. Echneppenhorst ist der bayerische Noske. Ich hatte auftragten zur Streitleitung entsandt, um diese aufzufordern, den gegen seine Ernennung zum Voltsbeauftragten protestiert. Gr wollte aber durchaus Minister werden. Vorsitzender: In der Streit abzubrechen, da sonst energische Maßnahmen ergriffen werden entscheidenden Sitzung, die in der Nacht zum 7. stattfand, waren müßten. Der Kommandierende General hat der Streitleitung ferner Sie auch zugegen. Da sollen auch Damen gewesen sein, von sagen lassen, daß bei dem geringsten Vorkommnis sofort von allen denen Schneppenhorst sagte, daß sie einen recht schlechten Seiten Truppen in die Stadt geführt werden, um die Mehrheit Eindruck gemacht haben. Mühsam: Ich glaube, daß es für des Volkes vor der Vergewaltigung durch eine die Damen wenig schmeichelhaft wäre, wenn sie auf Herin leine Minderheit zu schützen. Schneppenhorst einen guten Eindruck machten. Vorsitzender: Beuge Feldwebel Neuner sagt, es sei eine funterbunt zusammen gewürfelte Gesellschaft gewesen, junge Mädels und Lausbuben dabei.
Ende in Hannover und Wittenberge . Wie wir von gutunterrichteter Seite erfahren, ist der Bahnhof Wittenberge wieder in vollem Umfange im Betriebe. Es kann der Personenverkehr, wie auch der Güterverkehr wieder in vollem Umfange bedient werden. Jm Direktionsbezirk Hannover wird die Ruhe ebenfalls wieder hergestellt, so ist der Bahnhof Lehrte wieder von den Arbeitswilligen besetzt worden und der Betrieb dort wieder aufgenommen worden.
Mühsam: Es liegt mir nichts daran, an die Milde und Gnade des Gerichts zu appellieren. Ich habe den Wunsch, die absolute Wahrheit festzustellen. Das kann ich aber nicht, wenn ich nicht weiß, was die Staatsanwaltschaft von mir will. Es ist unwahr, daß ich für meine Tätigkeit Geld bekommen habe. Der Angeklagte äußert sich dann über seine politische Entwicklung. Er hat, nachdem er vom Gymnasium wegen sozialistischer Umtrieve relegiert worden war, Apotheker gelernt. Er erklärt,
niemals Sozialdemokrat
habe ich
gewesen zu sein, weil die Demokratie gegen seinen Geschmack sei. In Berlin , erklärte er weiter, tam ich in die Gemeinschaft von Heinrich und Julius art. Dort lernte ich Landauer tennen, der mich in die Lehre des Anarchismus einführte, der ich immer treu geblieben bin. Wegen meiner politischen TätigMühsam spricht wiederholt von dem furchtbaren Unglüd, feit wurde ich mehrfach verurteilt. In München gründete ich das über Bayern gekommen sei durch Wiederbeseitigung der Rätedie Gruppe„ Tat", um unter dem 2umpenproleatriat republik . Auch auf die Beitungen ist er sehr schlecht zu sprechen kommunistische Ideen zu verbreiten. Das hat mir eine Anklage und erklärt, er halte alles, was in der Zeitung stehe, für eine wegen Geheimbündelei eingebracht. Ich bin aber freigesprochen Züge, bis ihm das Gegenteil bewiesen werde. Der Festsetzung worden, weil es kein Standgericht war, sondern ein ordentliches von Geiseln habe er zugestimmt, dagegen mißbillige er Gericht, und weil ich nicht vor Offizieren, sondern vor Richtern entschieden ihre Erschießung. Die Einstellung der Russen in Arbeitsniederlegung in der Betriebswerkstatt Harburg . stand. Vorsitzender: Unterlassen Sie doch Beleidigungen gegen die rote Armee sei für ihn etwas Selbstverständliches gewesen. Hamburg , 7. Juli. Die Streiflage im Eisenbahnbetrieb ist das Gericht. Mühsam: Ich fühle mich fortdauernd provo- Der Vernehmung Mühsams schließt sich die von durch die heutige Arbeitsniederlegung der Betriebswerkstätte Harburg - ziert, daß ich Uniformen vor mir sehe. Elbe noch verschärft.
Uns wird gemeldet: In einer sehr erregt verlaufenen Verfammlung Magdeburger Eisenbahnarbeiter wurde mit großer Mehrheit beschlossen, nicht in den Streif zu treten!
Ich sehe die Gegenrevolution und das bringt mich in Wut. Ich fühle mich hier wie ein Kriegsgefangener, bin ich einer, gut, dann stellen Sie mich an die Wand, aber spielen Sie nicht diese Rechtskomödie. Vorsitzender: Haben Sie sich soweit beruhigt, daß wir weiterfommen fönnen? Angeklagter: Bitte.
Mühsam schildert in längeren Ausführungen seine fommunistische Agitation unter dem Verbrecherproletariat und führt an, daß er von vielen Leuten verraten worden sei. Man habe ihm das Geld aus der Tasche gestohlen und sei sogar bei ihm eingebrochen.
Dr. Arnold Wadler
an. Gr gibi an, daß er mit seinen Eltern frühzeitig von Krafau nach München gekommen sei. Hier sei er sett 1909 bayerischer Staatsbürger und seit 1914 Rechtsanwalt. Bei Kriegsbeginn habe er sich freiwillig gestellt und sich gedrängt, ins Felb zu kommen, weil er damals fest an den Verteidigungskrieg geglaubt habe. 1915 sei er Leutnant geworden. 1917 ſei er vom Kriegsministerium zum Generalgouvernement in Brüssel abtommandiert worden, um dafür zu sorgen, daß Bayern seinen Anteil an den freiwilligen Arbeiteranwerbungen in Belgien erhalte. Mit der 3mangsdeportation habe er
Politischer Streik in Oberschlesien ? Kattowis, 7. Juli. Es streifen: Myslowitzgrube, von den Ballestremſchen Gruben Brandenburg. Im Rybniker Revier: Borsigender: Das ist kein Wunder, wenn Sie sich Ihre nichts zu tun gehabt. Vorjizender: Da bin ich Emma, Römer, Anna, von Charlottegrube Lenschacht völlig, Beute aus dem Soller( berüchtigte Münchener Kaschemme) aber erstaunt, einen Bericht von Ihnen vorzuSchreiberschacht 50 Proz. Ferner streift die Donnersmard- holen. Mühsam: Woher soll ich sie denn holen? Vorsitzender: finden, der im schroffen Gegenjak zu dem von grube. Die Streitgründe sind fast durchweg Sie hatten den Leuten doch wohl dargelegt, daß Eigentum Ihnen betonten proletarierfreundlichen Standpolitischer Natur. Diebstahl sei. Mühsam: Das Wort stammt nicht von mir, punkt steht. In diesem Bericht sagen Sie: Belgien ist das sondern von Proudhon . Der Angeklagte bestreitet, daß er große Arbeiterreservoir für Deutschland , die Zwangsabschiebungen für seine Tätigkeit im Zentralrat auch nur einen Pfennig erhal- hätten der deutschen Kriegswirtschaft Hunderttausende Fach- und ten habe. Er habe in diesem Jahre 40 000 Mart geerbt, die er Silfskräfte erfest, wenn sie nicht auf Befehl des Kaisers aus poliaber für seine literarischen und politischen Unternehmungen ver- fischen und diplomatischen Gründen eingestellt worden wären. braucht habe. Außerdem sei er noch zum Fünftel Mitbesiber Sie treten weiterhin für Fortschung einer großzügigen belgischen bon Berliner Säufern. Während der Revolution sei er Arbeiterdeportation ein. Mitglied des revolutionären Arbeiterrats geworden. Er habe bann Beute um sich gesammelt, die entschlossen waren, das Ziel
Polnisch- deutsche Zusammenstöße.
Der Kattowizer Grenzschutz meldet, daß es anläßlich einer deutschen Protestdemonstration gegen die Abtrennung Oberschlejiens in Kattowig zu Tumultszenen zwischen den Demonstrierenden und polnischer, angeblich ausdrücklich zu diesem Zwede herbeigeströmter Landbevölkerung kam. Es gelang dem Militär, die Straßen ohne Blutvergießen zu säubern.
Ein Verleumder.
Mit welch schofeln Mitteln seitens der Agrarier gehezt wird, geht aus einem Bericht der„ Ostdeutschen Rundschau" vom 1. Juli über die Bezirkstagung des Bundes der Landwirte hervor. Auf dieser sagte der Geschäftsführer des Agrarierbundes für die Pro vinz Posen
, ein Herr Hölzel u. a.:
der Revolution
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Wenn Sie so arbeiderfreundlich eingestellt sind, hätten Sie füs p Ihre Person doch diese Zwangsmaß cegel a blehnen müssen. Angetlagter: Ich hatte keine anderen Informationen. Vorsitzender: Ein Mann, der die Nationalökonomie studiert, sollte fich doch nur nach den Prinzipien richten, die er selbst empfindet. Ich würde niemals, obwohl ich nicht zu einer Partei gehöre, einen solchen Bericht gemacht haben. Verteidiger Gaensler: Es ist mur ein Sab aus dem Zusammenhange herausgeriffen.
gegen die Regierung Eisner durchzuführen. Dieses Ziel war die Abdankung der kapitalisti schen Gesellschaft und ihre Erjezung durch den kommunistischen Sozialismus. Dieses Ziel steht im Gegensatz zum Zentralismus Eisners und der Sozialdemokraten. Bir nannten uns ,, Partei der revolutionären Internationalisten". Wir schlossen uns später Vorsitzender: der Bremer Internationalkommunistischen Partei an. Den Berliner Spartatisten stand ich ablehnend gegenIm Zusammenhange ist es noch viel schlimmer. Durch die Revolution habe die Arbeiterschaft nicht mehr über, weil sie die schärfste Form des dogmatischen Es heißt da: Wenn wir mit einer längeren Kriegszeit rechnen, erreicht, was sie ohnedies erreicht hätte, während Scheidemann Maryismus bertreten. Vorsitzender: Ms Sie vor müßte in großzügigem Maße zur Ueberführung der Arbeiter ge= sich ein Gut in Dänemart habe faufen und Eisner furz vor längerer Zeit in Mannheim waren, wurde dort ein Extrablatt an- schritten werden. Diese Berichte lassen verstehen, daß Sie in den jeinem Tode drei Millionen Mart bei einer Schweizer Bank habe geschlagen, welches lautete: Der enthusiastisch verehrte Verdacht des Aldeutschtums einzahlen können. Führer der Münchener Revolution, der berühmte Verfasser der Dichtung Kain", der Schriftsteller und Dichter Erich Mühsam gekommen sind. Es könnte sogar die Entente daraus einen Grund wird heute abend über das Thema„ Am Vorabend der Weltrevo- folgern, Ihre Auslieferung zu verlangen. Wir wollen aber lution" sprechen. Mühsam: Ich habe das Zirkular nicht ver- dieses unerfreuliche Kapitel der Zwangsdeportationen bei Seite faßt. Die Rede habe ich an dem Tage, da Eisner ermordet laffen. Sie haben auch 1918 den Antrag gejbellt, zum Oberwurde, gehalten und bin sofort wieder nach München gefahren. Teutnant befördert zu werden, damit Sie in Ihrem VerVorsibender: Dort haben Sie die Ausrufung der Räterep: 1- blik sofort gefordert. Mühsam: Gewiß. Ich bin immer für die Räterepublik gewesen, nicht aber für diese halbseidene bürgerlich demokratische Republik. Vorsitzender:
Herr Hölzel ist danach ein gewissenloser Verleumder, der mit erlogenen ehrabschneiderischen Behauptungen Bolitik treibt, Seine einzige Entschuldigung ist, daß er damit nur ebenso handelt wie viele seiner Gesinnungsgenossen.
Im Haushaltsausschuß der Preußischen Landesversammlung führt am Montag der Minister über die Arbeiterverhältnisse bei der Eisenbahn aus, die Verwaltung werde alles tun, um die Lage der Arbeiter und Beamten zu verbessern. Aus den Beständen der Heeresverwaltung werden 41 Millionen Meter Kleiderstoffe frei, die besonders tinderreichen Familien der Arbeiter und Angestellten zugute kommen sollen. Auch bei Senfung der Lebensmittelpreise werden
Sie sind auf dem Rätekongreß schlecht behandelt worden und haben Prügel bekommen.
Mühsam gibt das zu und fährt fort: Am 6. April begegnete ich Landauer, Nidisch und anderen vor dem Wittelsbacher Palais. Sie forderten mich auf, in das Ministerium des Aeußeren mitzukommen. Es handele sich um die
Ausrufung der bayerischen Räterepublik.
kehr mit den höchsten Aemtern sich größeces Ansehen geben könnten.. Der Antrag wurde abgelehnt. Dr. Wadler gibt dann an, daß er eine Schweizerin geheiratet habe und in die Schweiz gekommen sei. Dort habe er Gelegenheit gehabt, die Dinge anders zu beurteilen und sei zur Ueberzeugung gekommen, daß es sich doch nicht für uns um einen reinen Verteidigungsfrieg handelte. Er sei Ende Dezember 1918 der 11. S. P. beige treten, aber schon vor der Revolution für die Umwälzung eingetreten. Er sei auf dem Nätetongrez Anhänger des Rätegedankens gewesen. Der Kuhhandel auf dem Rätekongreß habe ihn immer mehr nach links gedrängt. Er habe die Räterepublik ohne Putiche und Gewalttätigkeiten erstrebt. Die Verhandlung wird darauf auf Dienstag vertagt.
Letzte Nachrichten.
die Löhne von der Verwaltung nur langsam abgebaut werden. Aber diese Linie der Entwicklung muß eingehalten werden, fein Streif darf zu einem Abteichen davon führen, denn, wenn wir jetzt nicht Ruhe und Ordnung schaffen, steht unsere Arbeiter- Ich hielt das zuerst für einen Scherz, man sette mir aber ausschaft in ganz kurzer Zeit troftlosen Zuständen gegenüber. Die Vertreter aller bürgerlichen Parteien stimmten dem Minister zu und traten für die Notwendigkeit scharfen Durchgrei- Schließlich wurde noch beschlossen, die Regierung zu ersuchen, Auf-| Aletta Jakobs. In ihren Heimatländern wollen diese Frauen dann fens gegen die Streits ein. Der Vertreter der Unabhän- stiegsmöglichkeiten für die unteren und mittleren Beamten zu in Wort und Schrift die Ernährungszustände bei uns nach eigenen gigen bestritt das Vorliegen politischer Motive bei den Streits schaffen, in Verbindung mit der Neuregelung der gesamten Be- Beobachtungen schildern und zur Linderung der Not, und machte den Nosteschen Streiferlag für das Aufflam- amtenverhältnisse. unter der besonders Frauen und Kinder unsäglich gelitten haben, men der Streifs verantwortlich. Der sozialdemokratische beitragen. Bertreter stimmte im allgemeinen den Ausführungen des Mi- lung setzte am Montag nachmittag die Zeugenvernehmun Der Untersuchungsausschuß der Preußischen Landesversammnisters zu und gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die gen fort. Er hörte den Zeugen Franz Klock über die Tötung von Unruhen nicht ohne Zusammenhang und ohne zentrale Leitung Gefangenen aus dem Bürensteinschen Hause, die Zeugen Siegmund entständen. Der sozialdemokratische Redner vermißte in der Mi- und Kähler über Ausschreitungen der Regierungs= nistererflärung eine Mitteilung über die Ausgestaltung des Mit- foldaten im Januar, sowie einen Zeugen, der befundete, daß bestimmungsrechts der Arbeiter und Angestellten. Der der angebliche Polizeispiel Roland zur Besetzung des„ Vor- Fortdauer des Berliner Verkehrsstreiks. Minister erklärte, er habe es nicht für nötig gehalten, seinen wärts"-Hauses aufgefordert hätte. Dann wurde in die VernehStandpunkt in der Frage des Mitbestimmungsrechts noch einmal mung des früheren Polizeipräsidenten Eichhorn eingetreten, der Berlin, 7. Juli. Heute nachmittag haben die städtischen darzulegen. Er wünsche, daß die Frage der Betriebsräte in fast anderthalbstündiger Rede seine Auffassung von der Ent- Straßenbahner auf dem Bahnhof Kniprodestraße und die Hochrecht bald von der Nationalversammlung erledigt werde, und er stehung der Januarereignisse vortrug. Eichhorn wird mit seinem bahner auf dem Bahnhof Gleisdreieck Versammlungen abgehalten, jei fest entschlossen, in vertrauensvollem Zusammenarbeiten mit Einverständnis morgen vor dem Untersuchungsrichter ver- in denen wieder aufgefordert wurde, weiter auszuharren den Vertretungen der Arbeiter und Beamten die Demokratisierung nommen werden und am Mittwoch wieder vor dem Untersuchungs- im Streit und die Forderungen durchzusehen. der Verwaltung durchzuführen. Ein anderer Vertreter der ausschuß der Landesversammlung erscheinen. Die Angestellten der" Großen Berliner" wollen morgen nachmitSozialdemokratie wies darauf hin, daß die Verbilligung tag ebenfalls wieder zusammentreten, um die Streiflage zu beder Lebensmittel für einen Eisenbahner mit 5 Kindern dasselbe Für die hungernden deutschen Frauen und Kinder. Auf Ver- sprechen. Im Zusammenhang mit dem Verkehrsstreik scheint sich anlassung der Deutschen Gesellschaft für staatsbürgerliche Erziehung ein Ausstand der Arbeiter der Imperial- Continental- Gas- AffociaLohnzulage von 30 M. für die Woche in Berlin- Halensee sind vier Vertreterinnen des Züricher tion, deren Hauptverwaltungsbureau fich in der Gitschinerstraße Frauentongrejjes hier eingetroffen, um in Berlin. Bres befindet, zu entwickeln. Diese Gasanstaltsarbeiter haben an den Zum Etat der Bergverwaltung wurde noch eine ganze lau, Chemnitz, Dresden, Halle und Leipzig die Wirkungen des Vollzugsrat ein Schreiben gerichtet, in welchem sie auffordern, Reihe ton Anträgen angenommen. Angenommen wurde weiter furchtbaren Weltkrieges und der Hungerblockade auf die Gesundheit alles zu tun, daß der Verkehrsstreit beigelegt wird. Sie vers ein Antrag u jemann( Soz.), wonach die Fortbildungs- der deutschen Frauen und Kinder einem ernsten und eingehenden weisen darauf, daß viele ihrer Kameraden in den Hochöfen der fhulpflicht möglichst bald allgemein für die bergman- Studium zu unterziehen. Auch die Bevölkerung des Erz- Gasanstalten schwer arbeiten müßten und nicht in der Lage nische Jugend eingeführt werden soll, die für die Ausbildung gebirges, deren Not Gerhart Hauptmann in seinem ergreifen- wären, die häufig weiten Wege zu Fuß zurückzulegen. Sie drohen von unteren und mittleren Bergwerksbeamten vorhandenen Schul- den Aufruf schildert und für die bereits umfassende Sammlungen ebenfalls mit Niederlegung der Arbeit, falls nicht bis zu anstalten der staatlichen Verwaltung unterstellt werden, und im eingeleitet worden sind, werden die Damen besuchen. Außer einer einem bestimmten Termin die Berkehrsmittel wieder funktionie Handelsministerium ein besonderes Dezernat ausschließlich für das Engländerin nehmen an der Mission teil die beiden mert- ren. Gleichzeitig sprechen sie die Erwartung aus. daß die Vera gesamte Bergschulwesen, einschließlich der bergmännischen Fort- tanerinnen Miz Adams, Vorfizende des Züricher Frauen- kehrsgesellschaften ihren Angestellten entgegenkommen. bildungsschulen für die jugendlichen Bergleute eingerichtet wird. I tongresses, und Miz Hamilton, ferner die holländische Aerztin( Siehe 4. Seite.)
wie eine
bebeute.